Autor Thema: Sonnenmoor - Moortränke  (Gelesen 19906 mal)

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Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 15 am: 27. Januar 2021, 15:47 Uhr »
Ich sehe im Gerstengraspulver kein großes Problem? Es ist ja wie klein gekautes Gras. Natürlich ist gekaut nicht so fein und wird es erst im Laufe der Verdauung.
Natürlich sind lange Fasern dann ggf. besser, aber im Anteil zu dem was sie tgl fressen ist so ein halber Teelöffel Gerstengraspulver zb pro Tag sicher nicht viel oder tragisch. Ich finde nicht, dass das eine grosse Menge ist. Oder ggf. ist das ja sogar auch mal gut, wenn die Verdauung nicht richtig ablaufen kann? So wie Menschen z.B. Säfte oder Smoothies trinken, um die Nährstoffe aufnehmen zu können, der Verdauung aber das extreme Zerkleinern schon mal etwas abnehmen mag zum Energiesparen und damit wieder mal mehr Nährstoffe aufgenommen werden können.
Wenn unnatürliche Inhaltsstoffe (soja etc wie im Rodicare Instant) drin sind, wäre das für mich nochmal ganz was anderes. Zumal Gerstengraspulver noch Inhaltsstoffe stellen kann, die dass Tier brauchen könnte und durch einen angeschlagenen Darm hat es ja ggf Mängel, so dass dies auch noch ein Vorteil wäre.

Zudem essen sie Erde meist über Pflanzen bzw mit oder am Gras und eher selten so gezielt. Die Kombination finde ich daher relativ natürlich, zumal sie Gras Geschmack kennen, den vom Tiermoor aber nicht, da sie es nicht mehr gewöhnt sind, Erde etc zu essen.


Wenn sie den Mix so nicht mögen, würde ich schauen, ob sie Gerstengraspulver generell mögen oder nicht und falls sie es mögen, ob du weniger Tiermoor und mehr Wasser anrühren kannst.

Tatsächlich ist es aber so, dass in den letzten Monaten keines meiner Tiere mehr Tiermoor angerührt hat, nicht mal in größerer Verdünnung. Und die waren vorher alle extreme Fans!
Erst dachte ich, dass sie es dann vielleicht satt haben - das Trinkmoor für Menschen allerdings haben sie genommen...
Und mittlerweile gibt's immer mehr Berichte, dass die Tiere das Tiermoor nicht wollen, wo früher durch die Bank weg alle Meerschweinchen in der Regel begeistert waren mit etwas Gerstengraspulver und Wasser gemischt...

Das Tiermoor ist soweit gut, es riecht aber meinem Empfinden nach etwas metallischer als normal.
Ich habe bis jetzt keine Zeit gehabt oder war nicht richtig überzeugt, dass es am Moor liegt, werde mich aber nun doch mal bei Sonnenmoor erkundigen, woran das liegen könnte.
Von einer Notstation zb haben 30 meerschweinchen das Tiermoor mit Gerstengraspulver nicht angerührt - und früher kannte ich gar kein Tier, was da abgelehnt hätte...  Ich hatte verschiedene Chargen Gerstengraspulver (Bio) und auch die Halter hatten anderes, daran sollte es nicht liegen.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Narnia

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 16 am: 27. Januar 2021, 17:45 Uhr »
Das Gerstengraspulver kennen sie schon von anderen Mischungen und mögen es. Daran sollte es nicht liegen.

Eine Messerspitze Gerstengraspulver wegen AB-Gabe z.B. finde ich harmlos. Ein halber Teellöffel voll entspricht jedoch vermutlich einer ganzen Handvoll frischem Grün, da es ja nur die Trockenmasse ist. Oder irre ich da?

Ich hatte gerade gestern noch mal die Sammlung von Beiträgen zum Päppeln gelesen. Dort wird wiederholt auch mit der falschen Struktur der Pulver argumentiert. Und in Sachen natürliche Nahrung zählt ja Gerste auch nicht wirklich dazu. Es ist eine Kulturpflanze und vermutlich hat noch kaum einer von uns jemals seinen Schweinchen Gerstenhalme gegeben.

Bitte versteht mich nicht falsch: Ein Schweinchen wird von einem halben Teelöffel davon sicherlich nicht tot umfallen. Aber ich meide ja ganz bewusst jegliches Trockenfutter und aufbereitetes Futter und will das Tiermoor als Verbesserung geben und nicht in Mischung mit dem Pulver als Verschlechterung.

Was Du von der Ablehnung bei anderen Schweinchen in letzter Zeit schreibst, finde ich sehr interessant. Anscheinend hat es sich wirklich verändert.

Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 17 am: 27. Januar 2021, 19:58 Uhr »
Doch, ich baue gerne ab und zu auch mal etwas Gerste an und gebe ihnen das frische Gras :-)
Gerade bei kranken, geschwächten Tieren im Winter ist das, wie ich finde, eine nette Sache und ich kenne einige Halter die das machen oder die dieses Katzengras (meist nichts anderes) kaufen im Handel. Das gibt es natürlich nicht dauerhaft oder in grossen Mengen.
Das Gerstengraspulver ja aber auch nicht, in meinen Augen.

Dass es so in der Natur nicht vorkommt in ihrer Nahrung ist für mich nicht wirklich ein Argument dagegen.
Wir haben da Hausmeerschweinchen, die früher - und in der Entwicklung dieser Art - mit Küchenresten gefüttert wurden, die z.B. auch Kartoffeln enthielten.
Das wäre also eine Art natürliche Ernährung für unsere Meerschweinchen, solche Küchenreste?
"Natürlich" im Sinne von "diese Art hat sich unter diesem Futter so entwickelt, wie wir sie heute kennen" vielleicht, aber mit Sicherheit nicht der "natürlichen" Ernährung der wilden Verwandten enstsprechend im Sinne von "wächst so in der Natur und gehört daher zum Nahrungsspektrum".
In meinen Augen wäre es nicht gesund, ihnen ständig so etwas stärkehaltiges wie Kartoffeln zu füttern, denn sie sollen weder in kurzer Zeit an Gewicht zunehmen werden, noch (ver)brauchen sie diese ganze Energie, die dadurch gestellt wird.

Dementsprechend finde ich es nicht schlimm, eine Kulturpflanze in ja wirklich eher sehr geringen Mengen zu füttern, die aber ja sehr ähnlich zu den normalen Gräsern ist, seit Jahrtausenden in der Natur angebaut wird und ihre Verwandte, die Mäuse-Gerste, finden wir ja auch noch immer wild in der Natur.

Mit der natürlichen Ernährung ist das also halt immer so eine Sache...
Man kann im Grunde immer so für oder gegen etwas argumentieren, denn "natürlich" ist ja heute eh nichts mehr, nicht mal mehr die Haltung und unsere Hausmeerschweinchen hatten nie die Ernährung, die für die Wilden noch natürlich ist. Ist finde ich ein schwieriges Thema, da mir nie klar ist, inwieweit sich eine Art bereits angepasst hat und was tolieren kann oder sogar braucht, was in der Natur nie zur Verfügung steht. Für mich ist es daher dann wichtiger, was wirklich von den Inhaltsstoffen her Sinn macht oder gesünder wirkt.

Mit dem feinen Pulver gebe ich dir durchaus recht, was den Darm angeht und ich weiss, was du meinst - andererseits finde ich das jetzt in so geringen Mengen überhaupt nicht schlimm, denn ich finde den Anteil der Nahrung nicht viel.
Beim Päppeln geht es ja generell darum, dass Meerschweinchen zum Teil ausschliesslich damit ernährt werden oder in grösserem Prozentsatz.
Oder auch, dass viele Halter schälchenweise täglich die ganzen Päppelbrei-Arten an gesunde Meerschweinchen verfüttern, weil sie denken, dass das so gesund ist (so wird es ja beworben). Es wird immer mit vielen Pflanzenfasern geworben und wie gesund diese seien - die sind aber längst zu Pulver geworden und taugen für Zähne und Verdauung dann nicht mehr so, wie komplett.
Zudem werden diese Brei oft sehr dick gegeben, bringen also nicht viel Flüssigkeit in den Körper oder quellen da sogar noch nach, was wiederum ungünstige Effekte haben kann (daher immer meine Empfehlung, jeglichen Brei, auch den Tiermoor-Brei, am besten immer schön flüssig zu machen und dann per Spritze zu geben).
Dann macht das ganze auch noch satt durch Volumen, so dass sie weniger anderes mit längeren Fasern essen...
Rundum viele Kritikpunkte diesbezüglich.

Das ist für mich eine ganz andere Kategorie, als einen halben Teelöffel Gerstengrasbrei tgl mit z.b. 10-15 ml Flüssigkeit zu geben. Da sehe ich eher noch den Vorteil, dass man so noch mehr Flüssigkeit ins Schwein bekommt :) Vielen Blasenschweinchen hilft das sehr.
Ob ein halber Teelöffel jetzt einer Hand voll Gras entspricht, kann ich nicht einschätzen, aber wenn ein Meerschweinchen ca. sein Körpergewicht am Tag an Gräsern/Blattgemüse verspeisen kann, wäre das im Vergleich für mich gar nicht so viel und so tragisch in meinen Augen.
Da finde ich es tatsächlich ungesünder, sie essen Heu. Dies ist meiner Meinung nach viel schädlicher mangels Flüssigkeit. zu starken Heukonsum empfinde ich daher als deutlich ungesünder, als Flüssigkeit mit etwas Gerstengraspulver zu geben.

Ich denke auch, dass es generell viel Schlimmeres gibt. Mir ist, als sprächen wir hier davon, ob 4 Stücke Schokolade am Tag sehr gesundheitsschädlich ist für uns Menschen...
Ganz einfach, weil ich es anteilig als nicht so gross und generell als nicht so tragisch empfinde.
Für mich wäre z.B. auch deutlich schlimmer, wenn gar kein Darmaufbau geschehen würde. Wir sorgen dafür mit AB, dass der Darm unserer Tiere unwiderruflich in seinem Mikrobiom beeinflusst wird.
Dann, denke ich, sollten wir auch Dinge geben, die helfen können, dass der Darm wieder ein gutes Gleichgewicht findet. Dass die Tiere keinen Durchfall haben oder sowas, heisst für mich nicht, dass der Darm durch ein AB nicht geschädigt wurde. Die Langzeitfolgen beziehen wir meist nicht auf ein gestörtes Darmmilieu...

Wenn der Preis also ist, meinen Tieren ein wenig Gerstengraspulver zu geben, damit sie gerne das Tiermoor essen, was ihrem Darm wiederum gut tut, geht das für mich absolut in Ordnung. Ich finde den Preis nicht sehr hoch im Vergleich zum erhofften Benefit :-)
Natürlich ist es klasse, sie würden von sich aus so das Tiermoor essen. Das hatte ich auch schon, ist aber eher selten. Meistens sind sie da skeptisch - sobald Gerstengraspulver drin ist, reicht auch ein bisschen, nehmen sie es viel lieber. Daher der Gedanke, ob das Erde futtern bei ihnen nicht eh in Verbindung mit Gräsern geschieht und für sie "vertrauter" ist - kann aber Quatsch sein. Ich hatte hier noch nie ein Tier, was Heilerde oder Erde gegessen hätte, meine ich... Die Erde hier eignet sich dafür mit Sicherheit aber auch nicht. Von daher bleibt es mir nur, Moor oder sowas anzubieten. Das wiederum kommt allgemein besser an, als Sobamin, was als konzentrierte Huminsäure dann ja nochmal was anderes ist und bei Hunden auch öfter mal zu Magen-Problemen führen kann. Dementsprechend empfand ich das Moor als natürlichere Komponente - auch wenn ich Sobamin nach wie vor ab und zu im Einsatz habe, gerade jetzt, wo sie das Moor nicht mögen.

Das Tiermoor kennen sie halt so auch nicht und werden es dann ggf. auch nicht anrühren - ob das so natürlich ist, ist auch die Frage, denn an so tiefere Erdschichten kommen sie in der Natur ja nicht, sie buddeln ja nicht arg.
Die Erfahrung, dass es Gutes bewirken kann, ist aber auch in jedem Fall da. Ich kenne einige Meerschweinchen in meinem Umfeld, die chronisch unter Darmproblemen wie Aufgasungen oder Durchfall litten und deren Verdauung sich nach dem Tiermoor nach vielen Monaten Problemen zum Teil endlich normalisiert hat (andere Ursache müssen vorher ausgeschlossen werden - dies ist oft leider nicht der Fall. Dennoch gibt es auch so chronische Darmschweinchen, wo wirklich die Ursache im Darm oder in einer geschädigten Darmflora liegt).
Zu Huminsäure gibt es ja auch einige Studien, inwieweit es der Darmgesundheit und -regeneration hilft.

Natürlich ist das alles aber nicht mehr - ich wünschte, man könnte ihnen es noch natürlicher gestalten, aber vieles ist einfach auch so bei uns in Gefangenschaft nicht möglich...
Wenn ich jetzt AB gebe, was wirklich nicht natürlich ist, aber das Leben meines Tieres rettet, jedoch auch Schaden in ihm anrichtet, nehme ich das bisschen "Unnatürlichkeit" des halben Teelöffels Gerstengraspulvers im Tiermoorbrei also gerne in Kauf, wenn dies dann aber wieder zur Darmgesundheit führt  :-)
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Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 18 am: 27. Januar 2021, 20:56 Uhr »
Mir fällt gerade ein, dass die Wiesengras Cobs Von agrobs ja relativ faserig sind noch, also kein Pulver.
Die quellen ganz gut mit Wasser, könnte man auch mit Tiermoor mischen und anbieten, wenn du kein Pulver nehmen magst?
Allerdings mögen nicht alle Tiere die zuverlässig gern und zudem gibt's die nur in 20 (?) kg Säcken soweit ich weiß... So viel braucht man ja gar nicht mit nur einer Hand voll Schweine🤷🏼‍♀️
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Narnia

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 19 am: 27. Januar 2021, 21:01 Uhr »
Vielen Dank, liebe Vio, für Deine ausführliche Erklärung!

Ich hatte bisher Sobamin nach AB-Gabe gegeben und bin davon immer noch überzeugt, auch wenn ich mit der wenigen Erfahrung natürlich nichts statistisch aussagefähiges sagen kann. Du sprichst ja oft von Deinen "Bauchgefühl", durch das Du Dich leiten lässt. Wenn ich das mal auf mich anwenden will: Bei Sobamin hatte ich ein gutes und die Schweinchen haben es im Gemisch willig genommen. Beim Tiermoor habe ich lange gezögert und eher ein schlechtes Gefühl gehabt. Jetzt kann man natürlich sagen, dass die Tiere das gespürt haben, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Wenn ich es nicht für sinnvoll gehalten hätte, hätte ich es weder gekauft, noch ihnen angeboten.

Ich werde daher wahrscheinlich bis auf weiteres bei Sobamin ggf. + Apfelpektin bleiben für unsere Schweinchen und für Empfehlungen. Ich will heute oder morgen jemand schreiben dessen Schweinchen seit langem immer wieder Matschkot hat. Das arme Tier hat eine Behandlung gegen Hefen und eine unglückselige Heukur hinter sich. Geholfen hat das nichts, nur geschadet leider.

Murx Pickwick

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 20 am: 27. Januar 2021, 23:11 Uhr »
Meine eigenen Gedanken zum Thema, natürliches Futter ...

1. Meerschweinchen werden seit 4000 - 7000 Jahren gehalten (je nach Autor). Das sind ca. 6000 - 14.000 Generationen. Was in den letzten 10.000 Generationen hauptsächlich gefressen wurde, kann als "natürlich" angesehen werden. (Also plus minus quergeteilte 10.000 Generationen, das ist natürlich kein An-, Ausschalter, frei nach bei genau 10.000 Generationen hat sich der Organismus angepaßt oder so ... das können 8000 Generationen sein, 10.000 oder 12.000 oder irgendwas dazwischen ... aber so in dem Zeitraum halt irgendwo)

Sieht man sich nun an, was Meerschweinchen die vermutlich letzten 10.000 Generationen haben fressen können, so war es als Hauptspeise das nächstliegende Gras vor der Haustür mit der entsprechenden Größe, damit Mensch es leicht ernten konnte. In Peru ist das größtteils Zuckerrohr!
Aber auch die anderen Gräser, welche Hausmeerschweinchen seit mind. 6.000 Generationen vom Menschen vorgesetzt bekommen, sind eiweißreich und zuckerreich - und lange nicht mehr so artenreich, wie die Wiesen, welche die nächstverwandte, heute noch lebende Wildform (die Tschudimeerschweinchen) futtern. Insofern bekommen die Essensreste, welche die Meerschweinchen noch bekommen, eine besondere Bedeutung zu (vor allem Maisstroh, aber auch diverses Kraut und Stroh diverser Nutzpflanzen, wie Amaranthstengel, Quinoakraut, Yacongrün etc). Sie bieten den Ausgleich für eine sonst eher eintönige Kost und bieten die fehlenden sekundären Pflanzenstoffe, welche zur Gesunderhaltung gebraucht werden.

Wenn wir nun die Gräser, welche an Meerschweinchen seit Jahrtausenden verfüttert werden, genauer untersuchen und vergleichen mit unseren Gräsern, haben wir die höchste Ähnlichkeit eben beim Grün von Gerste, Hafer, Hirsearten, Knaulgras ... Hausmeerschweinchen können zwar noch wie ihre wilden Vorfahren vor über 6.000 Generationen mit eher nährstoffarmen Gräsern, wie beispielsweise Borstgras, Trespen oder Pfriemengräsern auskommen - gesünder sind jedoch die nährstoffreicheren Kulturgräser, eben aufgrund der langen Zeit der Gefangenschaft, in welcher sie eben nährstoffreiche, großwerdende Gräser zu futtern bekamen.

Bei Kaninchen ist das beispielsweise anders, die werden gerade mal seit 2000 Jahren gehalten, davon über 1800 Jahre auf eingefriedetem Gelände, wo Gräser und Kräuter wild wucherten. 2.000 Jahre sind für Kaninchen gerade mal 1000 - 2000 Generationen, mehr nicht ... daß sie sich da noch nicht wirklich an die eingeschränkte Gefangenschaftskost in engen Volieren und Käfigen angepaßt haben, liegt auf der Hand.

2. Meerschweinchen hatten in der gesamten Haltungsgeschichte nie Pülverchen zu futtern bekommen, das ist erst seit wenigen Generationen der Fall (bei den US-Teddys sinds wohl durch die Pelletfütterung immerhin inzwischen 70 - 80 Jahre ... also gerade mal 140 - 200 Generationen, mehr nicht). Sie sind also definitiv an eine Kost angepaßt, die sehr langfaserig ist. Gerstenpulver ist viel zu fein gemahlen für Meerschweinchen.

3. Die Menge macht das Gift ... und die schädliche Menge ist abhängig vom Körpergewicht und der übrigen Fütterung. Für ein 500g schweres Leichtgewicht unter den Meerschweinchen ist ein halber Teelöffel am Tag mit Sicherheit schon zuviel - für einen 2000g schweren Cuymix-Wonneproppen dagegen ist ein halber Teelöffel am Tag nix ...
Ein Meerschweinchen, was eh schon zuviel Knollen- und Wurzelgemüse und Fruchtgemüse bekommt und kaum Blättriges, wird mit nem halben Teelöffel Gerstenpulver sicher nicht gut klarkommen - aber ein Meerschweinchen, was im Sommer hauptsächlich Wiese und im Winter hauptsächlich Blättriges und Bambus bekommt, steckt nen halben Teelöffel Gerstengrünpulver ohne Probleme weg. Das fällt einfach in der Menge der strukturreichen Kost gar nicht mehr auf.
Vermutlich hat sogar die Bewegung nen Einfluß - wenn ein Meerschweinchen beschäftigungslos auf 2qm vor sich hinvegetiert, wird es sicherlich einen derartig lahm funktionierenden Darm haben, daß ein halber Teelöffel Gerstengrünpulver das Faß zum überlaufen bringt, ein Meerschweinchen, was mit seiner Familie die gesamte Wohnung in Beschlag nimmt oder gar vorm Haus ne Weide hat, verdaut das Pulver, als wärs nix.

