Autor Thema: Zweige zum Knabbern  (Gelesen 52263 mal)

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Meeriemama

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 30 am: 23. Oktober 2015, 08:38 Uhr »
Super, dann werde ich das so beibehalten.
Nach anfänglichem Zögern finden sie die Blätter nämlich richtig lecker
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

niki+

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 31 am: 26. Oktober 2015, 23:54 Uhr »
hier gab es vor ein paar tagen zum ersten mal buche und walnuss! - wow, buche ist ja der oberschmatz und walnuss wurde in maßen brav geknabbert -- nur die blätter, keine rinde --

jetzt ne beobachtung ---oder einbildung  :frage:

seit die 4 wieder jeden tag wiese und jeden tag frische zweige bekommen, sind sie harmonischer miteinander.
und mir ist eingefallen, dass ihre friedlichste, freundlichste zeit im frühling war, als sie täglich eine großen stoffsack voll wiese bekommen habe (und zweige mit trieben  :-))
also da hatten sie einfach ein gemeinsames ziel, einen rhythmus (wiese gab es immer abends nach dem spielplatz), haben alle 4 zugenommen (jedes schwein 100g!!) und sie waren so lieb miteinander, haben sich gegenseitig geputzt usw.
dieses gemeinsame warten auf meine heimkehr und die vorfreude hat sie anscheinend irgendwie zusammengeschweisst...

oder alles einbildung -- kann auch sein. :frag:

Saubergschweinchen

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 32 am: 27. Oktober 2015, 12:51 Uhr »
Ich denke das kann sich tatsächlich positiv auswirken, aber nicht weil sie das warten zusammenschweißt sondern weil die Futterkonkurrenz sinkt und sie sich nicht mehr so massiv gegeneinander behaupten müssen wenn die Fütterung stimmt.

Zum gegenseitigen Putzen gibt es beim Meerschweinchen verschiedene Theorien. Ich persönlich sehe das putzen nicht als ausschließlich nette Geste, einfach weil hier fast ausschließlich in Situationen von hohem sozialen Stress geputzt wird. Für mich hat gegenseitiges Belecken oder beknabbern viel mit Demonstration von Machtpositionen zu tun. Soweit meine Beobachtungen.

Hier hatten wir mal ein ähnliches Thema in dem es ums Augenlecken ging: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=632.0
Da werd ich die Tage noch einige Beobachtungen ergänzen.

Murx Pickwick

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 33 am: 30. März 2016, 10:54 Uhr »
Gerade Buchen- und Walnußblätter werden sehr viel gefressen, wenn der Darm nicht mehr in Ordnung ist. Das kann beispielsweise durch eine rationierte Ernährung oder durch die winterliche Heu-Gemüse-Diät schnell passieren. Aber auch Pellets, Cobs etc können durch die unnatürlich kleinen Cellulosemoleküle zu schweren Darmentzündungen führen.

Bei Wiesenernährung war das Futtern von Buchen- und Walnußblättern für mich ein Zeichen, mal nach unliebsamer Bewohnerschaft des Darmes zu forschen ... fast immer hatten sich im Kot vermehrt Bakterien breit gemacht, die ein Meerschweinchen eigentlich nicht im Darm haben will.
Das hatte sich allerdings bei meinen Meerschweinchen grundsätzlich relativ schnell wieder normalisiert ...

Hugomero

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 34 am: 30. März 2016, 18:08 Uhr »
Ist es egal ob " Buche " oder Hainbuche ? Mein Haselnußstrauch wird mit Ästen komplett ignoriert, bis die ersten Knospen haben und endlich blätter...bei den Apfelzweigen ist es umgekehrt, die mögen sie am liebsten " nackt "  :g:
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 35 am: 30. März 2016, 18:42 Uhr »
ja, sie dürfen alle buchenarten :-)
es wird zeit, dass alles ausschlägt  :freu:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Felixitas

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 36 am: 30. März 2016, 19:41 Uhr »
Weiß jemand von euch, was es bedeutet, wenn Stamm und Äste von Bäumen ganz oder teilweise mit Flechten (?) überzogen sind? Ist das ein Zeichen dafür, dass der Baum schwach, alt oder krank ist?
Ich habe das schon an einigen Bäumen gesehen. Teils war eine ganze Baumgruppe "befallen", manchmal aber auch nur ein einzelner Baum. Manchmal beobachte ich das Grün auch an mehreren Bäumen, allerdings nicht rund um den ganzen Stamm, sondern nur an einer Seite (als schlüge dort der Wind dagegen, beladen mit...).
Für die Schnuten nehme ich von diesen Bäumen dann nichts mit, obgleich viele ganz gesund wirken (viele Triebe, Zweige, die nicht "abbröseln").
Vermutlich beschreibe ich hier mehrere Phänomene gleichzeitig  :frage:, vielleicht kann jemand differenzieren?

