Autor Thema: Baden?  (Gelesen 21759 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Baden?
« am: 07. September 2017, 14:37 Uhr »
Hallo :)

Da sich bei mir privat einiges wieder gelegt hat (endlich), kann ich hier wieder aktiver sein.
Nun brauche ich wieder euren Rat!  :g:

Wie sieht es auch mit Meerschweinchen baden/sauber machen? Meine Meeris haben zurzeit Matscheköttel (mal besser, mal schlechter) und der Unterbauch von allen sieht richtig Schlimm aus! Bilder werde ich gleich noch mit dem Handy hinzufügen.
Überall lese ich, dass man Meeris bloß nicht baden soll, aber wie soll ich denn die Bäuche und den Po wieder sauber bekommen? Ich habe es schon mit einem feuchten Waschlappen versucht, aber das bringt sehr wenig.
Ich frage mich auch, ob es "nur" an den Matschekötteln liegt oder auch an der Fleecehaltung. Mit Streu waren sie immer sauber und haben gut geduftet, aber seitdem ich auch Fleece umgestiegen bin, sehen sie so unhygienisch aus. Ich kehre die Köttel 2 mal pro Tag aus und wechsel die Pipipads täglich, aber dennoch bringt das nichts. Was den Geruch des Gehges angeht, ist es mit Fleecehaltung besser als mit Streu. Ich muss dazu sagen, dass meine Meeris immer auf den selben Stellen liegen, keine Ahnung woran das liegt. Auch wenn ich die Häuschen woanders hinstelle, liegen sie trotzdem lieber dort, auch ohne Haus.  :frage:

Da ich schon einen Beitrag mache, kann ich ja gleich noch eine Frage stellen. Es geht um die Ohren von Apple (Rex). Die sind sehr schmutzig und ich weiß nicht ob das Schuppen, Schmalz oder Dreck ist. Ich traue mich da auch nicht reinzufassen und zu schauen in der Angst, ich könnte da etwas verletzen und sie könnte taub werden. Soll ich damit zum Arzt oder kann ich es selbst sauber machen? Wenn ja mit was?
Ahja vielleicht hilft euch die Info, dass Apple allgemein schuppige Haut hat. Ich schätze mal das liegt an der Rasse, denn die anderen haben keine Schuppen.

Vielen Dank schon im Voraus für eure Hilfe!:)




Ok, die Bilder gibt es wohl erst heute Spätabend oder morgen, denn ich habe die mit dem Handy meines Freundes aufgenommen und vergessen mir zu schicken und er hat Spätschicht.  :sorry:

Hugomero

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 1209
Antwort: Baden?
« Antwort 1 am: 07. September 2017, 16:03 Uhr »
hm, ich hab nur einmal das Problem gehabt, als ein Schwein eine schlimme Blasenentzündung hatte, die wurde mit dem Waschlappen gewaschen und anschliessend leicht trocken geföhnt...

bei Verschmutzung durch Köttel ect. würde ich persönlich erstmal Kokosöl draufreiben, damit löse ich immer die Köttel von den Füßen

Baden würde ich nicht machen
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Baden?
« Antwort 2 am: 07. September 2017, 19:14 Uhr »
Rexmeerschweinchen haben nicht mehr Schuppen und nicht mehr Ohrenprobleme, wie andere Meerschweinchenvarietäten auch ... heißt also, ist was mit dem Körper nicht in Ordnung.

Wichtig ist nun, erstmal abzuklären, ob Ohrmilben im Spiel sind - und das wird in aller Regel nur ein Tierarzt abklären können. Dabei kann er auch gleich abschätzen, wie stark die Ohrgänge gefaltet sind, denn wenn sie abnorm stark gekrümmt sind, kommt salopp gesagt nicht genügend Luft in die Ohren und der Dreck, der sich im Ohr sammelt, kann nicht genügend herausgeschüttelt werden.

