Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Thema gestartet von: Tiefseetaucher am 01. Juni 2014, 11:29 Uhr

Titel: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Tiefseetaucher am 01. Juni 2014, 11:29 Uhr
Ihr Lieben!

Da es nun vereinzelt im Forum schon Meinungen und Äußerungen dazu gab, möchte ich uns hier die Möglichkeit geben, über Pros und Contras von Tierärzten zu diskutieren. Wichtig ist, dass es sachlich bleibt, sprich, niemand wird an den Pranger gestellt, niemand wird in den Himmel gelobt oder der andere verteufelt. Es geht um Erfahrungen, Meinungen, vielleicht sogar Ideen usw. Jeder hat eigene Erlebnisse, die nicht abgewertet oder verurteilt werden. Wir haben alle mal als Tierhalter angefangen, das bitte nicht vergessen.

Auch wenn wir hier alles erwachsene Menschen sind, setze ich diese Hinweise voran, weil es hier auch um Emotionen geht. Tiere sind vielleicht gestorben, man fühlt sich leichter beschuldigt, etwas falsch gemacht zu haben oder ähnliches und liest einen Beitrag verschärfter, als er gemeint war. Sowas möchte ich verhindern.

Danke euch.  :-)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Tiefseetaucher am 01. Juni 2014, 11:31 Uhr
Beginnen möchte ich gleich mit 2 Zitaten aus diesem Thema http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=390.0 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=390.0)  :

[OT]Ich habe auch für meine Katzen schon mehrfach Diagnosen erhalten die nicht ansatzweise dem entsprachen, was der Fall war. So wurde bei einem Kater Malt-Soft-Paste verordnet, weil er zu viel Haare geschluckt hatte, die korrekte Diagnose war chronische Niereninsuffizienz. Mein anderer Kater hatte einen Virusinfekt und musste eingeschläfert werden, korrekt hatte er eine vereiterte Bauchfellenzündung und kam nach einer OP und intensiver Behandlung durch. Dieser oberflächliche Pfusch bei Tierärzten nimmt nach meinem empfinden von Jahr zu Jahr zu. Und je kleiner die Tiere umso weiter muss man reisen um eine Behandlung zu bekommen, die neben dem Geldbeutel des Tierarztes auch dem Tier noch hilft. Traurig aber wahr.[/OT]



@moal:
Und so geht es nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Menschen...diese ständige Suche danach, Symptome in irgendeine Diagnose einzuordnen ist für mich ein Grundübel der SM (=Schulmedizin)-Behandlung.

Viele Tiere wurden bestimmt schon eingeschläfert, weil die TÄ nicht mehr weiter wußten und die Lebenskraft schon so weit blockiert wurde durch die Behandlung, dass es dem Tier richtig schlecht ging...und dann auch sicher die richtige Entscheidung war, um weiteres Leiden zu verhindern.


Vielleicht wollt ihr beiden hier noch mehr dazu schreiben?
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 01. Juni 2014, 12:52 Uhr
Ach je, tiefsee, was soll ich sagen?
Am besten ich halte mal meinen Info-Vortrag :g:

Die TÄ möchte ich aber gern etwas verteidigen: ich denke, die meisten wollen doch nur helfen und machen alles, was sie gelernt haben. Nur leider kommen sie oftmals nicht weit, da sie nur gelernt haben, wie man Symptome entfernt, was ja die meisten Tierbesitzer auch wollen und verlangen.
Das war schon immer so, und es wurden die unterschiedlichsten Wege gesucht.
Das hat aber mit wirklicher Heilung leider nichts zu tun.

Irgendwann hat der Organismus dann keine Kraft mehr, noch Symptome zu bilden...alle freuen sich, nichts mehr zu sehen! Wirklich?
Steht im hinteren Teil des Büchleins. Lies es doch bitte nochmal.

Oder die Krankheit verlagert sich. Menschen werden dann zum nächsten Spezialisten geschickt...

Das größte Übel ist die Unterdrückung von Symptomen (§75 im Organon)

Mein gern zitierter Satz meines Lehrers: "Nur wer den Mut zur Krankheit hat, kann zu wahrer Gesundheit finden"
Da steckt im Grunde alles drin.

Heilung erkennt man auch daran, dass es dem Patienten psychisch besser geht, er mit dem Leben allgemein  besser zurecht kommt, auch wenn noch körperliche Symptome zu sehen sind.

Was ich noch sagen möchte:
Jeder hat die Wahl, jede Seele sucht sich ihren Platz, um den ihr vorgegebenen Weg gehen zu können.
Niemals ist irgendwer schuld.
Eigentlich ist es ein undankbarer Job, den ich da habe...immer wieder sage ich, was ich denke, und nur bei sehr wenigen kommt es richtig an, die meisten fühlen sich angegriffen (ich sage ja indirekt: ihr macht was falsch, das geht ja mal gar nicht ;))
Aber ich kann es nicht lassen, weil ich denke, nur wirklich wählen kann man, wenn man alle Wahlmöglichkeiten kennt.

Erfahrungen habe ich dazu viele...mit SM einfach nicht weitergekommen (meistens), oder gar keine Behandlungsmöglichkeit erkennbar, dann falsche Homöopathie, die alles noch erschwert hat oder einfach nichts bewirkt hat, teilweise nicht mal die damals noch von mir erwünschte Symptomentfernung, und die Psyche hat dann verrückt gespielt...aber ich sehe, dass trotzdem oftmals noch geholfen werden kann.

SM ist oft so kompliziert im Denken, und die Angst beherrscht vieles. Diese Hilflosigkeit oftmals macht mich traurig...

Pro TA:
Kastrationen, die leider nötig sind, OP z.B. bei Knochenbrüchen. wenn der Organismus zu sehr geschwächt ist, geht es manchmal (aber selten ;)) nicht ohne AB, Zahnkorrekturen (wobei es auch ohne geht, wenn die Lebenskraft fließen kann, also nicht blockiert ist)
Wer keinen anderen Weg weiß, oder nicht den Mut dazu hat, dem wünsche ich einen TA, der einfühlsam ist, viel Zeit hat, und lieber mal sagen kann: da weiß ich nicht so genau Bescheid, aber ich informiere mich, bevor er drauf los behandelt.

Contra, aber auch contra allen Behandlern, deren Ziel es ist, nur Symptome entfernen zu wollen, die es aber nicht anders gelernt haben:
für mich Behandlung auf der falschen Ebene, mehr brauche ich nicht zu sagen.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 01. Juni 2014, 13:28 Uhr
Oh, schön. Wenn es nun ein eigenes Thema ist dann möchte ich hierzu noch meine Gedanken äußern.

Zitat
Mein anderer Kater hatte einen Virusinfekt und musste eingeschläfert werden, korrekt hatte er eine vereiterte Bauchfellenzündung und kam nach einer OP und intensiver Behandlung durch. Dieser oberflächliche Pfusch bei Tierärzten nimmt nach meinem empfinden von Jahr zu Jahr zu.

Hier würde ich einem TA nicht gleich Fusch unterstellen. FIP ist eine sehr verbreitete Erkrankung die genau mit diesen Symptomen einher geht und nicht heilbar ist. Ein Tier mit FIP-Verdacht sollte (je nach Zustand) eingeschläfert werden. Ich kenne die genau Diagnosestellung nicht aber für mich klingt das erstmal nach einem FIP-Verdacht. Und eine vereiterte Bauchfellentzündung kann auch nicht jeder TA behandeln und da es eine schwerwiegende Erkrankung mit langem, schwierigen Verlauf und hohem Leidensdruck für das Tier ist finde ich es nicht verwerflich das es TAs gibt die dann eher zur Eutha raten.
Natürlich nachdem alle Optionen besprochen wurden.


Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemanden in Schutz nehmen aber ich finde es auch nicht gut wenn pauschal alles verurteilt wird und jeder Behandlungsschritt eines Tierarztes verteufelt wird wenn er nicht ins eigene Weltbild passt.
Ich habe in meiner Zeit in der Praxis sehr viel Fusch gesehen, man muss als Helfer daneben stehen und den Mund halten auch wenn offensichtlich falsch behandelt wird oder falsch beraten wird. Gerät man an gute Tierärzte dann erfragen sie die Stärken der Helfer und überlassen Beratungen zu bestimmten Fachgebieten eher der Assistenz. So bekam ich eine eigene Beratungssprechstunde zu Ernährungswiesen und Heimtierhaltung. Aber auch nur in einer einzgen Praxis, denn es ist kein Geheimniss das viele Tierärzte einen gewissen Gottkomplex haben und immer tun als ob sie alles wissen.

