Autor Thema: Gehegegestaltung für 2 Böcke  (Gelesen 8833 mal)

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Meerli20

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Gehegegestaltung für 2 Böcke
« am: 03. Februar 2021, 15:47 Uhr »
Hallo an alle Schweinchenfreunde!  :lieb:

Ich bin neu hier in diesem Forum und hab mich und meine Meeris schon mal kurz vorgestellt.  :-)

Ich halte zwei Jung-Böckchen im Alter von 2 Monaten und fast 3 Monaten. Die Beiden sind zusammen aufgewachsen und verstehen sich soweit prächtig.
Merlin, der Ältere ist wohl soweit der Rangoberste, falls man das zur Zeit so sagen kann. Maxi, der Jüngere, hat zwar manchmal versucht ihn zu besteigen, aber wohl keinen Erfolg gehabt. Sie fressen gemeinsam und liegen gerne beieinander. Merlin ist etwas schüchtern, deswegen bietet Maxi ihm Schutz und ist der Neugierigere von Beiden.

Aktuell wohnen sie in einem EB von 1,40m * 1m. Ich werde die nächsten Tage auf 2*1m aufstocken mit täglichem Auslauf. Leider gibt meine Wohnung momentan nicht mehr Fläche her...

Ich hätte gerne Tipps zur korrekten Gehegegestaltung, sodass sie sich aus dem Weg gehen können und es so wenig mögliche "Konfliktorte" gibt, wie es eben geht.
Momentan haben sie eine Futterschale für Frischfutter + 1 Schale für etwas TroFu und eine Schale mit Wasser.
Unterstände haben sie 3 Stück + ein Häuschen mit 2 Eingängen, dass sie sich im Moment noch teilen.

Wie könnte ich das neue Gehege so gut wie möglich für die Beiden gestalten?

Liebe Grüße!

Narnia

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 1 am: 03. Februar 2021, 22:34 Uhr »
Ich werde einfach ein paar Anregungen schreiben, von denen vielleicht einige auf Deine Situation passen:

Gut dass Du das Gehege erweitern willst! Noch sind Deinen Jungs nicht in der Rappelphase und auch nicht ausgewachsen. Für zwei Jungs würde ich wenn irgend möglich mehr als 2x1m bauen - falls Du Songmics verwendest, kannst Du vielleicht noch etwas mehr herausschlagen, z.B. auch über Eck.

Ich habe hier in dem Zimmer, in dem unsere Schweinchen frei leben, die meisten Möbel hochgestellt. Ein Bücherregal lässt sich z.B. mit 2 Kalksandsteinen um rund 15cm höher stellen und bietet dann einen schönen Unterschlupf für Schweinchen. Bei einem mittelgroßen Schrank habe ich 6 Kalksandstein aufgestellt, Bretter daraufgelegt um die Last zu verteilen und einen sehr beliebten Rückzugsort zusätzlich gewonnen. Vielleicht ließe sich so bei Dir auch noch etwas mehr Platz für das Gehege gewinnen? Natürlich muss man dann mit Inkontinenzunterlagen und Tüchern darüber den Boden schützen.

Bei zwei Tieren würde ich maxmial 1 Haus mit 2 einander gegenüberliegenden Eingängen und 2 Unterstände oder Tunnel nutzen, insgesamt also 3 Teile. Andernfalls bleibt m.E. zu wenig Lauffläche in kleinen Gehegen.

Alle Gegenstände stelle ich so auf, dass immer noch ein Schweinchen zwischen Gehegerand und Haus oder Tunnel hindurchpasst. Das schafft zusätzliche Laufstrecke. Wichtig ist es, keine Engstellen zu haben, in denen ein Schweinchen "gefangen" werden kann.

Über Weidentunnel oder kleine Hocker oder Unterstände kann man schön weiche Handtücher hängen. Darunter verstecken sich unsere Jungs gerne und sie mögen den Stoff auf dem Körper.

Hängematten und Kuschelsäcke sind oft beliebt bei Schweinchen.

Ich würde möglichst noch eine Etage einfügen. Die gibt Deckung ohne Platz unten wegzunehmen und oben zusätzliche Lauffläche und Rückzugsmöglichkeiten. Sie sollte gerade bei Jungs möglichst tief sein, eigentlich 60cm, aber zumindest würde ich 50cm wählen.

Wenn sie sich eingewöhnt haben - also vermutlich in einige Wochen - kannst Du die Sachen ab und an umstellen. Das gibt Abwechslung und regt zum neuen Erkunden an. Aber solange alles neu ist, würde ich auf unnötige Veränderungen verzichten.

Du kannst auch z.B. einen alten Kopfkissenbezug auf einem Stab oder einer Schnur quer durch das Gehege hängen. Das ergibt eine Abtrennung unter der sie aber hindurchlaufen oder auch liegen können.

Gerade wenn das Gehege neu ist und falls sie noch ängstlich sind, kann es für sie schön sein, wenn Du einen Teil mit einem großen Tuch von oben abdeckst.

"Waschanlagen" sollen auch beliebt sein. Das will ich demnächst noch versuchen.

Auf Trockenfutter würde ich gänzlich verzichten. Auch das getreidefreie Trockenfutter ist unnütz bis schädlich. Getrocknete Blätter u.ä. gebe ich im Winter ab und an, aber nichts, was gemahlen und gepresst ist. Bei Interesse kann ich Dir gerne noch Links dazu geben. Hier im Forum findest Du viele Anregungen für gesunde Ernährung. Dazu gehören bei uns auch täglich frische Zweige. Im Winter haben sie zwar keine Blätter, werden aber dennoch sehr gerne benagt. Natürlich gehört auch gutes Heu immer dazu. Das hattest Du vermutlich nur nicht erwähnt.

Vio

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 2 am: 03. Februar 2021, 23:36 Uhr »
Hallo  :winke:
Narnia hat zur Gehege-Gestaltung ja schon einiges geschrieben und nette Ideen genannt :-)
Wollte kurz auf diesen Thread hier hinweisen, da wurde ganz viel schon zu Platzbedarf und Gehegeeinrichtung geschrieben: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1927.0
Vielleicht ist da noch der ein oder andere Tipp für dich dabei :-) Weiter unten da kann man auch meine Gehege auf Fotos sehen.

Worauf ich unbedingt noch eingehen mag, ist das Alter deiner beiden Jungs.
Eigentlich sind die Schweinchen noch viel zu jung in diesem Alter, um alleine miteinander zu leben.
Von "aufgewachsen" kann hier absolut nicht die Rede sein - sie sind vergleichbar mit Menschen-Kleinkindern.
Ich schildere dir mal meine Meinung oder Erfahrungen dazu jetzt, das ist nicht allgemeingültig oder unbedingt zwingend richtig :-)

Für mich ist 1 Monat Meerschweinchen Leben heutzutage ungefähr vergleichbar mit ca. 1 Jahr Menschenleben - kann man nicht ganz so sehen, aber ein bisschen schon. Jungtiere gehören in Meerschweinchengruppen mit am besten 2 erwachsenen Tieren, aber niemals alleine in ein Zuhause.
Erst mit 1-1,5 Jahren sind Meerschweinchen erwachsen, bis dahin müssen sie mit erwachsenen Tieren leben, die sie erziehen und ihnen einiges beibringen. Gerade in den pubertären Rappelphasen (die kommen noch, vor allem im Alter von ca. 6 Monaten bis 12 Monaten - immer etwas unterschiedlich je nach Tier, vielleicht etwas grob vergleichbar mit Trotzphase und Pubertät beim Menschen) kann es sonst unschön werden, wenn sie keiner zur Ruhe ruft. Auch lernen sie so manchmal nicht richtig die Kommunikation mit anderen Meerschweinchen, weil es ihnen niemand beibringt. Das wird später, wenn ein Partner stirbt und ein neuer kommen soll, dann manchmal problematisch, weil diese Tiere manchmal nicht die selbe Sprache sprechen.
Muss alles nicht, aber kann. Den Jungschweinen wird auch völlig die Möglichkeit genommen, weiterhin einiges von den erwachsenen Tieren zu lernen und durch sie Sicherheit zu erhalten. Das ist wirklich schade für die Kleinen.

Meerschweinchen sind wirklich hochsoziale Tiere, die in Gruppen eine Art Kindergarten und auch Grundschule anlegen. Das ist schön für alle Tiere, die jüngeren und die älteren :-)
Die älteren Schweinchen wechseln sich mit der Betreuung der Kleinen ab und unternehmen Ausflüge mit ihnen, lehren ihnen Dinge, schimpfen, wenn sie sich unmöglich verhalten. Das gibt den Kleinen Sicherheit, zeigt ihre Grenzen auf und zudem werden sie zu Artgenossen freundlicher, können bestimmt, aber höflich ihre Meinung ausdrücken und durchsetzen und später können sie dann auch andere Jungtiere so ausbilden.
Das alles wird Jungtieren unter Umständen genommen, wenn sie kein Erziehertier in ihrem ersten Lebensjahr bei sich haben.

Daher gibt eigentlich (ausser im Sonderfall) kein wirklich seriöser Züchter und auch keine gute Notstation solche Jungtiere in ein neues Zuhause, wenn da nicht mind. ein Erziehertier ist, was ca. 1 Jahr alt ist und selbst gut sozialisiert scheint/selbst einen guten Erzieher hatte.
Manche sagen, es reicht, wenn die Jungschweine 2-3 Monate bei erwachsenen Artgenossen waren. Der Meinung bin ich nicht, da die Phasen, wo sie sich austesten (Pubertät eben) ja viel später kommt und dann auch ein Erzieher wichtig wird. Ggf reichen 2-3 Monate zum "Sprechenlernen" bei manchen Meerschweinchen aus, aber Höflichkeit und respektvolles, soziales Verhalten und differenzierte Kommunikation lernen sie erst später und im Laufe der Zeit.

Meerschweinchen, die nie erzogen wurden, enden manchmal einsam, weil sie später mit anderen Meerschweinchen schlechter kommunizieren können, nicht "höflich" genug sind und es dann oft zu Streit und Prügeleien kommt.
Wir haben oft solche Tiere in der Notstation (einer guten Freundin) und ich hatte auch einige schon, die ich in meine Gruppe integriert habe - es ist manchmal die Hölle für diese Tiere. Sie verstehen nicht, warum die anderen sie nicht verstehen, wollen nichts Böses, aber wissen nicht mit den anderen zu kommunizieren. Fühlen sich dann schnell angegriffen und greifen zurück an. Ich kenne Tiere, die deswegen im Alter alleine bleiben mussten.
Das ist also eine der Herausforderungen mancher "erfahrener" Meerschweinchenhalter: solche Tiere wieder in Gruppen einzugliedern. Nicht witzig, für die Tiere zum Teil lebensgefährlich und es ist wirklich hart mit anzusehen und auszuhalten.

Manche Halter sagen: "hey, meine Tiere sind dennoch gut geraten, auch ohne Erzieher!"
Das kann natürlich sein, gibt es auch - ist in meinen Augen aber in der Regel eher nicht so.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Menschen dann wirklich erkennen können, wann ein Meerschweinchen gut sozialisiert ist.
Das ist natürlich Definitionssache, für mich hängt es z.B. davon ab, wie die Meerschweinchen mit Artgenossen umgehen. Ob sie erst mit Mimik und Gestik versuchen, sich zu unterhalten und auszudrücken, oder ob sie gleich auf die anderen losgehen, ohne zu kommunizieren.

Tiere, die z.B. sofort auf andere losgehen, ohne vorher andere Gesten zu nutzen, Taktiken zur Beschwichtigung zu fahren, Kompromisse aushandeln wollen, sind in meinen Augen also nicht gut sozialisiert (oder haben schon schlechte Erfahrungen gemacht und reagieren aus Angst so - das kann auch sein).
Das ist ein Thema, über das man wohl Bücher schreiben könnte, wo jeder andere Ansichten hat oder andere Erfahrungen gemacht hat und sprengt jetzt hier den Rahmen  :g:
Ich denke allerdings, dass mittlerweile die meisten Meerschweinchen nicht mehr richtig gut sozialisiert sind: eben weil u.a. immer Jungtiere rausgegeben werden ohne Erzieher und sich das immer mehr ausprägt.
Vermutlich kennen die meisten Menschen nur unsozialisierte oder nicht gut sozialisierte Meerschweinchen. Das weiss ich nicht, ist aber eine Vermutung.

Deswegen kämpfe ich dagegen, dass Jungtiere ohne Erzieher aufwachsen: es ist so schön, mit friedlichen, gut sozialisierten Meerschweinchen :-)
Ich hatte hier mal zwei Jungs, die gut sozialisiert waren und die miteinander um Mädels gekämpft haben: es hat keiner den anderen körperlich berührt über sehr lange Zeit. Sie haben die ganze Zeit Gesten getauscht und so diskutiert, ihre Mimik sprach Bände. Es gab auch friedliche Pausen, da sind sie sich einfach aus dem Weg gegangen zum Schlafen und Futtern.
Als es dann, nach mehreren Tagen, zu vorsichtigen Angriffsversuchen kam (nach Tagen erste Versuche! Unsozialisierte Tiere stürzen sich manchmal direkt aufeinander, ohne erst darüber zu kommunizieren) habe ich getrennt, da es aussichtslos schien und immer schlechter wurde, sie zusammen in einer Mädelsgruppe zu haben.
Aber so läuft es meiner Einschätzung nach (im Optimalfall) mit sozialisierten (gesunden) Meerschweinchen: da muss man oft keine Angst haben, dass sie sich ernsthaft verletzten. Vergesellschaftungen mit Haremsgruppen, aber auch in Bockgruppen könnten friedlicher ablaufen, als es oft der Fall ist.
Und in der richtigen Kombination (und richtiger Haltung) bekommt man bei sozialisierten, gesunden Tieren in der Regel dann auch immer eine schöne Gruppe hin :-) (unter den richtigen Voraussetzungen: bei Jungsgruppen vorausgesetzt, dass alle generell Böckchen-verträglich sind; bei Haremsgruppen mit mehreren Jungs muss es sehr viel Platz geben und genug Mädels).

Dies wird heutzutage immer schwerer, weil die unsozialisierten Meerschweinchen meist gleich drauf prügeln, der Gegner dann zurück und so endet es am Ende in einem gefährlichen Kampf oder einer nie enden wollenden stressigen chronischen Streit-Situation.

Sorry, ist etwas lang geraten der Text. Ich hoffe, es erschlägt dich nicht! Es soll kein Angriff an dich sein, bitte nicht falsch verstehen!
Im Netz findet man noch nicht so viel Gescheites zur Erziehung von Meerschweinchen (leider) und daher war es mir wichtig, meine Meinung dazu zu erklären :-)
Bestimmt mache ich in Zukunft hier mal einen Thread auf im Forum, um das Thema mit anderen Haltern zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, um auch noch mehr dazuzulernen :-)

Da du jetzt wohl nicht genügend Platz hast, um ein weiteres Schweinchen als Erzieher aufzunehmen, bleibt zu hoffen, dass sie in dieser kurzen Zeit schon einiges von den erwachsenen Schweinchen gelernt haben und gut kommunizieren und in den Rappelphasen freundlich bleiben.
Schade, dass du da scheinbar an eine Adresse geraten bist, die sich diesbezüglich nicht auskennt oder der egal ist, was mit ihren Tieren geschieht. Sonst hätte man dir definitiv zu einer anderen Meerschweinchen-Kombination raten sollen, z.B. zwei Jungs ab einem Alter von 1 Jahr (denn auch ein Baby alleine sollte nicht sein unter Erwachsenen oder mit einem Erwachsenen).
Als Haltungs-Anfänger weiss man das alles ja nicht und ist auf gute Beratung angewiesen.

Das soll jetzt alles wie gesagt keine Kritik an dir sein, du wusstest es ja nicht anders. Es ist einfach immer wieder schade, dass Meerschweinchen nach wie vor von Menschen in dieser Kombination verkauft oder vermittelt werden.
Ich kenne Meerschweinchen, die trotzdem ganz gut geraten - ich kenne aber auch Totalkatastrophen.
Ich kenne auch Schweine, die einen Erzieher hatten und dennoch Raufbolde sind, weil sie so einen Charakter haben - klar, das gibts halt auch, aus verschiedenen Gründen  :roll:
Aber ein guter Erzieher macht schon einen extremen Unterschied in der Regel, das wird einem meist erst bewusst, wenn man mal Jungtiere in einer sehr guten Gruppe (=gutes soziales Umfeld und mehrere Erzieher, so dass kein Erziehertier überlastet ist) aufwachsen gesehen hat.
Daher würde ich immer zu einem Erzieher raten, das ermöglicht den Keinen die besten Chancen auf ein schönes friedliches Leben :-)

Das ist jetzt in diesem Fall hier nicht möglich, aber ich wollte es unbedingt erwähnen hier, da hier ja auch andere mitlesen, die sich vielleicht Meerschweinchen anschaffen wollen :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 3 am: 05. Februar 2021, 08:20 Uhr »
Danke euch Beiden für die ausführlichen Antworten!  :-)

@Narnia
Danke für deine Tipps zur Gehegegestaltung. Ich werde versuchen eine 2. Etage einzubauen, fände das auch ganz schön für die Beiden.
Ich hab mich jetzt für ein Häuschen mit zwei Unterständen entschieden. Dazu hab ich noch 2 Weidebrücken, einen Kuschelsack und in Zukunft kriegen die Beiden noch eine Hängematte dazu. ;-)

Gute Idee mit der Abtrennung des Geheges durch Stoff. Und das mit den Waschanlagen finde ich auch eine super süße Sache. :)

Was ich noch gelesen habe ist, dass man die Unterschlüpfe möglichst so platziert, dass sich die Meerschweinchen mal nicht sehen können, bzw. so auch aus dem Weg gehen können.
Kannst du das auch bestätigen?

Gerne kannst du mir den Link zur Ernährung schicken.
Ich hab hier durch das Forum jetzt auch gelernt, dass sie Zweige und Blätter brauchen. Am Wochenende kann man das ja mit einem schönen Spaziergang verbinden. :)
Gutes Bio-Heu haben die Beiden immer und bekommen zwei Mal am Tag Frischfutter.
Im Futternapf stelle ich immer etwas getrocknete Kräuter, in denen auch getrocknetes Gemüse und Löwenzahn drin ist. Hab ich richtig verstanden, dass ich davon auch eher weniger füttern soll?

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 4 am: 05. Februar 2021, 08:26 Uhr »
@Vio

Ganz ehrlich, ich würde mich zukünftig auch nicht mehr für Jungtiere entscheiden, wenn ich nicht die Möglichkeit habe einen Erzieher anzubieten. Ich hoffe natürlich, dass die Beiden gut geraten und es zukünftig kein Problem geben wird, falls doch ein neues Meeri einziehen soll, z.B. beim Tod.

Ich finde es total putzig, dass du den Meeri-Kindergarten erwähnt hast. Tatsächlich war mir das einfach nicht bewusst, dass sie so erzogen werden von den Älteren. Und könnte ich meine Entscheidung rückgängig machen, würde ich es wahrscheinlich auch tun. Obwohl mir die Beiden sehr ans Herz gewachsen sind und ich trotzdem versuchen werden, ihnen ein schönes Meeri-Leben zu ermöglichen.

Ich danke dir auch für deine ehrlichen Worte und deine konstruktive Kritik, die ja auch auf deine Erfahrungswerte zurückgeht. Ich bin sehr froh hier im Forum zu sein und immer etwas dazulernen zu können.

Würdest du mir empfehlen die Beiden kastrieren zu lassen? Und sollte das in den ersten 6 Lebensmonaten passieren oder könnte man das auch bis zu einem Jahr strecken?

Narnia

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 5 am: 05. Februar 2021, 10:07 Uhr »
Die Probleme von Trockenfutter werden bei diebrain anschaulich gezeigt und beschrieben: Quellversuche Trockenfutter (Es gibt insgesamt m.E. deutlich bessere Informationen für Schweinchen als bei diebrain, aber diese Seite und manches andere finde ich interessant.)

Es geht nicht darum, dass ein Schweinchen gleich tot umfällt, weil es etwas Trockengemüse frisst. Nur die Frage ist: Ist das gesund oder könnte ich etwas besseres geben. Am Beispiel von getrockneten Karottenstücken und getrocknetem Löwenzahn kann man das einfach beantworten: Ja, frische Karotte und frischer Löwenzahn oder ersatzweise z.B. frischer Petersilie.

Das Problem ist bei allem Trockenfutter, dass Meerschweinchen oft gar nicht oder zumindest zu wenig trinken, um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Die natürliche Hauptnahrung besteht aus Gräsern, Wildkräutern und Blättern. Alles enthält viel Flüssigkeit, so dass zusätzliches Trinken normalerweise nicht nötig sein dürfte.

Unsere Schweinchen bekommen dagegen schon relativ viel getrocknetes Futter in Form von Heu. Das ist vermutlich schon nicht ungefährlich, aber in vielen Gegenden gibt es einfach monatelang kaum oder kein frisches Grünzeug von der Wiese. Zusätzlich zum Heu weiteres trockenes Futter zu geben, verstärkt natürlich das Problem. Blasensteine und -gries können z.B. eher entstehen, wenn die Blase nicht ausreichend gespült wird.

Erbsenflocken o.a. Gemüseflocken haben natürlich noch das zusätzliche Problem für die Zähne und den Darm, dass das Gemüse zunächst vermahlen und dann gepresst wird. Es hat also keine natürliche Struktur mehr. Zudem verlieren alle Lebensmittel durch Trocknung einen mehr oder minder großen Anteil ihrer Vitamine.

Ich halte es bisher so, dass sie außer Heu nur getrocknete Blätter als Ersatz und ganz selten, wenn ich nichts frisches davon bekomme, Dillstängel o.ä. bekommen. Die Schweinchen haben den Vorteil, dass sie nicht selbst der "Versuchung" von "ungesunden" Lebensmitteln widerstehen müssen, wie es bei uns der Fall ist. Wenn wir ihnen das ungesunde nicht anbieten, vermissen sie es neben dem gesunden Futter sicherlich nicht.

Zu den Zweigen: Es braucht manchmal Zeit und einige Versuche, bis sie sie mögen, aber von sieben Schweinchen, bei denen ich es versucht habe, haben alle begeistert davon gefuttert. Ich muss nur die richtigen Arten zur richtigen Jahreszeit herbeibringen. ;-)

Solange die Jungs wirklich entspannt miteinander sind, kann man die Einrichtung beliebig stellen. Sobald Stress droht oder da ist, hilft es schon, wenn sie sich so legen können, dass der andere sie nicht sieht. Das ist ja auch einer der Vorteil der Tücher.

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 6 am: 09. Februar 2021, 14:14 Uhr »
Hallöchen :)

Es gibt ein Update:

Am Wochenende habe ich das neue Gehege für die Beiden aufgebaut. Sie haben jetzt weit über 2qm Grundfläche und lieben es ❤️ Selbst unser ruhiger Merlin rennt wie sonst was rum und popcornt fleißig. Das macht mich richtig glücklich. ☺️

Noch habe ich ein Häuschen im Gehege gelassen. Sobald sie älter und eingewöhntet sind, werde ich einen zusätzlichen Unterstand hinstellen. Am liebsten flitzen sie durch die Weidenbrücken durch und verstecken sich auf den Unterständen.

Als ich sie frisch ins neue Gehege gesetzt habe, gab es ein paar Rangeleien um die Randordnung. Maxi hat Merlin die ersten Minuten immer wieder gejagt und versucht zu besteigen. Was ich etwas komisch fand, war, dass sein Penis sogar ausgefahren war und er Merlin abermals „gerammelt“ hat. Ich dachte, besteigen sei Rangordnung. Aber dieses „Rammeln“ doch nicht, oder?

Auf jeden Fall war danach aber Frieden und die Beiden sind wieder ein Herz und eine Seele.

@Narina:
Zum Thema Ernährung schreibe ich zum späteren Zeitpunkt noch zurück. Aber ich wollte mich für deine ausführliche Antwort schon mal bedanken! :)

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 7 am: 09. Februar 2021, 14:50 Uhr »
So...zum Thema Ernährung hab ich noch eine Frage.

Ich schleiche das TroFu langsam aus, möchte jetzt in der Winterzeit trotzdem etwas getrocknete Kräuter und Blätter anbieten. Ansonsten bekommen sie viel Gemüse, etwas Obst (hin und wieder kleine Traubenhälften, da sie Obst eh nicht mögen) und Salatblätter sowie anderes Blatt-Grünzeug vom Gemüse und frische Kräuter.

Gerne möchte ich ihnen auch einen Medizinnapf mit Samen anbieten. Ich habe im Netz recherchiert und auf einer Seite folgende Mischung gewunden:
Buchweizen, Amaranth, Kürbiskerne, Leinsamen, Quinoa, Sesam, Sonnenblumenkerne, Silberhirse, Senegalhirse, Anissamen, Fenchelsamen, Hanfsamen, Mariendistelsamen, Japanhirse, Mannshirse, Rote Hirse.

Würdet ihr mir empfehlen diese zu bestellen und zu verfüttern? Ist dies ein guter Mix?

Hugomero

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 8 am: 09. Februar 2021, 15:09 Uhr »
https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=904.0

Hallo, ich hab hier mal den link zu den Saaten reingestellt, hoffe es klappt ..ansonsten bitte einfach die Suchfunktion nutzen..ich persönlich füttere gar keine Trockenkräuter, die können Gries und u.u Blasensteine fördern...Kröuter kannst du alles frisch geben, zb in türkischen Supermärkten findest Du auch Minze, Koriander ect..das mögen meine recht gerne
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Narnia

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 9 am: 09. Februar 2021, 15:18 Uhr »
Schön, dass sie mehr Platz haben und es nutzen (was zu erwarten war ;-) ).

Du schriebst am Anfang, dass sie auch Auslauf in der Wohnung bekommen. Machst Du das schon? Vielleicht erübrigt sich das folgende dann schon, aber vielleicht hilft es auch:

Oft ist es so, dass die Tiere kaum oder nie rausgehen aus dem Gehege, wenn sie scheu sind und das Gebiet außen fremd ist. Dann hilft es, falls sie überhaupt das Gehege alleine verlassen können, am Ausgang einen Tunnel aufzustellen und dahinter auch, so dass in unter Deckung hinausgehen können. Draußen brauchen sie dann auch Unterstände und natürlich Futter als Lockmittel. Natürlich muss alles, wo sie nicht hinlaufen sollen oder was sie nicht anknabbern dürfen wie Kabel und giftige Pflanzen, abgesperrt werden. Schweinchen passen durch relativ enge Stellen hindurch. Und da sie tendenziell überall hinpieseln, sollte der Boden geschützt sein. Auf glattem Boden wollen sie verständlicherweise gar nicht laufen, also muss auch der abgedeckt werden.

Man liest öfters Dinge wie "ein Auslauf, der nicht rund um die Uhr zur Verfügung steht, zählt nicht". Es stimmt, dass ein zu kleines Gehege nicht ausgeglichen werden kann durch z.B. 2 Stunden Auslauf pro Tag. Wenn durch zu wenig Platz Streit unter Jungs entsteht, reicht es nicht, wenn sie irgendwann später am Tag mehr Platz draußen haben. Den Platz brauchen sie sofort, wenn der Streit aufflammt.

Allerdings kann bei einem Gehege von ein paar Quadratmetern ein zeitweiliger Auslauf (möglichst täglich) eine Bereicherung sein, weil sie dadurch mehr erleben und sich mehr bewegen können.

Statt alle möglichen Stellen im Zimmer schweinchensicher zu machen, kann man natürlich auch z.B. mit Songmics-Elementen, Inkontinenzunterlagen und Stoff einen Auslauf aufbauen, der z.B. 3qm hat. Falls Ihr tagsüber nicht im Haus seid oder nachts das Zimmer nicht benutzt, könntest Du solch einen Auslauf auch immer in der Zeit aufgestellt haben.

Wenn ich es richtig verstehe, scheint Maxi langsam oder zumindest derzeit die Führung zu übernehmen?

Das Besteigen in Bockgruppen kann nach meinen bisherigen Beobachtungen unterschiedlich motiviert sein: Unterwerfungsgeste oder sexuelle Entlastung. "Befriedigung" will ich es nicht nennen, da es, wenn ich überhaupt richtig liege, nur eine Ventil oder ein Ersatz ist für die Begattung eines Weibchens. Die Schweinchen begehren ja nicht das andere Männchen, sondern sie brauchen nur eine Möglichkeit sich abzureagieren. Bei unseren ersten beiden Jungs halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass vor allem der eine seinen Bruder meistens aus diesem Grund bestiegen hat. Ich meine einen Unterschied im Verhalten beider Tiere erkennen zu können, ob es um Unterwerfung oder um Abreagieren geht.

Das andere, was ich mir vorstellen könnte, ist, dass das Dominanzverhalten immer auch durch Sexualhormone mit verursacht oder verstärkt wird. Das würde auch erklären, warum öfters, aber nicht immer, Böckchen etwas ruhiger im Umgang mit Geschlechtsgenossen werden, einige Wochen nach der Kastration.

Vio

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 10 am: 22. Februar 2021, 15:51 Uhr »
Wie läuft es derweil bei euch mit den Jungs, Meerli20? :-)

Ja, ich würde wohl generell zur Kastration raten, dann aber unter Gasnarkose (und Schmerzmittel natürlich) bei einem erfahrenen Meerschweinchen-Tierarzt. Wenn du möchtest, könnten wir dir da beratend zur Seite stehen bei der Tierarzt-Wahl.
Das Alter bei der Kastra würde ich vom Verhalten der Jungs abhängig machen, pöbeln sie herum in den Rappelphasen oder gar noch davor, lieber eher, ansonsten wenn sie freundlich und ruhiger bleiben, gibt es da keine Eile. Besser ist vermutlich aber eher, damit es erst gar nicht zum Eklat kommt  :g:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 11 am: 05. März 2021, 11:05 Uhr »
Hallo!  :winke:

Tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich gebe euch gerne ein Update.  :freu:

@Vio
Als hättest du meine Gedanken lesen können, wollte ich heute bzgl. der Narkosearten bei einer Kastration fragen. :)

Momentan sind die Beiden friedlich. Merlin tanzt gerne mal seine Rumba vor Maxi, aber ansonsten verstehen sie sich. Klauen sich ab und zu die leckere Paprika oder den Salat, aber schlafen öfters in der Nähe voneinander, rennen durch das Gehege und popcornen fleißig (gejagt haben sie sich nur kurz als das Gehege noch neu war).

Natürlich sehe ich die Kastra auch als notwendig an, jedoch sehe ich es auch ähnlich, dass es an sich, momentan, keinen Grund gibt.
Aber sie sind ja auch erst 2 und 3 Monate alt und kommen ja erst in die richtige Rappelphase. Ich habe gelesen, dass man sie dann am besten vor der den 6 Monaten kastrieren lassen soll, da es die Rappelphase durch die geringeren Hormone friedlicher gestalten könnte.
Könnt ihr das bestätigen?

Ansonsten habe ich eine Meeri-Erfahrene TA an meiner Seite, bei der ich mich nochmal bzgl. ihrer Narkosearten erkundigen muss.
Aber es gibt in meiner Nähe noch eine andere TA, die die beiden modernen Narkosearten definitiv anbietet -
Inhalationsnarkose oder diese Triple-Narkose.
Was würdet ihr mir da empfehlen?

Meerli20

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 12 am: 05. März 2021, 11:08 Uhr »
@Narnia

Ich habe an das Gehege einen Freilauf eingerichtet, der nochmals an die 2qm reicht, sodass sie viel Bewegungsfreiheit haben und diesen gerne auch nutzen. ;-)

Ansonsten bekommen sie regelmäßig auch Freilauf im Wohnzimmer, verstecken sich dann aber unter dem Sofa und bleiben auch dort :D
Vielleicht ändert sich das auch, wenn sie älter und sicherer werden, aber sie können es zumindest immer versuchen, das WZ zu erkunden. :)

Vio

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 13 am: 05. März 2021, 12:33 Uhr »
Für mich käme nur die Inhalationsnarkose für so einen Eingriff in Frage, natürlich unter Schmerzmitteln :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Narnia

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Antwort: Gehegegestaltung für 2 Böcke
« Antwort 14 am: 05. März 2021, 14:30 Uhr »
Ich habe bisher nur Erfahrung mit Inhalationsnarkose gemacht. Im letzten Jahr habe ich 5 erwachsene Böckchen unter Inhalationsnarkose kastrieren lassen. Alle, bis auf einen, der sich in ein Tuch eingewickelt hatte, haben auf der Rückfahrt, ca. 30-60 Minuten nach OP-Ende schon gefressen. Bei drei von ihnen hat man schon am gleichen Tag zu Hause nichts mehr gemerkt, 2 haben sich einen Tag etwas vorsichtiger bewegt. Ich kann also über diese Narkoseart nur Gutes berichten.

Allerdings ist es natürlich unerlässlich, dass zusätzlich ein Schmerzmittel gegeben wird, da das Gas das Schmerzempfinden nicht ausschaltet. Manche Ärzte geben vorab auch noch ein Mittel zum Sedieren, damit das Schweinchen nicht gegen das stinkende Gas ankämpft. Und ich glaube, dass es wichtig ist, dass der jeweilige Tierarzt viel Erfahrung mit der betreffenden Narkoseart hat - wie auch mit der OP selbst. Leider kann es sonst eher Komplikationen bis hin zum Tod des Tieres geben.

Ich habe unsere Jungs erst kastrieren lassen, als es aus meiner Sicht vom Verhalten her sinnvoll wurde, da ich massive Bedenken habe, ein gesundes Tier dem Risiko, den Schmerzen, dem Stess oder Trauma und auch der "Verstümmelung" auszusetzen. Ich finde, das ist nur gerechtfertig, wenn es dem Tier unter dem Strich einen deutlichen Vorteil bringt. Aber darüber könnte man viel diskutieren. Du findest hier auch einen Beitrag dazu: Kastration im Konflikt zur Wahrung der körperlichen Unversehrtheit.

Zu warten, ob oder bis es nötig wird, birgt natürlich auch das Risiko, dass sich die Jungs dann schon zerstritten haben oder die Wirkung bei einem dann vielleicht fast erwachsenen Tier geringer ist, als bei einem "Kleinkind". Andererseits vertragen sich zwei Jungs bei ausreichendem Platz oft und oft auch ohne Kastration. Da bleibt für mich hauptsächlich das Argument, was tun, wenn einer mit beispielsweise 6 Jahren alleine zurückbleibt. Dann kann man ihn nicht mehr kastrieren lassen, kaum ein Babyböckchen dazusetzen, da das beiden nicht gerecht würde und ein fremdes erwachsenes Männchen kann halt schon zu Streit führen.

Bei unseren 5 Jungs war eine Veränderung des Verhaltens zum Guten bei 4 zu sehen. Der fünfte wurde nur kastriert, weil ich damals damit rechnete, unter Umständen Weibchen dazuholen zu müssen. Er war auch zuvor problemlos. Wobei das alles nicht wertend gemeint ist. Ein Böckchen, dass ein anderes Böckchen verjagt oder bekämpft und Weibchen haben und decken will, verhält sich ja natürlich. Nur durch die Abweichungen unserer Schweinchen von den wilden Verwandten ist es überhaupt möglich, Männchen zusammenzuhalten.

Ich kann Dir also nur Argumente zum Abwägen nennen, keine klare Empfehlung geben.