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Vio

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Erfahrungsbericht zum Workshop viszerale Osteopathie
« am: 01. April 2019, 13:12 Uhr »
Für alle Interessierten hier ein «Erfahrungsbericht» von mir zu dem Workshop «Theorie und Praxis: Viszerale osteopathische Behandlung» letzten Samstag mit Selina Dörling von "Pferdeosteopathie fühlen und verstehen".
Ich versuche mal, meine «Erkenntnisse» dazu in meinen eigenen Worten wiederzugeben und das Erzählte hoffentlich halbwegs richtig zu beschreiben 🙂

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Viszerale Osteopathie: worum geht’s da eigentlich?

Bei Selinas «Art» der Osteopathie geht es vor allem darum, Traumata im Gewebe zu lösen.
Symptome von Krankheiten bei Tieren (inkl. Mensch!) begründen sich in ihrer Ursache in Traumata – also in traumatischen Erlebnissen, die bisher nicht verarbeitet werden konnten. Dies kann schon bei der Geburt sein, durch eine zu frühe Trennung von der Mutter passieren, durch einen Umzug, Verlust eines geliebten Angehörigen, durch einen Unfall, körperliche Gewalt, Kastrationen, Narkosen, schlechte Haltung, gewaltvollen Umgang etc.

Diese Traumata beeinflussen den Körper, sie setzen sich im Gewebe fest (viszerale Traumata – es gibt auch mechanische, wie ein Knochenbruch) und hindern die Zellen daran, ihre Arbeit zu verrichten.
So kann der ganze Körper nicht mehr richtig arbeiten und es kann zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen kommen.

Zum Beispiel haben kastrierte Tiere oft ein Kastrationstrauma. Damit ist nicht die Narbe von der Kastration gemeint.
Bei der Kastration geschieht nicht nur ein Vorgang auf mechanischer Ebene, bei dem u.a. ein Nerv durchtrennt und in die Sexualität des Tieres eingegriffen wird, sondern auch auf energetischer Ebene wird das Tier von seiner Hinterhand getrennt. Dies kann nicht nur dazu führen, dass es sie nicht mehr richtig spürt, was eine Einschränkung der Bewegung zur Folge haben kann, sondern hat weitreichendere Konsequenzen. So kann es zu einer Blockade des Becken-Zwerchfells kommen, zu Problemen mit Organen wie z.B. Magen und Darm und zu Blockaden im Bewegungsapparat am ganzen Körper. Es ist die Ursache für viele Bewegungsprobleme bei kastrierten Tieren, die sich überall am Körper äussern können.

Behandelt man die Symptome, wird man auf Dauer keine Besserung der Probleme sehen können – oder aber, sie verschieben sich, es verschwinden also Probleme, tauchen dann aber an andere Stelle wieder auf (oft erkennt man als Laie diesen Zusammenhang ja dann auch gar nicht).
Manchmal kann man auch beobachten, dass diese Tiere gar nicht richtig «da» scheinen im Hier und Jetzt und auch sehr energielos wirken (das kann aber ebenfalls auch durch andere Traumata kommen).

Besprochen haben wir gestern im Workshop u.a. in diesem Zusammenhang auch die trotz «Behandlungen» verschiedener Therapeuten «immer wieder kehrenden» Probleme mit dem Iliosakralgelenk bei manchen Pferden. Nach einem kurzen Exkurs in die Anatomie des Pferdes wurde klar, dass eine Blockade des Iliosakralgelenks eigentlich nicht existiert und somit auch nicht behandelt werden kann – es ist einfach ein Symptom eines Traumas, z.B. des Kastrationstraumas. Das gilt auch für Wirbelsäulenprobleme und deswegen bringt es auch keinen Erfolg auf Dauer, die Wirbel zu behandeln. Die Ursache für die Probleme liegt ganz woanders!

Eine schwere Geburt, Probleme beim Geburtsvorgang selbst oder wenn helfend eingegriffen wurde (z.B. das Ziehen des Fohlens aus dem Geburtskanal – oder einfach beim Menschen eine Saugglockengeburt oder ein Kaiserschnitt) können ebenfalls schon ein erstes Trauma bilden, welches den Körper belastet und blockiert.

