Hallo,
aus aktuellem Anlass (nicht meine Meerschweinchen betreffend) grüble ich mal wieder über Würmer, Protozonen und Co.
Kaum ein Thema (außer Ernährung
) wird so kontrovers diskutiert wie dieses. Die Meinungen gehen weit auseinander und e gibt tausend verschiedene Ansätze Tiere vor Parasiten zu schützen.
Die "Überhalter" übergießen Gemüse mit kochendem Wasser und füttern absolut nichts von draußen, das diese Art der Fütterung sicherlich gefährlicher ist als die paar Spulwürmer die man sich vlt. mal einfängt brauch ich hierwohl kaum erläutern.
Das krasse Gegenteil, habe ich bisher vor allem bei Züchtern mit großen Beständen mit bekommen, sind die die alle 3-6 Monate die Chemiekeule schwingen und alle prophylaktisch entwurmen. Das wurde mir in meiner Ausbildung auch genau so beigebracht wobei hier das Augenmerk eher auf Hund und Katze lag. Die Meerschweinchenentwurmung fiel dabei weitestgehend unter den Tisch, was sicher aber auch damit zu tun hat das die gänigen Kombipräparate gegen Ektoparasiten auch Rundwürmer beseitigen und die Durchseuchung mit Pelzmilbe, Haarling und Co. beim "Otto-Normal-Meerschweinchen" öfters Behandlungen mit solchen Präparaten nötig macht.
In meiner Praxiszeit wurd kaum ein Meerschweinchen ohne Untermieter vorgestellt und auch dementsprechend behandelt. Da wurde dann immer gleich dazugesagt "so das wirkt auch gleich gegen Würmer".
Meine eigene HP sagt auch das wir Menschen (wie ich mir schon immer dachte) durchseuchter sind als wir das glauben wollen, jedes Kindergartenkind hat heute Spulwürmer und nur bei einem Bruchteil werden sie entdeckt. Nicht immer werden sie ausgeschieden oder entdeckt, meist verursachen sie sehr unspezifische Symptome und sind häufig auch begründer von Lebensmittelallergien.
Wie ist das nun mir unseren Meerschweinchen?
Ob nun Wiesenfutter oder Gemüse (Gülledünung!) aus dem Supermarkt, Futter aus dem eigenen Garten voller Insekten und Schneckenkot. Keiner kocht es ab oder desinfiziert das Futter. Alles sind potenzielle Infektionsquellen aber wie geht man damit um? Was ist sinnvoll, was übertrieben?
Wer den schulmedizinischen Weg gehen will sollte meiner Meinung nach nicht einfach prophylaktisch behandeln sondern eine Kotuntersuchung vorranstellen. Hier besteht aber immer auch das Risiko eines falsch-negativen Ergebniss. Diesen Fakt nehmen viele als Argument für regelmäßige Entwurmungen.
Alternativmedizinisch habe ich schon viele Ansätze kennen gelernt, der eine schwört auf Kräuterpräparate die einmal richtig durchhauen, der nächste auf Aromatherapie und wieder andere auf homöopathische Milieuverändeungen um es den Parasiten unbequem zu machen.
Ich selbst habe früher auch zweimal jährlich die Chemiekeule geschwungen, das tue ich nicht mehr. Ich verfolge den Ansatz meine Tiere gesund zu füttern.
Frei nach Paracelsus "Lasst eure Nahrung euere Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrung sein", meine Tiere bekommen also unsortiertes Wiesenfutter, auch mit als giftig geltenden Pflanzen und können sich somit bei Bedarf selbst behandeln, Rainfarn und Oregano gehören zu den Pflanzen die ich regelmäßig mit anbiete. Der Sinn dahinter ist nicht das ich denke meine Tiere damit frei von Parasiten zu bekommen aber sie haben die Möglichkeit den Befall so in Schach zu halten das für sie kein Nachteil entsteht. Manche gehen sogar soweit zu sagen das ein gesundes Immunsystem solche Gegner braucht, sind diese nicht vorhanden dann sucht sich das Immunsystem andere Aufgaben in Allergien und Autoimmunen Reaktionen.
Es ist ein sehr weites Feld mit viel Raum und Stoff für Diskussionen, mein Ansatz mag vlt. ein wenig abenteuerlich klingen ist aber der "natürlichste" (Buchtip: Wild Health von Cindy Engels).
Was für Gedanken habt ihr euch zum Thema bereits gemacht?
Entwurmt ihr vlt. sogar regelmäßig oder habt ihr daran noch nie gedacht?
Habt ihr Erfahrungen mit Medikamenten und Methoden (schulmedizinisch oder alternativ)?
Ich freu mich auf eine anregende Diskussion