Ich denke, dass es sich da um verschiedene Narkosearten handeln könnte oder eben verschiedenes Narkosemanagement.
Bei der Triplenarkose hast du ja drei Mittel zum Antidot, bei manch anderen wie Ketamin-Xylazin kann nur Xylazin wieder aufgehoben werden, soweit ich weiss.
Beide Narkosearten können gut oder schlecht sein, das kommt aufs Tier an und auf den Tierarzt, wie er das handhabt. Ist nicht mein Spezialthema, vielleicht hab ich mal Lust und Zeit, mich einzuarbeiten (Lust ja, Zeit...
)... Ich bin halt grosser Fan von Inhalationsnarkose mit Isofluran und unser TA auch, daher beschäftige ich mich recht wenig mit den Injektionsnarkosen.
Ich hab leider mit der Triple keine guten Erfahrungen gemacht, auch wenn sie so angepriesen wird (dazu hab ich - wie an anderer Stelle schon mal irgendwo geschrieben - meine eigenen Theorien
) und die Gasnarkose so schlecht gemacht wird.
Auch bei Inhalation mit Isofluran kann es Komplikationen geben - aber doch vieeel seltener als bei anderen Narkosen. Unsere Notstation berichtet nach 15 Jahren Arbeit mit vielen Tieren (Meerschweinchen/Kaninchen) in versch. Narkosearten von ca. 7 Fällen, bei denen es nach Gas zu Problemen kam und die Tiere zu kämpfen hatten oder starben. Leider wurde nicht Buch geführt (klar - man hat ja sonst nichts zu tun...
aber wäre dennoch eine interessante Statistik), aber bei den Injektionsnarkosen waren die Verluste viel höher.
Für mich bleibt Gasnarkose die Nr.1 und ich hab wirklich noch kein Argument dagegen gehört. Wenn das Tier Schmerzen hat, kann man zuvor Schmerzmittel geben und so dann auch grössere OPs mit Gas durchführen und wenn das Tier speichelt oder die Atemwege schleimen, kann Atropin gespritzt werden.
Beliebt ist bei Zahnkorrekturen das Argument, dass man ja dann keine Maske aufs Maul setzen kann mit dem Gas - na, andere TÄ setzen die Schlauch auf die Nase oder haben dafür eine Vorrichtung, DAS Totschlagargument kann es also nicht sein...
Ich hab so viele Tiere unter Gas gehabt so oft, in der Regel sind sie 1-2 nach dem Weglassen des Gases wieder wach und 5 min später sitzen sie hellwach futternd in der Box. Nachwirkungen wie "beschwipts" oder sowas wie bei anderen Narkosen oder Schlimmeres habe ich nie bemerkt. Nur Quenni war mal einen ganzen Tag danach schlecht zurecht, er hatte als Diabetiker aber an dem Tag unter Gas auch eine Art "Zuckerschock" (Blutzucker über 600mg/dl) und das könnte damit zu tun gehabt haben. Ich kenne hier mehrere TÄ, die bei alten und kranken Tieren zu anderen TÄ, die Gas anbieten, überweisen, weil sie keine Injektionsnarkose mehr riskieren möchten.
Ich bleibe grosser Gas-Fan, gerade für Kleingkeiten. Natürlich muss auch da der TA mit umgehen können und Narkose ist immer ein Risiko, aber ich wähle gern das kleinere Übel, auch was die Belastung des Körpers angeht (und da hat mich die Vergleichsstudie zu den 3 genannten Narkosearten auch nicht von der Triple überzeugt...).
Vielleicht das Thema hier noch interessant für dich:
http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=734.msg8854#msg8854und darin erwähnt:
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3469&postdays=0&postorder=asc&highlight=narkose&start=0im letzten Link gehts u.a. auch um deine Frage
Wenn ich wählen müsste (um auf deine Frage zurück zu kommen
sorry, angeschwiffen), würde ich mich wohl für das Antidot entscheiden, denn soweit ich weiss, ist die Länge der Narkose sehr entscheidend für die Vitalität des Tieres und das belastet so dann akut mehr, als ein Antidot, denke ich...
Zum Glück hab ich das Problem nicht, denn ich werde keinen TA aufsuchen, der Injektionsnarkose macht, da ich ja zum Glück TÄ habe, die mit Gas arbeiten und alles andere kommt für mich einfach zum aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand nicht in Frage, wenn es eben nun mal die Gas-Alternative gibt.