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Die Eugenische KurSie gilt als homöopathisches Wundermittel zur Verbesserung des Erbgutes und der Gesundheit noch nicht Geborener. „Die Möglichkeit der vorgeburtlichen Beeinflussung des Erbgutes sind außerordentlich günstig. Hier liegen Schätze vergraben“ sagt Tierarzt Dr. med. vet. Wolff über die eugenische Kur.Klären wir zunächst einmal den Begriff: Eugenik ist die Wissenschaft von der günstigen Auslese. Und unter einer eugenischen Kur versteht man, dass die Hündin nur ihre positiven Eigenschaften weitervererbt.Tatsache ist, dass man in und vor der Trächtigkeit der Hündin Einfluss auf das Genmaterial der Welpen nehmen kann.Das wurde in den letzten Ausgaben des Breeders öfters besprochen.Das Fachgebiet nennt sich Epigenetik. Darauf basieren auch die Grundsätze der eugenischen Kur.Es wurde darüber nachgedacht, wie man bereits im Embryonalstadium so genannte „Erbübel“ günstig beeinflussen oder störende Faktoren, die sich aus der konstitutionellen Veranlagung der Eltern ergeben kann.Klingt hochtrabend und ehrgeizig. Und fast zu schön, um wahr zu sein. Aber immerhin doch Anlass genug, sich diese eugenische Kur einmal genauer anzusehen.Wie funktioniert die Kur?Jede Hündin macht diese Kur nur einmal im Leben. Das reicht. Und zwar vor dem ersten Belegen. Auch für Zuchtrüden verspricht diese Kur eine Verbesserung des Erbgutes. Die Anwendung ist denkbar einfach.In monatlichen Abständen erhalten die Hunde eine Gabe, also 5 Kügelchen von Hochpotenzen homöopathischer Arzneimittel. Diese sollen dann in der Lage sein, das Erbgut zu verbessern, indem die Krankheitsanlagen nicht weitergegeben werden, die im Laufe des Lebens bei Eltern und Großeltern Krankheiten ausgelöst haben. Kenner sprechen vom „Gedächtnis der Natur“. Damit meinen Homöopathen vereinfacht dargestellt folgendes: hat einer der Vorfahren einmal eine schwerwiegende Erkrankung durchgemacht, wie z. B. eine Erkrankung der Lungen, und ist diese nicht vollständig verheilt, so wird er diese Tendenz seinen Nachfolgern weitervererben.Diese vererbte Schwäche kann jedoch tückischerweise in anderer Form zutage treten, z. B. durch eine erhöhte Anfälligkeit für Allergien oder die Neigung zu Inkontinenz.Auf jeden Fall treten bei den Nachkommen plötzlich unerklärliche Krankheitssymptome auf, die in der Familie vorher noch nie bekannt waren!Diese Krankheitsneigung schlummert dann als Erbübel in allen weiteren Nachkommen. Solange, bis sie durch das geeignete homöopathische Heilmittel endgültig geheilt werden.So erklären Naturheilkundler, wie Allergien entstanden und auch generell eine erhöhte Krankheitsbereitschaft zu finden sein soll.Die vollständige KurDie meisten Homöopathen empfehlen eine individuell zusammengestellte Kur. Geht man die Krankheiten der vorherigen Generationen durch, lässt sich so vielleicht auf das eine oder andere homöopathische Mittel verzichten.Wir stellen hier jedoch die vollständige eugenische Kur vor. 1. Sulfur C200 – „zündender Funke“Man beginnt mit einem Ausleitungsmittel. Sulfur ist Schwefel. Körperlich betrachtet ein mächtiges Heilmittel für die Haut und die Ohren.Es wirkt wie eine innerliche Grundreinigung. Seelisch hilft es bei unausgeglichenen Temperaments- und Gemütszuständen.2. Calcium carbonicum – „Geborgenheit“Ist ebenfalls ein mächtiges Heilmittel der Homöopathie. Wirkt besonders bei der Neigung zu Augenentzündungen, Zahnproblemen und Skelettdeformationen.Seelisch wirkt es gegen die Neigung zu Rückzug und Passivität. Hunde, die zu Schwerfälligkeit leiden, werden durch dieses Mittel fröhlicher und aufgeweckter.3. Lycopodium C200 – „Mut zur Selbständigkeit“In der Homöopathie wird dieses Mittel mit großem Erfolg bei allen Verdauungsstörungen, wie ungeklärten Durchfällen oder häufigem Erbrechen eingesetzt, bei Beschwerden der Prostata und bei Nierenkrankheiten.Seelisch finden ängstliche und nervöse Tiere durch dieses Mittel Mut und Kraft.Bewährt bei Hunden, die nicht alleine bleiben können. 4. Tuberculinum C200 – Durchsetzungskraft, FreiheitInfektanfälligkeit ist das große Thema von Tuberculinum. Auch bei Inkontinenz wirkt es hervorragend.Seelisch hilft es, wenn große Hast, Unruhe und Nervosität wesensbestimmend sind. 5. Luesinum C200 – gegen SelbstzerstörungGeschwollene Lymphknoten weisen auf die tückischen Erkrankungen, die durch Luesinum geheilt werden können. Alle Entzündungen des Körpers können Heilung erfahren.Ein sicheres Zeichen für Luesinum ist, wenn die Augen zwei verschiedene Farben haben. 6. Medorrhinum C200 – Vermeidung von ExzessenProbleme mit den Geschlechtsorganen werden mit Medorrhinum behandelt. Dazu gehören alle Arten von Missbildungen, Unregelmäßigkeiten, Entzündungen, aber auch ein übergroßer Sexualtrieb bei Rüden, oder bei Hündinnen die Weigerung, sich decken zu lassen.Psychisch wirkt dieses Mittel sehr gut bei Hunden, die sehr leidenschaftlich, dominant und herrisch wirken. 7. Psorinum C200 – Vermeidung von DefektenPsorinum ist DAS Mittel gegen Ekzeme! Ob juckend oder nicht, ob mit Ausfluss oder nicht. Alle Krankheiten der Haut können durch dieses weitreichende Mittel geheilt werden. Hunde, die Psorinum brauchen sind oft von Geburt an eher mickrig, klein und dünn. Sie sind die „Kümmerer“ des Wurfs, wirken dabei aber durchaus immer sehr, sehr munter. Nach der Gabe des Mittels merkt man, dass diese Munterkeit Ausdruck von der Unfähigkeit war, sich zu entspannen. Die Tiere werden gelassener und selbstbewusster. 8. Carcionisum C200 – HarmonieDie Krebs-Nosode. Soll helfen, allen Krebserkrankungen vorzubeugen.
Wenn es so einfach wäre, bräuchte sich kein "ächter" Homöopath (und auch andere) näher mit den Arzneimittelbildern und dem Studium der Homöopathie zu beschäftigen.
Erwähnen möchte ich noch, dass ich mich ausdrücklich von der Bezeichnung "klassische Homöopathie" distanziere, da dieser Begriff zu oft missbraucht wird.
Nosoden (Carc, Tub, Med, Psor, Lues) und andere Mittel nach diesen minimalsten Kurzbeschreibungen zu verabreichen kann ich nicht empfehlen.Weder Charakter des Tieres noch ausreichende Beschreibung des Arzneimittels werden hier zur Mittelgabe verwendet.So etwas wird als "Theoretische Arzneimittelgabe" bezeichnet.
Mittel austesten - hatte grade den Fall, bei dem 2 Mittel ausgetestet wurden, die sich gegenseitig in der Wirkung aufheben. Diese Methode kann mich nicht wirklich überzeugen.
Die eugenische Kur *In alter - und leider auch immer wieder in neuerer - homöopathischer Literatur findet man die Anleitung zur "eugenischen Kur" während der Schwangerschaft. Diese pauschal verabreichten Nosoden sollen auf das allgemeine Erbgut wirken - und möglichst jegliche Form von Behinderung oder Beeinträchtigung ausschließen. Es geht dabei um das "reine Erbgut". Diese Denkweise ist leider nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus hinfällig geworden. Es erwacht seit der Pränataldiagnostik in den '70er Jahren und mit fortgeschrittener Gentechnologie in der Jetztzeit zu neuer Blüte.Von dieser Form des Denkens und der Schwangerschaftsbegleitung distanziere ich mich.Was zu beachten istBei homöopathischer Medikation während der Schwangerschaft ist es wichtig, die richtigen Mittel in der richtigen Potenz zu verabreichen. Es gibt Homöopathika, die in der Frühschwangerschaft blutungsauslösende Wirkung haben können. Deshalb rate ich von einer Eigenmedikation ab. Begeben Sie sich lieber in die professionellen Hände Ihrer Hebamme, Heilpraktikerin oder Ärztin.* Begriffserklärung Eugenik:"Eugenik" ist die Lehre von den guten bzw. schlechten Genen, eine Selektionslehre. Sie geht zurück auf Francis Galton, einen Vetter Darwins, der diese Theorie 1883 auf der Basis des Sozialdarwinismus schuf. Der Sozialdarwinismus ist eine biologische Theorie, die komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge, wie z.B. Armut, auf die Biologie des Menschen reduziert und damit der Legitimierung des jeweiligen Herrschaftssystems dient.Die "Eugenik" ist keine "deutsche" Spezialität, sie wurde jedoch während dem Nationalsozialismus am "gründlichsten" umgesetzt. Das bedeutete für die als "minderwertig" Etikettierten Asylierung, Zwangssterilisierung und für viele auch die körperliche Vernichtung, die "Ausmerzung" im Rahmen der "Euthanasie". In diesem Zusammenhang ist die Geschichte der eugenischen Indikation bei der Abtreibung sehr interessant, da auch sie auf das Gedankengut der Nationalsozialisten zurückgeht.Die eugenische Kur in der heutigen Homöopathie ist nach wie vor ein sensibles Thema. Sie fand ihre Wurzeln Anfang des 20. Jahrhunderts, zeitgleich mit der Manifestierung des sozialdarwinistischen Denkens. Die eugenische Kur im Sinne einer Selektion einzusetzen - egal ob positiv oder negativ - ist ethisch gesehen absolut verwerflich!Und auch die Stabilisierung einer Konstitution ist nicht gleichbedeutend mit der Anpassung eines Gesundheitszustandes an die gesellschaftliche Norm, die auch heute noch die Werte von immerwährender Jugend, Schönheit und Leistungsfähigkeit beinhaltet. Für die homöopathische Sichtweise ist ein ganzheitliches Denken und "Mitleiden" mit dem Patienten / der Patientin Voraussetzung für gute Heilarbeit. Unsere Aufgabe ist es, das Individuum zu sehen, zu unterstützen und zu begleiten. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, formuliert dazu ganz einfach und deutlich: "Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt" (§1 des Organons)."Dieser Artikel ist 2004 erschienen: www.das-gesundheitsportal.com und www.handicap-network.de
Hier soll Einfluss auf das Erbgut genommen werden bevor Leben entsteht und das Bestreben nach gesundem Nachwuchs (ob Mensch oder Tier) finde ich ganz und garnicht verwerflich. Vor allem dann nicht wenn man ein wirklich funktionierendes Mittel an der Hand hat um Erbschäden zu vermeiden.
@smoky: Ich finde deine Reaktion sehr schade, das Verschwinden von Beiträgen ist wirklich ärgerlich und raubt dem Thread den Inhalt. Dafür gibts auch von mir einen traurigen Smilie
Der Denkansatz dahinter ist falsch ... denn daß durch Umwelteinflüsse und Toxine verändert sich das Erbgut, das war schon immer so, das ist so und das wird hoffentlich auch solange bleiben, wie es Leben auf der Welt gibt.Genau dieser Prozeß ist die Grundvorraussetzung für Evolution ... denn diese Veränderungen erzeugen nicht nur behinderte Tiere, sondern eben auch besonders gut angepaßte (fitte) Tiere.
Beispielsweise ist das Dalmatinergen in der Meerschweinchenzucht durchaus erwünscht - in der reinerbigen Form bringt es jedoch nicht lebensfähige Meerschweinchen hervor. Wenn die Eugensche Kur funktionieren würde, dann könnten nach einer eugenschen Kur schlichtweg keine Dalmatiner-Meerschweinchen mehr gezüchtet werden, da wir es hier mit einer Behinderungen erzeugenden Mutation haben.
Sobald du das ausschaltest, wirst du in deiner Zucht nicht mehr weiterkommen, sondern kannst nur noch Klone deiner Ausgangstiere züchten.
Die Eugenik ist eine Konservierung des Lebens im Istzustand ...
Die Eugenik geht jedoch davon aus, daß es Erbschäden gebe ... und unterschlägt, daß Erboptimierungen mind. ebenso häufig vorkommen, wie Erbschäden - und es zusätzlich auch noch davon abhängig ist, ob es sich um einen Erbschaden oder eine Erboptimierung handelt, wie die Umwelt aussieht, in welcher das Tier späterhin leben muß.
Entschuldigung...ist sonst nicht meine Art, ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte, um aus diesem Film wieder raus zu kommen.Ist wohl besser, ich schreibe zu solchen Themen nichts mehr
Müssen wir denn immer alles "weiterentwickeln"? Ist nicht gerade dass das problematische an der Zucht von Haustieren? Warum nicht ein ursprüngliches, gesundes Tier in seiner Form erhalten? Warum nicht "Klone" eines gesunden Tieres erhalten?Das hätte gerade in der Hundezucht viele Extreme verhindert, hätte man mit der "Weierentwicklung" aufgehört als der Mops noch ein sportlicher, freiatmender Hund war o.ä.