Pumuckelchen

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 37 am: 30. März 2016, 19:57 Uhr »
Hallo,

Flechten sind nur Aufwuchs auf Bäumen oder Sträuchern.
Fast immer harmlos , deuten zumeist auf einen sehr feuchten schattigen Standort hin.
Sie schaden den Bäumen nicht , ob sie für unsere kleinen Racker genießbar sind kann ich aber nicht sagen.


Gruss
Holger

Felixitas

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 38 am: 30. März 2016, 20:18 Uhr »
Hallo Holger  :winke:, feucht und/oder schattig, das deckt sich mit meinen Beobachtungen, wenn auch nicht bei allen Bäumen, an denen ich diese Flechten (so es denn welche sind) beobachte.
Dass es sich um Aufwuchs handelt, war mir klar, nur frage ich mich eben, ob dieser ein Indikator dafür ist, dass ein Baum alt oder gar krank ist. Dagegen spricht, dass viele Bäume trotz der Flechten scheinbar ganz normal austreiben. Daher bin ich unsicher.
Ich hatte nicht vor, die Flechten zu verfüttern! Meine Schnuten knuspern auch furchtbar gerne einfach nur junge Blätter oder Knospen. Da würde ich halt gern wissen, ob ich ihnen auch solche geben darf, die von "begrünten" Bäumen stammen.
Ganze Zweige bekommen die Racker natürlich auch, meistens sogar.

Murx Pickwick

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 39 am: 30. März 2016, 21:18 Uhr »
Ich hab gern die Flechten und Moose mitverfüttert ... sie bilden eine Reihe von Antibiotika, die deutlich verträglicher sind, wie die AB vom TA. Gefressen werden sie nur bei Bedarf - heißt also, wenn tatsächlich sowas wie AB gebraucht wird ... und das merken die Meerschweinchen meist Tage, bevor wir merken, daß was mit der Schweinerei nicht stimmt.
Der Vorteil - erspart in vielen (aber leider nicht in allen) Fällen den TA, man bekommt nicht mal mit, daß die Schweinerei sich da kuriert hat :D

Kranke und sehr alte Bäume haben oft eine rauhere Rinde, wie gesunde und junge Bäume. Da Flechten und Moose als Aufsitzer auf rauhe Oberflächen angewiesen sind, siedeln sie sich daher eher auf alten oder kranken Bäumen an.
Es gibt einige Baumarten, die auch jung schon eine rauhe Rinde haben - die werden dann auch als gesunde Jungspunde besiedelt.

Speziell Moose sind angewiesen auf Feuchtigkeit ... und die kommt bei uns meist aus dem Westen - also bilden sich in nicht zu dichten Wäldern regelrechte natürliche Kompasse, Bäume, die im Westen grün bewachsen sind.
In sehr feuchten Wäldern wächst allerdings das Moos rund um den Stamm drumrum - nix mehr mit Kompaß.

Bei den Flechten gibt es einige Hunger- und Durstkünstler, die auch auf der Sonnenseite oder auf sehr trockenen Standorten wachsen können, selbst in verschmutzten Städten an Mauern kommen Flechten vor.
Flechten sind eigentlich Biotope in klein, ein Zusammenschluß von einem Pilz und ein oder mehreren Grünalgen. Die Pilze bieten eine feste Schutzschicht, welche vor Austrocknung und Gefressenwerden schützt, die Grünalgen betreiben Photosynthese und stellen Energie und Nährstoffe zur Verfügung.

niki+

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 40 am: 30. März 2016, 21:56 Uhr »
ich habe das laufend auf den zweigen, die mir meine mutter bringt. die meeris nagen drumherum...
hier wird noch so viel tanne und fichte gegessen! ist das normal?
lieber nadeln als apfel  :frag:
birne wird schon komplett abgenagt, alles andere obstgezweig noch nicht so...
die rinde von buche wird seit den ersten kräftigen trieben nicht mehr angerührt... walnuß war nur einmalig interessant. alle folgezweige wurden mißachtet.
aber die tannen sind ständig "in betrieb" bei der wiesenfütterung jetzt- ist das ein digestiv?

Felixitas

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 41 am: 30. März 2016, 23:18 Uhr »
Großen Dank für diese ausführlichen Erklärungen, Murx! Ich hätte gedacht, dass Flechten vielleicht okay sind, nicht schädlich. Dass sie aber sogar Antibiotika bilden...wow. Nun kommen die "begrünten" Zweige mit auf den Speiseplan und ich bin gespannt, ob und wann sich meine Schnuten in welchem Umfang daran bedienen.

Nadelhölzer sind hier im Moment die einzigen zweige, die restlos vertilgt werden, Niki. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob das gut oder schlecht ist :-) . Ich gebe aber auch nur ganz kleine Zweige.  Vielleicht kann da noch jemand helfen?

Vio

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 42 am: 30. März 2016, 23:28 Uhr »
meine nehmen von den laubhölzer nur selten rinde oder nagen dran herum, eigentlich nie. sie nehmen gerne die blätter und ganz feine, beblätterte ästchen. sie nehmen von den nadelhölzern aber deutlich mehr, nur wenige schweine futtern nur die nadeln. die verästelungen sind ja auch viel feiner und nadeln entsprechen blättern bei den nadelhölzern.
ich bin sicher, eure schweine futtern hauptsächlich die "benadelten" anteile der nadelhölzer, die also den beblätterten teilen der laubbäume entsprechen oder?
ansonsten seid doch froh, die nadelhölzer sind sehr gesund :-)

es kann sein, dass die bäume irgendwelche substanzen verstärkt bilden - je nach standort, jahreszeit u.a. kann es da von baum zu baum trotz gleicher art unterschiede geben. vielleicht macht das bei der buche nun in der phase des austreibens einen unterschied?

manche flechten synthetisieren sogar vitamin d3 :-) also insgesamt lohnt es sich, die äste mit flechten reinzureichen :-) danke auch von mir an murx für den interessanten text :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Murx Pickwick

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 43 am: 31. März 2016, 17:20 Uhr »
Bei mir waren die Nadelgehölze gutes Winterfutter, fehlten sie, wurde mehr Wiesenheu gefressen ... scheint also ernährungsphysiologisch echtes Rauhfutter zu sein, was als Ausgleich zum pflanzenfaserarmen Gemüse gebraucht wird.

Die Nadelgehölze enthalten zudem Harze und aromatische Fette in großer Menge, welche hilfreich gegen Erkältungserkrankungen sind. Das beugt Schnupfen und Co im Winter vor.

Gefressen wurden bei mir auch fast nur die Nadeln, allerdings verschwanden teilweise auch Triebspitzen und Rinde im Magen der Schweinchen. Bei mir wurde deutlich mehr Nadelgehölz von den Meerschweinchen verspeist, wie von den Kaninchen - hab es allerdings auch schon andersherum bei einigen Haltern gehört.
Streng genommen handelt es sich um einen Futterersatz, vermutlich hatten Hausmeerschweinchen in Peru nie Nadelgehölz bekommen - wozu, wenn dort doch das Gras direkt vor der Haustür wächst und man das nur schnell mal abschneiden braucht für die Schweinerei.
Ähnlich sieht es bei den Kaninchen aus ... die echten Wildkaninchen in Spanien, von denen unsere mitteleuropäischen "Wild"kaninchen und unsere Hauskaninchen abstammen, fressen kein Nadelgehölz, trotzdem ihnen die Pinien und Co direkt ins Maul wachsen. Aber auch sie haben ganzjährig mehr oder weniger frische und wasserreiche Gräser, Wurzeln und Kräuter zur Verfügung, zudem Kaninchen nur dort siedeln können, wo auch dauerhafter Wasserzugang (und damit ganzjähriger Pflanzenwuchs) gewährleistet ist. Das können wir so ja gar nicht in Gefangenschaft bieten.
Die verwilderten Hauskaninchen in Mitteleuropa (also unsere "Wild"kaninchen :D) fressen allerdings durchaus im Winter Triebe von Nadelbäumen - und können so ganz schön Schaden in Forsten anrichten.

Insgesamt kann man so viel Nadelgehölz anbieten, wie man will, das braucht nicht mal angefüttert zu werden, die Meerschweinchen fressen davon nicht zuviel - im Gegenteil, wenn sie davon soviel im Winter haben, wie sie haben wollen, kommen sie besser durch den Winter.

Kazaar

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Antwort: Zweige zum Knabbern
« Antwort 44 am: 31. März 2016, 17:32 Uhr »
Bei mir gibt es ganzjährig Weißtanne. Vor allem im Winter, weil ich da nichts blättriges anzubieten habe (außer Brombeere). Die Nadeln werden sofort abgenagt und die kleinen Ästchen gehen auch gleich mit rein ins Schwein  :g:. Ich habe das Gefühl, je würziger/harziger je lieber ist es der Schweinerei. Rottanne wird auch angenommen, aber Weißtanne ist der Renner. Jetzt im Frühjahr sind die Knospen der Haselnuss am beliebtesten.