Autor Thema: Böhnchenformen und ihre Deutung  (Gelesen 14566 mal)

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Vio

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Böhnchenformen und ihre Deutung
« am: 06. Januar 2015, 12:59 Uhr »
Hallo Leute :-)

Ist vielleicht etwas komisch, aber ich wollte mal ein Thema für Böhnchen und ihre Formen aufmachen  :g:

Ich beobachte, dass die Böhnchen meiner Tiere unterschiedlich aussehen. Felina hat längere und dünnere, dafür sind die extrem dunkel, manchmal sogar eher dunkel-grünlich. Sie sind manchmal minimal weicher, so dass sie sich "eindellen", wenn jemand drauf tritt.
Cüli hat eher dunkle rundlich-mittellange Böhnchen, die fest sind und Seppo so rundlich-helle, die manchmal "gestaucht" wirken (sind oft weicher als normal und ein Ende ist oft "eckiger" als das andere).
Pari hat "normale" (also länglich, etwas verdickt, dunkelbraun und fest.)
Wenn sie krank sind, siehts natürlich anders aus, aber sie pendeln dann immer wieder zu diesen Formen zurück. Noch nie ist mir das so sehr aufgefallen wie bei der jetztigen Truppe, weil sonst die Böhnchen ähnlicher waren.
Die Unterschiede sind ja auch klar, jedes Tier ist anders und die Verdauung und Ausscheidung bzw. "Organsituation" spielt auch eine Rolle.

Eine THP sagte mal zu mir, helle Böhnchen können darauf hin deuten, dass die Leber nicht gut drauf ist? Könnt ihr da etwas zu sagen, stimmt das?
Und in anderen Foren heißt es manchmal, "Zipelbildung" sei ein Zeichen von Aufgasung bzw. Blähungen?
Wie ist das, wenn sie auch beim gesunden Tier schon mal an einer "Kette" rauskommen (hier extrem selten)? Bei einer Erkrankung bzw. AB-Gabe könnte das ja mit Schleimhautablösung zu tun haben, hatten wir schon mal in einem anderen Thread. Schleim sieht man aber auch selten mal bei einem "augenscheinlich gesunden" Tier...

Welche Erfahrungen habt ihr da? :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Tiefseetaucher

  • Dino
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Antwort: Böhnchenformen und ihre Deutung
« Antwort 1 am: 07. Januar 2015, 00:34 Uhr »
Interessant, dass du das heute schreibst. Ich habe nämlich vorhin einen richtig großen (wirklich großen!!) Berg länglicher und gebogener Köttel entdeckt. Musste von einem Schwein stammen, da sie alle auf einem Haufen am Ende der Kuschelrolle lagen.
Wie kleine Bananen, aber vom Geruch her normal und auch normal fest. Musste ich ein wenig schmunzeln, denn ich glaube, sie kamen vom Mäuschen (unserem Teddyschweinchen, über das der Mann gerne sagt, es sei etwas mopsig  :g: ) Ljuba könnte es aber auch gewesen sein, da sie gerade Blattspinat bekommen, ihn lieben und ich das Gefühl habe, dass er ihnen gut tut.

Aber so insgesamt erkennen ich schon auch zu 95%, aus welchem Schwein ein Böhnchen stammt.  :g:
Mieze hat schon immer perfekte Bohnen, das Mäuschen etwas kleinere, Ljubas muffen von Anfang an, konnte bisher aber nicht ausmachen, woran das liegt, mal ist es mehr, mal weniger und Arthi's haben gerne mal Zipfel und sind auch mal weicher.

Ljuba's sind auch die einzigen, die sich lila färben, wenn es rote Beete gibt, aber ich sehe die anderen auch eindeutig welche fressen. Keine Ahnung, woran das liegt. Arthi's werden weicher, wenn es mehr Paprika gibt, daher habe ich das eingeschränkt. Sonst sind mir keine Veränderungen und Zusammenhänge aufgefallen. Wird aber sicher, wenn ich jetzt nach und nach umstelle.
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]

Katharina

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Antwort: Böhnchenformen und ihre Deutung
« Antwort 2 am: 10. Juni 2015, 11:27 Uhr »
Ich erkenne - oder erkannte - die Böhnchen meiner Schweinchen auch meistens. Nachdem ich nun aber vier neue Tiere habe, bin ich da noch nicht so fit im "Lesen". ;-)

Diese "Bananenform" kannte ich von Heinrich, bei ihm hatten die Böhnchen öfter mal diese Form. Auch bei Lilofee sah ich diese Form bei den Böhnchen ein paar Tage lang. Möglicherweise sind bananenförmige Böhnchen ein Hinweis darauf, dass sich der Kot an etwas vorbeiquetschen muß?

Üblicherweise sind die Böhnchen bei gesunden und gut ernährten Tieren mittelfest und gut und regelmäßig  geformt. Ist der Kot zu weich, dann gibt es manchmal diese "Zipfelchen" an den Enden. Direkt krankhaft ist das nicht, ist m.M.n. nur ein Zeichen dafür, dass der Kot zu schnell den Darm passiert und die einzelnen Böhnchen keine Zeit haben um sich "ordentlich" von den Ketten ablösen, die im Darm gebildet werden. Die Böhnchen hätten aber zumeist noch normale Größe. Wenn die Böhnchen so zipfelig aussehen oder sogar noch ein wenig zusammenhängen, kann das Durchfall ankündigen oder die Verdauung kommt gerade wieder in Ordnung und diese Kotform ist der Übergang zu einer normalen Verdauung; der Kot wird dann wieder fester und besser geformt. Ich kenne diese Kotform hauptsächlich als Reaktion auf Behandlungen mit Antibiotika und/oder dem üblichen Päppelfutter, das zu wenig Rohfaser enthält und deshalb auch schneller durchläuft. Benebac hat bei meinen Tieren tw. auch Verdauungsstörungen hervorgerufen.

Wenn ein Meerschweinchen ständig Kot mit solchen Zipfelchen produziert, stimmt vermutlich grundsätzlich etwas mit der Ernährung nicht, sie ist oder war zu einseitig - oder es liegt tatsächlich eine Erkrankung vor; im Verdauungstrakt oder auch "nur" als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung oder einem Unwohlsein. Jedenfalls ist der Darmtrakt irgendwie durcheinander gekommen, das kann z.B. bei zu plötzlichen Futterumstellungen oder bei ungeeignetem Futter vorkommen.

Mit Aufgasungen habe ich aber - zum Glück - nur wenig Erfahrungen. Heinrich hatte das mal in einer Phase, als er gekränkelt hat. Soweit ich mich erinnere, waren seine Böhnchen dabei aber noch ganz gut geformt. Ich habe ihm damals zwei oder drei Tage lang Kümmel- und Kamillentee gegeben, den er gierig trank. Danach ging es ihm wieder gut und er hat dann auch wieder normal gefressen.

Sind die Böhnchen sehr klein und außen nicht glatt, sondern holprig - sie können dabei sehr hart oder sehr weich sein, einzeln kommen oder auch an einer Kette hängen - dann ist das "Hungerkot". Das Tierchen frißt nicht mehr genügend und kontinuierlich und/oder die Nahrung kann nicht mehr richtig verwertet und im Darm transportiert werden. Ist dieser Kot sehr hart, deutet das für mich auch auf einen Flüssigkeitsmangel hin. Ich kenne das nur von sterbenden oder sehr kranken Tieren, die nichts mehr oder nicht genügend fressen. Geht es dem Tier wieder besser und normalisiert sich die Futteraufnahme wieder, dann werden auch die Böhnchen wieder schöner und größer.

Ich denke, unsere Meerschweinchen sind auch hinsichtlich ihrer Futterverwertung kleine Individuen und haben verschiedene Vorlieben beim Fressen. Deshalb schaut auch der Kot in Konsistenz und Farbe bei verschiedenen Tieren oft etwas unterschiedlich aus. Solange der Kot nicht deutlich zu weich oder zu hart ist und das Tierchen keine Schwierigkeiten beim Absatz zeigt, ist für mich da soweit alles in Ordnung.
Liebe Grüße
Katharina :ms2: