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Tomate und ihre Verstoffwechslung

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Vio:
Hallo Leute :-)

Meine Tiere haben immer schon Tomate bekommen und es auch gut vertragen, soweit ich das beurteilen kann.
Irgendwann hieß es dann irgendwo (  ;-) ) Tomate ginge auf gar keinen Fall, weil das irgendwie nicht richtig verstoffwechselt werden könne und falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis (bin mir da nicht mehr sicher, es ging auf jeden Fall um Calcium) und so weiter und blos nicht geben.
War damals schockiert, mochten die Tiere Tomate doch gern, kamen gut damit klar und Vitamin C usw. ist auch drin...
Und habe es dann auch weiter gefüttert, vielleicht etwas weniger häufig als zuvor...

Wie ist das nun, können sie Tomate vernünftig verdauen oder nicht?

Murx Pickwick:
Alles, was mit dem Calcium : Phosphor Verhältnis begründet wird, ist falsch ... weil, der Calciumstoffwechsel ist ja schon vollständig unabhängig vom Phosphorstoffwechsel! Und nicht nur das, die Calciumaufnahme kann über Vitamin D3 und über die geschickte Kombination von Pflanzenwirkstoffen geregelt werden. Selbst, wenn es aufs Calcium : Phosphor-Verhältnis ankäme, würde das von den Tieren selbst eingestellt werden.

Ausnahmslos jede Pflanze enthält diverse Stoffe, die nicht oder nicht richtig verstoffwechselt werden können und deshalb wieder mit dem Harn ausgeschieden werden. Am Auffälligsten ist es mit Farbstoffen, wie die Rotfärbung des Harns beim Genuß von Betanin, was dann den Harn rot färbt. Es ist also vollkommen normal, daß die Wutzen mit Pflanzenstoffen klarkommen müssen, die in den Körper gelangen und dann mehr oder weniger ungenutzt wieder über den Harn ausgeschieden werden müssen.

Tomate enthält nix, was Calcium nennenswert binden, an der Aufnahme hindern oder sonstwie die Calciumaufnahme behindern oder aber die Calciumaufnahme irgendwie heraufsetzen könnte.

Wenn die Tomate zuwenig Calcium enthält, wird das Calcium über andere Pflanzen gedeckt ... ebenso mit Phosphor ...

Das Problem der Tomate ist vielmehr, daß sie als Frucht besonders gut verdaubar ist - und damit im Übermaß für Meerschweinchen, die an langfaserige, schwerverdauliche Kost angepaßt sind, nicht gut ist - ich kenne keinen Tomatenjunkie unter den Meerschweinchen, welcher freiwillig zuviel Tomate futtert, dazu müßte man sie schon stark rationalisieren und Tomate besonders viel anbieten - aber da wissen wir ja schon, da ist jegliches Frucht- und Knollengemüse suboptimal.

Vio:
Dankeschön :-)
Also ist ab und an Tomate sicher nicht so schlimm... ;)

Smoky:
Tomate war jedenfalls bei Frischfutter-ungewohnten Tieren manchmal der Auslöser für Lippengrind, so wie Apfel auch...

Saubergschweinchen:
Ich tu mich sehr schwer damit Fruchtsäuren als "Auslöser" für Lippengrind darzustellen. Es ist sicher richtig das sie diesen unter Umständen begünstigen aber Lippengrind ist oft eine so vielfältige Mischinfektion aus Pilzen und Bakterien das man das meiner Meinung nach nicht pauschal sagen kann.

Ich hatte, trotz vieler Tiere aus Beschlagnahmungen und schlechter Haltung, nur ein einziges Tier mit Lippengrind. Das hatte ich auch schon so übernommen, einmal ausgeheilt konnte sie alles in beliebigen Mengen fressen und es trat nie wieder auf. Wohingegen man ja regelmäßig von Tieren liest die auf Tomate oder Apfel regelmäßig mit Lippengrind reagieren. Für mich ist das eine Frage des Immunsystems und sollte nicht prinzipiell auf Fruchtsäuren geschoben werden.

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