Autor Thema: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"  (Gelesen 11478 mal)

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Krümelchen

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Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« am: 21. Mai 2018, 13:29 Uhr »
Hallo  :winke:

Ich würde meine Fütterung gerne umstellen auf Ad libitum, habe aber etwas Angst, dass mich dann meine Schweinchen abends beim Nachhausekommen oder morgens beim Aufstehen mit Blähbäuchen "begrüßen" und ich notfallmäßig zum Tierarzt muss :grusel:.
Wie bewerkstellige ich so eine Umstellung am gefahrlosesten?

Ich habe zurzeit vier Meeris (1 Kastrat und 3 Weibchen) und füttere 3 mal am Tag Salate (Eisberg, Rucola, Radicchio, Chicoree, Salatherzen) und Möhren, Gurke, Fenchel, Paprika, Pastinake, rote Bete, Zucchini. An Menge sind das dann jeweils z. B. 2 Blatt Eisberg, 1 große Möhre, 1/2 Paprika, 1/4 Zucchini und 2 jeweils halbierte, ca. daumenbreite Scheiben Gurke. Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne gibt es abgezählt aus der Hand, maximal 5 Sonnenblumenkerne bzw. 3 Kürbiskeren pro Schwein. Petersilie und Dill ca. 3 - 4 Stängel. Wenn ich hier so die Fotos sehe, z. B. von Vio, habe ich den Eindruck, dass meine Schweine auf Diät gesetzt sind und die der User hier im Schlaraffenland leben.  :peinlich:

Einen eigenen Garten habe ich nicht. Im Gemeinschaftsgarten wachsen auf dem Rasen Gänseblümchen und etwas Löwenzahn; der Rasen wird allerdings relativ regelmäßig gemäht.

Liebe Grüße von Krümelchen
Liebe Grüße von Krümelchen

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 1 am: 21. Mai 2018, 16:35 Uhr »
Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, deine Meerschweinchen auf ad libitum zu setzen ... wenn sie soviel Ölsaaten bekommen, wie sie wollen, klappt das vermutlich mit der Zusammenstellung der restlichen Kost schlichtweg nicht, da du doch sehr frucht- und speicherwurzellastig fütterst.

Wäre es da nicht sinnvoller, statt auf ad lib umzustellen, lieber auf eine Wiesenernährung umzustellen?
Wiesen, Weiden und Parkgrün hat zumindest in Deutschland jeder in der Nähe ... gesammelt werden kann in Parks, auf Friedhöfen mit verwilderten Bereichen (bitte immer vorher den Friedhofswärter kontaktieren, ob das Sammeln auf den Friedhöfen überhaupt in Ordnung ist! Die Kontaktdaten des Friedhofwärters stehen immer am Eingang zum Friedhof), an Wegrändern, auf Brachen und verlassenen Grundstücken, Gärten (klingeln und fragen, ob man jäten darf - viele Gartenbesitzer sind froh, wenn da jemand ist, der ihnen den Garten jätet), Hinterhöfe, nicht umzäunte Wiesen, die Ränder von Weiden und unter den Weidezäunen (will man auf der Weide sammeln, bitte immer die Besitzer vorher fragen) etc ... wenn man weiß, wo Biolandwirte wirtschaften, kann auch dort an den Feldrändern gesammelt werden.

Die Umstellung ist auch viel einfacher, ohne daß es Blähbäuche gibt, wie ausgerechnet Körner oder Fruchtgemüse ad lib verfüttern zu wollen ... man fängt an mit Gehölz, also Weide, Esche, Birke, Ahorn, Vogelbeere, Weißdorn, Schlehdorn (das Dorngestrüpp für den Anfang hochbinden und keinesfalls auf die Hauptverkehrsadern der Schweinerei legen - sie müssen erst lernen, daß sie vorsichtig sein müssen, damit sie sich nix eintreten), Efeu, Obstzweige, Quitten und Zierquitten ... alles mit Holz und Blättern, Fruchtansätzen und was da sonst so dran ist.
Schon einen Tag später kann dann mit Wiese und Wegrand angefangen werden - wenn du ne schöne Wiese gefunden hast (Parkwiesen in Städten sind meist richtig gute Sammelgebiete, solange sie nicht zu klein und dadurch zu stark von Hunden frequentiert sind), einfach gleichmäßig von vorne nach hinten rupfen - auf Wiesen und Weiden wächst alles in richtiger Zusammensetzung. Ergänzen kannst du dann von Brachland und Wegrand mit Gänsedisteln, Stachellattich, Nelkenwurz, Knoblauchrauke etc.
Wenn du nur einzelne Kräuter von der Wiese dir aussuchst (beispielsweise nur Gänseblümchen und Löwenzahn), dann hast du fast immer eine Auswahl, die zu Blähungen führt - es muß wirklich alles von der Wiese mitgenommen werden, auch Hahnenfuß, Gräser und Co ... damit die Meerschweinchen von Anfang an lernen, sich die besten Stücke herauszusuchen und nicht anfangen, alles in sich hineinzuschlingen, ohne es vorher zu begutachten!

