Autor Thema: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"  (Gelesen 26622 mal)

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niki+

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 15 am: 20. Januar 2016, 08:52 Uhr »
Danke für deine ausführliche Antwort!
Sie regt mich zum nachdenken an   :-)
Ich habe ja auch nicht behauptet dass ich gar nicht mehr zum TA gehe mit ihr...
Doch die ganze Thematik berührt auch das Thema Krankheit für mich und da resonieren natürlich eigene Erfahrungen mit. Und die ganze Einstellung zum Thema Tod ist auch in diesem Thema drin.
Schreibe gerne mehr darüber wenn ich Zeit habe...
Idefix hat übrigens nicht viele Globulis bekommen bis jetzt.
Die letzte gabe seit ich jetzt wieder angefangen habe, ist ein Monat her.

Bedenke bei dem ganzen, dass meeris auch zuchtbedingt Anlagen zu Krankheiten mitbringen und dass auch lange SM Behandlung, Ernährung, usw. bei den Vorfahren von idefix auch eine Rolle spielen. Naturheilkunde kann nicht alles beeinflussen und heilen, und die SM schon gar nicht. Sie kann Leben verlängern. Leider aber den Tod, einen guten Tod sozusagen, einen selbstbestimmten, verhindern oder stören und den Prozess des Todes zerstören. Sowie die SM das bei der Geburt auch macht.

Saubergschweinchen

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 16 am: 20. Januar 2016, 09:49 Uhr »
Das ein fremder TA sich bei einem fremden RöBi sehr zurückhält und genau so reagiert hätte ich dir auch vorher sagen können. Ohne das Tier selbst gesehen zu haben werden sie sich hüten Diagnosen zu stellen die einem Kollegen vor den Kopf stoßen könnten.
Ich rate dir weiterhin zum Klinikbesuch und entsprechender Diagnostik.

Was dir das bringt? Du weist dann was los ist und kannst ihr helfen. Schilddrüsenprobleme kann man auch natürlich behandeln und braucht nicht immer gleich Hormone zu geben. Phytotherapie und Vitalpilze haben großes Potenzial zur Stabilisierung der Hormonausschüttung. Aber man muss eben zuerst wissen wogegen man kämpft.
Warum nicht auf sich selbst vertrauen? Weil Tiere uns täuschen, wir können am Tier nicht ordentlich repetitorisieren weil wir interpretieren müssen. Und dann sehen wir nur den Bauchschmerz...nicht ob die Blase drückt oder der Magen sticht. Auch in der TK erfahren wir nicht alles denn es sind Fluchttiere die höchst selten zugeben das es ihnen schlecht geht. Eine Testung können wir machen aber wenn man alles selbst macht spielt automatisch und ungewollt der eigene Wille und die Wünsche mit hinein. Das ist nur menschlich, hilft aber dem Tier in dem Moment überhaupt nicht weiter.

Ich kann deine Gedankengänge schon nachvollziehen und glaube dir auch das es sehr schwierig ist weil es ja auch keine THPs in A gibt aber eine andere Sicht auf die Krankheit als die Eigene ist immer sinnvoll und wichtig.
Ich persönlich sichere meine "Diagnosen" auch gern schulmedizinisch ab, auch ohne schulmedizinisch behandeln zu wollen. Erstmal zeigt mir dass das ich mit meinem "speziellen Gefühl" fast nie daneben liege und es schützt mich auch vor emotionalen Fehlentscheidungen und eben davor etwas schwerwiegendes zu übersehen.

Ansonsten hab ich Vio´s Beitrag nicht viel hinzuzufügen, es ist absolut wichtig sich klar zu machen das man eben nicht alles selbst sieht und bemerkt. Das hat auch mit den Tieren zu tun die nämlich auch frei entscheiden können ob sie ihre Bezugsperson überhaupt merken lassen wollen das sie krank sind.

Mein Liviu hätte mir das auch nie gezeigt und er hatte mit Herzmedi und Entwässerung ein ganzes Jahr mehr Zeit und ist dennoch einen entspannten und selbst bestimmten Tod gestorben. In den vielen TKs die ich gemacht habe wollte nicht ein Tier wirklich sterben, egal wie schlecht es dran war....sie wünschen sich auch mehr Zeit und wenn man ihnen diese schulmedizinisch verschaffen kann dann tue ich das auch. Bei schwer kranken Tieren geht es oft nicht mehr um Heilung sondern um Zeit die man eben mit ACE-Hemmer und Entwässerung verschaffen kann. Oder mit starken Schmerzmitteln, oder mit Cortison.
Das ist alles nicht schön verschafft aber eine schmerz- und beschwerdefreie Zeit und das ist was zählt. Tiere leben im Jetzt, es muss Ihnen jetzt gut gehen damit sie sich wohl fühlen.
Das ist meine Meinung zur paliativen SM und natürlich soll man dann auch den Sterbeprozess natürlich unterstützen, es dem Tier leichter machen zu gehen.


niki+

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 17 am: 20. Januar 2016, 23:33 Uhr »
so. habe mir jetzt eine TA termin ausgemacht in einer gemeinschaftspraxis. wurde von einer österreichischen meerschweinchen plattform empfohlen, weiß aber trotzdem nicht wie fähig die sind in diesem fall. zumindest machen sie frühkastrationen und kastrationen bei meeris und können blutabnehmen. somit sind sie schon weit mehr über dem, was ich bis jetzt erlebt habe.
meine TÄ wusste nicht mal, was eine frühkastra ist, als ich sie nach unserem überraschenden wurf angerufen hatte. (meine töchter wollten einen buben behalten)
es gibt eine teure kleintierspezialistin, habe ich über eine nachbarin erfahren, aber die ist wieder viel weiter weg.

meine hoffnung wäre ja auch, dass, wenn diese gemeinschaftspraxis gut ist, ich dann jemanden meines vertrauens in der nähe hätte. denn zur gehabten TÄ will ich nicht mehr, mein vertrauen in sie ist jetzt endgültig weg...

ist das ein kriterium, dass die auch gut in der diagnose sind, wenn sie frühkastras können?
was ist eigentlich der unterschied zwischen TA und tierklinik? (weil steffi meinte ich soll in eine tierklinik...)

