Autor Thema: Ektoparasiten Behandlungsmethoden  (Gelesen 14467 mal)

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Saubergschweinchen

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Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« am: 26. Juni 2014, 16:52 Uhr »
Für Endoparasiten haben wir ja schon einen Thread, nun kommen die Tierchen dran die auf dem Meerschweinchen leben und dort ihr Unwesen treiben können.

Jeder kennt sie und hatte vlt. auch schon mit ihnen zu kämpfen: Milben, Haarlinge, Zecken, Flöhe usw.

Beim Meerschweinchen sind es wohl am häufigsten Milben und Haarlinge welche die Tiere befallen, also die mit denen wir Meerschweinchenhalter am ehesten mal zu kämpfen haben.

Hier mal ein Ausschnitt meines Aufsatzes den ich im Zuge meiner schulmedizinischen Ausbildung verfassen musste.

Pelzmilbe (Chirodiscoides caviae)
Die auch mit bloßem Auge sichtbare Pelzmilbe verursacht beim Meerschwein i. d. R. erst bei hochgradigem Befall klinische Symptome wie Juckreiz, Kratzverhalten und schütteres Fell, so dass es sich meist um einen Zufallsbefund handelt. Pelzmilben halten sich bevorzugt an den hinteren Körperregionen auf und ernähren sich von Schuppen und Hautabsonderungen. Mit dem Tesa-Abklatsch-Präparat ist eine einwandfreie Diagnose anhand von nachgewiesenen Exemplaren sowie den an den Haaren klebenden Eiern möglich.
Die Behandlung kann mit den Wirkstoffen Ivermectin, Fipronil und Selamectin erfolgen und muss immer alle Tiere des betroffenen Bestandes umfassen.

Räudemilbe (Trixacarus caviae)
Bei einem Befall mit Räudemilben herrscht insbesondere bei Tieren mit geschwächten Immunsystem heftiger Juckreiz vor. Dieser wird zum einen durch die mechanischen Irritationen durch das Ablegen der Milbeneier in tiefen Bohrgängen der Haut als auch durch den Milbenspeichel verursacht. Durch massives Kratzen der Tiere kommt es zu sekundär, bakteriellen Hautentzündungen mit erheblich reduziertem Allgemeinbefinden. Auch gelegentliche epileptiforme Anfälle sind möglich. Der Nachweis erfolgt durch eine mikroskopische Untersuchung eines Hautgeschabsels.
Zur Behandlung des Milbenbefalls eignen sich die Wirkstoffe Selamectin und Ivermectin, wobei sich Spot-on-Behandlungen bewährt haben.
Bakterielle Sekundärinfektionen werden lokal mit Salben und in sehr seltenen Fällen mit einem oralen Antibiotikum behandelt. Darüber hinaus kann auch die Unterstürtzung des Immunsystems durch entsprechende Präparate sinnvoll sein.

Als wirtsunspezifische Grabmilbenarten sind noch Cheyletiella parasitovorax, Ornithonyssus bacoti (Zoonose) und selten auch Demodex von Bedeutung.

Haarlinge
Beim Meerschweinchen sind besonders Gliricola porcelli, Gyropus ovalis und Trimenopon hispidum von Bedeutung. Sie zählen zu den beim Meerschwein verbreitetsten Parasiten, sind häufig aber nur ein Zufallsbefund, da sie bei Tieren mit intakten Immunsystem nur selten zu klinischen Symptomen wie Juckreiz, Kratzverhalten, bakteriellen Sekundärinfektionen der Haut und ausgedehnter Dermatitis führen. Im Gegensatz zur Pelzmilbe besiedeln die makroskopisch sichtbaren Parasiten bevorzugt die vorderen Körperregionen des Tieres. Die Diagnose ist daher mit Hilfe des Tesa-Abklatsch-Präparates leicht zu stellen.

Zur Behandlung eignen sich Selamectin, Fibronil und Propoxur. Es müssen immer alle Tiere eines betroffenen Bestandes behandelt werden. Außerdem muss die Umgebung (Käfig, Auslauf, Transportbox) gründlich gereinigt werden.

Flöhe & Läuse
Es gibt zwar keine wirtsspezifischen Floh- und Läusearten, jedoch gehen bei engem Kontakt auch Hunde- und Katzenflöhe sowie Läuse von Ratten und Kaninchen auf das Meerschwein überspringen. Hier eignet sich u.a. eine Behandlung mit Selamectin, das sowohl gegen Flöhe als auch Läuse wirksam ist.



Soweit die schulmedizinsche Meinung. Ich hatte im Jahr 2011 sehr ausgeprägt mit Pelzmilbe und Haarling zu kämpfen und am Ende half nur der Rundumschlag mit Insectizide 2000. Seit dem habe ich Ruhe aber mich beschäftigt natürlich auch was man naturheilkundlich tun kann.
Meine Kaninchen haben durch den Freilauf im Garten ziemlich mit Zecken zu kämpfen, da kann man ja auch allerlei Chemie anwenden. Das mag ich weitestgehend vermeiden, die Fütterung von Knoblauch- und Zwiebelgrün (hat glaube ich Murx mal irgendwo empfohlen), kommt nicht sooo gut an. Also mussten Alternativen her. Aus meiner Ausbildungspraxis habe ich in Erinnerung das wir Ledum C200 Globuli über die Bioresonanz mit Zecken "beschwungen" haben. Die sollen ja allein schon recht effektiv gegen Parasitenbefall wirken aber "beschwungen" waren sie unschlagbar. Die Leute haben uns das Zeug aus den Händen gerissen.
Dosierung war, meine ich, 3 Globuli alle vier Wochen.
Nun entspricht das sicherlich keiner anständigen Homöopathischen Behandlung aber ich frage mich was schwerer wiegt...das gift zu sparen oder dem Tier ein Mittel zu geben das vlt. gerade nicht passt. Solange es die Parasiten fern hält?

Es gibt ja noch allerlei Tips mit diversen ätherischen Ölen. Dabei finde ich ehrlich gesagt auch wieder fraglich wie das Tier damit zurecht kommt mit solchen intensiven Sachen eingerieben zu werden und den Geruch nicht mehr aus der Nase zu bekommen. Denkt man an die Aromatherapie kann man das Tier damit sicherlich empfindlich stören.

Habt ihr Hausmittel, Tips, Ratschläge? Wie schützt ihr eure Tiere vor Insekten und Spinnentieren?

Katharina

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    • Das Meerschweinchen Forum
Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 1 am: 26. Juni 2014, 22:55 Uhr »
Hallo, Steffi! :winke:

Ich hatte neulich versehentlich im "falschen Thema" (bei den Endoparasiten) dies hier geschrieben, was ich bei den Endoparasitien nun ausnahmsweise aus meinen dortigen Beitrag herausnehme und hier in Zitatform reinsetze:


Mit Parasitenbefall meiner Schweinchen hab ich nur wenig Erfahrungen. Ich hatte immer mal wieder ein neues Tierchen, das Haarlinge eingeschleppt und das ein oder andere Tierchen damit "angesteckt" hat, die befallenen  Meerschweinchen hab ich dann mit so einem Ungezieferpuder behandelt. War immer eine recht unproblematische Geschichte und gleich wieder vorbei.

Eines meiner früheren Meerschweinchen, Carina, mein damaliger absoluter Liebling - ich bekam sie als todkrankes Baby mit einer schlimmen Lungenentzündung, die wir aber recht schnell in den Griff bekamen - litt immer wieder unter einem heftigen Befall von Grabmilben. Ich denke noch heute mit Grausen an diese Zeit zurück. Bin von Arzt zu Arzt mit ihr gegangen, aber sie bekam die Milben immer wieder und war furchtbar geplagt davon. In der Gruppe war sie sehr gut integriert, massiven Stress als Ursache für den ständigen Milbenbefall möchte ich eher ausschließen, meine Gruppe war sehr harmonisch. Ich denke, Carina hatte eine schwächliche Konstitution und wurde deshalb immer wieder befallen. Vielleicht haben ihr auch die häufigen Behandlungen gegen die Milben sehr geschadet. Regelrecht krank war sie aber - abgesehen von den Milben - später nie. Carina wurde leider nur dreieinhalb Jahre alt. In einer milbenfreien Phase lag sie eines Morgens tot im Gehege. :traurig:  Am Vorabend schien sie noch topfit zu sein....

