Autor Thema: Übersicht: Infos zu Huminsäure (Apfelpektin und Heilerde; Trinkmoor/Tiermoor)  (Gelesen 27684 mal)

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Vio

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Ihr Lieben, ich hatte mal eine Zusammenfassung über Huminsäure etc. geschrieben.

ewe78 war so lieb und hat mir geholfen, danke!  :-)
Einige Punkte sind zwar noch nicht genau geklärt, wir haben ja mit Murx schon viel drüber geredet, was ich nach wie vor sehr spannend und auch wichtig finde und sollte es neue Erkenntnisse geben, werde ich das hier ergänzen :-)
Aber ich wollte dennoch schon mal einen Leitfaden schreiben, wie ich persönlich es mit Huminsäure etc. handhabe mit dem aktuellen Wissensstand, was vielleicht für Huminsäure/Apfelpektin/Heilerde-Neulinge hilfreich sein könnte. Dazu füge ich den Text weiter unten ein. Falls euch Fehler auffallen oder ihr Kritik loswerden wollte - ist gern gesehen, sagt Bescheid! :-)

Für Fragen und Diskussion zu Huminsäure gibts diesen Thread hier:
http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1020.0



Infos über Huminsäure (sowie über Heilerde, Apfelpektin, Tiermoor/Trinkmoor)

Wir nutzen mittlerweile zum Sobamin auch gerne das Tiermoor von Sonnenmoor. Gemischt mit etwas Bio-Gerstengraspulver (z.b. von azafran aus dem Amazon) und zusätzlich Wasser mögen sie beides unglaublich gerne und ggf kann man auch gut Apfelpektin (natura, kein Zucker enthalten, auch Amazon) dazu mixen.
Dazu steht mehr im Text 😊
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Was ist Huminsäure?

Wer meiner Seite hier schon eine Weile folgt, wird bemerken, dass ich gerne mit Huminsäure arbeite.
Huminsäure habe ich Dank eines Tipps in einem Forum vor ein paar Jahren kennen lernen dürfen und setze sie zu allen möglichen Zwecken gerne und oft bei Meerschweinchen und Menschen ein.

Huminsäuren bilden sich im Boden, wenn organische Materialien sich zersetzen. Sie binden nicht nur Schadstoffe und tragen somit zur Entgiftung bei, sondern sie helfen auch dem Magen-Darm-System, sich zu regenerieren, in dem sie sich schützend auf die Schleimhäute legen. Ebenso wirken sie gegen einige Mikroorganismen und somit antibakteriell und antimykotisch. Sie können das Immunsystem stimulieren und die Nährstoffaufnahme im Darm erhöhen.
Da Hauterkrankungen jeglicher Art in der Regel in enger Verbindung mit der Darmgesundheit und einer Vergiftung des Körpers stehen, sind Huminsäuren innerlich und äußerlich angewandt auch da von Bedeutung.

Mittlerweile gibt es auch einige Studien zu dem Thema, man kann einfach Google befragen, wenn man mehr über das Thema lesen möchte und jeder sollte die Infos und Studien dann auch selbst kritisch hinterfragen.

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Welche Huminsäure-Präparate sind empfehlenswert?

Als medizinisch am effektivsten gelten besondere Huminsäuren, die WH67 Huminsäuren, diese sind aber nicht immer in allen Präparaten (z.B. Moortränken etc.) enthalten und viele Präparate sind leider auch durch Schadstoffe belastet und somit belasten sie den Körper damit auch wieder. Empfehlenswerte Präparate mit diesen Huminsäuren stellt die Firma Weinböhla her.

Wir nutzen gerne das Präparat Sobamin, weil dort reine Huminsäuren enthalten sind. Das nehmen wir auch für uns Menschen, das offizielle Präparat für Menschen heißt Activomin und beinhaltet Huminsäure in Kapseln, ist aber sehr teuer im Vergleich. Dysticum führen viele Tierärzte, es enthält ebenfalls Huminsäuren des Typs WH67, aber gleichzeitig noch andere Substanzen, z.B. zum Abpuffern der Lösung für den Vormagen, was für unsere Meerschweinchen nicht von Bedeutung ist, da sie keinen Vormagen haben.
Deshalb nehmen wir am liebsten Sobamin, eine Dose hält ewig und kostet um die 7 Euro (wir schauen da immer nach dem günstigsten Anbieter im Internet, man kann es aber auch in der Apotheke mit der Pharmazentralnummer 07382594 kaufen/bestellen). Für größere Tiere wie Pferde und Kühe gibt es Humocarb, ein Präparat, welches zusätzlich zu den WH67 Huminsäuren noch z.B. Glukose enthält, damit die großen Tiere es lieber essen.

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Nachtrag Mitte 2021:

Seit Anfang 2019 verwenden wir neben Huminsäure und Co. auch das Trinkmoor oder Tiermoor von Sonnenmoor. Dieses enthält neben Huminsäuren auch noch Kräuter und andere Substanzen. Wir wurden gefragt, was besser ist: Sobamin oder das Trinkmoor.
Ein Vergleich der beiden Produkte hinkt aber, besteht Sobamin konzentriert aus den "medizinisch effektivsten" Huminsäuren und das Trinkmoor enthält nicht (nur) explizit diese, dafür dazu noch andere Huminsäuren und auch einige andere Inhaltsstoffe mehr.
Insofern nutzen wir auch gerne mal beides zusammen und lassen auch da meist die Tiere wählen.
Das Tiermoor wirkt für uns in seiner Wirkung vom Gefühl her "sanfter" auf den Magen und wir nutzen es manchmal lieber als Sobamin oder Sobamin auch in Kombination mit dem Tiermoor.
Das Tiermoor wird mal gerne, mal gar nicht von den Meerschweinchen genommen - warum wissen wir nicht, wir lassen den Tieren dann aber die Wahl.

Wenn man ein Tiermoor/Sobamin mit Gerstengraspulver/Weizengraspulver/ etc. und Apfelpektin mischt, ergibt das auch einen schönen Brei, den unsere Tiere gerne mögen und den man auf einem Schälchen ins Gehege stellen kann (Abstand zu Medikamenten weiterhin beachten, auch beim Trinkmoor!).
Das eignet sich so dann auch gut für scheuere Schweinchen, die vielleicht nicht gern Dinge aus der Spritze nehmen möchten :)

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Wozu sind Huminsäuren gut?

Beim Meerschweinchen (und auch anderen Tieren) können Huminsäuren wie im ersten Abschnitt schon angedeutet bei einer Vielzahl Krankheiten Gutes bewirken, wie oben schon genannt sind das z.B. Hauterkrankungen (z.B. innerlich und als Fußbäder bei Ballenabszessen), Leber- und Nierenprobleme, Stoffwechselprobleme, Allergien, Nährstoffmängel (zu dünne oder zu dicke Tiere haben häufig Probleme bei der Nährstoffversorgung und mit dem Stoffwechsel), Immunschwäche, vielfältige Magen-Darm-Probleme und empfehlenswert ist es ebenfalls bei Tieren, die sich nach einer Krankheit erholen und Medikamente wie Antibiotika nehmen mussten. Auch Schweinchen aus schlechter Haltung tut so eine Kur in der Regel sehr gut.
Huminsäuren binden Schadstoffe (auch z.B. Toxine aus Pflanzenschutzmittel) und sollen nicht nur gegen Bakterien (werden daher auch teilweise als Antibiotika-Ersatz eingesetzt) und Pilze wirken, sondern auch gegen Viren.
Manche Menschen nutzen Huminsäuren auch bei der Düngung des Erdbodens, beim Kompostieren oder sogar im Streu zur Geruchsminimierung und verbesserten Hygiene.

Weinböhla selbst hat einige interessante Fakten zu Huminsäure zusammengestellt, gerade auch in Bezug auf Darmprobleme: http://www.pharmawerk-weinboehla.de/wp-content/uploads/2014/04/Pharmawerk_Weinboehla_Huminsaeuren_WH67_biologischerBodenstoff.pdf

Viele Erkrankungen basieren grundlegend auf einem „kranken“ Darm, auch wenn man das so erst mal gar nicht vermuten würde. Z.B. können dadurch auch psychische Erkrankungen entstehen oder zumindest begünstigt werden, da der Darm im Zusammenhang mit Emotionen steht, Stichwort Bauch(ge)hirn.
Aus diesem Grund können sich auch da Verbesserungen einstellen, wenn man die Gesundheit des Darmes durch Huminsäuren unterstützt.

Wir nutzen Huminsäure vor allem auch gerne nach Antibiotika-Gaben. Dadurch, dass Antibiotika die Darmflora immens schädigen und die Organe belasten, können sie sich in Langzeitschäden äußern, die wir Tierhalter gar nicht auf ihren Einfluss zurückführen würden. Das beste Beispiel sind wohl Blasensteine, die entstehen können, wenn ein Antibiotikum die Oxalobacter-Bakterien im Darm eines Meerschweinchens vernichtet hat. Die Mikroorganismen im Darm eines Tieres übernehmen vielfältige wichtige Aufgaben und sind von großer Bedeutung für den ganzen Körper. Eine „kranke“ Darmflora äußert sich bei Weitem nicht nur durch Probleme mit dem Darm und selbst, wenn ein Meerschweinchen gute Böhnchen hat, bedeutet das nicht, dass die Darmflora zwingend in Ordnung sein muss.

Probiotika stehen wir sehr kritisch gegenüber, wer sich wirklich hinterfragend mit dem Thema befasst, wird erkennen, dass es absolut nicht klar ist, ob sie überhaupt wirken, sie aber unter Umständen immensen Schaden im Tierkörper anrichten können. Das ist ein Thema für sich, über das es auch noch viel zu schreiben und recherchieren geben würde, es bedarf da auch noch guter, unabhängiger Studien, um das Thema wirklich bewerten zu können. Für uns steht daher auf jeden Fall fest, dass Probiotika hier zum aktuellen Kenntnisstand nicht wie gewöhnlich überall empfohlen ins Schwein kommen und schon gar nicht gewisse grüne Gele, die neben viel Zucker stark krebserregende Substanzen als Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen enthalten.
Die Tiere sollen gesund werden und nicht noch mehr geschädigt. In den gängigen Probiotika sind vermutlich nicht mal oder hauptsächlich nicht die fürs Meerschweinchen physiologischen und wichtigen Mikroorganismen enthalten und mittlerweile sind uns einige Tierärzte begegnet, die deshalb auch davon abraten oder mit Empfehlungen vorsichtig sind. Ebenso können sich Pellets und Päppelbreipulver unter Umständen schädlich auf die Darmflora des Meerschweinchens auswirken und dort die Entwicklung von Parasiten fördern, weshalb wir auch davon Abstand nehmen (mit Ausnahme im absoluten Notfall, wenn wir z.B. Päppelbreipulver zum besseren Geschmack eines Gemüsebreis einsetzen oder so).

Aus diesen Gründen setzen wir lieber auf Präbiotika, d.h. Nahrung, die die natürliche, gesunde Darmflora des Meerschweinchens fördert. Neben selbstverständlich einer gesunden Fütterung mit Wiese, Kräutern, Zweigen, aromatischen Saaten etc. ist das z.B. auch Apfelpektin. Dieses stellt gute Nahrung für die wichtigen und „guten“ Mikroorganismen im Meerschweinchenkörper dar (vor allem für die Blinddarmflora), u.a. liegt deshalb auch hier immer ein Apfel im Gehege. Zeitgleich entgiftet Apfelpektin auch.
Da reines/isoliertes Apfelpektin wohl noch effektiver ist, setzen wir es auch kurzzeitig gezielt mit Wasser angerührt ein.

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Wie genau gibt man Huminsäure?

Nach einem Antibiotikum geben wir den Meerschweinchen in der Regel eine Woche lang Huminsäure und Apfelpektin im Verhältnis 1:1 gemischt. Das pusht die gute Darmflora etwas und entgiftet, da Apfelpektin auch Nährstoffe binden kann, geben wir es nicht länger als diese eine Woche.
Danach folgen noch ca. 4-6 Wochen nur Huminsäure oder gar länger, wenn die Schweinchen Huminsäure gerne nehmen und somit scheinbar brauchen.
So haben unsere Meerschweinchen die Chance, Gifte wieder loszuwerden, so dass die Organe entlastet werden und zeitgleich unterstützt es  die Regeneration der Darmflora. Ein Antibiotikum schädigt die Darmflora vermutlich leider dauerhaft, bei gesunder Ernährung und Unterstützung durch z.B. Huminsäure besteht aber wenigstens die Chance, dass sie sich nach vielen Monaten bis sogar zu einigen Jahren annähernd regeneriert. Die Regeneration des Darmes braucht manchmal viel länger, als man so vermuten würde. Das dauert eine lange Zeit und durch die angeschlagene Darmflora, das geschwächte Immunsystem und die durch Medikamente überlasteten Organe kann es nachher noch Monate zu Problemen kommen, u.a. auch zu Darmparasiten, aber auch anderen Erkrankungen.
Daher ist uns Darmaufbau und Entgiftung gleich nach einer Antibiose sehr wichtig.

Wenn ein Meerschweinchen sich gegen Huminsäure stark weigert, so bieten wir gerne auch mal Heilerde stattdessen an. Heilerde (Löss, ein Bodensediment aus der Eiszeit) bindet Stoffe etwas anders und auch andere Substanzen und wenn ein Schweinchen diese statt Huminsäure bevorzugt, so wird es einen Sinn haben.
Dennoch bindet Heilerde ggf. auch Nährstoffe und wenn die Aufenthaltsdauer im Darm zu lang ist (und die Darmpassage des Meerschweinchens ist ja in der Regel recht langsam), kann es sein, dass sie Gifte wieder abgibt, was bei Huminsäure nicht so sein soll. Einmal gebunden, bleiben die Gifte dann auch gebunden.
U.a. deshalb geht bei uns die Tendenz erst immer zur Huminsäure, Heilerde ist aber auch eine tolle Sache und hat sicherlich ihre Berechtigung.

Wir haben neben Kohletabletten (zur Entgiftung) aber auch jederzeit Heilerde-Kekse im Gehege, an die die Tiere jederzeit gehen können, wenn sie z.B. Bauchweh haben und wir es nicht mitbekommen. Für diese Kekse rührt man Heilerde einfach mit Wasser zu einem dicken Brei an, gießt Kleckse auf einen Teller und lässt diese trocknen. Da kann man auch noch Huminsäure und/oder auch Apfelpektin rein mischen dann.
Wir finden es wichtig, dass die Meerschweine jederzeit Heilerde etc. auch zur freien Verfügung haben. Tiere suchen in der Natur bei Bedarf nach spezieller Erde, die sie dann essen. Es gibt Elefantenherden, die für tonhaltige Erde (die nutzen sie u.a. gegen Vergiftungen) ganze Wälder umgraben etc. Viele solcher Fakten stehen im Buch „Wild Health – Gesundheit aus der Wildnis“ der Biologin Cindy Engel, gespickt mit Studien und wichtigen Beobachtungen von Wissenschaftlern. Die Lektüre des Buches ist für jeden interessierten Tierhalter sehr zu empfehlen! Seitdem wir das Buch gelesen haben, haben wir auch wieder einen guten, natürlichen Salzkristall für die Meerschweinchen im Angebot, da ihre Ernährung in unserer Gefangenschaft zu natriumarm sein kann, Natrium aber für viele Vorgänge im Körper von großer Bedeutung ist und vor allem auch wichtig bei der Entgiftung sein kann. Aber das ist wieder ein ganz anderes und auch umstrittenes Thema…

Zurück zur Huminsäure:
Huminsäure kann man auch mit Futtermitteln mischen, z.B. mögen viele Meerschweinchen gerne ein Gemisch aus Weizengraspulver/Gerstengraspulver mit Huminsäure, Apfelsaft (ohne Zucker!) oder einfach Grassaft (gepresstes Gras, am besten mit einem Presswalzentsafter) mit Huminsäure. Schöner ist es aber natürlich, wenn man Huminsäure pur gibt, denn Meerschweinchen sollen sie kennen und dann auch gezielt einsetzen lernen. Sie ist geschmacklos, aber von der Konsistenz her (da sie sich in der Flüssigkeit nur verteilt und nicht auflöst) eventuell knirschend unangenehm. 
Anfangs müssen sie sich natürlich da aber erst mal ran wagen und es hilft dann, die Huminsäure deshalb mit etwas Leckerem zu mischen oder eben ein bisschen mit vorsichtiger Überzeugungskraft ins Mäulchen zu geben. Möchte ein Meerschweinchen die Huminsäure partout nicht und auch keine Heilerde, so geben wir sie nur 1-2 Wochen und danach nicht mehr. Diese Zeit wird hoffentlich reichen, damit das Tier die Huminsäure kennen lernt und scheinbar war es dann aber nicht das Richtige für dieses Tier. Uns ist immer auch wichtig, dass die Tiere in solchen Fällen selbst entscheiden, welche Dinge sie nehmen möchten und welche nicht.

Wenn Huminsäure natürlich entgiftet, so kann es sein, dass das Tier sich anfangs nach der Einnahme vielleicht etwas energieloser fühlt und das erst mal als negativ bewertet – oder aber es fühlt sich erleichtert durch die Entgiftung. Wir wissen daher nicht genau, wie lange Meerschweinchen brauchen, um Huminsäure und ihre positiven Eigenschaften kennen zu lernen und ob wir es vielleicht auch noch länger geben sollten, wenn ein Meerschweinchen Huminsäure ablehnt. Da es aber auch vielleicht gerade nicht das passende Mittel ist, haben wir für uns den Kompromiss mit den 1-2 Wochen gefunden, es muss aber jeder selbst für sein Tier und vielleicht anhand seines Bauchgefühls entscheiden.
Strikte Regeln oder Angaben gibt es eben nicht immer und gerade wenn es um unsere Tiere geht, legen wir daher viel Wert auf deren Meinung (sie wissen oft am besten, was richtig ist für sie) und auch auf unser Bauchgefühl, was oft gute Tipps gibt.

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Wie viel Huminsäure gibt man?

Weinböhla gibt bei dem Präparat Sobamin eine Dosierung von 1g pro kg Körpergewicht an. Unseren Erfahrungen nach und denen von Freunden bei Mensch und Tier nach wirkt augenscheinlich auch schon weniger Huminsäure.
Wir geben ca. eine Messerspitze auf 2-3 ml Wasser und geben davon mind. 1 ml, wenn Schwein es gerne mag auch mehr. Die Huminsäure löst sich zwar wie gesagt nicht im Wasser, kann aber mit diesem gut mit einer 1 ml Spritze gegeben werden. Diese Messerspitze Huminsäure hat bei einem Bekannten mit Darmentzündung mit Krämpfen und schon lange andauernden Durchfällen gereicht, dass seine Probleme nach kurzer Zeit komplett verschwunden waren. Dementsprechend wird auch beim Meerschweinchen schon weniger Huminsäure eine Wirkung entfalten und tatsächlich trinken unsere Meerschweinchen die Huminsäure auch viel lieber, wenn sie mit mehr Wasser verdünnt wird (und dem Zweibein geht’s genauso ;) ).
Die Dosierung ist somit auch etwas "Gefühlssache" und individuell zu bemessen, bitte sprecht das auch mit eurem Tierarzt durch. Da keine Nebenwirkungen von Huminsäure bekannt sind und man sie kaum überdosieren kann, kann man einem Meerschweinchen, was mehr Huminsäure verlangt, dann auch noch mehr anbieten.

Wir haben die Beobachtung gemacht, dass manche Meerschweinchen nach Erhalt der Huminsäure ein paar Tage weichere Böhnchen hatten, was Zeichen einer Entgiftung oder Umgestaltung der Darmflora sein konnte. All diese Schweinchen haben Huminsäure freiwillig und gerne genommen und später positive gesundheitliche Effekte gezeigt, weshalb wir das als positiv bewertet haben und die Huminsäure dementsprechend weiterhin gegeben haben. Am Anfang kann man ja mit etwas weniger anfangen und dann langsam steigern, um so zu sehen, wie die Tiere darauf reagieren.

Hier ein Video von der eigentlich scheuen und Spritzen gegenüber eher skeptischen Milia, in dem wohl deutlich wird, wie sehr sie die Huminsäure wollte und scheinbar auch brauchte 😉
https://www.youtube.com/watch?v=rWTXWtMnrKg&feature=youtu.be

Wenn wir Heilerde oder Apfelpektin zu Huminsäure mischen und gleichzeitig geben, so mischen wir es in einem Verhältnis 1:1. Bei Apfelpektin bedarf es mehr Wasser, damit das Gemisch nicht fest, sondern ein sämiger Brei wird, der durch die Spritze passt (bewährt hat sich, es zwei Mal mit Wasser anzurühren und dazwischen ein wenig stehen zu lassen).
Wenn ein Meerschweinchen die Mischung ablehnt, sollten die Komponenten auch nochmal einzeln angerührt angeboten werden, damit es entscheiden kann, welches Mittel es vielleicht nehmen möchte.

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Was gibt es bei der Einnahme/Eingabe zu beachten?

ACHTUNG: Huminsäure kann Medikamente binden!
Daher ist es wichtig, sie nicht zusammen mit Medikamenten zu geben. Wir halten mindestens einen Abstand von 4 Std vorher und nachher ein, wenn ein Meerschweinchen z.B. dauerhaft Schmerzmittel oder Herzmedikamente bekommt, so geben wir die Huminsäure 4-6 Std vor der Gabe des Schmerzmittels. Bekommt ein Meerschweinchen Antibiotika, so geben wir die Huminsäure erst dann, wenn die antibiotische Therapie beendet ist, damit die Antibiotika ihre gewünschte Wirkung vollends entfalten können. Ebenso geben wir Huminsäure erst nach einer Spot On-Behandlung gegen Milben. Soll ein Spot On z.B. 3 Wochen lang wirken, geben wir in dieser Zeit keine Huminsäure.

Nun kennen wir ja unsere Meerschweinchen und wissen, dass sie ihren Kot futtern. Ausgeschiedene Huminsäure kann somit mit dem Kot auch wieder aufgenommen werden. Aus eigenen Erfahrungen und denen von Bekannten konnten wir beobachten, dass Schmerzmittel und Herzmedikamente dennoch wirken, auch wenn zeitglich aber mit zeitlichem Abstand natürlich Huminsäure eingenommen wird.
Ein Bekannter nahm sogar Blutdruck- und Diabetesmedikamente aus Versehen zeitgleich mit Huminsäure ein und dennoch schlugen die Medikamente an. Das bedeutet, dass einige Medikamente dennoch wirken können und man aber trotzdem achtsam sein muss, weil man es ja nicht genau weiß. Für uns haben wir daher die Entscheidung getroffen, dass wir Meerschweinchen, die z.B. Metacam bekommen, dennoch im Abstand von einigen Stunden auch Huminsäure geben können, wenn sie sie brauchen. Bei Antibiotika und Spot Ons z.B. geben wir Huminsäure zur Sicherheit lieber nicht vor Abschluss der Behandlung, damit diese Mittel wirken können und das im Vergleich zur dauerhaften Schmerzmitteltherapie auch eine recht kurzzeitige Behandlungsdauer ist. Bitte haltet da auch im Zweifel immer Rücksprache mit euren Tierärzten und/oder Tierheilpraktikern.

Kommt es zu Durchfällen aufgrund der Einnahme von Antibiotika, geben wir Dinge wie Huminsäure/Heilerde und/oder Pektin kurzzeitig trotz der Einnahme des Antibiotikums (ebenfalls geben wir dann oft auch Colosan oder Schwarzkümmelöl), bis die Probleme vorüber sind. Mehr zu dem Thema haben wir hier schon mal geschrieben: https://www.facebook.com/DieSchweinebande/photos/a.930867893627933.1073741855.504177019630358/1008938899154165/?type=3&theater

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Bezugsquellen:

Tiermoor: von Sonnenmoor, auf der gleichnamigen Website oder im Amazon zu erwerben

Huminsäure:
Sobamin von Weinböhla (Internet)

Heilerde:
z.B. ultrafein von Luvos (Internet)

Apfelpektin:
In vielen Apfelpektin-Präparaten ist leider Zucker enthalten, was wir vermeiden möchten und daher nutzen gerne dieses hier (lässt sich auch gut anrühren): https://www.amazon.de/dp/B0032TTC6Y/ref=cm_sw_r_cp_api_i_RbyWEbDFHA0NJ

*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Über meine Facebook-Seite für die Meerschweinchen kann man aktuell Tiermoor ("Naturmoor für Tiere") von Sonnenmoor gewinnen :-)
Falls ihr Interesse habt, mitzumachen:
https://www.facebook.com/DieSchweinebande/photos/a.504181042963289/3328300490551316/
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Meerli_Bienchen

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Das scheint ja ein echtes Wundermittel zu sein!
Vielen Dank für die Aufklärung, Vio!  :-)