Rizol ist noch recht unbekannt, aber vielseitig einsetzbar.
Es handelt sich um ozoniertes Rizinus- und Olivenöl (Riz-Ol), welches gegen alle schädlichen Anaerobier wirken soll: Bakterien, Viren, Pilze. Wir nutzen "Rizol zeta".
Leider gibt es im Kleintierbereich noch kaum Erfahrungsberichte, geschweige denn Studien.
Daher möchte ich hier von unseren Erfahrungen mit Rizol im letzten Jahr berichten.
(Dabei bin ich unter Beobachtung und Absprache von meiner Tierheilpraktikerin und mehreren Tierärzten vorgegangen.)
Meine Tiere brachten aus der Notstation damals einen recht aggressiven Hautpilz mit.
In Kombination mit einem angeschlagenen Immunsystem und Milben griff dieser Pilz rasch um sich und in wenigen Tagen hatte vor allem eines meiner Meerschweinchen besonders den Rücken offen und blutig.
Das Schweine-Mädchen warf sich vor Juckreiz krampfend auf den Rücken; normal sieht man das bei Milben, hier kam es aber erst nach Anwendung von Anti-Pilz-Mitteln auf der Haut: Imaverol.
Aus der Tierklinik hatten wir das Imaverol erhalten, was leider die Beschwerden aber verschlimmerte, als verbesserte.
Ich stimmte sogar wegen der starken Beschwerden der innerlichen Gabe von Antimykotika (Miconazol) zu.
Aber das alles half nichts und es wurde immer schlimmer. Ich habe keine Bilder aus der Zeit, damals hab ich noch nicht so viel fotografiert und war auch zu sehr besorgt und geschockt darüber, dass es immer schlimmer wurde.
Zusätzlich unterstützte ich die Tiere mit einigem aus der Naturheilkunde, aber der Hautpilz breitete sich aus.
Ich war wirklich verzweifelt. In meiner Verzweiflung wagte ich es und dosierte Rizol sehr sehr niedrig:
Ich gab einen Tropfen auf einen Liter Wasser.
Dann nahm ich einen Schwamm und betupfte mein armes Meerschweinchen damit.
Schon am nächsten Tag juckte es sich weniger und zeigte keine Nebenwirkungen.
So gab ich sofort 1 Tropfen Rizol auf einen halben Liter Wasser und tupfte wieder.
Keine Nebenwirkungen am nächsten Tag, weniger Juckreiz. Sie warf sich nicht mehr auf den Rücken, ich wagte noch nicht an Besserung zu denken.
Ich dosierte hoch bis zu 5 Tropfen auf 1/4 Liter Wasser, mit dem ich dann auch alle anderen Tiere nach ausprobieren der Verträglichkeit mit dem Schwamm betupfte.
Dabei konzentrierte ich mich nicht nur auf die betroffenen Stellen, sondern betupfte den ganzen Körper bis auf den Kopf wegen der Pilzsporen.
Auch reinigte ich das Gehege und sämtliche Gegenstände, sowie mich selbst mit verdünntem Rizol.
Heute weiss ich, dass das nicht nötig ist, da Pilzsporen überall sind, auch im Heu etc. und man sie nie ganz weg bekommt. Man muss gleichzeitig bei einer äusserlichen Behandlung immer das Immunsystem der Tiere stärken, nach Erkrankungen (Urincheck, Röntgen, US) suchen, wenn es nicht Stress (Umzug, Vergesellschaftung etc.) als Auslöser war, der das Immunsystem geschwächt hat, so dass es überhaupt zu dem Hautpilz kommen konnte.
An mir selbst gab ich mal Rizol pur auf die Haut und in kleine Wunden: es brennt nicht.
Selbst hatte ich es auch schon oft verdünnt mit Wasser getrunken, allzu gut schmeckts nicht
(Meistens ist es so, dass die Menschen, die es brauchen, es auch lieber trinken, als die, die es nicht brauchen.)
Die Zähne hatte ich mir damit im Rahmen einer Candida-Therapie auch pur damit geputzt, auch da keine Nebenwirkungen oder Beschwerden bei mir im Mund. Also: keine Empfindlichkeit der Schleimhäute.
Auch oral gegeben (stark verdünnt) haben meine Meerschweinchen keine Nebenwirkungen gezeigt (das habe ich im Rahmen von Darmparasiten probiert, unter Tierarzt-Aufsicht). Insofern ist eine orale Aufnahme von etwas verdünntem Rizol aus dem damit angefeuchteten Fell wohl nicht bedenklich.
Wie ging es mit dem Pilz weiter?Wie oben geschrieben, nach 2 Tagen schmiss sich das Tier nicht mehr vor Juckreiz auf den Boden, nach einer Woche juckte sie sich nur noch im normalen Rahmen und die Pilzstellen begannen zu heilen.
Nach 1 Monat war alles komplett verheilt, nur das Fell fehlte natürlich noch, was einige Wochen zum Nachwachsen brauchte. Es dauert normal nicht so lang, aber der Pilz hatte die Haut schon massiv geschädigt. Auch den anderen betroffenen Tieren ging es langsam besser.
Ich verringerte die Häufigkeit der "Betupfung" der Tiere langsam, als sich deutlich Besserungen zeigten.
Ich weiss nicht, was ich ohne Rizol zeta gemacht hätte damals...
Weil ich damals also so verzweifelt war, habe ich (leider) keine Vergleichsfotos gemacht.
Erst später gibt es Fotos, aber auch nicht gezielt wegen des Pilzes fotografiert.
Mehrere Wochen nach dem Pilzausbruch:
Bild 1Die hellgraue Stelle auf ihrem Rücken zeigt den Bereich, der damals blutig war.
Bild 2: Mein anderes Mädel hatte es auch stark erwischt, aber bei ihr starb "nur" die Haut ab. Leider fiel sie nicht aus, obwohl sich darunter langsam neue Haut zu bilden begann und bei ihr erholte sich die Haut wesentlich langsamer, als bei dem anderen, eigentlich schlimmer befallenen Mädel.
Hier sieht man die betroffenen Stellen, ich hatte das Fell damals noch etwas gekürzt. Das kurze Fell ist später alles ausgefallen (mit der abgestorbenen Haut unten dran), ich habe ab und zu dabei mit einem Furminator vorsichtig helfen müssen.
Die Pilzgeschichte liegt bei uns nun lange zurück. Obwohl sich Pilzsporen bis zu 18 Monaten halten können, sind meine Tiere trotz des angeschlagenen Immunsystems nicht mehr daran erkrankt.
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Die Meerschweinchen einer Freundin hatten ebenfalls einen Hautpilzbefall (vom Tierarzt bestätigt), sie kannte ja meinen Fall und behandelte sofort bei den ersten Anzeichen statt mit üblichen Mitteln vom Tierarzt mit Rizol. Dazu kam natürlich Immunsystemstärkung etc.
Ihre Tiere waren sehr schnell wieder gesund und erkrankten auch nicht erneut daran.
Eine weitere Freundin hatte ebenfalls bei ihren Meerschweinchen Pilz und schon ein paar Mal mit Surolan behandelt, allerdings war kaum Besserung eingetreten und ich gab ihr das Rizol.
Auch da half es gut und die Tiere waren ohne Nebenwirkungen schnell wieder gesund.
Wer Fragen hat oder Anregungen bzw. Kritik loswerden möchte, bitte PN an mich
Liebe Grüße,
Vio