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Tabbys Krankheitsthread
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Autor
Thema: Tabbys Krankheitsthread (Gelesen 18902 mal)
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
ewe78
Team-Mitglied
Beiträge: 245
Tabbys Krankheitsthread
«
am:
22. Dezember 2017, 16:27 Uhr »
Meine kleine Tabby ist seit 25.8. bei uns. Ein Notschweinchen. Man weiß nichts über ihre Vorgeschichte oder ihr Alter, sie ist schätzungsweise 3-4 Jahre alt. Aber sie ist bezaubernd. Leider hat sich die VG lange hingezogen und als wir dachten, nun ist Tabby angekommen, begann April sie ständig am Hinterm zu beschnuppern, aufzureiten und zu brommseln, sooo viel zu Brommseln.
Mittlerweile bin ich sicher, April wollte nur darauf aufmerksam machen: hey hier stimmt was nicht bei ihr!
Anfang Dezember bemekrte ich, dass sich Tabby immer weiter zurückzieht, viel liegt, wenig am Gruppenleben teilnimmt. In dem Moment hörte April schon auf, als ich aufmerksam zu beobachten begann.
Ich wusste da nur noch nicht, was los ist, mutmaßte Tabby will vielleicht einfach nur ihre Ruhe vor April.
Am 6.12. abends ging ich nochmal nach den Schweinchen sehen, zu einer Zeit, in der sie normal schlafen und ich nicht schaue, aber mein Gefühl trieb mich zu ihnen. Und ich fand Tabby auf dem Boden vor dem Heuhaufen liegen, ihre Augen sagten „Schmerzen“, sie hatte Flankenatmung und ihr Bauch war ganz hart und der Po etwas feucht. Metacam und Colosan gegeben, in der Klinik angerufen. Wir durften gleichnkommen. Kurz vor dem Losfahren konnte ich noch einen Urinstick in eine frische Pfütze halten, Blut und Nitrit, aber keine Leukos...
Röntgenbild zeigte, dass sie völlig überfressen war, zum Glück kein Blasenstein, kein auffälliger Gries, Blase sah auch nicht nach Entzündung aus, Lunge und Herz hörten sich gut an und waren unauffällig auf dem Bild, wobei man es nicht gut erkennen konnte. Für diesen Abend beließen wir es bei Emeprid und Novalgin, am nächsten Tag noch zwei Gaben.
Aber Freitag war immernoch Blut im Urin und sie lag immernoch recht viel, wobei ihr Po nicht mehr nass war. Vermutlich war das auch nur der Fall gewesen, weil sie sich vor Schmerzen nicht mehr wirklich bewegen konnte an dem Abend und sich vollgemacht hat.
Also Freitag nochmal in die Klinik, Ultraschall. Wegen dem Blut dachte ich auch an eine mögliche Gebärmutterentzündung. Die Gebärmutter war nicht sichtbar, also wohl nicht vergrößert. In der Blase nun doch etwas Gries, sah aber immernoch nicht nach Blasenentzündung aus. Man sah nicht alle Organe, wegen dem vollen Darm, aber Nieren waren auch ok. Leider sah man auf dem Ultraschallbild der Blase jedoch einen kleinen Polyp, 3mm groß glaub ich, der auch ein Tumor sein könnte, wir lassen das nun alle drei Monate per Schall kontrollieren, wenn das Teil schnell wächst, ist es wohl eher ein Tumor und müsste ggf. operativ entfernt werden, wenn er Schwierigkeiten macht.
Die TÄ hat für sich nochmal Röntgenbilder gemacht (es war die gleiche wie im Notdienst), weil man Herz und Lunge ja leider nicht sooo gut erkannt hatte auf den ersten Bildern, das Füßchen war im Weg gewesen.
Auf den neuen Bildern, erkannte man deutlich, dass Tabby wohl mal ein Trauma der Wirbelsäule erlitten haben muss. Es sieht übel aus, als wäre mal jemand auf sie drauf getreten : ( Ein Knick nach unten nach dem Nacken unten hinten wieder einer, wenn es etwas hoch geht zum Po.
Dadurch sind auch ihre Rippen und alles sooo krumm, dass man das Herz wieder nicht gut erkennen konnte, aber diesmal sah es etwas verdächtiger aus. Wenn sie was am Herzen hat, wäre das natürlich wichtig zu wissen, falls man irgendwann mal die Blase operieren müsste.
Also werden wir im Januar einen Herzultraschall versuchen. Leider hat in der Klinik noch keiner einen gemacht beim Schwein, der Spalt zwischen den Rippen zum „Durchschauen“, der ist einfach so klein, dass man ggf. nichts sehen wird. Ich hoffe aber.
Das Blut im Urin war weg nach ein paar Tagen Metacam, ist nun aber wieder da. Aber das Metacam hat keinen Einfluss auf ihr Allgemeinbefinden, sie liegt mit oder ohne viel, hat gute und schlechte Tage, bewegt sich aber allgemein einfach deutlich weniger, als die anderen. Ob es am Rücken liegt, am Herz oder am Blasenpolyp, weiß man nicht. Ihre Augen sind ok, aber immer verkrustet, eventuell triggert die Wirbelsäule da etwas. Und dass sie so viel Gewicht zugelegt hat bei mir, macht das mit dem Rücken noch schlimmer. Man muss sich vorstellen, dass alles dermaßen krumm ist bei ihr, dass man das Stethoskop zum Abhören viel weiter hinten ansetzen muss, als bei anderen Schweinchen.
Zur Zeit kriegt sie einmal täglich MSM und Vitalpilze (Reishi, Coprinus, Coriolus nach Austestung), ab heute versuchen wir wieder Metacam dazu, weil unser liebe Freundin Viola erzählte, es wäre auch tumorhemmend und wie gesagt, wer weiß mit der Blase...
Im Januar dann Herzultraschall. Werde der Klinik vorher Violas Dr. Stosic empfehlen, für Referenzwerte oder Tipps zum Schallen. Dann werde ich mal mit einer THP Kontakt aufnehmen, die auch Akupunktur macht, sogar beim Schweinchen. Eventuell kann sie Tabby mit dem Rücken und den Augen helfen. Aber ob die Akupunktur-Punkte bei ihr da sind, wo sie sein sollen und es dann funktioniert, werd ich vorher noch fragen müssen.
Heute ist leider kein guter Tag und ich sorge mich mal wieder sehr, dass ich sie vielleicht bald schon wieder verlieren könnte. Aber dann versuche ich an gestern zu denken, da war es besser und vielleicht können wir sie ja nochmal aufbauen.
IP
Käthe
Aktives Mitglied
Beiträge: 448
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 1 am:
22. Dezember 2017, 22:40 Uhr »
Hallöchen,
wir drücken alle Daumen und Pfoten, daß es der kleinen bald wieder besser geht. Sie ist ja in den allerbesten Händen
.
Es ist ja der Hammer, was die Tiere oft erleben müssen und wenn man dann bedenkt, das sie das auch noch überleben - meine es bezügl. der Wirbelsäulen-Geschichte.
Alles Gute und ich hoffe, daß Tabby es auch diesmal schafft.
LG
Käthe
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Vio
Team-Mitglied
Beiträge: 5989
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 2 am:
23. Dezember 2017, 00:29 Uhr »
Ich denke oft an die süße Tabby-Maus
Ich hab sie ja letzte Woche kennen gelernt und hatte ja schon (peinlich
) erst echt Probleme, beim Abhören die Lunge zu finden. Ihr Körper ist tatsächlich so verschoben, dass man sie weiter hinten und "unten" antrifft, irre... Der ganze Brustkorb ist so verändert und hätte ich das Röntgenbild nicht gekannt, hätte ich mich ganz schön gewundert, habe ich ja jetzt schon eigentlich.
