Autor Thema: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?  (Gelesen 11038 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 15 am: 19. Juli 2021, 14:35 Uhr »
Hallo Vivi  :winke:
schade, dass wieder Blut im Urin ist!
Aber dann würde ich in keinem Fall Enrofloxacin weiter geben.
Orniflox und Baytril sind wie gesagt eigentlich das gleiche. Beides sollte man 1:1 verdünnen (stimmt, beim Orniflox steht 1:4, aber auch, dass man es per Sonde geben soll... 1:1 reicht wirklich aus, es wird als Baytril genauso seid Jahren und zum Teil unverdünnt gegeben, da passiert in der Regel nichts. Besser ist aber, man verdünnt es. Ich gebe es - nach vielen Jahren ohne Verdünnung - 1:1 verdünnt seit Jahren und das klappt ohne Probleme.

Aber wenn jetzt Blut im Urin ist, dann wird entweder mehr im Argen sein, also ggf. doch ein Blasentumor, der sich nun auswirkt oder aber das Enrofloxacin wirkt nicht.
Insofern macht es für mich keinen Sinn, dies weiterzugeben.
Ich würde beim TA ein Antibiogramm machen lassen vom Urin (dazu ist KEINE Punktion der Blase nötig, wie TÄ oft sagen, das wäre ja hier sogar gefährlich mit dem Tumor - einfach Urin beim TA vorsichtig in eine desinfizierte Schale ausmassieren lassen und diesen einschicken) und einen Ultraschall (Blase, Gebärmutter, Nieren - bei der Gelegenheit würde ich aber auch Leber, Milz etc. schallen lassen zur Sicherheit) machen lassen.
Zudem würde ich nach einem Rezept für Cotrim E Saft fragen und solltest du das nicht bekommen, nach einem Rezept für Zithromax. Sollte beides nicht gehen nach Pradofloxacin (Veraflox) und wenn das auch nicht möglich ist (die Tä sind leider nicht immer bereit oder trauen sich nicht, diese Mittel für Meerschweinchen rauszugeben) dann nach Marbofloxacin fragen.
Das Antibiogramm dauert in der Regel eine Woche, so lange sollte man mit dem AB Wechsel nicht warten, wenn so viel Blut kommt.

Das Dysticum kannst du ruhig mit viel zeitlichem Abstand weitergeben, wenn das gut klappt :-)
Ich drücke Daumen und danke für deine lieben Worte  :fr:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 16 am: 19. Juli 2021, 14:53 Uhr »
Hallo Vio,

danke für deine Antwort  :-)

Ein US wurde vor rund einem Monat schon gemacht, zuerst lag der Verdacht auf der Gebärmutter, aber dann war sich die TÄ ja ziemlich sicher, dass ein Tumor direkt in und mit der Blase verwachsen ist. Ich weiß daher nicht, wie viel Nutzen ein weiterer US hätte und den Stress fürs Schweinchen rechtfertigt. Operieren würde man bei einem 7-jährigen Schweinchen ja ohnehin nicht mehr.

Aber ein AB-Wechsel sollte es definitiv sein? Das Blut war ja zunächst weg. Dann würde ich stattdessen nach einem Rezept für eines der anderen AB fragen.
Muss der Urin für das Antibiogramm unbedingt beim Tierarzt "gewonnen" werden? Das Schweinchen ist so entspannt, dass ich den Urin auch super selbst mit einer Schale auffangen und mitnehmen könnte.