Wenn du diese Gesundheitsprobleme mit Streu nicht hattest, würd ich es mir an deiner Stelle einfach machen und wieder mit Streu probieren - wenn es dann wieder besser wird mit Hygiene und Co, dann bei der Streu bleiben.

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 3 am: 07. September 2017, 20:42 Uhr »
Kokosöl! Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen, immerhin benutze ich Öl auch für mein Gesicht um den Schmutz weg zu machen..   :pfeif:
Kann ich denn Kokosöl auf ihre schmutzigen Stellen einreiben, kurz warten und dann bis einem feuchten Waschlappen säubern? Würde das besser funktionieren als nur mit Wasser?

Echt nicht? Ich hatte schon öfters gelesen, dass es bei Rexmeerschweinchen öfters der Fall sein soll. Apple hatte schon wo ich sie bekommen habe schon schuppige Haut und die Ärzte meinten es sei "einfach nur" trockene Haut.
Woran kann sowas gesundheitlich denn liegen?
An Ohrmilben habe ich bisher noch nicht gedacht. Wir hatten mal eine Katze von der Straße gerettet und sie hatte richtig fiese Ohrmilben, ich bin davon ausgegangen, dass die bei Meeris genauso aussehen wie bei Katzen. :peinlich:

Das mit der schuppigen Haut und den schmutzigen Ohren hatte Apple schon immer, nur das mit den schmutzigen Bäuchen und Beinchen ist erst seitdem Fleece der Fall. Ansonsten bin ich eig. zufrieden mit der Fleecehaltung und schaue erstmal wie es weiter funktioniert. Ich glaube das hängt auch mehr mit den Matschekötteln zusammen.

Ich mache gleich einfach neue Bilder und stelle es hier rein, statt auf meinem Freund zu warten.

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 4 am: 07. September 2017, 20:59 Uhr »
Hier sind die Bilder.
Einmal die dreckigsten Bäuche (Apple und Maja) und die Ohren von Apple.
Sorry, bessere Bilder kriegt mein Handy nicht nicht.

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 5 am: 07. September 2017, 21:00 Uhr »
.

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Baden?
« Antwort 6 am: 07. September 2017, 21:03 Uhr »
Schuppige Haut kann ein Zeichen von zuwenig essentiellen Fettsäuren sein, es kann ein Darmproblem anzeigen (und deine Meerschweinchen haben ganz offensichtlich ein Darmproblem, sonst gäbs keine Matsche), es kann auftreten bei Allergien und Unverträglichkeiten oder als Reaktion auf Milben.

Die meisten Rexmeerschweinchen werden mit Pellets gefüttert ... Pellets sind viel zu leicht verdaulich für Meerschweinchen, da sie keine langen Pflanzenfasern enthalten. Dabei geht der Darm drauf. Dazu kommt, daß bei Pelletfütterung besser keine Sämereien gefüttert werden sollten, auch keine Ölsaaten, da ansonsten die Meerschweinchen endgültig aus dem Leim gehen und irgendwann als Mastschweine durch den Käfig rollen. Ein zu enger Käfig bei den meisten Züchtern macht dann ein übriges - es wird also zuwenig essentielle Fettsäuren verfüttert.
Beides zusammen ergibt trockene, schuppige Haut ...

Rexmeerschweinchen kommen als reine Rexmeerschweinchen bei ungeplanter Vermehrung eher selten vor, sie stammen also fast immer vom Züchter - und die haben generell das Problem von teilweise trockener, schuppiger Haut bei ihren Tieren, zumindest häufiger, wie man es sonst in Tierheimen und Co sieht.
Alle anderen Varianten (außer Lunkarya) kommen häufiger mal auch als reine Varietäten in die Notstationen ... ohne daß sie geziehlt gezüchtet wurden.


Der Ohrendreck sieht mir sehr nach übermäßiger Talgproduktion aus ... sollte trotzdem ein TA drüberschauen (oder besser gesagt, direkt in den Gehörgang schauen)

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 7 am: 07. September 2017, 21:40 Uhr »
Dann muss ich demnächst mit Apple zum Tierarzt fahren, mal schauen was dieser sagt.
Ich frage mal lieber schon im Voraus, bevor mir der Arzt ein starkes Medikament andreht, wenn es eine übermäßige Talgproduktion ist, was kann ich da erstmal am Besten tun ohne ihre Gesundheit mit starken/schlechten Medikamenten zu belasten. Oder soll ich die den Arzt einfach tun lassen?

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Baden?
« Antwort 8 am: 08. September 2017, 10:32 Uhr »
sry, ich weiß zuwenig drüber, hatte das Problem noch nie ... wage deshalb auch keine Empfehlungen oder was auch immer zu geben.

Hugomero

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 1209
Antwort: Baden?
« Antwort 9 am: 08. September 2017, 10:34 Uhr »
Oder soll ich die den Arzt einfach tun lassen?

Ne, würd ich nicht machen, macht schon Sinn im Vorfeld sich schlau zu machen, Ärzte sind wirklich oft schnell mit Verschreiben von heftigen Sachen, ohne es evtl.anders zu probieren
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Baden?
« Antwort 10 am: 08. September 2017, 11:19 Uhr »
Kann nur kurz antworten, hab im Urlaub kein kostenloses WLAN.
Frag deinen Tierarzt nach Epi otic.
https://www.tiershop.de/Hunde/Hundearznei-oder-Futterzusatz/Ohr/Epi-Otic-Ohrreiniger.html

Das ist auch etwas Chemie, aber nicht schädlich, zumindest nicht selten angewendet. Bei schweinen mit übermäßiger Talg Produktion hat Öl nicht mehr ausgereicht, um diesen zu entfernen und daher wurde mir hier im Forum damals Epi otic empfohlen. Tä haben das eigentlich immer da, man kann es auch im Internet kaufen :-) Ohren einmal Checken lassen schadet nicht, nimm ein Schwein zur Begleitung mit, dann minimiert sich der Stress :-)

Das Problem liegt auch in meinen Augen nicht am Fleece, sondern am bisher scheinbar noch zu weichen Kot der Tiere. Das fällt im Streu weniger auf, weil das Streu dran klebt. Dennoch ist es eben so, dass die Böhnchen noch zu weich sind, wenn sie matschen. Bei Durchfall ist es sogar so, dass der schneller austrocknet, weil Fleece diesem Wasser entzieht. Ich habe das nun seit über fünf Jahren und bin eigentlich zufrieden :-) habe aber früher als ich noch nicht den Streu Bereich hatte auch zwei Mal am Tag Pads gewechselt.
Die Böhnchen werden bestimmt zunehmend mit weiterer Optimierung der Fütterung immer noch besser :-)

Die Bäuche würde ich so wie ich es auf den Fotos am Handy sehen konnte nicht waschen. Ist ja nur etwas bräunlich, das geht mit der Zeit weg und putzen sie auch immer mit weg.
Mit dem Waschlappen hat man oft auch keine Chance, das stimmt. Wenn meine Tiere zb starken Durchfall hatten nach einem AB oder so, nehme ich sie in eine Hand, lasse vorsichtig einen seichten Strahl leicht warmes Wasser über Bauch und Po laufen. Danach nutze ich Lavaerde mit Wasser angerührt oder die sanfte Hand-Flüssigseife von lavera, reibe die Stelle vorsichtig damit ein, während das Tier auf einem Handtuch auf dem Klo neben dem Waschbecken sitzt oder so. Dann wieder vorsichtig einen leichten Strahl warmes Wasser drüber laufen lassen während das Tier in der Hand liegt oder sitzt, mit Hilfe geht es noch besser. Bis alles ausgewaschen ist, was eigentlich flott geht. Danach noch ein paar Minuten das Schwein in einem Handtuch halten, nicht rubbeln oder so (Föhnen wäre mir zu laut ehrlich gesagt), nur Handtuch gegen die nasse Stelle drücken. Und leckerchen anbieten ;)
Danach kann man gut Rotlicht oder Dunkelstrahler anbieten, möchten sie aber nicht Mal immer.
Ich mache das nur so, wenn das Fell so verdreckt ist, dass keine Luft an die Haut kommt und es zu Haut Problemen kommen kann. Oder wenn es eben durch den Dreck schon welche gibt.
In meinem Krankheitsthreads für die Schweinebande kann man nachlesen, dass ich meine Mimi wegen extremer Schuppenbildung nach starkem Grabmilben Befall so bei Ernst großen Narbe auf dem Rücken alle 3-4 Wochen dort einmal kurz so waschen muss. Ewe und Hugomero waren da, als ich das gemacht habe, ich hatte nicht den Eindruck, Mimi stresst es noch arg, sie kennt es ja und ich glaube, ich liege damit richtig. Mimi bekommt da auf der Narbe starke Schuppen, die dann irgendwann gerade in Verbindung mit Creme oder Öl gegen das Spannen der Narbe sehr jucken und nicht abgehen. man bekommt sie leider nur so weg und ich glaube, Mimi weiß um die Erleichterung, für die sie die Waschaktion ertragen muss.
Dennoch ist es kein richtiges Baden, das würde ich auch nicht, zudem eben nur, wenn es wirklich um starken Dreck geht, die Haut dadurch angegriffen ist oder so, so Verfärbungen gehen mit der Zeit selbst weg und verfilzte Stellen kann man abschneiden, wenn sie lang genug heraus gewachsen sind :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 11 am: 11. September 2017, 18:07 Uhr »
Erstmal wünsche ich dir eine schöne Zeit! Danke dass du trotz Urlaub antwortest und hilfst. :fr:

Da ich krank bin, war mein Freund heute beim Tierarzt mit Apple. Leider hat er nicht auf mich gehört und die Ärztin einfach tun lassen. :/
Sie hat sich die Ohren angeschaut und wusste nicht was das ist, hat also einfach mal zur "Sicherheit" Stronghold 45 mg in den Nacken getan. :I
Gott ich könnte gerade so Heulen, warum ist gibt es kaum gute Tierärzte für Meerschweinchen.  :wein:
Ahja, woher die Schuppen kommen hat sie auch keine Vermutung, außer es könnten ja vielleicht Milben oder Ähnliches sein. Noch nicht mal irgendwelche Tests gemacht.
Wirkt sich das Spot-On auf die Verdauung von Meerschweinchen aus? Habe nun große Angst, dass es schlimmer wird mit ihrer Verdauung. :(
Sie meinte noch ich solle die Ohren bei ihr säubern. Das kann ich ja mit dem Epi otic machen oder? Dann bestelle ich das gleich sofort.

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Baden?
« Antwort 12 am: 11. September 2017, 19:34 Uhr »
Ich würd dir Ballistol zum Ohrenreinigen nahelegen ... Epi Otic enthält unter anderem Chlorxylenol (PCMX) und Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). Beide Stoffe können die Haut reizen und dadurch erst recht zu vermehrtem Ohrenschmalz führen.

Ballistol ist ein fettes Öl, in welchem unter anderem geringe Mengen Anisöl und Pfefferminzöl gelöst sind. Diese beiden ätherischen Öle sind genauso bakterienhemmend wie Chlorxylenol, regen jedoch Heilungsprozesse im Ohr an, was zwar erstmal auch zu einer verstärkten Ohrschmalzbildung führen kann, dann jedoch regulierend wirkt, das heißt, die Ohrschmalzbildung geht zurück. Alkohol im Ballistol führt dazu, daß die Rückstände im Ohr gut angelöst werden und dann leicht ausgewischt werden können.

Was auch geht, wäre ein natives Arganöl ... es wirkt allerdings nicht gegen Bakterien, sondern hilft nur, die Rückstände im Ohr anzulösen und zu entfernen. Es pflegt die Haut, führt aber nicht zu vermehrter Ohrschmalzbildung. Wenn also keine Bakterien mit im Spiel sind, ist Arganöl für die Reinigung von Ohren sehr gut geeignet.

Mit dem Stronghold sieh es positiv ... wenn Milben am Geschehen beteiligt sind, dann werden sie stark zurückgedrängt und du siehst innerhalb von Tagen eine merkliche Verbesserung. Wenn es keine Verbesserung gibt, ists was anderes ...
Stronghold kann sich zwar auf die Verdauung auswirken, ist jedoch nicht so tragisch - zumal es ja nicht eingeflößt, sondern gespritzt wurde. Ist also unwahrscheinlich, daß es deine kleinen Fütterungserfolge zunichte macht.
Natürlich ist es immer besser, wenn man ohne Chemie auskommt ... aber nu ists halt passiert.
Wenn Milben am Geschehen beteiligt sind, ist es sogar das Richtige gewesen.

TÄ studieren - und was im Studium gelehrt wird, ist nunmal das, was die Pharmaindustrie und die Agrarindustrie vorgibt. Unsere TÄ kommen ziemlich verbildet aus dem Studium ... daß es auch anders geht, müssen sie sich erst mühsam selbst erarbeiten - nur, wie sollen sie das machen?
Sie haben meist keine Zeit, sich umfassend fortzubilden, sie tun ihr bestes ... aber es gibt da einfach auch Grenzen. Dazu kommt, daß es gar nicht so leicht ist, der Gehirnwäsche aus dem Studium zu entkommen - das ist da oft die gleiche Angstmache, wie wir sie in diversen Tierforen kennen.

Vika

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 90
Antwort: Baden?
« Antwort 13 am: 11. September 2017, 20:47 Uhr »
Wie soll ich denn wissen ob Bakterien im Spiel sind? Die Ärztin hat ja nicht nachgeschaut, bzw. keinen Abstrich oder Ähnliches gemacht. Nur in die Ohren geschaut mit den Worten "ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein", hat jedenfalls mein Freund gesagt.

Wie soll ich die Ohren denn Säubern? Mit Wattestäbchen oder Wattepads? Das Öl erst einwirken lassen oder kann ich sofort reinigen?

Irgendwie bezweifle ich, dass es Milben oder andere Parasiten sind. Für mich sieht das einfach nur nach trockenen Ohren mit zu viel Schmalz aus. Aber ich lass mich da mal überraschen.
Es wurde nicht gespritzt sondern ein Spot-On in ihren Nacken gegeben. Ich hoffe das wirkt auch nicht zu sehr auf die Verdauung?
Entschuldigt für meine Panik, aber was die Verdauung meiner Meeris angeht habe ich mittlerweile schon ein Trauma.  :peinlich:

Jaa... da hast du schon Recht, aber es ist trotzdem sehr frustrierend. Was mich am meisten traurig macht ist die Tatsache, dass Nagetiere in der Gesellschaft für weniger wertvoll gehalten werden als Hunde oder Katzen und das merkt man meiner Meinung nach auch bei den Ärzten.

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Baden?
« Antwort 14 am: 12. September 2017, 10:14 Uhr »
Der Fehler liegt meines Erachtens nicht so sehr darin, daß Nager als weniger wertvoll erachtet werden, wie Hund und Katz, sondern vielmehr, daß Tieren generell ein monetärer Wert beigemessen wird.
So ein Meerschwein hat nen Wert von ca. 5 - 20 Euro, ein Hund einen Wert von ca. 500 - 5000 Euro ... also ist es sinnvoller, nem Hund eine teure OP zuzumuten, wie einem Meerschweinchen ... welch eine Logik!  :wall:
Manchmal möchte ich wissen, welchen monetären Wert habe ich?

Du könntest einen Abstrich von dem Ohrenzeugs machen lassen - kostet Geld ... und es wird nur auf das untersucht, was man denn so häufiger in Ohren findet. Das Ergebnis ist also vermutlich nicht sehr sicher.
Du weißt jedoch nun, das, was da in den Ohren abläuft, ist nix häufiges, ansonsten hätte es dein TA erkannt. Wir haben es also entweder mit einem untypischen Symptom zu tun, oder mit etwas sehr Individuellem, was nur bei wenigen Meerschweinchen überhaupt vorkommt - das schließt immerhin ne Menge aus, so beispielsweise die gängisten bei Meerschweinchen vorkommenden Ohrmilben.
Sollte dennoch was in der Richtung in den Ohren sitzen, dann sitzt es da nicht mehr lange ... egal ob Spritze, oder Spot On, das Gift gelangt in den Körper und wird mit Blut und Lymphe überallhin transportiert - auch in die Ohren. Das Meerschweinchen stirbt nicht davon, Milben dagegen schon.

Bleibt also nur noch die Entscheidung - Ballistol oder reines Öl zur Ohrenreinigung.
Ich selbst hatte ein Riesenproblem mit meinen Ohren, weil ich viel Kopfhöhrer aufhab, die Kopfhöhrer sehr erfolgreich den Luftaustausch von Gehörgang und Außenwelt unterbinden und sich so im Ohr ein wundervoll feuchtes Wohlfühlklima für Diverses, was man da eigentlich nicht im Ohr haben will, die Symptome: Ohrschmerzen, Schwerhörigkeit, viel Dreck im Ohr.
Öl hatte das Ganze kurzfristig gelindert, der Dreck konnte damit gelöst werden und ich konnte es mithilfe von Kopfschütteln und Q-Tip nach draußen befördern. Sobald ich die Kopfhöhrer ein paar Stunden aufhatte, waren die Symptome wieder da.
Ich habs mit Ballistol probiert - nun, nach drei Wochen Ballistol im Ohr hab ich das Problem nicht mehr, hab nun schon meine Ohren seit gut zwei Monaten nicht mehr gereinigt ... trotz Kopfhöhrer keine Ohrenschmerzen mehr.
Bei meinen Ohren waren also tatsächlich Bakterien mit im Spiel ... (Ursache allerdings sind und bleiben die Kopfhöhrer, die dürfte ich eigentlich gar nicht mehr benutzen, in meinem Fall ists also eindeutig symptombehandlung ;) )
Allein aufgrund dieser Erfahrung würde ich an deiner Stelle gleich Ballistol nehmen ... vielleicht hilft dir das weiter, denn letztendlich mußt du entscheiden, wie du weitergehst.

Bei meinen Ohren hat sich am besten bewährt, ein wenig Ballistol in den Gehörgang träufeln, gut massieren, Kopf stark schütteln, daß das überflüssige Öl wieder rausgeschüttelt wird, wo ich problemlos rankam, eventuell mit nem ölgetränkten Q-Tip vorsichtig nachbehandeln.
Meine Ohren sind deutlich größer und weniger empfindlich, wie so ein Meerschweinchenohr ... theoretisch also sollte das Hantieren mit nem Q-Tip im Gehörgang eines Meerschweinchens für das Schwein gefährlich sein, so zumindest meine Überlegung. Aber die äußeren Ohrenbereiche mit ölgetränktem Pad oder Q-Tip sollte theoretisch funktionieren - genauso wie das Reinträufeln von Öl in den Gehörgang und Massieren des Ohres (zumindest, wenn sich das Schweinchen nicht gegen diese rüde und respektlose Behandlung wehrt).

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit da ranzugehen, die nicht viel schadet - das ist die Behandlung des Meerschweinchens durch einen versierter Homöopath. Frag mich bitte nicht, wie man einen solchen findet ...