Ich hab gestern gesehen, dass Prinzesschen leider inzwischen recht lange untere Schneidezähnchen entwickelt hat. Erst ist mir das nicht so aufgefallen, weil ihre oberen schön gerade sind, und bei ihr meist das Problem schief abgenutzte Zähnchen waren... die unteren stachen jetzt aber schon fast oben in den Gaumen und sie wirkte allmählich etwas mühsam beim Abbeißen, obwohl sie es noch hinbekam. Möhre nahm sie aber fast nur noch in Streifen, Fenchel beißt sie seit gestern auch nicht mehr ab.... eigentlich nimmt sie hauptsächlich Paprika und das saftige Innere der Gurke.
Beim Zahnspitzenentfernen hier, vor ein paar Wochen, hatte ich gesagt, man darf ihr die Vorderzähnchen, die damals unten eine Kleinigkeit zu lang waren, nicht zu sehr kürzen, damit sie weiter abbeißen kann. Daraufhin wurde gar nicht gekürzt. Ich habe dann einfach gehofft, dass sie sich die doch ein bisschen selbst abschleift und es bis zum Termin bei unserem früheren TA geht.
Nun hab ich aber gestern eben gesehen, dass es doch schon Probleme macht und konnte die Zähnchen nicht noch >2 mm wachsen lassen, weil sie dann vermutlich den Kiefer nicht mehr schließen hätte können, ohne sich mit den Zähnchen in den Gaumen zu stechen und wenn sie das nicht kann, kann sie hinten nicht kauen, kann nicht fressen, nimmt ab und außerdem werden dann mangels Abrieb die Backenzähne alle zu lang… also die logischen Folgen halt....
Ich musste also jetzt doch noch einen TA hier finden, der ihr die Vorderzähnchen kürzen kann und zwar nicht mit einer Zange…
Das hört sich ja so leicht zu finden an, nur Schneidezähne kürzen, ....
Aber die TÄ, nach deren Behandlung Quiqui aufgehört hat zu fressen, hat zwar so ein rotierendes Scheibchen, mit dem man das machen kann, ist aber 30km weg und nur am Di da und da hab ich wieder Uni und müsste Prinzesschen mitnehmen und vor 8 Uhr abgeben und bis zum späten Nachmittag dort lassen und ich bin nicht sicher, ob sie dann noch was anderes an ihr macht, was ich gar nicht möchte…eine andere TÄ hier ist auch nur eingeschränkt da.... und so lange wollte ich gar nicht warten.
....am liebsten bin ich halt außerdem dabei, das ist dann in einer Minute erledigt und sie kann wieder nach Hause…
Ich hab zwei TÄ in direkter Nachbarschaft, hab angerufen, der eine hat nur eine Zange, der andere hat so ein Schneidegerät und meint, er kann das....
Also ich war mit ihr da und es wurde gemacht. Ich hatte extra vorher gesagt, nicht zu kurz, die Zähnchen müssen sich noch überlappen.... und er hat das bestätigt. ….
...und?: er hat trotzdem die Zähnchen zu kurz gemacht.
Ich hab sie gehalten und die Helferin hat die Lippen weggehalten und erst sah es gut aus und dann plötzlich ist er nochmal mit dem Scheibchen ran und hat noch ein Stückchen abgeschnitten.
Ich konnte es aus meiner Perspektive nicht so genau sehen, stand ja gegenüber.... Zuhause hab ich dann geschaut: Jetzt hat sie mind. 5-8mm Abstand….
Warum bloß???! Es ist zum Heulen mit den TÄ.
Soll ich noch mal hingehen und dem TA zeigen, was er da angerichtet hat? Damit er es sich für nächstes Mal merkt und daraus lernt? Ich hab gar keine Lust auf solche Aktionen, aber eigentlich müsste ich. Eigentlich hätte ich in der Praxis schon sagen müssen, "überprüfen Sie jetzt bitte mal, ob die Zähne noch überlappen…." Aber da kommen ja dann immer die üblichen Sprüche, das macht nichts und das wächst wieder oder irgendeine fadenscheinige Begründung fürs kürzer machen.... Außerdem wollte ich einfach nur raus aus der Praxis.
Schade dass das Schweinchen nicht selbst sprechen kann und sagen, wie blöd es das findet.
Ich hoffe, sie frisst trotzdem weiter. Sie hat zuhause in eine Gurke gebissen und war total irritiert, weil sie nichts abbeißen konnte. Ich hab ihr Möhrenstreifchen gemacht, die sie aber nur aufnehmen kann, wenn die Enden in der Luft hängen, also wenn die Streifchen z.B. auf einem Heupolster liegen.... Auf dem Boden liegende kann sie nicht aufnehmen…. Gurkenstreifchen hab ich ihr auch gemacht, weil sie ja nur über Gurke „trinkt“. Streifchen aus dem saftigen Inneren sind aber weich und biegen sich....
Es ist zum Verzweifeln. Man sollte denken, bei so etwas Einfachem wie Vorderzähnchen kürzen, kann nicht viel schief gehen….
aber es kann….
Konsequenz kann jetzt die gleiche sein, wie wenn ich ihr die Zähnchen zu lang gelassen hätte, nur dass sie sich nicht mehr selbst die Zähnchen in den Oberkiefer rammt. Also falls sie empfindlich reagiert und jetzt nicht ausreichend frisst, dann: Backenzahnproblem…. Wir haben den Termin bei meinem guten TA ja schon in 2 Wochen, daher wird diesmal nicht so viel passieren, außer dass Prinzesschen jetzt eine schlechte Zeit hat, wo ich es ihr gerade noch so besonders gut gehen lassen wollte.
An verschiedenen Stellen steht zum Zahnwachstum: 2-3mm/Woche oder 5mm/Monat, dauert also mindestens 2-3 Wochen, bis sie wieder zusammen kommen...
Ich kenne das ja schon von Quiqui...
(Ich hatte den TA dann noch gefragt, ob er auch Backenzähne macht, (wenn er schon so ein Gerät zum Schleifen da ha), macht er auch, aber nur mit Injektion, weil Isofluran angeblich auf die Leber geht und die Schweinchen dran sterben….. Ich sage dann schon gar nichts weiter. Ist ein alter Mann, der seine Meinung vermutlich nicht mehr ändert. Er meinte auch, das Gerät wäre teuer… alles klar, er wird sich so eines nicht anschaffen, also wozu reden.
Ja, ich bin inzwischen sehr ernüchtert.
)
Prinzesschen wird inzwischen fast verrückt vor Ungeduld vor dem Futter, weil sie es nicht ins Maul kriegt, obwohl sie es vor der Nase hat. Ich schiebe ihr Streifchen ziemlich tief ins Maul, damit sie die hinten dann halten kann, hab sie schon dicker gemacht, damit sie steifer bleiben und sie die Enden leichter bekommt, aber es ist extrem mühsam und nervig für sie.
Und ihre geliebten Sonnenblumenkerne kann sie jetzt gar nicht greifen. Ich hab das Saatenschüsselchen weggeräumt, damit sie nicht dauernd frustriert wird. Sie stand dann eine Weile in der leeren Ecke, wo es immer steht und hat es gesucht, hat dort ein paar Heuhalme gefunden, ins Maul gekriegt und wenigstens die gefressen. Wenigstens Heu geht, wenn sie sich bemüht.
Wenn ich ihr ein Streifchen gebe, nimmt sie es, aber wenn ich weggehe, geht sie jetzt ins Haus und nimmt sich selbst nichts. Die schlechte Erfahrung wirkt sich schon auf sie aus, sie wirkt entmutigt. Wenn ich ihr die Streifchen alle mundgerecht sortiert an die Kante des Tellers lege, so dass sie weit rausstehen, dann schiebt sie teilweise beim Versuch, eines zu nehmen die anderen zur Seite und kann die dann nicht mehr nehmen. Es ist wirklich schwierig. Oder wenn ihr das dann aus dem Maul fällt, kann sie es nicht mehr hochnehmen.
Quiqui hat ja immer auch noch Brei bekommen, daher war es nicht so schlimm für sie, wenn nicht alles geklappt hat. Sie hat es auch nur sehr langsam gelernt, dass sie Streifchen trotzdem essen kann. Brei will ich bei Prinzesschen jetzt gar nicht anfangen, so lange es noch nicht nötig ist. Vor allem auch, weil sie Brei gut alleine vom Tellerchen isst und das jetzt ohne Vorderzähnchen auch nicht geht, ich sie also an die Päppelspritze gewöhnen würde, was dann wieder alles mühsamer für alle Beteiligten macht....
Ach Leute, es ist ein Jammer
Das war jetzt mein 7. TA-Versuch hier in der Gegend. Bzw. der 8. wenn man den TA mitzählt, der nur eine Zange hatte. Und es wäre auch nicht mit Garantie anders gewesen, wenn ich nun zu Fr. Teichmann gefahren wäre. Sogar unser guter TA hat bei Quiqui mal die Vorderzähne zu kurz gemacht. Aber nur 1x und nie wieder, als ich ihm dann von den Konsequenzen berichtet hab. Er hört sich solche Kritik halt auch an und hört zu und bezieht das ein, statt es nur abzutun.
Armes Prinzesschen