Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Parasiten & Pilz => Thema gestartet von: Wuselbande am 12. März 2019, 12:46 Uhr

Titel: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 12. März 2019, 12:46 Uhr
Huhu!  :winke:

Ich mache mir im Moment Sorgen um meinen Kastraten, Bounty. Er ist im November vier Jahre alt geworden und lebt seit ca drei Jahren bei mir.
Die letzten 2-3 Tage hat er sich irgendwie ziemlich zurück gezogen und fast nur noch in seiner Kuschelrolle gelegen. Zum Fressen kam er raus, aber ich hatte das Gefühl, dass er weniger frisst als sonst. Heute kam er dann nicht mal mehr zum Fressen. Er ist aber nicht apathisch. Als ich ihm eine Erbsenflocke hingehalten habe, hat er diese genommen, aber recht lange daran gekaut. Die zweite wollte er dann schon nicht mehr. Ich habe ihn dann mal rausgenommen und näher angesehen, dabei ist mir als erstes aufgefallen, dass er sehr dünn geworden ist.  Sonst hatte er gut 1200g, jetzt waren es 920g und er fühlt sich auch ziemlich knochig an.  :traurig: Außerdem ist mir am Rücken eine schorfige Stelle aufgefallen. Ich habe ihn danach zum Heu gesetzt und ihm ein paar leckere Sachen hingelegt. Am Heu zeigte er gar kein Interesse, dafür hat er ein wenig Frischfutter gefressen. Aber auch nicht wirklich viel, er hat ein paar Mal am Salat geknabbert und den Stiel eines Kohlrabiblattes gefressen. Normalerweise werden nur die Blätter gefressen, die Stängel bleiben eigentlich immer liegen. Danach ist er wieder in seine Rolle gegangen.
Die beiden Weibchen verhalten sich wie immer und fressen auch normal.

Ich habe für heute Nachmittag einen Tierarzttermin, aber ich würde vorher gerne wissen, was ihr so dazu meint. Was sollte der Tierarzt untersuchen? Also klar, die schorfige Stelle sollte er sich ansehen. Die Zähne sollten wohl auch kontrolliert werden. Was wäre noch wichtig? Worauf sollte ich achten?

Liebe Grüße
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 12. März 2019, 14:31 Uhr
Vermutlich hat der arme Kerl Streß mit einem seiner Weiber ... das führt bei Meerschweinchen sehr oft dazu, daß Grabmilben ihre Chance bekommen.
Das Jucken der Grabmilben ist derartig heftig, daß die Meerschweinchen oft nicht mal mehr richtig futtern, und somit abnehmen.

Sich auch die Zähne angucken zu lassen, wenn der Kerl dann schon mal beim TA ist, ist sicher nicht verkehrt ... du kannst allerdings auch selbst schon ein wenig abschätzen, ob es an den Zähnen liegen könnte, wenn du die Schneidezähne mit den Schneidezähnen deiner beiden Weiber vergleichst. Sie sollten etwa die gleiche Länge haben wie bei den Weibern, sind sie länger, ist es sehr wahrscheinlich, daß etwas mit den Backenzähnen nicht stimmt.
Auch tränende Augen können auf Kieferprobleme oder Zahnprobleme hinweisen.
Sind die Schneidezähne an den Nagekanten schief - oder zeigen ein V oder haben dunkle Punkte oder Verfärbungen, auch dann ist es dringend nötig, auch die Backenzähne begucken zu lassen.

Wenn der TA eine Maulsperre in das Mäulchen schieben will, bestehe auf jeden Fall darauf, daß das Meerschweinchen sediert wird. Es ist viel Streß, wenn diese Art Zahnspange ins Maul geschoben wird und führt zu Verkrampfungen bis hin zu Muskelrissen in der Kaumuskulatur, was für das Meerschweinchen sehr schmerzvoll ist. Die Sedation verhindert dies weitestgehend.
Wenn das Meerschweinchen eh sediert wird, sollte es auch im Kieferbereich geröngt werden - in mehreren Ebenen, falls etwas mit dem Zahnwachstum nicht stimmt.

Wenn nur mit dem Othoskop ohne Gestell ins Mäulchen geschaut wird, ist eine Sedation nicht nötig ...
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 12. März 2019, 15:41 Uhr
Hallo :-)

Wie Murx schon richtig schreibt, sollten die Zähne ohne Narkose nur mit einem Otoskop angesehen werden, alles andere ist Qual und kann auch Schäden anrichten.
Für eine vernünftige Beurteilung der Zähne muss aber eine Narkose her, man übersieht sonst viele Probleme.
Ich empfehle da immer die Gasnarkose für. Wenn du magst - ich weiss nicht mehr, ob ich das schon hatte - suche ich dir auch gern einen Tierarzt in deiner Nähe raus, sofern ich da einen guten notiert hab, der sich richtig mit Zähnen auskennt.
Mehr Infos, wie Zahnkorrekturen beim Meerschweinchen ablaufen sollten, hab ich hier notiert: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=993.0
Wenn erst mal alles gut aussieht bei den Zähnen würde ich zuvor andere Dinge checken lassen. Findet man nichts sollten die Zähne im Zweifel unter Gasnarkose angesehen und ggf. auch der Kiefer geröntgt werden, manchmal machen auch die Ohren Probleme und man sieht im Maul nicht immer zwingend, ob ein Zahn entzündet ist oder so.

Was ich in jedem Fall machen lassen würde, sind 2 Körper-Röntgenbilder, eines von der Seite und eines von oben, um Lunge, Magen, Darm und Blase beurteilen zu können.
Viele Meerschweinchen leiden bei Lungen- und Blasenentzündungen und auch Blasensteinen still vor sich hin.
Man merkt dann erst irgendwann nur durch Gewichtsabnahme, Fressunlust, manchmal auch durch Durchfall oder/und sekundäre Erkrankungen, die meist auftreten, wenn die Tiere eine Krankheit haben oder Stress, wie eben Milben, Hautpilz, Lippengrind etc., dass etwas nicht stimmt.
Der Urin sollte auch untersucht werden, das kann man aber auch zuhause auf die Schnelle für einen ersten Eindruck ganz gut, schau mal hier, wenn du Infos haben magst: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1303.msg19029#msg19029

Man hört weder Herz- noch Lungenprobleme zuverlässig und Blasensteine (sind leider häufig!) kann man auch nicht zuverlässig ertasten (müsste man ja die Blase ganz zusammenquetschen), daher ist in jedem Fall ein Röntgenbild wichtig
Dann sieht man auch, ob das Meerschweinchen Aufgasungen hat, die treten auch oft auf, wenn das Tier eine Krankheit hat, also sie sind sehr häufig auch wie Milben etc. Symptom einer Erkrankung und in der Regel nicht die Ursache, was TÄ oft falsch deuten. Man muss dann wirklich die Ursache dafür finden. Man kann im Zweifel auch gleich immer Colosan geben, wenn ein Meerschweinchen auffällig ist, da sie dann wirklich oft Aufgasungen haben.

Mach Fotos von den Röntgenbildern und lass sie dir am besten auch per Mail schicken. Meiner Erfahrung nach übersehen wirklich viele Tierärzte richtig viele Dinge auf Röntgenbildern und im Zweifel kann man sie dann an Kleinsäugerspezialisten weiterschicken für eine weitere Meinung. Du kannst sie dann auch gern hier zeigen, hier kennen sich ja auch manche damit aus. Ich bin zwar keine Spezialistin, erkenne mittlerweile zum Glück aber schon viele Dinge ganz gut, die beim TA übersehen wurden.

Wenn deinem Tier "Chemie" gegeben werden soll und du unsicher bist, ob das nötig ist, kannst du sie ja im Zweifel mitnehmen und dich zuhause in Ruhe informieren, ob es da nicht erst mal eine natürliche Alternative gibt.
Ich habe z.B. bei Hautpilz seit 2011 keine "Chemie" anwenden müssen, auch bei schweren Fällen nicht und sowohl äussere Parasiten wie Haarlinge und Milben (mit Ausnahme Grabmilben, da gehts leider ohne Spot on wohl oft nicht - hat aber auch mit der Ursache zu tun, da könnte ich nun viel drüber schreiben in Bezug auf ganzheitliche Heilung) also auch innere Parasiten wie Würmer, Kokzidien, Hefen, Einzeller haben wir hier bisher immer gut mit natürlichen Dingen weg bekommen (nicht nur einen leichten Befall, sondern auch schon massiv befallen).
Von daher kann man das ja dann immer noch in Ruhe selbst entscheiden :-)