Was das Fressen von Erde angeht - das konnte ich durchaus bei meinen Meerschweinchen beobachten. Allerdings waren das nur sehr ausgesuchte Stellen, wo gefressen wurde. Und es wurde auch nicht täglich gefressen (und wenn, hab ich es nicht mitbekommen, weil ich eben nicht 24/7 bei den Meerschweinchen verbracht hab).
Eine Stelle war beispielsweise die Erde zwischen den Steinen einer Trockenmauer ... ich vermute, daß diese Erde sehr kalkhaltig war und die Meerschweinchen einfach ihren Kalkbedarf darüber gedeckt hatten. Kann natürlich auch andere Gründe gehabt haben.
Dann gab es eine sehr dunkle Stelle auf der oberen Wiese, die pflanzenfrei gehalten wurde, und wo auch immer wieder mal von gefressen wurde. Die dürfte recht huminsäurereich gewesen sein.
Auffällig war, daß von keiner dieser Erdstellen gefuttert wurde, wenn diese naß waren. Sie durften nur bodenfeucht sein.
Keine Ahnung, ob diese Beobachtung weiterhilft ...
Leider hatte ich damals noch nicht genauer hingeschaut und untersucht. Ich weiß deshalb weder, ob es nur bestimmte Meerschweinchen waren, die Erde fraßen oder ob alle an den Erdstellen fraßen. Aus der Erinnerung heraus war es recht selten, daß die Meerschweinchen Erde fraßen - aber es war häufig genug, um zu erkennen, daß es wirklich nur ganz wenige und besondere Stellen waren ... waren diese abgesperrt, wurde keine Erde gefressen.

Was vielleicht auch noch in die Richtung geht ... Heilerde wird nicht als Pulver gefressen, aber macht man Heilerde naß und läßt sie dann trocknen, werden diese Heilerdestückchen durchaus von Meerschweinchen gefuttert, allerdings erst, wenn sie trocken sind und nur bei Bedarf, also keinesfalls täglich.
Gleiches auch mit Pellets ... der Pulver wird nicht angerührt, wird es zu Pellets gepreßt, werden diese Pellets durchaus gefressen (spätestens, wenn die Meerschweinchen über Tage nichts Besseres bekommen).
Meerschweinchen fressen Sämereien, wie beispielsweise Leindotter - alles, was jedoch noch feiner wie Leindotter ist, wird nicht mehr angerührt, auch nicht, wenn diese Sämereien noch nährstoffreicher sind (Basilikumsamen beispielsweise bleiben gewöhnlicherweise liegen, die Samenstände des Basilikums dagegen werden mit Stumpf und Stiel gefuttert, auch mit den Samen drin).

Letztendlich muß allerdings jeder Halter über Beobachtung für sich herausfinden, was für seine Meerschweinchen das Gesündeste ist ...

Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 21 am: 27. Januar 2021, 23:58 Uhr »
@Narnia:
Das verstehe ich gut, ich würde mich auch auf das Bauchgefühl verlassen, wie du ja schreibst :-)
Ich denke nicht, dass die Tiere deine Abneigung gespürt haben und deswegen so reagieren, auch wenn dies natürlich möglich wäre. Ich hab schon öfter eine Abneigung gehabt und meine Tiere fanden es super  :g:
(Müsstest mal sehen, wie Peyton sich immer die Hormontabletten reinzieht - die müssen wie für uns Eiscreme schmecken oder so...  :frag: und da hatte ich echt eine intensive Abneigung bei der Gabe, auch, wenn es für sie der richtige Weg war und ihr gut getan haben augenscheinlich :zuviel: )

Es sollte auch nicht heissen, dass Sobamin schlecht ist, ich bin nach wie vor überzeugt, dass es den Tieren gut tut. Bei chronischem Durchfall gibt es allerdings bessere Erfahrungen mit Tiermoor. Schweinchen, die schon länger Sobamin bekamen, hatten Durchfall, bis sie Tiermoor bekommen haben.
Dennoch kann Sobamin auch bei Durchfall gut sein, das soll das nicht heissen :-) Es hat nur in manchen chronischen Fällen nichts geholfen, wo das Tiermoor Erfolg hatte (warum auch immer).
Ich hatte mal einen Entgiftungskurs bei einer Tierheilpraktikerin und Tierärztin belegt und da wurde auch die Verwendung von Sobamin empfohlen :-)
Genau da wurde aber auch etwas "gewarnt", dass manche Hunde mit Erbrechen auf Sobamin reagieren und man bei Magenproblemen vorsichtig sein muss. Vom Gefühl her (ich hab das ja alles auch schon selbst getrunken), ist Sobamin einfach "schärfer" z.B. als Heilerde.
Bei Magenproblemen nutze ich daher lieber Heilerde oder Tiermoor, bei Darm und Entgiftung Tiermoor und/oder Sobamin.
Aktuell gebe ich auch lieber Sobamin, weil sie das Tiermoor so ablehnen  :frag:
Wenn deine auf Sobamin mit Pektin stehen, dann würde ich das auch weiterhin so geben :-) 
Ich habe mal wegen des Tiermoors eine Mail geschrieben, bin gespannt. Wir Menschen nehmen das auch gern und merken nichts Schlechtes, also im Notfall könntest du es selbst probieren  :g:

Ich hoffe, du kannst helfen bei dem Schweinchen mit Matsche  :klee:
Nystatin gegen die Hefen tut dem Darm meiner Einschätzung nach nicht arg viel, also nicht so wie z.B. Antibiotika. Allerdings wird häufig das Präparat von Albrecht gegeben, wo Zucker enthalten ist. Darunter gibt es leider oft auch eine Verschlechterung des Zustands, was ja kein Wunder ist. Wir nutzen lieber das Rodicare nystatin, wo kein Zucker enthalten ist. Dennoch ist es für mich wichtig, die Ursache zu finden und sowas nur als vorübergehende Hilfe gegen Aufgasung/Durchfall zu nutzen. Je nach Hefe bringt meiner Erfahrung nach Apfelpektin leider nicht viel. Bei einem Candida albicans-Befall und chronischer Aufgasung dadurch hilft häufig leider nur Nystatin. Aber da gibts Schlimmeres, was man geben kann, dennoch schade, wenn bei einem Hefe-Befund dies gegeben wird und eine eventuelle Krankheit als Ursache übersehen mangels Diagnostik (die TÄ sind ja meist mit einem Parasiten-Befund im Kot zufrieden...).

Ich empfehle daher immer, dass neben einer Kotuntersuchung ein Urincheck gemacht wird und danach so oder so auch röntgen. Es ist wirklich häufig eine Blasenentzündung.
Wenn Blut im Urin ist - Röntgen zum Steinausschluss. Falls keines drin ist, würde ich auch röntgen lassen zur Sicherheit und auch einen Ultraschall vom Abdomen machen lassen.
Wenn im Kot Parasiten gefunden werden, ist in der Regel an anderer Stelle was nicht okay, was den Organismus schwächt - gerade bei Hefen sehr typisch.
Hatte gerade wieder den Fall, Schweinchen hatte Matsche, es wurden Hefen und zwei Wurmeier gefunden. Ursache war aber eine Blasenentzündung, durch ein AB haben sich dann auch die Darmparasiten schnell erledigt, ohne, dass diese gross mit Medis behandelt worden sind.
Gerade auch wenn Hefen nach Nystatin nicht weg gehen (bei dem von Albrecht mit dem ganzen Zucker können die aber halt auch weiterhin angefüttert werden und ggf. nicht weg gehen, also lieber zuckerfreies Nystatin nehmen), würde ich da nach einer Ursache suchen.

Nach Röntgen, US, Urin kommt für mich eine mikrobielle Analyse des Kots, also eine Untersuchung auf schädliche Bakterien/Pilze im Darm.
z.B. bei Laboklin; vorher am besten immer Preis erfragen, kann bei anderen Laboren und je nach Anzahl der Erregern bis zu 300 Euro kosten...
Es lohnt sich aber oft, da werden manchmal Bakterien gefunden und ein Antibiogramm erstellt. Da war mal bei einer Freundin mit ehemaligen Notstation ein Schwein, bei dem so einiges gefunden wurde. Sie hat auch eine Menge bezahlt, aber der wässrige Durchfall war nach Monaten danach endlich vorbei :-)
Man kann auch auf gut Glück ein AB geben, finde ich aber immer schwierig, weil man ja dem Darm so auch noch mehr schaden kann. Wäre für mich nur eine Option, wenn man merkt, dass das Schweinchen leidet, ansonsten würde ich so eine Analyse machen lassen (ist für viele zu teuer).

Wenn das alles nichts ergibt, dann empfehle ich an dieser Stelle Darmaufbau mit u.a. Tiermoor - vorher auch schon, aber mir ist immer wichtig, dass auch wirklich zuvor Diagnostik betrieben wird.
Ja, Darmaufbau steht leider an letzter Stelle so gesehen, aber es ist einfach meine Erfahrung, dass es häufiger andere Ursachen hat, als eine verschobene Darmflora.
Man kann auch noch mit anderen Dingen arbeiten, Ulmenrindenpulver, der Vitalpilz Hericium tut auch vielen gut, Rodicare Dia scheint oft zu helfen (da sind u.a. Flohsamenschalen drin), Homöopathie etc.
Manchmal jedoch hilft gar nichts und der Durchfall bleibt  :traurig: Die Tiere leiden in diesen Fällen zum Glück augenscheinlich nicht - oder aber es liegt was Schlimmes vor und sie gehen dann bald.
Selten kann ein bisschen Cortison auch helfen, gab da auch schon ein paar Fälle.
Ist blöd, dass man da so raten muss oft und herum probieren, deswegen finde ich die Diagnostik immer super, weil man da - in der Regel - Hinweise bekommt, was man tun kann :-)

- weisst du bestimmt alles schon, ich wollte es nur nochmal schreiben, weil ich immer denke, hier lesen vielleicht auch mal welche mit Tieren mit Matsche und können vielleicht noch eine Anregung mitnehmen :-)


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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 22 am: 28. Januar 2021, 00:46 Uhr »
@Murx:
Danke dir, liest sich interessant mit den Gräsern und der Geschichte der Schweinies und Kaninchen :-)

Du hast natürlich Recht, was die weiteren Faktoren neben einer Breipulver-Gabe betrifft.
Man kann es vermutlich wie du schreibst auch hier wieder nicht pauschalisieren, wie viel zu viel ist...

Mich würde aber interessieren, wie zeigt sich, wenn es zu viel ist?
Ich muss ja entscheiden, was das Gesündeste hier für die Schweinies ist, daher ist das für mich eine wichtige Frage: Wie genau man merkt man, wenn es zu viel Breipulver war? Sie bekommen hier ja z.B. auch Vitalpilze in Form von Pulver oder mal Artischockenextrakt etc.

Was ich durch die Erfahrungen in meinem Meerschweinchen-Umfeld halt einfach so gar nicht bestätigen kann, ist, dass Brei-Pulver überhaupt zu augenscheinlichen Darm- oder anderen Problemen führt. Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem dann Durchfall oder Aufgasungen aufgetreten wären.
Daher stelle ich mir halt die Frage: wie merke ich, dass meine Tiere zu viel Breipulver bekommen haben?

Ich bin ja in engem Kontakt mit mehreren Notstationen und wir tauschen uns oft aus, so erfahrt man von vielen Tieren.
Dort kommen Schweinchen rein, die in 1m-Käfigen sassen jahrelang und unterschiedlich ernährt wurden, meist sehr schlecht. Es gibt Tiere, die fast nur trockenes Brot bekommen haben.
Oft sind die Tiere irgendwann irgendwie krank, magern ab, werden deswegen in die Notstation abgegeben. Dort haben sie meist auch nicht viel Platz, manche Notstationen können auch nur stark rationiert Frischfutter anbieten. Gesund ist das alles nicht. Soll kein Vorwurf sein - die Leute in den Notstationen versuchen das Beste, was sie können, aber die Kapazitäten sind halt auch begrenzt und es soll ja oft nur vorübergehend sein.

Die Notstationen päppeln dann natürlich mit Breipulvern, ebenfalls bekommen die Senioren da zum Teil tonnenweise Brei hingestellt. Gerade die Zahnschweinchen.
Da passiert nichts, ich hatte da mal gezielt nachgefragt, ob es zu Darmproblemen kommt, hat keiner bestätigen können oder je einen Fall gehabt.

Manchmal sind Tiere dabei, die jahrelang nur Heu und Pellets und Wasser bekommen haben.
Diese Tiere haben weder Platz noch gute Nahrung als Ausgleich, dennoch ist die Verdauung normal. Ich hab so ein Schweinchen hier, sie hat 5 Jahre haupsächlich Heu und Pellets gegessen, bei mir jede Menge an Breipulver bekommen im Zuge von Darmaufbau zusammen mit dem Tiermoor und weil sie unter mehreren Lungenentzündungen stark abgenommen hatte - sie kam mit 680g zu mir als eher grösseres Schweine-Mädchen, von daher war da keine Abnahme gut, weshalb ich etwas gegen arbeiten musste. Sie hat jede Menge AB bekommen derweil und Schmerzmittel. Sie ist jetzt 7,5 Jahre alt, bekommt seit einem Jahr Caprofen wegen Arthrose, hat wohl 3 Tumore und hatte noch nie Durchfall oder mehr Probleme mit Aufgasung, weder bei mir noch im Labor (wo sie auch schon AB hatte wegen eines Kieferabszesses vor 5 Jahren).
Ich denke also, ihr Darm ist mit Sicherheit nicht so super drauf, dennoch hat ihr das alles nichts gemacht.
Ich weiss, dass das nicht bedeutet, dass es nicht schädlich ist - die Schweinchen werden ja auch bei sehr schlechter Haltung gesund alt und haben nichts. Wiederum andere sterben jung bei guter Haltung...
So einfach zu erklären ist das nicht und sicher spielen viele Faktoren mit rein.
Dennoch fragt man sich natürlich, warum es bei solchen Tieren dann nicht zu Problemen kommt  :frag:

Wenn Brei-Pulver wirklich schädlich ist, warum kenne ich also augenscheinlich (!) kein einziges Meerschweinchen, welches dadurch Probleme bekommen hat?

Bitte nicht falsch verstehen: Heisst nicht, dass es keine Probleme geben kann, nur weil ich keine beobachtet habe und ich zweifle nicht an, das Breipulver nicht toll ist für den Schweinchendarm - nur, sollte Brei wirklich so schlimm sein, müsste es doch öfter mal zu Problemen kommen?
Und ich kenne so einige Schweinchen und noch mehr kranke Tiere und habe auch herum gefragt, ob jemand einen Fall kennt, wo Brei zu Problemen führte...
Nicht mal die Zahnschweinchen, die zum Teil über viele Monate ausschliesslich Brei aus Pulver bekommen haben, haben da irgendwelche Probleme bekommen.

Insofern frage ich mich da natürlich: wie äussern sich die Darmprobleme durch Breipulver? Ist das ggf. nichts typisches wie Durchfall, Aufgasung, eher eine Langzeitfolge?

Ich kann mir in jedem Fall sehr gut vorstellen, dass so feine Pulver den Darm bei der Verdauung behindern bzw nicht gross unterstützen, wie längere Fasern es tun. Aber könnte es sein, dass sie dennoch gar nicht so schädlich sind?
Es müsste sonst sehr vielen Meerschweinchen in meinem Umfeld eigentlich schlechter gehen  :frag:


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Heilerdekekse hat hier leider auch noch kein Schweinchen angerührt. Kohletabletten dagegen wurden schon ein paar Mal gefuttert :-)
Ich denke mal, die Erde hier bei uns ist auch nicht der Hit, mich wundert also wie gesagt gar nicht, dass die Schweine hier keine Erde essen und ich das daher noch nicht beobachten konnte  :g:
Ich mag sehr, was du berichtest von den Schweinchen und der Erde... ich wünschte, ich habe irgendwann die Möglichkeit, den Tieren ein grösseres Areal zu bieten und solche Beobachtungen machen zu können und ggf. mehr Untersuchungen anzustellen dann (z.B. dieser Erde, die gefuttert wird). Wäre super - für die Tiere und auch die Wissenschaft :-)

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Narnia

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 23 am: 28. Januar 2021, 09:24 Uhr »
Ich finde diese Diskussion sehr wichtig, auch wenn das Thema Moortränke nur noch indirekt betroffen ist.

Ich habe bisher noch nie ein Schweinchen päppeln müssen und empfehle auch anderen auf Päppelbrei möglichst zu verzichten. Wenn es "technisch" notwendig ist, Brei zu geben, ist die Alternative von Gemüse und Grünzeug mixen viel aufwendiger. Und Päppeln kann ja für den Halter ohnehin schon anstrengend sein. Vielleicht ist der Brei aus den besseren Sorten von Päppelpulver ja doch nicht schlecht? Ich habe auch noch von keinem Zahnschwein gehört, dass durch den Brei schaden genommen hat - oder ich erinnere mich nicht mehr daran.

Es wäre sehr schade, wenn ich gegen etwas argumentieren würde, was doch sinnvoll ist (in bestimmten Situationen) und was ja auch von der überwältigenden Mehrheit der Tierärzte und Halter anscheinend als positiv angesehen wird. (Unstrittig ist für mich, dass man einem Tier, das z.B. Verstopfung hat nicht Brei aufzwingen sollte. Um so etwas geht es nicht, sondern um den Brei selbst, ob der immer schlecht oder u.U. gut ist.)

Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 24 am: 28. Januar 2021, 13:33 Uhr »
Das geht mir sehr ähnlich - ich will natürlich nur Gutes für meine Kleinen und nicht schaden.
Jedoch ist es halt nicht immer so sichtbar oder klar, was schadet 🤷🏼‍♀️
Daher muss man da wohl häufig genau hinterfragen und Erfahrungen und Gedanken austauschen.
Ich kann den Thread dann auch gerne abkoppeln separat und zu einer Diskussion über Brei-Pulver zufügen oder eine neue erstellen :-)

Ich sehe das ansonsten genau wie du. Brei gibt's hier im Grunde nur, wenn sie vor Schwäche durch Krankheit kaum essen können, in palliativen Situationen oder bei Zahnproblemen, wenn sie da Brei zur Unterstützung benötigen. Aufzwingen tue ich den nicht. Ich hab immer selbst welchen hergestellt aus Gräsern, Kräutern und Gemüse, aber der wurde nie gemocht bzw nur dann, wenn ich etwas Rodicare Pulver drin hatte. Das war dann für mich ein Kompromiss 🤷🏼‍♀️
Ansonsten nutze ich halt den Gerstengrasbrei für Gabe von Huminsäuren, Heilerde, Tiermoor etc und Vitalpilze in Pulver Form. Kann eigentlich nur von augenscheinlich guten Erfahrungen damit berichten 😊👍🏻
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

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AmyDoll

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 25 am: 02. Juni 2022, 13:52 Uhr »
Hey, ich gebe das Moor seit ca 1,5 Wochen als Kur

ich frage mich wie es sich mit Nahrungsergänzungen verträgt oder ob man da auch 4 Stunden abstand zum Moor haben sollte. (Vitamin D zum Beispiel oder Mariendistel o.ä.) da frage ich auch für mich ^^

Lillis Zyste ist wieder aktiv. Habe ihr an dem Chlormadinon Tag kein Moor gegeben, aber am darauf folgendem habe ich es und ich weiß nicht, ob das ein Fehler war. Sie brommelt leider immer noch. Ich gab ihr die Chormadis vor 1 Woche, aber letztes Mal dauerte es ja auch lange... so ein Ärger  :roll:

Vio

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 26 am: 03. Juni 2022, 01:32 Uhr »
Nahrungsergänzungen kannst du ruhig zusammen mit dem Moor geben :-)
Ich drücke Daumen, dass sie sich wieder beruhigt 🍀 falls nicht würde ich zur Sicherheit nochmal schallen lassen. ist der Urin okay?
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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 27 am: 03. Juni 2022, 13:51 Uhr »
Urin ist top, nur etwas krustige zitzen. erstmal abwarten ^^ ich befelde sie seit gestern wieder, vielleicht tut sich ja dann eher was.

 :fr:

AmyDoll

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Antwort: Sonnenmoor - Moortränke
« Antwort 28 am: 15. Juli 2022, 14:42 Uhr »
Hey, die Schweinchen hatten von mir ca 5Wochen das Moor bekommen und nun habe ich es von 2 bis 3 ml Moor täglich auf null gesetzt. Nun finde ich hier seitdem einige weiche Köttel. Sollte ich vielleicht besser langsam abdosieren? Ich habe noch etwas davon hier  :roll: