Autor Thema: Blasengriess bei Flöckli  (Gelesen 16169 mal)

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Manu

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Blasengriess bei Flöckli
« am: 05. Mai 2016, 18:54 Uhr »
Hallo zusammen

Ich hatte ja im Bilder-Thread schon etwas über Flöcklis Blasengriess-Geschichte geschrieben- ich hab nicht nachgedacht, sonst hätte ich schon eher einen neuen Thread eröffnet, sorry!

Also, kurz zur Vorgeschichte (es ist inzwischen so vieles passiert, ich hoffe, dass ich noch alles richtig aufschreibe):

Angefangen hat alles anfangs Jahr, Flöckli hatte ein kotverschmierten Po und verweigerte das Fressen. Das Röntgenbild zeigte dann unter anderem, dass eine grosse Menge Blasengriess vorhanden ist. Zudem hatte Flöckli eine Blasenentzündung.
Meine TÄ meinte, dass der Griess primär oder sekundär sein kann: Es könne sein, dass Flöckli aus unbekannten Gründen eine Blasenentzündung aufgelesen hat- dann ginge es nur darum, die Blase zu spülen und Antibiotika zu geben bis die Entzündung weg ist. Danach hätte das Schweinchen wieder Ruhe.
Die zweite Möglichkeit sei, dass Flöckli aus irgendeinem (unbekannten) Grund plötzlich Griess produziert und dieser dann immer wieder eine neue Entzündung auslöse. In diesem Fall stünden die Chancen für Flöckli mehr als schlecht.

Sie bekam zuerst 10 Tage lang Marbocyl, weil es ja sein konnte, dass mit dem abklingen des Infekts der vorhandenen Griess auf normalem Weg ausgeschieden wird. Das hat natürlich nicht funktioniert, im Gegenteil, weil ich von der TÄ noch ermuntert worden bin, ihr diverse Medis gegen den Durchfall zu geben und sie zusätzlich "leicht zu päppeln". Ich bin also nochmals zu ihr gefahren, Flöcklis Blase wurde gespült, dabei kam eine wirklich grosse Menge an Griess heraus- das arme Mädel! Flöckli bekam dann ein anderes AB verschrieben, welches super wirken soll bei Blaseninfektionen (Cotrim K). Nach der Behandlung war es immer noch nicht besser, also habe ich der TÄ eine Mail geschrieben, was sie mir jetzt vorschlagen könne.
Die Antwort von ihr: Sinngemäss schrieb sie, dass Blasengeschichten zu den häufigsten Todesursachen bei Meeris gehören und dass sie mir anbieten kann, Flöckli ein weiteres Mal zu spülen, dann weiter mit AB... aber die Prognose bei einem so schweren Fall sähe eher schlecht aus. Man könne nur spülen,spülen und nochmals spülen.

Na danke, aber bevor ich meine Kleine auf "Zwangsdiät" setzte (Calciumarm ernähren sollte ich sie nämlich auch noch) und ihr fortlaufend irgendwelche Medis gegen Durchfall einflösste, musste eine andere Möglichkeit her. Genau zu dem Zeitpunkt hat mir eine Kollegin von Vio erzählt.

Dank ihren Tipps hatte ich Flöcklis Zustand bis jetzt relativ gut im Griff. Sie bekam als allererstes Apfelpektin, Huminsäuren und Heilerde.
Gegen die Entzündung hilft kolloidales Silber erstaunlich gut und zur Unterstützung vom Immunsystem oder wenn sie wieder mal etwas weicheren Kot absetzt, gebe ich ihr Schwarzkümmelöl. Einzig der nasse Po bekomme ich nicht weg (das ist teilweise so schlimm, dass die Haut an ihrem Po richtig verkrustet ist, obwohl ich sie täglich draussen habe und sanft mit Öl abwische). Ihr Gewicht hält sie bei ca 820 Gramm, das sind gut 100 Gramm weniger als sie zu ihren besten Zeiten hatte. Anfangs Woche wurde ihr das "Hintern abwischen" plötzlich zuviel, sie hatte auch ziemliche Schmerzen  :traurig:.  Sie hat mich angeklappert und sich richtig fest gegen mich gewehrt. Und promt hatte sie am nächsten Tag auch noch zwei Pilzstellen unter dem Hals und auf dem Rücken :traurig: . Von Flöckli bin ich mir das leider gewohnt, sie reagiert auf Stress extrem schnell mit Hautpilz. Letztes Mal bekam ich den gut mit Kümmelöl weg, ich denke, das wird auch jetzt wieder klappen.

Was jetzt noch neu dazu kommt:
Sie hat extremen Haarverlust am Bauch und an der linken Flanke (aus Schweinchensicht). Nichts, was sie juckt, sondern eine mindestens 10cm2 grosse, komplett haarfreie Stelle an der Flanke und dasselbe unten am Bauch.
Wäre sie nicht bereits kastriert, hätte ich auf Ovarialzysten getippt, bevor sie nämlich vor knapp einem Jahr die Kastration hatte -eben wegen den Zysten- sah sie genau so aus!

Ich bin bei Flöckli natürlich um einiges weniger entspannt, was solche Sachen anbelangt, denn mir fällt gerade auf, dass mein Schweini-Opa Balu genau dasselbe vor etwa einem Monat hatte, bei ihm habe ich dann 3 Tage lang oral Kümmelöl gegeben und dazu die Stellen damit eingerieben, das hat sofort gewirkt und die Haare sind wunderbar nachgewachsen.

Jetzt wäre natürlich spannend zu wissen, ob diese kahlen Stellen dieselben Ursachen haben wie bei Balu oder ob es sich um ein weiteres "Flöckli- Spezifisches" Symptom handelt. Die kahlen Hinterbeinchen und den Bauch könnte ich mir noch mit dem extrem aggressiven Urin erklären, aber die Flanke? GIbt es vielleicht noch eine weitere Möglichkeit, wie ich Flöckli unterstützen kann? Sie bekommt jetzt Wiese 24/7 und seitdem hat sie immer ordentlich Griess im Urin, es spült also zumindest ein Teil davon raus und es bleibt nicht alles in der Blase hängen....



Lg
Manu

Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzen kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.

Vio

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 1 am: 06. Mai 2016, 00:25 Uhr »
mh, mir kommt da gerade cushing in den sinn...

ich glaube, ich würde mal blutwerte checken lassen, unbedingt auch nieren-, leber-, schilddrüsenparameter. diabetes würd ich wohl auch abklären lassen und einen bauchultraschall machen lassen (weiß nicht, in wie weit die blutwerte da alleine aussagekräftig sind und ob man ultraschall besser generell zusätzlich oder nur bei auffälligen blutwerten machen sollte).

bin gespannt, was die anderen dir noch schreiben, das ist ein gebiet, in dem ich noch keine erfahrungen habe, cushing ist bisher aber noch relativ unerforscht.
wenn man weiß, was schief läuft, kann man sicher besser gezielt behandeln, aber alles jetzt hier wird nur spekulation sein...

dass der gries raus kommt ist schon mal super :-) so soll das sein!!

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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Heike

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 2 am: 06. Mai 2016, 10:15 Uhr »
Der Cortisol Wert müsst ihr überprüfen lassen um Cushing auszuschließen. Ich drücke fest die Daumen, dass ihr bald die Ursache findet.  :daumen:

Saubergschweinchen

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 3 am: 06. Mai 2016, 10:22 Uhr »
Ich denke nicht an Cushing...ich finde ihre Symptome sprechen sehr für die Folgen der Kastration.

Genau wie sich Ovarialzysten negativ auf den Gesamtstoffwechsel auswirken können wenn zu viele Hormone freigesetzt werden...genauso schädlich ist das gänzliche Fehlen der Sexualhormone.

Primär sind hiervon der Calziumstoffwechsel und das Immunsystem betroffen, die weiblichen Sexualhormone erfüllen im Körper vielschichtige Aufgaben und eine Kastration kann sich je nach Induviduum und Zustand sehr negativ auswirken.
Hier hatte sie ja schon vorher Probleme was die ganze Sache noch verschärft.

Den Blasengries würde ich tatsächlich an der Kastra festmachen...da wirst du nicht allzuviel tun können außer so zu füttern das sie immer genug Flüssigkeit aufnimmt und sich nichts anschoppt.

Ich würde natürlich unbedingt abklären lassen ob hier eine andere Ursache (Grabmilben, Pilz o.ä. wofür ja sprechen würde das noch ein anderes Tier betroffen war) zugrunde liegt...aber es ist auch möglich das die kahlen Stellen so bleiben...wann genau nach der Kastra sind sie aufgetreten und wann kam der Blasengries?

Eine Blutuntersuchung kann natürlich nicht schaden um den Gesamtzustand besser zu beurteilen. Die Schilddrüse geht nach Kastrationen auch sehr gern in die Unterfunktion was auch für die kahlen Stellen verantwortlich sein könnte.
Für Ultraschall oder Röntgen sehe ich jetzt keine Indikation zumal es auch sicher im Zusammenhang mit der Blase schon gemacht wurde.

EDIT: Bevor man einen Cushing-Test ins Blaue einleitet sollte es erstmal einen Hinweis geben...das wären im veränderte Leberwerte beim Blutcheck. Solange da nichts drauf hinweist hör ich wieder mal Pferde und keine Zebras  ;)

Vio

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 4 am: 06. Mai 2016, 12:33 Uhr »
deswegen schrieb ich ja, dass u.a. leberwerte gecheckt werden sollten :-)
war ja nur ein gedanke, das mit der kastration liegt natürlich näher, ist mir gestern irgendwie nicht bewusst gewesen... arme maus  :traurig:

da stellt sich mir die frage, ob die kastration immer sinnvoll ist. bei kleinen zysten, wie z.b. meine delai und milia sie haben, habe ich überlegt, ob man besser kastrieren lassen sollte, bevor es übel wird. aber wenn ich so die folgen bedenke... wenn man natürlich keine wahl hat, hat man keine...
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Manu

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 5 am: 06. Mai 2016, 14:12 Uhr »
Danke für eure Meinungen/Einschätzungen zu Flöckli. Die Entscheidung zur Kastration hab ich mir auch nicht leicht gemacht, denn am Anfang waren es wirklich kleine aktive Zysten, die nur durch Flöcklis tiefere Stimme und ihrer Dauerbrunst aufgefallen sind. Aber dann sind die Zysten dann doch gewachsen- man konnte praktisch zusehen, wie Flöcklis Flanken ganz langsam ausgebeult wurden. Sie ist ein sehr schlankes Schweinchen, darum hat man das gut gesehen und da hatte ich auch keine andere Option mehr.  :traurig:

Vom zeitlichen Ablauf her hatte Flöckli im August '15 die Kastration.
Blasengriess festgestellt habe ich gut 5 Monate später, als Flöckli anfangs Januar plötzlich diese heftige Blaseninfektion hatte. Ich glaube allerdings, dass diese Griessgeschichte schon wesentlich länger läuft.. Ich hatte nämlich vor 2 Jahren ein kleineres Bodengehege und daran einen Auslauf mit Fleece und da waren ab und zu Urinflecken mit weisslichen Einsprengseln.
Den Griess scheint Flöckli relativ gut auszupieseln, aber sie hat immer diesen nassen Po und dadurch einen gereizten, teilweise wunden Po.

Das ist mal das eine, damit kämen wir auch klar, denke ich. Aber seit gut zwei Wochen entspannt sie nicht mehr, sie ist zwar nicht direkt zusammen gekrümmt vor Schmerzen, wie damals als sie den Infekt hatte, aber trotzdem ist ihr nicht wohl, das sehe ich ihr an. Wenn ihre Blasenwand natürlich über Monate hinweg dermassen gereizt wurde vom Griess, stelle ich mir das ziemlich übel vor. Kann sich eine Blasenwand überhaupt teilweise regenerieren? Ansonsten hätte das Mädel ja praktisch Dauerschmerzen/Unwohlsein. Auch die Gabe von kolloidalem Silber und Kümmelöl zeigt jetzt bei diesem "Schub" zum ersten Mal keine Wirkung.

Das klingt jetzt natürlich extrem negativ- es ist auch schlimm, keine Frage. Aber auch wenn Flöckli nicht mehr so aktiv ist und viel im Häuschen bleibt, steht sie immer zusammen mit den anderen beim Futter und frisst ordentlich... Ich will sie auch gar nicht länger ohne Diagnose "durchschleifen", überhaupt nicht. Mir geht es jetzt vor allem darum, dass ich eure Ansichten, Tipps und Erfahrungen mitnehmen kann zum TA-Besuch, ich will der Tierärztin sagen können, dass ich das Blut auf die Komponenten xyz testen lassen möchte und wie sie die Sachlage gerade im Zusammenhang mit dem Haarausfall und der Kastration interpretiert. Sonst höre ich da nur wieder "Antibiotika und Spülen".

Ich weiss auch nicht, wieso ich der TÄ manchmal quasi in den Hintern treten muss, denn eigentlich ist sie eine der Top- Adressen hier im Land und die Leute nehmen einiges an Anfahrtsweg in Kauf, eben weil sie sich ständig im Bereich Nager und Exoten weiterbildet. Sie geht auch wunderbar mit den Tieren um, ist ihnen gegenüber feinfühlig und rücksichtsvoll. Aber vermutlich bin ich ihr einfach zu gradlinig und direkt, so dass sie immer meint, dass sie sich mir gegenüber rechtfertigen muss. Dabei "quetsche" ich sie nur zu den Zusammenhängen einer Behandlung aus oder hinterfrage ein Medikament und frage nach Alternativen. Vermutlich kann das aber nicht jeder ab...

Das ist halt schon immer meine Einstellung gewesen: Ich mag es nämlich gar nicht, wenn ich  "unwissend" zum Arzt/"Fachmann" gehe und mich dann allein auf seine Diagnose/Einschätzung verlassen muss, da habe ich bei mir selbst und auch schon bei einem anderen Meerschweinchen sehr dumme Erfahrungen gemacht. (Beim Schweinchen ging es aber nur um die Behandlung vom Hautpilz- das war noch ganz am Anfang meiner Haltung und schon da habe ich zum Glück nicht auf den Rat vom TA gehört).


So und ich bin schon wieder abgeschweift, sorry :pfeif:

Flöcklis Fell war schon immer stumpf, spröde und leicht "löchrig". Das kann auch daran liegen, dass ich sie kaum ein paar Monate wirklich gesund bei mir hatte... Aber: Sobald die Kastration durch war, entwickelte sie sich zum wahren Prachtmädel, sie nahm etwas an Gewicht zu und bekam eine schöne Birnenform. Das Fell war dicht und griffig zum reinfassen, eine richtig propere Meeridame. Ich habe mich so gefreut für sie ....

Haarausfall bekam sie erst in diesem Monat, also ca. 10 Monate nach der Kastration.

Hmm, aber sollten Kastration und Griess wirklich im direkten Zusammenhang stehen, habe ich vermutlich schon bald eine zweite Patientin .
Die Sache ist nämlich die, Flöckli hat eine Schwester, Buffy. Flöckli und Buffy hatten bisher mit einem Abstand von ein paar Monaten  immer die gleichen Krankheiten. Auch Hautpilze bekommen die zwei immer zusammen (beide sind sehr anfällig auf Stress) und zwar immer nur die Beiden. Auch Buffy hatte Zysten, die plötzlich sehr schnell gewachsen sind. Sie wurde kastriert, als die Zysten zu gross wurden...


Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, dass ich für Flöckli noch eine Lösung finde, die ihr Leben angenehmer macht, denn so kann es nicht bleiben, auf keinen Fall. Vorallem weil sie es absolut nicht mag, wenn sie aus dem Gehege genommen wird, das bedeutet für sie mehr Stress als für die anderen Meerli, das merkt man ihr deutlich an. Ihren aktuellen Hautpilz bekam sie nämlich genau dann, als ich ihr öfters den Po säubern musste :traurig:
Lg
Manu

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Vio

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 6 am: 06. Mai 2016, 14:40 Uhr »
ich hoffe, meine aussage kam nicht als kritik rüber, war es nicht, denn die OP war sicher notwendig und ich meinte auch im vorherigen post, dass es einfacher ist, tipps zu geben, wenn man weiß, was schief läuft, aber ich meinte das natürlich nicht im sinne von "ey, geh endlich mal zum TA, ferndiagnosen helfen nicht". weiß ja, dass du alles für sie tust, was geht! :-)  :fr:

ich drücke die daumen, dass beide, flöckli und buffy noch lange glücklich bei dir sein können :-) mit der fütterungsumstellung jetzt hast du schon mal das wichtigste dafür getan  :fr:

hast du schon mal in stressigen situationen notfall-bachblüten (rescue mischung von bach) probiert, in den nacken oder auf/hinter die öhrchen zu reiben? manchmal hilft das, dass sie sich nicht so arg stressen bzw. besser mit dem stress zurecht kommen :-)
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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 7 am: 09. Mai 2016, 10:26 Uhr »
Vio, ich fasse das nicht als Kritik auf, keine Sorge  :-)
Bachblüten habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert, wäre aber vielleicht noch ein Möglichkeit, gerade wenn mal wieder diverse Rangstreitereien im Gange sind. Mein Frühkastrat Joschi kommt jetzt dann in die Rappelphase, dann wäre etwas Unterstützung sicher nicht verkehrt...

Ich habe morgen Abend einen Termin beim TA, es ging leider nicht früher, ich komme Momentan kaum von der Arbeit weg. Ich schaue auf jeden Fall, dass von den euch genannten Werten so viele wie möglich überprüft werden. Flöckli bekommt im Moment von mir Schmerzmittel, jetzt geht sie wieder häufiger spazieren und ich sehe sie oft am Gras mümmeln.

Der Stress und das geschwächte Immunsystem fordern aber weiter ihren Tribut, Flöckli hat Milben.  :traurig: Ihr bleibt im Moment wirklich nichts erspart. 
Lg
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Vio

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 8 am: 09. Mai 2016, 12:18 Uhr »
ach mensch  :traurig: wie blöd! hast du kokosöl da? die kleinen viecher kann man damit gut vertreiben und dann mit insecticide 2000 in der umgebung killen.
drücke die daumen  :fr:
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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 9 am: 09. Mai 2016, 16:04 Uhr »
Hmm, Kokosöl/fett könnte ich besorgen, aber insecticide 2000 wär mir nicht bekannt, dass ich das hier in der CH bekomme... Laut Website soll das Mittel gegen praktisch alle Insekten helfen, aber im Gegenzug Warmblüter nicht schaden? Ich als Laie werde bei solchen Werbeversprechen   misstrauisch :-)

Vermutlich kann ich es eh nicht in angemessener Frist auftreiben, aber hat schon wer Erfahrungen damit gemacht auf Einstreu? Da heisst es doch, dass die Wirkung vermindert sei bei saugendem Untergrund? Ich lasse mich gerne belehren, aber bei 15m2 10 cm tiefer Einstreu , diversen Heuecken, Mulchrennstrecken, die täglich gemistet/erneuert  werden, bringt man da genügend Milben weg?
Wobei, mir fällt gerade auf, dass sich die Frage eigentlich erübrigt, würde ich die Tiere spotten, hätte ich keine einzige Milbe in der Umgebung gekillt, trotzdem sind die Tiere, sobald sie wieder frei von Milben sind, ja nicht gleich wieder neu befallen...
Würde dann das Kokosöl allein nicht bereits ausreichen?
Lg
Manu

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Saubergschweinchen

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 10 am: 09. Mai 2016, 16:51 Uhr »
Was für Milben hat sie denn? Das ist absolut wichtig zu wissen denn gegen Grabmilben braucht man mit Kokosöl und Insectizide nicht anfangen.

Ich verwende Insectizide im Stall...gegen Fliegen, Spinnen, Haarlinge...das Zeug ist top. Es enthält nur Chrysanthemenextrakt und ist damit in der angewendeten Dosierung tatsächlich völlig unschädlich für Warmblüter. Man könnte auch die Tiere damit einsprühen...mach ich aber nicht denn auch wenig Gift ist eben Gift darum das Kokosöl und die Umgebungsbehandlung.
Natürlich sprüht man das nicht aufs Streu  ;)

Man mistet alles ordentlich dann werden Boden, Wände und Einrichtungsgegenstände gesprüht und dann streut man wieder ein. Die Wirkung hält vier bis sechs Wochen. Das kann ich so bestätigen, ich sprühe es auf die Fenster und habe im Sommer keine lebenden Fliegen...fliegt wieder was dann sprüh ich nach.
Es ist Kontakt und Frassgift und absolut zuverlässig, ich habe es 2013 angefangen weil ich da noch einen Maden-gefährdeten Kaninchenkastraten hatte.
Ich bin keiner der auf Werbeversprechen baut aber in dem Fall ist es absolut zutreffend und den Schweinen schadet es nicht wenn sie in ein behandeltes Gehege ziehen...nur beim Sprühen sollten sie nicht drin sitzen.

Kokosöl treibt die Krabbeltiere vom Schwein und dann sind sie unten und brauchen einen neuen Wirt...sie gehen also auf ein anderes oder warten bis das Kokosöl verflogen ist...damit allein bekommt man es nicht in den Griff.
Man treibt sie runter und killt sie in der Umgebung...außer es sind Grabmilben die verlassen das Tier nicht, sie leben in der Haut und da muss man mit Spot ons ran.

Manu

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 11 am: 09. Mai 2016, 19:27 Uhr »
Ich danke dir für die Ausführung Steffi, ich frag halt manchmal provokativ, das ist nicht böse gemeint, ich bin nur neugierig :-)
Und ein Tag, an dem man nichts Neues lernt, ist ein verschwendeter Tag ;-)

Hätte mir ja auch selbst einfallen können, dass sich Vio vermutlich auf die Haarbalg/Pelzmilben etc. bezieht  :wall:

Trotzdem interessiert es mich, wie das in der Realität umsetzbar ist, denn falls ich dich jetzt richtig verstanden habe, müsste ich- wenn es keine Grabmilben wären- rund 150kg Einstreu entsorgen, 13 Schweinchen ausquartieren und dann alles einsprühen und wieder mit frischer Einstreu füllen.

Ich frage mich einfach, ob es nötig ist, die Milben in der Umgebung zu eliminieren? Pilzsporen, Milben etc. sind ja eh immer latent vorhanden und "überfallen" dann oft die geschwächten Tiere, oder liege ich da falsch?
Es müsste doch auch reichen, das befallene Tier zu behandeln und gleichzeitig, soweit möglich, für eine Verbesserung der Umstände zu sorgen? Sprich Stress reduzieren, das Immunsystem bei kranken Meerlis stärken usw.

Aber das Insecticide wäre zum Beispiel was ganz Tolles gegen die Ameisen, die ich mir mit dem Gras in die Wohnung schleppe *grübel*.


Und nochmals:
Entschuldigung, falls ich irgendwie schnoddrig rüberkommen sollte, meine das absolut nicht so- sonst einfach sagen, dann übe ich mich noch ein wenig im "liebevollen" Tonfall  ;)
Lg
Manu

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Murx Pickwick

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 12 am: 09. Mai 2016, 20:05 Uhr »
Ich denke, wir sind hier im Forum alles Querdenker, Individualisten und besondere Menschen ... da läuft selten alles reibungslos in der Kommunikation. Aber wenn es Probleme gibt, kann der Betroffene es ja ansprechen und fast immer stellt sich dann raus, daß das alles nicht so schlimm gemeint war.

Es kommt auf den Platz und das Management drauf an, ob es reicht, einfach nur das Immunsystem zu stärken etc ... was man beispielsweise in der Natur hat, das ist Sonne - die gibts in den meisten Wohnungen nicht wirklich, bzw nur eine sehr stark gefilterte Form davon. Das hat ne Menge Nachteile:
- Meerschweinchen bekommen nicht genügend UV-Licht bestimmter Wellenlänge ab, um Vitamin D zu bilden.
- Das UV-Licht kann wegen Nichtexistenz und Vielzuwenigda keine Krankheitserreger abtöten.
- Meerschweinchen wurden über die Jahrtausende auf glattem, desinfizierenden Lehmstampfboden oder auf Felsenboden gehalten - ohne Einstreu. Sie sind nicht daran angepaßt, daß ihre Lästlinge und Ektoparasiten sich einfach so in die Einstreu verziehen können und ihnen bei bester Gelegenheit wieder auflauern können.
- Der Platz reicht in den meisten Haltungen nicht aus, daß Meerschweinchen tatsächlich ihre Schlafplätze bei Ektoparasitenbefall kurzerhand umlagern können. Über die Jahrtausende hatten sie dafür mind. 20qm Platz ... klar, haben sie sich auch mit +-40 anderen Schweinchen teilen müssen - aber dennoch konnten sie besonders belastete Ecken meiden, was eben auf 2qm nicht mal möglich ist, wenn es sich nur um ein Einzelschwein handelt.

Wenn die Nachteile der mordernen Haltung nicht überhandnehmen, dann funktioniert es trotz suboptimaler Bedingungen - aber dann treten meist eh keine Pelzlinge oder ähnliches auf.
Bei den Grabmilben scheint es eher der Gruppenstreß zu sein, der ihnen die Chance gibt, sich unbotmäßig zu vermehren. Bei mir waren es trotz Weidehaltung und Außenhaltung immer die Meerschweinchen gewesen, die im Rang gefallen waren, die unter Grabmilben litten - und die hatte ich eigentlich immer spotten lassen.
Daß heißt, so ganz stimmt das nicht - einen Grabmilbenbefall hatte ich bei einem Kerl, den ich auf Urlaub mitgenommen hatte ... er hatte zwar seinen Partner, aber alleine der "Umzug" war für ihn schon Streß genug.

Manu

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 13 am: 09. Mai 2016, 20:53 Uhr »
Ja, dieses Forum ist ein ganz besonderes. Sonst bin ich in keinem Forum mehr unterwegs, der Tonfall und die immer gleichen Themen sind mit der Zeit doch sehr ermüdend...

Hmm, demzufolge wäre ja praktisch die Haltung auf glattem Untergrund, zb. Fleece die natürlichere Haltung. Ist vermutlich vergleichbar mit einer Wohnung einmal mit Parkett und einmal mit Teppich, ist ja klar, wo sich da im gleichen Zeitraum mehr "Ungeziefer" breitmacht.

Das mit dem Schlafplatz umlagern finde ich jetzt interessant, ich beobachte nämlich seit einiger Zeit, dass Flöckli nicht mehr an ihrem Lieblingsplatz liegt, sondern als einzige in der Gruppe regelmässig ihren Schlafplatz wechselt und auch nicht mehr zu den "alten" Plätzen zurückkehrt. Das kann auch Zufall sein, aber passt genau zu deiner Beschreibung :-)

Und was ich mir für Gedanken gemacht habe, wenn wieder mal eines der Meeris aus heiterem Himmel mit Grabmilben angelaufen kam. Ich dachte in solchen Momenten, dass ich eine katastrophale Haltung haben muss, dass mich diese Milbengeschichten nie ganz loslassen. Aber es kann schon einen Zusammenhang geben, ich hab ja noch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, aber die anderen beiden Grabmilben-Fälle traten immer ein paar Monate nach einer VG auf, als sich die Neuen nicht mehr mit den niederen Rängen zufrieden gaben, sondern sich über Tage hinweg mit den Älteren anlegten, die "abgeschossenen" Meeris bekamen dann Milben,...

Das Thema natürliches Sonnenlicht hatte ich schon mal kurz mit Vio angesprochen, aber nicht weiter vertieft... Könnte man das denn in der Wohnung mit speziellen UV-Lampen versuchen nachzubilden? Müsste die Beleuchtung vollflächig oder eher partiell sein?
Lg
Manu

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Vio

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Antwort: Blasengriess bei Flöckli
« Antwort 14 am: 09. Mai 2016, 23:01 Uhr »
ich hab irgendwie haarlinge gelesen, entschuldigung... hätte sonst wegen grabmilben nochmal nachgefragt, da hat steffi sonst ja recht, die kann man leider mit kokosöl nicht vertreiben.

das sind halt die typischen probleme, die generell die haltung so mit sich bringen, wenn man kein riesiges waldstück hat für die tiere  :traurig: aber bei einem guten immunsystem sollten sie das packen können, bei flöckli wissen wir ja, dass es hapert.

ich kann die osram ultra vitalux empfehlen als UV lampe. ich beleuchte das gehege ganz (einfach, weil es durch die lampe eh ganz ausgeleuchtet wird, 6qm sind ja nicht so viel) für ca. 30 min und die lampe ist in 1,5 m höhe; sie haben aber schutz vor dem licht in den häuschen, wenn sie es nicht wollen (oder können eben das zimmer verlassen).
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