Autor Thema: Bedeutung der "ächten" Homöopathie  (Gelesen 48191 mal)

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Smoky

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Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« am: 15. Juni 2013, 20:09 Uhr »
eine kurze Erklärung:
ich schreibe "ächte homöopathie" um mich von anderen, die behaupten, klassische Homöopathie nach hahnemann anzuwenden, abzugrenzen, da das selten so gemacht wird.
das habe ich mir selber überlegt, um mich eindeutig von anderen behandlern zu distanzieren.

hahnemann schrieb in seinem großen werk, dem Organon von "ächter Homöopathie"
und er schrieb auch:

"macht es nach, aber macht es genau nach!"

daher: nur der, der sie wirklich so anwendet, sollte sich auf ihn berufen, das bedeutet genauer:

einmalgaben nach charakterverschreibung, mit ausschließlich C30 und LM/Q30 (bei menschen auch mal LM120)

alle anderen behandlungsmethoden können auch Symptome entfernen, das will ich nicht abstreiten.
es führt aber dauerhaft nur zu symptomverschiebung in immer lebenswichtigere körperbereiche und somit zu Unterdrückung und Blockaden der Lebenskraft, falsche homöopathieanwendung zusätzlich noch zu Prägung.


Prägung:

ein Organismus bekommt erst Symptome, die dem symptombild des verabreichten Arzneimittels entsprechen.
das kann durch mehrmalsgaben niedriger Potenzen oder durch die Verabreichung einer einmaligen(!) hochpotenz passieren.
hochpotenz: ab C200.
in niedrigen Potenzen sind zudem noch z.t. giftige ursubstanz enthalten (bis D23 und C12)


Blockade:

jeder Organismus kommt mit Lebenskraft auf die welt.
wird nun auf der falschen ebene behandelt, sprich nur die Symptome entfernt, wird die Lebenskraft blockiert, das bedeutet, die Lebenskraft kann nicht mehr ungehindert fließen.
das kann sich unterschiedlich auswirken:
am verhalten (jeder weiß, wie man sich fühlt, wenn es einem grade schlecht geht) oder im schlimmsten fall ist der Organismus nicht mehr fähig, Symptome zu bilden, nicht mal mehr eine Verletzung ist möglich.

auch Verletzungen passieren nicht aus heiterem himmel, alles spielt zusammen.


die "ächte" Homöopathie sprengt nun bei der einmalgabe eine Blockade, und es muß abgewartet werden, was weiter passiert.
die Lebenskraft fließt wieder, bis sie auf die nächste Blockade stößt  > neues mittel in einmalgabe.

dadurch kann es niemals zu Blockaden oder Prägungen kommen!

es werden keine Symptome nur entfernt, diese können noch lange bestehen bleiben, ohne belastend zu sein.

daher ist ein guter kontakt zum behandler wichtig, um mit der zeit besser erkennen zu können, wann eine erneute mittelgabe notwendig ist.


da ist nun bestimmt auch für schon homöopathieerfahrene unter euch neues dabei, war es für mich auch.
ich sehe aber, was es für einen unterschied macht - an meinen Tieren, meiner familie und auch bei mir.


natürlich ersetzten die paar zeilen kein 2stündiges Telefonat oder einen info-vortrag, aber es ist ein kleiner Einblick in die "ächte Homöopathie" ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Vio

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 1 am: 16. Juni 2013, 12:44 Uhr »
Danke für die Erklärung, Tina  :-)

Mir stellt sich die Frage,warum nicht auch niedrigere Potenzen Blockaden lösen können, auch wenn sie vielleicht auf der körperlichen, weniger "energetischen" Ebene wirken. Das System Körper-Energiefeld hängt ja zusammen und beinflusst sich gegenseitig.
Oder habe ich da mit den Potenzen etwas falsch verstanden?

Du hattest letztens auch mal irgendwo geschrieben, dass die Gabe von Kräutern auch nur Symtpomverschiebung wäre. Da eben die gleiche Frage, es gibt ja zudem auch nicht nur die Inhaltsstoffe von Pflanzen, sondern auch deren Energiefelder, die wirken können.

Interessantes Thema  :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 2 am: 16. Juni 2013, 20:01 Uhr »
warum nicht niedrige Potenzen?
hahnemann hat im laufe der zeit herausgefunden, dass gerade die 30 wichtig ist.
es steckt ordentlich Energie in der 3stündigen verreibung bei der Herstellung der C30 (ist auch ausgangsstoff für die LM30), und die ist wichtig (wirkt ja energetisch)
3 ist sowieso in vielen bereichen eine wichtige zahl, wenn man sich mal umsieht.

die C30 kann viel bewirken, ist aber bei chronischen symptombildern auf dauer nicht hilfreich.
da geht es jetzt in die miasmenlehre (lehre der grundkrankheiten), das wird aber zu viel hier, das verstehen die meisten erst wirklich nach mehreren jahreskursen ;)

dazu kannst du dir folgendes vorstellen:
die gabe einer homöopathischen Arznei ruft in einem gesunden Organismus Symptome hervor(eine Krankheit)
das verabreichte mittel soll Symptome, die bei den arzneimittelprüfungen entstanden sind, haben, die der bereits vorhandenen Krankheit ähneln. (ähnlichkeitsprinzip, auf der die Behandlung beruht)
die "kunstkrankheit" muß aber stärker sein als die vorhandene, um die ursprüngliche Krankheit vertreiben zu können.
die niedrigen Potenzen sind aber nicht stark genug, um das bewirken zu können.
daher kam dann auch der versuch mit den hochpotenzen.
es soll aber auch so sanft wie möglich geschehen, und da hat hahnemann eben die C30 und LM30 als am besten herausgefunden.
er hat alles ausprobiert...

die niedrigen Potenzen bewirken natürlich auch etwas im Organismus, sie können aber nur eine Verschiebung oder Blockade, aber keine wirkliche Heilung hervorrufen, so wie allopathische mittel und kräuter auch.

Symptome sind bei mir immer ganz besonders psychische, danach suche ich die Arzneimittel aus!
die körperlichen unterstützen nur, sind aber nicht so hoch zu werten.
das unterscheidet diese behandlungsart von der, ich sag gern "kochbuch-Homöopathie" (= bei dem gebe man das, ohne dabei die Psyche zu beachten, das ist schulmedizinisches denken, bei der nur die Symptome entfernt werden sollen)

dazu ein Beispiel:
stellt euch ein verschlossenes glas mit einer Flüssigkeit darin vor.

die Flüssigkeit beginnt zu gären (=Störung im organismus)
das wird so stark, dass das glas einen sprung bekommt (=symptom)

ich schreibe absichtlich nicht Krankheit, da für mich alles nur Symptome sind, psychisch wie auch körperlich.

nun gibt es zwei Möglichkeiten:

den sprung kitten: Schulmedizin und jede unterdrückende Behandlung, auch pflanzliche Wirkstoffe.

oder die Gärung entfernen: hier setzt die Homöopathie an.
wenn die flskt nicht mehr gärt, bekommt das glas auch keinen sprung mehr

noch ein Erklärungsversuch:
jeder kommt mit lebensenergie (Strom) auf die welt.
was wir sehen können, ist das Lebensprinzip (pc Tastatur, Bildschirm)
die Verbindung ist die Dynamis (Software)

die Behandlung auf der falschen ebene ist im Lebensprinzip (sichtbare Symptome entfernen)
bei einem Problem mit dem pc hilft es nicht, die Tastatur oder den Bildschirm zu wechseln, oder den Strom auszuschalten (Blockade).
das Problem muß in der Software, der Dynamis, behoben werden.

durch jede Blockade wird die Lebenskraft am fließen behindert, was zum schluß dazu führt, dass das Lebewesen nicht mal mehr genug kraft hat, um allein sterben zu können, dazu gehört enorm viel Energie, wie zur Geburt auch (siehe z.b. Altenheim)

zu deiner frage, weil ja auch niedrige Potenzen energetisch sind:
auch die niedrig- und hochpotenzen  wirken auf der falschen ebene (der Dynamis), und können damit schwerwiegendere und schwerer behandelbare Blockaden und Prägungen setzen als alles andere.

zur Behandlung, oder besser symptomentfernung durch pflanzliche Wirkstoffe:
auf welcher ebene findet das statt? die antwort kann man sich selber geben, nach meinen Erklärungen ;)

selbst ein Fencheltee bewirkt nur eine Verschiebung oder Blockade, wenn die Blähungen dadurch verschwinden (falsche ebene, nicht in der Dynamis)

ist beim vortrag etwas einfacher, mit Schaubildern, aber ich hoffe, ich konnte es einigermaßen erklären, so kurz, zur not halt bitte mehrmals lesen.

ich hoffe, meine super-Lehrerin findet irgendwann mal die zeit, wieder Ausbildungen anzubieten, ansonsten überlege ich mir schon, ob ich das nicht machen will...mal sehen, ob ich mich verständlich genug ausdrücken konnte ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Vio

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 3 am: 16. Juni 2013, 20:59 Uhr »
Okay, danke, für die Erklärung  :-)

So ganz bin ich noch nicht richtig überzeugt, vielleicht habe ich ein anderes System im Kopf oder noch nicht alles verstanden.
Ich frage mich, wie Heilung dann früher, vor dem Entdecken der Homöopathie, stattfinden konnte. Wenn sich immer nur die Symptome verschoben hätten, dann wäre das ja in einem Chaos geendet...

Bei den Pflanzen sehe ich halt die energetische Komponente, also die gleiche Ebene, auf der die Blockaden beim Menschen gelöst werden soll, noch als wichtig an, nicht nur die Inhaltsstoffe. (weißt du, wie ich das meine?) Daher meinte ich, ob dies nicht auch Blockaden lösen könne.
Zudem eben gewisse Therapien (Akupunktur hattest du im anderen Thread erwähnt), aber eben auch Radionik und Bioresonanz sowie Kinesiologie usw. sind zum Lösen von Blockaden da. Von mir aus auch "Aurabehandlungen", wie auch immer man das eben alles nennen mag.
Das würde dann bei der "ächten" Homöop. auch alles unter Symptomverschiebung fallen?

Für mich ist zudem trotzdem auch eine Änderung der Grundlagen wichtig...
Wenn man beispielsweise Probleme mit dem Magen oder Darm hat und sich sehr ungesund ernährt, dann mit "ächter" Homöopathie arbeitet, wäre das für mich auch nur eine Art und Weise der Symptombehandlung, weil vielleicht das Problem gelöst wird, aber die Grundlagen nicht geändert werden.
Oder meinentwegen, wenn man Lungenprobleme hat und Kettenraucher ist.
Wird das bei der "ächten" Homöopathie auch so gesehen oder ist das egal und erst mal die Blockaden weg und wenn neue entstehen (durch ungeänderte "Grundlagen") werden die dann auch wieder behoben?


Liebe Grüße  :winke:
Viola
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Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 4 am: 16. Juni 2013, 23:59 Uhr »
ich finde schon, dass wir in einem chaos sind, es gibt kaum gesunde Organismen, außer vielleicht wildtiere, die noch niemals mit Vergiftung oder irgendeiner form einer Behandlung in Berührung gekommen sind, die haben noch relativ klare arzneimittelbilder.

ansonsten wurde schon immer fleißig unterdrückt und verschoben.
früher mit arsen und schwefel (auch kräuter können vergiften, brauch ich dir nicht zu sagen) vergiftet, heute mit Chemie...der körper reagiert gleich.
früher mit Aderlass, heute wird die Lebenskraft anders geschwächt, blockiert.
du mußt das im ganzen sehen, immer alle seiten, die dazugehören: die Lebensumstände führten früher auch schon zu Problemen, die wir heute in der form nur noch selten vorfinden (Hygiene, Ernährung, Lebensumstände etc.)

ich finde es immer wieder erstaunlich, was so ein Organismus alles wegstecken kann...

allerdings war es früher noch etwas einfacher...wir haben es mit der "tollen" Schulmedizin geschafft, weitere Miasmen zu erzeugen, die weitaus schwieriger zu behandeln sind.
daher bin ich recht schockiert, was jetzt auch schon bei Kleintieren gemacht wird, was früher eher bei Hund und katze angewandt wurde...herzmedikamente...dadurch wird der verursachende Herzschmerz nicht geheilt...

ich finde die Abkürzung für Schulmedizin so interessant, aber auch aussagekräftig: sm - du weißt, was ich meine?

ob es noch andere Behandlungsmethoden gibt, die im grunde auf der gleichen ebene, sprich der Dynamis, behandeln, und dann, richtig angewandt (das scheint ja oft auch ein Heilung verhindernder punkt zu sein)wirklich heilend sein können, kann ich nicht sagen, will es aber nicht abstreiten.

um das beurteilen zu können, müßte ich mich genauer damit beschäftigen, und dazu fehlt mir (momentan) die zeit, und ist mir auch nicht so wichtig, da ich ja einen weg gefunden habe, wie man wirklich gesund werden kann.
und das ohne Wartezeiten im Wartezimmer, rumrennen und alles, was mit dran hängt, ist recht entspannt, die ganze Sache ;)

da diskutieren wir aber im hom.arbeitskreis öfter mal drüber...wir sind einfach vorsichtig, und grade mir "hochpotenzferngesteuertem" steht nicht der sinn nach weiteren Experimenten...so jung bin ich auch nicht mehr, um noch mehr fehler auszumerzen, und ich will in diesem leben noch einiges hinbekommen, nicht erst im nächsten  :g:
man merkt das nicht nur auf der körperlichen ebene...ganz besonders psychisch zu sehen, mich haut einfach nix mehr so leicht um, komme mit allem klar, was mir passiert (gut, mal besser, mal schlechter - wenn es zu arg wird, dann brauche ich hilfe von meiner behandlerin, da ich mich in einem arzneimittelbild befinde, und da warte ich nicht immer erst ab, bis die passenden körpersymptome dazu kommen)

was bestimmt auch damit zusammenhängt, dass ich akzeptiert und verinnerlicht habe, dass nichts umsonst geschieht...es gibt keine zufälle, alles, wirklich alles, ist verknüpft miteinander.

was ich beobachten konnte:
wird das richtige mittel gegeben, dann ändert sich meist zuerst die Psyche, d.h. das dasein wird nicht mehr als belastend empfunden, man ist trotzdem guter dinge, und das eben nicht nur, weil sich die körperlichen Beschwerden  gebessert haben (als Beispiel ein heftiger fall: ein Tier sitzt da, mit gelähmten hinterläufen und durchfall, du kannst aber trotzdem sehen, dass es ihm gut geht, so war es bei meinem Kaninchen Paul, der jetzt wieder laufen kann)
das ist grade beim Tier gut zu sehen, da sie körperliche Beschwerden oftmals besser akzeptieren können als wir viel denkenden menschen (hauptmiasma, die psora, sie zerdenkt alles, um mal auf eine grundkrankheit zu kommen, die so gut wie jeder in sich trägt ;) )


Bei den Pflanzen sehe ich halt die energetische Komponente, also die gleiche Ebene, auf der die Blockaden beim Menschen gelöst werden soll, noch als wichtig an, nicht nur die Inhaltsstoffe. (weißt du, wie ich das meine?) Daher meinte ich, ob dies nicht auch Blockaden lösen könne.

so ganz habe ich das noch nicht verstanden, liegt aber evtl auch an der Uhrzeit ;)


wenn man eine ungesunde Lebensweise hat, dann wird man in der richtigen Behandlung nicht drum herumkommen, dies zu ändern, da der körper, je gesünder er wird, immer stärker auf fehler reagieren wird.
zu einer Änderung, die nach einer mittelgabe erscheinen kann, kann z.b. auch der darauffolgende stallwechsel bei einem Pferd sein, dem Pferd geht es im neuen stall viel besser.
oder ein Meerschwein kommt in eine andere gruppe, in der es sich wohler fühlt.

immer daran denken: alles, wirklich alles, ist miteinander verknüpft, im Universum gesteuert und verbunden, sage ich dazu. im grunde ist alles eins.
selbst jeder gedanke, den du denkst, kommt auf irgendeine art zu dir zurück.

in vielem decken sich übrigens Homöopathie, Buddhismus und nahtoderfahrungen.

du würdest dich wundern, was alles so "normal" erachtet wird und trotzdem eigentlich nicht verträglich ist, z.b. milch im Kaffee - gibt bei "gesunden" einen ekligen, übelerregenden klumpen im bauch.
oder Pfefferminzbonbons - ich habe danach das gefühl, ich könne feuer spucken, so scharf ist das für mich.

rauchen - nun, ich befürchte, mein körper fängt langsam an sich zu wehren, und da kann meine behandlerin dann auch irgendwann nichts mehr machen, wenn ich nicht aufhöre  :peinlich:

noch ein punkt: wer ist nun relativ gesund?
nein, nicht der, der gerade keine sichtbaren Symptome hat...ich würde sagen, ein mensch, nach geringer vorbelastender bisherigen Behandlung nach,hm, ich sag mal 2-3 jahren erreichbarer zustand, dann erst kann man bei arzneimittelprüfungen verwertbare Symptome bekommen

erst beim relativ gesunden Organismus werden die echten erstverschlimmerungen erkennbar sein (die charakteristischen Symptome des verabreichten mittels kommen klarer hervor und sind positiv zu werten!)
und die arzneimittelbilder werden klarer - erscheinen für den schulmedizinisch denkenden vielleicht schlimmer, sind es aber nicht.

oder: kaffe macht ja eigentlich wach - aber bei übergenuß wird man hundemüde - er entzieht die letzten kraftreserven, und dann klappt man zusammen.
Johanniskraut - bei übermäßiger einnahme wird man unruhig, also genau die gegenteilige Wirkung.

eine frage:
du hast zwei Pferde, beide fressen schimmliges heu, eins bekommt Bauchweh, das andere nicht - welches ist gesünder?
die frage müßtest du nun richtig beantworten können ;)

und, übrigens - ich will dich hier nicht überzeugen, aber ich merke, du bist interessiert, und da sag ich dir gern mehr dazu.
allerdings...wenn das so weitergeht, empfehle ich dir eine Ausbildung zu machen. :winke:
wobei das auch wieder schwierig wird...ich kenne kaum jemand, der die Homöopathie "ächt" erklären kann ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Annabel

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 5 am: 07. Juli 2013, 23:53 Uhr »
ich find deine beiträge sehr interessant smoky!
auch wenn ich noch nicht alles so ganz verstanden hab- wenn ich mal ganz viel zeit hab setz ich mich richtig ran an das thema. ich freue mich schon wenn wir von der schule aus ein praktikum machen, ich werde mich garantiert bei einer tierheilpraktikerin die hier in der nähe ist bewerben. hat noch zeit, aber ich freue mich jetzt schon.

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 6 am: 08. Juli 2013, 13:22 Uhr »
danke dir, annabel!  :bussi:

wenn du bei einer thp ein praktikum machst, wirst du feststellen müssen, dass nur wenige die "ächte" homöopathie gelernt haben und anwenden.
wundere dich dann also nicht, dass das, was sie dir über die arzneimittelgabe erzählt, nicht das gleiche ist, was ich geschrieben habe ;)

das grundprinzip ist aber (hoffentlich ;) ) das gleiche...aber auch da bin ich mir nicht sicher, was andere schulen so vermitteln...die meisten glauben ja, mehrmalsgaben in niedrigpotenzen führen zur heilung, was aber nicht so ist, es ist auch nur eine entfernung von symptomen.

kannst dich gern melden, wenn du noch fragen hast, aber bitte lies erstmal alles am besten ein paarmal durch, damit ich mich nicht wiederholen muß ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Vio

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 7 am: 10. Juli 2013, 15:22 Uhr »
lieben dank für die ausführliche erklärung, smoky  :fr:

ich habe etwas darüber nachgedacht, aber so ganz kann ich den ansatz leider immer noch nicht nachvollziehen.
das mag damit zusammen hängen, dass ich eine gewisse vorstellung von unserem körper in dem energiefeld/aura/wie man es auch nennen mag habe.

unser körper wird nicht nur von seinem energiefeld beeinflusst, sondern auch anders herum. wenn also körperliche symptome "behandelt" werden (ich meine hier nicht mit der schulmedizin ;) ), dann wirkt sich das auch auf die aura und somit auf den fluss der lebenskraft (chi, kundalini, wie man es eben bezeichnet) aus, die nur durch den unbehinderten strom von jing und jang dementsprechend ungehindert fließen kann.
liegt beispielsweise ein problem bei der niere vor, so würde ich alle ebenen in betracht ziehen. psyche, energetische blockaden, aber auch körperliche dinge, wie mangelerscheinungen. das alles hängt für mich zusammen und sicherlich hilft eine lösung in der energetik schon viel, aber ich muss ja auch die grundlagen ändern (so, wie du es auch geschrieben hast). sonst bringt das alles nichts.
wenn ich aber auch erst mal die grundlagen auf der körperlichen ebene ändere, so wirkt sich das auch schon auf die blockade aus, so zumindest kenne ich das.
eben, weil das ganze system zusammen hängt und man nicht die einzelnen komponenten trennen kann. daher würde aus meiner sichtweise auch eine niedrige potenz auf körperebene einen teil zur wirklichen heilung beitragen.

auch sehe ich so die möglichkeit eine ganzheitlichen heilung durch heilpflanzen, da werden ja sogar die energetische und die körperliche ebene gleichzeitig angesprochen..
im grunde ist ja jede pflanze eine heilpflanze, nicht nur die kräuter, die wir in der natur finden. auch ein apfel hat heilkräfte ;)
wenn man das nun so sieht, dann könnte ich meinen tieren (und mir ja auch) überhaupt nichts zu essen geben, wenn die symptome dadurch verschoben werden würden, was ich ja nicht bezwecken wollen würde.
in der natur ist es aber seit je her so, dass tiere (mensch eingeschlossen) instinktiv pflanzen fressen, besonders, wenn sie krank sind. dann müssen auch mal giftpflanzen in kleinen mengen her halten.
ich finde es unlogisch, dass dies nicht zu einer heilung beitragen sollte. in der natur gibt es die homöopathie in den hohen potenzen eben nicht.
zudem haben ja auch pflanzen eine "nicht-körperliche" komponente, die wiederum unser energiefeld beeinflussen kann. Herr W.-D. Storl hat da sehr interessante Bücher drüber geschrieben  :-)
unsere zellen kommunizieren teilweise mit licht.
das ist auch ein großes thema, stichwort ist hier: lichtnahrung.
das alles meinte ich auch oben schon im ersten beitrag ;)

ich möchte meinen tieren nicht die kräuter aus der natur vorenthalten, weil sie, wie alle anderen pflanzen auch, heilpflanzen sind :) würden sie frei leben, würden sie sie ja auch suchen.

auf jeden fall, heutzutage gibt es kaum noch mehr gesunde menschen und tiere, das meinte ich aber nicht  :-)
ich meinte die situation ganz früher, als die menschen noch in höhlen lebten usw. ;) da wurden ja auch heilpflanzen genutzt. oder bei den indiandern bzw...

für mich klingt es eben so, dass die "ächte" homöopathie die einzige möglichkeit zu einer wirklichen heilung ist. und das kann ich so nicht nachvollziehen.
ich möchte damit auf keinen fall sagen, dass ihre intention falsch ist. es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen und das kann ich auch nicht; ich habe lediglich eine andere sichtweise  ;)


zu der pferdesache: für mich ist das pferd gesünder, welches bauchschmerzen bekommt ;) eine eindeutige reaktion des körpers auf die verdorbene nahrung. eine sinnvolle reaktion. und ein zeichen, dass das system funktioniert, wohingegen das andere pferd so belastet ist, dass der körper vor baustellen keine anderen problemen mehr "registrieren" kann.
was nicht heißen soll, dass das immer so ist. kommt ja auch individuell aufs pferd an ;)

es ist natürlich schwierig nach einer krankheit (jetzt nicht bei diesem beispiel) zwischen "keine symptome, da tolles system und gesund" und " keine symptome, da system überlastet" zu unterscheiden.
wenn der letztere zustand eingetreten ist, merkt man das aber recht schnell, so habe ich zumindest die erfahrung gemacht. die gifte suchen sich ihren weg ;)
da lässt sich nix unterdrücken ala ich nehm mal eben kortison/AB und bin gesund ;)

dazu ein beispiel:
mein immunsystem ist aktuell super, so finde ich.
ich bin nie krank, wohingegen ich früher dauernd krank war.
das war aber ein langer weg der entgiftung, blockadenlösung, auf allen ebenen.

wenn eine grippe grassiert, dann gehts mir vielleicht einen tag schlecht.
lege mich dann ins bett und ruhe mich aus, dann bin ich innerhalb von stunden wieder fit.
andere kämpfen aber 3 wochen trotz starker medis und kommen nachher ganz schlecht auf die beine, bzw. haben gleich die nächste krankheit.
wenn ich etwas esse und es nicht vertrage (was immer seltener vorkommt), dann räuspere ich mich oder mir läuft die nase. mein immunsystem reagiert sofort.
manche würden das als schlecht und zu sensibel deuten, aber mir ist das sogar sehr recht.
mein immunsystem ist da, um zu reagieren und mir zu zeigen: ey, das verträgst du nicht. lass das mal ne zeitlang weg. oder eben auch: da ist noch ne blockade, da musst du dran arbeiten.
und wenn dann auch mal ein virus in meine nase schwebt, bin ich durchaus begeistert, wenn der sofort erkannt und heraus geniest wird  :g:
so soll es sein, zumindest finde ich das :-)

ja, du hast recht  :-) viele dinge werden als normal erachtet und damit liegen viele menschen so falsch, zumindest eben aus meiner sichtweise ;)
gutes beispiel milch... wer sich damit beschäftigt, wirklich kritisch beschäftigt, wird überrascht sein.
oder auch eben das thema impfen usw.

dem gedanken mit "alles ist verknüpft" stimme ich zu. auf jeden fall :-) ich arbeite ja selbst viel mit bioresonanz und kinesiologie etc. und dieser gedanke bestätigt sich für mich jedes mal.


ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich kritik äußere  :bussi:
ich finde den austausch mitsamt allen zweifeln und fragen immer sinnvoll, nur so lernt man. und ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren, ich möchte nicht das glauben, was ich denke, nur weil ich dann recht habe, sondern das, was "wirklichkeit" ist. das, was stimmt.
nur ist das nicht immer so einfach zu erkennen, mit einem kleinen menschenhirn, welches in unserem irdirschen körper ein wenig beschränkt ist ;)

so, nun halte ich dich aber nicht länger auf :winke:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 8 am: 17. Juli 2013, 11:12 Uhr »
das mit dem zitieren klappt nicht so einfach, also Antwort so:

wie schon gesagt, inwieweit andere Behandlungsmethoden (Kinesiologie, bioresonanz usw) auf energetischer Basis wirken, weiß ich nicht, da ich mich damit (noch) nicht beschäftigt habe, da ich ja einen weg gefunden habe, gesund zu werden.
ich will das also nicht abstreiten.

niedrige Potenzen, können, wie schon gesagt, sehr wohl Symptome beseitigen, du wirst dabei aber nie zu einer Verarbeitung alter Probleme finden, die für eine wirkliche Heilung auf körperlicher und - ganz wichtig!- auch seelischer ebene führen.
davon abgesehen ist in niedrigen Potenzen immer noch z.t. giftige ursubstanz enthalten, somit eine (erneute?) Vergiftung des Organismus.

eine "ächte" Behandlung ist im günstigsten fall sozusagen das zurückblättern des persönlichen tagebuchs: alles kommt wieder, um dann wirklich verarbeitet werden zu können.
und das wirst du mit niedrigen oder unlogischen Potenzen und arzneimittelgaben, also theorethischen Wiederholungen niemals erreichen, eben nur eine symptomentfernung.

kannst du diese psychische verarbeitung bei anderen Methoden auch beobachten?

genauso geht das mit pflanzen.

ich trinke sehr wohl auch mal Fencheltee, aber niemals, wenn ich Blähungen habe und diese sollen weggehen!
Beispiel apfel: natürlich ist ein apfel gesund, aber er sollte nicht gerieben gegessen werden, um den durchfall zu beseitigen.

Pfefferminz vertrage ich schlicht nicht mehr, könnte noch mehr aufzählen, was eigentlich doch gesund ist.

mit täglich Kamillentee kannst du eine Kratzbürste aus der Person machen (das geht bei jedem)
oder: nach Johanniskraut körperliche Beschwerden bekommen (bei wirklich gesunden)

ich kann das besser am Beispiel der Behandlung beim menschen erklären, da Tiere meist nicht lang genug leben, bis sie mal zur Behandlung finden, um alles zu verarbeiten.

meist sind die patienten, die zu mir kommen, Tiere, bei denen schon viel Vorbehandlung stattgefunden hat, der ta nicht weiter weiß oder einschläfern will oder der Besitzer bisher kein weiterkommen erkennen konnte und nach einer anderen lösung sucht. beim mensch natürlich auch oft so, aber der hat meist noch lange jahre der verarbeitungsmöglichkeit vor sich, im Gegensatz zu z.b. meerschweinchen  :traurig:

mein Lehrer hat ca 25 jahre Erfahrung mit menschen.
dabei konnte er beobachten, dass eine gute Behandlung ausmacht, dass alte Probleme (körperlich wie auch psychisch) wieder kommen, um dann endlich verarbeitet werden zu können.

menschen in Behandlung kommen immer besser mit dem leben (psychisch) zurecht, störende Lebensumstände können geändert werden (was vorher nicht ging) da sie die nötige einsicht dazu gewinnen.
besonders die psychische Stabilisierung sei hierbei erwähnt!

körperlichen Problemen geht immer! eine psychische Belastung voraus, darum werde ich neben den körperlichen Symptomen immer gefragt, was sonst noch los ist.
oder ich frage danach (neues Tier in der gruppe, Todesfall, streit, umzug usw)
danach wird das mittel hauptsächlich gewählt. (charakterverschreibung, jedes mittel "benimmt" sich anders)

ein ausscheidungssymptom  darf niemals unterdrückt, also nur entfernt werden, da dem körper damit das Ventil genommen wird, die Belastung loszuwerden (durchfall, Abszess, augenausfluß als Beispiele)
dabei kann man aber eine psychische Stabilisierung beobachten, das heißt: das symptom ist noch da, belastet aber nicht mehr.
klar, wenn die nase läuft, ist das blöd, aber - wie geht es dir dabei psychisch? das ist wichtig dabei!

das wirst du mit pflanzen und niedrig-oder hoch-potenzen niemals beobachten können.

ein Organismus, der fähig ist, Symptome zu bilden, oder sich auch mal zu verletzen ist immer gesünder als ein dauernd "gesunder", also symptomsloser.

nach den einnahmen der hochpotenzen hatte ich keinerlei körperliche Symptome mehr.
aber meine Psyche hat verrückt gespielt, ich war nicht mehr ich selber.
als "gesund" kann ich das nicht bezeichnen ;)

wenn ich früher bei meerlis mit niedrigen Potenzen z.b. ein symtom entfernt habe, welches ein ta als pilz bezeichnen würde, habe ich damals - im Gegensatz zu jetzt -  niemals eine Veränderung im gruppenverhalten feststellen können.
wenn es das richtige, auch auf psychischer ebene, gewähltes mittel ist, verschwinden auch diese Symptome und in der gruppe klappt es wieder.

natürlich kann ich dauerhaft niemals ein einzeln in kleinem käfig gehaltenes meerli gesund machen, das niemals heu zu futtern bekommt.
das ist die notwendige Änderung für eine wirkliche Heilung.

so sehe ich das, so habe ich es gelernt und erfahre es immer wieder, bei mir selber, den kindern oder bei den Tieren.

jeder macht seine Erfahrungen und nimmt den weg, mit dem er zufrieden ist. ;)
darum fasse ich das nicht als Kritik auf, du denkst drüber nach und stellst fragen nach deinen bisherigen Erfahrungen.
wie gesagt, nachdem ich mich mit anderen Methoden nicht sehr beschäftigt habe, da für mich unnötiger zeitaufwand, kann ich dazu nichts sagen.

immer bei anderen behandlungsarten zu bedenken: die Psyche sollte sich damit auch stabilisieren.
wenn sie das nicht tut, ist es nur eine symptomentfernung.

noch ein wort zu den kosten: auf dauer ist die Homöopathie immer günstiger als die Schulmedizin.
krasses Beispiel bei zahnabszess(MS):
2500 euro gegen 90 euro ;)




Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 9 am: 09. Juni 2014, 13:01 Uhr »
Jetzt komme ich endlich mal dazu, ein paar gewünschte >Informationen nachzureichen.

Erstmal ein paar von mir verwendete Begriffsbestimmungen, die in manchen meiner Beiträge aufgetaucht sind:


Arzneimittelprüfung
Gesunde Menschen und Tiere nehmen einen potenzierten (verrieben und verdünnt) Stoff ein und bekommen dann Symptome, körperlich (dürfte klar sein) wie auch psychischer Art, dazu gehören z.B. Verhaltensveränderungen; Ess/Trinkgewohnheiten; veränderte Lebensumstände; auftretende psychische Belastung, die vorher so nicht da war; Streit, Stress...einfach alles, was sich nach der  Mittelgabe verändert.

Am besten wird mit der LM 30 getestet, da nur mit dieser auch die psychischen Dinge und der Charakter des Arzneimittels wirklich zutage kommt.

Zum Begriff "gesund" möchte ich noch sagen:
das ist jemand, bei dem nach Arzneimittelgabe die Symptome klarer erscheinen.
Das hat nichts damit zu tun, wer grade keine - im herkömmlichen Sinne -Beschwerden hat!
So jemand kann durch die blockierte Lebenskraft eventuell gar keine Symptome zeigen.
Als Beispiel: wenn jemand ein Mittel verabreicht bekommt, das normalerweise gern trinkt, das aber nicht tut, und dann danach plötzlich mehr trinkt, wie es für das Mittel typisch ist, der ist schon gesünder.
Oder der danach schreckhaft wird, und es vorher nooch nicht so ausgeprägt war.

Materia Medica
Sammlung aller Symptome, die bei der Prüfung der verschiedenen Arzneimittel aufgetreten sind und nach der dann die zu verabreichenden Mittel gewählt werden.
Dabei gibt es verschiedene, wobei nur die wertvoll sind, die auch die Psyche mit beinhalten und nur gut geprüfte Arzneimittel beschrieben sind.


Polychreste
Gut geprüfte Mittel (wie oben beschrieben) die in der "ächten" Homöopathie am häufigsten zur Anwendung kommen.
Das sind nur relativ wenige, wenn man die Anzahl der Mittel betrachtet, die so auf dem Markt sind und in anderen Behandlungen Anwendung finden.

Repertorisation
Sammlung aller gerade auftretenden Symptome und Suche in der Materia Medica nach den Mitteln, bei denen diese bei der Prüfung aufgetreten sind.
Dabei wird niemals nach Diagnosen gesucht, und die psychischen Symptome sind immer die wichtigeren zur Mittelauswahl.


Einmalgaben
Eine einmalige Gabe eines gut gewählten Mittels nach vorheriger ausführlicher Repertorisation unter Berücksichtigung der psychischen Symptome in einer logischen (gut geprüften) Potenz.
Eine Blockade soll entfernt werden, die gerade ansteht.
Es ist doch klar, dass man einen Staudamm einmal sprengt und dann erstmal beobachtet, was passiert?
Keiner würde doch sofort mehrmals sprengen, ich muß auch beobachten, wo die nächste Sprengung dann notwendig wird.
Das kann ich vielleicht erahnen, muß aber abwarten, wo die Stelle dann wirklich ist.

Organon
Hahnemanns Werk, in dem er seine sämtlichen Erfahrungen und Beobachtungen notiert hat.
Im Laufe seines Lebens hat er es 6 mal umgeschrieben, ist aber nicht damit fertig geworden...seine letzte Überarbeitung (6.Auflage) wurde dazu erst 150 Jahre nach seinem Tod fehlerfrei veröffentlicht.
Daraus resultieren für mich die unterschiedlichen Anwendungsarten, die auch von seinen Schülern praktiziert und angepriesen wurden, und eben meist noch Anwendung finden.
Erst der, der seine Patientenberichte alle gelesen hat, wird von der "ächten" homöopathischen Behandlung erfahren.
Mein Lehrer hat im Unterricht so manchen Paragraphen "umgeschrieben", erweitert, nach den später entstandenen Erfahrungen im Laufe der Behandlungen Hahnemanns und seiner eigenen.
Hanemann ist halt "nur" 88 geworden, er hätte noch ein paar Jahre gebraucht...

"macht es nach, aber macht es genau nach" schreibt Hahnemann noch...viele berufen sich darauf, aber nur wenige tun es wirklich, und das führt dann zu einer unlogischen Entwicklung im Behandlungsverlauf oder nur (weiteren) Unterdrückung von Symptomen.

Vielleicht reagiere ich manchmal deswegen so heftig, weil ich anfangs mit anderer Art der Mittelanwendung Erfahrungen sammeln "durfte"...es ist schwer, das wieder in die heilende Richtung zu bewegen..."nur" schulmedizinisch vorbelastet wäre jedenfalls wesentlich einfacher.


Da das vor kurzem in einer Behandlung Thema war, möchte ich noch darauf eingehen:

Homöopathie - wird immer gleich gelehrt?
Nein, nicht jeder Behandler hat das gleiche erfahren wie ich in der Ausbildung, es gibt viele unterschiedliche Arten der Anwendung homöopathisch aufbereiteter Substanzen.
Die meisten fallen unter den Oberbegriff "theoretische Arzneimittelgaben".
Die Vorgehensweise der Mittelauswahl unterscheidet sich gewaltig.

Dazu ein Beispiel (verkürzt):
Ein Tier hat Bauchbeschwerden und Durchfall (gleiche Art)

Tier 1: trinkt viel, sucht Gesellschaft, lieb zu den anderen, ist schreckhaft
Tier 2: trinkt nicht, sucht Gesellschaft, lieb zu den anderen und ist eifersüchtig
Tier 3: trinkt, ist eklig zu den anderen, ständig aufbrausend, geht den Besitzer auch mal an
Tier 4: trinkt, will der Boss sein, kuscht aber vor stärkeren, ist sehr ängstlich (anders als schreckhaft!)

In den meisten anderen Behandlungsarten werden überwiegend die körperlichen Symptome herangezogen, und es läuft auf Mittel für Tier 3 heraus.
Ein wirklich gutes Mittel, auch gut geprüft, aber nur in den seltesten Fällen wirklich angezeigt, wenn man auch das Verhalten des Tieres, wie es in der "ächten" Homöopathie gemacht wird, mit einbezieht.

Die andere Vorgehensweise habe ich oft genug erlebt, dann auch noch Mehrmalsgaben (bin ich schon vorher darauf eingegangen, führt zu Prägegungen), und es ist möglich, damit das (körperliche) Symptom zu entfernen.

Auch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass bestimmte Folgen von Arzneimitteln (nacheinander gegeben) ungünstig sind, ein Zwischenmittel erfordern.
Ein Beispiel der anderen Anwendung, was gerne gemacht wird : zuerst Hepar sulphur, danach Silicea...nein, bitte niemals! Es wurden dabei heftige Nebenwirkungen/Verschlimmerung des Zustandes beobachtet.
Auch das wird  anders gelehrt bzw. teilweise gar nicht drauf eingegangen.

Nicht jeder angehende Behandler hat im Rahmen des Unterrichts das Organon gelesen, das finde ich am traurigsten dabei.





Noch eine Anmerkung zu anderen THP,HP oder sonstigen, die es eben einfach anders gelernt haben:
Niemals bezweifle ich, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten!
(genauso wie jeder Tierarzt)
Sie werden oftmals nicht die gewünschten/erhofften Erfolge haben (außer sie sind mit reiner Symptomentfernung zufrieden, das ist aber gleichzusetzen mit schulmedizinischer Behandlung)
Und - sie können ja nichts dafür, dass es anders verbreitet ist.

Ich persönlich war irgendwann dann einfach frustriert, warum läuft es nicht so wie Hahnemann es geschrieben hat, oder manchmal passierte gar nichts und ich mußte den belastenden Zustand des Tieres dann doch mit schulmedizin verbessern (was die körperlichen Symptome betrifft, an die Psyche kommt man anders so gut wie gar nicht ran, außer einer Verschlechterung durch weitere Blockaden der Lebenskraft)
und hatte dann das (seltene) Glück, die Ursache dafür zu erfahren und habe mich auf diese Veränderung eingelassen.
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Saubergschweinchen

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 10 am: 10. Juni 2014, 21:13 Uhr »
Ich hoffe ich darf hier mal einhaken.

Also soweit ist alles verständlich was du schreibst. Auch wenn ich die Erklärung als die "einzige" Methode etwas befremdlich finde...aber das kann auch einfach meine Einstellung sein. Denn ich bin eher von einer Kombination aus allem überzeugt, was nicht heisst das ich auch gerne deinen Weg versuche um mich überzeugen zu lassen das es wirklich der einzig wahre Weg ist.

Bisher lebe ich nach "viele Wege führen zum Ziel" und "wer heilt hat recht".

Meine fachlichen Fragen sind nun folgende:

Wie sucht jemand der so arbeitet die Mittel aus?
Nur nach den bekannten Symptomen?
Was garantiert aber das der Mensch alle Symptome seines Tieres sieht und auch richtig einschätzt?
Ich sehe doch nicht ob das Tier Seitenstechen, Nierenkolik oder Magendrücken hat...ich sehe das es Bauchschmerzen hat...reicht das um ein Mittel zu finden?

Wie stehst du zum Austesten der Mittelgaben, wir haben in der Praxis in der auch mit Bioresonanz gearbeitet wurde immer ausgetestet. Dabei wurden ganze Kästen voller Mittel durchgegangen, dann auch am Tier Potenz und die Häufigkeit der Gabe getestet.

Ähnlich läuft es ja kinesiologisch, es wird das Tier "gefragt" welches Mittel, welche Potenz und welche Häufigkeit.

Kann es denn wirklich so falsch sein ein Mittel merhfach zu geben wenn es doch direkt am Tier getestet wurde?

Ich habe mit Homöopathie keine schlechten, aber auch keine super guten Erfahrungen sammeln können. Kann aber sagen das die getesteten Mittel immer erstaunlich gut zu den Symptomen gepasst haben....wie kann das also sein? Kein THP hat alle Mittel im Kopf, ich war bei einer kinesilogischen Testung mal dabei und da wurde das ganze eingegrenzt....also ist es ein Mittel mit A,B,C oder D...oder...dann wird es weiter eingegrenzt bis man auf dem Mittel landet das der Körper verlangt.

Ich bin noch mitten im Organon aber den Knackpunkt nur noch an "das eine" zu glauben hab ich noch nicht gefunden  :peinlich:
Aber vlt. kommt das auch noch.

Wo bekommt man denn die Patientenberichte zu lesen?

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 11 am: 11. Juni 2014, 19:36 Uhr »
Nachdem ich das mit dem einzelne Zeilen zitieren nicht kann, versuche ich es mal anders. :peinlich:

"wer heilt, hat Recht": das sehe ich auch so, nur definiere ich Heilung mittlerweile anders, so wie ich "gesund" anders definiere ;)
"viele Wege führen zum Ziel": mit einer Mittelgabe ist selten eine Heilung möglich.

Dazu ein Zitat aus "Gedanken zur Homöopathie", in Klammern meine Anmerkungen:
"Von der angewachsenen Zwiebel wird Schale für Schale entblättert. Der Mensch (das Tier) hat viele Mauern (Blockaden) um sich gezogen, die auf dem Heilungsweg nach und nach abgetragen (gesprengt mit Einzelgaben)werden. ... Verdrängung ist in großem Ausmaß betrieben worden.(Verlagerung in andere Körperbereiche) ... Aber die Symptomunterdrückung macht in Wahrheit das Leben immer leidvoller, da die Lebensqualität eingebüßt wird. (siehe Altenheime, Krankenhäuser) Diese Aussage steht im Gegensatz zu den Aktivitäten des Menschen (Tieres) der sich durch Einsatz allopathisch (symptomunterdrückender) wirkender Medikamente symptomlos fühlt und in seiner Illusion vorgibt, gesund zu sein. Doch er weiß noch nicht, wie lebendig ein ausgeglichenes  und bewußtes leben ist, erreicht durch die aufgrund des Simile-Gesetztes gefundenen und durchlebten homöopathischen Arzneimittel."

Ich kann nur sagen, ich weiß mittlerweile schon, wie toll sich das anfühlt  :winke:

Eine Begriffserklärung noch, bevor ich auf deine Fragen komme:

Synthesis
Sammlung aller bisher bei Arzneimittelprüfungen aufgetretenen Symptome
Ein ca 2000 Seiten dicker Schmöker, klein bedruckt, die Symptome sind sortiert nach Gemüts- und Körperbereichen (Kopf, Hals, Abdomen,Haut usw)
Neben diesen Symptomen stehen dann alle Mittel, bei denen diese Symptome bei der Prüfung aufgeteten sind, mit der Häufigkeit (also wie oft bei jeder Prüfung und jedem Prüfling, oder nur vereinzelt; natürlich nicht genau, in 4 Stufen der Häufigkeit)

Das nennt man auch "Wertigkeit"
4-wertig: bei jedem
3-wertig: bei den meisten
2-wertig: oftmals
1-wertig: vereinzelt

wobei dabei 1-wertig genauso wertvoll sein kann...


Mittelauswahl
Die schon beschriebene Repertorisation
Alle vorhandenen, körperlichen wie psychischen Symptome werden im Synthesis nachgeschlagen (zum Glück gibt es auch ein tolles Computerprogramm dazu, wobei ein guter Behandler auch die "Handarbeit" beherrschen sollte, vor allem unterwegs)
Die ersten 10-15 Mittel, die dann am häufigsten und nach der Wertigkeit sortiert erscheinen, werden dann nochmal nach den psychischen Faktoren und dem Charakter der Arzneimittel angeschaut und dann das Mittel, das für den gerade vorherrschenden Zustand am besten passt, ausgewählt.
Dabei kommen aber in der "ächten" Homöopathie nur die wirklich gut geprüften Mittel zur Anwendung .

Dazu möchte ich nochmal auf das Beispiel mit Tier 1-4 verweisen.
Die 4 Mittel stehen bestimmt alle ganz vorn, selbst wenn man die Eigenarten mit berücksichtigt, denn jedes Mittel kann z.B. meist durstlos sein, aber auch manchmal durstig.
Es gibt auch unterschiedliche Arten von Durst...z.B. häufig kleine oder große Mengen, lieber kalt oder lieber warm...
Kann schon mal vorkommen, dass ich sage, biete doch mal warmes Wasser an ;)

Das geht aber nur, wenn man die Arzneimittelbilder gut kennt.
Ich habe 2 Jahreskurse hinter mir, mit vielen Beispielen, auch per Video.
Damit man sich gut reinfühlen kann, wie es einem im Zustand des Mittelbildes grade fühlt.
Und es werden nicht meine letzten Kurse sein, besonders da ich vorhabe, auch mal Menschen zu behandeln (dazu muß ich aber erst den Human-Heilpraktiker machen)
Hilfreich ist dabei auch die Eigenbehandlung, da spürt man es am eigenen Leib sozusagen, und geanues beobachten meiner eigenen Tiere nach Mittelgaben, und immer wieder Arzneimittelbilder in den Materia Medica studieren.
Klar muß man das dann aufs Tier umlegen...deuten, und sich ins Tier reinfühlen können.

Ein Beispiel dazu: klare Symptome eines Arzneimittels, das häufig Probleme nach Kränkung hat. Da ist schon nachforschen angesagt, was so alles los ist, z.B. war ein Hamster mal (ich sage jetzt absichtlich anscheinend)gekränkt, weil sich die Besitzerin weniger um ihn gekümmert hat.
Das ginge dann nur mit Tierkommunikation, die auch schon mal zur Anwendung kam.

Schwieriger wird es bei (durch vorhergehnde unterdrückende Behandlungen, schulmedizinisch oder andere symptomentfernende Behandlung) stark vorbelasteten Tieren.
Da das allerdings schon jahrhunderte lang so gemacht wird, ist das das größte Problem (§75 im Organon, und die Miasmenlehre; die erkläre ich aber nicht hier;))
Die Lebenskraft fließt nicht mehr richtig, es werden nur unklare Symptombilder gebildet, was aber im Laufe der Behandlung meist immer klarer wird.
Oder aber Prägungen: die Symptome der vorab in Hochpotenzen oder mehrmaligen Gaben verabreichten Mittel stehen immer klar vorne, sollten aber zur Vermeidung weiterer Prägung vermieden werden.
Ein Tier, dass einmal eine Hochpotenz bekommen hat, wird mir dieses Bild ungewöhnlich klar zeigen und da werde ich dann stutzig.

Zum Thema Austesten der Mittel
Davon halte ich nicht so viel...schön wäre es, wenn es so einfach ginge, dann bräuchte kein Behandler diese jahrelangen Studien der Arzneimittel ;)
Habe ich auch schon hinter mir...hat nie wirklich was gebracht, und ich bleibe dabei: "ächte" homöopathische Behandlung geht ausschließlich mit Einmalgaben logischer Potenzen von gut geprüften Arzneimitteln, bei denen besonders auch die charakterlichen Merkmale bekannt sind, und das sind nicht viele, weil nur wenige der Mittel, die auf dem Markt sind, gut geprüft sind.

Bei den noch nicht gut geprüften Mitteln sind bestimmt einige noch wertvolle dabei...eins möchte ich z.B. mal unbedingt geprüft haben, und mein Lehrer und meine Kollegen mit langjähriger Erfahrung bemühen sich ja, andere Mittel zu prüfen, es steckt da aber enorm viel Arbeit drin, das auszuwerten, aber bisher genügten auch  die bereits vorhandenen, sie decken die Symptome weitestgehend ab.
Allerdings werden auch schon bekannte Mittel in LM30 nochmals geprüft, und dabei erscheinen immer wieder noch neue oder klarere Symptome.

Nochmal der Hinweis darauf: eine reine symptomentfernende Behandlung wird niemals zustande bringen, dass das Tier oder der Mensch mit seiner Lebenssituation besser zurechtkommt, oder aber auch: eine Änderung der Lebenssituation...an "Zufälle" glaube ich schon lange nicht mehr...

Zufall
den gibt es so gesehen schon, möchte ich gern erklären, wie ich das meine:
Das Universum (oder eine höher gestellte Macht, wie man das sehen will) bekommt alles mit, was auf der Erde so abläuft, und läßt dann etwas von "oben" herabfallen, es fällt einem etwas zu.

zu den Patientenberichten: ich weiß nicht, wo mein Lehrer die her hat...aber ich kann ihn im nächsten Kurs (Juli) mal fragen. War mir bisher nicht so dringend, da ich sehe und fühle, dass es so gut funktioniert, aber interessiert mich auch sehr. Ich bin ja auch jemand, der alles immer genau wissen will ;)

Zu meinem Leidwesen mußte ich leider auch feststellen, dass ich meine eigenen Tiere nicht selber behandeln kann...sehr oft habe ich zwar das dann zu verabreichende Mittel im Kopf, aber mir fehlt da einfach der emotionale Abstand, um wertungsfrei vorgehen zu können...das würde dann auch evtl. in eine reine Symptomentfernung ausarten können (ja, auch damit geht das ;))

Das wird ja langsam zu einem Unterricht  :g:





Ah, hab noch was vergessen, von wegen Genauigkeit der Symptmbeschreibung:
nach meiner bisherigen Beschreibung müßte hervorgehen, dass einzelne Symptome nicht so ausschlaggebend für die Mittelwahl sind...irgendwie "benimmt" sich das Tier ja immer, irgendwas ist vorgefallen usw.
Natürlich ist es so gesehen beim Menschen etwas einfacher, der seine Beschwerden genau beschreiben kann (aber glaub bitte nicht, dass das immer möglich ist ;))
Und das Gefühlsspektrum von Menschen ist doch etwas komplexer als das von Tieren, somit wird das etwas vereinfacht.

Für den Tierbesitzer ist das manchmal bestimmt nicht so einfach, was ein Behandler so alles wissen will, aber gut gefragt ist halb gewonnen, gut beobachtet der zweite Teil ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Saubergschweinchen

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 12 am: 20. Juni 2014, 13:18 Uhr »
Zitat
(zum Glück gibt es auch ein tolles Computerprogramm dazu, wobei ein guter Behandler auch die "Handarbeit" beherrschen sollte, vor allem unterwegs)

Ich nehme ja zum Teil an Seminaren teil die eigentlich im Rahmen der Ausbildung zum THP gehalten werden. Dort kam das letztes Wochenende auch zur Sprache.
Diese Programme sollen ja tierisch teuer sein, ich habe mal gestöbert und einige Anbieter gefunden. Teilweise auch abgespeckte, kostenlose Versionen. Sogar eine recht umfangreiche App die nur leider immer abstürzt.

Mit welchem Programm arbeitest du? Gibt es unterschiede zwischen den Anbietern? Ich kann mir gut vorstellen das die nicht alle gleich gut sind.

Was bedeutet Handarbeit in dem Sinne? Jedes Symptom nachschlagen? In nur einem Buch oder in mehreren. Gut, wenn die "ächte" Homöopathie "nur" mit den wenigen gut geprüften Mitteln arbeitet kann ich mir das vlt. noch vorstellen aber ansonsten gibt es ja tausende Mittel....die lernt man doch nicht auswendig  :frage:

Ich finde den Weg zum richtigen Mittel enorm interessant.

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 13 am: 21. Juni 2014, 12:06 Uhr »
Meins ist von Radar, das teuerste, und da gibt es auch Unterschiede.
Dieses wurde von meinem Lehrer auf Tauglichkeit geprüft und empfohlen.

Es ist sehr teuer, da hast du recht, drum bin ich manchmal etwas enttäuscht, wenn manche meinen, ich soll kostenlos behandeln...ich habe nichts geschenkt bekommen ;)

Handarbeit bedeutet, jedes Symptom im Synthesis nachschlagen, dann die Mittel der Wertigkeit nach notieren und dann sehen, welche am ehesten in Frage kommen, und nach den Hauptmerkmalen der Mittel das gerade am besten passt auswählen.
Die "exotischen" Mittel, also die nur schlecht geprüften (somit für dieses Symptom nicht ausreichend bewiesenen) Mittel lasse ich dabei gleich aus, somit wird es weniger.
Auch auf die richtige Wahl des Synthesis (9.1 ist sehr gut) kommt es an, die sind ja auch mehrfach überarbeitet worden.
Die Symptome der von meinem Lehrer neu oder auch wiederholt geprüften Mittel trage ich mit der Hand nach, bzw. bekomme die Erweiterung fürs Radar-Progamm, oder lesen der Arzneimittelprüfung mit den aufgelisteten Symptomen, wenn ich meine, das könnte es sein.
Manchmal weiß ich ein Mittel gleich, manchmal muß ich erst ein paar in verschiedenen Materia Medica durchlesen, um die richtige Wahl treffen zu können...nach 20 Jahren werde ich das wohl nicht mehr müssen ;)

Das Fatale bei der Geschichte ist, dass oft solche Mittel wie Sulphur und Arsenicum weit vorne stehen, die sollten aber nur selten zum Einsatz kommen, nach reiflicher Überlegung, und wird so oft unbedacht verabreicht...das schlimmste ist für mich die Unsitte, Arsenicum als Entscheidungsmittel zu geben, ob ein Tier noch weiterleben will oder nicht...die Panik, die das Tier nach der Gabe bekommen kann, grenzt schon an Tierquälerei...klar kann es sehr hilfreich sein, wenn diese Panik schon da ist (neben anderen passenden Symptomen selbstverständlich!!!) aber nicht bei solch einer theoretischen Gabe!
Und Angst oder Furcht haben sehr viele Mittel, muß nicht unweigerlich Arsenicum sein bzw. ist es in den seltesten Fällen!

Diese Mittel sind zu Hahnemanns Zeiten sehr aktuell gewesen, auch durch den häufigen Gebrauch der  Ursubstanzen, um Symptome zu entfernen, was auch Prägungen hervorruft, und haben sehr viele Symptome, stehen also in vielen Rubriken drin.

Und darin besteht die Kunst, danach dann das richtige Mittel zu wählen,  und das erlernst du nur in einem guten Kurs, der idealerweise mehrfach wiederholt werden sollte.

Es werden Beispielbehandlungen gemacht und anschließend besprochen, wie es zur richtigen Mittelwahl kommt.
Dabei lernt man dann so nach und nach, auf was es ankommt.
Bei jeder Arzneimittelvorstellung werden wesentliche Parallelen und Unterschiede zu anderen Mitteln angesprochen.

Und: niemand kann bei einmaliger Vorstellung des Arzneimittels die ganze Bandbreite des Mittels erfassen!
Ich lerne ständig dazu, so wie jeder andere gute Behandler, die ich kenne, auch.

Super hilft dabei auch eine eigene Behandlung, da weiß man dann genau, wie es sich wirklich anfühlt, wenn man in so einem Arzneimittelbild grade drin steckt, oder eben bei Arzneimittelprüfungen.
Ein kurzes Beispiel: es gibt sehr große Unterschiede, wie man drauf ist, wenn man allein sein will, das kann wohl sicher jeder nachvollziehen ;)
Wenn diese Unterschiede nicht berücksichtigt werden, wird man schwerlich das wirklich passende Mittel für den gerade aktuellen Zustand finden. (nochmal Hinweis auf Tier 1-4)

Und ein aktuelles Beispiel dazu:
Mutter hat zu wenig Milch für die Babys. Eine andere THP hatte ein Mittel empfohlen, dass unabgestritten ein wichtiges Mittel bei diesem Problem ist, was aber gemütsmäßig überhaupt nicht angezeigt war in diesem Fall, und hätte somit auch nicht geholfen.
Es gibt Unterschiede in der Ablehnung der Babys und der Ursache des Milchrückganges, daher hilft es wenig, nur in diesen Rubriken nachzusehen, ohne den Charakter der Arzneimittel zu kennen und zu berücksichtigen...es kamen ca. 5 Mittel in Betracht, aber nur das eine richtige Mittel führte dazu, dass kurz darauf alles ok war, Milch da und Mutter kümmert sich wieder.

Daher ist auch ein guter Kontakt zum Behandler so wichtig...die feinen Nuancen der Unterschiede können sich schnell ändern und ein neues Mittel erfordern. Bevorzugt kommt dann noch ein körperliches, bestätigendes Symptom für das neue Mittel hinzu, was erfreulicherweise meist auch so ist ;)

Und da liegt auch die Ursache dafür, dass ein Behandler sich selbst, seine Kinder und seine eigenen Tiere schwer selbst behandeln kann...meist ist es dann schon das Mittel, das ich im Kopf habe, aber nicht immer...ich muß zur Mittelauswahl frei von Emotionen und eigenen Wünschen sein, sonst geht das daneben.
Genauso wie ich selber bei Behandlungen mich darauf konzentrieren muß, frei von Gedanken zu sein, was für ein Mittel das sein könnte, sonst sage ich bevorzugt die passenden Symptome.

Und jeder Patient darf nach Mittelgabe nicht das Arzneimittelbild studieren ;)

Am schlimmsten sind für mich die Artikel in Zeitungen, in denen Behandlungen empfohlen werden...das nenne ich dann "Kochbuch-Homöopathie"
Was sich die Menschen durch sowas das Leben schwer machen können...und dann noch Mehrmalsgaben...wenn ich einmal nicht 100% das richtige gefunden habe (was auch schwer ist bei der Vermischung durch Unterdrückung heutzutage, es gibt selten ganz klare Fälle, habe ich anfangs schon mal angesprochen), dann wird sich das nächte Bild klarer darstellen...die Kleinigkeiten, die sich verändern, sieht ein - auch sehr aufmerksamer - Beobachter nicht immer...drum schreibe ich immer alles auf, und kann kleine Unterschiede nachvollziehen.
Und bei Einmalgabe kommt es sicher niemals zu einer verwischenden Prägung.

Ich weiß jetzt nicht, ob das überhaupt möglich ist, das so kurz zu beschreiben, auf was es alles ankommt bei der Mittelwahl...aber vielleicht hast du nun ein paar neue Infos.

Ich spiele schon seit einer Weile mit dem Gedanken, einen Kurs für THP anzubieten...und den mache ich bevorzugt parallel zu meinem eigenen Wiederholungskurs ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Smoky

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Antwort: Bedeutung der "ächten" Homöopathie
« Antwort 14 am: 05. Januar 2015, 21:42 Uhr »
Zum Thema BLUTUNGEN STILLEN

Blutungen sind genauso ein Symptom, das wie andere Symptome auch ein Zeichen für eine Störung im Organismus bedeutet, ein Zeichen: hallo, hier stimmt bei mir was nicht!

Oder auch eine nötige Ausscheidung (wie Durchfall, Abszesse, die von selber aufgehen, sprich ausreifen dürfen, Absonderungen aus Nase/Augen/Lunge/Blase/Niere), um ein Problem loszuwerden, daher nicht so schlimm, wie sie erscheinen und oftmals sind anschließend sehr positive Entwicklungen zu sehen, besonders was die Lebensqualität, sprich das Gemüt des Patienten betrifft.


Mittelauswahl wie bei anderen Symptomen auch:

Ursache: wodurch entstanden (Schlag, Schnitt: Gegenstand scharfkantig oder rauh, Quetschung, Riss, Platzwunde etc)
wie ist das Blut (dick, dünn, Farbe, evtl Geruch etc)
kleine/große/tiefe/flache Wunde
Besserung durch kalte oder warme Anwendung (kalt ist nicht immer gut, vor allem Eis ist ein zusätzlicher Schock, durch den die Blutung schon aufhören kann, aber auch Symptomentfernung, Verlagerung in andere Bereiche))

dann vor allem:
was war vor der Verletzung los? Kränkung, Verdrängung, Kummer, Schreck etc, einfach Lebenslage vor der Verletzung, die bei jeder Behandlung mit ausschlaggebend für die Mittelwahl sein sollte.

Eine Verletzung zeigt sich oftmals schon im Vorfeld, daher kann ein guter Homöopath schon bei Gemütsveränderungen einlenken, bevor die Körpersymptome entstehen.

Läßt sich der Patient anfassen, will er versorgt werden oder sträubt er sich?
Körpertemperatur, evtl Schock?

Wie ist der Patient insgesamt, vor der Verletzung, eher ängstlicher Typ oder schreckhaft, eifersüchtig oder liebevoll?

Ich denke, deutlich erkenntbar: ein "bei Blutung gebe man" - Mittel kann es nicht geben!
Arnica ist ein sehr gutes Verletzungsmittel, den meisten wohl bekannt, aber nicht immer das Mittel der Wahl, besonders nicht in Mehrmalsgaben oder Hochpotenz, mit denen man dann eine dauerhafte Verletzungsneigung hervorrufen kann (= Prägung, wie schon erklärt)

Genauso wie bei allen anderen Beschwerden/Symptomen auch.

Potenzwahl:
ist es eine akute Verletzung, ohne Vorgeschichte, d.h. dieses Problem hatte dieser Organismus noch nie in seinem Leben (bei Jungs ist immer an Kastra zu denken), der Charakter nicht eindeutig erkennbar, ist eine C30 einmalig meist ausreichend.
Steckt eine evtl chronische Geschichte dahinter, der Charakter ist gut erkennbar, kann eine LM30 in Einmalgabe sogar besser sein und genauso schnell wirken: das Mittel wird eingegeben, und die Blutung lässt nach.
Ein Folgemittel ist allerdings je nach Entwicklung der Wunde nicht auszuschließen.


Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin