Autor Thema: Meerschweinchen verhält sich komisch  (Gelesen 18347 mal)

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Wuselbande

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Meerschweinchen verhält sich komisch
« am: 12. März 2019, 12:46 Uhr »
Huhu!  :winke:

Ich mache mir im Moment Sorgen um meinen Kastraten, Bounty. Er ist im November vier Jahre alt geworden und lebt seit ca drei Jahren bei mir.
Die letzten 2-3 Tage hat er sich irgendwie ziemlich zurück gezogen und fast nur noch in seiner Kuschelrolle gelegen. Zum Fressen kam er raus, aber ich hatte das Gefühl, dass er weniger frisst als sonst. Heute kam er dann nicht mal mehr zum Fressen. Er ist aber nicht apathisch. Als ich ihm eine Erbsenflocke hingehalten habe, hat er diese genommen, aber recht lange daran gekaut. Die zweite wollte er dann schon nicht mehr. Ich habe ihn dann mal rausgenommen und näher angesehen, dabei ist mir als erstes aufgefallen, dass er sehr dünn geworden ist.  Sonst hatte er gut 1200g, jetzt waren es 920g und er fühlt sich auch ziemlich knochig an.  :traurig: Außerdem ist mir am Rücken eine schorfige Stelle aufgefallen. Ich habe ihn danach zum Heu gesetzt und ihm ein paar leckere Sachen hingelegt. Am Heu zeigte er gar kein Interesse, dafür hat er ein wenig Frischfutter gefressen. Aber auch nicht wirklich viel, er hat ein paar Mal am Salat geknabbert und den Stiel eines Kohlrabiblattes gefressen. Normalerweise werden nur die Blätter gefressen, die Stängel bleiben eigentlich immer liegen. Danach ist er wieder in seine Rolle gegangen.
Die beiden Weibchen verhalten sich wie immer und fressen auch normal.

Ich habe für heute Nachmittag einen Tierarzttermin, aber ich würde vorher gerne wissen, was ihr so dazu meint. Was sollte der Tierarzt untersuchen? Also klar, die schorfige Stelle sollte er sich ansehen. Die Zähne sollten wohl auch kontrolliert werden. Was wäre noch wichtig? Worauf sollte ich achten?

Liebe Grüße

Murx Pickwick

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 1 am: 12. März 2019, 14:31 Uhr »
Vermutlich hat der arme Kerl Streß mit einem seiner Weiber ... das führt bei Meerschweinchen sehr oft dazu, daß Grabmilben ihre Chance bekommen.
Das Jucken der Grabmilben ist derartig heftig, daß die Meerschweinchen oft nicht mal mehr richtig futtern, und somit abnehmen.

Sich auch die Zähne angucken zu lassen, wenn der Kerl dann schon mal beim TA ist, ist sicher nicht verkehrt ... du kannst allerdings auch selbst schon ein wenig abschätzen, ob es an den Zähnen liegen könnte, wenn du die Schneidezähne mit den Schneidezähnen deiner beiden Weiber vergleichst. Sie sollten etwa die gleiche Länge haben wie bei den Weibern, sind sie länger, ist es sehr wahrscheinlich, daß etwas mit den Backenzähnen nicht stimmt.
Auch tränende Augen können auf Kieferprobleme oder Zahnprobleme hinweisen.
Sind die Schneidezähne an den Nagekanten schief - oder zeigen ein V oder haben dunkle Punkte oder Verfärbungen, auch dann ist es dringend nötig, auch die Backenzähne begucken zu lassen.

Wenn der TA eine Maulsperre in das Mäulchen schieben will, bestehe auf jeden Fall darauf, daß das Meerschweinchen sediert wird. Es ist viel Streß, wenn diese Art Zahnspange ins Maul geschoben wird und führt zu Verkrampfungen bis hin zu Muskelrissen in der Kaumuskulatur, was für das Meerschweinchen sehr schmerzvoll ist. Die Sedation verhindert dies weitestgehend.
Wenn das Meerschweinchen eh sediert wird, sollte es auch im Kieferbereich geröngt werden - in mehreren Ebenen, falls etwas mit dem Zahnwachstum nicht stimmt.

Wenn nur mit dem Othoskop ohne Gestell ins Mäulchen geschaut wird, ist eine Sedation nicht nötig ...

Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 2 am: 12. März 2019, 15:41 Uhr »
Hallo :-)

Wie Murx schon richtig schreibt, sollten die Zähne ohne Narkose nur mit einem Otoskop angesehen werden, alles andere ist Qual und kann auch Schäden anrichten.
Für eine vernünftige Beurteilung der Zähne muss aber eine Narkose her, man übersieht sonst viele Probleme.
Ich empfehle da immer die Gasnarkose für. Wenn du magst - ich weiss nicht mehr, ob ich das schon hatte - suche ich dir auch gern einen Tierarzt in deiner Nähe raus, sofern ich da einen guten notiert hab, der sich richtig mit Zähnen auskennt.
Mehr Infos, wie Zahnkorrekturen beim Meerschweinchen ablaufen sollten, hab ich hier notiert: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=993.0
Wenn erst mal alles gut aussieht bei den Zähnen würde ich zuvor andere Dinge checken lassen. Findet man nichts sollten die Zähne im Zweifel unter Gasnarkose angesehen und ggf. auch der Kiefer geröntgt werden, manchmal machen auch die Ohren Probleme und man sieht im Maul nicht immer zwingend, ob ein Zahn entzündet ist oder so.

Was ich in jedem Fall machen lassen würde, sind 2 Körper-Röntgenbilder, eines von der Seite und eines von oben, um Lunge, Magen, Darm und Blase beurteilen zu können.
Viele Meerschweinchen leiden bei Lungen- und Blasenentzündungen und auch Blasensteinen still vor sich hin.
Man merkt dann erst irgendwann nur durch Gewichtsabnahme, Fressunlust, manchmal auch durch Durchfall oder/und sekundäre Erkrankungen, die meist auftreten, wenn die Tiere eine Krankheit haben oder Stress, wie eben Milben, Hautpilz, Lippengrind etc., dass etwas nicht stimmt.
Der Urin sollte auch untersucht werden, das kann man aber auch zuhause auf die Schnelle für einen ersten Eindruck ganz gut, schau mal hier, wenn du Infos haben magst: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1303.msg19029#msg19029

Man hört weder Herz- noch Lungenprobleme zuverlässig und Blasensteine (sind leider häufig!) kann man auch nicht zuverlässig ertasten (müsste man ja die Blase ganz zusammenquetschen), daher ist in jedem Fall ein Röntgenbild wichtig
Dann sieht man auch, ob das Meerschweinchen Aufgasungen hat, die treten auch oft auf, wenn das Tier eine Krankheit hat, also sie sind sehr häufig auch wie Milben etc. Symptom einer Erkrankung und in der Regel nicht die Ursache, was TÄ oft falsch deuten. Man muss dann wirklich die Ursache dafür finden. Man kann im Zweifel auch gleich immer Colosan geben, wenn ein Meerschweinchen auffällig ist, da sie dann wirklich oft Aufgasungen haben.

Mach Fotos von den Röntgenbildern und lass sie dir am besten auch per Mail schicken. Meiner Erfahrung nach übersehen wirklich viele Tierärzte richtig viele Dinge auf Röntgenbildern und im Zweifel kann man sie dann an Kleinsäugerspezialisten weiterschicken für eine weitere Meinung. Du kannst sie dann auch gern hier zeigen, hier kennen sich ja auch manche damit aus. Ich bin zwar keine Spezialistin, erkenne mittlerweile zum Glück aber schon viele Dinge ganz gut, die beim TA übersehen wurden.

Wenn deinem Tier "Chemie" gegeben werden soll und du unsicher bist, ob das nötig ist, kannst du sie ja im Zweifel mitnehmen und dich zuhause in Ruhe informieren, ob es da nicht erst mal eine natürliche Alternative gibt.
Ich habe z.B. bei Hautpilz seit 2011 keine "Chemie" anwenden müssen, auch bei schweren Fällen nicht und sowohl äussere Parasiten wie Haarlinge und Milben (mit Ausnahme Grabmilben, da gehts leider ohne Spot on wohl oft nicht - hat aber auch mit der Ursache zu tun, da könnte ich nun viel drüber schreiben in Bezug auf ganzheitliche Heilung) also auch innere Parasiten wie Würmer, Kokzidien, Hefen, Einzeller haben wir hier bisher immer gut mit natürlichen Dingen weg bekommen (nicht nur einen leichten Befall, sondern auch schon massiv befallen).
Von daher kann man das ja dann immer noch in Ruhe selbst entscheiden :-)

Berichte dann mal was raus kam, ich drücke die Daumen :-)
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Wuselbande

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 3 am: 12. März 2019, 20:51 Uhr »
Danke schon mal für eure Antworten. Deine Antwort, Vio, habe ich leider nicht mehr vordem Tierarztbesuch gelesen. Aber das werde ich mir für die Zukunft auf jeden Fall merken.
Im Laufe des Tages hat Bounty sich immer wieder am Rücken gebissen, sodass er da jetzt relativ kahl und wund ist. Die Tierärztin hat seine Zähne mit einem Otoskop angesehen und wohl nichts auffälliges festgestellt. Dann hat sie einen Hautabstrich genommen und da dann Haarlinge entdeckt.
Als Behandlung sollen alle drei Adcocate auf die Haut aufgetragen bekommen. Er hat außerdem etwas gegen Juckreiz gespritzt bekommen und etwas für den Darm, da er so wenig frisst.
Was meint ihr dazu? Bei ihm scheint es ja schon recht extrem zu sein, ist es dann sinnvoll das Advocate zu verwenden oder könnte ich trotzdem versuchen das natürlich zu behandeln? Was würde denn dagegen helfen, ohne Chemie einzusetzen?
Achso und ist es wichtig, das Gehege bei der Behandlung zu reinigen? Da habe ich verschiedenes gelesen.
Da er ja offensichtlich unter Juckreiz leidet und Haarlinge festgestellt wurden, sollte das Röntgen erstmal nicht so wichtig sein, oder?
Kann ich ihm sonst noch was gutes tun? Ist es sinnvoll, die wunde Stelle mit Kokosöl oder Ähnlichem zu behandeln oder lieber nicht?
Und dann frage ich mich natürlich, wie es zu den Haarlingen kam.  :frag: Stress? Die Weiber hatten sich vor ein paar Tagen immer mal wieder angezickt und gejagt, aber nur so 1-2 Tage lang. Könnte es sein, dass ihn das mehr gestresst hat als die Weibchen selbst? Dass er Stress mit ihnen hatte, konnte ich nicht beobachten. Aber ich sitze natürlich auch nicht 24 Stunden am Tag daneben und bekomme sicher nicht immer alles mit.

Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 4 am: 12. März 2019, 21:25 Uhr »
Ja, das klingt nach einem Befall mit Viechern...
Ich persönlich versuche bei allem, was keine Grabmilben sind, erst mal wie du sagst mit Kokosöl und/oder vielleicht auch Insceticide2000 oder Inuzid Spray. Das klappt in der Regel gut udn lindert den Juckreiz relativ flott (wird kurz etwas schlimmer, weil wohl die Viecher aus dem Fell türmen, dann aber sehr schnell besser meiner Erfahrung nach), aber wie du schon schreibst, man muss natürlich die Ursache finden, warum die Tiere so gestresst oder angegriffen sind, dass sich das so überhaupt entwickeln kann.
Oft ist das eben eine andere Krankheit oder, wie Murx auch schon meinte,  Stress in der Gruppe.
Allerdings wundert es mich dann, dass er sofort wegen ein bisschen Zickerei krank wird - normal sollte das nicht sein. Wenn sie nun umziehen und eine VG hinter sich haben oder so, ist das ja noch eine ganz andere Kategorie von Stress dann... Oder wenn dauerhaft ein Mädchen arg Probleme bereite und der Kastrat sich überfordert fühlt.
Aber natürlich ist sein Mass an Stress durch sowas und die Situation in der Gruppe eher schwer einzuschätzen aus der Ferne.
Ich würde in jedem Fall zur Sicherheit wenigstens mal den Urin testen, ob da alles okay ist, Link s. oben.

Kokosöl vertreibt gerade Haarlinge meist im Nu. Unseren Erfahrungen sind die innerhalb eines Tages nicht mehr auffindbar - dann sollte man vielleicht gut misten, weil sie in der Umgebung hocken oder so... ich mache das allerdings nie und es klappt dennoch ;) Ich säubere alle 3-4 Wochen das Gehege ganz normal, bei jeglicher Art Parasiten. Ich desinfiziere nichts besonders und koche nichts ab etc, dennoch gehen Endo- und Ektoparasiten weg. Ich denke, die Viecher sitzen immer und überall und so richtig verhindern kann man die ja auch nicht, man muss eben die Tiere und ihr Immunsystem unterstützen. Aber das muss jeder für sich entscheiden, im Zweifel halt einfach normal gut und ordentlich durchputzen :-)
Die Haarlinge und äusserlichen Milben scheinen den Geruch von Kokosöl nicht zu mögen, hab da eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht damit, auch bei Hautpilz. Wenn man die stressige Situation aber nicht ändert oder die Krankheit findet und angeht, dann kommen sie höchstens zurück, aber das hätte man dann auch mit der Chemie und wenigstens mit dieser nicht ein eh krankes bzw. schwaches Tier noch mehr geschwächt.
Insecticide2000/Inuzid ist ein pflanzliches Nervengift, was in geringen Mengen für die Schweine nicht so schlimm ist, aber schon reicht, um die Parasiten abzutöten (ins Fell und auf Umgebung sprühen, aber natürlich nicht direkt auf Schleimhäute oder so, dass Meerschweinchen es einatmen müssen).
Ich kenne einige TÄ, die nur noch bei Grabmilben ein Spot On geben und sonst Insecticide2000/Inuzid. Kann man auch so im Internet bestellen, ich fand Insecticide2000 besser.
Das alles wirkt eben oben auf der Haut und verteibt Parasiten da, Grabmilben leben aber unter der Haut, daher wirkt es dann wohl nicht.

Da es ihm jetzt schon etwas schlecht geht und man ja auch nicht weiss, ob Grabmilben beteiligt sind, würde ich ihn vielleicht doch einmalig (ohne die empfohlene Wiederholung - da kann man dann ja auch die natürlichen Dinge nutzen und ich hab sehr oft so die "Chemie" nur einmalig auftragen müssen, wenn es wieder schlimmer wird, kann man dann ja immer noch wieder was davon nutzen) spotten mit dem Advocate.
Aber nicht die gesunden Tiere. Was soll das?! Immer wieder dieser Tipp und dann erzählen die TÄ von dem angeblichen Ping-Pong-Effekt, wie die Parasiten immer wieder vom einen Tier aufs andere gehen.
Konnte ich noch nie beobachten, nur, wie ein Tier massiv befallen war und alle anderen, auch kranke Tiere, nichts hatten. Ich halte von dieser Theorie nichts, wenn es sich um gesunde, starke Tiere handelt.
Wenn die anderen nichts haben, würde ich sie nicht mit Chemie behandeln: dann scheint ihr Körper doch stark genug, sich gegen die Parasiten wehren zu können. Da muss man dann diesen starken Körper ja nicht durch "Chemie" stören - und das, was im Advocate ist, ist wirklich nicht ohne, sondern ein starkes Nervengift, was schaden kann.
Die anderen kann man immer sonst zur Sicherheheit mit Kokosöl oder Insecticide mitbehandeln im Zweifel, aber von Spotten würde ich Abstand nehmen.

