Hallo
Ich finde, das ist pauschal schwierig zu beantworten... Bei unkastrierten Jungs und Weibchen in einem Raum - würde ich ein klares "Nein, nicht gut" sagen. Auch bei mehreren unkastrierten Jungs, die sich riechen und hören, kann es zu Problemen kommen.
Mein Kastrat Quentin hat aber auch Urlaubskastraten auf der Wiese immer gleich bemerkt (Geruch? Gehört? Kein Sichtkontakt) und ist dann die ganze Zeit im Kampfmodus am Zaun entlang, der ihn von dem anderen Kastraten (alt und ruhig) trennte. Wiederum als ich ein Jahr lang ein Mädchen aus der Gruppe nehmen musste und einen Kastraten für sie hatte, war Quentin super entspannt. Weder mit Sichtkontakt noch ohne hat ihn der andere interessiert... War für mich überraschend. Sie sassen sogar durch ein Missgeschickt (der andere Kastrat war sehr agil, sehr freundlich und an den "Nachbarn" sehr interessiert, so dass er ein Zäunchen zur Seite gesetzt hatte und mal "drüben die Nachbarn besuchen war"
) beieinander und haben sich nichts getan. Eine VG als gemeinsame Gruppe hatten wir daher probiert, scheiterte aber daran, dass Quentin blind war und Angst vor dem anderen Kastraten hatte. Obwohl dieser ihn völlig in Ruhe liess, hat ihn das sehr gestresst und er hat mehr und mehr mit Angst-Abwehrreaktionen reagiert, was den anderen in Stress versetzt hat, der das nicht verstand. Wir haben sie daher getrennt, da keiner in diesem Modus leben sollte, zumal ja nicht klar war, ob sie sich da jetzt durchkämpfen müssen, wenn es ja auf Dauer vielleicht eh nicht klappt (beide auch krank, daher fraglich, wie viel Zeit blieb).
Da reagierte Quentin aber in jedem Fall auch bei Hören und Riechen ganz anders, als bei den Urlauber-Kastraten.
Bei Vergesellschaftungen mit Herz-kranken oder alten und kranken Schweinchen oder schwierigen Mädels, die sofort wegen Angst durch schlechte Erfahrungen auf Angriff gingen, hab ich gute Erfahrungen, sie eine Weile zuvor am Trenngitter sitzen zu lassen. Da können sie sich am Gitter schon etwas begegnen, ohne sich viel tun zu können. So können sie sich auch zurückziehen und müssen keine Angst haben, gestört zu werden. In neuer Umgebung können sie sich so auch erst mal etwas an Geräusche, Räume, neue Menschen etc. gewöhnen, bevor sie sich auch noch um die VG kümmern müssen. Je nachdem, wie die Tiere sich verhalten, haben wir das über ein paar Stunden bis ein paar Tage so belassen. Ich denke schon, dass dies was gebracht hat und die VGs ein wenig entstresst und einfacher gemacht.
Normal gehen sie sich am Gitter nicht an, weil sie das Gitter nervt. Bei Tieren, die generell unbedingt einen Kampf austragen "möchten", um die Rangordnung zu klären, kann das Gitter natürlich dann zur Frustration führen, weil sie dies nicht können (z.B. eben oft bei unkastrierten Jungs).
Da muss man einfach gut beobachten.
Meiner Erfahrung nach stört es die meisten Mädels und Haremsgruppen inkl. Kastrat nicht, andere Schweine zu hören oder zu riechen, solange es keine Eindringlinge in ihren Bereich gibt.
Am Ende bleibt es individuell verschieden und im Zweifel muss man es einfach probieren (ausser bei unkastrierten Jungs und Mädels in Kombi, da würde ich von abraten, denn das finde ich allgemein fies für die Jungs, die Mädels zu sehen und zu riechen, immer heiss auf sie zu sein, aber nie zu ihnen zu dürfen.)
In deinem Fall jetzt könnte ich mir vorstellen, dass es gut klappt und die Gruppen sich nicht aneinander stören
Du hast sie ja gut im Blick und kannst beobachten, wie es läuft auf Dauer.