Sehr gut zu sammeln sind auch die an Gewässern, insbesondere an Flüssen, sich enorm ausbreitenden Bestände an japanischen Staudenknöterich, vielleicht hast du sogar das Glück und in deiner Nähe wachsen wild Topinambur und Bambus.

Dann hast du eigentlich schon die Umstellung geschafft - nun braucht nur noch Kohl angefüttert zu werden und du bist auch für den Winter gewappnet.

Wichtig ist allerdings auch ein Gesundheitsnapf, den du jeden Tag beliebig anbietest mit verschiedenen Gewürzen und aromatischen Sämereien, beispielsweise Schwarzkümmel, Kümmel, Kreuzkümmel, Anis, Koreander, Basilikumsamen, Wacholderbeeren, getrocknete Blaubeeren, süßer und Bitterfenchel, Ajowan, Piment, Gewürznelke, Zimtrinde (nur in Bio!) etc ... halt das, wo du gut rankommst, ruhig in Bioqualität (aus dem Gesundheitsnapf wird eh meist nicht viel geholt, da kann man sich Bio gut leisten).
Wichtig - nix im Gesundheitsnapf darf gemahlen sein, das muß alles im Stück sein.
So ein Gesundheitsnapf beugt jeder Menge an Erkrankungen vor, insbesondere Blähungen, aber auch einigen durch Infektion bedingte Erkrankungen oder aber Darmerkrankungen.

So ein regelmäßig gemähter Rasen eignet sich leider nicht so zum Sammeln, sicher Gänseblümchen wachsen da auch, aber es ist eher eine Ergänzung zu artenreichen Wiesen und Parkwiesen. Ansonsten wächst da hauptsächlich Weidelgras - und das ist eines der ganz, ganz wenigen ungesunden Gräser für Meerschweinchen.

Wo du beim Gemüse noch verbessern kannst, daß du mehr den Fokus auf blättriges Gemüse legst, denn das gehört neben Wiese und frischem Gras (Bambus!) zur Hauptspeise von Meerschweinchen.
Geeignet sind Möhrengrün, Betegrün, Postelein, Rucola, Radicchio, Chicoree, Mangold, Spinat (vorsichtig anfüttern, da Spinat blähen kann), Catalogna, Pastinakengrün, Fenchelgrün, Lauch und natürlich Kohl (sollte auch angefüttert werden). Regionales Gemüse ist meist deutlich gesünder, wie Gemüse aus aller Welt.
Sowas wie Zucchini, Paprika, Möhrenwurzeln, Gurken oder ähnliches ist nur Beifutter, es ergänzt, aber sollte kein Hauptfutter sein.  Petersilie und Dill können zwar so viel gefüttert werden, wie deine Meerschweinchen freiwillig futtern, sind aber eher Medizinal- und Gewürzpflanzen und werden als Hauptfutter meist nicht angenommen.

Krümelchen

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 2 am: 21. Mai 2018, 22:35 Uhr »
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ich habe hier in den letzten Tagen viel gelesen und dachte eigentlich, Ad libitum bedeutet hauptsächlich Wiese in eher großen Mengen + Sämereien im Napf und eher weniger Fruchtgemüse; aber insgesamt soviel, dass zur nächsten Fütterungszeit noch was übrig ist, wenn man morgens und abends füttert?  :frag:
Bezieht sich dieses Ad libitum denn nur auf Ölsaaten? Dann hatte ich das noch nicht so ganz verstanden...

Ich meinte Umstellung auf hauptsächlich Wiese bzw. wenn im Winter nicht vorhanden, auf viel mehr blättriges Gemüse/Salate als ich es jetzt gebe. Jetzt füttere ich noch mit der Befürchtung: "Huch, nicht zuviel aufmal, sonst gibts Bauchweh!" Davon will ich weg.
Wichtig ist mir auch, dass die Schweinchen immer das Gefühl haben, es ist genug zu fressen da. Sie haben zwar immer in großen Mengen Heu im Gehege, aber wenn ich den ganzen Tag weg bin, haben sie tagsüber eben nur dieses trockene Heu. Ich möchte aber, dass sie den ganzen Tag über Grünfutter fressen können, wenn immer sie möchten.
Liebe Grüße von Krümelchen

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 3 am: 22. Mai 2018, 11:30 Uhr »
Dann haben wir uns mißverstanden, sry :D

ad libitum (Abk.: ad lib) heißt nach Belieben. Es kommt aus der Laborhaltung, wo normalerweise die Tiere rationiert mit Pellets gefüttert werden. Wenn sie an die Pellets nach Belieben rankommen, also wann sie wollen und soviel sie wollen, spricht man von ad lib.

Die meisten Meerschweinchenhalter füttern Heu ad lib. Die Meerschweinchen kommen nach Belieben ans Heu und sie können soviel Heu schnabulieren, wie sie möchten und wann sie möchten. Auch Wiese kann man ad lib verfüttern ... aber ad lib heißt nicht Wiesenfütterung. Man kann alles ad lib füttern, muß also immer angeben, was man denn gerade ad lib füttern will.
So wie du deinen Text geschrieben hattest, hatte ich das ad lib auf deine bisherige Ernährung bezogen - also ad lib Fruchtgemüse, Speicherwurzelgemüse, Salate und Ölsaaten ... und das ist halt meist keine gute Idee, die Hauptspeise ist da ja sehr unterrepräsentiert ...

Es gibt bei der Umstellung immer zwei Punkte - das Eine sind die Meerschweinchen, so im ganz Groben ist ihnen angeboren, was ihre Hauptspeise ist und wie sie ergänzen müssen ... sie brauchen uns Menschen nicht, um sich das richtige Futter rauszusuchen, sie können es einfach, sobald genügend Hauptspeise im Angebot ist.
Dementsprechend leicht fällt ihnen die Umstellung auf ihre artgerechte Kost, sobald sie die im Angebot haben - man braucht eigentlich kaum etwas zu beachten, die Wutzen können es halt einfach.
Problematisch für sie ist einzig, wenn sie ein Leben lang von Heu und bissi Gemüse leben mußten, dann mußten sie die gesamte Zeit über hungern ... sie bekamen ja nur Rauhfutter und ein wenig Beifutter. Das ist in etwa so, als wenn wir Menschen nur noch Zwieback, so viel wir wollen und rationiert ein wenig Kartoffelsuppe bekommen würden. Klar - der Mensch überlebt das, Meerschweinchen überleben auch Heu mit bissi Gemüse, aber letztendlich wird man gierig auf alles, was auch nur so ein kleines Bischen aussieht, riecht und schmeckt, wie die Hauptspeise ... und wenn dann tatsächlich mal Wiese im Angebot ist, schaufeln sich das die Meerschweinchen in einem Tempo hinter die Binden, da gibts kein Morgen - leider vergessen sie in ihrer Gier glatt das Kauen, könnte ja sein, daß sie für die nächsten Jahre im Vorraus fressen müssen.
Tja - und das gibt dann halt furchtbare Blähungen.

Also speißt man sie in der Umstellung einfach erstmal etwas ab, was eigentlich nur Beikost ist, was sie aber so schnell und viel fressen können, wie sie wollen, ohne daß es schadet, weil sie eh gezwungen sind, es so gut zu kauen, daß es durch die Speiseröhre paßt - und das sind Zweige diverser Gehölze.
Die bereiten dann auch gleich noch den Darm auf Wiese vor - denn wenn Meerschweinchen zulange mit Heu und bissi Gemüse gehungert haben, dann wachsen im Darm zuviele der schnellwachsenden Bakterien ... genau diejenigen halt, welche die Blähungen verursachen, wenn sie mampfen, wachsen und sich vermehren. Wenn die dann gierig über den ligninhaltigen Blätter- und Zweigebrei herfallen, fressen sie die Lignine mit, wandeln die in Phenole um - und werden durch die Phenole geschwächt. Phenol ist nämlich für Mikroorganismen giftig.
So geschwächt hängen sie dann mit Bauchweh am Darmrand rum und können keine Gase mehr produzieren. Es gibt also auch keine Blähungen.

Haben sich die Meerschweinchen mit der halbwegs passenden Gehölznahrung den Bauch vollgeschlagen, sind sie auch nicht mehr so gierig hungrig - nun fressen sie auch Wiese manierlicher, kauen besser und so gibts dann auch mit Wiese keine Blähungen mehr.

Der andere Teil ist der Halter - der Mensch, der die Macht über die Schweinerei und ihr Futter hat ...
Uns Tierhaltern wird von allen Seiten eingeimpft, füttert dies nicht, füttert das nicht, Meerschweinchen sind wie kleine Kinder, die wissen nicht, was gut für sie ist und das ist giftig und jenes bringt die Schweinerei um ...
Im Kopf entsteht da ein ganz, ganz schräges Bild davon, was gut und was schlecht ist für die Schweinerei - und dieses Bild paßt so gar nicht mehr ins gesunde Ernährungskonzept, welches jedem Meerschweinchen angeboren ist. Aber aufgrund dieser ständigen Hirnwäsche beobachten wir unsere Meerschweinchen auch nicht mehr und erkennen deshalb auch nicht mehr, wenn etwas für die Meerschweinchen gut ist, wo aber alle Welt sagt, das ist tödlich für die Schweinerei!
Mit dieser schlimmen Angst, das Falsche zu füttern, werden wir nun ins Tierhalterleben entlassen ...
Die Meerschweinchen haben mit der Umstellung auf abwechslungsreiche Wiese-Wegrand-Ernährung viel, viel weniger Probleme, wie wir Menschen mit unserem komischen schrägen Weltbild, was die Meerschweinchen denn heute mal so wieder zu fressen bekommen zu haben ... es ist schwer, damit fertig zu werden.
Aber glaub mir, es lohnt sich, eine Umstellung auf Wiese so schnell, wie es dir irgendwie möglich ist, voranzubringen - die Meerschweinchen bekommen so die Möglichkeit, wieder zu lernen, daß sie nicht das bischen artgerechte Kost, was sie bekommen, im Düsenjettempo verschlingen müssen, sondern das immer genügend ihrer Hauptkost da sein wird, daß sie nicht hungern müssen. Und so werden sie dann eher mäklig ... und schlingen nicht mehr so. Sie übernehmen die Verantwortung für das, was sie fressen, wieder vollständig - solange man sie nur läßt. Und sie können sich ihr Futter viel, viel besser rationieren, wie wir Menschen das für sie können.
Wir sind nunmal keine Meerschweinchen - wir sind Menschen.
Das sollten wir uns jeden Tag klarmachen ... dann ist es denke ich auch mit der Umstellung einfacher.

niki+

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 4 am: 23. Mai 2018, 12:06 Uhr »
D.h. Dass meine meeris so mäkelig sind, ist ein gutes Zeichen?  :g:
Paprika ist z.b. Total bäh gerade. Ebenso Karotten. Beide werden seit es Wiese gibt nicht angerührt. Und ich habe es dann zum Glück kapiert und die guten bio Karotten und bio Paprikas selber gegessen...

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 5 am: 23. Mai 2018, 14:22 Uhr »
Schlaue Meerschweinchen :D

Die wissen halt sehr genau, daß Wiese ihre Hauptspeise ist - und wenn die, wie jetzt im Frühjahr/Sommer, sehr nährstoffreich ist, brauchen sie nicht mit sowas Ungesundem, wie Paprika und Möhren, zu ergänzen  :P

Schweinchenmama

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 6 am: 23. Mai 2018, 15:34 Uhr »
Könnt Ihr bitte auch bei mir mal einen Blick drauf werfen und ein paar Tipps geben?
(Meine Schweinchen sind alle gesund, bis auf die Zahnprobleme von Quiqui, also es gibt keine Matsche (außer bei ihr selten) und ich habe auch noch nie Blasenprobleme oder so bemerkt. Ein Schweinchen hat Eierstockzysten, das ist alles. Aber auch wenn sie gesund sind, kann es ja nicht schaden, das Futter noch zu verbessern  :-))

Ist das denn in Ordnung, dass meine Schweinchen Zweige und Blätter nur gegessen haben, bevor endlich Wiese so richtig losgewachsen ist? Im Moment werden sogar Haselnusszweige/blätter verschmäht....  :traurig:

Bei Wiese bin ich jetzt auch unterwegs zu ad libitum  :-), meist klappt es, dass sie immer einen großen Haufen zur Auswahl haben, nur selten komme ich nicht dazu, rechtzeitig Nachschub zu liefern, aber der Haufen ist nie ganz weg... sie essen offenbar manche Gräser lieber als andere und auch manche Wildkräuter mehr und manche wenige, aber das ist ja der Sinn der Sache, oder? Ich pflücke abwechselnd auf verschiedenen Wiesen, dabei versuche ich immer alle Gräser und Kräuter der Wiese mitzunehmen. Und die Wiesen sind etwas unterschiedlich in der Zusammensetzung. Giersch muss ich aus dem Wald holen, den gibts seltener. Auf einer Wiese steht auch Schilf und das ist recht beliebt.
Trotzdem werden Möhren zur Zeit manchmal sehr gerne gegessen, z.B. über Nacht verschwindet eine Möhre meist komplett. Wenn nicht, liegt es wohl eher an der Qualität der Möhren, manchmal sind die nicht so toll, trotz bio.
Paprika und Tomaten sind immer noch ein Hit, die gibts allerdings nicht ad libitum... ob es daran liegt?
Es tut mir halt leid, teuren Bio-Paprika in Mengen zertrampeln und plattliegen zu lassen  :traurig: Daher gibt es den immer in kleine Stückchen geschnitten aus der Hand oder in der Gemüseschüssel und auch wenn es viele Stückchen waren, verschwinden die sofort. Ebenso Kirschtomaten...

Ich hab es bisher so gehalten, dass Heu und Gurke (als Getränk) immer da sind, und Wiese so viel wie möglich, so wie ich eben dazu komme und Gemüse in kleinen Stückchen in der Schüssel, da fülle ich nach, wenn es weg ist (Paprika, Tomate, Fenchel, ... Saisongemüse). Salate kauf ich jetzt nicht mehr, wenn es täglich Wiese gibt. Fenchelgrün, Möhrengrün und so gibt es, wenn vorhanden, aber auch nicht mehr so oft wie im Winter, wenn sie Wiese ersetzen müssen.
Heu wird jetzt deutlich weniger gegessen.

Im Saatenschüsselchen habe ich mal einige Tage probiert, auch Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne ad libitum anzubieten, aber die werden immer sofort komplett aufgegessen, auch wenn es große Mengen sind. Und da frage ich mich, ob das gesund ist, wenn sie so große Mengen Ölsaaten essen  :frage:  Ich habe sie jetzt erst einmal wieder reduziert, fülle jetzt nur alle paar Tage nach und nur einen Löffel voll.... wie sollte ich das denn handhaben?

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 7 am: 23. Mai 2018, 19:50 Uhr »
Es ist möglich, daß Paprika und Tomate noch sehr gern gefressen werden, weil sie rationiert sind - was selten ist, schmeckt halt besser. Es ist aber auch möglich, daß du ein Schweinchen mit Diabetes mellitus Typ 2 im Anfangsstadium bei hast - oder sogar schon ausgeprägt. Dann wäre erfahrungsgemäß diese Auswahl der roten Früchte durchaus normal (Du hast ja deine Schweinerei auch nur in Gebraucht geholt, weißt also über das Vorleben nur wenig - und über die genetische Lage noch weniger) ... viele Zusammenhänge zwischen dem, was die Meerschweinchen futtern und ihrem körperlichen Zustand kennen wir nichtmal ...
Solange die Früchte also nicht zu Matsche führen, würd ich sie deshalb weiterhin anbieten - auch wenn es eher ungewöhnlich ist, daß Meerschweinchen trotz Wiese noch Früchte futtern.
Daß Möhre ab und an noch vollständig verputzt wird dagegen ist noch im normalen Bereich ... nicht alle Meerschweinchen wählen im Sommer 100% Wiese - da spielt die Gewohnheit eine Rolle, persönliche Vorlieben und sicherlich auch der körperliche Zustand. Auch hier wieder - solange es keine Verdauungsprobleme gibt, würd ich die Möhren weiter anbieten. Sie können ja Hauptspeise Wiese wählen, wenn sie das wollen.

Mit den Saaten ist es so, daß du nicht weißt, ob sie dringend gebraucht werden - oder ob die Meerschweinchen aus welchen Gründen auch immer zuviel Ölsaaten futtern. Das Problem ließe sich lösen, indem du die Saaten nur noch so anbietest, daß sie erarbeitet werden müssen, nicht mehr im Napf (bzw du wirst Quiqui beobachten müssen, wenn sie durch die Zähne nicht mehr genügend Wiese futtern kann und deshalb auf Saaten ausweicht, wäre es fatal, die Saaten so schwer erreichbar anzubieten, daß Quiqui nicht mehr genug davon bekommt.
An der Stelle wäre ne regelmäßige Gewichtskontrolle für die nächste Zeit durchaus sinnvoll, immer zur gleichen Uhrzeit, aber es muß nicht täglich sein, um bei Quiqui feststellen zu können, ob sie genügend Nährstoffe aufnimmt.)
Mögliche Erschwernisse wären beispielsweise:
- Eine Wanne mit Heu und getrockneten Blättern, über welche die Ölsaaten gestreut werden - die Meerschweinchen müssen nun nach den Sämereien "tauchen", da diese durch das Gewicht der Meerschweinchen vom Heu-Blätter-Berg runterfallen und dann sich am Boden der Wanne sammeln. Gleichzeitig brauchst du nur Heu und Blätter regelmäßig zu entfernen und siehst, ob die Samen auch tatsächlich fast alle gefunden und gefressen wurden, du hast also noch die Kontrolle drüber, was gefressen wird.
- Du verteilst die Sämereien in der Einrichtung, so daß die Meerschweinchen richtig Wege zurücklegen müssen, um die gleiche Portion zu fressen, die sie vordem bequem im Napf zur Verfügung hatten. Eine Kontrolle, wieviel gefressen wird, hast du dann allerdings vermutlich nicht mehr - aber es dürfte für Quiqui die beste Lösung sein, denn laufen kann sie auch mit maroden Zähnen.
- Du verpackst die Ölsaaten in kleine Kisten zusammen mit Heu, machst da Löcher rein, daß gerade mal so Kerne rausfallen können, aber nicht sofort rausfallen, weil sie sich in den Löchern erstmal verkanten. Auch Papprollen sind dafür geeignet. Bei den Papprollen kommst du sogar ohne Löcher aus, wenn du die Sämereien da reinpackst und die Enden mit Stroh zustopfst. Wenn die Meerschweinchen wissen, wo sie die Kerne finden, kannst du sogar die Kerne in kleinen Schachteln ohne Löcher, aber abhebbaren Deckel verstecken - oder, wenn die Schweinerei anfängt, die Pappschachteln zu zerlegen, auch richtig in Pappschachteln verpacken, die sich nicht mehr öffnen lassen sondern nur zerbissen werden können, um an die begehrten Sämereien zu kommen.

Auf die Art und Weise stellst du sicher, daß die Bilanz Energieausgabe vs Energiegewinn für die Meerschweinchen deutlich ungünstiger wird - sie fressen nun also nur noch so viele Sämereien, wie sie unbedingt brauchen und du kannst die Sämereien ad lib anbieten, ohne Angst zu haben, daß du irgendwann rollende Fettröllchen mit Gehwarzen und kaputten Zähnen hast, nur weil die liebe Schweinerei lieber Samen statt frische Wiese futtert.
Wenn da ein Schweinchen bei ist, was die Samen besonders dringend benötigt, wird es sich durch die aufzuwendende Arbeit nicht von abbringen lassen, weniger zu fressen - es wird einfach mehr für die Sämereien tun.

Vio

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 8 am: 23. Mai 2018, 21:25 Uhr »
Ich hab momentan leider gar keine Zeit zum Antworten, lese aber interessiert mit :-)

Wollte noch Links zu Thread ergänzen, die passen:

Hier hatten wir das Thema Anfüttern ja auch schon mal und da ist ein wichtiger Tipp von Murx bei, wie ich finde, nämlich Gras zum Anfüttern mit Heu zu mischen, so dass nicht geschlungen und mit Heu gemischt gefuttert wird, es aber konstant Gras gibt: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1271.0

Und hier sagt Murx auch noch was beim Anfüttern neuer Nahrung bei Blähbauch-Schweinies: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1275.msg21225#msg21225

 :-)

Sonnenblumenkerne biete ich in einer Art Spielball an :-) Auch wenn die Lösungen von Murx cooler und irgendwie natürlich sind, kommt das bei uns gut an :-) Man kann auch anderes Intelligenzspielzeug nehmen, ich hab da aber nur das Öttbrett und einfach den Deckel wegschieben ist halt nicht besonders schwer oder Energie kostend ;)

Hier Ballvideos von uns, Füllung waren geschälte Sonnenblumenkerne:

Fillion  :lieb:: https://www.youtube.com/watch?v=gVYDT5Vw4do (ab 2:30 gehts dann nach dem Wegtraben vom Ball weiter mit dem Ballspielen)

und hier meine Horde  :lieb: beim Gruppenball-Spiel 2012:
https://www.youtube.com/watch?v=j1l788eGJOQ
https://www.youtube.com/watch?v=ePdO3HOyEzg

Aktuell sind Sämereien abgesehen von Sonnenblumen- und Kürbiskernen mega out. Im Winter wurde Schwarzkümmel inhaliert und nun ignoriert - so soll das ja wohl auch sein. Nadelhölzer sind mal einen Nager wert, Blätter ganz selten mal, der Hit ist frisch nachgewachsenes Schilf, das Gras ist aktuell schon zu sehr in der Blüte hier, finden meine Schweine wohl...
Apfel und Gurke sonst und mal ein klein wenig Sellerie und ein paar Wildkräuter zwischendurch. Eigentlich könnten sie aber wohl auch nur von dem saftigen Schilf leben gerade  :g:

So, nun esse ich meinen frisch im Bürovilla-Garten gesammelten Wildkräuter-Salat und husche wieder rüber ins Labor. Schönen Abend euch allen!
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Schweinchenmama

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 9 am: 23. Mai 2018, 22:58 Uhr »
Danke Murx! Die Heuwanne mit den versteckten Kernen werde ich mal ausprobieren!
Da es bei uns Streu und kein Fleece gibt, kann ich Kistchen, aus denen Kerne rausfallen, nicht so gut verwenden, die würden dann in ein paar Zentimeter Streu verschwinden, nur auf dem Balkon würde es gehen... ich werde mal etwas basteln... Bei den wenigen Balkonaufenthalten, die es bisher gab, hab ich Sonnenblumenkerne locker über die Fläche verstreut, die dann gefunden werden mussten, das ging gut und auch auf die mit Fleece bedeckte Rampe auf das eine Häuschen, streue ich hin und wieder ein paar Kerne, die da gefunden werden können.  :-) Eines der Schweinchen geht eigentlich regelmäßig nachschauen, ob da etwas liegt, weil ich da auch andere Leckerbissen hinlege, wobei nicht immer alles auch gegessen wird, je nach Vorliebe halt  :-)
In den Tagen, in denen ich das mit ad libitum bei den Kernen probiert hatte, haben die Schweinchen übrigens alle zugenommen, das mit den "rollenden Fettröllchen mit Gehwarzen" ( :haha:) ist also nicht weit hergeholt  :g:
...nur Quiqui konnte nicht so schnell so viele Kerne essen, weil sie zu dieser Zeit gerade das Problem mit den zu kurzen Schneidezähnchen hatte. Sie bekommt zerkleinerte Sonnenblumenkerne öfter mal im Päppelbrei, der dann besonders gerne gegessen wird... Danke, Murx, für den Hinweis, sie wird von mir wegen der Zähnchen sehr regelmäßig gewogen und hält mit dem Brei ihr Gewicht sehr gut schon seit Monaten ...und sobald sie nach einem guten Zähnchen-Schliff selbst wieder dazu essen kann, nimmt sie langsam zu (was ja erwünscht ist, da sie noch 100g bis zu ihrem alten Gewicht braucht und früher sogar mal 280g mehr hatte...) also müsste sie genug Nährstoffe aufnehmen? Sie ist sehr, sehr wählerisch bei dem, was sie dann selbst frisst, z.B. eine Weile zuletzt sehr viel Klee, den sie jetzt wieder gar nicht mehr nimmt....

Dass eines meiner Schweinchen Diabetes entwickelt, hoffe ich nicht  :traurig:  Vielleicht sollte ich die Früchte mal doch in größerer Menge anbieten und schauen, ob sie dann immer noch so begehrt sind  :frage:

Schilf essen meine auch sehr gerne  :-)
Ist das so, dass Meerschweinchen blühende Gräser weniger mögen als vor der Blüte? Wegen anderer Nährstoffzusammensetzung?  :frage:

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 10 am: 24. Mai 2018, 11:33 Uhr »
Wenn Gräser blühen, stecken sie die Nährstoffe in die Blüten und später in die Samenbildung - sind halt ihre kleinen Babys, die sie da ausbrüten. Der Stengel ist ja schon aufgebaut, die Blätter werden nur noch benötigt, um genügend Photosynthese zu betreiben, damit genügend Energie für die Produktion von Blütenpollen und später für die Samen da ist.

Das heißt, die Stengel verholzen zunehmend (Lignin wird eingelagert, damit die Stengel stabiler stehen) und insgesamt wird das Gras immer nährstoffärmer ... deshalb hat Heu (geerntet vor und während der Blüte) deutlich mehr Nährstoffe wie Stroh (geerntet nach Samenbildung).
Dementsprechend wählen Meerschweinchen dann lieber junge Gräser, oder wenn keine jungen Gräser mehr auf der Wiese sind, halt Kräuter - die haben noch genügend Nährstoffe, welche die Meerschweinchen verwerten können.
Körnerfresser, wie beispielsweise Hamster, futtern die nährstoffreichen Blüten und später die nährstoffreichen Samen ... müssen dafür jedoch ganz schön durch die Gegend rennen, klettern und puhlen. Für Meerschweinchen ist es einfacher, die Blätter von Gräsern und Kräutern zu futtern, die lassen also Blüten und Samen kurzerhand links liegen - und die nährstoffarmen verholzten Stengel auch.

Wenn sich Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt, dann müßte es sich noch zurückbilden können ... es geht hier um die Bauchspeicheldrüse. Durch Pellets und Kuntibunti wird viel freiliegende Glucose aufgenommen, die mit einem mal den Blutzuckerspiegel steigen läßt - es muß also viel Insulin ausgeschüttet werden und wenn das überhand nimmt, wird die Bauchspeicheldrüse überlastet und macht nach und nach nen Abgang ...
Bei Wiesenernährung muß Glucose mühsam aus dem Nahrungsbrei gelöst werden, das ist nicht mehr so leicht verdaulich wie Pellets und Co ... damit wird Glucose viel langsamer aufgenommen, der Blutzuckerspiegel steigt nur wenig an, es braucht kaum oder kein Insulin ausgeschüttet zu werden. Die Bauchspeicheldrüse kann sich wieder erholen und reparieren. Die roten Farbstoffe in Paprika und Tomate helfen dabei, weil sie für sorgen, daß der Blutzuckerspiegel auch ohne Insulineinsatz sinkt.
Es scheinen da jedoch auch noch andere Effekte eine Rolle zu spielen, denn auch Apfel senkt den Blutzuckerspiegel, ohne daß Insulin ausgeschüttet werden müßte - aber von Diabetiker-Schweinchen werden tatsächlich rote Paprika und rote Tomaten bevorzugt ... es gibt sogar einige Diabetiker-Schweinchen, die nur rote Spitzpaprika einer bestimmten Sorte bevorzugen, da scheint das, was ihnen hilft, am besten zu verwerten zu sein. Würde da mal nach gesucht werden, könnten sich bestimmt ganz neue Medikamente, die auch Diabetiker-Menschen helfen würden, entwickelt werden.

Schweinchenmama

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 11 am: 24. Mai 2018, 14:41 Uhr »
Hm. Keines der Schweinchen wurde je mit Pellets ernährt, die mögen sie gar nicht. Eine TÄ hatte mir mal welche aufgeschwatzt und ich hatte hin und wieder welche ins Kräuterschüsselchen dazu gelegt, die bleiben aber immer übrig.

Nur Quiqui bekommt jetzt im Päppelbrei auch eingeweichte Pellets, weil sie sonst gar kein Gras bekommen würde. Ich nehme dafür die besten Pellets, die ich bekommen konnte.

Was ist denn "Kuntibunti"?

niki+

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 12 am: 24. Mai 2018, 16:40 Uhr »
... es gibt sogar einige Diabetiker-Schweinchen, die nur rote Spitzpaprika einer bestimmten Sorte bevorzugen, da scheint das, was ihnen hilft, am besten zu verwerten zu sein. Würde da mal nach gesucht werden, könnten sich bestimmt ganz neue Medikamente, die auch Diabetiker-Menschen helfen würden, entwickelt werden.

Also ich habe zwar kein Diabetes aber ich hatte auch mal einen Winter lang eine echte Sucht nach roten Sptzpaprikas. jeden Abend musste ich eine oder 2 essen, sicher über 3 Monate hinweg. Das heisst mein Körper hat da auch irgendetwas Blutzuckerspiegelmässig ausgeglichen? Das wäre ja echt ein Hit, würde so ein Gemüse beim menschen auch was heilen. Aber natürlich wird mehr Geld in Medikamentenforschung gesteckt und in Werbung für Zuckerprodukte. Wenn niemand Gewinn draus machen kann, ists ja fürn Hugo im kapitalismus. und von paprikas wird niemand reich.

Murx Pickwick

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 13 am: 24. Mai 2018, 18:44 Uhr »
Hier ein schönes Beispiel für Kuntibunti :D
Kuntibunti
Sicher nicht das Schlimmste seiner Art, aber ein sehr schönes Beispiel sinnlos zusammengemixter bunter Extrudate und sonstige Zutaten, wie zum Beispiel hier gut zu sehen, überlagerte Erdnüsse (sieht man schön an den weißen Punkten auf den Erdnüssen). Das Ganze wird sinnlos mit allem an billigen Vitamin- und Mineralstoffvormischungen angereichert, deren man habhaft wird.
Es gibt Kuntibunti auch in bunten Kringelchen und roten Herzchen und was sonst so das menschliche Auge begehrt, gemixt mit Futterhafer, Luzernestengeln, Petersilienstengeln, getrockneten Karotten und was sonst halt noch so billig auf dem Weltmarkt zu haben ist - mit einer gesunden Ernährung haben diese Extrudat-Sonstwas-Gemische allerdings herzlich wenig am Hut, sie sollen einfach nur hübsch aussehen.
Die Packungen, zumindest im Nagerbereich, neigen übrigens ihrerseits sehr kitschig auszusehen, da gibts beispielsweise rosa Packungen mit niedlichem Kaninchen drauf und nem Plasteguckefenster in Herzchenform, damit jeder dieses wundervolle bunte Mischmasch mit den Augen begutachten kann.

Ach ja - so kann übrigens Kuntibunti auch aussehen:
Kuntibunti, die Zweite
Dieses tolle Futter kommt zwar ohne Extrudate daher, dafür besteht es aus hübsch bunten Maisflocken, Erbsenflocken, Möhrenflocken, Haferflocken ... was gibts eigentlich noch für Flocken? - ist da bestimmt auch mit drin ^^
Ach ja - nicht vergessen die supergesunden Graspellets dazwischen aus Abfällen der pflanzenverarbeitenden Nahrungsmittelindustrie ...
Das Ganze wird dann gepriesen als Futter für Meerschweinchen, Kaninchen und - man höre und staune - Hamster! Nicht, daß Hamster gänzlich andere Nahrungsansprüche haben, wie Meerschweinchen und Kaninchen, darum geht es ja nicht - geht ja nur darum, daß Mensch das nett hübsch bunt anrichten kann, folglich also käuft ...

@niki+: Es könnte sein, daß du mit der Spitzpaprika deinen Blutzuckerspiegel gesenkt hast, könnte auch sein, daß da was Anderes hinter steckte ... leider gibts ja bislang nur wenig Untersuchungen dazu und speziell zu roter Spitzpaprika hab ich bislang gar nix gefunden.

Schweinchenmama

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Antwort: Fütterungsumstellung auf "ad libitum"
« Antwort 14 am: 24. Mai 2018, 23:46 Uhr »
 :nein: Danke, Kuntibunti hatten meine Schweinchen auch alle nie.

Sie haben sich alle von der Mutterzitze an von einem kunterbunten :g: Mix aus Heu, teils Wiese (oder zumindest Gras+Löwenzahn) und verschiedenen Gemüsen ernährt. Irgendwann gab es mal hin und wieder eine Erbsen- oder Karottenflocke oder ein paar Sonnenblumenkerne als Leckerli aus der Hand. Und manchmal eine Mischung getrockneter Kräuter, von der sie aber immer nur wenig essen.
Saatenmix hab ich eingeführt, als ich hier im Forum darüber gelesen habe und seither gibt es auch mehr und vielfältigere Wiese....