und zum thema SM und naturheilkunde:

ich glaube, wir haben in diesem punkt unterschiedliche meinungen und unterschiedliche erfahrungen.

die hauptunterschiede sind:
ich habe kinder. (menschen)kinder. und ich habe durch meine kinder haustiere. (war ein wunsch der kinder, jetzt sind die meeris natürlich uns alle 4 ans herz gewachsen). tiere haben in diesem haushalt nicht den gleichen stellenwert wie menschen. obwohl sie zur zeit mit idefix und milan und schoko mehr zeit und aufmerksamkeit bekommen als die menschen hier. das soll aber kein dauerzustand sein. ich merke selber, wie schnell diese kleinen tiere zu einem baby-ersatz werden... und man plötzlich alles tut und globuli sucht usw. und dass generell tiere einen beziehungsersatz darstellen können (durch mein lesen und schreiben in foren) trotz allem sind es tiere über die wir hier reden und ich bin da vorsichtig, ihnen menschliche attribute oder gar menschliches bewusstsein zuzuschreiben.
wir haben diese tiere nun mal und jeder in diesem haus soll es gut haben und optimal versorgt sein, deswegen ist mir artegerechte tierhaltung ein anliegen geworden.
ich kann mich mit lebensverlängerung um jeden preis nicht anfreunden, auch bei tieren nicht.
und bei uns (menschen in dieser familie) gilt auf keinen fall dieser spruch, den du da zitiert hast, vio!

wenns bei uns brennt, rufe ich den homöopathen an. bei knochenbruch, da gehts ins spital zum gipsen, aber behandelt wird mit homöopathie und auf psychischer ebene (gerade bei knochenbruch, ist auch ein symptom für etwas -- es gibt keine zufälle)

Zitat
nur weil du etwas gegen die schulmedizin hast oder schlechte erfahrungen gemacht hattest, warum muss das auch für deine tiere gelten? du nimmst ihnen damit unter umständen die chance, zu überleben. wenn es um dich geht, dann ist das deine entscheidung, aber bei unseren tieren ist das anders, denn sie können sich ja selbst nicht entscheiden, deshalb sollten wir immer so wählen, dass es in ihrem sinne ist und ich denke, das würdest du auch tun, deshalb würde ich mich jetzt nicht so festlegen.

wenn sich diese tiere dieses haus als "inkarnationsort" ausgesucht haben, dann ists ja auch ihre entscheidung, dass sie sich meinen entscheidungen ausliefern sozusagen.
vergiss nicht, dass mein mann und ich auch die entscheidungen über den körper unserer kinder treffen müssen. die sind uns in den ersten jahren auch "ausgeliefert".
und dann kann man das auch weiterspinnen und sagen, wir gefährden das leben unserer kinder weil wir sie nicht impfen lassen usw. oder ich gehöre wegen fahrlässigkeit angezeigt, weil ich die neurodermitis meiner tochter nicht mit cortison behandelt habe und sie schon ganz aufgekratzt war...(die klassischen SM-mediziner-sprüche)
bei eltern, die ihre kinder nicht mit chemo behandeln lassen wollen, sollen die kinder dann vom staat zwangebehandelt werden?
jetzt auch noch die ganze pharmaindustrie für die tiere zu unterstützen, warum sollte ich das tun?
das ist wie vegetarierin sein und einen hund haben und diesen mit antibiotika-massentierhaltungsfleisch füttern und dadurch erst recht die industrie unterstützen, wegen welcher ich vegetarierin wurde...
das ist für mich alles etwas unlogisch...

Saubergschweinchen

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 18 am: 21. Januar 2016, 09:24 Uhr »
Klingt doch gut mit der Praxis, was sie taugt kann keiner vorher sagen und Frühkastration ist nicht zwingend ein Argument für gute Diagnostik, zeigt aber das sie sich mit Meerschweinchen beschäftigen und sicher auch typische Erkrankungen erkennen.
Eine Klinik ist sehr viel besser augestattet, hat ein eigenes Labor (kurze Wartezeiten auf Ergebnisse) und unterschiedliche Spezialisten unter einem Dach. Eben wie ein Krankenhaus für Menschen, auch wenn dir der Vergleich vlt. nicht gefällt. Ich hatte diesen Weg geraten weil man in einer Klinik die größte Chance hat auch einen Heimtierspezialisten anzutreffen.

Ich weis nicht ob du das so ausdrücken wolltest aber ich denke das einige hier sich durch die Aussagen im Vergleich mit Kindern und "Beziehungsersatz" vor den Kopf gestoßen fühlen könnten.
Ich kann nur für mich sprechen das es auch hier einen deutlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier gibt und ich meine Meerschweinchen keinesfalls als Ersatz für irgendwas empfinde. Dennoch lasse ich  ihnen die (in meinen Augen) bestmögliche Behandlung zukommen ohne dabei das Tier selbst aus den Augen zu verlieren. Außerdem empfinde ich es als absolut egoistisch den Tieren komplexe Wesenszüge abzusprechen, das erschreckt mich tatsächlich ein wenig denn worüber reden wir denn hier sonst seit Wochen?

Zitat
ich kann mich mit lebensverlängerung um jeden preis nicht anfreunden, auch bei tieren nicht.
Ist denn das Verschaffen von ein bisschen mehr qualitativer Zeit fürdich wirklich eine "Lebensverlängerung um jeden Preis"? Ich sehe das nicht so schwarz und weis.
Es ist was anderes einem Tier noch einige schmerzfreie Tage oder Tage an denen es gut Luft bekommt und eben nicht vor sich hinleiden muss bis es die Kraft zum Sterben findet (was mitunter auch nicht leicht ist) zu verschaffen, als ein Tier z.B. mit Infusionen und Chemo künstlich am Leben zu erhalten. Da gibt es Abstufungen und solange die Qualität der Zeit im Focus steht sind wenige schmerzfreie Tage tatsächlich mehr wert als ein schmerhaftes länegres Ende.

Ich denke wir sehen die Dinge eigentlich sehr ähnlich nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Was bei mir aber die Frage offen lässt wie sinnvoll dein Termin beim TA unter diesen Voraussetzungen überhaupt ist. Denn wenn du von vorn herein sagst das du die möglichen Erkrankungen dann ohnehin nicht anders behandeln willst als jetzt kannst du Idefix den Stress tatsächlich ersparen. Ich kann dir da nun leider auch keinen Rat mehr geben weil mir die völlige Verwehrung gegen andere Methoden als der Homöopathie immer sehr befremdlich ist.  :sorry:

niki+

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 19 am: 21. Januar 2016, 14:17 Uhr »
Ich finde das sehr schwierig über diese Themen zu schreiben.
Ich müsste da viel länger ausholen und habe das jetzt nur komprimiert und Schlagzeilen-artig wiedergeben können.
Wir schreiben ja alle aus einer eigenen Geschichte heraus.
Und haben Tiere aus diesen Geschichten heraus. Ich glaube schon dass haustierhaltung per se ein "Thema" ist, dass auch etwas aussagt wie man sich in der Welt zurechtfindet und warum man eine Beziehung zu einem Tier sucht.
Und die Art wie man dann diese Beziehung gestaltet. Und was man tut um dieses Leben zu erhalten.
Ich bin da aber mit eingenommen, sage das also aus einer selbstkritischen Position heraus.

Ich finde eine Diagnose in dem Sinne hilfreich, dass ich dann schauen kann, wie ich alternativ behandeln kann. Wenn die Diagnose schlimm ist und idefix kurz vor dem Sterben ist, dann muss abgewägt werden...
Wenn idefix keine Schmerzen die zum Sterben sind zeigt, dann wird sie wohl noch eine gute verwöhnte Zeit bei uns haben.
Zu den "menschlichen Attributen": da habe ich mich sehr oberflächlich ausgedrückt. Ich sehe wohl, dass unsere 5 ganz unterschiedliche Charaktere haben. Doch jede Aussage über ihr fühlen oder Schmerzempfinden oder ihr wollen, als TK oder einfach so wahrgenommen, sind trotz allem Merkmale die wir mit unserem Bewusstsein wahrnehmen und zum Großteil ist dies unsere menschliche Interpretation oder "Übersetzung".
Wenn ein Meeri leichte Schmerzen hat und diese nicht zeigt oder auch nicht "kommuniziert", weil es ein fluchttier ist, dann hat dieses system doch einen Sinn und ist auch ausgeprägt um mit diesen leichten Schmerzen klarzukommen und als Meeri darauf zu reagieren. Auch bei den Menschen gibt es viele Abstufungen und sinnhaftigkeiten von Schmerz. Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll...
Wenn der Mensch leichte Schmerzen hat, dann ist dies ein Signal dass er z.b. Auf diesen Fuß nicht auftreten soll oder nicht 1kg Knoblauch essen soll. Diese leichten Schmerzen werden nicht unbedingt gezeigt. (Im Erwachsenenalter) sie dienen dem Menschen selber zur Orientierung. Wenn der Mensch Schmerzen hat, die zum Sterben sind, dann kann er die auch nicht verbergen und dann sehen auch die anderen ( vereinfacht ausgedrückt ) dass es eine ernste Sache ist und die Umgebung kann sich auf den Tod vorbereiten und hat diese ernste sache dadurch kommuniziert bekommen ( ich klammere jetzt Heilmethoden aus, darum geht's jetzt nicht, irgendwann, wenn der Mensch aus Krankheit stirbt, dann sind diese Signale da, bei schwerster Krankheit auch trotz Morphium)
Ein Tier, in diesem Fall ein fluchttier hat auch ein system, in dem schmerzen dem Tier selbst oder der Umgebung was kommunizieren. Wenn die Schmerzen extrem sind, dann ist das sichtbar- für die anderen Tiere. Es wird durch Sprache und Körperhaltung kommuniziert dass es jetzt stirbt und die anderen meeris Gehen dann so damit um wie es halt innerhalb dieser Art üblich ist.
Wenn ich jetzt als Mensch dieses benachrichtigungssystem (Schmerz/Symptom- Handlung )abstelle, dann unterbinde ich damit den kommunikationsfluss zwischen meinem Körper und mir. Eine andere Instanz, die SM zB. , bestimmt über dieses system und greift ein.
Und jetzt der Vergleich zu den meeris: ich als Mensch greife in das system des Tieres ein, so wie die SM ( oder eine mechanistische Geisteshaltung) in unsere körpergesamtsystem eingreift( welches älter ist als die Ratio)
SM ist eben nicht ganzheitlich.
Und die natürlichste Behandlung ihrer Krankheiten für meeris wäre das, was sie sich selber in freier Wildbahn "verordnen" würden...
...glaube das ist immer noch mißverständlich... :denk:

Vio

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 20 am: 22. Januar 2016, 00:02 Uhr »
ich glaube, ich verstehe, was du meinst :-) ich sehe das ebenso, jedoch ist mir dennoch nicht klar, was da genau gegen die schulmedizin spricht, wenn es um irreparable schäden geht? ich sehe das eigentlich genauso, wie steffi...
ich versuch mal deine erklärung mit meinen worten zu erfassen, ok? dann kannst du sehen, ob ich das richtig aufgefasst hab :-)

also:
mensch hat schmerzen im fuß, weil was nicht stimmt. er nimmt schmerzmittel, unterdrückt damit den hinweis des körpers, tritt somit wieder ordentlicher auf, fuß somit noch schlimmer dran.
hätte er mit naturheilkunde gearbeitet, sich etwas geschont, worauf der schmerz hingedeutet hätte, dann wäre der fuß (vielleicht) bald wieder ok gewesen.
wenn man aber von dem problem weiß, es dann mit naturheilkunde angeht und gleichzeitig schmerzmittel nimmt, jedoch dennoch dran denkt, den fuß nicht zu belasten - was ist da dann verwerflich? nicht jeder hält starke schmerzen gut aus, ich glaube, dass es sogar besser ist, wenn man manchmal schmerzmittel nimmt, als dem körper den enormen stress durch schmerzen zuzumuten.

wie auch immer, schmerzen haben sinn: sie weisen auf dinge hin, die nicht mehr funktionieren und hindern uns, es noch zu verschlimmern.

beim fluchttier ist es so, dass es schmerzen nicht zeigt, bzw. erst, wenn es gar nicht mehr anders geht. derweil versucht es sich mit der natur selbst zu heilen. in dem sinne wäre dann da keine schulmedizin vorgesehen.

meintest du das so? den rest deines textes hab ich glaub ich nicht ganz verstanden, mit dem älter als die ratio...
du hast, soweit ich das eben halt richtig verstanden hab, damit ja auch total recht. aber wenn wir das halt so durchziehen, sterben wir deutlich früher vermutlich, je nach krankheit.
und das gilt auch für unsere tiere:
a) steht ihnen in unserer gefangenschaft gar nicht das nahrungsspektrum zur verfügung, was sie bräuchten, um sich jederzeit selbst heilen zu können
b) kann man diskutieren wie man will - die schulmedizin hat möglichkeiten, unser leben zu verlängern (und auch zu erleichtern natürlich bei starken schmerzen), z.b. leben unsere haustiere ja sehr oft sogar viel länger als ihre artgenossen in freier wildbahn


aber ich finde es nicht verkehrt, dass man durch schulmedizin, wenn es halt nicht mehr geht, schmerzen lindern kann. oder ein herz, welches nicht mehr kann, unterstützt, damit es vielleicht noch mehrere jahre länger leistung bringen kann.
wenn es dem tier dabei gut geht, ist das doch nicht verwerflich, ihm noch schöne jahre zu schenken und allein durch naturheilkunde kann man das halt nicht leisten. aber eben sehr gut unterstützen.

angenommen ein tier hat eine schilddrüsenerkrankung und leidet stark darunter, stirbt aber nicht daran. wieso darf man ihm dann nicht mit schilddrüsenmedis wieder ein normales leben schenken? mit naturheilkunde ist das nur eingeschränkt und mit etwas glück und viel zeit zum ausprobieren und wirken lassen möglich, mit hoher wahrscheinlichkeit aber mit der schulmedizin. homöopathisch unterstützen kann man dann immer noch, man weiß ja dann von dem problem und unterdrückt nicht nur die signale, sondern hilft dem körper durch naturheilkunde, lässt das tier aber auch nicht weiter leiden, dank der schnellen und effektiven hilfe der schulmedizin :-)

schulmedizin ist eigentlich ein geschenk: denn tödliche krankheiten können bekämpft werden, extreme schmerzen gelindert und trotz einer schweren erkrankung die lebensqualität verbessert und das leben verlängert werden.
allerdings sollte damit besser umgegangen werden und bewusster, z.b. muss neben der schulmedizin zwingend mit naturheilkunde die "wahre" heilung des körpers angeregt werden. es geht halt nicht nur mit schulmedizin - aber auch nicht immer ohne.

lebensverlängerung...
um jeden preis, natürlich nicht - ich bin auch nicht für qualvolle lebensverlängerung.
aber wenn ich z.b. ein herzkrankes schweinchen hab, was nur noch wenige wochen zu leben hat, bei dem sich langsam die lunge mit wasser füllt und es irgendwann an herzversagen sterben oder ersticken wird... ist dann der preis, ihm eine tablette am tag zu geben für noch monate bis jahre glücklichen lebens zu hoch?
ich denke nicht...

ebenso würde ich keiner chemo etc. zustimmen, da wäre meine wahl, naturheilkundlich zu unterstützen, zu tun, was man da tun kann und das tier zu begleiten, bis ich merke, dass es nicht mehr kann.

man kann das halt einfach nicht verallgemeinern und bei erkrankungen wie schilddrüse, herz etc. ist es weder qual noch viel stress, dem tier zu helfen und ihm noch viele glückliche momente zu schenken :-)

ein selbstbestimmter tod ist doch dennoch drin, wenn es dann eben neben der schulmedizin nicht mehr geht.
manche tiere leben jahre mit herzmedis, ohne große einschränkungen zu haben.
würdest du, wenn du herzkrank wärst, ehrlich sagen: "meine lieben kinder, ich möchte meinen tod nicht aufschieben, mein körper hat ihn nun bestimmt, macht es gut!" anstatt mit herztabletten noch jahrzehnte leben zu können? doch bestimmt nicht, oder? :-) warum sollte das also unser tier... es hat sich ja nicht ausgesucht, nun zu sterben, sein herz kann nur nicht mehr. mit tabletten kann es wieder, wieso sollten wir also dann unserem tier schon dem tot überlassen, wenn es doch noch jahre leben könnte?


frage ist auch, was ist denn eigentlich ein selbstbestimmter tod? inwiefern ist das selbstbestimmt, wenn unser körper nicht mehr kann? da haben wir ja dann gar keine andere wahl, als zu sterben... oder meinst du, dass das sozusagen für die seele so vorgesehen ist? dann wäre ja vielleicht auch die hilfe durch schulmedizin vorgesehen, wer weiß...

ist was anderes, wenn man ein tier, was schon nicht mehr kann und will, mit medis zupumpt und so weiter... das ist qual und da würde ich dir dann zustimmen!
aber generell deswegen schulmedizinische hilfe abzulehnen halte ich für falsch...

im übrigen gibt es ja in der natur auch keine homöopathie für unsere tiere. also wäre ein "hineinpfuschen" in das system dadurch auch nicht richtig, wenn man so auch für die medizin argumentiert. denn homöopathie ist ja auch noch etwas ganz anderes als heilen durch nahrung/phytotherapie...

zu deinem beitrag davor noch:

klar, genetik spielt immer eine rolle. aber es kommt drauf an, wie sich veranlagungen ausprägen. man kann da mit naturheilkunde gegen halten - aber auch sehr gut mit schulmedizin.

ich bin auch recht spirituell - aber das mit der inkarnation finde ich zu wage, denn da kann man sich auch gut irren. ich selbst möchte meinen tieren jede chance ermöglichen, so lange wie möglich eine glückliche zeit zu haben. die pharmaindustrie unterstütze ich deshalb auch nur dann, wenn ich drauf angewiesen bin. es ist etwas anderes, lebensnotwendige medis zu kaufen oder das 6. antibiotika, weil die anderen ja nicht geholfen haben gegen den leichten schnupfen.

im grunde dreht sich doch eigentlich alles um die frage:
tier sterben lassen oder mit medikamenten das leben verlängern und noch schöne momente schenken.

ich wähle dann doch eher, mein tier nicht (vielleicht qualvoll) sterben zu lassen, auch wenn ich dann vielleicht der pharmaindustrie geld geben muss, was so wenig ist für die herztabletten eines schweinchens, dass es sie nicht wirklich unterstützt... aber dafür hat mein schwein noch eine schöne zeit bei mir :-)

was würden unsere tiere wollen, wenn sie entscheiden könnten... das ist wohl ein thema, bei dem man kein ende finden wird, wenn man es diskutiert.
da ich persönlich für mich nicht denke, dass sie sterben wollen oder sich inkarniert haben, in dem wissen, dass ich sie sterben lasse, weil ich keine schulmedizin verwenden möchte, bin ich bereit, sie mit medikamenten zu unterstützen. alles andere wäre tatsächlich für mich dann auch quälerei, denn wenn ich ja von der krankheit weiß oder ahne, dass etwas nicht stimmt und auch weiß, dass mein tier in der regel erst schmerzen zeigt, wenn es zu spät ist, so lasse ich es bewusst leiden - und das kann ich nicht, dafür liebe ich meine tiere zu sehr...

das mit tieren und kindern hab ich, glaube ich, nicht verstanden.

wenn du TK miteinbeziehst, die ja zeigt, dass wir menschen tiere unterschätzen und sie genauso wie wir vorstellungen, wünsche, empfindungen, gedanken usw. haben inwiefern sprichst du den tieren dann aber "menschliche" attribute (welche meinst du?) ab?
und was genau siehst du als unterschied zwischen "tieren" und "menschen"?

mit dem brennen: du hast auch zuerst die feuerwehr gerufen, als es einen bruch gab: du hast gipsen lassen. die homöopathie stand also auch nicht an erster stelle als notfallversorgung und das ist genau das was ich meinte.

ich nahm an - und steffi fragte ja auch danach - dass du keinen TA mehr aufsuchen wollen würdest, weil du ja eh keine schulmedizin geben möchtest. wäre dann ja stress, der umsonst ist für das tier und sinnfrei?




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danke, dass du meinen vorherigen text nicht persönlich genommen hast  :fr:
konnte noch nicht antworten, da mein netbook nun auch kaputt ist und ich nur abends kurz an den pc meiner mama kann... (deshalb ist meine nachricht oben auch etwas durcheinander,sorry - der lap meiner mama ist doof :( )
das mit den mitteln hab ich dann falsch aufgefasst, hatte ich glaube ich schon mal, tut mir leid! ist nicht immer so leicht, zwischen den schweinen der anderen den überblick zu behalten, wer was welches mittel bekommt, da hab ich mich sicher irgendwie vertan und alle auf idefix geschoben  :peinlich:

die TK mit schoko hatte ich erst mal aufgeschoben, weil ich die situation mit milan zur ruhe kommen lassen wollte :-) hab ein bisschen stress momentan, aber sobald ich kann, mache ich, magst du mir dazu nochmal fragen per PN schicken? :-)


*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 21 am: 22. Januar 2016, 01:10 Uhr »
puh, das muss für andere gerade zum lesen anstrengend sein, wenn wir alle 3 jetzt so ellenlange posts schreiben  ;-) ;-) ;-)

ich muss generell sagen, dass ich es schön finde, dass in diesem forum immer auf den ton geachtet wird und ein respektvoller umgang herrscht, obwohl es gerade zu diesen themen sehr schwierig ist, die ansichten schriftlich zu kommunizieren.

ich habe das gefühl, man wird ernst genommen, auch wenn die meinungen bei manchen themen etwas auseinanderdriften.

Danke!
(ich bin einfach von einem anderem meeri-forum etwas geschädigt)

(und ich bin auch etwas "traumatisiert" von dem anderen forum, als ich gelesen habe wie die meeris zu tode therapiert werden und um jeden preis gepäppelt wird, auch wenn das essen schon überall wieder rausrinnt...)

und ich glaube auch, dass die grundeinstellung hier auf jeden fall mit meiner grundeinstellung zusammenpasst  ;-)

ich schmökere ja auch immer wieder in anderen themen hier und kann immer wieder was lernen  :-)

heute kann ich nicht mehr zu diesen komplexen themen posten... zu spät...zu müde...

2 dinge sind mir eingefallen (ganz konkret jetzt):

ich füttere durchgehend fenchel, das ganze jahr (weil ich eben vom anderen forum gelesen habe, dass der so gut gegen verdauungsstörungen ist und dachte zusätzlich zur wiese als ausgleich... ja ist doof, ich weiß, aber wusste es nicht anders)
unabhängig vom TA, möchte ich den fenchel-konsum hier reduzieren und den knollengemüse-konsum. füttere jetzt schon seit wochen mehr blättriges aber jeden tag immer fenchel plus noch karotte oder rote rübe dazu.

wegen Ta, konkret, was soll ich checken lassen? nur damit ich dann nichts vergesse, wenn ich dann schon dort bin. (und falls die TÄ es nicht von selbst anordnet). korrektes röbi oder professioneller tastbefund, blut:schilddrüse - was noch? (Blut kann dort abgenommen und untersucht werden), herz abhören, atmung. nur damit ich weiß, was bei einem richtigen meeri-check dabei sein soll (bei meiner TÄ musste ich ja immer jede handlung extra erfragen..)

ich habe den termin nächste woche freitag. ich mach das jetzt und dann werd ich sehen was rauskommt. und wenn ich dann noch immer die ergebnisse hier posten darf (auch wenn ich ewig über die SM wettere  :roll:) freue ich mich auf erfahrungsaustausch und meinungen und tipps.  :-)


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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 22 am: 22. Januar 2016, 10:39 Uhr »
Zitat
ich nahm an - und steffi fragte ja auch danach - dass du keinen TA mehr aufsuchen wollen würdest, weil du ja eh keine schulmedizin geben möchtest. wäre dann ja stress, der umsonst ist für das tier und sinnfrei?

ich habe meine widerstände gegen die SM und ihre Diagnostik-methoden geäußert... aus eigenen erfahrungen am eigenen körper gefärbt...da wird sich leider nix daran ändern. seit ich auf der welt bin, wird an mir gerumgedoktert und viele chronische krankheiten sind wegen falscher schulmedizinischer behandlung entstanden (inklusive impfschäden). ich war lange überhaupt keine freundin der homöopathie. kräuterheilkunde, schüßlersalze, bachblüten, F.X.mayr waren meine steckenpferde. erst durch die "wunderheilungen" meiner kinder bei einem "richtigen" homöopathen bin ich überzeugt worden, dass ich jetzt so dahinter stehen kann.

ich würds nicht verantworten wollen, dass idefix dann plötzlich tot im gehege liegt, weil ich eine (alternative) behandlung verabsäumt habe...auch wegen meiner kinder icht..
ich mach die untersuchungen mit idefix, um dann eben, wie steffi schon geschrieben hat, zu wissen was los ist und wenn (hoffentlich) möglich alternativ (mit welcher alternativen methode dann auch immer) zu behandeln.
wiesenfütterung und saaten sind ja in dieser hinsicht auch schon eine "alternative behandlung"  :g:

Vio

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 23 am: 22. Januar 2016, 11:08 Uhr »
ich finds auch voll toll - bei dem, was ich geschrieben hab, wären auch andere an deiner stelle schon voll aggro geworden und hätten mich verteufelt  :g:
aber ich finde, wir haben größtenteils ja tatsächlich die gleiche meinung, nur eben unterschiedliche sichtweisen, warum darf man die eben nicht einfach äußern und über die themen diskutieren :-)
es muss im endeffekt jeder für sich entscheiden, was er tut und wie er mit solchen themen umgeht, theoretisch und praktisch.
ich finde es total gut, dass wir das hier so besprechen können, ich bin immer sehr unsicher, ob ich zu böse oder harsch manchmal rüberkomme… ich stelle es ja halt in den diskussionen etwas überspitzt da, um deutlich zu machen, wie ich das verstanden hab.
also danke, liebe niki, dass du das auch nicht böse auffasst  :fr:

diskussionen führen einfach dazu, dass man nochmal drüber nachdenkt oder manches vielleicht auch anders sieht nachher oder eben seine meinung festigt :-)
tatsächlich denke ich, wäre das auch in anderen foren nicht so möglich ;) da ist man ja meistens schon doof und verachtet, wenn man nur homöopathie erwähnt :D

(ich war bis vor ein paar jahren auch auf einem total rationalen standpunkt und hab mir sonst auch nicht viele gedanken gemacht... ich hätte damals nie gedacht, dass ich mal TK für gut halten und recht spirituell sein würde... auch hielt ich damals veganer noch für idioten und dachte, das wären die, die nur fallobst essen :D gott… im nachhinein komme ich mir sehr naiv, herablassend und dumm vor, aber vermutlich sage ich das in 10 jahren auch über meine jetzige gesinnung. man lernt eben immer dazu, nie aus und verändert seine sichtweise, verhalten, charakter auch… ich denke, solange man bereit ist, über die meinung der anderen nachzudenken, auch wenn sie noch so abstrus wirkt, und nicht festfährt in seiner haltung, ist schon alles gut so :-) )

bei den TA untersuchungen kann dir steffi viel bessere tipps geben, als ich. na, sicher darfst du hier die ergebnisse posten, ich finde das total spannend und bin immer froh, wenn sie jemand veröffentlicht, so lernt man doch total viel :-) die kritische haltung gegen die schulmedizin ist doch nicht verwerflich, im gegenteil, ich habe sie eigentlich ja auch (nur eben in extrem fällen finde ich schulmedizin halt doch mal hilfreich und sinnvoll) und zudem tut deine meinung ja nichts zur sache, ob du hier im forum schreiben darfst oder nicht :-) wir sind ja hier alle eh nicht immer einer meinung, das ist ja auch gut so :-)

wenn zysten sich bestätigen, so hat die schulmedizin außer operation, punktion und hormonen eh nicht viel anzubieten, befürchte ich… das problem hatten wir ja bei tiffy auch, zusammen mit dem schlimmen herzen. homöopathisch und mit anderen dingen aus der naturheilkunde müsste man dann einfach schauen, was helfen kann :-)
bin auf jeden fall gespannt und drücke die daumen :-)
(gibt’s eigentlich neue fotos von milan und co für uns? :-) )
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Piggilotta

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 24 am: 22. Januar 2016, 11:52 Uhr »
Angebot und Nachfrage, und das im Gesundheitswesen, ist PLUTIMIKATION!!!!

Ihr kennt die Geschicht vom Arzt im alten China, der sein Geld nur bekam, solange der Kaiser gesund war?
Ein krankes Tier, ein kranker Mensch, bringt mehr Geld als ein gesundes Wesen.
Bevor ihr jetzt denkt, ich wolle nur das "Feindbild" verschieben:
in der realen Welt gibt es mich auf Krankenschein. Jawoll.
Zur Schulmedizin hört ja auch der gute alte Paracelsus, Hippokrates, die Anatomie und auch die Chirurgie. Und die Pflege.
(Ich hab neulich abends mal über einen "Florence Pig´n Dale" Fred nachgedacht...)
Mein Punkt ist eher: die Tierärzte brauchen uns (nicht unser Geld jetzt). Meine TA ist schon weniger skeptisch jetzt, gibt mir ungefragt alle Beipackzettel mit und sagte neulich sogar "wenn ich als Meerschwein auf die Welt käme, möchte ich bei ihnen wohnen." Na ja, wenn ich ein Meerie wäre, möchte ich lieber in Peru leben als in Takka-Tukka-Land. Und von einem Anden Kondor gefressen werden.
Eigentlich sind wir doch alle ein wenig Gehirngewaschen. Wir leben in einer Zeit, in der Probleme so massiv gelöst werden, dass die Lösung für manche so schlimm ist, wie das Ausgangsproblem. (Aus Hunger wurden Ernährungsbedingte Krankheiten, über Hygiene haben wir Allergien bekommen, die Arbeitswelt macht krank, objektive Nachrichten sind auch eher Mangelware, und und und.)
Vio, dein Ansatz, bei beidem zu schauen, wärmt mein Herz.
Und Niki, für den Hinweis auf Vegetarier und Hundefutter könnt ich dich knutschen, endlich bin ich nicht mehr die einzige, die es wagt, sowas zu sagen, hihi...
Wir müssen lernen, eigenständiger zu denken und von Fall zu Fall zu entscheiden.
Dann müssen Ärzte und Industrie nachziehen, idealerweise, irgendwann.
Also Diagnostik ist gut für den "ist-Zustand", die Ursachen werden allerdings nur unter anatomischen Gesichtspunkten gesehen, und das ist nicht alles. (Kannn als solches bestehen, bedarf allerdings der Ergänzung).
Ach ja, auch ein Punkt ist der Unterschied zwischen Pathologie, also dem kranken Zustand, und der Lehre vom Gesunden, das ist ja schlicht noch nicht lange genug Thema für die Wissenschaft und "leider" auch viel komplexer.
Zum einen auch nicht Umsatzfördernd, aber wir sind da alle doof: einfache Lösungen liegen nicht wirklich im Trend.
Zu "Ratio ist jünger als das Gesamtsystem": Hab grad "Darm mit Charme" gelesen (köstlich!!), wir haben seit tausenden von Jahren Helferlein, die wir grade erst kennenlernen, unser Verstand ist da wirklich ein Jungspund gegen.
Und wo ich grade dabei bin, "Antropomorphismus", also das Vermenschlichen von etwas, z.B. unserer Tiere, ist nicht das Problem, im Gegenteil. Ha. Das Festhalten an der Vorstellung ist nicht gut, o.k., aber: wenn ich Ergotherapie erklären soll, ergibt sich oft die Frage, wie man denn durch Basteln gesund werden könne. Aber kein Mensch würde infrage stellen, dass Kinder durch Spielen ihre Welt kennenlernen, ordnen, auch gesunden.
Und Spielen ist im hohen Grade Antropomorph, wenn ein Kind mit Puppen seine Familie darstellt, lernt es diese, bzw. seine Stellung darin, kennen. Inclusive Variationen und Möglichkeiten. Ohne so Sachen geht das gar nicht, spielen und sich Bilder machen ist nötig, um in neuen Begriffen denken zu können. Natürlich bringt das nur so viel, wie ich dann auch davon loslassen kann, aber es ganz lassen,  bringt gar nix, na ja, weniger halt.

Wenn ich daraus nun einen Lösungsansatz "basteln" soll, komm ich auf: Selberdenken, im Dialog bleiben (mit TA, dem Tier, mir selber, in netten Foren (grins)), differenzieren, mich über den gesunden Organismus schlau machen, nicht so viel fertig kaufen wollen, von den pauschal-Lösungen Abschied nehmen, so Sachen. Mehr Individualität halt. Das läuft hier ja schon gut, es (fast) jedesmal auf den Einzelfall beziehen, darum kommen wir wohl für die nächsten paar Generationen nicht herum.
Was wir heutzutage an Möglichkeiten haben, muss sich erst setzten, bis wir richtig damit umgehen können, als Gesellschaft. Und meckern, dass es noch nicht so ist, leugnet, das es vor grad 3 Generationen purer Luxus war, was uns heute so krank macht. Sozusagen. Aber bevor ich jetzt über Luxus ist Mangel philosophiere, mach ich Schluss für heut...
Ahoi, Piggilotta.
P.S.: Meckern an dem, was da heutzutage so gemacht wird, ist schon in Ordnung....bitte nicht falsch verstehen.
Ich bin so glücklich über den Ton hier (bin auch eine von den Forengeschädigten), kann meinen Überschwang aber noch nicht immer so gut kanalysieren...

Piggilotta

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 25 am: 22. Januar 2016, 13:50 Uhr »
Da ist mir doch eben im Bad noch ein Gedanke gekommen:
Wenn ich mich hier und in anderen Foren so umschaue, bezieht sich "Naturheilkunde" meisst auf Homöopathie, dann vielleicht noch etwas Schüsslersalze, die TK, bissl Bachblüten und erstaunlich wenig Heilkräuter.
Nicht gar nicht, aber eher auf der "Futter-Ebene", selten gezielter eingesetzt.
Find ich komisch, da muss doch mehr gehen. Als ich damals (ich hab eben nachgeschaut: Aug. 80, Göttin, ist das lange her...) anfing, war es Maria Trebens "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" was mich angefixt hat.

Und, ganz Piggilotta, hätt ich jetzt gerne: "Gesundheit aus der Kombüse".

Bei Frau Treben war nix gefährlicheres als Goldrute dabei, mir hat vor allem Spass gemacht, das frau diese Gesellen fast überall finden kann und recht gefahrlos anwenden.
Letzten Sommer merkte ich, dass meine Evi immer ziemlich spinnt, wenn sie heiss ist. Ich bin dann mit Baldrian, Frauenmantel und Melisse rein, vielleicht waren es auch die Pflaumenblätter, jedenfalls kam sie zur Ruhe, ist nur noch sehr lebendig, aber nicht mehr so aufgedreht/hektisch. (2-3mal gegeben, seit längerem nicht mehr, reicht).
Ich werde wohl nie erfahren, was es genau war, muss ich aber auch nicht. (Das ich mir im Ernstfall ne differenzierte Diagnose hole,  muss ich jetzt nicht immer extra erwähnen, oder?)
Bei ad lib. Wiese macht es doch Sinn, die Heilkräuter anzubieten, die bei diesem Krankheitsbild in der NK (Naturheilkunde, ich kürz das jetzt mal) angesagt wären. Bislang kenn ich aber höchstens Tabellen mit Pflanzen, Inhaltsstoffen, bissl Krankheitsbilder, nie umgekehrt:
Krankheiten und dann Kräuter, die auf diesen Zustand passen.
Ausser die aromatischen Saaten, aber das sind ja sozusagen noch keine Kräuter.
Liegt das an meiner Unerfahrenheit (in Foren), oder ist das Fakt??
Sollen wir da nicht mal anfangen zu sammeln?
Inclusive Warnhinweisen (ad lib. Wiese als Voraussetzung; Wermut gehört unter die Spüle, zu den Saubermachern; kein Salbei bei Schwangerschaft etc....) und Anwendungshilfen (was zum Ausleiten dabei; wie lange; welche Kombinationsmöglichkeiten; wann; u.ä.).
Allein schon, weil man es in den meissten Fällen auch ergänzend nehmen kann, aber auch, weil "Symptombekämpfung" in der NK ne ganz andere Sache ist als bei der "SM". (Da ist ja echt ein Sado-Maso Aspekt mit drin...)
Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt...

Saubergschweinchen

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 26 am: 22. Januar 2016, 15:44 Uhr »
Ich denke ein Mod sollte das nun von Niki´s Thread abtrennen  ;)

Also ich denke es erscheint dir nur so das wir die Pflanzen vernachlässigen weil wir (also ich sprech mal für Vio und mich) eben dafür sorgen das unsere Tiere immer Zugang zu einem gewissen Angebot an Heilpflanzen haben. Das ist eigentlich Grundgedanke hinter ad lib...also nicht nur Futtermittel anzubieten sondern wirklich auch als problematisch oder gar giftig geltende Dinge, in jedem Fall Heilpflanzen.
Den Tieren die Möglichkeit zu geben sich selbst zu behandeln ist der Grundgedanke und weil die das viel besser können als wir käme mir auch nicht in den Sinn Phytotherapie im klassischen Sinne an einem Pflanzenfresser anzuwenden.
Also das gezielte und dosierte Verabreichen von Pflanzen- oder Pflanzenextrakten womöglich noch gegen den Tierwillen halte ich für gefährlich.

Wir können alle Geschichten erzählen wie auffällig die Tiere im Krankheitsfall selektieren und ich persönlich rationiere auch den Salbei nicht weg auch wenn ein trächtiges Weibchen im Gehege ist. Die wissen das schon sehr gut selber und vor allem reagiert ein Pflanzenfresser der vollkommen auf die Aufnahme und das Verwerten von sekundären Pflanzenstoffen ausgelegt ist völlig anders als der verkümmerte Mensch. Meine Mädels fressen auch tragend gern mal Salbei  und große Mengen Petersilie...da fallen manche "Wissende" auch gern mal hinten über.

Kurz um, den Tieren die Möglichkeit zu geben sich selbst zu behandeln indem man entsprechende Pflanzen mit anbietet empfinde ich als Selbstverständlichkeit  ;).

niki+

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Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
« Antwort 27 am: 22. Januar 2016, 23:30 Uhr »
halloo!
ich glaube wir müssen langsam diese diskussionen vom krankheitsthread ablösen  ;-)
ich habe nix gegen einen extra SM - NK-thread ... :g:
bitte fühlt euch frei, vio oder kazaar  ;)

Zitat
Zu "Ratio ist jünger als das Gesamtsystem": Hab grad "Darm mit Charme" gelesen (köstlich!!), wir haben seit tausenden von Jahren Helferlein, die wir grade erst kennenlernen, unser Verstand ist da wirklich ein Jungspund gegen.
ja die mirkoorganismen habe ich da gar nicht gemeint, die waren ja schon da bevor es uns "organisierte zellverbände" gab  ;-)
aber  natürlich, ohne die wäre mal gar nix. und ich sag mal, dass wir uns auch was von ihrer organisiertheit und ihrern fähigkeiten abschauen können. da sind bei uns  menschen mit unserem "bewusstsein" schon einige dieser fähigkeiten "wegrationalisiert".
ich meinte eher hirnastamm und basale vernetzungen zwischen körper und gehirn wie reaktionsmechanismen und basale gefühle.
(ich oute micht jetzt als anhängerin der damasio-hüther-sekte)
das was die meeris können, könnten wir ja auch ( futter selektieren und so) nur haben wir da noch den verstand, also noch ein spezielles bewusstsein dazu und das hilft uns einerseits zur erkenntnis aber andererseits hat es uns mittlerweil ziemlich weit weg vom körper und der körperintelligenz geführt. und jetzt langsam merken wir, dass ohne basis, also mikroorganismen, dann grundvernetzungen und dann gefühle und dann körperbewusstsein, alles ziemlich "oben im kopf" bleibt und dort nun feststeckt und sich ohne integration mit den "niederen" dingen sich nicht so recht entwickeln will.
drum ist das mechanistische weltbild, und alles was auf reine aktivität des verstandes zurückzuführen ist (und durch studien beweisbar blabla) dann eine sackgasse. ich meine, es ist toll, dass wir jetzt komplexer als die tiere denken können aber gefährlich ist es wenn wir uns von dem abschneiden, dem basalen, von dort wo wir herkommen, den einzellern...
drum kann ich nicht verstehn, warum dann SM dann doch manchmal doch toll ist. ich meine jetzt nicht die op-techniken...ich meine die tonne von blutdrucksenkern und dann meine ich die erde, die vom antibiotika-verseuchten urin der antibiotika-schweine unserem niedergedüngten gemüse die letzte lebenskraft rauben und sie zu wertlosen zellulose-wasser-haufen degradieren...

es ist eben schon lange alles nach hinten losgegangen und gekippt und aus dem lot geraten.
Zitat
Also Diagnostik ist gut für den "ist-Zustand", die Ursachen werden allerdings nur unter anatomischen Gesichtspunkten gesehen, und das ist nicht alles. (Kannn als solches bestehen, bedarf allerdings der Ergänzung).
also eine rein anatomische diagnostik wäre ja mal auch keine problem. leider ist die anatomie ja auch von einem mechanistischen weltbild gefärbt. und wird durch den "pathologischen" filter betrachtet.

eine wesentliche anderung im gesichtspunkt wäre mal krankheit als solches zu betrachten, was sie in wirklichkeit ist: ein überaus genialer, hochintelligenter, superkomplexer regulationsmechanismus unseres kommunikativen und kooperativen körpers mitsamt seiner schar von fleißigen, unermüdlichen und "sozialen" mitarbeitern, den mirkoorganismen.
wir sind leider zu blöd, das zu kapieren.