Berichte dann mal was raus kam, ich drücke die Daumen :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 12. März 2019, 20:51 Uhr
Danke schon mal für eure Antworten. Deine Antwort, Vio, habe ich leider nicht mehr vordem Tierarztbesuch gelesen. Aber das werde ich mir für die Zukunft auf jeden Fall merken.
Im Laufe des Tages hat Bounty sich immer wieder am Rücken gebissen, sodass er da jetzt relativ kahl und wund ist. Die Tierärztin hat seine Zähne mit einem Otoskop angesehen und wohl nichts auffälliges festgestellt. Dann hat sie einen Hautabstrich genommen und da dann Haarlinge entdeckt.
Als Behandlung sollen alle drei Adcocate auf die Haut aufgetragen bekommen. Er hat außerdem etwas gegen Juckreiz gespritzt bekommen und etwas für den Darm, da er so wenig frisst.
Was meint ihr dazu? Bei ihm scheint es ja schon recht extrem zu sein, ist es dann sinnvoll das Advocate zu verwenden oder könnte ich trotzdem versuchen das natürlich zu behandeln? Was würde denn dagegen helfen, ohne Chemie einzusetzen?
Achso und ist es wichtig, das Gehege bei der Behandlung zu reinigen? Da habe ich verschiedenes gelesen.
Da er ja offensichtlich unter Juckreiz leidet und Haarlinge festgestellt wurden, sollte das Röntgen erstmal nicht so wichtig sein, oder?
Kann ich ihm sonst noch was gutes tun? Ist es sinnvoll, die wunde Stelle mit Kokosöl oder Ähnlichem zu behandeln oder lieber nicht?
Und dann frage ich mich natürlich, wie es zu den Haarlingen kam.  :frag: Stress? Die Weiber hatten sich vor ein paar Tagen immer mal wieder angezickt und gejagt, aber nur so 1-2 Tage lang. Könnte es sein, dass ihn das mehr gestresst hat als die Weibchen selbst? Dass er Stress mit ihnen hatte, konnte ich nicht beobachten. Aber ich sitze natürlich auch nicht 24 Stunden am Tag daneben und bekomme sicher nicht immer alles mit.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 12. März 2019, 21:25 Uhr
Ja, das klingt nach einem Befall mit Viechern...
Ich persönlich versuche bei allem, was keine Grabmilben sind, erst mal wie du sagst mit Kokosöl und/oder vielleicht auch Insceticide2000 oder Inuzid Spray. Das klappt in der Regel gut udn lindert den Juckreiz relativ flott (wird kurz etwas schlimmer, weil wohl die Viecher aus dem Fell türmen, dann aber sehr schnell besser meiner Erfahrung nach), aber wie du schon schreibst, man muss natürlich die Ursache finden, warum die Tiere so gestresst oder angegriffen sind, dass sich das so überhaupt entwickeln kann.
Oft ist das eben eine andere Krankheit oder, wie Murx auch schon meinte,  Stress in der Gruppe.
Allerdings wundert es mich dann, dass er sofort wegen ein bisschen Zickerei krank wird - normal sollte das nicht sein. Wenn sie nun umziehen und eine VG hinter sich haben oder so, ist das ja noch eine ganz andere Kategorie von Stress dann... Oder wenn dauerhaft ein Mädchen arg Probleme bereite und der Kastrat sich überfordert fühlt.
Aber natürlich ist sein Mass an Stress durch sowas und die Situation in der Gruppe eher schwer einzuschätzen aus der Ferne.
Ich würde in jedem Fall zur Sicherheit wenigstens mal den Urin testen, ob da alles okay ist, Link s. oben.

Kokosöl vertreibt gerade Haarlinge meist im Nu. Unseren Erfahrungen sind die innerhalb eines Tages nicht mehr auffindbar - dann sollte man vielleicht gut misten, weil sie in der Umgebung hocken oder so... ich mache das allerdings nie und es klappt dennoch ;) Ich säubere alle 3-4 Wochen das Gehege ganz normal, bei jeglicher Art Parasiten. Ich desinfiziere nichts besonders und koche nichts ab etc, dennoch gehen Endo- und Ektoparasiten weg. Ich denke, die Viecher sitzen immer und überall und so richtig verhindern kann man die ja auch nicht, man muss eben die Tiere und ihr Immunsystem unterstützen. Aber das muss jeder für sich entscheiden, im Zweifel halt einfach normal gut und ordentlich durchputzen :-)
Die Haarlinge und äusserlichen Milben scheinen den Geruch von Kokosöl nicht zu mögen, hab da eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht damit, auch bei Hautpilz. Wenn man die stressige Situation aber nicht ändert oder die Krankheit findet und angeht, dann kommen sie höchstens zurück, aber das hätte man dann auch mit der Chemie und wenigstens mit dieser nicht ein eh krankes bzw. schwaches Tier noch mehr geschwächt.
Insecticide2000/Inuzid ist ein pflanzliches Nervengift, was in geringen Mengen für die Schweine nicht so schlimm ist, aber schon reicht, um die Parasiten abzutöten (ins Fell und auf Umgebung sprühen, aber natürlich nicht direkt auf Schleimhäute oder so, dass Meerschweinchen es einatmen müssen).
Ich kenne einige TÄ, die nur noch bei Grabmilben ein Spot On geben und sonst Insecticide2000/Inuzid. Kann man auch so im Internet bestellen, ich fand Insecticide2000 besser.
Das alles wirkt eben oben auf der Haut und verteibt Parasiten da, Grabmilben leben aber unter der Haut, daher wirkt es dann wohl nicht.

Da es ihm jetzt schon etwas schlecht geht und man ja auch nicht weiss, ob Grabmilben beteiligt sind, würde ich ihn vielleicht doch einmalig (ohne die empfohlene Wiederholung - da kann man dann ja auch die natürlichen Dinge nutzen und ich hab sehr oft so die "Chemie" nur einmalig auftragen müssen, wenn es wieder schlimmer wird, kann man dann ja immer noch wieder was davon nutzen) spotten mit dem Advocate.
Aber nicht die gesunden Tiere. Was soll das?! Immer wieder dieser Tipp und dann erzählen die TÄ von dem angeblichen Ping-Pong-Effekt, wie die Parasiten immer wieder vom einen Tier aufs andere gehen.
Konnte ich noch nie beobachten, nur, wie ein Tier massiv befallen war und alle anderen, auch kranke Tiere, nichts hatten. Ich halte von dieser Theorie nichts, wenn es sich um gesunde, starke Tiere handelt.
Wenn die anderen nichts haben, würde ich sie nicht mit Chemie behandeln: dann scheint ihr Körper doch stark genug, sich gegen die Parasiten wehren zu können. Da muss man dann diesen starken Körper ja nicht durch "Chemie" stören - und das, was im Advocate ist, ist wirklich nicht ohne, sondern ein starkes Nervengift, was schaden kann.
Die anderen kann man immer sonst zur Sicherheheit mit Kokosöl oder Insecticide mitbehandeln im Zweifel, aber von Spotten würde ich Abstand nehmen.

Doch, für mich hätte eine genauere Untersuchung mit Röntgen durchaus Sinn gemacht, wenn es einem Tier so schlecht geht, dass es nicht richtig fressen will. Wenn die Ursache für die Haarlinge organisch bedingt ist z.B. durch einen Blasenstein oder eine Lungenentzündung (und ich kenne mehr als genug Meerschweinchen, die dann nicht auffällig atmen, bei denen aber dann die Lunge im Bild total verschattet ist), dann nützt das ganze Behandeln der Haarlinge auch nichts.
Aber das muss ja nicht so sein, du kannst ja schauen, ob was gegen die Haarlinge hilft und wenn nicht, dann nochmal untersuchen lassen. Gern schau ich wie gesagt nach Adressen für einen guten TA :-)
Und die Urinteststreifen gibts in der Apotheke, das ist auch nicht schwer, den Urin zu testen. Kann man immer mal machen und gut zuhause haben, das gibt oft sehr nützliche Hinweise und zwar rechtzeitig, so dass man noch helfen kann. Bei Blasensteinen z.B. ist es oft so, dass sie einfach zu spät entdeckt werden, wenn es dem Schweinchen schon sehr schlecht geht und die Blase schon kaputt ist oder es zum Nierenstau kommt. Sticks können so Probleme viel eher zeigen, so dass man noch reagieren und das Schweinchen gerettet werden kann.

Wie ist denn seine Vorgeschichte? Es gibt natürlich auch noch andere Ansätze aus der Naturheilkunde, in denen man davon ausgeht, dass Tiere, sie sich jucken, etwas "energetisch loswerden" wollen, ggf. ein Trauma, was sie mal erlebt haben oder so. Die Theorie dahinter ist, dass sie sich erst jucken und sich die Viecher dann in die Kratzwunden reinsetzen, aber nicht ursächlich am Anfang für den Juckreiz waren. Da muss man dann immer irgendwie die eigentliche Ursache finden, ein Trauma vielleicht, was die Tiere erlebt haben und was nun - warum auch immer - hochkommt und verarbeitet werden möchte.

In jedem Fall gute Besserung :-)   :fr:
Viel aus der Natur würde ich anbieten, nun kommen ja Gräser und Kräuter wieder, aber auch Knospen von Laubbäumen und Nadelhölzer und auch aromatische Saaten und so :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 12. März 2019, 22:08 Uhr
Ich denke, ich werde ihm ein Mal das Advocate geben und ansonsten erstmal versuchen mit Kokosöl zu arbeiten, das habe ich sowieso da. Außerdem werde ich mir Urinstreifen besorgen und das mit dem Röntgen im Hinterkopf behalten.
Gerne darfst du mal schauen, ob du mir einen Tierarzt empfehlen kannst, ich wohne in Südhessen an der Bergstraße, falls du es genauer brauchst, schreibe ich dir eine PN.
Mittlerweile hat Bounty Frischfutter und Heu mit sichtlich Appetit gefressen. Da bin ich auf jeden Fall schon mal froh, dass er frisst. Vermutlich hat das Mittel gegen Juckreiz geholfen?

Aber wie du schon sagst, wichtig wäre wohl auch die Ursache zu finden. Umzug oder Ähnliches gab es nicht, die letzte VG war letztes Jahr im September. Da ist Hope eingezogen, die jetzt gut ein Jahr alt sein dürfte (genaues Alter unbekannt). Das war schon relativ stressig, Maya hat Hope eine ganze Weile immer gejagt und nicht in ihrer Nähe geduldet und auch zwischen Bounty und Maya gab es zu der Zeit Stress. Zwischen Bounty und Hope lief es von Anfang an relativ friedlich. Aber das wurde mit der Zeit immer besser und mittlerweile ist es recht friedlich und die drei verstehen sich gut, außer dass es eben mal ein paar Zickereien zwischen den Weibchen gibt, aber nicht allzu oft oder lange.
Die VG ist ja jetzt schon eine Weile her, könnte es vielleicht trotzdem damit zusammen hängen?

Zu seiner Vorgeschichte... er wurde im Tierheim abgegeben zusammen mit einem anderen Bock. Dort wurde dann festgestellt, dass die beiden sich nicht besonders gut verstehen, sie wurden kastriert und getrennt vermittelt. Er ist jetzt um dir drei Jahre hier, damals hatte er noch mit Molly und Curly hier gelebt. Zu der Zeit war Molly die Chefin, seit Ihrem Tod ist er meiner Beobachtung nach immer der Ranghöchste gewesen. In der Zeit bei mir war er eigentlich immer fit und gesund, er hatte nur kurz nach seinem Einzug einen Pilz. Ansonsten war er Anfangs ziemlich schreckhaft, aber auch neugierig, mittlerweile ist er recht zutraulich geworden, aber was Menschen angeht der zurückhaltendste von meinen Drei.

Ich werde auf jeden Fall schauen, was ich so an Gräsern und Kräutern finde. Zweige bekommen sie sowieso und auch Saaten stehen immer zur Verfügung. Vor allem Fenchel, Anis, Kümmel und Schwarzkümmel fressen sie alle drei relativ viel. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass mit der Verdauung etwas nicht stimmt? Sie haben außerdem Heilerdekekse zur Verfügung (wurde bisher komplett ignoriert) und Kohletabletten (da wurde mal eine angeknabbert).

Ich finde ihren Kot auch nicht soo ideal. Er erscheint mir relativ weich und klebrig, aber trotzdem Böhnchen-förmig. Die Schweine haben auch immer mal schmutzige Füßchen, wenn sie da reintreten. Deshalb hatte ich vor Kurzem mal eine Kotprobe ins Labor geschickt, da wurde aber nichts festgestellt. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz die Verdauung zu unterstützen? Ich dachte, wenn es wieder Wiese gibt, reguliert sich das vielleicht von alleine.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 12. März 2019, 22:08 Uhr
Achja, wie genau verwendest du denn das Öl? Einfach in Haut und Fell einmassieren? Und wie oft wiederholen?
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 00:22 Uhr
Ach genau, ich wollte noch fragen, was ihm da alles gespritzt worden sein soll?
"Für den Darm" kann nämlich eigentlich nichts gespritzt werden, was unbedingt gut wäre meiner Meinung nach...
Ich hoffe nicht, dass es Emeprid war, das wird ja gern mal gespritzt und als gut für den Darm beschrieben, aber ist schon der Hammer...
Auch gibt's nichts gegen Juckreiz durch Parasiten, was man spritzen könnte, das geht nur dann weg, wenn die Viecher auch weg gehen. Ich schaue morgen mal in meine Liste wegen der Tä :-)
Vielleicht kannst du mir den Postleitzahl Bereich nennen? Nur die drei oder vier Anfangsbuchstaben oder so.

Ich melde mich morgen in Ruhe, muss schnell schlafen.
Das Kokosöl in der Hand etwas schmelzen lassen und mit den Fingerspitzen dann etwas durchs Fell fahren, Schwein muss also nicht vor Fett triefen ;)
Gut, wenn es ihm etwas besser geht :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 13. März 2019, 02:17 Uhr
In diesem Fall ist die Symptomatik ziemlich eindeutig - Haarlinge jucken nicht. Aber sie bekommen ihre Chance, wenn Grabmilben ihr Unwesen treiben - und die Grabmilben wiederum jucken furchtbar, da sie Gänge in die Haut beißen.
Wenn sich also ein Meerschweinchen in den Rücken beißt und dort schorfig ist - oder sogar schon wundgebissen ist, zudem auch noch Haarlinge festgestellt werden, dann ist die Ursache Grabmilben.

Meerschweinchen sind sehr unterschiedlich, was Streßantworten angeht ... die meisten überforderten Kastraten bekommen deshalb noch keine Grabmilben - aber es gibt da einfach die Sensibelchen. Und wenn die Weiber sich schon zicken, ist so ein Kastrat schnell mal überfordert mit der Gesamtsituation.
Also auch da paßt es sehr gut.

Das Mittel gegen Juckreiz wird wohl ein Cortisonpräparat sein - dieses greift stark in den Zuckerhaushalt ein und ist bei wiesengefütterten Meerschweinchen eher schädlich, bei pelletgefütterten oder zu trocken ernährten Meerschweinchen dagegen oft hilfreich.

Mittelchen, um die Darmtätigkeit anzuregen, sind fast immer kontraproduktiv - sie schaden mehr, als daß sie nutzen. Meerschweinchen mit Grabmilben fressen weniger, weil sie durch den Juckreiz stark irritiert sind - da helfen auch keine appetitanregenden Mittelchen - im Gegenteil, oft bringen sie noch zusätzlich die Darmgesellschaft durcheinander, was wiederum dazu führt, daß noch weniger gefressen wird und die Grabmilben sich nicht mehr gut bekämpfen lassen.
Sobald der Juckreiz durch die Bekämpfung der Grabmilben weniger wird oder aufhört, fressen die Meerschweinchen ganz von alleine wieder normal.

Advocate dagegen macht Sinn, würd ich nach Rat des Tierarztes geben, weil ich schlichtweg nix kenne (außer diesen Spotons, gibt noch andere wie Advocate), was so schnell und gut gegen Grabmilben hilft.
Kokosöl führt dazu, daß die Haut austrocknet ... bei Grabmilben sollte man deshalb kein Kokosöl verwenden. Wenn man mit Ölen experimentieren will, dann besser Olivenöl oder aber ein Öl mit Ringelblumenauszügen.
Es gibt auch keine wissenschaftlichen Studien, die belegen würden, daß Kokosöl besser wirkt, wie andere Öle.

Der Nachweis von Grabmilben ist recht schwierig - man braucht ein Hautgeschabsel der tieferen Hautschichten. Das ist sehr unangenehm für die Meerschweinchen, tut richtig weh beim Abschaben. Und dann muß man noch das Glück haben, genau eine Stelle gefunden zu haben, wo tatsächlich eine Grabmilbe drin sitzt, also müssen von verschiedenen Stellen solche brachialen Hautgeschabsel genommen werden. Hat man Grabmilben in der Probe, kann man die Grabmilben sehr gut unterm Mikroskop bestaunen ...
Meistens wird nur ein Abstrich gemacht, oder ein Hautgeschabsel der oberen Hautschichten - und da finden sich keine Grabmilben in der Probe, sondern nur Haarlinge, wenn diese so ein gegrabmilbtes Meerschweinchen gefunden haben und sich nun vermehren. Wenn Juckreiz und Haarmilben auftreten, kann man getrost von ausgehen - sind Grabmilben.
Die Haarlinge gehen übrigens ganz von alleine wieder, sobald die Haut gesundet, sie brauchen nicht bekämpft werden. Grabmilben dagegen müssen auf jeden Fall bekämpft werden, alleine der Juckreiz ist schon arge Tierquälerei.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 10:12 Uhr
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, Haarlinge ohne Grabmilben haben bei unseren Tieren, bei denen in der Notstation und auch bei Freunden bisher immer zu Juckreiz geführt (aber nicht zu so massivem wie Grabmilben, das stimmt schon). Ich kann mir auch vorstellen, dass das krabbelt, wenn da Viecher im Fell rumklettern. Und Olivenöl hat da auch leider nie einen Effekt gezeigt, deswegen habe ich mich immer lieber an Kokosöl gehalten, was bei uns im Umfeld bei reinen Haarlingen wirklich in der Regel wunderbar funktioniert. Aber das ist ja keine Allgemeingültigkeit :-)
Dass Kokosöl die Haut austrocknet würde ich auch nicht so allgemein sagen. Ich kenne viele mit sehr trockener Haut und Hautproblemen, denen es hilft inkl. mir. Es zieht schnell ein und fettet nicht so lange wie z.B. Shea, was ich aber ganz angenehm finde, da mir Shea oft zu viel ist, auch andere Öle. Nutze ich Kokosöl, habe ich nachher aber keine trockenere Haut, sondern benötige länger danach kein weiteres Eincremen, was für mich eher gegen austrocknen im Sinne von "Fettproduktion der Haut zum Erliegen bringen" spricht.
Auch bei meiner Mimi nach den Grabmilben hat es augenscheinlich geholfen, die trockene, kaputte Haut zu regenerieren.
Vermutlich muss man das aber immer individuell ausprobieren und es kann bei jedem verschieden wirken, aber ich kenne es so, dass Kokosöl hilft, die Fettproduktion der Poren zu regulieren, nicht pauschal einschränkt. Ob das so wissenschaftlich erwiesen ist, kann ich nicht sagen, aber die Erfahrungen gehen in beide Richtungen, gute Erfahrungen bei zu trockener, aber auch zu fettiger Haut.

Wunden, Reinbeissen in den Rücken etc. sind da dennoch aber auch für mich noch eine Kategorie mehr als blos etwas Juckreiz und deswegen habe ich da auch an Grabmilben denken müssen, Haarlinge verursachen das eher nicht so stark und ich hätte deswegen auch gespottet bzw. hab deswegen ja auch dazu geraten.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 13. März 2019, 10:40 Uhr
Zitat
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, Haarlinge ohne Grabmilben haben bei unseren Tieren, bei denen in der Notstation und auch bei Freunden bisher immer zu Juckreiz geführt (aber nicht zu so massivem wie Grabmilben, das stimmt schon).
Wie wurden die Grabmilben ausgeschlossen?
Schon fünf aktive Grabmilben reichen aus, um Juckreiz auszulösen - da eine in einem Hautgeschabsel zu haben, ist Glücksspiel ... gibt es da noch eine andere Nachweismethode, mit der Grabmilben zu 100% ausgeschlossen werden können, die ich nicht kenne?

Ich hab nun mehrere Fälle kennengelernt, wo die Meerschweinchen voll mit Haarmilben waren, ohne daß sie Unbehagen oder vermehrtes Kratzen zeigten. Aufgefallen war es immer nur, weil den Haltern auffiel, da krabbelt was im Fell. Mit der Verfütterung von Ölsaaten zogen die Haarmilben recht bald aus - es war also eine zu trockene Haut, welche zu Schuppung führte, was wiederum ideales Fressiland für Haarmilben ist. Ölsaaten (vor allem Leinsaat) sorgen dafür, daß eine zu trockene Haut sich wieder normalisiert.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 10:59 Uhr
Naja, insofern für mich ausgeschlossen, weil ein bisschen Kokosöl im Fell reichte, dass der Juckreiz aufhörte und die zuvor findbaren Haarling am nächsten Tag verschwunden waren. Ich gehe (leider) nicht davon aus, dass Grabmilben so einfach weg zu bekommen wären :-) Wäre es anders und die Annahme falsch, dann wäre das ja mal was Nettes, leider aber habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass man bei Grabmilben immer spotten muss...