Ich könnte mir auch gut vorstellen anhand der Wirbelsäule, dass jemand drauf getreten ist
das war wirklich mein erster Gedanke beim Bild, wenn du magst, stell es mal hier ein, ggf Interessiert es die anderen, das zu sehen, aber nur wenn du möchtest natürlich. Eventuell ist es Blödsinn, aber mir fällt sollst auch nichts ein, was zu so einer Deformation geführt haben könnte - oder eben, sie ist wo runter gefallen bzw fallen gelassen und nur mit dem Rücken irgendwo drauf geknallt.
Vielleicht wird dann wegen blockierter Nervenbahnen sozusagen die Blase nicht richtig durchgespült so wie bei Seppo eventuell damals und so bildet sich dann eher grober Gries und es ratscht mal schneller. Oder aber es ist ein Problem der Nieren, wer weiß.
In jedem Fall ist es das Beste, was ihr passieren konnte, dass sie nun bei dir ist und dass du dich für die bemühst, dass sie wenn nötig die beste Behandlung bekommt
Habe heute auch für einen Bekannten einen Tier-Kardiologen mit Schweine-Erfahrung gesucht und manche private Praxen machen das aber auch und haben zum Teil dann auch eben Erfahrung, sonst da vielleicht nochmal rum fragen, wenn es in der Klinik nicht klappt. Mir ist dabei heute ständig eben auch unser Kardiologe Dr. Stosic in Duisburg-Kaiserberg empfohlen worden, es freut mich natürlich, dass wir hier laut den Aussagen der TÄ heute wohl angeblich den Besten weit und breit zu haben scheinen, aber anderen, die weiter entfernt sind, hilft das ja leider nicht viel... Beim durch die Rippen schauen gab es hier bisher noch keine Probleme, hoffentlich bei Tabby durch die Deformation auch nicht
ich drücke die Daumen!
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*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*
Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande
niki+
Gast-Mitglied
Beiträge: 615
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 3 am:
14. Januar 2018, 19:44 Uhr »
ich wünsche euch alles Gute! Tabby ist bei euch und hat es gut, das ist das wichtigste!
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ewe78
Team-Mitglied
Beiträge: 245
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 4 am:
14. Januar 2018, 21:05 Uhr »
Danke liebe niki, für Deine Worte!
Sobald ich es schaffe, gibt es hier ein Update, Tabby geht es deutlich besser, so schön...
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ewe78
Team-Mitglied
Beiträge: 245
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 5 am:
16. Januar 2018, 12:05 Uhr »
So jetzt aber endlich ein Update hier, wollte noch warten und mich nicht zu früh freuen, aber ich denke, nun können wir wirklich davon sprechen, daß Tabby sozusagen die Kurve gekriegt hat und es ihr deutlich besser geht.
Am 3. Januar waren wir zum Herzultraschall in der Klinik. Das Röntgenbild zeigte eine großflächig weißliche Lunge, Tumor ausgeschlossen, eher Wasser. Der Herzultraschall ließ dann eine Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) vermuten, keine dilatative (DCM), das hielt sie für ausgeschlossen.Für die TÄ war die Diagnose aufgrund mangelnder Referenzwerte für Meerschweinchen sehr aufwändig, sie hat sich viel an Katzenwerten orientiert und dann umgerechnet.
Therapie nun mit ACE-Hemmer Enalapril (einmal abends) und Entwässerung über Furosemid (morgens und abends).
Die Dosis vom Furosemid wird nach zwei Wochen halbiert, ich hatte die Medikamente aber eingeschlichen, weil ich Angst hatte, wie sie reagiert, also daß sie vielleicht umkippt oder so, deshalb sind wir aktuell noch auf der vollen Dosis, die sie super verträgt und unter der es ihr auch gut geht. Mal sehen, was passiert, wenn wir auf die halbe Entwässerungs-Dosis gehen, ob ihr die dann ausreicht.