Doch, für mich hätte eine genauere Untersuchung mit Röntgen durchaus Sinn gemacht, wenn es einem Tier so schlecht geht, dass es nicht richtig fressen will. Wenn die Ursache für die Haarlinge organisch bedingt ist z.B. durch einen Blasenstein oder eine Lungenentzündung (und ich kenne mehr als genug Meerschweinchen, die dann nicht auffällig atmen, bei denen aber dann die Lunge im Bild total verschattet ist), dann nützt das ganze Behandeln der Haarlinge auch nichts.
Aber das muss ja nicht so sein, du kannst ja schauen, ob was gegen die Haarlinge hilft und wenn nicht, dann nochmal untersuchen lassen. Gern schau ich wie gesagt nach Adressen für einen guten TA :-)
Und die Urinteststreifen gibts in der Apotheke, das ist auch nicht schwer, den Urin zu testen. Kann man immer mal machen und gut zuhause haben, das gibt oft sehr nützliche Hinweise und zwar rechtzeitig, so dass man noch helfen kann. Bei Blasensteinen z.B. ist es oft so, dass sie einfach zu spät entdeckt werden, wenn es dem Schweinchen schon sehr schlecht geht und die Blase schon kaputt ist oder es zum Nierenstau kommt. Sticks können so Probleme viel eher zeigen, so dass man noch reagieren und das Schweinchen gerettet werden kann.

Wie ist denn seine Vorgeschichte? Es gibt natürlich auch noch andere Ansätze aus der Naturheilkunde, in denen man davon ausgeht, dass Tiere, sie sich jucken, etwas "energetisch loswerden" wollen, ggf. ein Trauma, was sie mal erlebt haben oder so. Die Theorie dahinter ist, dass sie sich erst jucken und sich die Viecher dann in die Kratzwunden reinsetzen, aber nicht ursächlich am Anfang für den Juckreiz waren. Da muss man dann immer irgendwie die eigentliche Ursache finden, ein Trauma vielleicht, was die Tiere erlebt haben und was nun - warum auch immer - hochkommt und verarbeitet werden möchte.

In jedem Fall gute Besserung :-)   :fr:
Viel aus der Natur würde ich anbieten, nun kommen ja Gräser und Kräuter wieder, aber auch Knospen von Laubbäumen und Nadelhölzer und auch aromatische Saaten und so :-)
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Wuselbande

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 5 am: 12. März 2019, 22:08 Uhr »
Ich denke, ich werde ihm ein Mal das Advocate geben und ansonsten erstmal versuchen mit Kokosöl zu arbeiten, das habe ich sowieso da. Außerdem werde ich mir Urinstreifen besorgen und das mit dem Röntgen im Hinterkopf behalten.
Gerne darfst du mal schauen, ob du mir einen Tierarzt empfehlen kannst, ich wohne in Südhessen an der Bergstraße, falls du es genauer brauchst, schreibe ich dir eine PN.
Mittlerweile hat Bounty Frischfutter und Heu mit sichtlich Appetit gefressen. Da bin ich auf jeden Fall schon mal froh, dass er frisst. Vermutlich hat das Mittel gegen Juckreiz geholfen?

Aber wie du schon sagst, wichtig wäre wohl auch die Ursache zu finden. Umzug oder Ähnliches gab es nicht, die letzte VG war letztes Jahr im September. Da ist Hope eingezogen, die jetzt gut ein Jahr alt sein dürfte (genaues Alter unbekannt). Das war schon relativ stressig, Maya hat Hope eine ganze Weile immer gejagt und nicht in ihrer Nähe geduldet und auch zwischen Bounty und Maya gab es zu der Zeit Stress. Zwischen Bounty und Hope lief es von Anfang an relativ friedlich. Aber das wurde mit der Zeit immer besser und mittlerweile ist es recht friedlich und die drei verstehen sich gut, außer dass es eben mal ein paar Zickereien zwischen den Weibchen gibt, aber nicht allzu oft oder lange.
Die VG ist ja jetzt schon eine Weile her, könnte es vielleicht trotzdem damit zusammen hängen?

Zu seiner Vorgeschichte... er wurde im Tierheim abgegeben zusammen mit einem anderen Bock. Dort wurde dann festgestellt, dass die beiden sich nicht besonders gut verstehen, sie wurden kastriert und getrennt vermittelt. Er ist jetzt um dir drei Jahre hier, damals hatte er noch mit Molly und Curly hier gelebt. Zu der Zeit war Molly die Chefin, seit Ihrem Tod ist er meiner Beobachtung nach immer der Ranghöchste gewesen. In der Zeit bei mir war er eigentlich immer fit und gesund, er hatte nur kurz nach seinem Einzug einen Pilz. Ansonsten war er Anfangs ziemlich schreckhaft, aber auch neugierig, mittlerweile ist er recht zutraulich geworden, aber was Menschen angeht der zurückhaltendste von meinen Drei.

Ich werde auf jeden Fall schauen, was ich so an Gräsern und Kräutern finde. Zweige bekommen sie sowieso und auch Saaten stehen immer zur Verfügung. Vor allem Fenchel, Anis, Kümmel und Schwarzkümmel fressen sie alle drei relativ viel. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass mit der Verdauung etwas nicht stimmt? Sie haben außerdem Heilerdekekse zur Verfügung (wurde bisher komplett ignoriert) und Kohletabletten (da wurde mal eine angeknabbert).

Ich finde ihren Kot auch nicht soo ideal. Er erscheint mir relativ weich und klebrig, aber trotzdem Böhnchen-förmig. Die Schweine haben auch immer mal schmutzige Füßchen, wenn sie da reintreten. Deshalb hatte ich vor Kurzem mal eine Kotprobe ins Labor geschickt, da wurde aber nichts festgestellt. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz die Verdauung zu unterstützen? Ich dachte, wenn es wieder Wiese gibt, reguliert sich das vielleicht von alleine.

Wuselbande

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 6 am: 12. März 2019, 22:08 Uhr »
Achja, wie genau verwendest du denn das Öl? Einfach in Haut und Fell einmassieren? Und wie oft wiederholen?

Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 7 am: 13. März 2019, 00:22 Uhr »
Ach genau, ich wollte noch fragen, was ihm da alles gespritzt worden sein soll?
"Für den Darm" kann nämlich eigentlich nichts gespritzt werden, was unbedingt gut wäre meiner Meinung nach...
Ich hoffe nicht, dass es Emeprid war, das wird ja gern mal gespritzt und als gut für den Darm beschrieben, aber ist schon der Hammer...
Auch gibt's nichts gegen Juckreiz durch Parasiten, was man spritzen könnte, das geht nur dann weg, wenn die Viecher auch weg gehen. Ich schaue morgen mal in meine Liste wegen der Tä :-)
Vielleicht kannst du mir den Postleitzahl Bereich nennen? Nur die drei oder vier Anfangsbuchstaben oder so.

Ich melde mich morgen in Ruhe, muss schnell schlafen.
Das Kokosöl in der Hand etwas schmelzen lassen und mit den Fingerspitzen dann etwas durchs Fell fahren, Schwein muss also nicht vor Fett triefen ;)
Gut, wenn es ihm etwas besser geht :-)
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Murx Pickwick

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 8 am: 13. März 2019, 02:17 Uhr »
In diesem Fall ist die Symptomatik ziemlich eindeutig - Haarlinge jucken nicht. Aber sie bekommen ihre Chance, wenn Grabmilben ihr Unwesen treiben - und die Grabmilben wiederum jucken furchtbar, da sie Gänge in die Haut beißen.
Wenn sich also ein Meerschweinchen in den Rücken beißt und dort schorfig ist - oder sogar schon wundgebissen ist, zudem auch noch Haarlinge festgestellt werden, dann ist die Ursache Grabmilben.

Meerschweinchen sind sehr unterschiedlich, was Streßantworten angeht ... die meisten überforderten Kastraten bekommen deshalb noch keine Grabmilben - aber es gibt da einfach die Sensibelchen. Und wenn die Weiber sich schon zicken, ist so ein Kastrat schnell mal überfordert mit der Gesamtsituation.
Also auch da paßt es sehr gut.

Das Mittel gegen Juckreiz wird wohl ein Cortisonpräparat sein - dieses greift stark in den Zuckerhaushalt ein und ist bei wiesengefütterten Meerschweinchen eher schädlich, bei pelletgefütterten oder zu trocken ernährten Meerschweinchen dagegen oft hilfreich.

Mittelchen, um die Darmtätigkeit anzuregen, sind fast immer kontraproduktiv - sie schaden mehr, als daß sie nutzen. Meerschweinchen mit Grabmilben fressen weniger, weil sie durch den Juckreiz stark irritiert sind - da helfen auch keine appetitanregenden Mittelchen - im Gegenteil, oft bringen sie noch zusätzlich die Darmgesellschaft durcheinander, was wiederum dazu führt, daß noch weniger gefressen wird und die Grabmilben sich nicht mehr gut bekämpfen lassen.
Sobald der Juckreiz durch die Bekämpfung der Grabmilben weniger wird oder aufhört, fressen die Meerschweinchen ganz von alleine wieder normal.

Advocate dagegen macht Sinn, würd ich nach Rat des Tierarztes geben, weil ich schlichtweg nix kenne (außer diesen Spotons, gibt noch andere wie Advocate), was so schnell und gut gegen Grabmilben hilft.
Kokosöl führt dazu, daß die Haut austrocknet ... bei Grabmilben sollte man deshalb kein Kokosöl verwenden. Wenn man mit Ölen experimentieren will, dann besser Olivenöl oder aber ein Öl mit Ringelblumenauszügen.
Es gibt auch keine wissenschaftlichen Studien, die belegen würden, daß Kokosöl besser wirkt, wie andere Öle.

Der Nachweis von Grabmilben ist recht schwierig - man braucht ein Hautgeschabsel der tieferen Hautschichten. Das ist sehr unangenehm für die Meerschweinchen, tut richtig weh beim Abschaben. Und dann muß man noch das Glück haben, genau eine Stelle gefunden zu haben, wo tatsächlich eine Grabmilbe drin sitzt, also müssen von verschiedenen Stellen solche brachialen Hautgeschabsel genommen werden. Hat man Grabmilben in der Probe, kann man die Grabmilben sehr gut unterm Mikroskop bestaunen ...
Meistens wird nur ein Abstrich gemacht, oder ein Hautgeschabsel der oberen Hautschichten - und da finden sich keine Grabmilben in der Probe, sondern nur Haarlinge, wenn diese so ein gegrabmilbtes Meerschweinchen gefunden haben und sich nun vermehren. Wenn Juckreiz und Haarmilben auftreten, kann man getrost von ausgehen - sind Grabmilben.
Die Haarlinge gehen übrigens ganz von alleine wieder, sobald die Haut gesundet, sie brauchen nicht bekämpft werden. Grabmilben dagegen müssen auf jeden Fall bekämpft werden, alleine der Juckreiz ist schon arge Tierquälerei.

Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 9 am: 13. März 2019, 10:12 Uhr »
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, Haarlinge ohne Grabmilben haben bei unseren Tieren, bei denen in der Notstation und auch bei Freunden bisher immer zu Juckreiz geführt (aber nicht zu so massivem wie Grabmilben, das stimmt schon). Ich kann mir auch vorstellen, dass das krabbelt, wenn da Viecher im Fell rumklettern. Und Olivenöl hat da auch leider nie einen Effekt gezeigt, deswegen habe ich mich immer lieber an Kokosöl gehalten, was bei uns im Umfeld bei reinen Haarlingen wirklich in der Regel wunderbar funktioniert. Aber das ist ja keine Allgemeingültigkeit :-)
Dass Kokosöl die Haut austrocknet würde ich auch nicht so allgemein sagen. Ich kenne viele mit sehr trockener Haut und Hautproblemen, denen es hilft inkl. mir. Es zieht schnell ein und fettet nicht so lange wie z.B. Shea, was ich aber ganz angenehm finde, da mir Shea oft zu viel ist, auch andere Öle. Nutze ich Kokosöl, habe ich nachher aber keine trockenere Haut, sondern benötige länger danach kein weiteres Eincremen, was für mich eher gegen austrocknen im Sinne von "Fettproduktion der Haut zum Erliegen bringen" spricht.
Auch bei meiner Mimi nach den Grabmilben hat es augenscheinlich geholfen, die trockene, kaputte Haut zu regenerieren.
Vermutlich muss man das aber immer individuell ausprobieren und es kann bei jedem verschieden wirken, aber ich kenne es so, dass Kokosöl hilft, die Fettproduktion der Poren zu regulieren, nicht pauschal einschränkt. Ob das so wissenschaftlich erwiesen ist, kann ich nicht sagen, aber die Erfahrungen gehen in beide Richtungen, gute Erfahrungen bei zu trockener, aber auch zu fettiger Haut.

Wunden, Reinbeissen in den Rücken etc. sind da dennoch aber auch für mich noch eine Kategorie mehr als blos etwas Juckreiz und deswegen habe ich da auch an Grabmilben denken müssen, Haarlinge verursachen das eher nicht so stark und ich hätte deswegen auch gespottet bzw. hab deswegen ja auch dazu geraten.
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Murx Pickwick

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 10 am: 13. März 2019, 10:40 Uhr »
Zitat
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, Haarlinge ohne Grabmilben haben bei unseren Tieren, bei denen in der Notstation und auch bei Freunden bisher immer zu Juckreiz geführt (aber nicht zu so massivem wie Grabmilben, das stimmt schon).
Wie wurden die Grabmilben ausgeschlossen?
Schon fünf aktive Grabmilben reichen aus, um Juckreiz auszulösen - da eine in einem Hautgeschabsel zu haben, ist Glücksspiel ... gibt es da noch eine andere Nachweismethode, mit der Grabmilben zu 100% ausgeschlossen werden können, die ich nicht kenne?

Ich hab nun mehrere Fälle kennengelernt, wo die Meerschweinchen voll mit Haarmilben waren, ohne daß sie Unbehagen oder vermehrtes Kratzen zeigten. Aufgefallen war es immer nur, weil den Haltern auffiel, da krabbelt was im Fell. Mit der Verfütterung von Ölsaaten zogen die Haarmilben recht bald aus - es war also eine zu trockene Haut, welche zu Schuppung führte, was wiederum ideales Fressiland für Haarmilben ist. Ölsaaten (vor allem Leinsaat) sorgen dafür, daß eine zu trockene Haut sich wieder normalisiert.

Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 11 am: 13. März 2019, 10:59 Uhr »
Naja, insofern für mich ausgeschlossen, weil ein bisschen Kokosöl im Fell reichte, dass der Juckreiz aufhörte und die zuvor findbaren Haarling am nächsten Tag verschwunden waren. Ich gehe (leider) nicht davon aus, dass Grabmilben so einfach weg zu bekommen wären :-) Wäre es anders und die Annahme falsch, dann wäre das ja mal was Nettes, leider aber habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass man bei Grabmilben immer spotten muss...

Wir hatten ja auch schon hier Tiere mit Krämpfen vor Grabmilben und in der Notstation auch und im Hautgeschabsel muss nichts sichtbar sein, das ist oft wirklich auch nicht der Fall. Daher lasse ich so gar nicht mehr untersuchen, wenn man Tier massiven Juckreiz und Wunden hat oder gar krampft, tendiere ich auch gleich zum Spotten.
Insofern hast du Recht, man kann das nicht ausschliessen, aber da Grabmilben soweit ich weiss nicht von ein bisschen Kokosöl vertrieben werden, macht es für mich Sinn, dass es da nur die Haarlinge waren.
Dass sie nicht immer zu Juckreiz führen, kann natürlich gut sein. Ich hab auch schon 2 Schweine gehabt, die dauerhaft Pelzmilbennissen im Fell hatten - ihr Leben lang. Und nie irgendwelche Probleme mit der Haut oder Juckreiz...

Das, was du zur Haut schreibst, macht auch für mich Sinn. Es kommen da bestimmt - was das Ausmass an Juckreiz anbelangt - immer mehrere Faktoren zusammen und ein Fettsäuremangel kann sich sicher so auswirken.
Unter Umständen müssen die Tiere ja dann auch nicht immer krank sein, sie können auch solche Mängel haben, warum auch immer. Bei selektiver Fütterung kann das das sicher begünstigen bzw. wenn keine passenden Saaten im Angebot sind.


@Wuselbande:
wo du ganz genau in der Bergstrassen-Region bist, weiss ich nicht. Ich kenne zwei von Freunden mit Meerschweinchen und Schweinchen-Notstationen empfohlene TÄ in der Region:

- Dr. Bank in der Praxis Lewitschek bei Bad Homburg, da stehen Notstationen wohl schon Schlange und er hat die Tiere einer Bekannten immer sehr kompetent behandelt und auch operiert (ob Inhalationsnarkose weiss ich aber nicht, glaub fast nicht)

- Dr. Maike Höch in Frankfurt
Von der Bergstasse irgendwo aus sind es zu beiden 45 min Fahrt - bei einem guten TA bei einem wirklichen Problem lohnt sich die Fahrt schon. Nun muss es ja nicht unbedingt ein Problem geben, kannst ja beobachten, wie er sich entwickelt jetzt, für kleine Dinge fahr ich auch zu den weniger erfahrenen TÄ vor Ort. Ansonsten ist mein TA auch 45 min Fahrt weg, gerade bei schlimmen Dingen nehme ich für eine kompetente Behandlung die Fahrt gern in Kauf.

Dann noch:
-TA Praxis am Atzelberg in Gross-Gerau (30 min von Bergstrasse aus laut Maps) scheint nachdem, was sie so im Facebook posten, gut sein zu können. Eine Freundin hat dort ganz gute Erfahrungen gemacht, die gängigen, von mir eher kritisch gesehenen "Calcium-arm-Fütterungsempfehlung" gibts da auch - aber das empfehlen ja leider immer noch die meisten TÄ. Wichtiger ist eine richtige Diagnostik und eine vernünftige Behandlung, den Rest muss man ja eh immer für sich selbst recherchieren und entscheiden :-) Können Inhalationsnarkose und schleifen Zähne glaub ich auch darunter, müsste man nachfragen.

- Frau Dr. Ott wäre da noch in Hanau, eine Zahn-Spezialistin, verwendet aber nur Triple soweit ich weiss und macht CT, was nicht immer nötig ist meiner Einschätzung nach, natürlich hilfreich sein kann, gerade bei Spezialfällen, aber auch sehr teuer ist

- die AG Kleinsäuger hat in ihrer nach bestimmten Kriterien aufgestellten TA-Liste (noch recht jung und deswegen auch noch nicht viele TÄ drauf - ob man blind drauf vertrauen kann, weiss ich auch nicht... mein TA steht drauf, aber auch zu ihm gehe ich nur für bestimmte Probleme und bei anderen Dingen woanders hin) in Wiesbaden noch diese Praxis vermerkt: https://www.dr-tyrell.de/
Mehr Infos kann man ja eigentlich immer telefonisch erfragen :-)

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Was den zu weichen Kot angeht, den du oben nanntest: meine haben das phasenweise im Frühjahr. Auch bei Bekannten und das nicht unbedingt schon, wenn Wiese vermehrt angeboten wird. Warum, weiss ich nicht, ich ändere an der Fütterung nichts, aber es gibt ja auch noch mehr Faktoren. Vielleicht spielt das Wetter eine Rolle oder whatever, Prozesse im Jahresverlauf, die man so nicht beachtet, vielleicht auch nach dem Winter typisch sind? Murx, hast du da noch Ideen?

In jedem Fall stresse ich mich da immer nicht, ich biete alles an, was ich habe und sie sollen entscheiden, was sie brauchen :-) Also im Grunde so, wie du es auch hälst, wenn ich das soweit richtig lese.
Aktuell experimentiere ich und biete Trinkmoor an, was bei den Wutzen eigentlich ganz gut ankommt :-)
Und bald kommt wieder viel mehr aus der Natur, meist gibt sich sowas dann ja einfach  :bravo:
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Hugomero

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 12 am: 13. März 2019, 11:46 Uhr »


Ich finde ihren Kot auch nicht soo ideal. Er erscheint mir relativ weich und klebrig, aber trotzdem Böhnchen-förmig. Die Schweine haben auch immer mal schmutzige Füßchen, wenn sie da reintreten. Deshalb hatte ich vor Kurzem mal eine Kotprobe ins Labor geschickt, da wurde aber nichts festgestellt. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz die Verdauung zu unterstützen? Ich dachte, wenn es wieder Wiese gibt, reguliert sich das vielleicht von alleine.

ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Aryell...sie ist zwar schon seit August 17 hier, hat aber immer Phasen, wo sie in Panik aufschreit, obwohl ihr keiner etwas tut- ihr Kot ist auch immer wieder weich, vor einigen Wochen hatte sie besonders trockene Haut, auch Schuppen, die nach Viehzeugs ausgesehen haben, und sie hat sich in der Kuschelrolle von links nach rechts geworfen - hier bekam sie einmal Advocate, sie hatte keine kahlen Stellen,aber es ging ihr nicht gut...jetzt habe ich wieder konsequent angefangen, ihr Sobamin täglich zu geben und die Berühungsempfindlichkeit wurde besser ..sie wurde letzten November geröngt, weil sie nicht mehr laufen konnte, allerdings war das nicht meine Stamm-Tierklinik, die ist etwas weiter weg, sondern hier vor Ort...so ganz gefällt sie mir noch nicht, weil sie auch immer seltsam mit dem Hinterteil wackelt , als ob etwas zwickt- Saaten hab ich immer im Angebot werden auch genommen, aber durch ihre trockene Haut muss ihr Darm einfach noch gestärkt werden
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Vio

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 13 am: 13. März 2019, 12:09 Uhr »
Wenn das so dauerhaft chronisch Probleme gibt gehe ich da ja gern seit Neusten mit der Pferdeosteopathin ran, die nach viszeraler, visionärer Osteopathie arbeitet und wir schauen nach alten Traumata, die sich ggf. im Gewebe manifestiert haben und solche Symptome hervorrufen.
Bei Hautproblemen mit Jucken und Schuppen sagte sie letztens (auch wenn man das ggf. nicht pauschalisieren kann), dass die Tiere dann gerne etwas loswerden möchten, was sie belastet, das aber nicht können.
Insofern würde es da nicht auf Dauer helfen, den Juckreiz zu behandeln bzw. die Milben, da das nicht die grundlegende Ursache ist. Ich kann es leider nicht so wiedergeben oder erklären, wie sie es kann und auch keinen Standard-Behandlungsansatz liefern, aber es muss nicht immer unbedingt "nur" ein körperliches Problem wie z.B. des Darmes sein, sondern kann auch auf psycho-energetischer Ebene festhängen und sich halt körperlich auswirken.
Im Grunde geht man bei vielen naturheilkundlichen Therapien so an die Probleme ran, auch mit Homöopathie.
Ich habe nur noch nie eine Methodik so als tiefgreifend heilsam empfunden wie die Arbeit mit dieser Pferdeosteopathin (über die Ferne wohlgemerkt, also am Telefon) und alleine das Telefongespräch reicht schon, um oft etwas zu bewirken bzw. ändert sich durch das Gespräch mit ihr das Bewusstsein für das Tier und seine Probleme beim Besitzer selbst und man bekommt noch ganz andere Anhaltspunkte, was man tun oder anbieten oder versuchen oder sagen kann, um dem Tier zu helfen.
Das kann man nicht beschreiben, muss man vermutlich erlebt haben und sicher ist es auch nicht für jeden was, nicht jeder wird auch bereit sein, in sowas Geld zu investieren, aber ich persönlich bin ganz begeistert und habe endlich das Gefühl, ich kann zur Wurzel allen Übels vordringen auf diese Wiese, dementsprechend hoffentlich auch eine weitere körperliche Ausprägung der Probleme verhindern und nicht nur an der Oberfläche kratzen. Ich wünschte, ich könnte das, was sie kann, ebenso.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Wuselbande

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Antwort: Meerschweinchen verhält sich komisch
« Antwort 14 am: 13. März 2019, 15:21 Uhr »
Danke auf jeden Fall schon mal für all eure Antworten.  :-)

Was genau ihm da gespritzt wurde, weiß ich leider nicht, ich hatte mir extra die Rechnung mitgeben lassen, aber da steht das nicht drauf. Ich hoffe einfach mal, das hat jetzt nicht allzu viel Schaden angerichtet.

Gestern habe ich ihm das Advocate gegeben, ob er jetzt Grabmilben hat oder nicht, weiß ich nicht, aber ich bin schon mal beruhigt, dass es auch dagegen wirken würde. Heute morgen wollte er schon wieder nicht so recht fressen, aber als ich nach Hause kam, saß er draußen am Futter und hat mir dann noch Dill aus der Hand gefressen. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass er etwas aktiver ist, aber trotzdem liegt er noch die meiste Zeit in seiner Rolle und frisst noch nicht die Mengen wie sonst.
Da die anderen zwei keine wunden Stellen haben, sich nicht aufällig verhalten und normal fressen, sollte es nicht nötig sein, ihnen das Advocate auch zu geben, selbst wenn es bei Bounty wirklich Grabmilben sein sollten, oder?

So für die Zukunft, wie schlimm ist das denn, wenn ein Schweinchen in so einem Fall sehr wenig frisst? Wäre es dann vielleicht sinnvoll direkt vorbeugend etwas gegen Aufgasungen zu geben? Meine Tierärztin meinte, zur Not sollte ich ihn päppeln, wenn er nichts frisst, aber ich habe lieber versucht ihn zum fressen zu animieren.

Wegen der Böhnchen werde ich mir jetzt erstmal keine Sorgen machen, sondern das weiter beobachten, vielleicht hilft Wiese ja dann schon. Das betrifft auch nicht nur ihn, sondern anscheinend alle drei.

Danke @Vio für die empfohlenen Tierärzte. Die TA Praxis am Atzelberg ist ca eine Halbe Stunde von hier entfernt, der Rest so um die 50 Minuten. Bei einem größeren Problem würde ich die Fahrzeit schon in Kauf nehmen.
Mal schauen, wie sich das alles so entwickelt und ob er nochmal durchgecheckt werden muss.

Wenn es jetzt wirklich stressbedingt durch die Zickereien der Weiber ist... muss ich mir dann jedes Mal Sorgen um ihn machen, wenn die sich mal anzicken?  :frag: Kann ich denn irgendwas tun, dass er sich da nicht so schnell stresst?