Mir war nicht klar,  :frage: dass man bei Haarlingen immer alle Tiere behandeln muß, egal ob sie Befall zeigen oder nicht. Ich hab natürlich das Gehege immer gründlich gereinigt, wenn soetwas war.

In meiner jetzigen Gruppe fiel es mir - ein oder zwei Wochen, nachdem Lotte zu uns kam - auf, dass Lotte und Heinrich Haarlinge hatten. Genaues Nachgucken ergab, dass auch Flummeli welche hatte. Clara und Zora hatten jedoch nichts, deshalb hab ich sie auch nicht eingepudert.  Das Gehege und das Schweinchenzimmer hab ich normal saubergemacht, wie immer (also nichts desinfiziert oder so), bloß alles gründlichst gesaugt und gescheuert und natürlich alles gewaschen, wie ich es sonst auch mache.

Bin nicht sicher, ob Lottchen "der Übeltäter" war - ich glaube Haarlinge können auch so mal auftreten, z.B. im Heu sitzen?

Zu Carina und ihren Milbengeschichten möchte ich gerne noch ein paar Worte schreiben:

Es ist schon sehr lange her, dass ich Carina hatte. Sie war eines meiner ersten Meerschweinchen; ein Rex-Meerschweinchen und obwohl ich jetzt so wahnsinnig gerne wieder ein Rex-Meerschweinchen hätte, habe ich da immer wieder gezaudert. Angeblich sollen Rexe (und Teddies) aufgrund einer trockeneren Haut anfälliger für Grabmilben sein als andere Meerschweinchen. Tatsächlich war Carina das einzige meiner Schweinchen, das jemals Grabmilben in so heftiger Form, bzw. überhaupt Milben hatte. Ich hatte damals auch andere Rexe/Teddies, da war nie etwas.

Aber diese grausige Milbengeschichte mit Carina und ihr viel zu früher Tod sitzt mir immer noch so im Kopf, Soetwas möchte ich nie mehr erleben. Das Tierchen war so geplagt. :traurig:

Wie schon geschrieben, halte ich eher Carinas Konstitution und Behandlungsfehler dafür verantwortlich, dass dieser starke Grabmilbenbefall bei ihr immer wieder auftrat. Carina blieb immer etwas zu mager und sehr klein und zierlich. Sie kam als winziges Baby zu mir, ich glaube, dass sie erst wenige Wochen alt war und eigentlich noch zur Mutter gehört hätte.  :roll: Und sie hatte Schnupfen und eine heftige Lungenentzündung. Ich bin gleich mit ihr zum Arzt, sie bekam ein Antibiotikum, das gut anschlug. Ich hab sie aufgepäppelt; sie schien soweit gesund...als sie etwa ein Jahr alt war, begann das mit den Milben. Sie kratzte sich blutig, bekam Anfälle, bei denen sie sich auf den Rücken warf, es war schrecklich.

Den Begriff "Spot-on-Behandlungen" habe ich erst in den letzten Jahren im Internet gelesen. Das war mir damals nicht bekannt und meine Tierärzte wußten wohl auch nichts davon.

Der erste Tierarzt, bei dem ich mit Carina deshalb war, gab mir zunächst einen Ungezieferpuder mit, der nichts bewirkte und verschrieb ihr dann medizinische Bäder, :roll: die gar nichts brachten. (ich weiß nicht mehr, was das für ein Zeug war) Bei den beiden anderen Tierärzten, bei denen ich mit ihr war, bekam sie Spritzen, wohl Ivomec - soweit ich mich erinnere. Allerdings waren die Dosierungen und die Häufigkeit, in der die Spritzen im Verlauf von so einer Behandlungsphase gegeben wurden, ganz unterschiedlich. Und die Spritzen wirkten nicht immer, der Befall wurde nicht geringer. Der letzte Tierarzt, bei dem ich mit Carina war, führte eine länger währende Behandlung mit ihr durch. Es gab dann lange Monate, in denen nichts war, Carina erholte sich und schien ohne Befall...und dann begann sie sich irgendwann wieder zu kratzen. In ihren letzten Lebensmonaten hatte sie nichts, sie schien ganz gesund zu sein.

Ist es möglich, dass Carina (auch) durch diese häufigen Spritzen und Behandlungen geschädigt wurde? Dass das Mittel deshalb manchmal gar nicht wirkte, weil es zu oft verabreicht wurde?
Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Tiefseetaucher

  • Dino
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Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 2 am: 19. August 2014, 11:17 Uhr »
Ich schätze, dass die massive Fehlbehandlung bei Carina die Hauptursache war, dass sie die Tierchen nicht loswurde.
Ihr Organismus hatte mit den Chemiekeulen ja auch gar keine Chance, selber zu reagieren. Ich würde es mit Cortisonsalben vergleichen: es "hilft", solange geschmiert wird, sobald man absetzt, ist es wieder da.
Ihrer Konstitutionsentwicklung hat das AB ganz am Anfang sicher auch nicht gut getan. Schade, dass da gleich von Beginn an in die falsche Richtung gegangen wurde - seitens der Tierärzte, klar.
Man kann als Halter schlichtweg nicht alles wissen.

Wir hatten einmal Haarlinge, ganz am Anfang. Es gab 1x Frontline als Spray und alles war gut. Seither nichts mehr.  :-)
Man liest ja häufig, dass es am Stress liegt und der organismus der Besiedelung nicht mehr alleine Herr werden kann. Da wundert es mich, dass unsere Ferkel so verschont geblieben sind bisher, denn Stress gab es genug in der Gruppe.  :roll:
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]

Meeriemama

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Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 3 am: 19. August 2014, 19:17 Uhr »
Gibt es möglicherweise auch bei Meerschweinchen eine genetische Veranlagung für den extremen Befall mit Grabmilben?
Bei Hunden kennt man die generalisierte Demodikose, die bei bestimmten Rassen gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Demodexmilben sind Grabmilben, ob es die selbe Art wie bei den Meeries ist, hab ich noch nicht herausgefunden.
Bei Hunden wird mit Ivomec behandelt, soweit ich weiß. Unbehandelt kann diese Form der Demodikose zum Tod führen.
Ansonsten denke ich auch, dass ein gut funktionierendes Immunsystem wichtig ist, um die Viecher in Schach zu halten. Bei jungen Hunden tritt oft eine milde Form der Erkrankung auf, mit der das Immunsystem des Tieres selber fertig wird.
Vermutlich verhält es sich bei Meerschweinchen ganz ähnlich.
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

Saubergschweinchen

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Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 4 am: 19. August 2014, 20:47 Uhr »
Also von genetisch bedingter Demodikose höre ich zum ersten Mal. Es gibt durchaus empfindliche Rassen die einfach zu Allergien und Hautgeschichten neigen. Aber das ist ein "Fehler" im Immunsystem und keine direkte genetische Veranlagung für Milben. Genetisch bedingt bedeutet es ist angeboren und man kann nichts dran rütteln. Das würde bedeuten die Welpen kommen schon mit Milben auf die Welt und das ist Quatsch.

Ich selbst habe die schlimmsten Fälle unter anderen Primärerkrankungen gesehen. Das heisst die Tiere waren krank und dadrauf setzte sich sich Demodikose die man dann entsprechend schwer wegbekommt weil das Immunsystem ja nicht in Ordnung ist.
Die beiden schlimmsten Hunde hatten beide Leishmaniose als Grunderkrankung.

Ich denke es ist wie bei allen anderen Erkrankungen wo die schulmedizin gern den Holzhammer raus holt. Hier ist´s Ivomec (was ja noch recht harmlos ist) anderswo ist es die Depo-Cortison Spritze für den allergischen Junghund.
Meiner Meinung nach ist das eine Faktorerkrankung das bedeutet das es Faktoren geben muss die eine Vermehrung der Milben begünstigen. Aber unter guten Haltungs- und Fütterungsbedingungen ist ein massiver Befall eines sonst gesunden Tieres fast ausgeschlossen. Bei manchen Rassen muss man da eben gewissenhafter auf die Faktoren achten und frühzeitig gegensteuern.