Die Wahl des Tierarztes ist für den Laien sehr schwierig, die Kompetenz abzuschätzen erfordert schon ein gewisses Maß an Erfahrung und auch Eigenrecherche kann sinnvoll sein. Was nicht gut tut ist sich durch Foren zu wühlen , sich Diagnosen herauszusuchen und jeden TA für inkompetent zu erklären der nicht der eigens recherchierten Meinung zustimmt. Das ist nicht gesund und hilft niemandem.

Ich selbst gehe zu verschiedenen TAs, jeder hat seine Stärken und mit jedem habe ich schon zusammengearbeitet. Ich weis also genau wie diese TAs arbeiten.

Es gibt viel schlimmes, und ich habe auch schon mehr als genug davon gesehen, niemals würde ich eines meiner Tier stationär in einer klinik belassen. Der Umgang mit kranken teils unwilligen Tieren kann haarsträubend sein, man halte sich vor Augen wie unterbezahltes, überarbeitetes, gestresstes Personal mit verängstigten Tieren umgeht.
Ich habe einmal ein Probearbeiten abgebrochen als der TA selbst körperliche Gewalt gegenüber einem ängstlichen Hund anwendete. Nachfolgende Gespräche mit den anderen Helferinnen ergaben das das nur die Spitze des Eisberges war...

Viele Tierärzte verdienen schlecht und arbeiten zu viel, selbstständige leiden unter Existenzängsten denn jeden Mädchen das gern "Wendy" liest studiert irgendwann Tiermedizin.  Was Nager und Kaninchen angeht ist die Ausbildung mieserabel, im ersten Lehrjahr wusste ich weit mehr als die fertig studierten über Meerschweinchen, Einzelhaltung (damit sie schön zahm werden), die Eignung als Kinderspielzeug und die Fütterung von ausschließlich Heu und Wasser sind eine verbreitete Einstellung zum Tier.
Zur Fütterungsempfehlung kommt noch der nicht unerhebliche Einfluss der Futtermittelindustrie, fragt man einen TA danach was Katzen sind wird er klar antworten "Fleischfresser", fragt man ihn was das beste Futter ist werden Trockenfutter der Riesen Hills, Royal Canin und Eukanuba empfohlen die hauptsächlich aus Getreide bestehen.
Was Nager und Kaninchen angeht regiert Bunny den Markt, die einigen Seminare für Helferinnen sind von Bunny gestützt, man kann sogar ein Wochenende lang ins Zentrum fahren und dort die Akademie besuchen, dort wird ausdrücklich nur Bunny-Futter propagiert und nebenbei noch Kaninhop als "tolle Beschäftigung" vorgestellt.
Ich habe beides mitgemacht und kann nur sagen....die können nichts dafür. Es wird ihnen nichts anderes beigebracht.

Einer guten Freundin, meiner Nagerzahnexpertin, habe ich "Kaninchen würden Wiese kaufen" geschenkt. Sie hat mich mild belächelt, denn schließlich wurde im Studium etwas völlig anderes gelehrt. Ich werde es sacken lassen und kann nur hoffen das sie es mal ausprobiert und mit eigenen Augen sieht was mit den Kaninchen darunter passiert.

Jeder braucht irgendwann mal einen TA und es sollte keinesfalls in eine emotionale Hetzjagd gegen alle Tierärzte ausufern nur weil sich schlechte Erfahrungen scheinbar häufen. Es darf auch nicht vergessen werden das wir hier nur einen Ausschnitt sehen, einen Ausschnitt aus schlechten Erfahrungen und Horrorgeschichten, aber diejenigen die einen guten TA haben werden hier nicht schreiben und so erscheint es plötzlich als wären alle schlecht. Das ist aber nicht so, es gibt viele gute und auch welche die sich sehr sehr bemühen. Was der engagierte TA oft erlebt ist das die Besitzer nicht wollen, es darf kein Geld kosten und schon garnicht den Wert des Tieres überschreiten. Irgendwann resignieren die jungen, dynamischen Tierärzte und bieten eben keine teuren Behandlungen/Untersuchungen mehr an und arbeiten nach Standart.

Wir müssen uns vor Augen halten das wir hier schon eine besondere Art Meerschweinchenhalter sind, 90% der "realen" Halter ticken leider ganz anders und so ist es meiner Ansicht nach auch unsere Aufgabe dem TA deutlich zu zeigen das wir nicht die Standartbehandlung wollen sondern gute Diagnostik die auch was kosten darf. Dann wird der gute TA auch anders handeln als beim "typischen" Halter bei dem er nichts tun darf.

Wird sicher ne spannende Diskussion, ich hab bestimmt viel vergessen das reich ich später noch nach.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 01. Juni 2014, 14:29 Uhr
Gut geschrieben, Steffi! :winke:

Da kann ich dazu sagen, dass ich zum Glück mittlerweile zwei gute TÄ kenne, die Auswahl in München und Umgebung ist ja groß und ich habe schon einige "ausprobiert"

Eine bewundere ich dafür, dass sie nicht so geräteabhängig ist, sprich: sie kann auch gut den Zustand ohne Röntgen (Probeme im Bewegungsapperat) beurteilen, leitet aber weiter, wenns doch nicht anders geht.

Die andere nimmt sich viel Zeit, besucht Fortbildungen und ist besonders was Nagerzähne betrifft ein Ass.
Gespräche im Wartezimmer ergaben immer eine hohe Zufriedenheit der Patientenbesitzer, sogar die Hunde kamen bisher immer gern mit rein, was ja auch was heißen will ;)

Diese beiden sehen mich ab und zu, da sie auch meine Vorgehensweise akzeptieren, z.B. sie richten die Zähne, den Abszess überlassen sie dann aber mir.

So manche(r) TA ist allerdings Gott in Weiß, denen sehr wichtig ist, dass ihre Kompetenz nicht in Frage gestellt wird.
Teilweise gibt es schaurige Beratung (z.B. Schimmelbub doch einfach mal verpaaren), aber auch oftmals sehr gute, auch wird akzeptiert, dass sich jemand, der jahrelang Meerschweinchen hält, auch ihnen noch neues erzählen kann  und die Info wird gerne angenommen ;)

Das ist für mich ein wichtiger Punkt: Bereitwilligkeit dazuzulernen, oder auch mal einen Fehler oder (noch) Unsicherheit zuzugeben ;)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Katharina am 26. Juni 2014, 10:50 Uhr
Hallo miteinander! :winke:

Ich halte ja schon recht lange Meerschweinchen - und in diesen Jahrzehnten hat sich viel verändert, was das Wissen über Meerschweinchen, die "üblichen" Haltungsbedingungen und die Behandlungsmethoden betrifft.

Mit Tierärzten und Tierklinken habe ich sehr gute bis katastrophale Erfahrungen gemacht, kenne altmodische bis hypermoderne Kleintierpraxen.

Der Tierarzt, dem ich damals als 15jährige (das war also etwa 1977 und ist schon sehr lange her) mein allererstes und uraltes "Kindheitsmeerschweinchen" vorstellte, weil es nicht mehr fraß und ganz apathisch dasaß, sah das sehr plötzlich abgemagerte Weibchen gar nicht richtig an. Er fragte auf meine Schilderung der Symptome nur "Wie alt ist der?" und sagte dann zu mir: "Den lass mal da". Ich brach in Tränen aus und sagte ihm, dass "der" eine "sie" wäre und dass ich dabei bleiben und das tote Meerschweinchen wieder mitnehmen und begraben möchte. Er knurrte mich mich unwillig an, war aber damit einverstanden und schläferte das Tierchen dann in meinem Beisein ein.... Die Spritze war sehr schmerzhaft, eine Narkose gab er vorher nicht. Es dauerte ein oder zwei Minuten, bis das Schweinchen tot war. Das war meine allererste Tierarzterfahrung.

Heute denke ich, dass sie bestimmt schon sehr lange Zeit Zysten (oder Krebs) hatte, zu fortgeschritten um da noch etwas ändern zu können und dass sie auch für eine Behandlung zu alt gewesen wäre. Aber auf diese Weise hätte sie nicht sterben müssen. Man hat Meerschweinchen damals wohl gar nicht ärztlich behandelt, wenn sie schwer krank oder schon sehr alt waren.

Ich hab den Tod von meinem - innig geliebten und schlecht gehaltenem - Meerschweinchen lange Zeit nicht überwunden. Es dauerte sehr lange, bis ich wieder Meerschweinchen wollte...und dieses Mal wollte ich alles richtig machen. Ein eigener Garten erschien mir beispielsweise eine Grundvoraussetzung, erst als ich den dann endlich hatte, ging es mit der Meerschweinchenhaltung wieder los.

Meine Lieblingstierärztin in der Stadt, in der ich früher lebte, war vielleicht nicht sehr kompetent, was ihr spezielles Wissen über Meerschweinchen (bzw. deren Krankheiten und Behandlungen) betraf. Aber sie nahm sich sehr viel Zeit für Gespräche und Untersuchungen und sie hat mich mit meinen vielen (oftmals trächtigen oder kranken) Nottieren damals sehr selbstlos unterstützt und mir ausgesprochen viel geholfen. Man merkte bei ihr, dass sie Tiere sehr liebt und alles für ihre kleinen Patienten tut, was in ihrer Macht steht - ich fühlte mich mit meinen Tieren bei ihr sehr gut aufgehoben und ernst genommen.

Als ich dann umzog, konnte ich zu ihr nicht mehr gehen...und eine verzweifelte Odyssee begann - von Tierarzt zu Tierarzt. Ich hatte damals zumeist etwa acht Meerschweinchen, zeitweise auch über 20 Meerschweinchen (inklusive neugeborene Babies und Gast-Meerschweinchen). Unter meinen eigenen Tieren waren zwei Sorgenschweinchen, Carina mit ihren Milben und Jenny mit etwas Zahnproblemen und immer wieder auftretenden Abzessen, die operativ entfernt wurden. Dazu kam Mutzi, die zwei riesengroße Babies im Bauch hatte, die sie nicht auf natürlichem Weg gebären konnte. :traurig:

Ganz schlimm wurde es, als eines meiner Tiere plötzlich starb und in Folge vier weitere, die alle bislang völlig gesund und putzmunter waren. Es ging rasend schnell, sie starben wie die Fliegen, sie erkrankten und waren nach zwei oder drei Tagen tot. Diagnose "Meerschweinchenlähme" und man könnte dagegen nichts tun. Ich bin damals fast durchgedreht vor Angst und Kummer  :wein: und war mit dieser Situation heillos überfordert. Ob diese Diagnose überhaupt stimmte, weiß ich heute noch nicht. Das große Sterben hörte wieder auf, meine verbliebenen Tiere erkrankten nicht, aber ich hatte damals die Hälfte meiner Gruppe verloren. :traurig:

Da meinen Schweinchen bei all den Tierärzten nicht geholfen werden konnte oder wollte, Behandlungen nicht richtig anschlugen oder ich nicht damit einverstanden war, wie dort mit meinen Tieren (und mir) umgegangen wurde, landete ich letztendlich in der Tierklinik.

In der Tierklinik erschien mir das Team recht kompetent, freundlich und zugewandt und in den meisten Fällen führten die Untersuchungen und Behandungen dort auch dauerhaft zum Erfolg. Die Preise waren aber horrend. Trotzdem blieb ich fast durchgängig dort, da es für mich damals einfach keine Alternative gab. Ich hatte keinen Tierarzt mehr, dem ich auch nur im Ansatz vertrauen konnte und kam mir "abgefertigt" vor.

Jetzt wohne ich mit meiner Minigruppe in einer Kleinststadt, kaum mehr als ein Dorf. Es gibt eine sehr moderne Gemeinschaftspraxis in der Nähe, mit der ich leider nicht sehr zufrieden bin. Frido wurde dort behandelt; dazu gibt es im Forum bereits ein Thema.

Mit Putzi war ich mehrfach da. Putzi konnte dort nicht geholfen werden, es gab zwar diverse Untersuchungen, aber keine Diagnose. Ich ging mit ihr sofort zum Tierarzt, als ich bemerkte, dass sie nicht mehr richtig frißt - ich vermutete, dass etwas mit den Zähnen nicht in Ordnung ist, das wurde aber verneint....die Zähne aber auch - meiner Meinung nach - nicht gründlich untersucht. Putzi zeigte bis zum Schluß noch Interesse am Geruch von normalem Futter, sie muß ja auch furchtbar hungrig gewesen sein, sie wollte es aber nicht fressen. Auch Päppelfutter wollte sie gar nicht, hat es komplett verweigert. Sie bekam beim Arzt im Verlauf von mehreren Wochen "auf Verdacht" (falls doch ein Infekt vorliegen sollte) Antibiotika (zwei verschiedene) und Aufbauspritzen.

Zu dem Schritt sie einschläfern zu lassen, konnte ich mich nicht entscheiden, auch dann noch nicht, als es ihr immer schlechter ging. Ich hatte bis zuletzt noch die Hoffnung, dass sie sich vielleicht wieder erholt. Der Tierarzt meinte auch, dass man mit dieser Entscheidung noch abwarten sollte. Sie starb zuhause... aber nicht leicht.  :traurig: Es wäre anders vielleicht besser gewesen. Bzw. es wäre besser gewesen, wenn ich mit ihr gleich - oder zumindest nach der ersten erfolglosen Antibiotika-Behandlung - zu einem anderen Tierarzt gegangen wäre, der möglicherweise nicht der Meinung gewesen wäre, :roll: dass "man bei so einem alten Tier nicht mal mehr eine Blutuntersuchung machen würde". So alt war Putzi noch nicht als sie starb. Sie war erst ungefähr fünf Jahre alt und zuvor immer gesund gewesen. Vielleicht hätte man sie retten können? Auf mein mehrmaliges Nachfragen meinte der Arzt irgendwann, dass es "vielleicht die Nieren sein könnten"...

Clara, Heinrich und Berta starben auch zuhause...aber sie haben den Tierarzt nie gesehen, solange sie bei mir waren. Berta war nur wenige Wochen bei uns. Ihr plötzlicher Tod kam sehr schnell, sie wäre noch auf dem Weg zum Tierarzt verstorben. :traurig: Clara und Heinrich waren etwa 6 Jahre bei mir. Beide starben ganz kurz hintereinander an Altersschwäche, im Alter von 9 oder 10 Jahren. Beide nahmen mir die schwere Entscheidung ab, sie "erlösen" zu lassen; sie starben in der Nacht, bevor ich sie aus diesem Grund zum Tierarzt gebracht hätte.

Zum Glück sind meine derzeitigen Schweinchen alle recht gesund. Kleine Unpäßlichkeiten und Wehwehchen  würde ich selber behandeln, soweit ich mir das zutraue. Wenn eines meiner Tierchen ernsthaft erkranken sollte oder wenn es mit Zora zu Ende geht, dann werde ich wohl wieder zu diesem oder einem anderen Tierarzt gehen.

Ich schiebe das immer ganz weit von mir weg...es ist wirklich Mist, wenn man da niemanden hat, wo man gute Erfahrungen gemacht hat und sich aufgehoben fühlen kann.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 26. Juni 2014, 11:02 Uhr
Ach herrje, Katharina, da hast du ja schon einiges mitgemacht  :fr:

Erinnert mich teilweise sehr an meine eigenen Erfahrungen, die jetzt zum Glück der Vergangenheit angehören...

Einen Rat möchte ich dir gern geben: versuche die Anzahl der Tiere nicht mehr zu erhöhen...das Universum (oder wer auch immer für dich "zuständig" ist ;) ) sucht nach Wegen, einem das klar zu machen, ich denke, darum sind bei dir plötzlich so viele auf einmal gestorben.
Habe ich auch durch...jetzt ist die Anzahl ok und es hört auf
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Katharina am 26. Juni 2014, 12:04 Uhr

Einen Rat möchte ich dir gern geben: versuche die Anzahl der Tiere nicht mehr zu erhöhen...das Universum (oder wer auch immer für dich "zuständig" ist ;) ) sucht nach Wegen, einem das klar zu machen, ich denke, darum sind bei dir plötzlich so viele auf einmal gestorben.


Ich glaube nicht, dass dafür das Universum, mein Karma oder der liebe oder böse Gott verantwortlich war, Smoky. Bzw. wenn das doch so sein sollte, dann pfeife ich auf eine übergeordnete Instanz, die unschuldige Meerschweinchen reihenweise tot umfallen läßt, nur um mir auf eine solche Weise beizubringen, dass eine Gruppengröße von vier Tieren jetzt für mich ausreichend wäre.

Soweit erniedrigt sich sich kein Gott, an den ich bereit wäre zu glauben. ;-)

Wenn, dann war ich dran Schuld. Ich nahm damals (übergangsweise oder für immer) viele Tiere auf, die sonst in der Urlaubszeit ausgesetzt worden wären oder holte sie aus verdreckten oder auf andere Weise sehr fragwürdigen Haltungen heraus. Ich ging vielleicht zu sorglos dabei vor und habe augenscheinlich gesunde Tiere zu schnell mit anderen vergesellschaftet, anstatt sie länger in Quarantäne zu lassen, wie ich das bei offenkundig kranken Neuzugängen machte. Vielleicht hat eines dieser Tierchen da einen Virus eingeschleppt... oder ich selbst habe sie mit irgendetwas angesteckt. Ich hatte damals beispielsweise Scharlach und in Folge eine ganze Reihe von Infektionskrankheiten.

Möglich ist aber auch, dass sich meine Tiere im Garten/Wald etwas holten oder sich vergiftet haben. Ich wohnte damals in unmittelbarer Flußnähe, am Rande von einem Naturschutzgebiet. Dort war Fuchs und Has unterwegs, mein Garten ging quasi in den Wald über und meine Schweinchen konnten fast den gesamten Garten frei durchlaufen.

Jedenfalls konnte mir kein Tierarzt, bei dem ich damals war, etwas verbindliches zu der Erkrankung meiner Tiere sagen. Die Diagnose "Meerschweinchenlähme" hielt ich für eine Verlegenheitsdiagnose. Meine Tiere zeigten auch nicht diese Symptome, die da wohl dazugehören. Sie wurden schwach und starben innerhalb von zwei oder drei Tagen, schliefen einfach ein.

Wenn ich aus diesem grauenvollen Erleben also etwas gelernt habe, dann ist es nichts, was mit Gruppengröße zu tun hat, sondern eher mit Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 26. Juni 2014, 12:18 Uhr
Da muss ich Katharina zustimmen. Das ist durchaus viel wahrscheinlicher als das Universum verantwortlich zu machen. Aber vermutlich ist das auch die Denkweise die man eben pflegt wenn man an Krankheitserreger glaubt smoky.  ;)

Sicher hätte eine Sektion damals eine Diagnose geliefert, mit der man dann hätte umgehen können. Einer bekannten von mir ist ähnliches passiert. Pathobefund war niederschmetternd: Rodentiose!

Und hier sagen die Schulmediziner einstimmig: Bestandssanierung! Eine wunderschöne Umschreibung für die Tötung aller (auch der gesund erscheinenden) Tiere.

Sie hat es nicht getan. Es starb "nur" die Hälfte ihres Bestandes. Der Rest lebt heute noch, sie hat die Tiere von einer THP behandeln/unterstützen lassen und heute sind auch keine Yersinien mehr im Kot nachweisbar. Sie hat die tödliche Seuche ausgestanden...ganz ohne AB und Bestandskeulung.

Ich glaube schon an Seuchenerreger aber ich vertraue bei solchen Sachen nicht auf die Meinung der Schulmediziner, schon lange nicht mehr. Gesunde, artgemäß ernährte Tiere werden nicht krank und fallen tot um sie stecken sich viel schwerer an.

Das selbe Beispiel mit der Viruspneumonie, die erwischte Anfang des Jahres einige Züchter die gern propagieren das man Meerschweinchen ausschließlich mit Heu und Pellets ernähren kann....wie man sieht, ein Trugschluss. Oder, vlt. ein Wink vom Universum? Wer weis...nur werden solche Leute nicht über so etwas nachdenken.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 26. Juni 2014, 13:49 Uhr
Ok...dann erklärt mir bitte, warum bei mir plötzlich damit Schluss war...ich habe weder desinfiziert noch sonst irgendetwas, sagen wir mal, schulmedizinisch als notwendig erachtetes, getan...
als sich meine Einstellung geändert hatte, war Schluss mit dem Spuk?

Ok, ein Punkt war auch noch: ich kam mit dem Tod meiner Tiere (das war allerdings ein paar Jahre zuvor) nicht zurecht, war tagelang "out of order", nicht ansprechbar...
Dann begann ich, mich ausgiebig mit dem bis dahin Tabuthema "Tod" zu beschäftigen, und es wurde besser...ich habe die Zeichen erkannt, tu mal was, damit du besser damit umgehen kannst...manchmal ist es schon nicht so einfach, die Zeichen, die einem gegeben werden, zu deuten

Und dann hatte ich vorher schon mal geschrieben: nach "Schuldigen" zu suchen, führt sicher nicht zum Ziel  :winke:

Gesund gehaltene Tiere werden sehr wohl krank...an der Entstehung von Symptomen sind viele Faktoren beteiligt, auch nicht direkt greifbare...ich glaube nicht, dass Katharina oder ich oder auch andere Tierhalter, insbesondere hier, sich das vorzuwerfen haben  :-)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 26. Juni 2014, 14:05 Uhr
Ich denke jeder muss für sich entscheiden an was er glauben kann und möchte.

Ich finde die Sache mit dem Universum ist schon sehr spirituell und sicher nicht für jeden greifbar, da kann es schon befremdlich wirken wenn man viele Tiere verliert und dann einer kommt und sagt das war das Universium das wollte dir zeigen das du reduzieren musst.
Nimms mir bitte nicht übel smoky...ich kann mir schon vieles vorstellen und mich auf viele Gedanken einlassen aber hierzu fehlt mir noch ein ganzes Stück.

Meine Bekannte hat wie gesagt auch nichts schulmedizinisches unternommen und die Seuche trotzdem überstanden. Ich schiebe das dennoch auf den Gesammtzustand der Tiere und der Haltung. Verstorben sind dort nur Tiere die noch nicht lange bei ihr waren bzw. aus Notstationen stammten, die Alteingesessenen haben alle überlebt.
Es sind also Tiere verstorben deren Versorgung und Unterbringung vorher sicher nicht optimal waren und deren Immunsystem dementsprechend schwächer war.
Und genau dieses Phänomen hat doch Katharina auch beschrieben, viele Tiere ungewisser Herkunft die vlt. noch gestresst waren. Dann kann sowas passieren, wie gesagt es gibt eben auch Menschen die an Krankheitserreger glauben. Und das sollte man, auch wenn man anderer Ansicht ist/andere Erfahrungen gemacht hat zumindest so hinnehmen. Es gibt Menschen für die ist das nicht (be) greifbar, auch ich tue mich damit schwer. Ich bin mir sicher man kann vieles mit Homöopathie heilen, sicher auch Seuchen...soweit kann ich mit meinem momentanen Wissensstand gehen...weiter leider (noch) nicht gehen. Denn ich glaube (noch) an ansteckende Krankheiten.

Schade das Murx nicht mehr reinschaut, sie hatte auch interessante Erfahrungen speziell mit Rodentiose machen müssen.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Katharina am 26. Juni 2014, 14:50 Uhr
Ich denk auch, dass sehr viele Faktoren zusammenspielen, ob Meerschweinchen immer weitgehend gesund bleiben oder nicht, auch was die Lebenserwartung betrifft. Darüber haben wir ja auch anderer Stelle schon mal ausführlich geschrieben.

Was damals - vor ungefähr 20 Jahren - bei mir los war, war ein Extremfall, schlimm für die Tiere und für mich ein fast traumatisches Erlebnis. Die Ursache wurde nie geklärt, danach hatte ich wieder fast durchgängig gesunde Schweinchen, die seltenst den Tierarzt brauchten, wenn überhaupt. Es war auch keineswegs jedes Nottier krank, das ich damals aufnahm. Schlechter Ernährungszustand, Verhaltensstörungen, Parasiten, Trächtigkeit - das waren die Hauptprobleme...und meistens ging es gut aus.

Ich bereue es nicht, dass ich die Tierchen damals aufgenommen habe...heute könnte ich das in mehrfacher Hinsicht - auch emotional - nicht mehr leisten.


Zur Esoterik:

Ich hab durchaus viel (vielleicht zuviel) Phantasie und wohl auch eine "spirituelle Ader"...aber das geht für mich alles in Richtung "Glauben". Und glauben heißt nichts wissen. ;-) Was der eine Zufall nennt, ist für den anderen Bestimmung, eine Strafe oder ein Zeichen des Himmels. Und Zeichen des Himmels sind beliebig deutbar und mißdeutbar, auch der Gläubige glaubt eben das, was er glauben will. Das Recht hat auch jeder.

Über Glaubensfragen kann man nicht streiten. :nein:

Wenn Smoky glaubt, bei ihr hätte eine Reduzierung der Gruppengröße und eine Auseinandersetzung mit dem Tod geholfen, damit es ihren Tieren gut geht, dann ist doch alles fein. :-)

Wenn sie mir aber rät, meine 4er-Gruppe jetzt nicht mehr zu vergrößern, weil ich damals so viele Tiere aufeinmal verloren habe, ist das für mich bar jeder vernünftigen Grundlage.  ;-)



Zu Schulmedizin oder nicht:

Darüber haben wir auch schon an anderer Stelle ausführlich geschrieben. Ich befürworte sie nicht, nicht in jedem Fall. Ich glaube an die Selbstheilungskraft des Körpers...da sind wir wieder beim Glauben.  ;-)

Das Vorgehen "meines Tierarztes" hier vor Ort (Putzi Antibiotika auf Verdacht zu geben, ohne dass eine Diagnose oder auch nur der Anschein einer Infektion vorliegt) finde ich z.B. höchst fragwürdig. Ich bin aber kein Mediziner, ich kann das nicht beurteilen. Ich wollte Hilfe für mein Putzi....und bekam nur die. Mein Fehler war, dass ich nicht den Arzt gewechselt habe, als vielleicht noch Rettung möglich gewesen wäre.

Aber ich finde, wir kommen gerade ein wenig vom ursprünglichen Thema ab.  ;) Tierärzte pro und contra.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 27. Juni 2014, 14:39 Uhr
ok...ich sag jetzt nix mehr dazu, habe eingesehen, das ist kein Thema, das man mal eben in ein paar Zeilen erklären könnte...wenn ich nun einen halben Roman schreiben würde und alles erklären, würde bestimmt jeder von euch hier nachvollziehen können, dass ich trotzdem "ganz normal" bin, nur eben die Zusammenhänge erkannt und richtig gedeutet habe. :g:
Bisher hats jedenfalls jeder nachvollziehen können :winke:
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Katharina am 27. Juni 2014, 16:34 Uhr
Hallo Smoky! :winke:

Mache doch ein neues Thema auf und erzähle oder erkläre da genaueres, wenn du magst. :-)
Noch haben wir jede Menge Platz im Forum. ;-)

Ich glaub übrigens nicht, dass du "nicht ganz normal" wärst. :nein: Es täte mir sehr Leid, wenn meine Antworten so bei dir angekommen wären.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Tiefseetaucher am 27. Juni 2014, 18:22 Uhr
Ich fände ein eigenes Thema dazu auch sehr gut!   :bravo:
Es passt auch so ungefähr, weil ich z Bsp einen Fall ja gerade selber an mir erlebt habe. (Arzt sagt: Magen-Darm-Grippe, empfiehlt AB, ich nehme hömöop. Mittel, brauche kein AB.... :g:)

Wir könnten die Diskussion aber auch eventuell hier mit eingliedern: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=270.msg2528#msg2528 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=270.msg2528#msg2528)

Ist ja doch schon passend, oder?
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Auratus am 12. Juli 2014, 12:19 Uhr
Tierarzt und Kosten ist auch gleich ein Faktor, den ich massiv zu spüren bekam...
Ich weiß nicht, wieviel Geld ich für meine Schweinchen bei meiner TÄ gelassen habe.... Kastration Kathi 108€, Kastration Chico 62€, Kastration Purzel 110€... Und jetzt die Odyssee mit Purzel, mit ihrem Herzen... Da sind auch schon 100€ über den Tresen gewandert, wenns reicht...
Sie hat mir erzählt, sie erlebt es selbst, dass Leuten teilweise 8€ fürs Krallen schneiden zuviel sind, allgemein scheinen sehr viele bei Beträgen über 20€ "fürn Kleintier" vor den Kindern, den Besitzern direkt zu sagen "Nein dafür kaufen wir uns ein Neues"... Bei sowas...aah! Ich find keine Worte für sowas! Das ist kein Drucker mit kaputtem Netzteil oder eine verbogene Gartenschere! Das hat verdammt nochmal ein Leben und ist es WERT, dieses gut zu führen!
...Muss mich abregen...
Eines kotzt mich bei Tierärzten aber auch an, muss ich zugeben: In Sachen Meerschweinchen wird entweder mit Tabletten losprobiert weil man sonst kaum was tun kann (da hat meine TÄ Konter kassiert). "Ja ich kenn eine TÄ die macht Herzschall, weiß aber nicht ob die sowas Kleines wie Meerschweinchen macht...Für Hund und Katze kam sie schon..." und dann die Krönung "Man könnte auch nen CT machen. Aber dafür müßten Sie inne Uniklinik und ab 500€ aufwärts rechnen. Dafür wüßte man nur, was nun in der kleinen Schweinchenbrust los ist... Aber soviel nur für die Diagnose auszugeben..."
 :grusel: Bei sowas isses mir Angst und Bange, ehrlich. Es gibt Blutspenden für Hunde, Unterwasser-Lauftraining für Katzen und bei Meerschweinchen winkt man ab? Was hab ich versäumt? Sind Meerschweinchen so klein, billig und ersetzbar dass sich keiner mehr Mühe macht?! Ich schnall es nicht...

Und zu Ina betreffend "höherer Instanz": Stimme vollends zu.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Vio am 12. Juli 2014, 16:25 Uhr
so OT, aber aus interesse: lässt du die mädels auch immer kastrieren, aratus? und warum? :-)

bei TÄ fällt mir eh leider nur "contra" ein  :traurig:

und das mit den kosten... schon erschreckend, wie wenig vielen ihr tier wert ist :(
ich weiß schon, warum man mich manchmal schief anschaute, als ich sagte, dass ich im frühjahr für die marzi an die 700 euro für TÄ und THP ausgegeben habe, zu spezialisten usw. gefahren bin... die, die mich komisch anschauen, streiche ich gleich aus meinem freundeskreis :P bzw. hab ich solche freunde erst gar nicht mehr mittlerweile  :g:
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 12. Juli 2014, 16:26 Uhr
Zitat
dass Leuten teilweise 8€ fürs Krallen schneiden zuviel sind,

Das ist aber auch echt happig! Das macht die Helferin so nebenbei und dann soll das Geld kosten? Ehrlich, ich hab sowas gleich überm Empfangstresen erledigt, die Leute tun was in die Kaffeekasse und gut isses.
Ich kenne natürlich die GOT aber man sollte die Kirche doch manchmal im Dorf lassen, Krallen schneiden, Zecken ziehen und son Quatsch sollte nix kosten.

Es sei denn die Leute belästigen einen damit im Notdienst.  ;)

Zitat
Es gibt Blutspenden für Hunde, Unterwasser-Lauftraining für Katzen und bei Meerschweinchen winkt man ab? Was hab ich versäumt? Sind Meerschweinchen so klein, billig und ersetzbar dass sich keiner mehr Mühe macht?! Ich schnall es nicht...

Es ist vieles möglich wenn man die finanziellen Mittel hat und einen guten TA, die Frage ist nur ob es für das Tier sinnvoll ist.
Ich habe eine sehr gute Freundin, die ist spezialisiert auf kleine Heimtiere. Macht Kaiserschnitte bei Ratten und kastriert weibliche Zwerghamster. Herzultraschall bis zur Ratte kein Problem und auch erschwinglich. Aber was nützt die beste Diagnose ohne die Möglichkeit einer entsprechenden Therapie?
Mein Kastrat ist auch herzkrank, er bekommt ACE-Hemmer, er hat ein deutliches Herzgeräusch, auf weitere Diagnostik haben wir verzichtet denn weitere Medis wie z.B. ß-Blocker sind in der Dosierung einfach zu gefährlich und am Meerschweinchen wenig erforscht. Das Risiko will und werde ich nicht eingehen, wozu also eine genaue Diagnose?

Manuelle Therapien wie Chiroprktik oder Physiotherapie ist auch möglich, ich war mit meiner alten Häsin regelmßig bei der Chiropraktikerin wegen ihrem Rücken. Ist also möglich aber man muss auch hier immer abwägen ob das Tier nicht zu Hause, mit Massagen durch den Tierbesitzer nicht besser aufgehoben ist.

Ich würde, selbst wenn es bezahlbar wäre, so kleinen (eigentlich überhaupt keinen) Tieren keine ewigen Diagnosemaratons antun.
Außer für chirurische Eingriffe bleiben meine Tiere immer in gewohnter Umgebung.

Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Auratus am 12. Juli 2014, 17:15 Uhr
so OT, aber aus interesse: lässt du die mädels auch immer kastrieren, aratus? und warum? :-)
Seit 2009 habe ich wieder Meerschweinchen, und es hat beide mit Eierstockzysten erwischt. Nur deswegen wurden sie kastriert. Wäre es alleine ums Nachwuchs vermeiden gegangen, hätte Chicos Kastration ja ausgereicht...
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Vio am 12. Juli 2014, 18:00 Uhr
mensch, du hast ja auch immer pech mit sowas :traurig: aber wenns den mädels jetzt gut geht, ist es doch super :)
hatte hier erst ein schwein mit eierstockzysten, sie ist auch daran gestorben bzw. musste ich sie einschläfern lassen.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Auratus am 12. Juli 2014, 19:01 Uhr
Kathi ist am 24.8.2012 verstorben, deswegen habe ich Chico...
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Aika am 13. Juli 2014, 09:14 Uhr
Es gibt Blutspenden für Hunde, Unterwasser-Lauftraining für Katzen und bei Meerschweinchen winkt man ab? Was hab ich versäumt? Sind Meerschweinchen so klein, billig und ersetzbar dass sich keiner mehr Mühe macht?! Ich schnall es nicht...
Ja, mehr oder weniger hast Du leider schon recht...

Die Veterinär-Medizin konzentriert sich in erster Linie auf die "Nutz"tiere, also Rinder, Schweine, allenfalls noch Pferde als "Sportgeräte."
Zweiter Schwerpunkt sind die einträglichen Haustiere, also Hund und Katze.
In diesen beiden Bereichen (also Grosstiere sowie Hund und Katz) ist die Forschung weit vorgeschritten, weil es sich "lohnt", viele Kunden gibt und grosse finanzielle Interessen dahinter stehen.

Bei den "kleinen Exoten", wozu auch Meerschweinchen gehören, und Reptilien ist die Forschung und Medikamenten-Entwicklung noch lange nicht so weit, weil es nur ein kleiner "Markt" ist. Tierärzte werden für Gross- und Kleintiere (Hund und Katz, wie erwähnt) ausgebildet, aber nicht für Kleinsäuger und Reptilien. Diese werden einfach mal kurz erwähnt im Studium, aber wer sich spezialisieren will, muss dafür zusätzliche Kurse belegen und Ausbildungen besuchen.
Deshalb gibt es so viele unfähige Tierärzte für Meerschweinchen, die meistens aber sehr kompetent sind für Hunde und Katzen. Ich würde mal annehmen, dass niemand zu einem "Kuhdoktor" geht mit seinem Meerschweinchen, denn das geht wohl meistens übel aus fürs Schweinchen.

Seriöse Tierärzte geben offen zu, dass sie wenig von Meerschweinchen verstehen, unseriöse versuchen es eher zu vertuschen und wollen sich keine Blösse geben. Aber es gibt langsam immer mehr Tierärzte, die sich auch bei Meerschweinchen auskennen und entsprechende Fortbildungen besucht haben.
Diese muss man halt suchen oder bei andern Haltern nachfragen, wen man empfehlen kann.

Auf jeden Fall warne ich davor, bei einem Tierarzt einfach kritiklos alles zu akzeptieren, nur weil er die "Fachperson" sei... ist er wohl schon bei Hunden und Katzen, aber ob er fachlich versiert ist bei Kleinsäugern, muss man zuerst kritisch betrachten.

Ich habe schon Tierärzte erlebt, die mir ganz offen sagten, dass ich mehr von Meerschweinchen verstehe als sie. Mit diesen bespreche ich dann aber auch partnerschaftlich, welche Massnahmen wohl die besten seien.
Meine eigene Tierärztin hält selber Meerschweinchen, das ist natürlich der Idealfall!  :-)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Filissa am 22. Februar 2016, 11:56 Uhr
Hi ihr Lieben!

Wir haben hier in der Nähe eine sehr fähige Tierärztin was Kaninchen und Hamster angeht.
Sie ist sehr erfahren und wir waren bei ihr bisher immer gut aufgehoben.
Eigentlich würde ich sie also gern als Ansprechpartnerin haben, wenn mal was mit den Schweinchen sein sollte.

Gibt es bestimmte Dinge, an denen ich merken kann, ob sie sich mit der Meeri-Thematik auskennt?
Habt ihr Tipps, wie ich das feststellen kann?


Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 22. Februar 2016, 13:12 Uhr
Wer Hamster und Kaninchen gut kann der kann auch Meeris  ;)

Nee Spaß, aber das klingt wirklich nach einem guten TA und Meeris sind ja ziemlcih dazwischen (also zwischen Kaninchen und Hamster). Man kann nach Frühkastration fragen aber es gibt auch sehr gute TÄ die sie nicht durchführen und dennoch super sind. Nur kennen sollten sie es.
Zahnfit sollte ein guter Nagerarzt auch sein, also Zahnkorrektur mit rotierenden Instrumenten in Narkose und schwierigere Sachen unter Röntgenkontrolle.

Wirklich enttarnt wird ein TA ohnhin erst dann wenn es ernst wird.
Sie sollten den kleinen Patienten eben ernst nehmen und auch Laboruntersuchungen anbieten (Blutentnahme sollte gehen usw.)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Filissa am 22. Februar 2016, 13:39 Uhr
Okay, dann werde ich es bei ihr versuchen, wenn es mal der Fall sein sollte (hoffen wir es mal nicht).
Warum ich mit ihr so gut klarkomme - sie ist wirklich sehr direkt und tut alles, was SINNVOLL und möglich ist, aber sagt eben auch, wenn es nach ihrer Ansicht nicht mehr lebenswert und sinnig ist.
Das ist mir ganz wichtig, ich möchte zwar das Bestmögliche versuchen, aber sinnlos rumzudoktern finde ich nicht gut.

Wegen Zahnbehandlung muss ich mal nachfragen - also da sollte immer mit Narkose gearbeitet werden und mit rotierenden Instrumenten?

Ernst genommen wird man dort auf jeden Fall - sogar mit einem Hamster :)!
 
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 22. Februar 2016, 13:47 Uhr
Ja, Zähne am Wachen Tier abzuknipsen ist leider noch gängige Praxis. Macht aber enormen Schaden und unkontrollierbare Spätfolgen. Steinzeitlich...wenn du mal in die Situation kommst das ein TA da was rumknipsen will pack das Tier ein und lauf!  ;)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Filissa am 22. Februar 2016, 13:50 Uhr
Okay :)! Gut zu wissen!
Ich war mal bei einem Doc, der angeboten hat, ohne Narkose Zähne zu schleifen  :grusel: - ebenfalls nicht empfehlenswert, oder?

Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 22. Februar 2016, 14:11 Uhr
Kommt drauf an. Schneidezähne bei einem ruhigen Tier hab ich auch schon gemacht (Kaninchen) aber Backenzähne auf keinen Fall. Man muss eben entsprechend fixieren können und einen Schutz dazwischen halten damit man nicht Lippen oder Zunge erwischt.
Aber das geht und ist auch ok wenn der TA weis was er tut.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Filissa am 22. Februar 2016, 16:03 Uhr
In diesem Forum fehlt der "Danke" - Button :) - falls ich ihn übersehen habe: Danke :)!

Okay, dann werde ich sie mal anrufen und einfach fragen, wie Zähne dort behandelt werden, sonst muss ich mich nach einer Alternative umsehen, möchte wenn dann auch immer zum gleichen Doc wenn möglich...
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 22. Februar 2016, 16:10 Uhr
Nee, hier gibt es keinen...wir legen wert auf vollständige Konversation  :haha: ;)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Filissa am 25. Februar 2016, 14:51 Uhr
Wie macht ihr das eigentlich, wenn ihr ein neues Tier bekommt?
Geht ihr damit zum allgemeinen Checkup zum Doc?
Ich möchte keinen unnötigen Stress verbreiten, aber auch nichts versäumen, wenn das empfehlenswert ist.

Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 25. Februar 2016, 14:58 Uhr
Das ist in der Regel nicht nötig.

Man kann einen Augenabstrich machen und ins Labor schicken. Durch das Vermehrte Auftreten von Chlamydien und Mykoplasmen in Beständen ist das mein Standart. Ein neues Tier kommt erstmal in Quarantäne und erst nach negativem Befund in meinen Stall. Das dauert drei Tage und alleinsitzen müssen sie in dieser Zeit auch nicht. Aber ein angestecktes Tier wäre im Zweifel eher zu verkraften als zwanzig.

Für den "normalen" Halter ist das normal nicht nötig bzw. sollte sowas ja bereits in der Notstation / TH ausgeschlossen worden sein.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Hugomero am 25. Februar 2016, 15:41 Uhr
Teilweise machen manche 1-2 x im Jahr eine Untersuchung einer Sammelkotprobe aller Tiere; ich hab das bisher noch nicht gemacht, hatte Glück. Wenn ich so nachdenke, unsere Tierheime machen das definitiv nicht- jetzt hab ich von einer Notstation gelesen, die bei allen Vermittlungstieren eine Kotprobe im Vorfeld machen und das Ergebnis dem Neubesitzer mitgeben.

In meiner Anfangszeit mit weniger Schweinchen habe ich aber auch alle zum Check beim Tierarzt gehabt (da waren es aber auch weniger  :-) )
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 25. Februar 2016, 16:43 Uhr
Es gibt nur wenige die das machen...finde ich fraglich eben wegen dem Infektionsdruck bei hohem Durchlauf.

Das mit den Kotproben ist so eine Sache, ich empfehle es nicht mehr. Schnell ist eine Kokzidie gefunden (die ja beim Meeri nie ganz wegzubekommen sind) und schon verordnet der TA eine Chemiekeule für die ganze Truppe und dann beginnt meist ein Teufelskreis...wenn man den Darm einmal über den Haufen wirft dann folgen meist weitere Erkrankungen.
Darum sehe ich das kritischer, wer verantwortungsbewusst mit einem solchen Ergebnis umgehen kann profitiert von regelmäßigen Untersuchungen weil man so feine Einstellungen an Fütterung und Haltung vornehmen kann.

Aber beim Laien finde ich mittlerweile das die seelige Unwissenheit den Tieren am wenigsten schadet  ;)

Solange keine Symptome auftreten ist eine Kotuntersuchung also eigentlich nicht erforderlich.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Ina am 03. März 2016, 00:29 Uhr
Hallo, miteinander! :winke:

Da es im Thema von Filissa "Woran erkenne ich einen guten Meeri-Tierarzt?" inhaltlich um ähnliche Fragen geht wie in diesem Thema hier, habe ich die Beiträge zusammengefügt.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 24. Mai 2016, 12:13 Uhr

Ich war mal bei einem Doc, der angeboten hat, ohne Narkose Zähne zu schleifen  :grusel: - ebenfalls nicht empfehlenswert, oder?

Dazu würde ich gern etwas sagen...ich habe das Glück, in relativer Nähe (ca 40km weg) eine TÄ zu haben, die die Zähne bei Meerlis und Nins sehr wohl ohne Narkose (auch die Backenzähne) regulieren kann.
Das kann zugegebenermaßen wahrlich nicht jeder TA.
Einen Zahnkandidaten habe ich mal übernommen, der eine Kieferfehlstellung nach missglücktem Zahnregulierungsversuch bei einem anderen TA hatte.
Alle 2 Wochen mussten die Zähne, auch hinten, gemacht werden, er konnte nur Brei fressen.
Alle 2 Wochen Narkose? Könnt selber nachrechnen, wie viele Narkosen das dann gewesen wären...

Und es hat ein 3/4 Jahr super funktioniert, er hat allerdings auch schön ruhig gehalten, und super mitgemacht, auch den ständigen Transport, allerdings immer mit seiner Freundin. Er wusste, um was es geht, denke ich, hab ich ihm auch gesagt...
Nach der Zeit hat sie dann doch mal empfohlen, unter Narkose die Backenzähne ganz hinten genau nachzusehen.
Da fehlte nicht viel...trotzdem hat er es vorgezogen, danach zu sterben, das war für seinen Organismus einfach zu viel.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Vio am 24. Mai 2016, 14:45 Uhr
das möchte ich hier so als empfehlung nicht stehen lassen, ehrlich gesagt...
die prozedur des mäulchen aufspannens alleine würde ich meinem tier ohne narkose nicht zumuten wollen. auch wenn es still hält, es ist eine schmerzhafte prozedur und hinten im maul reicht bei schleifinstrumenten nur ein ruck des schweinkopfes und man kann viel schaden anrichten.
einem meerschweinchen die backenzähne ohne narkose zu machen hat bei mir nichts mit können zu tun - möglich ist das sicherlich. es ist aber unnötige quälerei und gefahr fürs tier und meiner meinung nach daher abzulehnen.

ich kenne einige schweine, die anfangs mit katastrophalen zähnen über mehrere monate alle 2 wochen in gasnarkose waren und das bestens verpackten.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 24. Mai 2016, 16:23 Uhr
Stimme Vio voll und ganz zu...ich arbeitete mal unter einer TÄ die das tat...100 mal gings gut und dann hat das Tier gezuckt. Im Rachen verlaufen große Arterien...das Tier war binnen Sekunden tot.

Abgesehen davon ist es schlicht und ergreifend Kurfusch weil man gerade beim Meerschweinchen überhaupt nicht genug sieht. Ein guter und kompetenter Zahn-TA schafft es auch durch eine fachgerechte korrektur die Intervalle stark zu vergrößern. Es muss also kaum ein Tier alle 14 Tage in Narkose.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Piggilotta am 27. Mai 2016, 10:01 Uhr
Mmmh, meine Tierärztin war zwar nicht in der Lage, das Geschlecht von Bär-belle gleich zu bestimmen, ich behaupte aber dennoch, dass sie ne gute ist.
"Frühkastration" (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1082.msg15023#msg15023)
Auch wenn sie FK nicht kann, bzw. nicht mal kennt.

Das schöne Bärchen ist recht propper gebaut, ich selber war gaanz sicher, das mindestens Sie ein Bock ist....(das heißt nix, weis ich doch...);
ich hab ihe "Lippen" für Eier gehalten, so dick waren die. Die TÄ hat ja nur gesagt, dass sie wahrscheinlich doch kein Bock ist (und ich Mengenrabatt bekomme, egal ob 3 oder 4; mehr war an dem Tag nicht gefragt).
Klar, sie hätte nochmal ausdrückliche Separierungs-Tips geben können, aber wir sind hier auf dem Land, da ticken die Uhren noch ein bissl anders.

-Ich bekomme ungefragt alle Waschzettel mit,
-sie erläutert, was sie warum tut,
-sie gibt zu, wenn sie etwas nicht weis, bzw. nicht kann und bildet sich im Zweifelsfall fort.

(FK hört nicht zum "Zweifelsfall", aber ihre erste Operation eines Schlupflids (Kaninchen), hat sie super hinbekommen).

Ist halt ne "Kleintierpraxis" (und eigentlich sind es 2 Frauen, beide gut; die eine netter, die andere supergründlich)

Tierärzte müssen sich mit dem "Mainstream" auseinandersetzten, egal, was sie davon halten.
Ich bin schon froh, wenn sie anerkennen, das ich eine natürlichere Herangehensweise habe; wenn sie aufgeschlossen dafür ist und wir "voneinander lernen" können, reicht mir das für ein "gut".

Ich brauche TÄ hauptsächlich für die Diagnostik und evtl. O.P´s, und um die pathologischen Veränderungen bei dem jeweiligen Problem zu besprechen.
Die Behandlung muss ja dann sowieso im Rahmen dessen Erfolgen, was ich (bzw. halt irgendein "Kunde") leisten kann.
Wenn sie da mitzieht bin ich froh, na ja, wenn nicht, zank ich mich halt ein bisschen und dann mach ich doch, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann...
Bei ihrem Abszess neben dem Kiefer hat Hadili AB´s bekommen, ohne Zank, Osteitis hatten wir in der Schule mal durchgenommen, wollt ich nicht riskieren. Hat gut geklappt: Abszess weg, Darm o.k..

Also für mich sind Sachen wie Kommunizierbarkeit alternativer Methoden wichtig, meine TÄ muss die nicht schon alle kennen; es ist  eine "normale" Kleintierärztin.
Wenn sie Anregungen von mir aufnimmt, gut; es ist aber nicht "schlecht", dass sie diese nötig hat.

Ich hatte irgendwo schon mal gesagt, das die TÄ uns brauchen.
Damit mein ich nicht unser Geld, ich mein die Anregungen.

Die Nachfrage nach FK hat ja auch schon was mit dem Markt gemacht: in einigen Gegenden ist es Usus, auch wenn andere (kompetente TÄ) es nicht kennen.
Weiter so, ein schönes Ziel wär die "Heu-Diät" abzuschaffen....
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Murx Pickwick am 27. Mai 2016, 11:16 Uhr
Beim Meerschweinchen sieht man das Geschlecht nicht an dicken Lippen oder so, sondern an der Verteilung der Strukturen ... und die sind bei den Kerlen vom ersten Tag an deutlich sichtbar anders verteilt, wie bei den Weibseln ... ok, so bis zum vierten Tag (Steffi wird hier sicherlich sagen, bis zum dritten Tag, aber sie als Züchterin hat ja auch viel mehr Übung wie ich), sind die Strukturen noch nicht so weit ausgebildet, daß man die Abstände richtig beurteilen kann ... daß man da Probleme mit der Geschlechtsbestimmung haben kann, verstehe ich ...

Ich hab einfach mal verlinkt auf eine Seite, wo das sehr schön abphotografiert ist ...
Bei den Herren hat man einen Spalt mit dem Strullermann als I-Punkt obendrauf - vom ersten Tag an.

Bei den Damen hat man einen Spalt mit einem V obendrauf, also ein deutliches Y ... - vom ersten Tag an.

Schweinebande: Geschlechtsbestimmung (http://www.schweineban.de/seiten/meerschweinchen/info/geschlecht.htm)

Eine korrekte Geschlechtsbestimmung erwarte ich von Tierheimen, Notstationen, Züchtern, Zuchtwarten und allem, was damit zu tun hat - aber TÄ sind in erster Linie dazu da, Tiere zu heilen und sind weder Ernährungsberater, noch Zuchtberater oder für was sonst man sie noch so häufig mißbraucht.
Die Geschlechtsbestimmung von Meerschweinchen hab ich übrigens übers Internet gelernt ... ich mein, bei diesem starken und selbst für Laien gut sichtbaren Unterschied ist das kein Problem.

Allerdings eine Sache sollte doch jeder TA wissen ... bei Nagetieren ist es nie die Länge des vermeintlichen Pimmels, nie die dicke irgendwelcher Lippen, sondern immer die Anordnung der Strukturen zueinander, ob man da nen Weiberl oder nen Kerl vor Augen hat. Bei den meisten Nagern ist es der Abstand zwischen Spalt und Zapfen, der den richtigen Rückschluß aufs Geschlecht zuläßt. Beim Männchen ist dieser Abstand meist größer wie bei den Weibserln.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Saubergschweinchen am 27. Mai 2016, 11:41 Uhr
Zitat
ok, so bis zum vierten Tag (Steffi wird hier sicherlich sagen, bis zum dritten Tag, aber sie als Züchterin hat ja auch viel mehr Übung wie ich), sind die Strukturen noch nicht so weit ausgebildet, daß man die Abstände richtig beurteilen kann ... daß man da Probleme mit der Geschlechtsbestimmung haben kann, verstehe ich ...
Steffi sagt sogar "am Tag der Geburt"...ich brauch nur dann einen zweiten Blick wenn das Jungtier an der entscheidenden Stelle sehr dunkel pigmentiert ist. Dann schaue ich nochmal wenn am zweiten Tag. Aber falsch lag ich noch nie.

Ich kann auch voll verstehen das manchen die Geschlechtsbestimmung beim Nagetier nicht leicht fällt. Andere Nager und selbst Kaninchen gehen mir auch nicht so leicht von der Hand...aber Meerschweinchen sind nun wirklich sowas von eindeutig. i = männlich und Y = weiblich ... da gibts wenig Raum für Spekulation  ;)
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Hugomero am 28. Mai 2016, 13:43 Uhr
Wisst Ihr, was für mich irgendwie auch eine guten tierarzt ausmacht ...daß nicht sofort das volle Programm gemacht wird...in Foren wird ja oft geschrieben : Röntgen, Blutsabnahme, Ultraschall, Kotuntersuchung ect ist wichtig

Aktuell ging's meiner Bambi nicht so gut ( mehr Bauchgefühl, sie lag einfach öfters rum statt sonst ) war am Mittwoch beim TA.. Sie wurde abgehört, mit othoskop die Zähnchen angeschaut, abgetastet - war alles gut, nur leicht  gebläht

Ich hab ihr colosan und schwarzkümmelöl gegeben ( schon seit Dienstag ), seit Freitag ist wieder alles ok

Ich finds gut, daß erstmal nicht das volle Pensum abgespult wurde

Glaubt Ihr eigentlich, daß es schweinchen nicht so gut geht, wenn es uns schlecht geht ?
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Murx Pickwick am 28. Mai 2016, 15:45 Uhr
Ich bin mir ziemlich sicher, daß wenn eine Verbindung da ist, es den Schweinchen nicht so gut geht, wenn es uns schlecht geht ... ich hab es lang genug an meinen Tieren beobachtet - und nicht nur bei Meerschweinchen.

Wenn die Tiere unabhängig von einem sind, ist das nicht so ... bzw nur dann, wenn die Verbindung extrem stark ist.
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Smoky am 29. Mai 2016, 08:43 Uhr
Glaubt Ihr eigentlich, daß es schweinchen nicht so gut geht, wenn es uns schlecht geht ?

So würde ich es nicht formulieren...eher so: wenn es unseren Tieren nicht gut geht, hat das auch etwas mit uns zu tun.

Sie wollen uns etwas damit sagen...jede Seele sucht sich ihren Platz auf dieser Welt, und hat dort eine Aufgabe zu erfüllen.
Welche das ist, können wir nur erahnen, wobei es manchmal auch relativ klar ersichtlich ist.

Wenn viele sterben, z.B., kann es ein Zeichen sein, sich endlich mal ausgiebig mit dem Thema "Tod" zu beschäftigen oder seine Denkweise darüber zu überdenken, neu zu formulieren.
Wenn uns die Betreuung sehr viel Zeit kostet, kann es sein, dass wir woanders Zeit einsparen könnten, es aber nicht tun (z.B. einen Job endlich aufgeben, wenn man mehrere hat und einer einen nervt)
Oder auch die Kommunikation mit Menschen verbessern, die mit uns direkt verbunden sind, und die dadurch auch die Betreuung belastet.

Hilfreich, um das herauszufinden, war bei mir manchmal auch die Tierkommunikation mit einem Profi (siehe mein Beitrag: Horoskop und Tierkommunikation) Wobei ich klar sagen muß: das, was man dabei erfährt, muß man auch erst mal auf die jeweilige Situation umsetzen, was wieder viel drüber nachdenken bedeutet.


Ein Nachtrag noch:
In einem Zusammenhang kann ich schon sagen: "wenn es uns schlecht geht, geht es den Tieren auch schlecht":

Wenn ich die Tiere in Behandlung habe, der Besitzer selber aber nicht in Behandlung ist, kann ( muß aber nicht) es im Laufe der Behandlung vorkommen, dass die Tiere immer wieder die Mittel mit ihren Symptomen brauchen, die eigentlich der Besitzer bräuchte...diesen Kreis kann dann nur unterbrochen werden, indem der Besitzer selber in Behandlung geht.

Dann ist es schon so, dass die Tiere direkt auf unseren Zustand reagieren, sprich: die Tiere übernehmen für uns, dass wir an die Mittel kommen: jedes mal bei Kontakt mit einem homöopathischen Mittel, also schon beim Öffnen der Flasche/des Röhrchens sind die Schwingungen des Mittels im Raum, dran riechen z.B. ist schon eine Einnahme des Mittels, oder auf die Hand nehmen.

Gut daran zu sehen: wenn der Besitzer selbst in Behandlung ist, passiert das nicht.

Ich spreche dabei aber von "ächter" Homöopathie, nicht von irgendwelchen anderen Behandlungen, wobei das Thema "Schwingung" für jedes homöopathische Mittel gilt.

Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Kiki am 30. Mai 2021, 15:59 Uhr
Hallo,

ich möchte mal die Kosten von TÄ ansprechen! Und ja wir müssen drauf achten das auch diese Stimmen. Wir fahren mit unserem Hund seid 8 Jahren immer 20 km aufs Land zu unserer TÄ, das ist trotz Km u Benzingeld wesentlich günstiger als hier um die Ecke, wo wir mit unseren Meeris jetzt waren. Dort waren wir damals auch einmal. Beide sind supernett, aber.....

Aber jetzt mit Fine und Max schockte es mich doch etwas am Tresen als die Arzthelferin sagte, „ wir berechnen nur Fines Behandlung da es sonst zu teuer für Sie wird“ ....  :frage: Jaaaa, ich dachte eh an ca 90€..... und dann kam 161€ bitte  :sorry: Wouw Und dann noch nicht mal eine Diagnose bekommen......die haben den Hautabstrich ins Labor geschickt und hoffen die können mehr! Das geht auf dem Lande günstiger und da fahre ich auch lieber wieder hin!

LG die Kiki
Titel: Antwort: Tierärzte - Pro und Contra
Beitrag von: Hugomero am 30. Mai 2021, 16:55 Uhr
Kimi, magst Du vielleicht einen extra Post aufmachen, was die Süßen genau haben ? ( Ergänzung, hab eben den anderen Post gefunden 😊)Ich finde gute Meerschweinchen Tierärzte sind so selten, daß es mir fast schon egal ist, was es kostet , Hauptsache die Behandlung ist gut . Naja so locker sitzt bei mir das Geld auch nicht, aber so 200 Euro Aufwärts pro Tier ist es meist leider immer