Wir hatten ja auch schon hier Tiere mit Krämpfen vor Grabmilben und in der Notstation auch und im Hautgeschabsel muss nichts sichtbar sein, das ist oft wirklich auch nicht der Fall. Daher lasse ich so gar nicht mehr untersuchen, wenn man Tier massiven Juckreiz und Wunden hat oder gar krampft, tendiere ich auch gleich zum Spotten.
Insofern hast du Recht, man kann das nicht ausschliessen, aber da Grabmilben soweit ich weiss nicht von ein bisschen Kokosöl vertrieben werden, macht es für mich Sinn, dass es da nur die Haarlinge waren.
Dass sie nicht immer zu Juckreiz führen, kann natürlich gut sein. Ich hab auch schon 2 Schweine gehabt, die dauerhaft Pelzmilbennissen im Fell hatten - ihr Leben lang. Und nie irgendwelche Probleme mit der Haut oder Juckreiz...

Das, was du zur Haut schreibst, macht auch für mich Sinn. Es kommen da bestimmt - was das Ausmass an Juckreiz anbelangt - immer mehrere Faktoren zusammen und ein Fettsäuremangel kann sich sicher so auswirken.
Unter Umständen müssen die Tiere ja dann auch nicht immer krank sein, sie können auch solche Mängel haben, warum auch immer. Bei selektiver Fütterung kann das das sicher begünstigen bzw. wenn keine passenden Saaten im Angebot sind.


@Wuselbande:
wo du ganz genau in der Bergstrassen-Region bist, weiss ich nicht. Ich kenne zwei von Freunden mit Meerschweinchen und Schweinchen-Notstationen empfohlene TÄ in der Region:

- Dr. Bank in der Praxis Lewitschek bei Bad Homburg, da stehen Notstationen wohl schon Schlange und er hat die Tiere einer Bekannten immer sehr kompetent behandelt und auch operiert (ob Inhalationsnarkose weiss ich aber nicht, glaub fast nicht)

- Dr. Maike Höch in Frankfurt
Von der Bergstasse irgendwo aus sind es zu beiden 45 min Fahrt - bei einem guten TA bei einem wirklichen Problem lohnt sich die Fahrt schon. Nun muss es ja nicht unbedingt ein Problem geben, kannst ja beobachten, wie er sich entwickelt jetzt, für kleine Dinge fahr ich auch zu den weniger erfahrenen TÄ vor Ort. Ansonsten ist mein TA auch 45 min Fahrt weg, gerade bei schlimmen Dingen nehme ich für eine kompetente Behandlung die Fahrt gern in Kauf.

Dann noch:
-TA Praxis am Atzelberg in Gross-Gerau (30 min von Bergstrasse aus laut Maps) scheint nachdem, was sie so im Facebook posten, gut sein zu können. Eine Freundin hat dort ganz gute Erfahrungen gemacht, die gängigen, von mir eher kritisch gesehenen "Calcium-arm-Fütterungsempfehlung" gibts da auch - aber das empfehlen ja leider immer noch die meisten TÄ. Wichtiger ist eine richtige Diagnostik und eine vernünftige Behandlung, den Rest muss man ja eh immer für sich selbst recherchieren und entscheiden :-) Können Inhalationsnarkose und schleifen Zähne glaub ich auch darunter, müsste man nachfragen.

- Frau Dr. Ott wäre da noch in Hanau, eine Zahn-Spezialistin, verwendet aber nur Triple soweit ich weiss und macht CT, was nicht immer nötig ist meiner Einschätzung nach, natürlich hilfreich sein kann, gerade bei Spezialfällen, aber auch sehr teuer ist

- die AG Kleinsäuger hat in ihrer nach bestimmten Kriterien aufgestellten TA-Liste (noch recht jung und deswegen auch noch nicht viele TÄ drauf - ob man blind drauf vertrauen kann, weiss ich auch nicht... mein TA steht drauf, aber auch zu ihm gehe ich nur für bestimmte Probleme und bei anderen Dingen woanders hin) in Wiesbaden noch diese Praxis vermerkt: https://www.dr-tyrell.de/ (https://www.dr-tyrell.de/)
Mehr Infos kann man ja eigentlich immer telefonisch erfragen :-)

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Was den zu weichen Kot angeht, den du oben nanntest: meine haben das phasenweise im Frühjahr. Auch bei Bekannten und das nicht unbedingt schon, wenn Wiese vermehrt angeboten wird. Warum, weiss ich nicht, ich ändere an der Fütterung nichts, aber es gibt ja auch noch mehr Faktoren. Vielleicht spielt das Wetter eine Rolle oder whatever, Prozesse im Jahresverlauf, die man so nicht beachtet, vielleicht auch nach dem Winter typisch sind? Murx, hast du da noch Ideen?

In jedem Fall stresse ich mich da immer nicht, ich biete alles an, was ich habe und sie sollen entscheiden, was sie brauchen :-) Also im Grunde so, wie du es auch hälst, wenn ich das soweit richtig lese.
Aktuell experimentiere ich und biete Trinkmoor an, was bei den Wutzen eigentlich ganz gut ankommt :-)
Und bald kommt wieder viel mehr aus der Natur, meist gibt sich sowas dann ja einfach  :bravo:
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Hugomero am 13. März 2019, 11:46 Uhr


Ich finde ihren Kot auch nicht soo ideal. Er erscheint mir relativ weich und klebrig, aber trotzdem Böhnchen-förmig. Die Schweine haben auch immer mal schmutzige Füßchen, wenn sie da reintreten. Deshalb hatte ich vor Kurzem mal eine Kotprobe ins Labor geschickt, da wurde aber nichts festgestellt. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz die Verdauung zu unterstützen? Ich dachte, wenn es wieder Wiese gibt, reguliert sich das vielleicht von alleine.

ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Aryell...sie ist zwar schon seit August 17 hier, hat aber immer Phasen, wo sie in Panik aufschreit, obwohl ihr keiner etwas tut- ihr Kot ist auch immer wieder weich, vor einigen Wochen hatte sie besonders trockene Haut, auch Schuppen, die nach Viehzeugs ausgesehen haben, und sie hat sich in der Kuschelrolle von links nach rechts geworfen - hier bekam sie einmal Advocate, sie hatte keine kahlen Stellen,aber es ging ihr nicht gut...jetzt habe ich wieder konsequent angefangen, ihr Sobamin täglich zu geben und die Berühungsempfindlichkeit wurde besser ..sie wurde letzten November geröngt, weil sie nicht mehr laufen konnte, allerdings war das nicht meine Stamm-Tierklinik, die ist etwas weiter weg, sondern hier vor Ort...so ganz gefällt sie mir noch nicht, weil sie auch immer seltsam mit dem Hinterteil wackelt , als ob etwas zwickt- Saaten hab ich immer im Angebot werden auch genommen, aber durch ihre trockene Haut muss ihr Darm einfach noch gestärkt werden
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 12:09 Uhr
Wenn das so dauerhaft chronisch Probleme gibt gehe ich da ja gern seit Neusten mit der Pferdeosteopathin ran, die nach viszeraler, visionärer Osteopathie arbeitet und wir schauen nach alten Traumata, die sich ggf. im Gewebe manifestiert haben und solche Symptome hervorrufen.
Bei Hautproblemen mit Jucken und Schuppen sagte sie letztens (auch wenn man das ggf. nicht pauschalisieren kann), dass die Tiere dann gerne etwas loswerden möchten, was sie belastet, das aber nicht können.
Insofern würde es da nicht auf Dauer helfen, den Juckreiz zu behandeln bzw. die Milben, da das nicht die grundlegende Ursache ist. Ich kann es leider nicht so wiedergeben oder erklären, wie sie es kann und auch keinen Standard-Behandlungsansatz liefern, aber es muss nicht immer unbedingt "nur" ein körperliches Problem wie z.B. des Darmes sein, sondern kann auch auf psycho-energetischer Ebene festhängen und sich halt körperlich auswirken.
Im Grunde geht man bei vielen naturheilkundlichen Therapien so an die Probleme ran, auch mit Homöopathie.
Ich habe nur noch nie eine Methodik so als tiefgreifend heilsam empfunden wie die Arbeit mit dieser Pferdeosteopathin (über die Ferne wohlgemerkt, also am Telefon) und alleine das Telefongespräch reicht schon, um oft etwas zu bewirken bzw. ändert sich durch das Gespräch mit ihr das Bewusstsein für das Tier und seine Probleme beim Besitzer selbst und man bekommt noch ganz andere Anhaltspunkte, was man tun oder anbieten oder versuchen oder sagen kann, um dem Tier zu helfen.
Das kann man nicht beschreiben, muss man vermutlich erlebt haben und sicher ist es auch nicht für jeden was, nicht jeder wird auch bereit sein, in sowas Geld zu investieren, aber ich persönlich bin ganz begeistert und habe endlich das Gefühl, ich kann zur Wurzel allen Übels vordringen auf diese Wiese, dementsprechend hoffentlich auch eine weitere körperliche Ausprägung der Probleme verhindern und nicht nur an der Oberfläche kratzen. Ich wünschte, ich könnte das, was sie kann, ebenso.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 13. März 2019, 15:21 Uhr
Danke auf jeden Fall schon mal für all eure Antworten.  :-)

Was genau ihm da gespritzt wurde, weiß ich leider nicht, ich hatte mir extra die Rechnung mitgeben lassen, aber da steht das nicht drauf. Ich hoffe einfach mal, das hat jetzt nicht allzu viel Schaden angerichtet.

Gestern habe ich ihm das Advocate gegeben, ob er jetzt Grabmilben hat oder nicht, weiß ich nicht, aber ich bin schon mal beruhigt, dass es auch dagegen wirken würde. Heute morgen wollte er schon wieder nicht so recht fressen, aber als ich nach Hause kam, saß er draußen am Futter und hat mir dann noch Dill aus der Hand gefressen. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass er etwas aktiver ist, aber trotzdem liegt er noch die meiste Zeit in seiner Rolle und frisst noch nicht die Mengen wie sonst.
Da die anderen zwei keine wunden Stellen haben, sich nicht aufällig verhalten und normal fressen, sollte es nicht nötig sein, ihnen das Advocate auch zu geben, selbst wenn es bei Bounty wirklich Grabmilben sein sollten, oder?

So für die Zukunft, wie schlimm ist das denn, wenn ein Schweinchen in so einem Fall sehr wenig frisst? Wäre es dann vielleicht sinnvoll direkt vorbeugend etwas gegen Aufgasungen zu geben? Meine Tierärztin meinte, zur Not sollte ich ihn päppeln, wenn er nichts frisst, aber ich habe lieber versucht ihn zum fressen zu animieren.

Wegen der Böhnchen werde ich mir jetzt erstmal keine Sorgen machen, sondern das weiter beobachten, vielleicht hilft Wiese ja dann schon. Das betrifft auch nicht nur ihn, sondern anscheinend alle drei.

Danke @Vio für die empfohlenen Tierärzte. Die TA Praxis am Atzelberg ist ca eine Halbe Stunde von hier entfernt, der Rest so um die 50 Minuten. Bei einem größeren Problem würde ich die Fahrzeit schon in Kauf nehmen.
Mal schauen, wie sich das alles so entwickelt und ob er nochmal durchgecheckt werden muss.

Wenn es jetzt wirklich stressbedingt durch die Zickereien der Weiber ist... muss ich mir dann jedes Mal Sorgen um ihn machen, wenn die sich mal anzicken?  :frag: Kann ich denn irgendwas tun, dass er sich da nicht so schnell stresst?
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 13. März 2019, 16:24 Uhr
Es sind gewöhnlicherweise nur die Meerschweinchen, die negativen Streß erfahren, bei denen Grabmilben aktiv werden - der Rest der Meerschweinchen bekommen sie nicht.
Heißt also, wenn deine Zicken sich anzicken und es eher als anregenden Streß empfinden, der sie auf irgendeiner Art und Weise weiterhilft, bekommen sie keine Grabmilben - würde der Streß von einer der beiden Damen nicht verarbeitet werden können, würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Grabmilben bekommen.

Du brauchst also nur die Tiere (in deinem Fall nur das Böckchen) gegen Grabmilben behandeln, da ja deine Damen kein vermehrtes Kratzen und keine schorfigen Stellen zeigen.

Der ewig gefüllte Magen und der Blinddarm sind eine Anpassung an schlechte Zeiten, wo aus welchen Gründen auch immer weniger Nahrung aufgenommen werden kann. Sie ermöglichen eine deutlich bessere Herauslösung von Nährstoffen aus einer sehr schwer verdaulichen Pflanzennahrung. Daß Meerschweinchen Unterhautfett bilden können, ist eine weitere Anpassung an solche schlechten Zeiten.
Meerschweinchen sind zwar Dauerfresser (wie Pferde oder Rinder), aber sie können durchaus auch mit deutlich weniger Nahrung auskommen, ohne daß es ihnen schadet. Sie nehmen halt ab, wenn sie nicht mehr genügend Energie aus der Nahrung herausbekommen können (weil sie zuwenig fressen). Die Blähungsgefahr steigt durch wenig fressen nicht, sondern durch die Gabe von stärkehaltigen Päppelbreien.
Eine ernste Gefahr besteht jedoch, wenn zuwenig Wasser über das Futter aufgenommen wird - du kannst es selbst ausprobieren, hebst du ein Stück Haut und sie geht nicht sofort wieder in ihre Ausgangslage zurück, sondern bleibt erstmal kurz stehen und geht nur ganz langsam wieder zurück, verdurstet das Meerschweinchen gerade - und so kleine Tiere, wie es nunmal Meerschweinchen sind, können mit Durst nicht umgehen, sie vertrocknen deutlich schneller, wie wir Menschen. Heißt also, daß es in Hungerzeiten passieren kann, daß Flüssigkeit unter die Haut gespritzt werden muß, um dem entgegenzuwirken. Meist wird dann eine Glucoselösung oder eine Elektrolytlösung (oder Beides) gespritzt.

Weicher Kot kann unter anderem auch durch Streß entstehen. Dabei scheint es egal zu sein, ob es anregender (also guter) Streß ist oder negativer Streß. Ich weiß nicht, ob die Zickereien deiner beiden Damen dafür schon ausreicht.

Wenn er so ein Sensibelchen ist, kann es immer mal wieder passieren, daß die Weiber zicken und er Grabmilben bekommt ... es gibt ein paar Kräuter, die dem entgegenwirken und mit ein wenig Glück den negativen Streß so abmildern, daß er keine Grabmilben bekommt, aber eine Garantie gibts da leider nicht.
Dazu kommt, dein Kerl muß das Angebot auch annehmen, wenn er der Meinung ist, er kommt da ohne Beruhigungskräuter klar, kannst du ihn nicht zwingen.
Die Kräuter: Johanneskraut, Baldrian, Hanfblätter und Hanfdolden, Passionsblumenkraut, Melisse, Hopfen, Lavendel ... die Pflanzen sollten theoretisch sowohl getrocknet, als auch frisch gut helfen, beim Kaninchen wirken allerdings nur die frischen Kräuter. Beim Chinchilla auch die Getrockneten. Fürs Meerschweinchen weiß ich es nicht ...
Baldrian wirst du vermutlich nur als getrocknete Wurzeln bekommen. Sammeln kannst du ihn erst ab Sommer - dann allerdings auch Blätter und Blüten, welche bei Meerschwein und Co die bessere Wirkung haben. Es lohnt sich also, Baldrian zu sammeln und selbst zu trocknen.

Eventuell könnte auch CBD-Öl helfen - das Problem an der Sache ist nur, wir kennen bislang die Nebenwirkungen nicht und wir wissen auch nicht, ob es genauso wirkt, wie bei uns Menschen. Vio hat glaubs das Öl schon ausprobiert, vielleicht findest du da was im Forum.

Auch homöopathisch läßt sich solchen Streßphänomeen gut beikommen, aber da kenn ich mich nicht sonderlich aus.

Daß nun Dill gefressen wird, zeigt, daß sich der Kleine wieder auf normales Fressen vorbereitet - weitere Pflanzen, die ihm nun helfen können, wäre Basilikum, Chicoree und Apfel. Wiese animiert normalerweise alleine schon deshalb zum Fressen, weil Wiese die natürlichste Nahrung für Meerschweinchen ist. Wenn du Wiesen mit Malven oder Ehrenpreis kennst, solltest du bevorzugt von dort Wiese mitbringen. Diese Wiesen enthalten auch weitere Kräuter, welche den Verdauungstrakt wieder in Gang bringen und den Appetit anregen.
Eventuell wird nun auch Thymian gefressen. Dieser sorgt für eine stärkere Darmperistaltik, was Verdauungsproblemen vorbeugt - allerdings wirkt Thymian so stark, daß die meisten Meerschweinchen Thymian erst gar nicht anrühren. Muß man halt ausprobieren.

@Vio: Das mit der Pferdeostheopathin hört sich sehr spannend an.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 18:14 Uhr
Stimmt, Murx, das hatte ich vergessen, weicher Kot kann natürlich auch stressbedingt sein...

Ja, ich und Freunde haben das CBD Öl nach wie vor im Einsatz :-) Bisher können wir (noch? :D ) nichts Negatives berichten. Aber mal sehen, wie es dann nach wirklich längeren Zeiten ist, aktuell haben wir nur Erfahrungen von ein paar Monaten.

Wieso zicken denn die Mädels? Ist das nur in der hormonellen Phase oder in bestimmten Situationen oder immer?
Und wie genau sieht das aus? Wie alt sind die beiden?
Manchmal passt ja auch die Gruppenkonstellation nicht, das hatte ich erst. Bei mir musste ein Schweinchen mehr dazu, dass es ausgeglichen wirkte und erst dann wurde die Gruppe harmonisch.

Ich denke, Colosan kannst du ruhig dazu geben, wenn er nicht so viel futtern mag und du seinem Darm etwas Gutes tun magst bzw. einer Aufgasung vorbeugen möchtest :-)

@Murx: ich müsste eigentlich mal in Ruhe mehr dazu schreiben, ich habe bisher 4 Schweinchen mit ihr telefonisch "besprochen" und über die Ferne behandeln lassen und die anderen folgen noch, einfach um alles aufzuarbeiten, so dass sich nichts negativ ausprägt in Zukunft. Schliesslich haben alle Tiere bei mir schlimme Dinge erlebt.
Ich bin wirklich begeistert und normal ja nicht sofort Feuer und Flamme und durchaus skeptisch.
Gerade bei Peyton mit ihren Atemproblemen hat sich relativ zügig eine tolle Verbesserung eingestellt :-) (das war ja die, wo wir auch Magengeschwüre vermuten).
Weiss nicht, ob du es gesehen hattest, ich habe es hier schon mal angedeutet https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1663.new#new

Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 13. März 2019, 19:48 Uhr
Ich kann ehrlich gesagt nicht genau beurteilen, in welchen Situationen sie sich anzicken. Immer auf jeden Fall nicht. Die meiste Zeit ist es recht harmonisch. Oft liegen die beiden oder auch alle drei nah beieinander, gemeinsam fressen ist auch meistens kein Problem, außer dass man sich mal gegenseitig das Futter klaut. Sie sind auch mal gemeinsam im Gehege unterwegs oder erkunden gemeinsam den Auslauf und ich habe schon das Gefühl, dass sie sich gut verstehen.
Es gibt nur manchmal "zickige Tage". Da jagt Maya Hope mal durch die Gegend und/oder rammelt sie. Teilweise lässt Hope sich das gefallen oder rennt einfach weg, manchmal wehrt sie sich aber auch und zickt zurück. Kann ich schwer beschreiben. Dann wird viel gequikt, aber meist ist dann erstmal wieder gut. An solchen Tagen kommt das dann durchaus mehr als einmal vor, aber auch nicht ständig. Und es sind eben nur so 1-2 Tage mal alle paar Wochen. Aber wie gesagt, alles bekomme ich natürlich nicht mit.
Was ich auch immer mal beobachten kann, dass sie sich gegenseitig die Augen lecken. Meistens leckt Maya Hope, aber andersrum kam es auch schon vor. Das andere Schweinchen hält dann ganz still.
Dazu muss ich sagen, dass Hope nur ein Auge hat, auf der einen Seite hat sie quasi eine leere Augenhöhle. Das ist angeboren und stört sie nicht weiter, aber Maya leckt immer nur diese Seite.
Maya ist im November zwei Jahre alt geworden und Hope Anfang des Jahres ein Jahr (geschätzt).
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. März 2019, 20:30 Uhr
Ah okay, das klingt für mich, als sei das Mädchen dann brünstig. Dann sind sie schon mal hintereinander her und reiten auf, das haben meine auch und mein armer Kastrat scheint dann nicht vollends zu genügen, obwohl er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten (er ist halt kein Draufgänger und drängt sich dann auch nicht arg auf :D ) bemüht.
Das ist natürlich immer ein bisschen stressig, aber für mich eine Art "natürlicher Stress" irgendwie... Ob dem so ist kann ich aber gar nicht beurteilen, ich weiss nicht, ob sie sowas auch in der Natur tun würden.
In jedem Fall ist es für mich was anderes, als wenn sie sich generell nicht mögen würden oder sich um die Rangordnung kloppen.

Wenn die Kleine erst um 1 Jahr ist kann es auch sein, dass sie noch erzogen wird. Erst mit ca. 1,5 Jahren sind sie ja ausgewachsen und bis dahin immer mal aufmüpfig oder sie testen Grenzen etc. und dann gibts eins auf den Deckel von den Erziehern.

Das Augenlecken kann unterschiedliche Dinge heissen, einmal Unterordnung, aber auch Zuneigung oder einfach Augensäubern/Pflegen oder vielleicht auch noch mehr. Da muss man wohl immer nach Situation und Art und Weise der Durchführung achten.

Insgesamt klingt es aber nicht, als wäre es jetzt arg stressig bei euch... Natürlich kann dein Kastrat das anders sehen ;) Würde dennoch Urintest etc. zur Sicherheit nicht aus dem Blick verlieren, das schadet ja nicht :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 18. März 2019, 22:00 Uhr
@Vio genau, als besonders stressig empfinde ich es eigentlich auch nicht. Aber das nehmen die Schweinchen vielleicht nochmal anders wahr.

So richtig gefällt er mir immer noch nicht... Vor fast einer Woche hat er das Advocate bekommen. Ich habe leider nirgends etwas dazu gefunden, wie lange es dauert, bis der Juckreiz verschwunden sein sollte, wenn es denn Grabmilben sein sollten. 
Wenn ich mir überlege, das die Biester unter der Haut Gänge graben und ja auch keine Eier getötet werden, sodass weiterhin Grabmilben schlüpfen und dann erst sterben, (wenn ich das richtig verstanden habe) kann ich mir schon vorstellen, dass das noch eine ganze Weile nach Gabe des Mittels unangenehm ist. Aber das sind nur meine Überlegungen, ob das so Sinn ergibt, weiß ich nicht.
Jedenfalls frisst er immer noch nicht so wie gewohnt. Er hat auch nochmal leicht abgenommen, 910g sind es jetzt.
Er frisst schon ab und zu ein bisschen, am Heu sehe ich ihn sogar relativ oft. Frischfutter ist meistens eher mal ein bisschen am Brokkoli knabbern, mal ein Rote Beete Blatt... aber keine großen Mengen. Wobei er jetzt gerade seit einer Weile am Futter sitzt und frisst. Aber es gibt auch immer wieder Phasen, da zeigt er kaum Interesse am Frischfutter. Wenn ich ihm was hinhalte, beschnuppert er es oft kurz interessiert, frisst es aber nicht. Von selbst zum Futter geht er dann auch nicht über eine längere Zeit. Das ist eben immer sehr unterschiedlich, mal frisst er nicht, dann ein bisschen und dann mal wieder ganz gut. Aber im gesamten einfach ziemlich wenig.
Auch sehe ich ihn gar nicht an den Sämereien momentan.

Ich habe das Gefühl, dass er sich noch vermehrt kratzt und sich gerade am Rücken, der ja eh schon wund ist, intensiv putzt. Es ist aber kein so schlimmes Beißen mehr, wie am Anfang. Wäre es denkbar, dass er immer noch Juckreiz hat und deshalb auch nicht so viel Appetit? Ist das noch normal oder muss ich mir Sorgen machen, dass das Advocate nicht richtig wirkt?

Heute habe ich das erste Mal wirklich Wiese mitbringen können. Da hat er auch von gefressen, allerdings auch keine Unmengen. Ich werde auf jeden Fall versuchen, täglich Wiese zu füttern und hoffentlich möglichst bald ad libitum, so große Mengen hatte ich heute jetzt noch nicht gefunden.

Colosan hatte ich bestellt, das ist heute angekommen. Da habe ich ihm vorhin mal etwas von gegeben. Meint ihr, das könnte sinnvoll sein, ihm das täglich zu geben, um seine Verdauung zu unterstützen?

Was, wenn er noch weiter abnimmt? Ab wann ist das kritisch? Kann ich da irgendwas tun, um ihm gesund beim Zunehmen zu helfen?

So viele Fragen schon wieder... Ich mache mir einfach Sorgen.  :traurig: Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 18. März 2019, 23:59 Uhr
Ich antworte morgen in Ruhe, liege schon im Bett  :g:
Tut mir leid, dass es noch nicht gut ist! Wir haben hier in der Notstation die Erfahrung gemacht, dass Stronghold oft nicht mehr wirkt, dann muss man zu Ivermectin/ivomec greifen (als spot on, nicht Injektion).
Frage ist natürlich, ob es dann wirklich Milben sind oder ob die Ursache, die diese - falls es welche sind - begünstigt hat, bereits ausgeschaltet ist.
Hattest du seinen Urin mal getestet derweil?
Colosan kannst du ruhig mit bei geben.

Es könnte natürlich auch sein, dass sich noch ein Hautpilz oder eine Entzündung der Haut hinzu gesellt hat.
Vielleicht kannst du Kolloidales Silber in 25 ppm kaufen und auf die Haut geben?
Bei uns hat sich bei Hautpilz Rizol Zeta oft bewährt, ist teuer aber ganz toll.
Wenn das nicht half, dann half immer Kokosöl. Lebermoosextrakt kann man auch versuchen, aber dann muss man schon gut verdünnen wegen des Alkohols.

In jedem Fall könnte ich mir gut vorstellen, dass der Juckreiz als Symptom vielleicht schon vor den Milben da war...
Magst du mir mal ein Bild von ihm schicken oder hier einstellen? Gern per PN oder wenn du magst auch auf mein Handy, vielleicht fällt mir dann noch mehr ein, wo das Problem liegen könnte...

Ab wann das mit dem Gewicht kritisch wird ist nicht so pauschal zu sagen, für ein Schwein ist 1200 schon zu wenig und das nächste lebt mit 500g Jahre sehr gut. Ich lege mehr Wert auf das Wohlbefinden, also das Verhalten :-)
Da hab ich ja jetzt doch noch ausführlicher geantwortet  :g:
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 19. März 2019, 00:38 Uhr
Teststreifen für Urin habe ich besorgt, nur bin ich noch nicht zum Testen gekommen, weil ich ihn einfach nicht beim Pieseln erwische. Da er wenig Frisches frisst, setzt er vermutlich auch weniger Urin ab?
Wenn er eine Weile in der Kuschelrolle lag, ist die dann schon mal feucht. Aber wenn ich neben dem Gehege sitze und ihn beobachte, kommt da nichts. Ich will ihn jetzt auch nicht extra setzen, du hattest da ja in einem anderen Thread was zu geschrieben. Gibts da noch irgendwelche Tipps wie man ein Schwein zum Pipi machen bekommt?
Vielleicht wird es jetzt mit Wiese ja was.

Ich werde morgen mal Fotos von ihm einstellen. Kolloidales Silber habe ich bisher nie verwendet, wenn das der Haut helfen könnte, werde ich da mal nach schauen.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 19. März 2019, 11:25 Uhr
ich beobachte sie einfach, gerade wenn man sie draussen hatte oder nach dem futtern pieseln sie ja oft. das ziehe ich dann mit einer 1 ml auf (auch aus streu oder fleece, wichtige marker wie z.b. blut werden dadurch nicht verfälscht) und gebe einen winzigen tropfen auf jedes testfeld.
vielleicht sonst einfach einen kleinen auslauf bauen und sie darin laufen lassen, etwas zum verstecken und futter rein - entweder, sie pieseln irgendwann oder aber man setzt sie wieder ins gehege und dann :-)

das kolloidale silber hat bei uns augenscheinlich bei hautproblemen schon gute erfolge erzielt, funktioniert aber auch nicht immer, muss man also einfach testen.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 19. März 2019, 19:33 Uhr
Das werde ich mal versuchen, Vio!

Heute morgen als es neues Frischfutter gab, hat er gequikt, so dieses typische Bettelquiken, das man vor allem von Schweinchen kennt, die rationiert gefüttert werden. Er ist dann auch kurz gekommen und hat geschaut, ist aber wieder gegangen und hat stattdessen Heu gefressen. So als hätte er Hunger, aber das, was da ist, will er nicht. :frag: Heute morgen gab es Spitzkohl, Endiviensalat, Chicorée, Sellerie-, Rote Beete- und Kohlrabiblätter und Karotte. Von gestern war auch noch was übrig.

Es gibt aber auch Dinge, die er echt gut und gerne frisst: Heu, Dill und bestimmte Wiesenkräuter. Ich konnte jetzt nicht ganz genau erkennen, welche Käruter er sich rausgesucht hat, aber Löwenzahn war auf jeden Fall dabei, Schfgabe hingegen hat er liegen lassen. Leider habe ich heute zwar schon recht gut Gras sammeln können, Kräuter hingegen nur recht wenige. Und Gras mag er auch nicht so wirklich.

Fällt euch dazu etwas ein? Mich wundert, dass er Heu frisst, aber Gras nicht so. Ich werde morgen mal schauen, dass ich noch mehr Dill bekomme und möglichst auch Wiesenkräuter. Anscheinend braucht er das ja?

Ich versuche es gleich mal mit Fotos.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 19. März 2019, 19:46 Uhr
So, ich habe mal Bilder von ihm uns seinem wunden Rücken gemacht. Leider war das Licht nicht so optimal, das Wundenbild ist mit Blitz gemacht. Falls du bessere Bilder oder noch irgendein bestimmtes Bild brauchst, sag Bescheid.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 19. März 2019, 21:25 Uhr
Schreibe dir eine PN :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 19. März 2019, 22:11 Uhr
Schau mal nach Nelkenwurz ... findest du vor allem an feuchten Standorten, Bächen oder am Waldrand bzw lichteren Waldwegen. Könnte sein, daß er das in größeren Mengen futtert.
Auch einen Versuch wert wäre Basilikum.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 24. März 2019, 20:59 Uhr
Ein kleines Update: Ihm scheint es besser zu gehen, er zeigt wieder mehr Interesse und frisst vor allem Wiese (jetzt auch Gras) gut. Anderes Frischfutter ist nicht soo beliebt, aber solange er Wiese hat, ist das ja okay. An den Sämereien bedient er sich im Moment auch gut. Sein Rücken sieht besser aus, manchmal kratzt er sich da noch, aber nicht mehr so extrem und Wunden können ja auch mal jucken, denke ich? Aber es heilt und das Fell wächst langsam wieder nach.
Ich hoffe mal das bleibt so.  :-)
Nochmal vielen Dank für eure Hilfe, ganz besonders an Vio.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 01. April 2019, 01:24 Uhr
Oh, das freut mich aber sehr! Geht es weiterhin besser?
Ja, wenn die Wunden heilen, kann es auch mal jucken :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 07. April 2019, 16:07 Uhr
Danke, der Nachfrage.  :-)
Ihm geht es weiterhin gut und er verhält sich normal, worüber ich wirklich froh bin. Den Urin hatte ich übrigens auch getestet, da war alles okay.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 08. April 2019, 00:58 Uhr
Super :-) Das freut mich!
Und das Fell heilt da echt schön drüber jetzt?
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 12. April 2019, 19:35 Uhr
Ich mache mir schon wieder Sorgen um ihn. :traurig:
@Vio das Fell ist teilweise etwas nachgewachsen, vor allem im unteren Bereich und seitlich. Aber nur recht langsam und mittig bzw. oben ist es immer noch kahl.
Und jetzt wurde auch sein Bauch relativ kahl. Außerdem hat er bisher nicht wirklich zugenommen, sondern eher noch etwas abgenommen.
Aber er ist weiterhin gut drauf, frisst und verhält sich normal.

Spricht ja dafür, dass doch noch irgendwas im Argen ist, was vielleicht auch den Haarlinge/evtl. Grabmilben erst eine Chance gegeben hat.

Gewichtabnahme und kahler Bauch klingt ja erstmal nach Schilddrüsenüberfunktion. Er trinkt aber nicht vermehrt und ist auch nicht nervös, was ja auch zu den Symptomen zählen soll. Aber es muss ja vermutlich nicht zwangsläufig alles zutreffen...

Dann sollte wohl sein Blut untersucht werden? Gibt es noch irgendwas, das euch so einfallen würde, was dazu passen würde?
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 13. April 2019, 00:47 Uhr
Mh... Das ist schade für den Schat  :traurig:
Also Meerschweinchen trinken nicht unbedingt, auch bei Krankheiten nicht. Ich hab hier z.B. 2 Diabetiker, die nichts trinken. Das ist daher nicht unbedingt ein Hinweis auf irgendwas.
Bei SDÜ sind das in der Regel auch Schweinchen, die wirklich sehr viel futtern und dabei abnehmen. Also wie du denke ich auch, dass das nicht ganz passt.

Wie genau sieht denn die Haut am Bauch aus? Nur kahl oder auch gerötet und juckt er sich?
Ist schwierig, da jetzt so ungesehen einen Tipp zu geben.
Ich denke, ich würde das einem guten TA zeigen und dort zur Sicherheit röntgen lassen, in 2 Ebenen, also einmal den Körper von oben und einmal von der Seite. Bilder auch unbedingt immer mitnehmen, leider übersehen auch die Spezialisten regelmässig wichtige Dinge... Letztens ist erst wieder bei einem guten TA hier eine Lungenentzündung übersehen worden auf dem Bild, seufz...
Ich würde das Bild sehen wollen wegen Herz (Fellausfall zeigt selten auch ein Herzproblem, Gewichtsabnahme auch - das muss nicht so sein, soll dir keine Angst machen, nur erklären, warum ich das Herz hervorhebe), Lunge, Magen, Darm, Leber, Urogenitaltrakt, Samenblase.
Blut lasse ich nur extrem selten nehmen, in all den Jahren waren es jetzt vielleicht eine handvoll Blutabnahmen. Meistens bringt es einem von der Therapie her wenig und zuverlässig aussagekräftig sind auch nur wenige Parameter. Das steht bei mir an letzter Stelle der Diagnostik, neben der allgemeinen Untersuchung (Abhören, Tasten, Anschauen etc.) ist für mich meist Röntgen sehr wichtig und je nach Erkrankung Ultraschall.

Hab dir noch wegen Kastrationstrauma eine PN geschrieben  :fr:

Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 15. April 2019, 15:51 Uhr
Dass Meerschweinchen auch bei Krankheiten nicht unbedingt trinken, ist gut zu wissen. Das liest man eben oft in Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten. Aber meine drei trinken generell überhaupt nicht.
Er frisst eben schon gut, aber nicht übermäßig viel. Deshalb passt das wohl nicht so ganz.

Der Bauch ist nicht gerötet und er kratzt sich auch nicht vermehrt. Es ist auch alles sauber und trocken, nur eben recht kahl. Ich kann mal versuchen, ein Bild zu machen.

Ich habe jetzt die Woche einen Tierarzttermin, mal sehen, was dabei rauskommt.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 25. April 2019, 17:49 Uhr
So wirklich schlauer bin ich immer noch nicht. :traurig:
Die Tierärztin ging stark von einer Schilddrüsenüberfunktion aus, deshalb wurde das Blut getestet, der TH4 Wert war aber unauffällig. Es wurde dann noch ein großes Blutbild gemacht, da war ein Leberwert erhöht. Deswegen hatte sie die Leber geschallt und fand sie etwas auffällig, weil sie irgendwie nicht komplett grau war, sondern mit weiß durchsetzt, wenn ich das richtig verstanden habe. Ein Tumor oder ähnliches war nicht erkennbar, Blase und Nieren sahen auch normal aus.
Es wurde jetzt nochmal ein Pilztest gemacht, um sicher zu gehen, dass das nicht die Ursache für den Haarausfall ist. Ansonsten meint sie, es könnte auch Cushing sein, aber da man da bei Meerschweinchen sowieso nicht viel behandeln könne, würde sie das nicht unbedingt testen. Dazu würde der Gewichtsverlust und der kahle Bauch passen, ansonsten sind Haut und Fell aber normal...

Könnte denn die Leber Auslöser für den Haarausfall sein? Dazu finde ich nicht besonders viel im Internet.

Ansonsten wäre jetzt die Idee zu einem von den von Vio empfohlenen Tierärzten zu fahren, ihn da nochmal durchchecken und auch röntgen zu lassen. Das geht frühestens nächste Woche, da ich momentan kein Auto habe.

Bounty ist weiterhin fit, frisst normal und er hat auch leicht zu genommen (980g). Die kahle Stelle am Rücken wächst jetzt langsam zu, der Bauch ist nach wie vor kahl. Ich hatte ganz vergessen, Fotos zu machen, das werde ich noch nachholen.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 25. April 2019, 19:08 Uhr
Hallo :winke:
Also klar, die Leber kann ursächlich sein - aber nur weil ein Wert erhöht ist z.B. sagt uns das meist noch gar nicht viel.
Leberwerte sind immer mal auffällig, ohne dass etwas sein muss. Meine Ennie z.B. hat auch erhöhte Leberwerte und gar keine Probleme und je nachdem, was gerade so los war z.B. bei einer viralen Infektion schiessen bestimmte Werte auch in die Höhe. Zudem ist das Verhältnis der Leberwerte zueinander auch wichtig. Daher sollte man immer alle verfügbaren Leberwerte nehmen lassen, um das wirklich beurteilen zu können.
Ich lasse in Bezug auf die Leber immer mind. nehmen: ALT, AST, GLDH.
GGT, AP, Albumin, Bilirubin, Ammoniak bleiben dann noch optional. Meistens bringt einem das aber herzlich wenig: denn was will man da nun gross behandeln... Da kann man in der Regel nur versuchen, gute Dinge für die Leber zu füttern. Und wenn er gespottet wurde, kann das ja auch die Leber anheizen - von daher sind so Werte immer sehr mit Vorsicht zu geniessen bei der Interpretation und selten wirklich hilfreich.

Welche Werte sind denn erhöht? Kannst du sie alle mal zeigen?

Ich würde wirklich mal röntgen lassen, sollte es nicht besser bzw. wieder schlechter werden, das sollte eigentlich immer der erste Schritt zur Diagnostik sein und ich finde das noch wichtiger als Ultraschall - meistens. Kommt natürlich aufs Problem an,
Ich finde es immer ziemlich komisch, wenn sofort Blut genommen wird, obwohl einem das in 90% der Fälle überhaupt nichts nützt, weil die Werte nicht immer den eigentlichen Zustand des Tieres widerspiegeln (gibt Schweine, die mit massiv schlechten Werten topfit sind - wiederum bei anderen ist nichts auffällig und ihnen gehts grauselig und sie sind kurz später tot oder müssen erlöst werden. )
Es macht sehr selten nur therapeutischen Sinn, bei einer SDÜ wäre das z.B. der Fall gewesen, weil man dann Thyreostatika hätte versuchen könne. Der Fall hier passt aber nicht wirklich auf eine SDÜ - sowas kann man untersuchen, wenn man sonst nichts findet - ist aber nicht der erste Schritt...
Soll keine Kritik an dir sein, ich wunder mich nur immer, warum nicht wenigstens erst mal von Seiten der TÄ aus ein Röntgenbild gemacht wird zum Ausschluss von einer Herz-Lungen oder Darm- oder Blasenthematik, bevor dem Meerschweinchen eine meist eher sinnlose Blutabnahme zugemutet wird oder mt ganz extrem seltenen Krankheiten wie Cushing gemutmasst wird... Macht für mich keinen Sinn in dieser Reihenfolge :D

Hast du die Ultraschallbilder? Würde mir das Weisse gern mal ansehen. Falls es Kalkkonkremente sind kann das durch ein tumoröses Geschehen oder Zelltod oder Stoffwechselprobleme kommen. Das klingt schlimm, muss aber nicht, es sind manchmal eben auch einfach Ablagerungen durch Stoffwechselprobleme oder Überbleibsel aus vergangenen Zeiten.
Meine Peyton hat auch so Ablagerungen in der Leber, die wir seit September letzten Jahres bemerken, mit der Leber hat sie aber keine Probleme scheinbar, auch wenn sie in der Zeit seitdem jede Menge "Chemie" abbekommen hat. Blutwerte hab ich dazu aber keine.
Es ist also nicht immer unbedingt ein Grund zur Sorge :-) Zumal es ihm mit etwas Schlimmerem schlechter gehen könnte, gerade bei Tumoren ist die Tendenz ja auch eher abnehmend.
Akutes Leberversagen äussert sich oft durch eine kahle Stelle unterm Kinn, aber auch an den Seiten des Körpers und erst frisst das Tier noch gut, nimmt aber kontinuierlich ab (durchaus 100g pro Woche ist da möglich, kann aber auch schleichender sein, paar 100g in ein paar Monaten), bis der Appetit weniger wird. Durch die schnelle Abnahme wird die Leber noch mehr belastet, es kommt irgendwann zu einer Ketoazidose und einem krankhaften Glukose-Stoffwechsel und/oder durch die Vergiftung des Körpers zu neurologischen Symptomenen wie Kopfschiefhaltung etc.
Den Tieren wird meist übel und sie stellen dann nach und nach das Fressen ein und werden apathisch.
Aber sowas ist eher bei älteren Tieren anzutreffen meiner Erfahrung nach. Alles andere ist eher eine kurzzeitige Überlastung der Organe.
Ich würde da auch immer den Darm stärken und entgiften etc. - und natürlich Wiese ohne Ende füttern, Zweige, Kräuter etc..

Für ein Röntgenbild musst du ja nicht arg weit zu einem Spezialisten fahren, Hauptsache einer macht dir schöne Bilder von oben und der Seite. Die nimmst du einfach mit und kannst sie uns zeigen oder auch einem weiteren TA für eine weitere Meinung schicken :-)
Wenn man dann da sieht, dass z.B. Lunge und Herz nicht aussehen, wäre es aber gut, zu einem guten TA zu fahren, der das Herz schallt.

Du kannst ihm ja unabhängig davon Dinge für die Leber anbieten, nun findet man ja auch schon wieder viel in der Natur, Artischocke und Saaten (vor allem Mariendistelsamen und aromatische Saaten), Nadelhölzer usw. :-)
Ansonsten klingt es aber doch gut, wenn er wieder zunimmt und die Hautstelle verheilt  :bravo:
Hab ich schon mal nach dem Vitamin D Haushalt gefragt? Weiss schon gar nicht mehr,  sorry :(
In jedem Fall finde ich es toll, wie du dran bleibst und dir Mühe gibst :-) Ist nicht so einfach manchmal, die Ursache zu finden... Nicht immer findet man sie, aber manche Dinge erledigen sich wirklich auch von alleine, wenn man den Tieren einfach gute Nahrung bietet :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 05. Mai 2019, 20:14 Uhr
Ich habe die Ergebnisse der Blutprobe gar nicht mitbekommen, mir wurde nur erklärt, dass ein Wert da erhöht ist. Auch die Ultraschallbilder habe ich nicht. Da werde ich das nächste Mal nach fragen.
Ich habe seit einiger Zeit eine UV-Lampe, die, die du in einem anderen Thread empfohlen hast, die ist immer mal wieder an. Deshalb hoffe ich mal, dass der Vitamin D Haushalt in Ordnung ist.

Artischocke ist gut für die Leber? Gibt es noch irgendetwas bestimmtes, was du anbieten würdest, sei es jetzt für die Leber oder allgemein? Wiese bekommen sie natürlich jede Menge, da sammel ich auch so ziemlich alles, was ich finde. Zweige gibt es auch, die sind aber immer nicht so beliebt, solange es Wiese gibt.
Eine Saatenmischung haben sie auch immer zur Verfügung, da sind unter anderem auch Mariendistelsamen drin.

Er gefällt mir aber im Moment richtig gut. Das Fell am Bauch wächst jetzt wieder so langsam aber sicher nach. Die Stelle am Rücken ist auch ganz gut wieder zugewachsen, nur ist das Fell irgendwie etwas dunkler, als am restlichen Körper, hat das etwas zu bedeuten? Das fällt jetzt nicht großartig auf und stört ja auch nicht, mich wundert es nur.
Seine Nase war auch kahl, das hatte ich hier, glaube ich, gar nicht erwähnt. Da wächst jetzt auch wieder langsam Fell nach.
Ich werde mal schauen, ob ich ihn trotzdem noch röntgen lasse, sicherheitshalber. Ich habe aber das Gefühl, dass da auch nichts bei rauskommt. Und es ist für ihn natürlich auch ziemlicher Stress, dauernd zum Tierarzt zu müssen... Trotzdem hätte ich natürlich gerne alles abgeklärt.
Aktuell sieht es aber so aus, als hätte sich das von alleine erledigt, was auch immer da das Problem war...
Ich bin jedenfalls ziemlich froh, dass er so einen guten Eindruck macht.
Anbei mal noch ein Bild seines Bauches, ich weiß nicht, ob man da jetzt noch viel erkennt. Das Fell ist ja wie gesagt wieder etwas gewachsen.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 06. Mai 2019, 16:21 Uhr
Das klingt ja in der Entwicklung ganz gut und schaut gut aus :-)
Aber was sind das für Knubbel da untem am Bauch? Ist da was tastbar? Wäre nämlich genau die Lage für Blasensteine am Ende der Harnöhre vor dem Penis  :aug: Ich sehe ausserdem den Penis gar nicht, das sieht alles irgendwie da unten etwas geschwollen aus :frag:
Sieht aber vielleicht ja auch nur so auf dem Foto aus.

Ich hatte es hier, dass nach einem Hautpilz, aber auch bei wunden Juckstellen nach Grabmilben das Fell dunkler nachkam bei mehreren Meerschweinchen und habe es auf die geschädigte Haut zurück geführt.
Hier am Ende des Threads und auf den folgenden Seiten kann man das bei meiner Mimi sehen, die viel Pech hatte https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1225.15
Ihr Fell am Po war nach dem Verheilen der Wunden gar nicht mehr so hell und rötlich, sondern eher dunkelbraun.

Du bietest ja nun schon eine Menge an  :bravo: Ich denke, das ist gut so, ansonsten einfach so viele Dinge wie möglich aus der Natur :-)
Eine Kur mit Trinkmoor und/oder Huminsäure könnte man natürlich dennoch auch immer mal anbieten.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 07. Mai 2019, 00:41 Uhr
Hm, also ich habe ihn mir jetzt nochmal genau angeschaut und ihn abgetastet, da konnte ich keinen Knubbel fühlen. Ich finde, es sieht immer irgendwie etwas geschwollen aus, wenn er so auf den Hinterbeinen steht. Ist das besorgniserregend? Ich hänge mal ein Foto an, auf dem er nicht steht.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 07. Mai 2019, 00:58 Uhr
Ich habe mir den Thread gerade mal angeschaut, bei Mimi war das ja wirklich heftig. Wie stark sich das Fell bei ihr verändert hat, finde ich auch erstaunlich, so extrem ist das bei ihm jetzt nicht. Aber gut zu wissen, dass das wohl normal ist.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 07. Mai 2019, 09:23 Uhr
Ah, jetzt wirkt es schon normaler. Vielleicht bewegt sich dann einfach da das Gewebe nach unten, wenn man ihn so hinstellt :-)
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Wuselbande am 07. Mai 2019, 22:17 Uhr
Ja, das habe ich auch gedacht. Ich werde das mal im Auge behalten.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Murx Pickwick am 12. Mai 2019, 15:58 Uhr
Daß das Fell dunkler nachkommt, wie es vorher, als das Tier krank war, gewachsen ist, ist ein sehr gutes Zeichen, fast schon ein zuverlässiges Zeichen, das alles ausgestanden und das Tier gesund ist.

Weitere solche Phänomene ist das Wachsen von Haar hinter den Ohren, wo die meisten Meerschweinchen eine nackte Stelle haben und ein insgesamt festeres Fell (das merkt man vor allem bei Frühkastraten, die eh im Schnitt ein deutlich weicheres Fell haben, wie ihre nicht kastrierten Artgenossen.)

Der Hintergrund ist, daß wieder genügend Nährstoffe aufgenommen und dazu verwendet werden können, Haarpigmente aufzubauen oder aber Haare aufzubauen.
Titel: Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
Beitrag von: Vio am 12. Mai 2019, 18:58 Uhr
Mh, kannst du dazu noch mehr erklären bitte? :-)
Warum genau ist das Fell nachher dunkler als vorher?

Beim Scheren hab ich sowas auch schon beobachten. Wenn ich den Tieren das Fell ein klein wenig kürzer schere im Sommer für etwas mehr Durchlüftung eher nicht, aber wenn sie beim TA bis auf die Haut geschoren wurden.
Bei meiner Neyla ist nach der letzten BauchOP das Fell vom Scheren am Bauch auch lange nicht nachgewachsen, sie hatte dann ja da auch eine grosse Wunde. Als es dann wuchs, dachte ich auch, es sei ein gutes Zeichen, auch kam es dunkler nach.
Kurz nachdem es vollständig nachgewachsen war, ist sie dann ja gestorben  :traurig:
Dennoch glaube ich, wächst so Fell nur dann schön nach, wenn der Körper vernünftig arbeiten kann. Ich hatte schon Tiere, wo es ewig nicht nachgewachsen war und dann hat - meist irgendeine "energetische Behandlung" - gegriffen und es wuchs toll nach.
Daher freue ich mich immer, wenn Tiere nach dem Scheren nach ein paar Tagen schon wieder ordentlich Fell haben :D