Schon ein paar Tage später wurde Tabby deutlich aktiver. Mittlerweile sorgt sie dank ihrer neu gewonnenen Kräfte für ganz schön Aufruhr in der Gruppe, die waren es gar nicht mehr gewohnt, daß da noch ein viertes Schweinchen rumstolziert, da sie ja Wochen lang fast nur in der Streuschale lag. Ich hoffe, die Streitereien haben bald ein Ende und die Gruppe findet sich.
Ihre ständig verkrusteten Augen sind nun auch weg. Dachte immer, das wird vielleicht von ihrer Wirbelsäule getriggert, scheint aber wohl doch mit der Herz-Lungen-Thematik zusammen zu hängen, auch wenn mir nicht klar ist, wie und was.
In drei Monaten gehen wir zur Kontrolle, nochmal Röntgenbild der Lunge und Herzultraschall. Bei der Gelegenheit lassen wir auch die Blase nochmal schallen, ob der Polyp gewachsen ist. Wir hoffen es nicht, denn sonst ist es wohl eher ein Tumor und ob wir eine OP wagen würden, weiß ich aktuell noch nicht. Blut war zwischenzeitlich mal wieder im Urin, dann wieder weg.
Sie kriegt auch nach wie vor noch täglich ihr MSM und die Vitalpilze, beides nimmt sie gierig.
Den Coriolus brauchte sie nach zwei Wochen nicht mehr (und mochte daher dann die ganze Mischung auf einmal nicht mehr nehmen). Seitdem nur noch Reishi und Coprinus.
Auch ihre Herzmedis nimmt sie so lieb und brav, daß ich voller Dankbarkeit bin, denn drei mal am Tag was unter Zwang verabreichen, wäre schrecklich für alle.
Keines meiner anderen Tiere nimmt etwas freiwillig aus der Spritze leider, daher ist das für mich auch gleichzeitig eine neue tolle Erfahrung, obwohl es natürlich nun meinen Tagesablauf bestimmt,
daß die KLeine ihre Medikamente braucht, aber da hab ich mich auch schon weitestgehend dran gewöhnt.
Ihr Rücken scheint ihr zumindest keine so schlimmen Probleme zu machen, dass sie nicht aufstehen oder bewegen will. Und die Blase ist auch unauffällig im Moment. So kann es weiter gehen...
Nach der ganzen Sache habe ich noch etwas recherchiert und auch im Forum der Tierkardio der LMU gepostet. Die wohl einzigen, überhaupt veröffentlichten Parameter für Meerschweinchen sind diese:
Paper von Cetin et al, enthält Werte von anästhesierten Meerschweinchen (in Englisch)
http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1258/0023677052886510
Dank einer Freundin bin ich noch auf die Dissertation von A. Klawitter gestoßen. Ihre Werte (S.62) wurden auch in der 8. Auflage von "Krankheiten der Heimtiere", ein Buch für Tierärzte, veröffentlicht)
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/klawittera_ss05.pdf
Vielleicht hilft es jemand anderem mal, der sich auch auf der Suche nach Referenzwerten befindet!
IP
Vio
Team-Mitglied
Beiträge: 5989
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 6 am:
16. Januar 2018, 17:55 Uhr »
Oh, das mit den Augen ist interessant! Lizzies tränen ja auch nicht mehr seitdem sie die Herzmedikamente bekommt... unser Kardiologe wusste nicht so recht Rat und meinte, hat vielleicht mit der Entwässerung zu tun - das bezweifle ich aber
Schön, dass es Tabby nun so gut geht
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*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*
Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande
ewe78
Team-Mitglied
Beiträge: 245
Antwort: Tabbys Krankheitsthread
«
Antwort 7 am:
16. Januar 2018, 21:00 Uhr »
Ja an Lizzies Augen musste ich dabei auch schon denken.
Hat er damit gemeint, dass sich auch was in die Augen zurück staut an Wasser und dann durch Entwässerung verschwindet?
Also wenn es bei unseren beiden so ist, muss es ja irgendeinen Grund geben, der mit Herz zusammen hängt : )
Dankeee!
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