Autor Thema: Würmer  (Gelesen 22450 mal)

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Jojo

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Würmer
« am: 24. Dezember 2014, 12:03 Uhr »
Hallo,

Seit ein paar Tagen hat unsere Amy durchfall.
Gestern wurde nun Kot untersucht und es wurden Wurmeier gefunden.

Sie sitzt jetzt mit unserer Finja getrennt. Wollte sie nicht ganz alleine setzten, aber auch nicht bei der kompletten Gruppe lassen, um nicht alle Tiere behandeln zu müssen, denn in dem Kot von den anderen wurde nichts gefunden.

So können wir Finja ggf. noch mitbehandeln, und Amy ist nicht alleine.
Würdet ihr sie denn direkt mitbehandeln oder eher nicht?

Das Gehege wo die beiden jetzt drin sitzen lässt sich natürlich auch viel leichter sauber halten und desinfizieren als das Großgruppengehege mit dem Außenbereich.

Amy hat wohl dadurch auch einiges an Gewicht verloren, si war immer recht klein aber trotz der nur 800g nie dünn.Jetzt kommt sie auf 620g.

Da sich die Würmer jetzt bestätigt haben, kann ich ja wohl an Gemüse alles füttern ? Also auch viel Knollengemüse wie Sellerie, Möhren, Fenchel und auch Kohl ?

Wir hatten echt in 16 Jahren noch nie Würmer..was kann man denn noch unterstütztend geben ?
Meine Mutter holt gerade Panacur vom TA ab, dass Zeug wirkt bestimmt ganz schön belastend..

Schönes Weihnachtsfest euch allen !

Yvi79

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Antwort: Würmer
« Antwort 1 am: 24. Dezember 2014, 12:44 Uhr »
Hallo,

ich habe gerade eine Panacur Behandlung hinter mir. Die Schweinchen brauchen unbedingt etwas für die Darmflora. Meine TÄ hat mich nicht darauf hingewiesen und meine Tiere haben sehr schlecht gefressen. Ich hatte mir BirdBeneBac besorgt. Ist ja auch umstritten, hat hier aber sehr geholfen. In der Apo gibt es auch OmnifloraN.

LG
Yvonne

Yvi79

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Antwort: Würmer
« Antwort 2 am: 24. Dezember 2014, 12:56 Uhr »
Achso noch als Tip. Ich habe mir einen Dampfreiniger besorgt, das Gehege täglich mit Essigessenz desinfiziert, danach mit Spülwasser abgewaschen um den Geruch zu entfernen und bin dann noch mit dem heißen Dampf drüber. Ein Dampfreiniger ist eine enorme Arbeitserleichterung. Die Näpfe täglich mit kochendem Wasser reinigen oder in den Spüler. Hygiene ist wichtig.

Saubergschweinchen

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Antwort: Würmer
« Antwort 3 am: 24. Dezember 2014, 13:01 Uhr »
Die Wurmart wäre noch interessant zu wissen.

Ich würde sie nicht seperieren, alle anderen hätten sich doch längst infiziert wenn das Immunsystem es zugelassen hätte. Gerade Spulwürmer kann man unmöglich von seinen Tieren fernhalten aber ein gesundes Tier kommt mit einem Befall bei entsprechender Fütterung in der Regel allein zurecht.

Auch die Desinfektionsmaßnahmen würde ich nicht unnötig ausdehnen, dadurch wird das Stallklima nachhaltig geschädigt und das belastet die gesunden Tiere. Ebenso wie die Trennung und damit die Störung des Sozialgefüges...alles immunsystemdrückende Stressfaktoren. Ständiges Desinfizieren, ausdampfen und heiß abduschen ist genauso ungesund wie die Tiere in ihrem Kot sitzen zu lassen.

Gute Hygiene durch das häufiges, gründliches Entfernen des Kots reicht völlig aus.

Panacur ist wirklich der Hammer gerade für ein Tier das ohnehin nicht gut beieinander ist. Aber bei Durchfall hast du keine andere Wahl weil alles andere nicht schnell genug wirkt.

Zur Darmsanierung im Nachhinein eignen sich Heilerde und Apfelpektin besser als BeneBac und Co. Die Heilerde bindet Giftstoffe im Darm und das Apfelpektin füttert die geschwächten "guten" Darmbakterien. In Kombination verhindert es das der Darm "umkippt". Und es ist gesünder als künstliche Bakterien die das Tier nicht einmal nutzen kann.

Zitat
Da sich die Würmer jetzt bestätigt haben, kann ich ja wohl an Gemüse alles füttern ? Also auch viel Knollengemüse wie Sellerie, Möhren, Fenchel und auch Kohl ?

Ja du kannst alles füttern aber die Fütterung sollte so angepasst sein das es nicht nötig ist viel Knollengemüse zu verfüttern. Das ist Kraftfutter und somit nur Beilage zum Grundfutter welches aus strukturiertem Grün (Wiese, bambus, Gemüsegrün, Küchenkräuter usw.) bestehen sollte.
Füttert man zuviel Beifutter belastet dies den Darm erheblich und man provoziert Erkrankungen und Parasitenbefall.

Murx Pickwick

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Antwort: Würmer
« Antwort 4 am: 24. Dezember 2014, 13:34 Uhr »
Nur eine Anmerkung zum Spulwurm ...
Es gibt in Südamerika etliche Spulwurmarten, die gehören zum Meerschweinchen dazu, so wie der Hundespulwurm zum Hund gehört. Die Spulwürmer sind auch nicht schädlich für die Meerschweinchen, im Gegenteil, sie stärken das Immunsystem, so daß sie mit der beengten und krankheitskeimbelasteten Umgebung in Gefangenschaft überhaupt erst klarkommen können.

Diese spezifischen Spulwürmer sind irgendwann auf der Reise über den großen Teich und der Haltung in Europa in den letzten Jahrhunderten abhanden gekommen - die Folge, sie fehlen nun. Wandern nun fremde Spulwurmarten ein, sind sie zwar lange nicht so passend und gut, wie die südamerikanischen Spulwürmer, aber sie tun immer noch ihren Dienst - und stärken das Immunsystem. Der Nachteil ist hier einzig, daß die Spulwürmer selbst fressen, und das richtig ordentlich! Bei massivem Spulwurmbefall so viel, daß den Meerschweinchen keine Nahrung mehr bleibt ...

Durchfall ist ein probates Mittel für Meerschweinchen, einen zu starken Befall von Spulwürmern, aber auch ein Zuviel an E. coli oder anderen sich schnell vermehrenden Bakterien loszuwerden. Stimmt die Fütterung, ist dies auch nicht weiter problematisch, da genügend Wasser und Nährstoffe gelagert sind, welche eine solche Bekämpfung überhaupt erst ermöglichen - aber wenn die Meerschweinchen zu trocken und unzureichend ernährt wurden, kann so ein Durchfall recht schnell lebensbedrohend werden ... und hier ist dann tatsächlich besser, mit Chemie gegen die Spulwürmer vorzugehen - sonst nicht!
Die Spulwürmer werden übrigens durch die Chemie nicht ganz abgetötet, sondern nur auf ein sozialverträgliches Maß reduziert ... das erleichtert es den Meerschweinchen, sich wieder zu erholen, weil sie nun wieder mehr Nährstoffe aufnehmen können.
Wird allerdings nix an Haltung und Fütterung verändert, wird irgendwann das Problem, was erst den übermäßigen Spulwurmbefall möglich machte, zuschlagen ... und die Ursache ist meistens Nährstoffmangel oder, bei Pelletfütterung, teilweise auch ein Zuviel bestimmter Nährstoffe.

Die Dampfente übrigens schafft erst das richtige, feuchtwarme Klima, damit sich Parasiten besonders gut halten können. Um unregelmäßige Flächen, wie beispielsweise Holz, mit ner Dampfente erfolgreich zu desinfizieren, müßte der Strahl auf jeden Zentimeter ne halbe Stunde gehalten werden ... ansonsten wird nur feuchtwarme Luft samt der Parasiteneier in die feinen Löcher von Holz, Lacken und Co gedrückt, so daß die Eier besonders lange am Leben bleiben. Die Dampfente desinfiziert nicht, sondern trägt zur Haltbarkeit von Parasitendauerstadien bei!

Werden die Flächen trocken abgefegt, werden die Eier, die noch am Kot haften, zuverlässig mitweggefegt ... was überbleibt, muß sich mit Wassernotstand rumplagen und das vertragen diese Eier nicht auf Dauer, irgendwann trocknen die regelrecht aus.
Heißt also, Stall trocken halten und bei Bedarf tägliches oder zweimaltägliches Abfegen sorgt tatsächlich für eine effektive Reduzierung der Parasiteneier und fördert diese nicht, so wie es die Dampfente tut.

Jojo

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Antwort: Würmer
« Antwort 5 am: 24. Dezember 2014, 14:10 Uhr »
Also. Heute musste unser Großgruppengehege eh gemistet werden, weshalb wir das ganze heute etwas gründlicher gemacht haben und auch desinfiziert haben. Der Außenbereich ist unverändert geblieben, zumal Pinienrinde desinfizieren eh nicht drin ist.

Amy und Finja sitzen separiert, weil wir auch bald wieder Kot von Amy brauchen, und dass ist bei 20 Tieren in der großen Gruppe nicht so einfach.

Derzeit haben die beiden Heu, Wasser, getrocknete Kräuter und Fenchel zur Verfügung. Das werden wir erstmal so belassen bis der Kot etwas fester ist.

Ansonsten ist Amy quietschfidel wie wir sie nur kennen. Sie rennt ständig durch die gegend, quietscht fröhlich und bettelt ständig.-

Ich werde Euch auf dem laufenden halten !

Saubergschweinchen

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Antwort: Würmer
« Antwort 6 am: 24. Dezember 2014, 14:34 Uhr »
Zitat
Derzeit haben die beiden Heu, Wasser, getrocknete Kräuter und Fenchel zur Verfügung. Das werden wir erstmal so belassen bis der Kot etwas fester ist.

Ein Durchfalltier auf so trockene Kost umzustellen ist leider, wie Murx schon schrieb der völlig falsche Weg. Der Kot wird natürlich fester werden aber das ist leider nichts anderes als ein Zeichen für Dehydratation  :I
Solche Diäten sind leider völlig kontraproduktiv weil das Tier selbst kaum noch Nährstoffe abbekommt und natürlich auch viel zu wenig Flüssigkeit, beides in dem Zustand und unter dieser Medikation sehr gefährlich.