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Mischgruppe - soll ich es wagen?

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tupe:
Hallo,

Ich bedanke mich mal schon vorab für's Lesen.  :sobl:
(Ich habe das Vorgeplänkel mal ausgegraut ... ist für die Frage nicht wichtig.)

Vielleicht gibt es ja hier ein paar Meinungen oder sogar Erfahrungsberichte.

Bis vor kurzem wohnte bei mir ein Harem und ein Kastratenduo. Der Kastrat aus dem Harem ist gestorben und da ich nicht bis zum Rest meines Lebens 2 Gruppen in verschiedenen Räumen halten will, war der Plan folgender:
Mein Kastratenduo wird getrennt, einer kommt zu meinen Mädels in den Ex-Harem und der andere bekommt zwei eigene Mädels. Sollte dann irgendwann mal einer dieser beiden Kastraten sterben, soll aus diesen beiden Gruppen eine gemacht werden.

Zwischendurch hatte ich auch mal von einer Mischgruppe mit den beiden Kastraten geträumt, aber diesen Traum dann wieder verworfen, weil ich Angst hatte, dass es schief geht.

Vor einer Weile sind die beiden neuen Mädels eingezogen (in ein extra Gehege), bald sollten die Ergebnisse der Kotprobenuntersuchung da sein (hoffentlich ohne unliebsame Darmmitbewohner) und dann können wir das Kastratenduo trennen und ans Vergesellschaften gehen.
Meine eigene Mädelsgruppe ist schon viel zu lange ohne männliche Unterstützung ... aber die beiden neuen Mädels kamen aus Außenhaltung ohne Schutzhütte und ohne ständig zur Verfügung stehendes Futter (nichtmal Heu) .... und da musste ich die erstmal schrittweise an die Temperaturen in Innenhaltung gewöhnen und daran, dass es immer etwas zu Essen gibt.

Jedenfalls jetzt, wo die Doppelvergesellschaftung ansteht, bricht es mir das Herz, das Kastratenduo zu trennen.
Und so spiele wieder mit den Gedanken, doch eine Riesengruppe aus allen Schweinchen zu machen.
Diese Gedanken entspringen allerdings keiner Logik, sondern eher aus den Emotionen, die ich habe, wenn ich bei den beiden Kastraten bin und sie so zusammen sehe.

Ihr habt nun auch keine Glaskugel und könnt mir sagen, ob es klappt. Aber vielleicht hat ja der ein oder andere eine Meinung mit der ich dann mein Gehirn wieder etwas ordnen kann?

Die Vergesellschaftungssituation wäre: 5 Mädels (1,5 - ? Jahre) + 2 Kastraten (+- 2,5 Jahre) + 2 Mädels (ca. 1 Jahr) ... Gehegegröße müsste ich gucken, ich dachte an ein mindestens 10qm Bodengehege + zusätzliche Ebenen, kann aber auch größer gehen.
Ich versuche meine Gehege immer so einzurichten, dass alle Schweine darin zeitgleich jeweils an einer Stelle sein können, an der sie kein anderes Schwein sehen.

Zu den beiden Kastraten:
- die sind zusammen ohne Erzieherschwein aufgewachsen (Contra)
- haben die ersten 1,5 - 2 Lebensjahre  in einem Meter-Käfig verbracht ohne zu stänkern, nichtmal Rappelphasen wurden bemerkt (laut Vorbesitzerin) (Pro)
- sind insgesamt sehr harmonisch, lassen untereinander sehr viel Nähe zu (Pro)
- schlafen aber nicht immer am selben Ort (Contra)
- nur kurz nach der Kastra, als es einem nicht gut ging, gab es mal für 2 Wochen Disharmonie (Contra)
- als ich sie mal noch unkastriert 1h im Raum mit meinem Harem hatte, hat der eine den anderen gejagt und ist aufgestiegen (ob das nun sexuell motiviert war oder den Konkurrenten unterdrücken sollte, weiß ich nicht)
- als ich einmal einen der beiden im Rahmen des "TÜVs" etwas länger draußen hatte, kamen nach 10min Verlassenheitsrufe aus dem Gehege und der Kastrat im Gehege war dann auch heilfroh, als sein Kumpel wieder da war (Pro)
- ich musste die beiden einmal für 15min in einer Transportbox parken, da gabs dann irgendwann Ärger in Form von Gezeter (Contra)

Pro Mischgruppe
- ich muss die Kastraten nicht trennen
- alle Schweinchen hätten deutlich mehr Platz
- viele Schweine bedeutet auch höhere Wahrscheinlichkeit für jedes einzelne, einen Kumpel zu finden (z.B. würde sich eines der neuen Mädels sehr gut mit einigen Mädels aus meiner anderen Gruppe verstehen, das seh ich jetzt schon)
- Versuch macht klug und wenn es nicht klappt, kann ich sie problemlos trennen.

Contra Mischgruppe
- nur weil die Jungs sich alleine verstehen, heißt das nicht, dass sie sich in Mädelsgesellschaft verstehen
- Ich habe Angst, dass es für die beteiligten Schweinchen stressig werden könnte.
- Ich habe auch Angst, dass die Gruppe so instabil sein könnte, dass bei Krankheit irgendeines Schweinchens riesiges Theater ausbricht.
- Wenn Weibchen sterben, muss ich immer wieder neue dazuholen, um das Kastraten-Weibchen-Verhältnis aufrecht zu erhalten. (Das ist jetzt ein Contra-Punkt für mich, denn ich möchte langfristig die Anzahl der Meerschweine in diesem Haushalt reduzieren)

Was meint ihr, was ist aus Schweinchensicht die beste Variante?
Große Mischgruppe oder 2 Harems?

Danke schon mal.

Hugomero:
Hallo Tupe, kurze Frage ( zum grauen „Vorgeplänkel  ;-)) wielange ist das jetzt her bzw sind die Mädels aus der Haremsgruppe jetzt alleine ? ( tut mir leid mit Deinem Kastraten ) vom Gefühl her würde ich es wagen, die Option Trennung hast Du ja. Und wenn es so sein sollte, daß wirklich erst einige Mädels sterben , dann könntest Du Dir immer noch Gedanken machen, wir wissen ja nie, wie es sich entwickelt

Bin gespannt, wie Du Dich entscheidest

tupe:
Hallo,

danke schön für deine Meinung.  :sobl:

Meine Mädels sind jetzt schon ca. 2 Monate unter sich.

Eine hat mittlerweile auch das Zepter an sich gerissen. Bei ihr vermute ich jetzt schon, dass der Kastrat/die Kastraten (je nach dem, wie ich mich entscheide)  von ihr zu Beginn ordentlich auf den Deckel bekommen werden.

Dann habe ich noch ein Weibchen, das ich als Jungtier aufgenommen habe und das vom ersten bis zum letzten Tag mit dem verstorbenen Kastrat ein Herz und eine Seele war. Sie hat auch oft mit gebrommselt, wenn es irgendwo mal Theater gab (ist aber definitiv ein Mädchen). Sie wurde zwar mittlerweile vom "Zepter-Schwein" ziemlich eingenordet, aber bei ihr bin ich auch gespannt, wie sie allgemein auf neue Herrschaften reagiert.

Die beiden "neuen" Mädels haben ihr erstes Lebensjahr wohl zu zweit verbracht.

motorradhasi:

--- Zitat von: tupe am 25. November 2021, 19:19 Uhr ---- Versuch macht klug und wenn es nicht klappt, kann ich sie problemlos trennen.

--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen, du hast dir selber die beste Antwort gegeben.

Wenn du die beiden Gruppen trennen kannst, also Kastrat + Mädels, die sich verstehen, dann probiere es aus. Bei VGs hilft keine (kaum) Logik, bestenfalls Bauchgefühl.

Vio:
Tut mir auch leid mit deinem Jungen ☹️

Ich denke auch, man kann es nur probieren und muss gut beobachten :-)

Ich selbst habe zwei Brüder in einer Gruppe versucht, die die ersten 6 Monate zusammen lebten plus 3. Bruder.
Die beiden mochten sich, waren bei den Mädels dann aber total gegeneinander, weil keiner teilen wollte. Sie gingen aber anfangs sehr vorsichtig miteinander um und haben viel kommuniziert. Das liegt in ihrer Natur, es sind beides wahnsinnig sanfte und friedliche Charaktere (ich hab ja immer noch einen der beiden, meinen Quentin😊).
Es wurde aber in 2-3 Tagen immer deutlicher, dass es nicht zusammen geht und sie sich immer mehr angehen und beide im Stress sind. Es schaukelte sich immer mehr hoch, da haben wir es gelassen. Das war bei 5 Mädels und 9 qm Gehege plus freier Wohnungshaltung.
Auch zwei zuvor harmonische Jungs hatten sich bei mir 2-3 Monate gut zusammen mit 4 Mädels eingefunden, dann gab es immer mehr Stress bis sie sich blutig verletzt haben und wir getrennt haben.
Es ist auch in meinem Umfeld leider extrem selten, dass es mit zwei Jungs klappt und wenn es klappt, dann sieht man doch leider oft, dass ein Junge sich immer zurück hält aus Angst vor dem anderen und nie so glücklich ist, wie er es mit Mädels für sich alleine sein könnte.
Man muss da gut beobachten, aber generell würde ich eher immer empfehlen, beim leisesten Zweifel, allen Jungs ihre eigene Mädels-Truppe zu geben :-)

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