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 17 am: 19. Juli 2021, 16:38 Uhr »
Ja ich weiß, was du meinst; ich schlage wirklich keine unnötigen Untersuchungen vor in der Regel bzw meiner Ansicht nach. Ich würde einem alten Tier auch jetzt nichts mehr zumuten, was keinen Mehrwert bringt hinsichtlich der Therapie.
Aber ich finde die Untersuchungen bzw den Ultraschall erneut nun wichtig, eben weil da ja was in der Blase war. Wenn das nun die Blase zuwuchert, dann könnte man noch einen anderen Therapie weg gehen und die Lage besser einschätzen. zb Cortison könnte man dann auch noch probieren, müsste auf Novalgin statt Meloxicam wechseln (letzteres darf nicht mit Cortison kombiniert werden).
Dass das AB erst gegriffen ist weist daraufhin, dass es sein könnte, dass da wirklich was in der Blase wächst, sich da erst eine Entzündung drauf gesetzt hat, diese dann weg ging, aber die Grunderkrankung noch Probleme macht.
Es kann aber auch sein, dass es dennoch Erreger in der Blase gibt, die durch das Enrofloxacin nicht ausreichend bekämpft wurden und erst jetzt hoch kochen, ggf durch diese Baustelle, was da in der Blase wächst gefördert.
Es kann sein, dass das, was da in der Blase ist, wenn es noch da ist und dauerhaft bleibt (also nicht nur eine Schwellung durch entzündung war zb ) immer wieder zu Infektionen führt, so dass sie dauerhaft nur mit AB klar kommt.

Wenn das Blut unter einem Antibiotikum zurück kommt, dann greift es entweder nicht oder es gibt für das Blut eine andere Ursache. Das AB kann dann meiner Meinung nach gleich weg gelassen werden, da es ja offensichtlich nichts bringt.
Das Antibiogramm kannst du so machen, wenn du eine vorher desinfizierte Schale nimmst und den Urin innerhalb von 2 Std und vielleicht sogar gekühlt zum TA bringen kannst :-) und wenn der bereit ist, dass dann so einzuschicken.
Am besten, es wird nach laboklin geschickt. Easylab testet nicht so viele AB wie laboklin und gibt auch keine Werte für die minimale Hemmkonzentration an, was aber auch wichtig ist.

🍀😊
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 18 am: 19. Juli 2021, 19:13 Uhr »
Hallo Vio, danke für die Erklärungen, das macht alles Sinn und habe ich nun auch so mit der TÄ besprochen. Ein US hätte heute nicht mehr geklappt, daher war ich ohne Schweinchen da und habe den Urin abgegeben für ein Antibiogramm. Wohin das geschickt wird, habe ich jetzt ganz vergessen zu fragen, aber das wird schon passen. Statt Cotrim habe ich Diatrim 200 + 40mg/ml mitbekommen, das soll genau das gleiche sein wie Cotrim und für Tiere zugelassen. Erst mal 2x täglich 0,1ml, bis das Ergebnis da ist, das sollte hoffentlich Ende der Woche der Fall sein.

Nachtrag: ist anscheinend doch nicht so ganz das gleiche. Sulfamethoxazol + Trimethoprim (Cotrim E) vs. Sulfadiazin + Trimethoprim (Diatrim, Injektionslösung). Wie schlimm ist das, kann ich das trotzdem ohne Probleme geben oder morgen doch lieber noch mal nach dem Cotrim E fragen? Ich finde im Internet so gut wie keine Erfahrungen zu Diatrim und habe daher echt Schiss gerade :(

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 19 am: 19. Juli 2021, 22:53 Uhr »
Das ist einfach ein anderes Sulfonamid und sollte also sonst passen :-)
Ich hab mal im Dosierungsbuch von Emmerich und Hein nachgeschlagen, vom Diatrim gibt man ca. 15-30mg/kg beim Schweinchen, beim Sulfamethoxazol gibt man 40mg/kg - beides 1-2x tgl.
1 ml Injektionslösung hat 200 mg Sulfadiazin, 0,1 ml wären dann 20 mg/kg. Die kleine Maus wog ja 850g herum, richtig? Dann sollte das passen.

Man kann es einmal tgl geben, das wirkt auch gut, auf der sicheren Seite ist man aber (wegen kürzerer Halbwertszeit) wenn man es 2x tgl gibt. Du kannst aber auch, wenn du unsicher bist, es erst mal einmal tgl geben und schauen, wie sie es verträgt. Ich hab auch schon Blasenentzündungen mit nur einer Gabe tgl gut weg bekommen :-) Kokzidien kann man damit auch behandeln und gibt es dann auch nur einmal tgl.
Aber wenn es um heftigere Geschichten geht und ich sicher sein will, dass es ausreichend wirkt, dann gebe ich es 2x tgl.