Beim Hund handelt es sich vorwiegend um Demodex canis, die Infektion von Meerschweinchen mit Demodex caviae ist eher selten. Nachzuweisen sind alle Arten der Haarbalgmilben auch am gesunden Tier. Zu artübergreifenden Infektionen von z.B. Meerschweinchen mit Demodex canis habe ich keine Informationen gefunden. Ich denke nicht das es eine große Rolle spielt aber erfahren wird man es wohl nicht weil kaum ein TA wirklich Milben noch innerartlich differenzieren lässt. Die meisten differenzieren ja garnichts, da heisst es "Milben" und dann wird drauflos behandelt.

Meeriemama

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Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 5 am: 20. August 2014, 11:23 Uhr »
Hier mal ein Link zur Demodikose beim Hund

http://www.hauttierarzt.de/lexikon/demodikose

ist zwar off topic, aber es wäre schon interessant, ob es auch bei Meerschweinchen Linien gibt, die besonders anfällig sind.
da wird es aber wohl kaum Forschungen geben, denke ich.
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Saubergschweinchen

  • Gast
Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 6 am: 20. August 2014, 12:03 Uhr »
Wie schon erwähnt gibt es keine eigentliche genetische Ursache für Demodikose. Es ist lediglich von einer Prädisposition die Rede. Das beudetet es gibt Rassen die züchtungsbedingt zu Hauterkrankungen neigen bzw. ein schlechtes Immunsystem haben.
Ob das nun wirklich alles genetisch bedingt ist und nicht der Impf-, Entflohungs- und Entwurmungswahn gepaart mit der Fütterung völlig denaturierter, künstlich aufgewerteter Getreidereste mit Fleischaroma seinen Teil dazu besteuert halte ich für fraglich. Dazu kommt noch die Sterilität vieler Hobbyzuchtstätten wo die Welpen in autoklavierten Deckchen schlafen bis sie dann mit 10 Wochen die Keimhölle im neuen zu Hause dahinrafft.

Sicher sind einige Zuchtformen die besonders betroffen sind (Bulldoggen, Shar Pei, Mops) ohnehin abzulehnen und eine derartige Abfälligkeit ist nur die Spitze des Eisbergs.

Das es beim Meerschweinchen Linien/Rassen gibt die besonders anfällig für Demodikose sind halte ich für sehr spekulativ. Ich denke nicht das man das so sagen kann denn ein Tier das so massiv mit Demodex zu kämpfen hat leidet unter einem anderen Grundproblem. Diese Milben sind da...sie leben auf dem Tier und wenn sie zum Problem werden hat das keine genetischen Ursachen außer man hat einen massiv ingezüchteten Stamm dessen Immunsystem schlechterist und selbst da passiert beim Nager in der Regel nix.

Da Meerschweinchen = Meerschweinchen ist, egal welche Farben und Fellformen es zeigt kann man die klassischen Formen der Rassedisposition nicht von Hunden auf Meerschweinchen übertragen. Hierzu müssten erstmal wirklich Meerschweinchenrassen entstehen. Denn bisher haben wir eigentlich nur zwei Rassen (Cuy und "Hausmeerschweinchen") und zig Farb- und Fellformen.

Ich selbst habe noch keinen Demodikosefall beim Meerschweinchen gesehen und ich habe viel gesehen. Ich möchte natürlich nicht bestreiten das es ein verbreitetes Problem ist aber es hat lange nicht so viel Gewicht wie die Demodikose beim Hund und ich denke das liegt auch daran das den Erkrankungen unterschiedliche Milbenarten zugrunde liegen.

Kazaar

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Antwort: Ektoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 7 am: 13. Mai 2015, 19:59 Uhr »
Habt ihr Hausmittel, Tips, Ratschläge? Wie schützt ihr eure Tiere vor Insekten und Spinnentieren?


Bisher hab ich bei Ungeziefer immer Biomaxan benutzt. Das hat gut und schnell gewirkt. Mittlerweile gibt es das aber nicht mehr im Handel. Jetzt greife ich erst mal zu Neemöl, wenn ich den Verdacht auf "tierische Bewohner" habe  ;). Das wird von den Schweinchen sehr gut vertragen (auch wenn es fürchterlich stinkt  :peinlich: ).

Kokosöl soll auch helfen, hab ich aber noch nie ausprobiert. Hat da vielleicht jemand Erfahrung? Hier ein interessanter Beitrag dazu:

http://www.biokokosöl.de/verwendung/kokosoel-fuer-tiere/kokosoel-kaninchen/