In einer gefährlichen Situation setzt bei jedem Tier als Überlebensversuch der Kampf-oder-Flucht-Mechanismus ein. Ist es dem Tier aus welchem Grund auch immer nicht möglich, Kampf oder Flucht auszuüben, erleidet es einen Schock und dieser kann sich in einem Trauma manifestieren.
Der Körper verbleibt erstarrt, auch wenn die Situation vorbei ist. Befindet sich ein Tier in einem solchen Zustand, so ist auch das Nervensystem beteiligt. Es kann als Folge dauerhaft heruntergefahren oder auch hochreaktiv sein - dauerhaft. Dass das wiederum zu Problemen führt, muss wohl nicht extra erwähnt werden.

Was das bedeutet ist im Grunde ganz logisch: wer gerade um sein Leben kämpft, kann nicht fressen und verdauen. Er kann sich auch nicht entspannen. Alles ist auf Überleben ausgerichtet, der Rest dann hat gerade einfach keine Priorität. Der Körper kann so einen Zustand eine kurze Zeit aushalten – aber nicht auf Dauer! Doch genau das muss er dann und so sucht er sich seine Wege, um dies bewerkstelligen zu können. Das sind dann gesundheitliche Unstimmigkeiten, die uns u.a. am äusseren Erscheinungsbild oder Verhalten auffallen.
Als Tier reagiert man nun mal auf äussere Signale und muss sich manchmal für Kampf und Flucht entscheiden (im Prinzip ja auch im Kleinen, im Alltag gibt es viele solcher Situationen, die wir nur nicht immer bewusst so wahrnehmen), nur so überlebt man manchmal.
Das ist reine Biologie, wie Selina auch betonte.
Wird diese Biologie eines Tieres unterbunden, kann es weder kämpfen noch flüchten, sei es z.B. durch eine Narkose oder durch einen (anderen) Menschen, der einem/dem Tier eine Reaktion verbietet oder diese sogar gewaltsam verhindert, oder auch durch andere Dinge, kann es zu dem angesprochenen Trauma kommen.

Wichtig bei der Entstehung eines Traumas ist auch die Intention in einer Situation: wenn man sich beim lustigen Spiel mit anderen aus Versehen verletzt, ist dies wesentlich weniger traumatisch, als wenn jemand einen mit voller Absicht böswillig verletzt.

Die Wege, ein Trauma zu erhalten, sind also vielfältig und das Leben ist nun mal nicht immer perfekt: im Grunde erleiden wir alle im Laufe unseres Lebens verschiedene Traumata.
Das lässt sich nicht verhindern, Schuldzuweisungen bringen nichts und es ist auch kein Fehlverhalten von einem selbst: Sowas muss einem also nicht unangenehm oder peinlich sein, es ist etwas ganz Normales und es passiert.
Wichtig ist einfach, wie wir damit umgehen.
Möchten wir unser Leben lang immer stärker auftretende Symptome vertuschen, die zu Krankheiten führen oder möchten wir uns mit den Traumata befassen und auf den Weg der Heilung gelangen, der zwar vielleicht erst mal unbequem, unangenehm und auch sehr schmerzhaft sein kann, aber am Ende befreiend, lehrreich, stärkend und belebend ist?

Und das betrifft so auch unsere Tiere, nur mit dem Unterschied, dass wir ihnen helfen müssen, weil sie es selbst nicht können. Unsere Tiere weisen uns durch ihr Verhalten und ihre körperlichen Probleme auf Traumata hin – es liegt an uns, diese zu erkennen und mit ihnen gemeinsam den Weg der Heilung zu beschreiten.
Natürlich ist das nicht einfach, schon gar nicht, wenn man nicht weiss, wie man das denn machen soll, so ein Trauma lösen. Und dafür gibt es dann eben so Osteopathen, wie Selina 🙂

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Wie kann man ein Trauma lösen?

Liegt ein Trauma vor, kann man sich noch so viel Mühe bei der Behandlung der Symptome geben (schulmedizinisch, aber auch naturheilkundlich – es bleibt eine symptomatische Behandlung) und noch so tolle Dinge füttern – das alles wird nicht richtig helfen können, solange das Trauma nicht gelöst wird, das Gewebe nicht richtig arbeiten kann und der restliche Körper verzweifelt versucht, die Probleme zu kompensieren.
Diese Versuche sehen wir dann häufig im körperlichen Erscheinungsbild: geschwollene Muskeln an bestimmten Stellen, «Fake-Muskeln», die keine sind und nur über etwas hinwegtäuschen sollen, Fettpölsterchen oder Dellen an ungewöhnlichen Stellen, Schuppen und Juckstellen als Folge von Juckreiz, eine asymmetrische Körperhaltung, schlurfender Gang, hängende Wirbelsäule, ungewöhnliche Verhaltensweisen, Zyklusprobleme, Entwicklungsverzögerungen usw.
Es kommt zu Folgeerscheinungen: «Verschleisserscheinungen» wie Arthrosen bilden sich, Magen und Darm-Probleme entstehen, Nahrung kann nicht richtig verdaut werden und es kommt zu Nährstoffmängeln, Leber und Nieren können nicht richtig arbeiten und Gifte reichern sich an, das Hormonsystem spielt verrückt, das Herz leidet und vieles mehr - es entsteht ein nicht endender Kreislauf aus Problemen, die sich immer mehr und mehr körperlich manifestieren.
Das alles bedingt sich irgendwie und äussert sich dann natürlich auch nochmal mehr im Erscheinungsbild – und auch beeinflusst es die Psyche.
Diese körperlichen Merkmale und ungewöhnliche Verhaltensweisen sind für Selina bereits erste Hinweise auf ein Trauma.
Sie sieht hin und hört zu und zwar ganz genau und über die körperliche Ebene hinaus: es werden die Situationen erkannt und angesprochen, durch die das Trauma entstanden ist.

Alleine das Ansprechen eines Traumas, also das Bewusstmachen einer traumatischen Situation, verändert schon alles.
Bereits da sieht man, wie die Tiere wirklich sofort reagieren, obwohl man vielleicht nur den Begriff «Kastrationstrauma» erwähnt hat: sie beginnen zu kauen, zu zittern, ihr Blick verändert sich, sie nehmen eine andere Körperhaltung ein etc.
Sie durchleben die traumatische Situation erneut – und wir sind dabei und können Hilfestellung leisten. Es reicht manchmal, einfach nur über die Situation zu reden, sich dem Trauma des Tieres bewusst zu werden und ihm dies zu signalisieren, um die Heilung anzuregen – das Tier erledigt den Rest von alleine.
Selina unterstützt diesen Prozess dann zusätzlich durch heilsame osteopathische Handgriffe.

Auch, wenn man – so wie ich – leider nicht viel Ahnung von Osteopathie hat, kann man in so einer Situation versuchen, dem Tier vorsichtig durch Auflegen der Hand an den entsprechenden Stellen zu signalisieren, dass man seinen Schmerz und das Trauma wahrgenommen hat. Dies natürlich nur, wenn das Tier es zulassen kann und möchte und bei manchen Tierarten wie Pferd oder Hund wird dies auch eher gehen als bei z.B. Meerschweinchen, die sich in der Regel generell nicht gerne berühren lassen.

Bei so einer Traumaauflösung ist jedes Verhalten des Tieres okay, auch «unerwünschte» Verhaltensweisen wie Zähnezeigen kann da ein wichtiger Hinweis sein. Sowas sollte nicht unterbunden werden, solange es den Menschen nicht gefährdet. Da muss dieser natürlich auch etwas Acht geben, denn wenn sich ein Trauma löst und dem Tier gerade nach einem Bocksprung durch neu gewonnene Energie ist oder es sich wälzen möchte, sollte das nicht eingeschränkt werden und man muss darauf achten, nicht im Weg zu stehen.
Bei einer Traumauflösung sieht man sofort, wie sich der Körper des Tieres verändert: es kann zu vorübergehenden Symptomen wie Schwindel beim Tier kommen oder auch Stolpern durch Unsicherheit wegen neu gewonnener Beweglichkeit. Man kann manchmal hören, wie Magen und Darm ihre Arbeit wieder richtig aufnehmen können und ebenfalls kurzzeitig sind Streifen im Fell, kleine Schwellungen (wie Insektenstiche), kleine Ödeme und zu wellige Muskeln kommen, Muskeln können urplötzlich verschwinden, die Tiere husten oder niesen manchmal Schleim ab, schütteln sich usw. zu beobachten.
Es setzt ein Heilungsprozess ein, der für alle Beteiligten mehr als sichtbar wird.

Dies war auch gestern bei den Pferden der Fall, die von ihren Besitzern im Workshop vorgestellt wurden (Danke an die Tierhalter dafür! Ich weiss, dass sowas manchmal auch sehr viel Mut braucht, weil es oft auch sehr privat sein kann!)
Manche Tiere, die zuvor kaum Energie hatten, durchleben Energieschübe und wiederum in andere, die ganz hektisch waren, kehrt endlich wieder Entspannung ein.
Der Blick der Tiere verändert sich, von gequält, besorgt, bedrückt, traurig, abwesend, wütend zu entspannt, gelassen, aufmerksam, neugierig, zufrieden. Ihre Bewegungen, die vorher abgehackt, schlurfend und/oder taktunrein waren, werden fließend, aktiv, raumgreifend und harmonisch.
Tiere, die vom Anblick her zuvor äusserlich uralt wirkten, obwohl sie noch ganz jung sind, kehren auf allen Ebenen zu ihrem biologischen Alter zurück und Tiere, die vorher überhaupt nicht «anwesend» schienen, sind nun plötzlich im Hier und Jetzt und blicken sich um, als würden sie zum ersten Mal ihre Umwelt wirklich sehen können.
Dicke Tiere mit einem nicht harmonischen Körperbau wirken plötzlich überhaupt nicht mehr dick, sondern wohl proportioniert und der Körper erscheint ausbalanciert.
Tiere mit stumpfen Augen, die innerlich bereits gestorben waren, finden einen Weg ins Leben zurück und es erscheint wieder ein Glänzen in ihren Augen.
Heilung geschieht – auf allen Ebenen.

Und das betrifft auch den Tierhalter, denn wir sind mit unseren Tieren eng verbunden und manchmal teilen wir uns ein gesundheitliches Thema oder gemeinsames Trauma mit den Tieren. Die Heilung der Tiere stupst auch uns an, unsere eigene Heilung anzugehen und auch da kann Selina Hilfestellung leisten.

Die Verarbeitung eines Traumas geschieht natürlich nicht in wenigen Minuten und anschliessend ist alles perfekt. Es ist ein Prozess und der Körper wird eine Weile brauchen, um seine Balance zu finden, gerade wenn ein Trauma länger bestand und sich schon sehr körperlich manifestiert hat. So kann es auch nach dem Beginn der Traumaauflösung noch immer wieder zu Symptomen kommen als körperliche Folge der Verarbeitung des Traumas. Mit naturheilkundlichen Mitteln kann man die Tiere in diesem Prozess manchmal auch noch sehr gut unterstützen.
In der Regel behandelt Selina ein Tier nur ein einziges Mal, bei manchen Tieren ist eine zweite Behandlung nötig. Diese geschieht dann ca. erst nach 3 Monaten, um dem Tier diese Zeit zur Verarbeitung zu geben.

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Können wir «Laien» unseren Tieren denn auch schon etwas Gutes tun?

In jedem Fall! Zwar haben wir nicht Selinas Wissen, Erfahrung und Fähigkeiten, dennoch können wir unseren Tieren auch etwas Gutes tun: ihnen zuhören, sie wahrnehmen, ihre Probleme/Traumata wahrnehmen und mit ihnen darüber reden ist ein Anfang.
Wie bereits erwähnt, geschieht der Heilungsprozess bereits, wenn man das Problem anspricht und die Tiere reagieren sofort.
Wir können dies erkennen, wenn wir aufmerksam sind, beobachten und zuhören. Unsere Tiere sind fühlende Lebewesen, sie empfinden genauso wie wir und sie erzählen uns jede Menge, wir können es häufig jedoch oft nicht wahrnehmen. Dies gilt es zu üben: eine feinere Wahrnehmung/Haltung den Tieren gegenüber. Das ist wahrer, aktiver Tierschutz, es beginnt im Kleinen und setzt sich nach aussen im Grossen fort!

Man kennt es doch von sich selbst, oder? Wenn etwas Schlimmes geschehen ist, wirkt es oft unheimlich erleichternd, wenn man davon erzählen kann. Danach fühlt man sich gleich viel besser! Natürlich redet man da jetzt nicht mit jedem drüber, aber mit den engsten Vertrauen oder mit Menschen, denen man vertrauen kann und bei denen man sich sicher fühlt – für unsere Tiere sollten das doch das wir Tierhalter sein.
Selina sagte mir einmal, es helfe manchmal auch, wenn man einfach zum Tier sagt: «ich sehe dich und fühle dich!», einfach um zu signalisieren, dass man die Tiere und ihre Not, ihre Traumen wahrnimmt. Es geht nicht um die Worte an sich, sondern um das, was sie ausdrücken: Du bist mir wichtig, ich nehme dich wahr. Erlaube mir, dir etwas Gutes zu tun durch mein Zuhören.

Hört euren Tieren in Liebe zu und beobachtet ihre feinen Signale mit offenem Herzen: sie zeigen euch, was nicht passt und wo es Probleme gibt!
Meist weiss euer Bauchgefühl da schon etwas, was im Kopf noch nicht angekommen ist. Wenn ihr nicht wisst, was ihr tun könnt, so folgt eurem Gefühl. Handelt ihr in Liebe und mit Verständnis, wird das für eure Tiere schon heilsam sein können.

Vertraut dabei unbedingt immer eurer eigenen Wahrnehmung: Hört auch auf euer Gefühl, egal, was Familie, Freunde, der Tierarzt und sonst wer dagegen sagen!
Wenn euch bei eurem Tier etwas auffällt, was euch vom Gefühl her nicht gefällt – und sollte es erst mal noch so harmlos wirken – dann nehmt es bewusst wahr und sprecht es an. Man bildet sich sowas eher nicht ein, es ist oft ein wichtiger Hinweis, der meist aber erst viel später wirklich ernst genommen und einer Ursache zugeordnet wird – doch bis dahin leidet das Tier schon darunter und das muss ja nicht sein.
Das Ansprechen an sich wird schon helfen, das könnt ihr vermutlich sofort beobachten. Probiert es doch mal, wenn ihr denkt, es könnte nötig sein: wie viele von uns geben einem Kastraten ein Zuhause?
Sprecht die Kastration, das Kastrationstrauma einfach mal an, fühlt den Schmerz und Schock und redet mit eurem Tier über die Gefühle. Es wird etwas verändern können; durch das Ansprechen, das Bewusstmachen können Dinge in eine Heilungsphase gelangen!

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man bei den eigenen Tieren manchmal wie «blockiert» ist, was das Sehen und Lösen von Problemen angeht (gerade, wenn man sich mit dem Tier ein «Thema teilt» 😉 ). Man steht ihnen einfach zu nahe und sie sind einem zu wichtig, so dass man möchte, dass die Traumaauflösung auch vernünftig geschieht, um mit dem Tier nachhaltig und wahrhaftig den Weg der Heilung zu gehen. Oft ist man dann einfach hilflos und weiss nicht, wie und wo man ansetzen soll: welches Trauma hat mein Tier überhaupt und wie kann ich dieses Lösen?
In so einem Fall kann ich jedem nur raten, sich an Selina zu wenden 🙂
Schreibt ihr doch einfach eine Mail, auch wenn ihr nicht aus ihrer Nähe kommt, vielleicht ist sie einmal bei euch in der Nähe – oder aber kann euch durch das Telefon schon eine gewisse Hilfestellung leisten, so wie es bei meinen Meerschweinchen ganz wunderbar (wunderbar heilsam! 😉 ) funktioniert hat.

Mehr Infos zu Selina und ihrer Arbeit findet ihr hier: https://pferdeosteopathie-sd.de/ oder im Facebook: Pferdeosteopathie fühlen und verstehen

Mehr zum Kastrationstrauma kann man auch hier https://pferdeosteopathie-sd.de/das-kastrationstrauma-loesen-mit-hilfe-der-osteopathie/
und hier https://360gradpferd.de/kastrationstrauma/

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Vielen Dank für den tollen Workshop, liebe Selina!!!
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Käthe

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Antwort: Erfahrungsbericht zum Workshop viszerale Osteopathie
« Antwort 1 am: 01. April 2019, 13:48 Uhr »
...und Dir DANKE für diesen tollen Bericht.
Ich sehe da ganz viele Zusammenhänge zu meiner Energiearbeit und habe sogar einen neuen Input bekommen.
Super...
Werde Dir dann schreiben, wie es mit Klara gegangen ist :g:

Vio

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Antwort: Erfahrungsbericht zum Workshop viszerale Osteopathie
« Antwort 2 am: 02. April 2019, 15:43 Uhr »
Gern :-) Das freut mich!

Ich möchte dazu gerne noch Vergleichsbilder von Tori zeigen (links auf den beiden oberen Fotos).
Vor dem Telefonat: die beiden oben. Man sollte gut sehen, wie dünn sie wirkt, weil ihr Bauch so nach unten herab hängt und man sieht auch den Hängerücken. So einen Senkrücken hatte ich zuvor nur bei alten und "verbrauchten", kranken Pferden gesehen! Sie sammelte so auch Gries und Steinchen in der Blase, was nicht richtig ausgepieselt werden konnte und sie konnte nicht richtig atmen, auch nicht perfekt laufen.
Ihr drückte das Trauma aus der Zeit, bevor sie zu uns kam, wie ein dicker Rucksack auf den Rücken.
Seht ihr Rubina daneben (rechts, mit roten Augen)? Rubina wiegt 1150g.
Tori wog zum Zeitpunkt der Bilder 1350g - also 200 g mehr. Das sieht man nicht oder?

Nach dem Gespräch veränderte sie sich zunehmen, pieselte Gries und Steinchen aus und auch ihr Kröper veränderte sich laufend. Sie wurde aktiver, wieder zu einem richtig lebendigen Meerschweinchen.
Sie hat Charakter entwickelt bzw. kann sie ihren Charakter nun wieder ausleben!
Sie lässt nicht mehr alles über sich ergehen, wie anfangs, sowohl von den anderen Tieren als auch von mir, sondern sie sagt nun "Nein!", wenn sie etwas nicht will. Umso stärker ist nun auch ihr "Ja!" geworden, wenn sie etwas will.
Sie ist jetzt mutig und stark und präsent und bereit für Abenteuer :)
Auch juckt ihre Haut nicht mehr und sieht viel viel besser aus - sie ist das, was sie loswerden wollte, aber nicht konnte und weswegen sie sich gejuckt hatte als Versuch, sich davon zu befreien, ja nun los...

Und das alles sieht man auch an ihrem Körper, das 3. Bild ist 3,5 Wochen nach dem Gespräch entstanden. Ich hab die Veränderung gar nicht so mitbekommen, erst als ich mich bewusst dran erinnert habe, wie sie aussah, als sie hier ankam. Tori wog beim 3. Bild ca. 1400g - also nur 50g mehr. Aber das wirkt nun alles viel proportionierter! Sie ist ein grosses Schwein und kann das Gewicht ruhig haben.
Die Bilder sind nicht aus der gleichen Perspektive, man sollte den Unterschied dennoch sehen können :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Antwort: Erfahrungsbericht zum Workshop viszerale Osteopathie
« Antwort 3 am: 19. Juni 2019, 20:46 Uhr »
Nun gibt's auch einen wundervollen kurzen Film über Selinas Arbeit:
https://youtu.be/1xBVQBGOpAc
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Schweinchenmama

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Antwort: Erfahrungsbericht zum Workshop viszerale Osteopathie
« Antwort 4 am: 23. Juni 2019, 23:30 Uhr »
Der Unterschied auf den Fotos ist mehr als deutlich... sie hat so ein Glück, dass sie bei dir gelandet ist  :-)