Autor Thema: Wie mit Käfig verfahren, nach tödlicher Virus/Bakterieninfektion?  (Gelesen 6734 mal)

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Pechmarie

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Hallo zusammen,

ich möchte einmal die tödliche Krankengeschichte meiner beiden Meeris schildern...
Also, ich hatte zwei CH Teddys, beide gleichzeitig von einer Züchterin geholt (7 und 8 Monate alt). Der Kastrat hatte dann ca. vier Wochen nach Einzug einen Fremdkörper (Heuhalm) im Auge. Die TA hat diesen entfernt, er hat dann eine Pflegesalbe bekommen und eine antibiotische Salbe, die wir immer im Wechsel auftragen mussten. Das ganze war ziemlich unspektakulär und es ging ihm auch fast sofort besser. 4 Tage später mittags,  als ich von der Arbeit kam, hat er plötzlich ganz komische Geräusche beim Atmen gemacht. Gegrunzt und gepfiffen. Bin dann sofort mit ihm zum Tierarzt. Blöderweise hat er im Behandlungszimmer wohl aus Stress? damit aufgehört und hat sich plötzlich wieder ganz normal verhalten.  :wall: Auch das Video, das ich Zuhause davon gemacht hatte, fand die Tierärztin nicht aussagekräftig. Sie hat ihn abgehört und nichts feststellen können, Lunge war wohl soweit gut, Nase frei und alles. Sie hat dann trotzdem ein Schleimlösendes mittel mitgegeben und meinte ich solle wieder kommen, wenn es sich verschlechtert. Hat es dann zu Haus auch fast direkt. Er wollte nichts mehr fressen und wirkte aphatisch, auch mit Flankenatmung. Also das arme  Schweinchen direkt wieder zum Tierarzt verschleppt. Diesmal hat er diese Atmung auch gezeigt und ich hatte aussagekräftigere Videos dabei. TA meinte dann, dass sie es sich nicht so Recht erklären konnte, sie vermutete jedoch einen allergischen Schock, worauf wusste sie nicht, eventuell die antibiotische Salbe. Sie gab ihm eine Kortisonspritze und uns Päppelfuttermittel mit, sagte aber, da er unter Stress keine Atemgeräusche macht und das abhören unauffällig sei, dass sie damit rechnete, dass es durch das Cortison wieder besser wird. Die Atemgeräusche wurden tatsächlich auch etwas besser. Aber er wollte nichts mehr fressen, sich nicht päppeln lassen, nicht Mal einfach nur runter schlucken, es dauerte ewig und das meiste von dem Brei ging am Schweinchen vorbei. Um 3 Uhr nachts dachte ich noch, dass es vielleicht Berg auf geht, weil die Atmung zumindest leiser war und er ein bisschen Futter geschluckt hatte. Am nächsten Morgen hat er dann ganz hektisch und pfeifend geatmet und lag nur noch flach da. zudem hat er manchmal so unkoordiniert gezuckt dass ich schon ahnte, dass er es nicht schaffen wird. Wir haben sofort beim Tierarzt angerufen. Der sagte, vor Ort dann, dass die Lunge (soweit er das durch die schwere Atmung noch hören konnte) immer noch gut klang, hat aber eine sehr schlechte Prognose gegeben, weil er so elend da lag.  Aber er hat gesagt, dass er nochmal versucht ein Antibiotikum zu spritzen und Flüssigkeit für den Kreislauf. Päppeln sollten wir nicht mehr, da er in seinem Zustand wohl nicht mehr schlucken würde und Erstickungsgefahr drohte. Es blieb nur die Hoffnung, dass er durch das Antibiotikum fitter würde und wir dann wieder päppeln können. Ca. 3 Stunden später ist er dann Zuhaus für immer eingeschlafen. Davor habe ich beobachten können, dass er sich wie "vorgerobbt" hat, um in sein Häuschen zu kommen. Als wären seine Beinchen gelähmt? Ich hatte mir da damals nichts dazu gedacht, sondern einfach nur gedacht, dass er einfach zu Schwach zum laufen war...
Naja, ach, wäre es schön gewesen, wenn es nur dabei geblieben wäre... Ich habe dann den Käfig ganz ordentlich sauber gemacht. Meine Ivy, die ja jetzt Witwe war, hat sich soweit ganz normal verhalten, sie sah nur etwas traurig und eingeschüchtert aus, sonst ist sie recht munter und mutig gewesen, aber ich habe das halt auf die Einsamkeit geschoben, bzw. die Verwirrung, allein zu sein. Sie hat auch Abends gefressen, wenn auch nicht viel. Nachts bin ich dann von einem Geräusch (und der Angst...) aufgewacht. Wie so ein... Krähen? Bin dann zu ihr hin, aber sie lag im Käfig und hat gedöst, bzw. geschlafen. Rückwirkend würde ich sagen, dass ihre Atmung vielleicht etwas schwerer war, aber um ehrlich zu sein hatte ich in diesem Moment gedacht, dass sie halt einfach nur müde ist. Ich konnte es dann gar nicht glauben, als sie morgens auch tot im Käfig lag.  :wein: Und das fast ohne Symptome, bzw. wenn, muss das wahnsinnig schnell gegangen sein. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt an alles möglich bei der Todesursache meines Kastraten gedacht, Wasser in der Lunge, Schlaganfall, Herzinfarkt, Allergische Reaktion, aber nicht an etwas ansteckendes.
Naja. Ich hab Ivy dann über Ostern in den Kühlschrank gelegt  :pfeif: um sie nach den Feiertagen bei der Tieho Hannover abzugeben. Die konnten aber nichts feststellen. Leicht erhöhte Entzündungswerte in Nase und Darm, die aber höchstens ein Nebenbefund, nicht Todesursache sein könnten. Es könnte nach ihrer Aussage alles sein: Bakterium, Virus, Vergiftung... Ich möchte hier allerdings erwähnen, dass ich eine Vergiftung zu 99,9 Prozent ausschließen kann. Die Schweinchen lebten in Innenhaltung und ich habe sämtliches Gras, das ich gepflügt habe, immer durchgesehen. Es war noch die selbe Packung Heu und Streu und Luzerne, die ich seit ihrem Einzug gefüttert habe. Ich habe keinerlei neues Futter gefüttert. Kohl immer in kleinsten Mengen, alles gut gewaschen usw... Ich habe alles, was im Käfig war, also auch das Futter, mittags nach Mopsis Tot entfernt. Ich glaube also nicht, dass sie etwas falsches gefressen haben.
Ich gehe von etwas hochansteckendem aus, dass schnell zum Tod führt. Von den Symptomen habe ich schon an Meerschweinchenlähme gedacht. Aber das soll ja so selten sein, dass es das wahrscheinlich nicht wahr. Vielleicht hat ja jemand eine Idee? Ich frage mich halt auch, wo die das angeschleppt haben sollen, wenn es ein Virus o.ä. gewesen ist. Beim Tierarzt, als ich wegen der Augengeschichte dort war? Das war 4 Tage vor Beginn der Symptome bei meinem Kastrat. Oder noch bei der Züchterin? Ich habe sie natürlich informiert, sie meinte aber, dass es bei ihr keine Todesfälle gab, auch nicht bei den Abgabetieren. Außerdem ist die Krankheit erst nach 4 Wochen und 3 Tagen nach dem Einzug bei mir ausgebrochen. Das erscheint mir eine ganz schön lange Inkubationszeit, falls es von der Züchterin herkommt. Leider konnte auch da die Tieho nicht weiterhelfen...
Naja, ihr seht, ich bin nicht so wirklich schlau geworden aus der Sache  :roll: Ich hatte gehofft, dass die Tieho mir sagt, was es ist, damit ich den Käfig entsprechend reinigen kann. Auf meine Nachfrage sagten sie, dass ich den Käfig noch verwenden könne. Ich solle bloß alles erst mit Seife, dann mit Zitronensäure und dann mit einem Viruzid reinigen. Das habe ich auch so gemacht: Erst Seife, dann Citro-Essenz und gestern habe ich dann endlich mein Rhodasept gekriegt und in Stunden Arbeit alles geschrubbt.
Meine Frage ist nun: Was meint ihr, wann kann der Käfig wieder verwendet werden? Es ist einer aus Holz, das größtenteils (unschädlich) lackiert ist und sich damit auch gut putzen ließ. Nur an den Schnittkanten außen ist halt diese typische Spanholzoberfläche, die sich blöd reinigen lässt. Von dem ganzen Putzen ist er an den Kanten auch schon minimal aufgequollen... Vorn ist Plexiglas, innen ist alles mit Teichfolie ausgelegt, deren Kanten mit Holzsstreifen aus ungiftigem Holz abgedeckt wurden (jetzt wo ich das so lese... die Holzkanten werde ich wohl entsorgen, bzw. austauschen, denn darunter kann man schlecht sauber machen, bzw. auch das Holz an sich lässt sich schlecht reinigen, weil es unbehandelt ist). Alles sonst an Holzzubehör, also Häuser und Brücken, angefangenem Futter etc. habe ich im Kamin verbrannt. Ich habe wirklich nur noch eingeschweißtes Futter, Streukisten aus Plastik und den wie eben beschriebenen Käfig, wobei alles wie oben beschrieben gereinigt wurde. 
Leider findet sich im Internet kaum etwas über die Quarantänezeit für Käfige etc. Wir müssen ja befürchten, dass die Viren (oder was auch immer) auch im Rest des Hauses durch uns verteilt wurden. Ich hab mal nach diesem RHD Virus bei Kaninchen gegoogelt, einfach, um einen Anhaltspunkt für einen ziemlich aggressiven Virus zu haben. Da liest man auch unterschiedliches, Manche meinen, nach drei Monaten ist der definitiv Tod, andere sagen erst nach sieben. Bei der TA der Tieho klang das eher so nach "Naja, lassen Sie den Käfig vorsichtshalber halt ein paar Wochen stehen"...
Ich bin ratlos. Was meint ihr, wann kann ich davon ausgehen, dass wirklich ALLES Tot ist? Was könnte das wohl gewesen sein, das beide Schweinchen so schnell umgebracht hat?  :frag:

Pechmarie

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Achso, was ich noch erwähnen möchte: Keins der Schweinchen hatte irgendwie tränende Augen oder Nasenausfluss. Keine typischen Erkältungssymtome. Ab und zu (auch Wochen vorher schon) haben sie genießt, aber das sehr unregelmäßig und nicht auffällig oft. Deswegen bin ich nach dem Tod von Mopsi auch nicht von etwas ansteckendem ausgegangen...

Vio

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Hallo Pechmarie!

Das tut mir unglaublich leid, wie furchtbar!  :traurig:
Ich habe leider nur ganz wenig Zeit, deswegen kann ich nicht so richtig ausführlich darauf eingehen, ich könnte jetzt stundenlang dazu was schreiben...
Ich möchte aber unbedingt - auch für andere, die vielleicht mitlesen - erwähnen, dass das tierärztliche Vorgehen hier in dem Fall absolut nicht richtig war in meinen Augen, es müssen immer sofort Röntgenbilder gemacht werden (man hört Atemprobleme nicht zuverlässig, IMMER müssen Röntgenbilder vom Körper in 2 Ebenen gemacht werden) und es hätte auch im Zweifel ein Herzultraschall durchgeführt werden müssen.
Cortison beim Meerschweinchen ist NIEMALS eine adequate Reaktion auf Atemgeräusche, sondern eine Ursachenfindung.
Die gängigen Antibiotika wirken bei Lungenentzündung beim Meerschweinchen schon häufig nicht mehr, Enrofloxazin als Wirkstoff ist es ja in der Regel.  Azithromyzin dagegen wirkt bei einer Lungenentzündung sehr zuverlässig - das aber kennen viele Tierärzte für Meerschweinchen gar nicht.
Auch gibt es bei einer Lungenentzündung bei Meerschweinchen in den seltensten Fällen irgendwelche Erkältungssymptome als Anzeichen.

Es ist natürlich alles nur Spekulation, ich weiss nicht, was deine Tierchen hatten, aber ich kenne genug genau solcher Fälle, die durch eine vernünftige Tierarzt-Behandlung und z.B. dann eben Azithromyzin-Gabe gerettet werden konnten.
Z.B. ein Fall vom letzten Jahr 28 Meerschweinchen mit genau den Symptomen, wie du sie schildest, infiziert, aber auch mit Augenentzündungen. Abstrich zeigte: Clamydien:
Die Tierärzte setzten Marbofloxacin ein. Diese wirkt aber nicht gegen Clamydien!
Bis ich Azithromyzon bei der Halterin hatte, waren 8 Tiere verstorben. Die anderen - obwohl alt und vorerkrankt und schon sehr krank - konnten gerettet werden, denen ging es 24 h nach der Azithromyzin-Gabe (Zithromax Trockensaft für Kinder, Firma Pfizer) deutlich besser.

Und sowas ist kein Einzelfall. Solche Tiere schaffen es leider meist nicht, weil der Tierarzt keine Ahnung von Meerschweinchen hat.
Was ich immer wieder sehr tragisch finde, gerade weil das bei Haltern vorkommt, die ihre Tiere lieben und sich bemühen und ja auch deswegen zum Tierarzt gehen - und dann wird da nicht mal richtig untersucht zeitnah, wie hier in diesem Fall, noch adequat behandelt.
Cortison tritt bei sowas auch noch nach und verstärkt manchmal die Infektion, weil es das Immunsystem runter drückt: damit hilft man den Tieren unter Umständen, zu sterben, aber nicht, gesund zu werden... sowas setze ich daher nur sehr selten und mit äusserster Vorsicht ein. Unsere ganzen Meerschweinchen-Spezialisten hier raten sogar dringend vom Gebrauch von Cortison bei Meerschweinchen ab. Auch Schleimlöser kann ordentlich Schaden anrichten, wenn nicht zuvor oder gleichzeitig eine Infektion bekämpft wird... das ist niemals eine gute Behandlung.
Unter Stress kommt es zur Adrenalinausschüttung, was die Atemwege weitet. Daher zeigen wohl die meisten der Schweinchen mit Atemproblemen und Atemgeräuschen keine Geräusche beim Tierarzt - aber das müsste eine Tierärztin doch am besten wissen?! :traurig:
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Insofern muss es nicht unbedingt was aussergewöhnliches oder besonderes gewesen sein - lediglich eine heftige Infektion in Kombination mit einem leider nicht kompetenten Tierarzt.
Das ist jetzt aber nur meine Einschätzung aus der Ferne, ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen. Ich erlebe genau solche Geschichten aber jede Woche - leider. Das Problem ist einfach, dass vermutlich 99% der Tierärzte keinen blassen Schimmer von Meerschweinchen haben, inklusive vieler der sogenannten Spezialisten, was es nur noch schwieriger für uns Halter macht...
Vieles, was die Tierärzte gängig tun oder empfehlen, hat sich in der Praxis überhaupt nicht bewährt und wird von erfahrenen Haltern ganz anders gehandhabt. Manchmal wäre man besser dran, man ginge nicht zum Tierarzt, mir wurden da leider auch schon vor meinen Augen Tiere umgebracht, weshalb ich mich nicht mehr auf eine Tierarzt-Meinung verlasse und selbst recherchiere und mich mit erfahrenen Haltern austausche.

In jedem Fall bin ich unglaublich traurig für dich und deine Süssen...
Ich habe mich vor Jahren aufgrund eigener Erfahrungen mit Meerschweinchen-Lähme befasst und nach meinen Recherchen liegt diese Vermutung hier absolut fern, es passt überhaupt nicht dazu. Auch eine Vergiftung so gar nicht. Ich gehe wirklich von einer Lungenentzündung mit einem aggressiven Erreger aus, die einfach nicht passend behandelt wurde. Aber auch anderes wäre natürlich möglich, z.B. eine massive Magenaufgasung durch einen Endoparasiten im Darm, durch die Aufgasung würde dann die Lunge zusammengedrückt, dann gibt es auch starke Atemprobleme und die Schweinchen kollabieren unter höllischen Schmerzen nach einer Weile, bleibt dies unbehandelt. So eine Magenaufgasung kann man nicht tasten, auch alleine deswegen muss sofort geröntgt werden, immer, wenn es Probleme mit der Atmung gibt. Ein Tierarzt, der Atemprobleme auf Verdacht ohne Röntgenbilder behandelt, handelt rein spekulativ und absolut fahrlässig und bringt das Tier in Lebensgefahr, weil ohne die Bilder keine eindeutige Diagnostik möglich ist und somit ggf. gar nicht das richtige behandelt wird. Schau gern mal hier, da habe ich weiter untern Röntgenbilder-Beispiele zu Atemproblemen gezeigt:
https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1750.0

Ich finde es ganz toll, dass du die Süsse hast obduzieren lassen, um mehr zu erfahren! Schade, dass es nichts gebracht hat. Leider ist sowas immer schwierig, wenn man nicht sofort die Möglichkeit zur Autopsie hat - und das ist eben durch manche Umstände nicht immer umsetzbar.
In jedem Fall hast du super reagiert und alles für deine Kleinen gegeben, was man hätte machen können als Halter. Dich trifft keine Schuld! Ich kann mir nur vage vorstellen.
Da ich nicht genau einschätzen kann, was das war, würde ich dir raten, das Gehege mit einem Desinfektionsmittel zu reinigen, welches mehr als 70% Alkohol enthält. Damit tötet man Viren und Bakterien recht zuverlässig.
Natürlich ist es sonst aber schwer zu sagen, ob da alles weg ist...
Krankheitserreger sind halt immer und überall, man bekommt sie leider nie komplett weg. Daher kann man auch nicht sagen, woher das jetzt gekommen ist: über die Züchterin, über das Futter, über die Luft - oft steckt sowas einfach in den Tieren selbst und kocht durch eine Schwäche des Immunsystems hoch.
Wir können unsere Tiere nur am besten schützen, in dem wir sie so gut wie möglich halten und ernähren, auf eine gute, normale (auch nicht übertrieben) Hygiene achten und bei Krankheitsanzeichen zum Tierarzt gehen.
Und das hast du ja getan  :fr:
Falls du magst, nenn mir gern, wo du ungefähr wohnst, vielleicht kenne ich zufällig einen guten Tierarzt in der Nähe. Du kannst mir auch gern eine PN schicken, dann schreibe ich dir meine Handynummer, falls mal wieder ein Notfall eintritt und du nicht sicher bist, ob der Tierarzt alles richtig gemacht hat. Ich hab auch leider :D die Weisheit nicht mit Löffeln gefuttert und liege nicht immer richtig, aber wir haben hier schon genug Mist erlebt nun im Laufe der Zeit und ich hinterfrage sehr viel, lese Studien, bin in regem Austausch mit anderen erfahrenen Haltern und verschiedenen Notstationen - so lernt man durchaus eine Menge und kann oft sagen, was es sein könnte, was untersucht werden sollte, welche Medikamente je nach Diagnose die besten sind und vor allem weiss man, was nicht beim Tierarzt zugelassen werden sollte oder in keinem Fall gegeben werden sollte.

So traurig... Ich drücke dich unbekannterweise aus der Ferne!
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Pechmarie

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Wow, erstmal vielen lieben Dank für deine liebe und ausführliche Antwort, damit habe ich gar nicht gerechnet.  :winke: Ich nehme dein Angebot gern an. Schreibe dir meine Postleitzahl gleich mal per PN, denn ich wollte mir - für meine späteren Schweinchen - wirklich einen neuen Tierarzt zulegen. Nachdem die beiden Tot waren (vorher ging alles so schnell, weil ich einfach direkt zum Arzt hin bin, um keine Zeit zu verlieren) habe ich nämlich auch ein bisschen rumgooglet. Dabei habe ich dann auch festgestellt, dass Cortison mindestens umstritten ist und bei dem Antibiotikum dachte ich mir schon damals (auch, wenn ich nicht weiß, ob es jetzt theoretisch das richtige war oder nicht, ich warte auch immer noch auf die Rechnungen) dass das nun doch ohnehin zu spät ist, denn Mopsi war gefühlt wirklich halb tot, als wir ankamen und ich habe auch rückblickend gedacht, dass es für ihn besser gewesen wäre, ihn zu diesem Zeitpunkt zu erlösen. Alles, was hätte helfen können, hätte wenn überhaupt sofort diagnostiziert und behandelt werden müssen. Nicht noch Antibiotikum in das wirklich halb tote Schwein spritzen. :( Also selbst wenn das Antibiotikum vielleicht das richtige gewesen war, so kam es wenn zu spät.  :traurig: Generell war ich nicht so wahnsinnig angetan. Ich hab ungelogen in der Minute, wo ich von der Arbeit zur Tür rein kam gewusst, dass es ein Notfall ist (ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich den Teufel aber auch gern an die Wand male, aber in diesem Fall hatte ich zumindest Recht   :roll:) aber als sie dann beim ersten Mal meinte, sie kann nichts feststellen, da dachte ich, dass kann doch einfach nicht sein, da MUSS etwas im argen liegen... Naja. Ich war damals mal mit meinem Hamster bei ihr und bin immer sehr zufrieden gewesen. Man kann da halt auch nachts und Feiertags anrufen und immer direkt kommen und ich bin in 10 Minuten Autofahrt da. Außerdem habe ich immer das Gefühl, dass die sachlich sind, einem nichts aufschwatzen wollen usw., davon habe ich mich wohl blenden lassen. Leider. Mir war auch nicht bewusst, dass Meerschweinchen in der Behandlung doch sehr speziell sind. Und meine beiden kleinen mussten das nun ausbaden :(
Danke auch für deinen Tipp mit dem Alkohol. EIGENTLICH sollte alles im Käfig durch das Rhodasept tot sein, aber schaden wird es sicher nicht und ich will nichts unversucht lassen.  :nein:
Große Sorgen mache ich mir halt auch um uns als Überträger, aber auch den vielleicht kontaminierten Rest der Wohnung. Ich kann halt nicht alles hier desinfizieren, schon gar nicht, mit diesen aggressiven Viroziden, das ganze Wohnzimmer stinkt immer noch.  :roll: Meine Tendenz geht mittlerweile dahin, dass ich drei Monate abwarte, bevor ich nach neuen schaue. Ich hatte schon Kontakt mit einer Züchterin, an dem Tag, an dem Mopsi starb, weil ich in meiner Naivität direkt einen neuen Gefährten für Ivy holen wollte. Die riet mir dann auch dazu, Ivy sicherheitshalber in Quarantäne zu verfrachten. Damals dachte ich noch, sie wäre übervorsichtig, das war doch schließlich nur eine allergische Reaktion... Falsch gedacht. Wenige Stunden danach war Ivy ja auch schon tot. :( Ggf. werde ich mich an sie wenden, sie war super nett und kompetent. Mir war das ganze so eine Lehre, dass ich halt auch dazu tendiere, meine neuen direkt auf einen Schlag zu kaufen, um keine unnötigen Risiken einzugehen, und halt nicht ein Tier da, ein anderes da... usw zu kaufen. Das erhöht ja das Risiko, dass eines eine Krankheit einschleppt und das Desaster sich wiederholt (ich weiß, wenn man seriös kauft, ist das Risiko überschaubar, aber ich kann sowas echt kein zweites Mal mitmachen). Und das neue Schweinchen erstmal vier Wochen ganz allein wegzusperren, das bringe ich nicht übers Herz. Ich weiß noch, wie neben der verwitweten, eingeschüchterten Ivy saß und mir schon das Herz gebrochen ist, als die Züchterin sagte, ich solle besser zwei Wochen warten... Eigentlich (wenn wir mal ganz weit ausholen) träume ich auch von einem neuen Käfig, da mein alter grenzwertig klein für zwei ist. Ich hatte es damals nicht besser gewusst und mir einen (leider sehr, sehr teuren) 1,80 mal 75 cm Käfig geholt. Ich hätte gerne mindestens 2 Meter mal 1 Meter (lieber 2,50 mal 1 m) und am liebsten drei Tiere (zwei Weibchen, ein Kastrat), um ein bisschen mehr Dynamik zu haben. Mir war schon vor alldem aufgefallen, dass Ivy, die viel fideler als Mopsi war, eigentlich eine aufgeweckte Spielgefährtin gebraucht hätte. Mopsi war eher der ruhige Typ, gebrommselt hat er viel, aber Spielen wollte er mit ihr nicht groß. Und wenn er sich doch mal dazu herabgelassen hat, war sie ganz aus dem Häuschen. :lieb:) Aktuell hat mein Freund keine Zeit für so ein Projekt, aber da ich ja ohnehin noch Quarantänezeit abwarten muss, denke ich, dass es in einigen Wochen vielleicht umsetzbar ist.

Tja. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, glaube ich, dass nichts passieren würde, auch dann nicht, wenn ich mir jetzt neue Schweinchen zulegen würde. Ich glaube, dass das bei mir auch Kopfsache ist. Ich will halt nicht die ersten 4 Wochen bangen, ob sich die Geschichte wiederholt. Und natürlich will ich auch kein Risiko eingehen, aber ich denke eigentlich, drei Monate müssten reichen... Hach. Alles nicht so leicht. 

Vio

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hallo :-)
es tut mir so leid, ich kann leider nicht auf alles eingehen. meine oma ist sehr krank und braucht viel betreuung, meine mutter hat sich jetzt auch noch am bein verletzt und ich habe 3 chronisch kranke schweinchen, dazu 1 akut sehr krankes, was noch keine 2 wochen bei uns ist und eine sehr schlechte prognose erhalten hat bzw. viel aufmerksamkeit braucht. daneben her noch 2 haushalte und die arbeit und tierschutz-beratung - es bleibt kaum  zeit zum schlafen, daher schau ich nicht oft hier rein im moment und kann nicht viel schreiben.
hab mir daher die punkte rausgesucht, zu denen ich gerne im sinne der meerschweinchen etwas informieren mag - einfach meine sichtweisen :-)

ich würde an deiner stelle auch so handeln und zur sicherheit - sei es nur für das eigene gefühl :-) - länger warten.
allerdings wäre es schon toll, das gehege könnte dann etwas grösser sein 1 qm pro schwein ist für mich das absolute mindestmass und eigentlich immer noch extrem viel zu klein für diese agilen tiere...
ich zeig das immer gern hier an dem video, da überspringt mein fillion locker 5 min in diesen kurzen sätzen https://www.youtube.com/watch?v=Wlz-ViD_3ks

das können die tiere nicht mal bei 3 qm... das ist alles viel zu klein für meerschweinchen, so gross wie möglich ist immer die kleinste grösse, die man wählen sollte.
bei uns können sie ihr 7 qm gehege verlassen und durch die wohnung (oder im sommer halt über terrasse und wiese) und das nutzen sie auch und gehen meist nachts im wohnzimmer noch umher flitzen. daran sieht man, dass selbst so ein platz für 3-5 tiere zu klein ist. sie brauchen es eigentlich auch, also dass sie richtig gas geben können, gerade wenn sie jünger sind. aber auch meine älteren fördern das ein :-)
wäre denn vielleicht die freie wohnungshaltung was für euch? also ein gehege schon, klar, aber was offen ist, damit die tiere auch durch die wohnung oder das zimmer laufen können?
wir haben auch klein angefangen, mit 2 käfigen durch eine brücke verbunden und dann einem noch viel zu kleinen eigenbau... heute weiss ich, was ich meinen tieren da angetan habe und wenn ich es ändern könnte, dann würde ich es tun  :traurig: ich habe aktuell ein übergangsgehege mit 4 qm für meine beiden rentner und es ist viel viel zu klein. zum glück können sie bald wieder auch noch zusätzlich im wohnzimmer flitzen und tagsüber über die wiese.
ich weiss bei 4 qm nicht mal, wo ich all das futter, zweige, gräser, kräuter, gemüse, trinknapf, heu, saatennapf, die kuschelsachen und häuschen so gescheit unterbringen soll, dass sie noch platz haben, ein wenig zu laufen.
das fällt mir bei 7 qm schon schwer - es ist alles einfach zu klein. der trend geht wirklich daher zu offenen gehegen und das wirklich, weil meerschweinchen das brauchen. wenn sie natürlich auf kleinem raum sitzen und sich dementsprechend nicht viel bewegen können, fällt es nicht auf, dass ihnen das fehlt. da kommt auch schnell langeweile auf, es gibt ja nicht viel neues und nicht viel zu entdecken - und das ist tatsächlich auch negativer stress und psychoterror, den ich meinen tieren nicht zumuten möchte. ich würde auch keine katze auf 2 qm halten - das ist ungefähr vergleichbar vom bewegungsbedarf her. da hätte ich dann lieber keine schweinchen, als dass sie auf so wenig platz ihr dasein fristen müssen...
meerschweinchen sind eigentlich qirklich sehr viel on tour und lieben es, zu flitzen, laufen, entdecken, springen, wuseln...
man tut ihnen keinen gefallen mit diesen kleinen gehegen. murx hier im forum schrieb sogar mal, dass sie schätzt, dass der platz der gesundheit schaden kann, wenn die schweinchen nicht mind. 20 qm fläche zur verfügung hätten (so ungefähr war der wortlaut).
ich weiss, es klingt hart - aber für die tiere ist sowas noch viel härter und sie müssen ihr ganzes leben eingesperrt in diesen kleinen käfigen sein. bei uns scheint das ja jetzt schon nach 2 monaten corona-zeit schlimm...

ebenfalls würde ich dir einfach ans herz legen, tiere aus einer notstation zu holen. da sitzen auch tolle schweinchen :-)
Meiner meinung nach tut man einer tierart nichts gutes, wenn man zucht unterstützt. aber da muss jeder natürlich für sich selbst entscheiden, es ist schon gut, bei einem guten züchter tiere zu holen und nicht im zooladen.
aber es gibt mehr als genug schweinchen auf der suche nach einem guten zuhause in tollen notstationen und mit der zucht - auch die, wo die züchter sich bemühen - macht man die tiere auf dauer wohl nur kränker. denn so sehr man sich bemüht, man weiss nie, ob die genetik der elterntiere harmoniert und die schweinchen werden immer früher immer schlimmer krank und haben ein sehr anfälliges immunsystem (du hast es erlebt - und ja, ich mache die zucht zum teil dafür verantwortlich...)
für mich ist das nichts im sinne der tiere und nichts, was ich als tierliebhaber unterstützen möchte, deswegen rate ich immer gern, sich an eine notstation zu wenden :-)

ich antworte dir dann noch auf deine pn, dankeschön :-)
liebe grüsse!
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Narnia

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Was Vio schreibt, hört sich zunächst für viele wahrscheinlich überzogen an. Wir sind es so gewohnt, dass Meerschweinchen in Käfigen sitzen, dass ein Holz-Eigenbau, der z.B. 2 qm groß ist, uns oft schon wie ein Paradies vorkommt. Wir haben einen Eigenbau in dieser Größe, den unsere beiden Jungs aber nur nachts bewohnen. Ich muss sagen, das erscheint mir längst deutlich zu klein - schon für zwei Tiere.

Tagsüber und bald wahrscheinlich rund um die Uhr haben unsere Jungs Freilauf im Zimmer mit angrenzendem Flur und Bad. Das ist viel schöner als jeder Eigenbau ohne Dauerauslauf. Allerdings habe ich auch überall Unterstände u.ä. stehen, so dass sie viel Deckung haben.

Auch muss man sich im Klaren sein, dass der Boden geschützt werden muss. Wie das bei Vio mit dem hellen, sauberen Teppichboden im Wohnzimmer funktioniert (s. Videos), verstehe ich nicht. Wir haben nur zwei Schweinchen, aber Boden hätte bei uns schnell viele Flecken. Natürlich pieseln sie hauptsächlich dort, wo Deckung ist, aber manchmal passiert es auch anderswo bei uns und schon eine rote Paprika hinterlässt schöne Flecken.  ;-)

Ich würde sofort wieder mein Zimmer mit den Schweinchen teilen, aber es sieht einfach anders aus als vorher. Auch ist die Arbeit nicht zu unterschätzen, wenn man alles trocken und geruchsfrei halten will. Darauf will ich nur hinweisen und dann dazu einladen, nicht einen Teil des Zimmer für ein Gehege zu opfern, sondern selbst im Schweinchengehege - ähm Schweinchenzimmer - zu wohnen.  :pfeif:

Pechmarie

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So, entschuldigt meine späte Antwort. Ich hab aktuell auch viel um die Ohren, wenn es auch anders als bei dir, Vio  :traurig: , wenigstens etwas erfreuliches ist – die Hochzeit meiner besten Freundin will geplant werden.
Ja, ihr habt natürlich Recht. Das Gehegethema ist nun entschieden, es gibt einen Eigenbau. Das ich 250 Euro in den Sand gesetzt habe, mit einem Käfig, der hübsch aussieht, aber zu klein ist, ist natürlich ärgerlich, aber ich bin ja selbst Schuld, ich hätte mich halt länger informieren müssen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass ein halber Quadratmeter pro Tier in Ordnung sei und es dann damit belassen, anstatt ein bisschen weiterzulesen. Naja. Man lernt halt dazu. Manchmal auf die harte Weise.  :g:
Leider sieht mein Freund das noch nicht 100 Prozent wie ich.  :g:  :pfeif: Ich muss dazu sagen, dass wir einen langen Weg gegangen sind. Von "Bitte hol dir keine Meerschweinchen" über "Naja, sie sind ja ganz süß..." Ich erwähne hier jetzt mal nicht, wer fast ebenso schlimm geweint hat wie ich, als Mopsi starb.  :pfeif:  :g: Mit 2,5 Metern hat er sich jetzt auch arrangiert, ich denke, drei Meter Länge kann ich auch noch aushandeln. Etwas Breite ggf. auch noch, bei uns ist eher die Länge möbeltechnisch der stark begrenzende Faktor... Aber viel mehr als etwas über drei Quadratmeter geht leider nicht. Das Zimmer ist gleichzeitig unser Wohnzimmer und das muss es leider auch bleiben. Einen ca. 3-4 qm ? Auslauf kann ich immerhin ab nachmittags (am Wochenende auch eher) unproblematisch anbauen. Ich hoffe, dass die neuen Schweinchen den auch nutzen. Meine beiden ersten haben sich leider nie rausgetraut, obwohl er ebenerdig anschloss und mit einer rutschfesten Decke und vielen Versteckmöglichkeiten ausgelegt war (die Vorderpfötchen mal raus war das höchste der Gefühle, um den Locksalat zu schnappen), aber ich hatte sie ja auch nur 5 Wochen und erst nach zwei Wochen den Auslauf zum ersten Mal aufgebaut. Ich bin mir sicher, dass sie ihn mit der Zeit auch genutzt hätten, sie waren halt am Anfang allem neuen gegenüber sehr misstrauisch.
Naja. Das Projekt größeres Schweinchenheim werden wir jetzt in den nächsten Monaten ansteuern. Gott sei Dank hat das Zeit, da ich ja eh noch knapp zwei Monate warten muss. :bravo: Das ist echt härter als erwartet. Kurz nach dem Tod der beiden war ich so fertig, dass ich der Schweinchenhaltung für immer abschwören wollte. Eine Woche später dann, naja, ach, doch, hilft bestimmt bei der Trauerbewältigung. Und jetzt erwische ich mich schon dabei, wie ich Meerschweinchenvideos schaue und mich ärgere, dass die Zeit meiner selbst auferlegten Quarantäne so langsam vergeht.  ;)
Wegen Züchtern – ja, ich weiß, dass man besser in Notstationen kauft. Ich bin da grundsätzlich auch nicht abgeneigt, im Gegenteil. Nur gebe ich ehrlich zu, dass ich gern Rexschweinchen oder Teddys (am liebsten Ch Teddys) hätte. Klar, da kann man in Notstationen auch Glück haben und ich werde definitiv seiner Zeit mal schauen. Ich habe auch schon eine Notstation in meiner Nähe rausgesucht und werde mal sehen, ob ich weitere in unserem Umkreis finde (unser Tierheim hat fast immer nur Kaninchen, aber auch da werde ich dann mal schauen). Aber ich gebe dennoch ehrlich zu, dass ich, wenn mir dort auch mit zwei Augen zugedrückt keins "Ich will mit" entgegenruft, wohl bei der Züchterin, mit der ich schon Kontakt hatte, anfragen werde. Ich weiß, dass das nicht der Königsweg ist, aber ich habe mich halt in diese Rassen verliebt und bin auch nur ein Mensch.  :lieb:
Eine Frage hätte ich aber doch noch – wenn ich jetzt ein oder zwei Schweinchen aus der Notstation adoptiere und ggf. ein Schweinchen vom Züchter – sollte ich dann eine Quarantänezeit einführen, bei der ich sie separat halte? Ich bin da überhaupt nicht begeistert von, ggf. eins der Tierchen eine Zeit lang allein zu lassen, schon gar nicht, wenn sie eh neu und verängstigt sind  :wein: aber ich will eigentlich auch kein Risiko eingehen, nach diesem ganzen Desaster. Bei anderen klingt das immer alles unproblematisch und die Schweinchen werden meist sofort vergesellschaftet (eine seriöse Herkunft vorausgesetzt), aber irgendwie bin ich jetzt ein gebrandmarktes Kind fürchte ich... Oder sollte ich gleich alle drei Schweinchen von einem Ort holen, um ihnen (und mir) das zu ersparen? Dann wiederum befürchte ich aber, dass die Notstation direkt raus ist und ich gleich zum Züchter kann, denn drei Schweinchen, die mir zusagen, werde ich dort wohl eher nur mit sehr großem Glück finden. :roll: Ich weiß halt nicht, was jetzt das kleinere Übel wäre...  :traurig:

Narnia

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Liebe Pechmarie,

ich schätze es, dass Du offen sagst, dass auch das Äußere der Schweinchen für Dich eine Rolle spielt. Ich kann das gut nachvollziehen. Ich würde zwar selbst am liebsten normale Meerschweinchen haben, wie sie schon seit Menschengedenken aussehen, aber das ist ja auch eine Vorliebe. Ich denke mir, wenn andere Leute z.B. Langhaar-Schweinchen gerne hätten und ich nicht, warum soll ich dann eines nehmen und ein anderer nimmt halt - wohl oder übel - ein von mir bevorzugtes Kurzhaar-Schweinchen?

Ungeachtet dessen würde ich nicht bei einem Züchter kaufen, aber das kommt von meiner sehr kritischen Sicht der "Erfolge" bei der Meerschweinchenzucht. Wenn ich einen Hunde z.B. als Schutzhund suchen würde, könnte ich mir durchaus überlegen, bei einem Züchter zu kaufen. Hunde werden zumindest in manchen Fällen auf Charaktereigenschaften und Gesundheit gezüchtet. Meerschweinchen wurden aus meiner Sicht in den letzten Jahrzehnten mit atemberaubendem Tempo kaputtgezüchtet. Ich sehe bei keiner einzigen Rasse einen Vorteil für das Tier in den Veränderungen gegenüber normalen Glatthaar-Schweinchen. Aber ich will hier nicht nochmals auf die Probleme eingehen, die den Tieren aufgebürdet werden, weil die Menschen etwas schön oder niedlich finden. Es muss jeder Tierfreund für sich entscheiden und verantworten, was seine Kriterien sind.

3 qm für einen Kastraten mit 2 oder 3 Weibchen finde ich in Kombination mit Auslauf eine schöne Sache. Es ist ja auch immer ein Berücksichtigen aller Interessen. Es ist doch super, dass Dein Freund die Schweinchen jetzt auch mag! Ich würde ihm nicht zuviel "abverlangen". Letzlich haben die Schweinchen aus meiner Sicht mehr davon, von 2 Menschen geliebt, umsorgt und als Bereicherung angesehen zu werden, als wenn man ein noch größeres Gehege durchdrückt und Ablehnung erzeugt.

Den Auslauf würden die Schweinchen, sobald sie sich wohlfühlen und er Deckung und Interessantes bietet, sicherlich nutzen. Im Gegensatz zu manchen anderen Haltern würde ich nach angemessener Zeit Tiere notfalls auch einfach in den Auslauf setzen. Unsere beiden verängstigten Jungs würden wahrscheinlich heute noch in ihrem Gitterkäfig, den sie zu uns mitbrachten, sitzen, wenn ich sie nicht irgendwann herausgenommen und auf den Boden (mit Unterständen...) gesetzt hätte.

Was die Quarantäne anbelangt: Wenn Du beispielsweise zwei Schweinchen von einer Notstation und eines von einem Züchter nehmen würdest und beide Stellen einen soliden Eindruck mit gesunden Tieren machen würden, würde ich sie sofort zusammensetzen. Natürlich würde ich mir die Tiere (und andere dort) anschauen, ehe ich sie mitnehme und wenn da alles gut aussieht, hätte ich keine Bedenken. Aber auch hier gilt: Du musst damit glücklich werden. Es nutzt nichts, wenn ich dabei ganz entspannt wäre aber Du wochenlang ängstlich die neuen Schweinchen beäugst, ob sie sich evtl. gegenseitig angesteckt haben.

Narnia

  • Gast
Vielleicht sollte ich noch etwas ergänzen zu meiner Aussage
Zitat
3 qm für einen Kastraten mit 2 oder 3 Weibchen finde ich in Kombination mit Auslauf eine schöne Sache.

In dem vorigen Beitrag hatte ich ja wie Vio auch für noch mehr Platz geworben. Mehr wäre sicherlich besser, aber Tierhaltung ist fast immer ein Kompromiss. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass sich die jeweiligen Tiere wohlfühlen und gesund leben können. Das kann ich mit in der o.g. Kombination gut vorstellen.

Eine Idee bzw. Frage habe ich noch zum Auslauf: Wäre es nicht für Euch und die Schweinchen praktischer, wenn der Auslauf immer dann aufgebaut wäre, wenn Ihr das Wohnzimmer nicht nutzt? Wenn Du Holzbretter mit Scharnieren und z.B. Bettbeschlägen für den Auslauf als Wände und wasserdichtes Molton mit Stoff darüber als Unterlage verwenden würdest, könntest Du das ja vielleicht abends aufbauen und nachmittags, wenn Ihr anfangt das Wohnzimmer zu nutzen, wieder entfernen. Wie siehst Du das?  :frage:

Pechmarie

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Das ist in der Tat eine gute Idee. Der Grund, warum wir das sonst immer andersrum hatten (also, Auslauf, sobald wir zuhause sind) war der, dass wir keine Wasserdichte Unterlage hatten und nicht in unserer Abwesenheit 10 Stunden lang unbemerkt Meerschweinchenpipi in den Boden einziehen sollte. Aber wenn ich so darüber nachdenke, wäre das natürlich viel schlauer. Ggf. kann der Auslauf dann auch stehen bleiben, wenn wir wieder da sind. Es muss halt nur die Möglichkeit geben, ihn abzubauen, wenn wir Besuch o.ä. erwarten. Oder wenn mein Freund mal der Meinung ist, dass das Wohnzimmer auch noch anderen Zwecken als der Schweinchenhaltung dienen sollte.  :nein: Danke auf jeden Fall, das ist wirklich eine Alternative.