Klasse in jedem Fall, dass die Tä dir das gegeben hat. Ich kannte diese Arzneimittel-Kombi noch nicht und es ist gut zu wissen, dass es da noch eine für Tiere zugelassene Injektionslösung gibt, die man empfehlen könnte :-)
Werde ich in meine Antibiotikaliste mit aufnehmen.

Gute Besserung in jedem Fall und ich hoffe, dass das Blut damit wieder raus geht  :fr:


*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 20 am: 19. Juli 2021, 22:58 Uhr »
Sorry, hab noch was an den Dosierungsangaben geändert. Würde die Dosierung so belassen, sollte passen :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 21 am: 19. Juli 2021, 23:34 Uhr »
Super, danke, das beruhigt mich gerade total, dass hier erst mal kein Aufschrei wegen der Injektionslösung kommt! :-) Und auch danke für die Besserungswünsche! Ich war mir so super unsicher, nicht, dass man da doch irgendwie Schaden anrichtet, wenn man das oral verabreicht. Und es freut mich natürlich, wenn dir das sogar auch noch ein bisschen hilft  :-)

Genau, sie wiegt zwischen 850g und 900g, das schwankt immer mal. In den Spritzen ist tatsächlich immer etwas mehr als 0,1ml drin, dann lasse ich ein bisschen raustropfen, wenn es wirklich an die 0,15ml sind. Das klingt auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend, dass du so gute Erfahrungen gemacht hast (mit dem Cotrim)! Die Quelle tauchte bei meinen Recherchen nach Diatrim gar nicht auf, auch nicht bei Google, nur auf der Seite CliniPharm gibt es - wenn ich das richtig überblicke - mit anderer Dosierung einen Verweis auf Wasel (2005), aber auch nicht frei zugänglich.

Aber uff, ich habe ihr das gerade gegeben - das arme Schweinchen, sie hat anscheinend noch nie so etwas Scheußliches von mir bekommen. Hat total angewidert das Mäulchen in alle Richtungen verzogen und versucht, das Zeug irgendwie wieder auszuspucken. So schlimm ist es nicht mal bei Colosan, also muss das wirklich furchtbar sein. Ich habe direkt Unmengen an Gerstengrassaft hinterhergekippt und die wollte sie auch wirklich haben - über 20ml hat sie verschlungen :aug:. Ist das bei dem Cotrim E-Saft ähnlich, und jetzt für fünf Tage (bis das Ergebnis des Antibiogramms da ist) einfach Augen zu und durch und direkt nachspülen, oder muss ich mir da wirklich Gedanken machen und sollte doch lieber umsteigen?

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 22 am: 20. Juli 2021, 00:34 Uhr »
Mh, scheint dann ja nicht gut zu schmecken... Nein, Cotrim hat einen Kaugummigeschmack beigesetzt und ist ja auch eine orale Flüssigkeit, die soll gut schmecken - leider sind dann eben ungesunde Aromen und auch Zucker dabei.
Ich würde das Diatrim in jedem Fall dann etwas verdünnen, einfach mit zusätzlich 0,4ml Gerstengrasbrei vielleicht.
Denke aber nicht, dass das sonst schlimm ist, nur halt blöd fürs Schweinchen. Hoffentlich klappt es verdünnt besser!
Wenn nicht mehr als 0,15 ml in den Spritzen sind, würde ich das einfach so geben, da ja immer was in der Spritze hängen bleibt und ein bisschen mehr auch nicht schlimm ist :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 23 am: 23. Juli 2021, 15:02 Uhr »
Auch verdünnt klappt es nur minimal besser, aber immerhin kommt es im Schweinchen an.

Ich habe mittlerweile die Ultraschallbilder von vor vier Wochen bekommen (Röntgenbilder liegen nur analog vor und müsste ich abfotografieren). Ich kann mit den US-Bildern absolut nichts anfangen, vielleicht siehst du da ja mehr drin?

Und der Laborbefund ist da, allerdings haben die doch kein Antibiogramm gemacht, sondern nur eine bakteriologische Untersuchung, die vermutlich nicht wirklich was bringt (?) Bin gerade echt leicht angefressen.

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 24 am: 23. Juli 2021, 15:05 Uhr »
Und hier das Ergebnis der Urin-Untersuchung. Hilft das irgendwas? Laut Auskunft am Telefon macht AB keinen Sinn und würden die auch tendenziell nicht weiter verschreiben, sondern nur palliativ mit Schmerzmittel arbeiten. Wenn ich weitere Untersuchungen möchte, dann solle ich mich an die Tierklinik wenden. Das ist allerdings die, bei der man mehrere Wochen im Voraus einen Termin buchen muss, wenn man zur der Schweinchen-Expertin möchte.

Ich habe jetzt noch zwei Portionen Diatrim, was mache ich danach? Ich hatte vorgestern Abend noch mal den Urin gestickt und das Blut war schon wieder deutlich zurückgegangen (allerdings immer noch ein bisschen was drin). Noch mal hin und auf ein Antibiogramm bestehen? Tierarzt noch mal wechseln (inkl. noch mal untersuchen lassen?) Hoffen, dass ich in ein paar Wochen in der Tierklinik einen Termin bekomme und bis dahin abwarten?

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 25 am: 23. Juli 2021, 16:12 Uhr »
Ich würde das AB weitergeben und auch fragen, ob du es noch solange geben kannst, dass sie es mind. 3 Wochen hatte. Manche Erreger für Blasenentzündungen sitzen in der Schleimhaut und kommen nicht mit dem Urin raus. Wenn das Blut mit dem AB weg geht, dann wird es sich um eine entzündung handeln, sonst würde es ja nicht greifen.
Ist manchmal schwierig, die Erregerbestimmungen Antibiogramme bringen einen leider nicht immer viel weiter, aber es wurden ja auch Bakterien gefunden, war nur nicht klar, ob diese Erreger der Blasenentzündung sind.
Von den allen ein Antibiogramm wird sicher Schwierig und sehr teuer und ist ggf nicht sinnvoll.
Dennoch sind es viele Bakterien, verstehe nicht, wieso dann nicht weiterhin auf Antibiose gesetzt wird, scheint diese ja zu wirken.
Daher würde ich jetzt nach ihrem Befinden gehen.
Da sieht es ja aktuell mit dem Rückgang des Blutes im Urin so aus, als würde das Diatrim greifen. Ich würde also noch um etwas Nachschub bitten, es dann nur einmal tgl geben, dass du länger hin kommst und weil das ja ausreichend greift in der Regel und sie auch nochmal schallen lassen, ob da nicht doch ein Tumor in der Blase wächst.
Ich drücke Daumen🍀😊
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 26 am: 23. Juli 2021, 16:47 Uhr »
Lieben Dank :-) Dann frage ich einfach noch mal nach AB. Die TÄ meinte schon letztes Mal, dass es am Ende meine Entscheidung ist, ob ich die Darmflora damit riskieren möchte oder nicht, sie würde tendenziell nur Schmerzmittel geben. Vielleicht rückt sie doch noch mal was raus.

und weil das ja ausreichend greift in der Regel und sie auch nochmal schallen lassen, ob da nicht doch ein Tumor in der Blase wächst.

Die Aussage verstehe ich leider immer noch nicht so ganz - es ist ja (laut Aussage der TÄ) definitiv ein Tumor in der Blase, daher sieht sie auch keinen Sinn darin, da jetzt noch mal zu schallen (bzw. schallen zu lassen von der zweiten TÄ, die das in der Praxis macht). Wenn ich genauere Diagnostik von dem, was da in der Blase ist, möchte, dann eben in der Tierklinik. Laut ihr ist nahezu die ganze Blase zugewachsen, daher sieht sie einfach keinen Mehrwert im erneuten Schallen und das finde ich eigentlich auch nachvollziehbar. Daher auch ihre Aussage mit dem AB - die Blase wird durch den Tumor gereizt und deshalb wird sich das immer wieder entzünden und Blut im Urin sein.

Klingt also so, als wäre eine langfristige oder regelmäßige AB-Behandlung da irgendwie die einzige Möglichkeit gegen die Entzündung und da ist die TÄ wegen der Darmflora/Verdauung etc. gegen. Du hast ja schon relativ viel Erfahrung damit, ist das wirklich so schlimm, wenn man je nach Urin-Stick immer wieder AB geben müsste?

Ich hatte gestern Abend das Gefühl, dass sie ein bisschen Probleme mit dem Kotabsatz gehabt haben könnte und habe vorhin einen ziemlich großen Kotklumpen im Gehege gefunden - falls der von Buffy kam, hat sich der Kot jetzt abier wieder normalisiert, es kamen definitiv normale Köttel. Man kann das Schweinchen ja leider nicht fragen, aber es macht ein bisschen den Eindruck, als hätte sie Bauchschmerzen, sie frisst zwar relativ normal, aber in den Ruhephasen hockt sie eher etwas gekrümmt da und scheint nicht so ganz glücklich zu sein :traurig: Ich gebe nun dreimal täglich 0,3ml Colosan und ein bisschen nach Gefühl zweimal täglich zwischen 0,15-0,3ml Hunde-Metacam.


Hugomero

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 1209
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 27 am: 23. Juli 2021, 20:34 Uhr »
Puh, aber wenn die ganze Blase fast zugewachsen ist, kann sie dann normal Urin absetzen ? Gekrümmt sitzen hört sich na h Schmerzen ab..denk fest an Euch
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

  • Team-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5987
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 28 am: 23. Juli 2021, 23:48 Uhr »
Ich würde halt, wie ja schon gesagt, erneut schallen lassen (und kann auch nicht nachvollziehen, warum die TÄ das jetzt nicht erneut will), weil überhaupt nicht klar ist, was das da in der Blase ist und in welche Richtung es ich entwickelt. Ohne Biopsie oder die Blase zuöffnen (beides kommt ja nicht in Frage) kann da keiner sagen, was das für ein Gewebe ist.
Das kann auch geschwollenes Schleimhaut-Gewebe durch eine Entzündung oder ein grösserer und dazu noch entzündeter Polyp sein, alles schon vorgekommen in meinem Umfeld. Solche "Tumore" sieht man öfter und nach der Antibiose verschwinden sie oder sind deutlich kleiner, insofern finde ich, sollte man das prüfen, um die Therapie anzupassen.
Man könnte eben z.B. über Cortison nachdenken, wenn das Ding nun grösser sein sollte.
Das kann (nicht immer, aber die Möglichkeit besteht) oft Entzündungen eindämmen, schwellungen mindern, Tumore im Wachstum stark verzögern.
Man könnte auch naturheilkundlich dann besser ansetzen :-)

Wobei ich auch da sehr vorsichtig wäre mit dem Urteil, ob die Blase jetzt wirklich ganz zugewachsen ist - die Blase ist immer nur so gross dargestellt, wie das Volumen der Flüssigkeit in ihr ist. Man kann das nicht beurteilen, schon gar nicht bei vielleicht weichem Gewebe in der Blase, ob diese von dem Gewebe ausgefüllt ist und zu welchem Anteil.
Man sollte schon genau schauen, dass man den Verlauf der Krankheit mit der entsprechenden Therapie überprüft, um die beste therapeutische Option zu finden.
Ich bin auch nicht für unnötige Untersuchungen, ich finde - wie ja schon geschrieben -einen erneuter Schall aber hier sehr wichtig in Bezug auf eine sinnvolle Therapie.
Am Ende musst natürlich du selbst entscheiden, ob du das nochmal machen lassen willst.

Dass man den Schweinchen mit längerer AB Gabe die Darmflora belastet, kann natürlich sein - in der Praxis sehe ich das so aber nicht und zudem kann man ja was für den Darm tun, auch während der AB Gabe.
Ich finde es viel schlimmer, einem Schweinchen die Schmerzen einer Entzündung in der Blase aushalten lassen zu müssen als Alternative, eben ohne AB. Und dass das AB greift und da eine Entzündung drin ist, sieht man ja daran, dass das Blut nun zurück geht. Daher verstehe ich nicht so recht, wieso ein Absetzen des AB nun überhaupt im Raum steht - dann wird die Entzündung doch wieder schlimmer und die Blase wieder mehr angegriffen  :frag:.
So wäre ich - das halte ich bei meinen Tieren ja auch so - auch für eine Dauer-Antibiose, wenn denn nötig. Ansonsten würde ich die Tiere ehrlich gesagt lieber gleich erlösen lassen, wenn sie dann Schmerzen haben und Blut im Urin und kein AB gegeben wird, denn dauerhaft mit einer schmerzhaften Blasenentzündung leben zu lassen halte ich für Qual (gerade, wo Meerschweinchen auch still leiden).
Da steht die Belastung des Darms in keinem Verhältnis gegen diese Qualen.
Warum aber sollte man das tun, sie diesen Schmerzen aussetzen, wenn die Schweine noch unter AB eine richtig schöne, meist schmerzfreie Zeit bei einem haben können? :-)

Deswegen wäre da jetzt mein Rat, das Diatrim möglichst nicht zu kurz zu geben, also mind. 3 Wochen bzw eben solange, bis mind. 5-7 Tag kein Blut mehr im Stick angezeigt war.
Das Enrofloxacin scheint ja nichts auf Dauer gebracht zu haben, wenn schon darunter das Blut zurück gekommen ist. Ich würde mich, sollte eine dauerhafte Antibiose nötig sein (also nach dem Absetzen des Diatrim das Blut zurück kommen), dann eben für das Diatrim entscheiden. Kommt unter dem Diatrim das Blut zurück, dann muss man nochmal neu nach Optionen suchen, aber aktuell scheint es ja zurück zu gehen, wenn ich dich richtig verstanden habe :-)

Im Grunde gut, wenn die TÄ dir das geben würde und es am Ende deine Entscheidung ist. Ich bin auch eigentlich kein Freund von AB und würde sonst ein AB-sparendes Verhalten immer Begrüssen, habe aber in den vielen Jahren mit schwerkranken Meerschweinchen nun ständig erfahren, dass AB leider bei ihnen oft nötig ist und auch augenscheinlich kaum zu Nebenwirkungen führt. Schon gar nicht unter naturheilkundlicher Unterstützung des Organismus :-)
Ich weiss, dass viele TÄ immer noch viel zu "ängstlich" sind in meinen Augen (mangels praktischer Erfahrungen) mit AB beim Meerschweinchen wegen des angeblich total empfindlichen Darms - in der Praxis zeigt sich da aber kein empfindlicher Darm...
Bzw. gibts eher Durchfall und Aufgasungen durch Entzündungen, als durch Antibiotika, die in den meisten Fällen super vertragen werden, auch über längere Zeit.
Im Zweifel würde ich dies daher lieber einsetzen, als dass mein Tier dann als Alternative vor sich hin leidet.

Schade, dass sie Schmerzen hatte beim Kotabsatz :(
Das mit dem Kot würde ich auch gut im Blick haben, denn die AB können natürlich den Darm angreifen und auch Parasiten begünstigen. Gerade zu Anfang, wenn man ein AB gibt, kommt es zum Absterben vieler Bakterien und dabei werden auch Gifte frei, das belastet Darm und Organe natürlich auch.
Denke, dass das Colosan ihr da bestimmt hilft und ich würde ihr zudem auch viel Flüssigkeit anbieten,also z.B. viel flüssigen Gerstengrasbrei zusätzlich zu viel Gras/Blattgemüse etc. in der Ernährung :-)
Ich würde auch die Nieren im Blick behalten, waren die beim US okay? Chronische Probleme mit der Blase belasten auch die Nieren und diese können starke Schmerzen verursachen. Wenn sie im US zu gross sind oder sonst wie auffällig, ist das oft schon ein Hinweis darauf, dass da ein krankhafter Prozess abläuft.
Dann hocken sie auch und zeigen Schmerzen - ich hoffe jetzt, dies kommt hier nicht daher, aber wollte es einfach erwähnen.

Ich drücke auch weiterhin Daumen und hoffe auf mehr schöne Zeit für die Kleine bei dir mit ihrem neuen süssen Jungen  :fr:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vivi

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 26
Antwort: Blasenprobleme und Blut im Urin - Blasentumor?
« Antwort 29 am: 05. Januar 2022, 21:38 Uhr »
Hallo ihr Lieben,

erst mal noch mal ganz vielen lieben Dank für die tollen Ratschläge, Tipps und Unterstützung! :fr: Seit Montag habe ich nun leider keine kleinen flauschigen Fellkügelchen mehr. Es zerreißt mir wirklich das Herz, dass es nun nach fast genau 17 Jahren vorbei ist mit der Schweinchen-Ära.

Ich dachte ich hätte zwischendurch mal einen Zwischenstand gegeben, aber anscheinend habe ich das tatsächlich vergessen oder angefangen und dann irgendwie abgebrochen? In der Zwischenzeit habe ich die Masterarbeit abgegeben, verteidigt und dann direkt angefangen zu arbeiten, jegliche freie Zeit habe ich dann für und mit den Schweinchen verbracht, es war ja absehbar, dass nicht mehr so viel Zeit bleibt..

Das mit den Schmerzen beim Kotabsatz/Pinkeln damals war anscheinend nur eine einmalige Beobachtung. Ich war im August noch mal bei der TÄ hier vor Ort zum Ultraschall (und dann vor allem auch dabei und das Schweinchen halten) und da kam raus, dass die Blase tatsächlich super aussieht und dadrin gar kein Tumor ist! Ich hatte mich tatsächlich immer gewundert, warum so viel Urin rauskommt, wenn die Blase angeblich dicht ist - da war ich wirklich ziemlich enttäuscht von der anderen TÄ und entsprechend auch nicht mehr da. Der Tumor war stattdessen quasi diffus im Bauchraum (zusätzlich noch Flüssigkeit), nicht klar abgrenzbar von den Organen und man hat kaum noch was erkannt im Ultraschall, weil wirklich fast der ganze sichtbare Bauchraum ausgefüllt war.

Wir haben uns dann ohne viel Hoffnung auf eine reine Palliativbehandlung mit Schmerzmittel und AB bei Bedarf geeinigt, wenn Blut im Urin ist. Und keine weiteren Untersuchungen/Experimente mehr, sondern dass ich dann einfach mit ihr vorbeikomme, wenn die Zeit gekommen ist. Nach dem Ultraschall hatte ich zunächst wieder nur Baytril geben das Blut im Urin bekommen, da das Blut dann aber nicht wegging, habe ich dann nach längerer Diskussion doch noch ein Rezept für Cotrim-E bekommen.

Am Ende hat Buffy dann bis zum 29.12. absolut super durchgehalten, man hat ihr das Alter (fast acht Jahre) kaum angemerkt. Ihr Gang wurde zunehmend etwas watschelig, aber Schmerzen hatte sie, soweit ich das beurteilen kann, keine. Ab dem 30.12. hat sich das dann langsam angekündigt, dass es ihr nicht so gut geht, zunächst eher ein Gefühl als eine konkrete Beobachtung und dann hatte sie ab dem 01.01. immer weniger Appetit, abgenommen (habe nicht gepäppelt, nur immer alles vor die Nase gelegt und versucht, zu motivieren und häufiger Colosan und Magen-Darm-Kapseln gegeben), bis sie dann am 03.01. auch ihr Lieblingsfutter und absolut gar nichts mehr fressen wollte. Da wusste ich dann, dass es soweit war und habe sie gehen lassen. Keine schwierige Entscheidung, aber sehr, sehr schweren Herzens.

Das Leih-Schweinchen Feivel habe ich kurz danach sehr schweren Herzens zurück in die Pflegestelle gebracht, dabei der Versuchung widerstanden, ihn und ein paar andere einfach wieder mitzunehmen, und hoffe nun, dass er schnell ein schönes neues Zuhause findet. (Falls hier jemand aus dem Norden kommt und einen wundervollen, lieben Kastraten sucht..)!

Nun ist es hier ganz einsam und unflauschig im Homeoffice und ich weiß gar nicht, wohin mit der restlichen Zeit - das wird noch eine ganze Weile noch sehr, sehr ungewohnt sein.. :traurig: