Autor Thema: Chronische Blasenentzündung  (Gelesen 21393 mal)

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Gabi

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 45 am: 01. Februar 2021, 11:59 Uhr »
Hallo :winke:
bin jetzt erst mal zu dem Tierarzt in der Nähe, weil ich mir dort eine gute Untersuchung in beide Richtungen, d.h. Blasenentzündung oder Gebärmutter erhofft habe. Er hat Martha abgetastet, gewogen, Temperatur gemessen (war normal) und Ultraschall gemacht. Bei der Blase hat er nichts auffälliges festgestellt, vielleicht etwas verdickt aber nichts Eindeutiges. Gebärmutter hat er ausgeschlossen, da diese ja entfernt sei. Ich habe schließlich den Gebärmutterstumpf, den du Vio, angesprochen hattest, erwähnt und dann hat er gemeint ja das kann es auch mal geben aber dann würde das Antibiotika (jetzt Baytril) auch nutzen. Er hat 10 ml Baytril gespritzt und ich soll jetzt 1 x tgl eine Woche lang 0,5 ml davon geben. Kaum war Martha wieder in der Transportkiste, da hat sie dann gepinkelt und zwar ohne sichtbares Blut... Leider habe ich vergessen zu erwähnen, dass der Urin auch untersucht werden sollte. Ich hatte sowieso den Eindruck, ich bin der Schreck eines jeden Tierarztes, weil ich so viele Fragen habe und ich muss jedes mal wieder die ganze Geschichte erklären, weil die erste Untersuchung und die Diagnose Gebärmutterentzündung kam damals von der Kollegin dieser Praxis. Jetzt hoffe ich eben, dass der Rundumschlag Antibiotika hilft gegen was auch immer. Leider muss ich euch die blöde Frage vom Anfang nochmals stellen. Ich habe gestern verschiedene Gräser gesammelt, also Buntnessel, Spitzwegerich, Fünf-Finger-Kraut, ganz wenig Löwenzahnblättchen, etwas normales Gras und ein bisschen Bambus. Danach war dann die Blutung. Dieser erste Tierarzt, der meinte, ich könnte eine Blasenentzündung mit reizenden Wiesenkräutern auslösen, das ist Quatsch oder? Oder sollte ich das doch lieber vorsichtshalber erst mal lassen? Ich bin einfach arg verunsichert :roll: Liebe Grüße Gabi

Hugomero

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 46 am: 01. Februar 2021, 12:10 Uhr »
Hallo Gabi, ich finde es super, dass du dir viele Gedanken machst, Fragen stellst..macht nicht jeder...auch beim TA nachfragen, ja manche TÄ können das gar nicht haben, aber die guten schätzen den Austausch..Reizung nach Wiesenkräutern ist Quatsch, allerdings verfärbt zb Löwenzahn, aber auch rote Beete, Haselnuss den Urin rot..so dass ich auch mehrmals erschrocken bin und sofort per Stick getestet habe...könnte das ( auch ) ein Grund sein oder war es definitiv Blut was du neulich gesehen hast ?
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Narnia

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 47 am: 01. Februar 2021, 12:58 Uhr »
Gabi hat ja mit einem Combur-Teststreifen Blut "nachgewiesen". Daher ist die Verfärbung hier vermutlich kaum die Erklärung.

Zum Baytril: Hat er wirklich 10ml (!) gespritzt?

Ich kenne es mit 0,3 bis 0,4ml pro Kg Körpergewicht. Die 0,5ml können also hinkommen, das andere nicht. Ich schreibe das hauptsächlich, damit niemand eine solche Dosierung liest und für richtig hält oder Du Dir das notierst. Ich vermute, dass Du Dich verschrieben oder verhört hast.

Vio

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 48 am: 01. Februar 2021, 13:10 Uhr »
Mh also hoffen wir, dass das so passt und es einfach nur eine Entzündung war jetzt, weil sie nach der Kastra nicht mehr AB bekommen hatte. Bin ja ein bisschen skeptisch, weil der TA nach so einer OP hätte selbst drauf kommen müssen, dass es ggf der Gebärmutterstumpf hätte sein können und es nicht mit "hat ja keine Gebärmutter mehr" abtut
...

Ich hätte dennoch lieber Urin zum Antibiogramm einschicken lassen.
Ich finde ja, dass es richtig ist, beim TA die Fragen zu stellen - es geht schließlich um ein Tierleben und eigentlich sollte man das gar nicht fragen oder verlangen müssen, weil das als gute Diagnostik vom TA selbst vorgeschlagen werden sollte.
Insofern würde ich immer viel fragen und egal, ob das dem TA passt oder nicht, es kann nur zum Guten fürs Tier sein, bei allem Klarheit zu bekommen 😊

Ich hoffe, es wird besser und hilft ihr! War heute im Urin auch kein Blut per Stick? Das wäre dann wieder ein Hinweis, dass das Problem nicht in der Blase liegt, sondern im Gebärmutterbereich.

Ich weiß nicht, wie oder warum Gräser oder Kräuter die Blase reizen sollen. Natürlich können manche Kräuter mehr Calcium enthalten, was zu ggf reizenden Gries-Kristallen führen kann, das tut Heu aber zb viel mehr, weil damit gleichzeitig der Urin konzentrierter wird aufgrund mangelnder Flüssigkeit. Im Grunde ist also das Beste, so viel frisches wie möglich zu geben. Ob das viel oder wenig Calcium enthält ist erst mal egal, da es auf Flüssigkeit enthält und so nicht schadet.
Von einem Löwenzahnblatt entsteht auch generell niemals so viel Gries, dass es zu Blut im Urin führen würde.
Meiner Meinung nach führt Gries pauschal gar nicht zwingend zu Blut im Urin, dafür kenne ich zu viele Meerschweinchen mit viel Gries, den sie ausscheiden und niemals Blut im Urin.
Wenn ein Tierarzt sowas behauptet zeigt das in meinen Augen nur, dass er von Meerschweinchen wirklich keine Ahnung hat...
Da musst du dir in meinen Augen keine Sorgen machen, im Gegenteil, das ist gut, wenn du viele Kräuter etc frisch anbietest. Was viel schlimmer ist, ist Heu. Da macht sich ja auch kein TA Sorgen darum 🙄
Und Gräser etc ist das natürlichste an Nahrung und das gesündeste, was du geben kannst.

Wenn du magst, schau mal hier: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1588.msg24189#msg24189

Da habe ich aufgeschrieben, wie wir es mit der Ernährung unserer meerschweinchen halten und es sind auch weiterführende Links mit mehr Infos dabei. Da steht im zweiten Abschnitt auch was zu Blasengries.

Ich hoffe auch, er hat nicht 10 ml Baytril gespritzt :-)
Gute Besserung in jedem Fall! 🍀 Schmerzmittel würde ich ihr auch geben zur Sicherheit 😊


*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Gabi

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 49 am: 01. Februar 2021, 16:40 Uhr »
Hallo Vio :winke:
mit den Mengenangaben hab ich`s nicht so, das waren 10 ml Baytril 2,5 %, die ich insgesamt mitbekommen habe ... Ich ärgere mich, dass ich das mit der Harnuntersuchung nicht eingefordert habe. Das andere Schmerzmittel wollte ich mir auch noch verschreiben lassen und beim Bezahlen hab ich dann festgestellt,  dass es nicht dabei war. Die Azubine ist dann extra noch mal rein aber ich hatte leider gesagt, dass da noch ein kleiner Rest Schmerzmittel übrig ist und ja, den soll ich erst mal geben... Nach der OP gab es tatsächlich eine Zeit ganz ohne Blut im Urin. Es war jetzt aber gestern vom Verhalten meines Schweinchens und den Blutflecken genauso wie vor der OP. Ganz ehrlich glaube ich nicht so richtig an das Zusammentreffen einer entzündeten Gebärmutter und Blasenentzündung. Laut der Vorbesitzerin ist das ja schon lange so, seit letztem Sommer auf jeden Fall. Ich muss jetzt wohl abwarten und hoffe auf das Antibiotikum. Das einzig positive ist, dass Martha fit ist, frisst und sich auch gegenüber Murgel wieder besser durchsetzt. Die Tierärztin, die mich ursprünglich nach Stuttgart zur OP verwiesen hat, ist eigentlich auf Vögel spezialisiert und der Tierarzt, bei dem ich heute war in der selben Praxis mehr auf Kleintiere wie Schweinchen. In Stuttgart habe ich die Tierärztin ja gar nicht gesehen, da waren nur relativ hilflose Helferinnen mit denen ich direkt Kontakt hatte. Jetzt gebe ich das Antibiotikum und versuche mit den Teststäbchen herauszufinden, woher das Blut kommt.

Vio vielen Dank nochmal für die Erklärung mit der Ernährung. Ich habe es jetzt verstanden, Heu ist getrocknetes Gras,  wenn Heu gut ist, kann Wiese nicht so schlimm sein :roll: Also ich füttere so weiter, auch mit dem Gemüse. Langsam bin ich einfach auch leicht verwirrt.  ;-) Schönen Abend noch euch allen! Gabi

Hugomero

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 50 am: 01. Februar 2021, 18:57 Uhr »
Gabi hat ja mit einem Combur-Teststreifen Blut "nachgewiesen". Daher ist die Verfärbung hier vermutlich kaum die Erklärung.


Klar, aber ich wusste jetzt nicht auswendig ob die Tests nur vor der Kastra waren oder auch danach..lese im Moment von so vielen Patienten 😫
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Néné

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 51 am: 02. Februar 2021, 11:03 Uhr »
Hallo Gabi, wenn Du noch zeitnah eine Urinuntersuchung auf Keime haben möchtest, kannst Du den Urin durchaus selber in ein Labor schicken oder bei einer nahegelegenen Praxis abgeben. Manche Labore und Unikliniken haben die Anforderungsbögen zu Proben auf ihrer HP zum Ausdrucken bereit gestellt. Wenn Du Tipps zum sauberen Auffangen brauchst kann ich meine gerne teilen. Da das Baytril erst gestern angesetzt wurde, macht es vielleicht Sinn, das jetzt gleich noch zu machen, denn unter AB ist das Ergebnis verfälscht.

