Autor Thema: Natron als Kur für Meerschweinchen  (Gelesen 15216 mal)

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Vio

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Natron als Kur für Meerschweinchen
« am: 08. Mai 2017, 14:36 Uhr »
Ich habe in den letzten Jahren meinen Meerschweinchen immer mal wieder ein bisschen Basenpulver, was hauptsächlich aus Natron besteht, zusammen mit den Vitalpilzen oder nur in Wasser aufgelöst zu trinken gegeben.
Grund dahinter war, dass ich die Thematik eines übersäuerten Körpers von uns Menschen kenne und bei Meerschweinchen, die Stress haben, falsche Nahrung bekommen (Getreide, Zucker etc.) und/oder Giften ausgesetzt sind (Medikamente!),  kann ich mir ebenfalls den Zusammenhang von Übersäuerung in Bezug auf Krankheiten vorstellen. Natürlich sollte grundlegend an diesen Ursachen gearbeitet werden, damit das Tier gesünder wird, aber als kleine Hilfe fand ich Natron/Basensalz nicht schlecht. Als Kur eben, nicht dauerhaft natürlich! (Mal davon ab, dass man es dann aufzwingen müsste, denn keines der Tiere hier wollte dauerhaft dieses basische Wasser trinken.)

Ich selbst habe kein "reines" Natron (Natriumhydrogencarbonat) genutzt, sondern ein basisches Pulver, was noch weitere Mineralsalze erhält und effektiver noch zum Entgiften sein soll. Hätte ich das nicht eh für uns Menschen zu Hause gehabt, hätte ich normales Natron genommen.
Letztens hab ich auch mit jemandem Mailkontakt gehabt (wegen eines anderen Themas), der mit Natron viele Erfolge bei kranken Meerschweinchen erzielen konnte. Ich weiß aber nicht genau, wie er hält, was er sonst noch gibt, wie er füttert und wie er die "Erfolge" bewertete und definierte.

Wir hatten das Thema Natron letztens auch mal im FB und Kritik an Natron war, dass es ja dann die Magensäure neutralisiere, was nicht gut wäre, weil dann auf Dauer mehr Magensäure produziert werden müssen und es also eher zur gesteigerten Magensäureproduktion führe.
Ich habe das ganze System aber anders kennen gelernt, nämlich, dass mit Magensäure (HCl) auch durch die Belegzellen des Magens gleichzeitig Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO3) produziert wird, um die Nahrung am Magenausgang für den Darm basisch zu machen.

Magensäure ist natürlich für die Verdauung wichtig, aber nehmen wir an, es wird durch Supplementation von Natron eine gesteigerte Bildung von Magensäure zur richtigen Verdauung angeregt, so wird doch ebenfalls mehr Natron durch die Belegzellen produziert.
Das Problem bei einer Übersäuerung ist wohl, dass der Magen zur Abpufferung der Säure mehr Natron bildet, was gegen die Übersäuerung verwendet werden soll. Aber da halt gleichzeitig natürlich auch mehr Magensäure produziert wird, kommt es zu Sodbrennen etc.
Und wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum andauert, so erschöpfen die Belegzellen ggf. und produzieren zunehmend weniger Magensäure und Natron...

Meine persönliche Schlussfolgerung ist:
Wenn ich nun also Natron oral reingebe und mehr Magensäure deshalb gebildet werden muss, damit alles richtig verdaut wird und gleichzeitig damit auch mehr Natron gebildet wird, was dann gegen die Übersäuerung im Körper anarbeiten kann - so erreiche ich eine Entsäuerung des Körpers, woraufhin dann nach der "Natron-Kur" die Belegzellen nicht mehr so viel Natron und auch nicht mehr so viel Magensäure produzieren müssen, sich erholen können und ja generell der Körper wieder besser arbeiten kann.
Der Magen kann dann wieder in seinen "ausgeglichenen" Rhythmus von Magensäure und Natron einsteigen und findet auf diesem Teufelskreis ausgelöst durch Übersäuerung heraus. In der Natur können Tiere dies vielleicht durch bestimmte Pflanzen und/oder der Aufnahme von Erde erreichen; auch Heilerde, Huminsäure etc. sollen sich ja positiv auf den Säure-Base-Haushalt des Körpers auswirken.

Was denkt ihr dazu? Hab ich das falsch verstanden bzw. wie funktioniert dieses System nach eurem Verständnis?

Denn viele wissenschaftliche Untersuchungen habe ich dazu nicht gefunden (jaja, ich hab aber schon nach sodium bicarbonate dann gesucht ;) ), schon gar nicht in Bezug auf Meerschweinchen. Es gibt da eine Studie in polnischer Sprache, bei der mir der abstract nicht hilfreich war (nicht genug aussagekräftig in Bezug auf die Wirkung von oral zugeführtem Natron; kann aber auch sein, weil der abstract ja kurz sein muss, aber ich hab ihn dennoch gern punktgenau mit wichtigen Details in Bezug auf die endgültige Deutung der Ergebnisse und nicht einfach nur mit unbelegten Aussagen) und weil ich die Studie nicht einsehen kann und wenn, nicht verstehen würde, nützt mir das nichts.

Dann gab es auch die Argumente, Natron würde salzig schmecken und deshalb würden die Tiere das trinken, aber nicht, weil es ihnen gut täte.
(Hier noch ein Hinweis auf unsere Threads zum Salzbedarf bei Meerschweinchen:
Natrium-Bedarf: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=464.msg8844#msg8844
Salz-Leckstein ja oder nein: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=859.msg10331#msg10331 )

Ich kann diese Aussage keinesfalls durch meine Erfahrungen bestätigen. Ich habe nun erst vor ein paar Tagen allen Meerschweinchen (die zuvor alle noch nie Natron/Basenpulver gesehen hatten, weil sie noch nicht lange da sind, nicht krank waren oder ich nicht dran gedacht hatte etc.; die jederzeit einen natürlichen Salzleckstein zur Verfügung haben) nochmal in Wasser aufgelöstes Natron/Basenpulver aus einer Spritze angeboten (Dosis kann ich leider mangels Feinwaage nicht genau sagen, Messerspitze auf ein paar ml):

Von 6 Tieren haben alle Tiere ein paar Tropfen probiert. 2 Tiere wollten danach nichts mehr und am folgenden Tag haben sie Natron abgelehnt. 2 Tiere haben am folgenden Tag mehr von diesem basischen Wasser verlangt und die folgenden Tage ebenfalls und 2 Tiere haben an Tag 2 weiterhin ein paar Tropfen probiert. Von den letzten beiden Tieren hat eines noch ein paar Tropfen weiterhin genommen und das andere hat an Tag 3 entschieden, dass es das basische Wasser nicht möchte oder braucht.
Nach 4-5 Tagen haben lediglich die beiden Tiere, die an Tag 2 mehr verlangt hatten und das eine Tier, was an Tag 2 erst mal nur ein paar Tropfen wollte, zielsicher noch basisches Wasser verlangt. Ein Tier davon wollte 2 ml, die anderen haben sich mit 0,5-1 ml zufrieden gezeigt. Nach ein paar Tagen entschied sich 1 Tier von denen, die anfangs gleich "viel" vom basischen Wasser wollte und die Tage danach auch, dass sie nun gar nichts mehr möchte.
Nach ein paar Tagen entschied eines der Tiere, die an Tag 2 "nein danke" nach ein paar Tropfen sagten, doch nochmal wieder zu testen und an folgenden Tagen ebenfalls 0,5-1 ml zu nehmen


Von einem Suchtverhalten oder so, kann ich nichts berichten. Ich denke, dass sie es testen (was sicher leichter fällt, weil es gut schmeckt oder vielleicht zu Salzen vertraut schmeckt bzw. sie Salze woanders her schon kennen) und dann aufgrund Wirkung entscheiden, ob sie es brauchen oder nicht.
Ich hatte ein Tier dabei (Blüt), was ohne bisher gefundene Ursache tränende Augen (kann ggf. Symptom einer Übersäuerung  sein oder aber auch Allergie, die aber ggf. auch grundlegend durch Übersäuerung und folgende Immunsystem- bzw. Darmschwächung entstand) und schuppige Haut hat und oft erschöpft sowie schüchtern wirkt. Nach 1 Woche basisches Wasser sind die Augen in Ordnung und tränen nicht mehr und ihr Wesen ist verändert, sie ist viel mutiger, aufgeweckter, weniger erschöpft. Zur Haut kann ich noch nichts sagen, sie hatte dermaßen dichtes und klebriges Fell und deshalb hab ich sie gestern geschoren, damit mal Luft an die Haut kann. Außerdem denke ich, ist dies ein "Symptom" was mehr Zeit zur "Heilung" braucht.

Allgemein waren so meine Erfahrungen der letzten Jahre, dass sich der Allgemeinzustand der Tiere mit solchem basischen Wasser bessert. Ich habe es aber selten alleine gegeben, sondern immer noch Huminsäure, Vitalpilze etc. in Kombination, also kann ich nicht genau wissen, ob die Wirkung sich nur auf Natron/Basenpulver bezieht.
Aber in keinem Fall gab es durch dieses basische Wasser augenscheinliche Verdauungsprobleme, Futterverweigerung, Appetitlosigkeit etc., was ja viele dem Natron als Nebenwirkung zu schreiben. Ich kann natürlich nicht alles beobachten, hatte aber nicht den Eindruck, meinen Tieren würde es damit schlecht gehen.

Zurück zur Sucht:
Wenn Tiere Salz gerne mögen, dann ist das für mich ein Zeichen, dass sie es brauchen. Daher biete ich einen natürlichen Halitkristall als Salzstein im Gehege an (s. verlinkten Salzthreads oben). Wenn die Tiere da ran gehen, ist das für mich ein Hinweis auf ihren Bedarf an Mineralien bzw. auf ihren Gesundheitszustand.
Natürlich sollte ein Schlabbern an solchen Salzsteinen durch Langeweile ausgeschlossen sein. Viele nehmen dann den Salstein raus, weil die Tiere aus Langeweile ran gehen, was in meinen Augen falsch ist: denn Langeweile ist das Problem, nicht der Stein... das ist für mich ein wichtiger Hinweis, dass das Gehege zu klein bzw. zu wenig Beschäftigtungsmöglichkeit da ist und genau da dran muss ich dann was ändern. Aber nur den Stein raus nehmen - das ist Symptomvertuschung ;)

Dass aber Tiere, die vielleicht nicht einen solchen natürlichen (und optimalerweise nicht mit Schadstoffen belasteten) Salzstein haben, dann auch aufgrund des Salzbedarfs mehr von dem basischen Wasser verlangen würden, ist natürlich nicht auszuschließen. Für einen richtigen Vergleich sollte so ein Stein angeboten werden, denke ich.

"Etwas schmeckt gut" ist ja entweder dann so, wenn ein Bedarf an Stoffen in dem Nahrunsgmittel da ist und der Körper jenes braucht oder wenn der Stoff (z.B. Zucker) das "Gehirn manipuliert", also eine Suchtwirkung hat.
Da es bei Salz meinen Erfahrungen nach zu keiner Suchtwirkung kommt (und irgendwo in den verlinkten Threads oben haben wir auch die Studie mit Ratten zu diesem Thema diskutiert, wobei klar wird, dass man sie nicht in Bezug auf diese Frage berücksichtigen kann), so nehme ich das auch für "salziges" basisches Wasser an.
Ich z.B. trinke das basische Wasser manchmal gerne, manchmal schüttelt es mich alleine bei Erinnerung. Mein Körper hat da durchaus auch einen unterschiedlichen Bedarf, der sich derart äußert, wie bei allen Nahrungsmitteln, die keine Suchtwirkung besitzen.

Mich würden eure Gedanken und/oder Erfahrungen zum Thema interessieren :-)
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nicole111

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 1 am: 08. Mai 2017, 22:08 Uhr »
Hallo Vio,
Erfahrungen kommen gar keine von mir, Gedanken nur wenige, aber Fragen ;)

Ich hab darüber gelesen, dass manche es bei Blasenentzündung einsetzen, um den Harn mehr in Richtung basisch zu verschieben, funktioniert das überhaupt?

Da mein Blasenschweinchen ja immer wieder - und gerade jetzt - Phasen mit Jammern beim Pinkeln hat, wäre das natürlich eine Überlegung....aber ich bin ja nicht wie Du vom Fach....und ich bekomme mich da auch nicht hineingefuchst, das ist mir zu komplex/ hoch  :peinlich:

Mich schreckt aber was ich hier ( https://rc-naturheilpraxis.de/2016/03/17/wann-basenpulver-schaden-und-welche-helfen/ ) finde, etwas ab:

"Das Wundermittel hat allerdings einen Haken, genauer gesagt zwei. Erstens neutralisiert es zum Teil die Säure im Magen, was zu Verdauungsproblemen und zur Bildung von zu viel Natrium führen kann. Zum anderen alkalisiert es die leicht säuerliche Flora des Darms, wodurch die äußerst wertvollen gesunden Darmbakterien geschädigt werden. Steigt der pH-Wert des Darms zu stark an, wird giftiges Ammoniak vermehrt zurückresorbiert und belastet die Leber und die Mitochondrien der Zellen. Um dies zu verhindern, sollte man auf die kombinierte Einnahme rechtsdrehender Milchsäure und basischer Mineralien in Form von Citraten setzen."


Ersteres hattest Du ja schon angesprochen, und die Geschichte mit dem Darm bezieht sich natürlich auf den menschlichen Allesfresserdarm, ich weiss nicht, wie weit man das vergleichen kann?

Und so ganz grundsätzlich noch: mir ist klar, wie mensch sich übersäuert - Kaffee, Alkohol, Zucker usw...aber woher nimmt ein Schweinchen die Übersäuerung?

Hoffentlich bekommst Du noch adäquatere Auseinandersetzung mit Deinem Thema  :fr:

Gruss Nicole

PS - Halitkristall habe ich seit einem halben Jahr drin und HEUTE (ausgerechnet :) ) zum ersten Mal jemanden drangehen sehen...nicht das Blasenschwein, der Herr Bock war´s.

PPS - Für den Fall, dass ich´s mich doch noch traue, per Anbieten mal zu schauen - welches Basenpulver verwendest Du?
Da gibt´s ja ganz reduzierte, mit 100 Pflanzenzusätzen, "natürlich" soll es auch sein, aber das ist doch nun mal pure Chemie...?

Vio

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 2 am: 09. Mai 2017, 00:41 Uhr »
Hallo Nicole :-)

Meinst du vielleicht Urin ansäuern? Der Urin von Meerschweinchen ist schon in der Regel 8-9 basisch, also schon fast maximal. Ich hab bisher immer nur von einem Ansäuern gelesen...

Gute Fragen :-) Ich versuchs mal, aber kann falsch sein :D Ich weiß noch viel zu wenig über das ganze System...

Also im Link, den du geschrieben hast, wird von einem leicht sauren pH-Wert für den Darm ausgegangen... ich kenne das nur als leicht basisch im Dünndarm. Ich denke, man kann das sehr gut mit dem Meerschweinchen vergleichen, zumindest passen pH-Werte der Darmpassagen soweit ich weiß.
Durch das Sekret der Bauchspeicheldrüse (pH von über 8; die Lipase hat z.B. ein pH-Optimum von 9) wird die Nahrung (die nach dem Magen immer noch leicht sauer sein wird) im Zwölffingerdarm alkalisiert, so dass im Dünndarm daraus Nährstoffe aufgenommen werden können.
Wenn das, was aus dem Magen kommt natürlich immer extrem sauer ist, weil der Körper übersäuert ist etc., dann muss auch die Bauchspeicheldrüse viel "arbeiten", denke ich. Packt die Säure vielleicht irgendwann gar nicht mehr komplett, dann wird der Dünndarm zu sauer und auch der Dickdarm usw.
Die Sekrete der Bauchspeicheldrüse müssen aber dann eben wohl auch weniger abpuffern, wenn der Mageninhalt nicht ganz so sauer ist... Ich muss mich mal noch mehr informieren, meine aber gelernt zu haben, dass sich das Pankreassekret nach Bedarf anpasst.

So oder so gelangt aber der Nahrungsbrei dann doch basisch in den Dünndarm...
Der Dickdarm wiederum braucht tatsächlich ein leicht saures Milieu (da sorgen dann wohl die Milchsäurebakterien führ), was aber wohl auch bis ins leicht basische schwanken darf laut meiner Entgiftungs- und Darmbücher.
Für mich ist es so dann irgendwie wahrscheinlicher, dass es im Darm zu sauer ist, aber weniger, dass es zu basisch ist. Aber ich kann das auch falsch verstanden haben, ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren :-) Ich muss auch noch mehr darüber lernen!

Ausgehend davon, dass bei einer Übersäuerung das ganze System zu sauer ist, macht für mich eine Entsäuerungskur halt irgendwie Sinn :-) Zumindest, um aus diesem Kreislauf mal wieder raus zu können.
Daher möchte ich es aber ja auch kurweise geben und eben, wie die Tiere es nehmen, aber ich würde es nicht dauerhaft geben.

Also alleine der Stress, den die Kleinen haben, wenn wir sie rausnehmen, zum TA bringen, sie sich um die Rangordnung kloppen, das Gehege zu klein ist, ein Schatten von oben kam, es nicht das zu futtern gibt, was sie gerade gerne hätten/bräuchten etc. reicht wohl schon für einige Säure. In der Natur sicherlich auch, wenn sie sich erschrecken, aber ich glaube, da ist es immens weniger Stress...
Vom Menschen kenne ich den Spruch "bei Stress gibt es so viel Säure, dagegen kann man gar nicht basisch anessen". Zudem die Gifte in der Nahrung, schlechte Haltung (Stress, falsche Nahrung mit Getreide etc.)... Und wenn einmal das System "klemmt" gibts einen Kreislauf. Alleine wenn schon die Eltern schlecht gehalten werden...
Kann mir schon vorstellen, dass die Kleinen so ganz gut übersäuern können  :I

Ich nutze Merlinspulver von J.C. Alix, was aber deutlich teurer ist als nur reines Natron. Darin sind auch einige Citrate enthalten, die ja eher die Zellen direkt entsäuern sollen. Das Proukt soll laut meinem HP effektiver Entgiften und Entsäuern und geeigneter sein, wenn man es mal über einen längeren Zeitraum einnimmt. Vielleicht wegen der Citrate? Ich muss da nochmal fragen. Wenn man den Preis sieht, denkt man natürlich, der Hersteller möchte damit Geld machen. Mein HP arbeitet kennt ihn und ist von dem Präparat überzeugt, ich hab auch mehrere Bücher von JC Alix, darin wird auch deutlich, wie sein eigener "Krankheits-Weg" war. Dennoch kann ich es nicht bewerten, wir nehmen das Präparat seit Jahren, ich nehme es, wenn mir danach ist bzw. ich viel Stress hatte oder "Mist" gegessen habe und ich putze damit Zähne, tue es auf Wunden etc. (eine Freundin hat damit schlimme Ekzeme wegbekommen).

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 3 am: 09. Mai 2017, 01:02 Uhr »
Kurz noch zu den Blasensteinen:

Ich kenne es auch so von den Menschen, dass Übersäuerung durchaus eine Ursache dafür sein kann, weil Oxalsäure in den Nieren oder in der Blase mit anderen Stoffen Gries und Steine bilden.
Für den Abbau von Oxalsäure ist u.a. das Bakterium Oxalobacter formigenes verantwortlich, welches den Dickdarm besiedelt. Wenn er denn ein richtiges ph-Milieu hat... durch Säure und Gifte wie AB, was ja die Darmflora immens schwächt usw. wird natürlich auch diese Bakterienart geschwächt - und somit Oxalsäure nicht genügend abgebaut und Blasengries und - steine begünstigt.
Oder?

Sicher gibts noch mehr Gründe, wie Übersäuerung zu Blasensteinen führt, ich hab mich tiefgreifend noch nicht mit dem Thema befasst...
Allgemein hab ich das Thema vermutlich in den letzten Jahren trotz Wissen darüber vernachlässigt, ich muss mich unbedingt noch mehr fortbilden!
Lizzie hatte ja als sie kam eine ganze Reihe Probleme... u.a. der Stein aus Calciumoxalat. Den ich auf ungünstige Ernährung und zu wenig Flüssigkeit in der Nahrung etc. zurückgeführt habe, aber ich bin mir - gerade in Anbetracht der ganzen anderen Probleme (und Stress hatte sie ja alleine weil sie nicht gut kauen konnte, in die Notstation kam usw. sicher ohne Ende und vielleicht kam sie auch aus schlechter Haltung...) - nun irgendwie sicher, dass sie auch übersäuert war. Vom Menschen kenne ich es, dass man das nicht immer direkt am Urin sieht, da war ihr Urin schon basisch, allerdings nicht stark basisch...

Ob das Ansäuern des Urins mit Vitamin C klappt, bezweifle ich irgendwie stark, denn Säure wird ja auch nicht gleich sauer verstoffwechselt und viele Früchte mit viel Vitamin C wirken doch im Körper auch basisch.
Wie genau soll Ansäuern die Steine auflösen? (Keine rethorische Frage, ist bisher nie mein Thema gewesen...)
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nicole111

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 4 am: 09. Mai 2017, 19:47 Uhr »
Dass Urin ansäuern beim Schweinchen eine blöde Idee ist - zumal mit einer hohen Dosis Vit C verbunden, dessen Ausscheidung so problemlos wie propagiert nun doch nicht ist, hab ich abgespeichert, ohne mich an die Begründung zu erinnern  :peinlich: Und einem Deppen  :g: wie mir verkauft man die Antwort auf Deine nicht rhetorische Frage ganz einfach: da ist dann mehr Säure im Urin, die löst den Stein auf - mehr hab ich dazu tatsächlich noch nie gelesen, aber hinterfragt hätte ich das jahrelang trotzdem nicht, schäm...

Nein, da (ein einziger Forumsbeitrag, nix Repräsentatives also) ging es eben darum, dass der Urin bei Gries/ Blasenentzündung zu sauer sei (?), daher auch die Reizung und das Brennen/ Schmerzen beim Wasserlassen - und dass man diesen übersäuerten Urin über z.B. Basenpulver wieder basischer bekäme, so dass sich auch die Reizung der Schleimhäute reduziert. Klingt ja schick ;) Einfach auf einen Beitrag hin beim Tier ausprobieren möchte ich das aber nicht.

Und noch eine dumme Frage: Es hiess ja, es sollten Citrate sein? Und in der Inhaltsangabe (http://www.buchweizenberg.de/Merlins-Pulver-Original-Buchweizenberg) vom Merlinspulver (was für ein Name...!) steht nix von Citrat, oder sind das welche? (Chemie: 6.)
Haben rechtsdrehende Milchsäuren was im Schweinedarm zu suchen? Und wenn ja, woher nähme man die dann so isoliert?

Owei, es fängt immer einfach an....

Vio

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 5 am: 10. Mai 2017, 00:40 Uhr »
Von Zähnen kenne ich es, dass Säure den Schmelz angreifen und Mineralien etc. rauslösen kann...
Ah ok... ja, könnte ich mir auch vorstellen, wenn die Niere zu viel Säure (Oxalsäure?) ausscheidet? Aber das würde zu dem Ansäuern des Urins wieder nicht ganz passen :D
Vielleicht machen wir zu dem Thema Blasengries bzw. Ansäuern nochmal ein extra Thema auf... oder packen ihn zum Blasengries-Thread? Ich schau mal die Tage, ob es passen würde...

Das sind welche :-)
Auf der Seite unter Inhaltsstoffe steht: "Natriumhydrogencarbonat, Tricalciumphosphat, Magnesiumcarbonat, Säureregulator Tricaliumcitrat, Zinkcitrat, Mangancitrat."

Milchsäurebakterien im Dickdarm produzieren u.a. rechtsdrehende Milchsäure - aber die gehört auch genau nur da hin. Im Dünndarm kann sie ggf. Schaden anrichten, die Schleimhäute angreifen etc.
Viele versuchen, Darmbakterien (Milchsäurebakterien) zu geben, z.B. durch BeneBac, damit dieser Teil der Darmflora gestärkt wird. Meine Gedanken dazu (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1265.msg18193#msg18193) kennt ihr ja schon, ich habe halt Zweifel, dass die Bakterien dann alles einfach so durchlaufen, sich da im Dickdarm ansiedeln (den Magen überstehen und nicht zuvor im Dünndarm schon Milchsäure produzieren, wieder ausgeschieden werden, da "fremd" usw.). Ich nutze dann eben lieber Präbiotika (wie z.B. Pektin), um die gesunde Darmflora zu stärken und Dinge zum entgiften/entsäuern, damit das Milieu für sie wieder passt :-)

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Hugomero

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 6 am: 10. Mai 2017, 15:40 Uhr »
mir wurde damals bei Lottis Blasenentzündung auch ansäuern empfohlen mit Vitamin C..keine Ahnung warum, gebracht hatte das null...die Begründung von dem komischen TA damals ist mir aber auch entfallen..
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Tiefseetaucher

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 7 am: 22. Mai 2017, 23:21 Uhr »
Welches Natron nimmt man da? Gäbe es da auch "bio" Varianten oder tut es das bekannte Kaisernatron?
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

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Vio

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 8 am: 23. Mai 2017, 00:55 Uhr »
Ich hatte für uns Menschen das Merlinspulver als Basenpulver auf Natron-Basis da, ansonsten hätte ich auch das ganz "normale" Natron mit dem Zusatz "Lebensmittelqualität" genommen :-)

Wenn man nun mehr Natron zuführt, wird bei der Neutralisation im Magen auch mehr Gas/CO2 als üblich entstehen. Ich muss sagen, ich hab ja schon einiges an Basenpulver getrunken, manchmal auch größere Mengen und nie rülpsen müssen, was man oft in dem Zusammenhang liest (manche sagen, dass man dann zu wenig Magensäure hat, da ich aber keine Probleme mit dem Magen habe, gehe ich nicht davon aus ;) ). Natron hab ich noch nicht getrunken, kann dazu also nichts sagen...
Aber auch aus diesem Grund würde ich dem Schweinchen nicht zu viel geben bzw. langsam anfangen, es selbst damit testen lassen und beobachten. Meine Tiere haben das aufgelöste Basensalz sehr gut vertragen, zu Blähungen oder so kam es nicht bei Messerspitze auf 1-2 ml Wasser.
Ich kann mal die Tage schauen, wie sie auf Natron reagieren...
Wie auch immer sollte es ja so oder so auch eine Kur sein und ich lasse gern das Schweinchen selbst nach Testen des Mittels entscheiden, ob es das braucht oder nicht, würde es also nicht aufzwingen :-) (Kam hier allgemein aber ganz gut an, wenngleich einige Tiere es nicht dauerhaft wollten, aber nachher immer mal wieder das ein oder andere Tröpfchen bei der Spritze vom Kumpel absaugten).
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Tiefseetaucher

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 9 am: 23. Mai 2017, 01:46 Uhr »
Wie lange hast du das Natron angeboten?
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Vio

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 10 am: 23. Mai 2017, 18:11 Uhr »
Ich hatte ja Basenpulver, kein reines Natron :-) Ich biete es immer mal wieder an und schaue, ob wer Bedarf hat, meistens wollte das Schweinchen es so nach einer Woche dann nicht mehr, wenn es sich vorher interessiert gezeigt hat. Manchmal länger, manchmal kürzer, etwas unterschiedlich.
Ich weiß nicht, ob ich mich trauen würde wenn ein Schweinchen dauerhaft danach verlangt, es länger bzw. dauerhaft zu geben, angesichts da ich nicht weiß, wie genau es wirkt und keine Langzeiterfahrungen kenne.
Aber sollte ein Tier das immer verlangen, könnte es Bedarf haben... bisher war der Fall aber nicht da :-)
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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 11 am: 28. Juli 2017, 17:21 Uhr »
Der Chiropraktiker (gleichzeitig Heilpraktiker) bei dem wir aktuell sind, meinte, dieses Basenpulver hier wäre am besten https://www.eurapon.de/basen-citrate-pur-n.apotheker-rudolf-keil-pulver-03755779
Bei unserem kritisierte er den Gehalt an Natrium, Begründung kann ich noch nicht liefern, da ich beim Gespräch nicht persönlich dabei war und es mir so nur zugetragen wurde. Werde beim nächsten Mal fragen. Da sagt ja irgendwie auch jeder was anderes, sehr ermüdend  :roll:

Habt ihr da mittlerweile noch neue Erkenntnisse oder Erfahrungen?

Ich hab den Schweinen zwischendurch nochmal unser Basenpulver (eben hauptsächlich Natron) in Wasser angeboten, außer Janam (schon einen ml) und Quenni (nur wenig) wollte sonst keiner. Defintiv kann ich ein "saufen sie nur, weil es salzig schmeckt!" ausschließen!
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Murx Pickwick

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 12 am: 28. Juli 2017, 23:35 Uhr »
Natrium wird dringend gebraucht von Säugetieren - auch von Meerschweinchen. Bekommen Meerschweinchen zuwenig Natrium, führt das zu Krämpfen, Abmagerung, Apathie, offensichtliche Verwirrtheit (rennen gegen Gegenstände) und irgendwann zum Koma.
Da Meerschweinchen sehr standorttreu sind und nicht immer in ihrem Revier eine Salzlecke zu finden ist, haben sie genau wie alle anderen Nagetiere eine Besonderheit entwickelt, um Natrium zu sparen - sie können nicht schwitzen und damit wird auch kein Natrium über das Schwitzen ausgeschieden. Sie brauchen also demzufolge weniger Natrium pro Kilo Körpergewicht, wie schwitzende Tiere (Mensch oder Pferd).

Die Basenpulver werden immer nur in äußerst geringen Mengen verabreicht oder getrunken - und sie bestehen nicht nur aus Natrium. Kurzum, der orale Eintrag von Natrium durch Basenpulver ist deutlich geringer, wie der orale Eintrag über das Futter!
Wie also kann Natrium im Basenpulver schaden?

Meerschweinchen haben einen ständig gefüllten Magen - dieser kann nicht übersäuern, im Gegenteil, die Magensäure hat die höchste Konzentration am Magenpförtner, wo sie Mikroorganismen abtöten soll, bevor sie in den Dünndarm gelangen, bei der Passage durch den Zwölffingerdarm wird noch mal Lauge in großer Menge in den Nahrungsbrei gepumpt, damit auch noch die letzten Mikroorganismen getötet werden und die für die Aufnahme von Nährstoffen über die Dünndarmwand ideale leicht basische Klima aufgebaut werden kann.

Die Säure kann jedoch nicht richtig auf die Magenwand wirken, weil sie sich im Nahrungsbrei verteilt (anders beim Menschen, vor allem bei leerem Magen und starker Magensäurebildung greift die Magensäure den nur durch eine Schleimschicht mit Natriumhydrogencarbonateinlagerung geschützten Magenwand an - der Magen wehrt sich durch Zusammenziehen und befördert überschüssige Magensäure standepede durch die fatalerweise ungeschützten Speiseröhre raus aus dem Magen - Sodbrennen entsteht. Ein weiterer Schutz ist die Einleitung von Natriumhydrogencarbonat in die Magenwand, es entsteht dadurch unter Anderem Kohlendioxid, also Gas, der Magen bläht auf, fühlt sich an wie übervoller Magen, also Völlegefühl.)

Wird einem Meerschweinchen Basenpulver gegeben, hat es gar keine Wirkung ... es wird durch den Futterbrei im Magen direkt am Mageneingang vermischt, wo der Nahrungsbrei noch gar nicht angesäuert ist. Das Einzige, was dabei passieren könnte, ist, daß das Basenpulver mit organischen Säuren im Nahrungsbrei reagiert und Gase entstehen und den Magen aufblähen.
Man rechne sich das mal aus bei dem bischen Basenpulver, was dem Meerschweinchen gewöhnlicherweise appliziert wird, wieviel Gas da allerhöchstens entstehen kann ... das Natrium aus dem Natriumhydrogenkarbonat (also dem Natron ^^) kann die Natriumkonzentration des Nahrungsbreies so gut wie nicht erhöhen, dazu ist es einfach zuwenig.

Meerschweinchen schmecken das Natrium im Natron genauso raus, wie in Kochsalz oder in Gräsern ... sie trinken also Natronwasser durchaus, weil es salzig schmeckt!
Vor allem dann, wenn sie einen latenten Salzmangel haben ... bei latentem Salzmangel schmeckt Natron sogar extrem salzig, während es neutral schmeckt, wenn kein Salzmangel vorliegt.

Das vom Chiropraktiker empfohlene Mineralstoffgemisch (das ist kein Basenpulver, sondern ein Salzgemisch, bestehend aus einer organischen Säure, der Zitronensäure, und diversen Mineralstoffen) ist vielleicht gut bei Mineralstoffmangel - ohne Natrium allerdings kann es zu einer erheblichen und damit gefährlichen Verschiebung der Aufnahme von Mineralstoffen führen. Und das kann zu Stoffwechselstörungen führen.
Dazu kommt, daß das enthaltene Vitamin D3 in der natürlichen Ernährung von Meerschweinchen gar nicht vorkommt - also als potentiell schädlich gelten muß. Sonnenlicht ist da deutlich gesünder und besser für die Meerschweinchen, wie Vitamin D3 in einem Mineralstoffgemisch!
Dazu kommt, wer viel Wiese im Sommer und viel Blättriges, insbesondere Kohl, im Winter verfüttert, braucht keine Angst vor Mineralstoffmangel zu haben - ist alles genügend drin im Futter - und zudem auch noch in der richtigen Zusammensetzung etc ...
Und sollte dennoch der Verdacht eines Mineralstoffmangels vorliegen, wäre die natürliche Art und Weise, Mineralstoffe zuzuführen, das Anbieten von Leinsaat und Co ... so können die Meerschweinchen genau das ergänzen, was sie wirklich brauchen, weil ihnen das angeboren ist - das Nutzen von Salzlecken und damit die sichere Dosierung solcher Mineralstoffgemische dagegen können Meerschweinchen nicht so gut, wie beispielsweise Pferde. Ist also eindeutig für Meerschweinchen die weniger gute Verabreichung von Mineralstoffen!

Merke:
Der Magen eines Meerschweinchens funktioniert nicht so, wie der Magen eines Menschen ;)

Vio

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 13 am: 28. Juli 2017, 23:50 Uhr »
Ah cool, vielen Dank! Ich hab insgeheim gehofft, dass ich deine Meinung dazu mal erfahre  :g:
Natürlich war mir klar, dass der schweinische Magen anders funktioniert als der menschliche, aber wie genau... da fehlt mir halt leider viel Wissen... Sehr spannend :-) Muss ich mir die Tage nochmal in Ruhe durchlesen!

Ich meinte auch eher (war blöd ausgedrückt), dass sie es nicht nur trinken, weil es "gut" = salzig schmeckt, sondern schon gezielt entscheiden, ob sie es brauchen oder eben nicht. Denn das Argument vieler ist ja "gib Schwein kein Natron, die saufen das nur weg, weil sie auf den salzigen Geschmack stehen" usw. - also das gleiche Argument wie beim Salzleckstein.
Hier haben sie ja auch einen Salzkristall und natürlich ists mir auch lieber, sie holen sich aus der Nahrung die Mineralien :-)
Öhm, aaaber - ich bin ja dann auch eher dafür, mir ein paar Wildkräuter mehr zu gönnen, als Mineralien aus einem Pulver... Denn deine Argumente mit der Verschiebung des Gleichgewichts sind ja schon richtig!
Mir hat das Vitamin D da im Gemisch so oder so auch nicht gefallen, auch für Menschen nicht. Ich nehme es lieber separat bei Bedarf und dann mit Vitamin K2 zeitgleich.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Murx Pickwick

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Antwort: Natron als Kur für Meerschweinchen
« Antwort 14 am: 30. Juli 2017, 19:32 Uhr »
Der Mensch als Beispiel für eine allesfressende Affenart nimmt natürlicherweise Vitamin D3 über sein Futter auf - ist nämlich in Eiern und Beutetieren aller Art in größerer Menge drin.

Meerschweinchen sind dagegen fast reine Veganer ... die futtern nur sehr selten mal was Tierisches (vielleicht mal ne Blattlaus, oder die Nachgeburt wird ja auch oft gefressen) und in Pflanzen kommen zwar Vorstufen vom Vitamin D3 vor, aber nur äußerst selten das Vitamin D3 selbst (einige Gräser, wie Goldhafer, können unter intensiver UV-Bestrahlung Vitamin D3 herstellen - was dann auf den hochgelegenen Almen zu Problemen beim Weidevieh führen kann, die dann durch das mit dem Gras aufgenommene Vitamin D3 zuviel Calcium in ihre Nieren einlagern und erkranken.)
Bakterien, wie sie im Dick- und Blinddarm von Meerschweinchen (und Menschen) vorkommen, stellen kein Vitamin D3 her ...

Was die Salzlecke a la gesalzenes Trinkwasser oder Salzleckstein angeht - es gibt auch bei Nagetieren immer wieder einzelne Individuen, welche Natrium nicht in genügender Menge aufnehmen ... die gehen an den Salzleckstein oder trinken das Salzwasser. Auch, wenn Meerschweinchen das nicht so gut können, wie Pferde, oder Menschen, können sie es dennoch gut genug, um sowohl Salzleckstein, als auch gesalzenes Trinkwasser einfach zu meiden, wenn sie es nicht brauchen ... läßt sich problemlos an Meerschweinchen nachweisen, denen man so einen Salzleckstein in die Unterkunft hängt oder legt ... nur selten nutzen die Meerschweinchen so etwas.

Natrium ist lebenswichtig und in der Nahrung tatsächlich nur recht wenig enthalten, gerade deshalb mußten Nagetiere das Schwitzen einsparen, da sie zu kurze Beine haben, um regelmäßig Salzlecken aufsuchen zu können. Für gesunde Nager ist genügend Natrium in der Nahrung - aber bei Krankheit reicht es oft eben nicht mehr, gut wenn sie dann doch innerhalb ihres Aktionsradius unverhofft eine Salzlecke finden!
Die ganzen anderen Mineralstoffe dagegen finden sich genügend in Pflanzen, Kalium beispielsweise ist sehr viel in Petersilie drin, Magnesium findet sich hauptsächlich unter der Schale diverser Sämereien (Leinsaat^^), Calcium findet sich generell viel in Blattwerk und Knospen von Wildpflanzen, Zink ist wieder in Ölsaaten in gut verwertbarer Form und größerer Menge enthalten und sollte das nicht ausreichen, auch in Nüssen - und Vitamin D3 stellen sich die Meerschweinchen ganz alleine her, das brauchen sie nicht in der Nahrung.

Apropos Nüsse - diese werden von Meerschweinchen gewöhnlicherweise nicht gefressen. Bei latentem Zinkmangel jedoch werden Nüsse ohne Schale angeknabbert und selbst Erdnüsse, teilweise mit Schale, gefuttert.
Zinkmangel entsteht oft bei starkem Streß, wie beispielsweise durch Umzüge ... oder eben, wenn ein Meerschweinchen stark im Rang fällt. Vielleicht ist das der eigentliche Grund, weshalb dann Grabmilben in der Meerschweinchenhaut zum Problem werden können und das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet.
Da wäre es ein Versuch wert, mal mit zinkreicher Ernährung oder sogar mit Zinksupplementation auszuprobieren, ob dadurch sich vielleicht das Milbenproblem lösen ließe ...
Ich selbst werde es wohl vermutlich nicht ausprobieren - ich weiß aus Erfahrung, wie gut Spot ons helfen ... warum soll ich riskieren, daß sich die Meerschweinchen länger wie nötig mit den Plagegeistern quälen müssen?
Der Juckreiz ist furchtbar, den diese Milben beim Gängegraben in der Haut verursachen ...