Ich bin immer noch dafür, mit Wattestäbchen genau zu schauen, aus welcher Öffnung das Blut stammt... meine Tierärzte und ich haben da manchmal schon große Überraschungen erlebt, wenn wir mit „Vordiagnose“ an einen Fall herangingen.

Das laxe Verhalten des Tierarztes kann ich nicht nachvollziehen bei einem Tier nach Hysterektomie... Ich habe ein Schweinchen aus genau dem Grund verloren, weil mehrere TÄ den Zustand nach der OP nicht ernst genug genommen haben. Leider war meine Spezialistin zu dem Zeitpunkt im Urlaub...

Gabi

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 52 am: 02. Februar 2021, 17:33 Uhr »
Hallo Nene :winke:
leider habe ich mich heute Mittag als erstes um mein Schweinchen gekümmert als ich von der Arbeit kam, d.h. auch das AB schon gegeben und dann erst deine Nachricht gelesen. Irgendwie habe ich gestern in der TA-Praxis als Martha dann gepinkelt hat schon gedacht, so ein Mist, jetzt ist das mit der Urinuntersuchung um`s Eck... Wenn du mir trotzdem schickst, wie man den Urin sauber auffängt, dann wäre ich dankbar. Ich setze Martha in einen Wäschekorb mit Gurke und Grünzeug und bisher hat sie dann unmittelbar auch gepinkelt. Das versteht man sicher nicht unter sauber auffangen. Ich könnte so auch warten und sie dann irgendwo reinpinkeln lassen, ginge glaube ich problemlos. Das Teststäbchen war heute wieder dunkelgrün, sichtbares Blut gibt es keines mehr. Ich glaube das Ergebnis ist jetzt schon zu verfälscht, wenn ich den Urin noch untersuchen lassen würde aber ich fürchte, dass, selbst, wenn ich mit dem Baytril die Entzündung jetzt vielleicht auch wegbekomme, sie dann wiederkommt. Das Baytril hat sie ja auch schon zumindest beim TA gespritzt bekommen und es kam wieder. Die Frau Drescher in Stuttgart ist ja, denke ich, eine ausgewiesene Spezialistin für Gebärmutter OPs und ich glaube jetzt auch nicht, dass sie Martha operiert hätte, ohne, dass da eine Entzündung vorgelegen hätte. Gestern hat Martha gejammert beim pinkeln was für mich schon für eine Blasenentzündung spricht. Heute ist ihr Allgemeinzustand richtig gut. Eigentlich hat sie noch nie so richtig krank gewirkt und das bekomme ich dann auch nicht zusammen mit der Vorstellung, dass Martha sowohl eine Gebärmutterentzündung als auch eine Blasenentzündung hatte. Die Vorbesitzerin hatte Martha auch beim Tierarzt aber dann meinte sie, später hätte sie mit Kamillentee die Blutungen immer wieder wegbekommen. Das könnte ich mir bei einer Gebärmutterentzündung sogar vorstellen, dass mal Blut kommt und dann wieder eben nicht. Wie dem auch sei, heute ist gar kein sichtbares Blut mehr da und das macht es mit den Wattestäbchen auch schwierig. Aber wenn es mir gelingt, den Urin sauber aufzufangen und dann das Blut nachzuweisen, dann wäre das doch ein relativ sicherer Hinweis auf eine Blasenentzündung. Martha stammt wohl aus dem Baumarkt, meine Murgel wurde später von der Vorbesitzerin von privat gekauft und ist kerngesund. Mit multiresistenten Keimen habe ich mich noch nicht beschäftigt aber ich würde das ausschließen, weil sonst Murgel vielleicht dann auch Probleme hätte... Also ich habe jetzt vor, bis Freitag das AB zu geben und mit den Teststäbchen den Urin (sauber) zu testen. Am Freitag soll ich den Tierarzt nochmal anrufen. Vielleicht bin ich bis dahin auch etwas schlauer. Vielen Dank für eure Infos und liebe Grüße Gabi

Hugomero

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 53 am: 02. Februar 2021, 18:38 Uhr »
Ich teste auch so Urin, hab eine eckige plastikwanne, die ich vorher gut saubermache, und wenn das Tier dann pinkelt Halte ich denke Stick rein und ziehe ggf auch mit einer Spritze den Urin auf..manchmal teste ich auch, wenn sie Praktischerweise auf das Fleece pullern ..wünsch euch weiterhin gute Besserung...hatte mal ein Tier mit Blasenentzündung und wir mussten fast drei Wochen Baytril geben bis es besser wurde ..deine TA halte ich trotzdem für recht kompetent was man von ihr immer so liest
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 54 am: 02. Februar 2021, 19:34 Uhr »
Hallo Gabi  :winke:

Ich würde es auch so halten, erst mal geben und weiter testen und beobachten. Es kann auch sein, dass die Blase durch die Entzündungen, bedingt durch das Gebärmutterproblem, nun gereizt ist.
Man kann da eine Menge zur Beruhigung probieren: z.B. Bärentraubenblättertee, Ackerschachtelhalmsaft/tee, Birkentee, homöopathische Heilmittel (Cantharis, Berberis, Mucosa..., Komplexmittel), Methylsulfonylmethan, Katzenkralle, Weihrauch, Vitalpilze Nadelhölzer, aromatische Saaten, D-Mannose, Eurologist und vieles mehr.
Zudem habe ich gute Erfahrungen beim Menschen bei Blasenentzündungen mit verünntem Rizol zeta gemacht (kann man im Amazon bestellen, nicht günstig, aber hält ewig und einfach für extrem viele Krankheiten super einzusetzen, innerlich und äusserlich).
Was von den ganzen genannten Dingen (und sicher gibts noch mehr) passen könnte, muss man immer individuell probieren und herausfinden. Über die Suchfunktion findest du zu einigen Themen bestimmt noch mehr :-)
Rotlicht würde ich ihr auch anbieten, das tut ihr sicher gut.

Vor allem viel Flüssigkeit ist sicher gut zum Durchspülen der Blase. Zudem würde ich nach dem AB eine Kur mit Tiermoor oder Huminsäure empfehlen, zur Entgiftung, Darmaufbau und Immunsystemstärkung.
Ich kann mir vostellen, dass viel Grün aus der Natur, wie schon erwähnt, sehr gut tut :-)
Das wird ja bald mehr, toll, dass du immer noch Gras und Bambus findest :-)
Brombeerblätter lieben meine im Moment abgöttisch und du könntest auch Efeu anbieten und Nadelhölzer.

Wenn das Baytril nicht wirkt auf Dauer, kannst du dann ja immer noch ein Antibiogramm in Auftrag geben.
Ich mache das bisher so, dass ich ein passendes Medium von der Firma, wo ich die Analyse vornehmen lassen möchte, bestelle. Wenn ich das erhalte, gebe ich dem Schweinchen viel verdünnten Gerstengrasbrei (eher Saft als Brei) und dann setze ich das Schweinchen in eine zuvor desinfizierte Wäschewanne (mit etwas Futter, Handtuch halbseitig drüber, damit es sich sicherer fühlt, ggf. noch Freund dazu).
Pieselt es, ziehe ich den Urin mit einer 1 ml-Spritze auf und gebe ihn sofort auf das Medium. Dieses sende ich dann mit einem Probenbegleitschein ins Labor.
Bisher habe ich da mit der Firma/Labor Enterosan gearbeitet, meiner Einschätzung nach arbeiten sie sehr zuverlässig und genau, beraten zudem auch sehr nett.
Allerdings sind die Analysen da auf Menschen-AB gemünzt und zudem kann so ein Antibiogramm je nach Menge der Erreger sehr teuer werden. Daher habe ich hier einen TA in der Nähe, der nach Laboklin schickt (ist meiner Erfahrung nach unter den veterinärmedizinischen Labors am günstigsten (z.B. hab ich da mal nur 40 Euro gezahlt und sie testen um die 26 verschiedene ABs).
Dem TA bringe ich den Urin so frisch wie möglich und er wird dann von ihm entsprechend verarbeitet. Ich frage da vorher zur Sicherheit immer telefonisch nach, ob dies möglich ist. Der Urin sollte nicht älter als 2 Stunden sein und wenn man nicht sofort zum TA kann, im Kühlschrank gelagert werden, bis man losfährt (dennoch auch bei Kühlung sollte er nicht älter als 2 Stunden sein).
Verunreinigungen im Urin kann man meist identifizieren, z.B. Bakterien, die nur auf Pflanzen vorkommen  :g:
Man muss halt damit rechnen, dass ggf. Bakterien in den Schleimhäuten sitzen, die nicht durch den Urin herauskommen und auf ihre Reaktion auf Antibiotika getestet werden können. Dennoch lohnt sich so ein Antibiogramm oft und gibt meist wichtige Hinweise :-)
Ich hab kein Problem damit,  ein Antibiogramm im Notfall auch während oder nach einer AB-Gabe in Auftrag zu geben. Was da dann an Bakterien noch übrig ist, kann ja durch das AB nicht erwischt werden und genau diese Bakterien wollen wir ja identifizieren. Natürlich ist das "Bild" dann durch das AB verändert, aber dagegen resistente Bakterien werden ja wohl zu finden sein und auf die kommt es an.

Finde es toll, wie engagiert du bist  :bravo: Wirklich! Ist (leider!) nicht immer so. Ich hoffe, ihr werdet belohnt und bald gibt die Blase Ruhe! Kannst du denn Gries im Urin sichten?
Ggf würde, wenn die Blase nicht so einfach Ruhe gibt, aber so oder so eine Blasenspülung sinnvoll sein. Das geht unter Gasnarkose ganz gut, der TA führt einen Katether ein und spült den ganzen Suff da mal ordentlich aus der Blase raus. Das hat einigen Tieren in meinem Umfeld gut getan bei hartnäckigeren Blasenentzündungen :-)
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Néné

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 55 am: 03. Februar 2021, 07:35 Uhr »
Hallo Ihr alle, hallo Gabi, wie meist, ist den Hinweisen hier nichts, oder kaum etwas hinzuzufügen. Ich schreib nur ein paar persönliche Sachen dazu...

Ich desinfiziere den Unterleib des Schweinchens (besonders bei Langhaarfusseln) noch mit Octenisept, einem nicht brennenden Desinfektionsmittel für Schleimhäute. Setze Schwein in eine Backform, die ich jeweils in eine frische Gefriertüte einpacke, damit ich nicht für so viele Schweinchen, die ich schon kontrollieren musste (12 in der Hochzeit des Infektes)  jedesmal in die Küche rennen, die Form auswaschen und desinfizieren muss... alte Tüte weg, neue drüber, desinfizieren, Hände desinfizieren und neues Schwein geholt... So, wie Vio, gebe ich vorher Päppelbrei eher flüssig und aufgelöste Alrodin UtiKn Tabletten, das lieben alle meine Blasenpatienten.

Alrodin UtiKn sind leicht gepresste Tabletten, die aus Harn fördernden Kräutern und Glykosaminoglykanen bestehen. Diese bekommen meine Blasenpatienten , denn ich hatte einen multiresistenten Blasenkeim bei allen Schweinchen vor vier Jahren... wir kämpfen immer noch mit den Überresten, obwohl wir mittlerweile mehrmals den Keim nicht mehr nachweisen konnten ... Die Blasenschleimhaut ist bei einigen Tieren so schwer geschädigt gewesen, dass sie Kalziumkristalle wie ein Sieb auffängt und einlagert. Um das zu verhindern,  muss ich viel spülen...
Ich löse pro Schwein 1/2 Tablette in lauwarmem Wasser und gebe das mit der Spritze... DAS Highlight des Tages ;-)  funktioniert besser zum Durchspülen, als alles, was ich sonst probiert habe und ich hab VIEL probiert.


Ich würde das AB auf keinen Fall unter 10 Tagen, eher 14 geben... sonst kannst Du ganz sicher von vorne anfangen und hast eine Resistenz gegen Baytril bei dem Keim der da ggf sitzt...

Wenn es nicht nach vier Tagen deutlich besser ist, auf jeden Fall Urin für eine Keimbestimmung einschicken.

Die Tatsache, dass Dein Schweinchen keine Krankheitssymptome ZEIGT, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es ihr wirklich gut geht. Schweinchen verbergen ihre Krankheiten so lange wie möglich, um nicht aufzufallen und ausgestoßen zu werden. Deshalb wird so vieles erst erkannt, wenn es fast zu spät ist... Die schlimme Blasenpatientin, die leider nun auch Zahnschwein ist, hat wochenlang Heufressen gefaked, obwohl sie keinen einzigen Halm mehr einziehen und kleinmahlen konnte... das nur als Beispiel...

Aus meiner langen Erfahrung mit Blasenpatienten füge ich noch an, dass man sehr genau schauen muss, ob das Blut nicht doch zB aus dem Darm kommt... bei der erwähnten Blasenpatientin, die es wirklich schlimm erwischt hat, haben wir einmal eine Darmentzündung übersehen, weil wir so auf Blase fixiert waren... wir haben dann allen Ernstes Würmer im Kot gefunden... daher kam das Blut...

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass bei Deinem Schweinchen was übersehen wird... mir wär am liebsten, wenn diejenige, die es operiert hat, wüßte, wie die Sachlage jetzt ist. Kannst Du ihr nicht eine Email schreiben? Ich bin mir sicher, dass sie wissen wollen würde, dass es Deiner Kleinen nicht optimal geht. Sie gilt als gründliche Ärztin...

Soweit von mir.
Liebe Grüße!


Gabi

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 56 am: 03. Februar 2021, 17:32 Uhr »
Hallo :winke:
ich habe ganz vergessen (weil es damals um die OP Naht von Martha ging), dass ich eine Rücküberweisung von der TA Drescher zu meinem jetzigen Tierarzt habe. Martha hatte an einem Sonntagmorgen den Verband weggerissen und angefangen die Fäden selbst zu ziehen was dann auch geblutet hat. Ich wollte dann, dass bereits nach 12 Tagen und nicht nach 14 Tagen die Fäden gezogen werden. Das hat nur funktioniert nachdem ich ein Foto der Naht per Mail an Frau Drescher geschickt habe und die dann den Tierarzt per Rücküberweisung gebeten hat, die Fäden zu ziehen. Nach zwei Tagen war dann glücklicherweise alles verheilt. Auf jeden Fall habe ich jetzt in dieser Rücküberweisung nachgesehen und da steht, dass Martha mit Verdacht auf Hämometra aufgenommen wurde und der Verdacht sich bestätigt hätte und, dass der Uterus beidseitig vergrößert war mit blutigem Sekret. Der TA in der Nähe, der dann ja auch bereit war die Fäden doch zu ziehen, ist der einzige in der Umgebung, der mir bisher verschiedentlich empfohlen wurde und ich möchte trotz eingeschränkter Begeisterung meinerseits es nicht mit ihm verderben. Was ich mir vorstellen kann, ist, dass ich ihm direkt sage, dass ich es nochmal bei der TA Drescher versuche, weil sie ja operiert hat. Néné, heute habe ich doch einen Versuch mit einem Wattestäbchen gemacht. Ich habe dieses erst angefeuchtet und ganz vorsichtig über den Geschlechtsbereich gerieben und das Wattestäbchen anschließend auf den Teststreifen gedrückt. War dunkelgrün. Außerdem hat Martha heute in hohem Bogen in den Deckel eines Schraubglases gepinkelt und da war dann das Testfeld für das Blut ebenfalls dunkelgrün. Der Urin sieht klar aus und ich hab auch noch nie Grieß oder so was darin gesehen. Aber ob das Blut nun aus dem Bereich der ehemaligen Gebärmutter oder aus der Blase kommt, kann ich so glaube ich nicht feststellen. Dieses Allrodin UTIKn habe ich auch bestellt, hoffe Martha schmeckt`s. Vio, die Huminsäure habe ich schon im Einsatz, da habe ich eine Mischung mit Gerstengras und geriebener Gurke. Das ist die einzige Variante wie Martha dies frisst. Ich hab das Video gesehen, dass es Schweinchen gibt, die das gerne nehmen aber meine leider nicht. Anders fände ich es auch besser aber selbst die Mischung mit geriebenem Apfel haben die beiden abgelehnt. Vielen Dank für die ausführlichen Informationen zur Harnuntersuchung. Ich werde diese sehr wahrscheinlich noch brauchen. Habe vor, erst mal den TA darauf anzusprechen, vielleicht geht er darauf ein. Ja und was du zu dem guten Allgemeinzustand gesagt hast, Néné, hat mir zu denken gegeben. Wenn Martha richtig krank wirkt, ist es dann vielleicht schon zu spät. Sie wird ja jetzt erst den dritten Tag mit dem Baytril behandelt und da kann man der Behandlung schon noch eine Chance geben. So eine wirklich gute Alternative dazu sehe ich eben auch nicht. Euch nochmal vielen Dank für die viele Zeit, die ihr für mein Goldschweinchen aufwendet! Euch allen noch einen schönen Abend Gabi

Vio

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 57 am: 03. Februar 2021, 19:25 Uhr »
Uff, das klingt für mich gar nicht gut. Ich würde, wenn sie nach wie vor Blut pieselt und es nicht besser geworden ist, nicht abwarten.
Bei einer normalen Blasenentzündung (zudem ja scheinbar ohne ratschenden Gries), sollte das AB nach 1-2 Tagen dazu führen, dass das Blut sichtbar raus ist. Nach 2-3 Tagen spätestens.
Ich hab hier einen Kastraten mit Blasenentzündung, da war vorgestern noch sichtbar Blut im Urin, mit AB ist es heute nur noch ganz leicht im Stick nachweisbar.
Wenn jetzt immer noch Blut drin ist, würde ich bei Frau Drescher einen Termin ausmachen zum US. Wartest du jetzt noch bis Ende der Woche, kannst du ggf. erst Anfang nächster Woche hin. Das wäre mir zu spät, es scheint ja eindeutig etwas nicht zu stimmen und sieht nicht danach aus, als wenn das AB greift (meiner Meinung und meinen Erfahrungen nach müsste es dann schon besser sein).
Ich sehe häufig, dass leider zu lange gewartet wird, aus der Hoffnung, das AB braucht nur mehr Zeit, daher empfehle ich lieber, frühzeitig zum TA zu gehen und nicht länger als 3 Tage darauf zu warten, dass das Blut weg geht.

Den Test mit dem Q-Tip finde ich generell jetzt nur vorsichtig interpretierbar, da das Blutestfeld auch mit Substanzen im Kot reagiert. Hatte sie also noch Spuren von Kot am Hintern, könnten da Erythrozyten angezeigt werden, obwohl keine drin sind. Leider kann man daher auch den Kot nicht auf Blut testen.
Aber da sie ja auch so im Urin Blut enthalten hat, ist der Test hier natürlich nicht verfälscht, wollte es nur erwähnen.

Die Naht sollte meines Wissens nach eigentlich nach 8-10 Tagen entfernt werden, eben weil es sonst zum Teil bei der Heilung stören kann und sie dann deswegen dran gehen. Warum sie einen Verband (?) hatte, kann ich mir nicht erklären. Wie sah der denn aus? Ums Schwein oder einfach ein Pflaster?
Es sollte eigentlich nur die ersten 3-4 Tage nach der OP ein Pflaster auf der Wunde sein (so kenne ich das zumindest). Danach muss Luft daran, sonst wird die Haut ggf. angegriffen oder entzündet sich auch und es kommt zu Juckreiz.
Ebenfalls finde ich es wichtig, die Naht zu kontrollieren. Unsere Tierärzte hier machen normale äussere Nähte oder Tackern, man kann die Tiere dennoch auf Streu halten (auch ohne Pflaster, das hält nur eine Praxis so). Da passiert nichts normal. Eine Tierärztin näht nach innen (intracutan) zu mit selbstauflösenden Fäden, so dass man weder aussen Nähte hat, noch erneut zum Fädenziehen zum TA muss.

Dieses Hin und Her, dass du eine Überweisung brauchtest zum Fädenziehen oder zur Nachsorge, finde ich unnötig und unmöglich und schade  :traurig:
Hier ist es kein Problem, den TÄ zu sagen, dass die Tiere bei Kleinsäuger-Spezialisten operiert wurden und ich aber nicht so weit fahren möchte jetzt, fürs Fädenziehen. Damit haben die TÄ hier, die sich nun mal mit Meerschweinchen nicht so gut auskennen, kein Problem oder wenn lassen sie sich nicht anmerken.
Ebenso ist man keinem TA Rechenschaft schuldig, bei welchem anderen TA man sein Tier behandeln lässt.
Ich würde ihm da nicht unbedingt jetzt eine Nachricht schreiben, dass du woanders hin gehst. Was ich aber gerne mache, ist, die TÄ zu informieren, wie es weiter ging - damit sie auch was lernen können, wenn z.B. ihre Diagnose falsch war. Das schildere ich ohne Vorwürfe, einfach zur Information, falls es sie interessiert (manche lernen auch gern! :-) ).
Natürlich möchte man es sich nicht verscherzen mit einem TA, ich kenne das. Aber extra schreiben, dass du jetzt woanders hin gehst nochmal, würde ich nicht. Wenn du ihn wieder siehst mal, kannst du ja - wie du schon schreibst - sagen, dass du nochmal zum Operateur gefahren bist, weil der eben das Schwein operiert hat und ggf. alles dadurch noch besser einschätzen kannst und dass dies und jenes bei rum kam. So zumindest mache ich das hier seit Jahren und die TÄ wissen, dass sie bei mir aufpassen und auf Zack sein müssen, weil ich sonst zu einem anderen TA gehe. Das macht sie nicht unbedingt unzufrieden, es spornt auch zum Teil die Qualität ihrer Untersuchungen an, weil sie sich dann mehr Mühe geben und mehr hinterfragen. Manche haben sich schon bei mir bedankt unter anderem, weil sie sich dann noch mehr in ein Thema eingegraben hatten, nachdem ich schrieb, ich wäre dann doch nochmal woanders gewesen und weitergekommen und sie haben sich sogar dann bei der anderen Adresse informiert.
Es muss also nicht unbedingt schlimm sein, das so zu kommunizieren. Kommt immer auf den TA an und wie man es sagt, aber da mache ich mir bei deiner höflichen Art keine Sorgen :-)

Super, wenn du die Huminsäure schon hast :-) Falls ich es schon erwähnt hatte mal hier, sorry  :peinlich:
ggf. etwas geringer dosieren, dass sie sie lieber mag? :-) Auf den Abstand zu den Medis achtest du, nehme ich an? Wollte nur zur Sicherheit nochmal fragen.

Was das Allrodin uti kn angeht, bin ich da irgendwie kritisch/vorsichtig. Ich kenne einige Schweinchen, die das gegen Blasengries oder Entzündungen bekommen haben, bei keinem in meinem Umfeld hat das Mittel da was geändert oder verbessert. Es haben sich dabei zum Teil auch ordentlich neue Blasensteine gebildet.
Ist natürlich super, wenn es deinen Schweinchen geholfen hat, Nene :-)
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Kräuter und auch Glycosaminglykane der Blasenschleimhaut helfen. Gegen Gries scheint das Präparat aber nicht zuverlässig zu wirken. ZUmindest nicht in meinem Umfeld.
Vielleicht nur in dem Fall, dass die Schleimhäute angegriffen sind, sich immer wieder Bakterien einnisten, diese in Kristallen ausfallen und so dann als Gries ausgeschieden werden.
Ich sehe da allerdings bei diesem Präparat ein paar Kritikpunkte: es wird hier ggf im Überschuss die Aminosäure Methionin gegeben, die in der Meerschweinchen-Nahrung eigentlich nur gering vorkommt. Eine Überdosierung dieser Aminosäure kann gesundheitsschädlich sein, u.a. kann das Herz geschädigt werden. Ich habe das mal durchgerechnet und dachte, es wäre dann wiederum nicht genug im Präparat enthalten, damit es gefährlich ist, war mir aber nicht sicher, wie viel dann zu viel für Meerschweinchen ist oder wie viel sie tolerieren können.
Insofern weiß ich was nicht, aber der Gedanke, war halt da, dass dies in höheren Mengen nicht in der Meerschweinchen-Nahrung vorkommt und ich dann nicht einschätzen kann, wie viel da zu viel ist. Ich gehe davon aus, dass das Methionin im Mittel nicht ausreicht, um zu schaden, weiß es aber nicht. Irgendwann rechne ich es vielleicht nochmal genauer nach und suche mehr Grenzwerte.
Dann soll die Ausscheidung dieser Aminosäure ja aber den Urin ansäuern - das macht die Lage ja nur noch schlimmer, weil der für Meerschweinchen typische Gries (Calciumoxalat z.B.) gerade erst recht im sauren Milieu gebildet wird. Der einzige Gries, bei dem das Sinn machen würde, wäre einer aus Struvit-Kristallen, die im basischen Milieu entstehen. Diese Kristalle sind meiner Erfahrung und Recherche nach beim Meerschweinchen sehr selten und dann durch eine Infektion bedingt - also durch ein AB zu bekämpfen sind in der Regel.
Noch dazu konnte kein Halter, der das uti kn gegeben hatte, eine Ansäuerung des Urins berichten.
Dass die Kräuter in dem Präparat wirken, kann ich mir vorstellen, ich persönlich tendiere dann aber dazu, frische Kräuter zu geben, so dass die Tiere noch mehr Flüssigkeit bekommen. Oder ein Präparat zu wählen, was nicht noch einen ggf. schädlichen da eventuell überdosierten Inhaltsstoff enthalten.
Dass die Schweinchen diese Tabletten gerne mögen, hab ich auch gehört. Aber da gibts dann sicher auch noch gesündere Leckerbissen, auch wieder in Hinblick auf Flüssigkeit. Glycosaminglykane kann man auch über andere Quellen beziehen. Z.B. über Grünlippmuschel-Präparate (ich nutze das HGM forte für Katzen (weniger Geschmack/Geruch, glaub ich), was von einem Tierarzt entwickelt wurde, der einen sehr guten Ruf geniesst und eine mir bekannte Notstation seit Jahren ausserordentlich engagiert und kompetent betreut - denn auch bei Muschelpräparaten muss man ja auf Qualitätsmerkmale achten. Immer schwierig, alles im Blick zu haben...)

Tut mir echt leid, dass nach der OP nun keine Ruhe besteht. So wie der Befund lautet, kann ich mir leider vorstellen, dass nachoperiert werden muss, weil der Stumpf blutet oder sich entzündet hat. Da sie das schwächt, würde ich keine Zeit verstreichen lassen wenn möglich (Maximal einen Tag bei gutem Allgemeinbefinden). Ich mach lieber zu viel Stress in solchen Fällen, als zu wenig und nehme lieber das Risiko in Kauf, einen Tierhalter zu früh zum TA geschickt zu haben, weil ich leider auch einige Fälle kenne, in denen die Tiere tagelang gut drauf waren und dann ganz schnell abgebaut haben und nicht mehr fit genug für eine weitere OP waren  :traurig:
Das ist oft total schwer einzuschätzen und wir wurden da schon oft negativ überrascht sozusagen, dass sie dann doch angeschlagener waren, als gedacht, obwohl vom Verhalten her im Grunde unauffällig.
Soll dir keine Angst machen - es muss nicht so sein und ist auch nicht immer oder oft so. Aber zur Erklärung, warum meine Empfehlung lautet, nicht mehr zu warten und diese Woche noch bei Frau Drescher schallen zu lassen  :klee:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Néné

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 58 am: 04. Februar 2021, 02:33 Uhr »
@Vio
Sorry, Vio, ich kann nicht Deinen ganzen Beitrag lesen grad... wollte nur auf das zu Alrodin UtiKn Gesagte reagieren... ich gebe es ja in lauwarmem Wasser aufgelöst, und auch gar nicht ausdosiert pro Schweinchen. Pro Tier, je nach Gewicht, 1/4 bis 1/2 Tablette auf 3 bis 4 1/2 ml pro Schwein. Zweimal täglich.

Meine Blasenpatientinnen lieben das sehr, stehen Schlange bei Ausgabe, und seit ich das so gebe, haben wir keine Problemen mehr mit Gries oder festsitzenden Steinchen in der Harnröhre. Bevor ich diese Lösung fand, mussten einige der schweren Patientinnen mehrmals in Narkose, um Steinchen aus der Harnröhre zu popeln. Und ich füttere keinerlei Trockenfutter/-Kräuter, die dies begünstigen würden. Der fiese, aufsteigende, multiresistente Rinder-Keim ist die Ursache...der fördert die Stein- und Griesbildung, weil er auf den Steinen lebt.... Ich war in der Klauentierabteilung der Uniklinik um Rat zu bekommen. Der Keim ist bei Meerschweinchen bisher wenig untersucht...

Ich hatte zum Durchspülen verschiedene der harntreibenden Kräutertees und spezielle Blasen-Nierentees ausprobiert über die Jahre, die mich das Thema jetzt schon begleitet. Von einigen gab es Durchfall, andere wurden absolut nicht angenommen. Wir kommen alle hier mit dieser Lösung des aufgelösten Alrodin super klar.


@Gabi
Ich kann nur nochmal sagen, dass ich das Schwein zeitnah bei der Operateurin vorstellen oder zumindest schnell eine dringende Email an sie schreiben würde. Egal, wie Dein TA dazu steht. Steter Blutverlust egal aus welcher Quelle ist nicht ok und sollte ernst genommen werden

Sorry, wenn ich harsch rüberkomme.Druck und Eile geschuldet...  Ich habe einen Notfall, wollte, bevor ich in den Untiefen der Tierklinik versacke, nochmal antworten. Alles Gute! LG.

Vio

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Antwort: Chronische Blasenentzündung
« Antwort 59 am: 04. Februar 2021, 11:04 Uhr »
Keine Sorge, kommst nicht harsch rüber! Ich mach mir da bei mir auch oft Gedanken, weil ich in Eile schreib und dann mit Smileys spare.
Alles Gute für deinen Notfall  :traurig: :fr: :klee:

Danke für die Schilderung deiner Erfahrungen mit dem allrodin uti kn :-) Das klingt natürlich super, schade, dass das bei den Tieren in meinem Umfeld nicht so klappte, aber das waren vermutlich dann auch andere Erkrankungen oder Fälle.
Kannst du, wenn Zeit ist, nochmal schreiben, welchen Keim du genau meinst? Darüber weiss ich noch nicht viel.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms: