Autor Thema: Phänomen Krampfanfälle: Epilepsie - Nährstoffmangel - oder was ist das?  (Gelesen 30248 mal)

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Schweinchenmama

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Ich mache also wie angekündigt dieses Thema extra auf.... da mein Zahnschweinchen seit letztem Jahr eigenartige Krampfanfälle hat, zu denen mir kein TA bisher etwas sagen konnte.

So hat das begonnen:
- Anfang September 2017 nach Abholung aus dem Urlaubsquartier fiel ein abgebrochener Schneidezahn auf, Schneidezähne schmaler, verfärbt, unregelmäßig, schräg abgeschliffen, Gewichtsverlust von 920g auf 830g, frisst normal, wird beobachtet

- Kurz danach beobachte ich „Anfälle“: Schweinchen liegt auf der Seite, wirkt weggetreten, ganzer Körper zuckt rhythmisch ein paar Sekunden lang sehr heftig, dann zieht der Körper sich langsam C-förmig zusammen und entspannt wieder, Schweinchen rappelt sich auf, wirkt kurz verwirrt, schüttelt sich, putzt sich und benimmt sich wieder normal, Dauer der Anfälle je 5-6 Sekunden, Häufigkeit mehrmals täglich, tageweise fast stündlich
-> Vorstellung beim Tierarzt, keine Parasiten auffindbar, Therapie Metacam, Panacur, Vit. B, später zusätzlich Baytril, 14-tägige Folgetermine
keine Besserung der Anfälle

Ende Oktober sind die Medikamente aufgebraucht und gleich danach hören die Anfälle auf.

Drei Monate lang habe ich keinen Anfall beobachtet, wobei ich nicht ausschließen kann, dass es einen gab, denn wenn so ein Anfall in einem Häuschen stattfindet, ist er kaum zu merken, auch wenn man im selben Raum ist. Bestenfalls klingt es wie ein Schweinchen, das sich kratzt.

Und hier ein paar Zitate vom weiteren Verlauf:
Heute hatte sie zu all den Sorgen außerdem wieder einen Rückfall in die vorige Krankheit, da hatte sie mehrmals täglich Krampfanfälle, bekam Panacur und nach einer Weile war das völlig weg. Heute der Krampfanfall hat mich erst recht niedergeschmettert.... (sie ist danach kurz etwas desorientiert, schüttelt und putzt sich und dann ist alles wieder normal. Als das akut war, hatte sie außer den Anfällen nichts Auffälliges, hat auch normal gefressen... nur der abgebrochene Schneidezahn blieb ein Rätsel, allerdings waren die Zähne auch ein wenig verfärbt, die entferntere TÄ meinte, da lag vermutlich ein Mangel vor, seit dem Päppeln sind die Zähne wieder normal, vermutlich hatte sie damals schon nicht mehr alles normal gefressen, wegen der Backenzähne, von denen ich ja noch nichts ahnte und was die behandelnde TÄ nicht beachtete...)

Es gab danach hin und wieder solche Anfälle und da wir bei verschiedenen TÄ waren, habe ich auch alle danach gefragt. Jede(r) meinte, Epilepsie gibt es nicht bei Meerschweinchen. Parasiten wurden nicht gefunden und danach sehen die Anfälle auch nicht aus. Vermutet wurde auch ein Gehirntumor, den man aber dann sowieso nicht behandeln würde, also blieb das Phänomen weiter unbehandelt, aber rätselhaft und für das Schweinchen sicher belastend  :traurig:

Nicht so schön: An einem Tag hatte sie mal drei Krampfanfälle im Abstand von je einer Minute oder so. Das fand ich sehr heftig. Ich hab sie beim dritten Anfall dann in meiner Panik aus dem Gehege genommen und auf meinen Schoß gesetzt, unters T-Shirt, damit sie sich geschützt fühlt und es kam kein weiterer Anfall. Das war sicher beruhigender für mich selbst als für sie, das ist mir schon klar, aber irgendwie wollte ich das unterbrechen. Ich habe sie noch ein bisschen bei mir gelassen. Sie war dann noch lange sehr müde und hat viel im Häuschen geschlafen, kein Wunder, die arme Kleine. :traurig:
Außerdem hab ich in den letzten Wochen mal einem anderen Schweinchen eine dicke Zecke am Kinn entfernt, die sich zum Glück leicht und vollständig lösen ließ. Es ist die erste Zecke, die ich an einem meiner Schweinchen bemerkt habe. Gleich als die Zecke abgelöst war, ist auch dieses Schweinchen noch auf meinem Schoß in genau so einen Krampfanfall verfallen wie Quiqui :aug: Dabei habe ich an diesem Schweinchen weder vorher noch nachher je so einen Anfall bemerkt.
Nun hab ich überlegt, mit diesen Krampfanfällen ein eigenes Thema aufzumachen.... Denn irgendwie ist das gespenstisch. Kein TA konnte bisher etwas dazu sagen und sie fanden es auch nicht besonders besorgniserregend. Ich finde es aber schon heftig. :traurig:
Ich frage mich nun, ob es vielleicht mit Zecken zu tun haben kann.... Gehirnhautentzündung.... oder ob ein Vitamin-/Mineralstoffmangel die Ursache sein kann.... :traurig:

Schweinchenmama

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Nun noch ein paar Zitate von Antworten daraufhin von Euch und mir:

Mh, dass die Krämpfe beim anderen Schwein was mit einer Infektion durch die Zecke zu tun haben, halte ich irgendwie eher nicht für wahrscheinlich. Bin auch kein Experte auf dem Gebiet. Aber soweit ich weiß dauert es um die 24 Stunden, bis Borrelien überhaupt übertragen werden. Und selbst dann äußert sich das bestimmt nicht nur in einem Krampf oder mehreren Krämpfen, auch Fieber etc.... wissen tue ich das natürlich nicht, aber ergibt so für mich nicht viel Sinn.
Ich kann mir eher vorstellen, dass das Entfernen der Zecke so gezwickt hat, dass das Schweinchen gekrampft hat.
Hab ich so aber auch noch nicht gehabt - und wir haben hier zeitweise wirklich viele Zecken an den Schweinchen, ca. 2 Zecken in der Woche ziehe ich im April/Mai immer raus. Es gab nie augenscheinlich Probleme.
Aber dennoch ein interessantes Thema und so richtig weiß man ja nicht, wie die Krämpfe bei Quiqui zustande kommen... Vor allem dann plötzlich so oft - ich hätte genauso reagiert wie du!
Vielleicht ist es eine Art Epilepsie? Mh, kann man nur spekulieren aktuell... Vielleicht kannst du die Krämpfe mal filmen? Ist aber sicher hart, da so zuzusehen nur... Ich kenn das ja ähnlich von Seppo oder Mimi, wobei ich bei Seppo wusste, dass es nichts Schlimmes ist, im Gegensatz zu Mimi, die ja übel krank war...
Berichte dann mal, ob das andere Schweinchen noch was hatte.

Die Krämpfe von Quiqui zu filmen wird eher nicht klappen, weil das ja immer viel zu schnell vorbei ist. Und meist kommt ja kein zweiter Anfall direkt danach. Vorhersehbar sind die Anfälle auch nicht. Da müsste schon mal ein Anfall auftreten, während ich zufällig filme....

Eine Anmerkung zu Zecken. Diese übertragen, außer Borreliose und Frühsommermeningitis noch eine ganze Reihe weiterer schreckenserregender Krankheiten. Z.B Ehrlichose, Anaplasmose, Babesiose. Und das sind nur die gängigen... Habe gerade wieder erlebt, dass eine großkotzige Tierärztin eine schwere Infektion mit drei Erregern nicht erkannt hat. Vielleicht schaust Du in Ruhe mal die Symptome durch... Bei den meisten Infektionen ist Doxicyclin-Hyclat das Mittel der Wahl...

Zu den Anfällen: ich habe ja auch ein Anfall-Schweinchen hier, meine kleine, alte Fluse. Sie hatte vorgestern wieder einen Anfall. Ist seither deutlich reduziert. Ich war heute bei der Kardiologin, hatte Glück, dass gerade ein Termin abgesagt wurde, als ich gestern heulend in der Praxis anrief. Die Erkenntnis aus dem Cardio-US heute ist, dass das Herzproblem sich verschlechtert und man sah sehr deutlich, dass das Herz nicht mehr gleichmäßig schlägt. Wahrscheinlich lösen Synkopen bei Fluse solche Anfälle aus. Keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft, wollte es nicht unerwähnt lassen...

Hm. Das Herz wurde bei Quiqui ja von verschiedenen TÄ oft abgehört und da war nie etwas auffällig.
Ich kann mir vorstellen, dass die Anfälle ein älteres Tierchen, das schon Herzprobleme hat, schwächen, denn das ist schon heftig.  :traurig: Quiqui ist danach manchmal eine ganze Weile damit beschäftigt, sich immer wieder mal zu schütteln, als ob sie ein komisches Gefühl abschütteln wollte.
Alles Gute für die kleine Fluse  :ms2:
Da man immer wieder von Schweinchen mit solchen Anfällen hört, muss es dafür doch eine Ursache geben. Komisch, dass sich kein TA dafür interessiert.  :frage:
Epilepsie soll es angeblich nicht geben bei Meerschweinchen.
Ob es so etwas wie eine chronische Meningitis gibt und ob eine solche Krampfanfälle hervorrufen könnte?

Wegen der Zeckenkrankheiten werde ich mal nachlesen, danke.
Es war die erste Zecke, die ich an einem Schweinchen bemerkt habe, aber ich könnte auch schon welche übersehen haben, wenn sie die am Bauch herumtragen z.B. und die schließlich von selbst abgefallene Zecke im Streu versteckt beim Gehege-Reinigen wegtransportiert wurde...

Eine kurze Recherche hat ergeben:
Fast alle durch Zecken übertragbare Krankheiten können zumindest als mögliche Komplikationen auch Symptome im Zentralnervensystem wie Krampfanfälle hervorrufen, allerdings habe ich das bei Hunden gelesen und es kann bei Meerschweinchen etwas anders sein, aber Nager übertragen die Krankheiten jedenfalls. Überall stand allerdings auch, dass Fieber auftritt und ich glaube nicht, dass Quiqui jemals Fieber hatte. Jeder TA hat ja auch mindestens bei der ersten Untersuchung die Temperatur gemessen und die war immer normal.
Bei FSME kommen solche Anfälle wohl am häufigsten vor.

Also ich denke auch, dass bei einer Infektion durch eine Zecke noch mehr auffällig wäre als "nur" diese Anfälle (sind natürlich nicht "nur", schlimm sowas  :traurig: ).
Ich mache mir generell um Infektionen bei einer gefundenen Zecke echt keine Gedanken, beobachte maximal die Stelle. Wenn ich bedenke, wie viele Zecken andere Tiere abbekommen, Hunde und Pferde, die Bauch und Beine voll haben, uff... Aber wenn das Immunsystem fit ist, wird es mit den Erregern schon klar kommen und wenn nicht, wird man es merken und kann hoffentlich reagieren - ist natürlich blöd, wenn, wie Néné beschreibt, ein TA das dann nicht erkennt etc.
Ich denke auch nicht, dass man da im Fell immer alle Zecken findet. Hab auch schon welche erst Jahre später auf Fotos bemerkt  :g:

Wie du sagst, schade, dass keiner irgendwie Interesse dran zeigt, diese Anfälle zu erforschen - wobei ich neben Seppo nur von Quiqui gehört hab und sonst stellte sich immer heraus, dass es Grabmilben waren.
Dass es beim Herzen auftritt, ist mir zwar neu, erstaunt mich aber nicht wirklich. Das Herz hat so diffuse Krankheitsbilder, manche Schweine haben irgendwann durch Lungenödem Atemprobleme, manche haben eben "nur" Durchfall oder Augentränen zu Beginn oder Zahnprobleme oder eine zu große Leber (durch Stauung) oder häufiges Niesen oder oder oder...
Auf längere Zeit dann fällt es irgendwann deutlich auf, meist durch die Ödeme. Da auch neben anderen Organen (daher vielfältige Symptome) die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden oft, kann das ja auch wieder einen Mineralienmangel nach sich ziehen, was natürlich Krämpfe auch begünstigen kann...
Alles Gute für deine Sorgentiere, Néné!

Abhören bringt zur Diagnostik der Gesundheit Herzens in der Regel allerdings herzlich wenig.
Ich hab schwer herzkranke Schweine gehabt wie z.B. Liz und Blüt, deren Herz sich wirklich top angehört hat - und wirklich nicht okay war. Ich musste immer auf den Schall deutlich bei der Voruntersuchung beim Nicht-Kardiologen in der Klinik bestehen, weil die Herzen sich so gut anhörten. Bei Lizzie haben mir 6 (!) TÄ bestätigt, wie toll sich ihr Herz anhört und sie ist wenige Monate später trotz zum Schluss Herzmittel daran gestorben...

Murx Pickwick

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Nur als Anmerkung:
In Deutschland haben wir recht merkwürdige Meerschweinchen, daß sie hier keine Epilepsie bekommen, denn im englischsprachigen und auch im spanisch- und portugiesischsprachigem Raum sind Epilepsie einschließlich idiopathischer Epilepsie (einschließlich vererbter Epilepsie) durchaus bekannt ... hmm ...
Wohl sowas wie, was ich nicht kenn, das kann nicht sein?

Ansonsten kann Magnesiummangel zu epileptiformen Anfällen führen ... wäre insofern wahrscheinlicher, da ja das Problem bei zwei Meerschweinchen auftrat. Zecken saugen Blut, das kann bei einem latenten Magnesiummangel das Faß zum Überlaufen bringen. Weitere Kandidaten wären Calcium, Kalium- oder Natriummangel ...

Die ganzen durch Zecken übertragbaren Krankheiten sind zum großen Teil nicht auf Meerschweinchen übertragbar - Borreliose macht hier leider ne unrühmliche Ausnahme, und dann war da neben der Meningitis noch irgendwas, was durch Zecken auf Meerschweinchen übertragbar war, fällt mir jetzt aber nicht ein.

Schweinchenmama

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Das klingt ja interessant, dass in anderen Ländern schon von Epilepsie bei Meerschweinchen gesprochen wird!
Für mich sieht es nämlich sehr so aus, wie epileptische Anfälle beschrieben werden. Nur kommt erst eine klonische Phase mit Zuckungen, dann eine tonische Phase, also das Zusammenkrümmen. In letzter Zeit habe ich nur noch die zweite Phase beobachtet, früher gab es anfangs immer heftige Zuckungen.
Dass unsere TÄ wohl fast alle über Meerschweinchen noch sehr viel lernen können, da sind sich wohl die meisten Schweinchenbesitzer einig.

Auch das mit der Vererbung wäre interessant, da beide Schweinchen verwandt sind. Allerdings habe ich bei der einen bisher nur dieses einzige Mal so einen Anfall beobachtet und sie ist sehr scheu – vielleicht war es doch der Stress/Schmerz vom Zeckenziehen, wie Vio vermutet  :frage:

Die Krankheiten, die Nene aufgezählt hat: Ehrlichose, Anaplasmose, Babesiose, sind alle durch Nager zumindest übertragbar, jedenfalls habe ich das gelesen. Ob damit auch Meerschweinchen gemeint waren, weiß ich nicht. Und Überträger heißt ja noch lange nicht, dass die Krankheit dann bei denen auch auftritt.... leider habe ich mehr darüber noch nicht gefunden und auch nicht weiter gesucht, da mir erstmal die Meningitis am besten zu passen schien. Aber wie gesagt: kein Fieber und so....  :I

Danke, Murx, über diese Mineralstoffmangelmöglichkeit werde ich mich mal weiter informieren. Bisher kann ich dazu sagen:
- Natrium ist in den Pellets drin, die ich als Zutat für den Päppelbrei nehme
- reich an Magnesium sind Sonnenblumenkerne, die ich auch im Brei verwende bzw. meine Schweinchen regelmäßig zur Verfügung haben
- Kalium ist angeblich enthalten in z.B. Spinat, Gemüsefenchel, Brokkoli, Kürbissen, Brennnesseln... davon bekommen die Schweinchen auch
- Calcium ist angeblich auch enthalten in z.B. Brennnesseln, Brokkoli, Fenchel...
Und in den Wildkräutern ist sicherlich auch einiges davon enthalten, vermutlich mehr als in gezüchteten Gemüsesorten.
Also könnte ich mir eine Mangel in diesen Bereichen nicht so ganz erklären, meine Schweinchen haben ja immer ein möglichst vielfältiges Angebot. Höchstens könnte das Gleichgewicht unter den einzelnen Stoffen nicht ganz stimmen....  :frage:

Menschen bekommen Krampfanfälle z.B. bei Gehirnverletzungen/erhöhter Hirndruck/Narben im Gehirn, Meningitis oder Enzephalitis, Schlaganfall/Durchblutungsstörungen im Gehirn, Hypoglykämie (Unterzuckerung), Sauerstoffmangel, Hirntumor, Epilepsie. Ein Auslöser epileptischer Anfälle kann wohl auch Schlafmangel sein.
Was davon auf Meerschweinchen übertragbar ist, weiß ich nicht.

Seit der ganzen Zahngeschichte habe ich ja den Eindruck, dass da Schweinchen Probleme damit hat, entspannt zu schlafen. Sie legt sich ja erst seit kurzem wieder manchmal gemütlich auf die Seite. So aufrecht zusammengekauert schläft sie schlecht und wacht oft gleich wieder auf, wenn beim Einschlafen ihr Köpfchen mit der Nase auf dem Boden landet.
Auf unserer Reise hatte ich das Schweinchen öfter auf dem Schoß als zuhause, und sie ist meist sehr schnell bei mir eingeschlafen, an meinen Arm gelehnt oder in die Hand gekuschelt – und da hat sie dann sehr lange (teils über 1 Stunde) und mit vielen Traumphasen geschlafen. Mein Eindruck war, dass sie damals eigentlich nur bei mir auf dem Schoß so richtig entspannen konnte, so absurd das klingen mag, aber da habe ich sie eben gehalten und sie konnte mal locker liegen. Sonst ging es manchmal auch auf der Wärmflasche halbwegs.  :traurig:
Aber ob deshalb jetzt nun Schlafmangel als Ursache für die Anfälle angesehen werden kann, bezweifle ich....

Murx Pickwick

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Ich würd das mit dem Schlafmangel als Ursache für epileptiforme Anfälle genausowenig ausschließen, wie Nährstoffmängel ... gerade wenn du schon beobachtest, daß ein gutes Durchschlafen gar nicht mehr möglich ist.

Die von dir aufgelisteten Ursachen für epileptiforme Anfälle beim Menschen sind auch beim Meerschweinchen möglich. Das Meerschweinchen hat gegenüber dem Menschen keine Besonderheiten am Nervensystem, das ist etwa der gleiche Bauplan.

Nager können zwar Überträger von Ehrlichiose, Babesiose etc sein, aber bei ihnen verläuft das symptomlos. Es gibt da eine Ausnahme, und die will mir partout nicht einfallen.

Nährstoffmängel entstehen nicht nur, weil zuwenig dieser Nährstoffe zugeführt werden, sondern auch durch entzündliche Veränderungen im Darm. Und hier spielt Brei und noch mehr Pellets mit ihrer nicht mehr vorhandenen Faserstruktur eine unheilvolle Rolle, sie fördern Darmentzündungen.
Was an Nährstoffen zuviel, was zuwenig oder sogar gar nicht mehr aufgenommen werden kann, ist bei Darmentzündungen nicht vorhersagbar, weil es mehr oder weniger Zufall ist, welche Transportsysteme durch die Entzündungen in Mitleidenschaft gezogen sind und welche nicht.
Wir haben dabei gleich noch eine mögliche Ursache: Der Darm selbst ... der Darm hängt sehr, sehr eng mit dem Immunsystem zusammen, Autoimmunerkrankungen durch entzündeten Darm sind recht häufig - und wenn die Nerven vom eigenen Immunsystem angegriffen werden, gibts halt auch Krämpfe oder epileptiforme Anfälle ...

Inwieweit es nun Sinn macht (oder überhaupt möglich ist), über Blut oder so ne Nährstoffanalyse beim Meerschweinchen zu machen, weiß ich nicht ... bin kein TA.



Anschi

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Ist dem Schweinchen mal in die Ohren geschaut worden? Eines meiner Meerschweinchen in den 1970igern wäre beinahe wegen Epilepsie eingeschläfert worden. Wir haben einen 2. Tierarzt drauf schauen lassen und welch Wunder - eine behandelte Mittelohrentzündung hat die Krampfanfälle genommen.

Schweinchenmama

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@Anschi
den Gedanken hatte eine TÄ im Laufe dieser Zeit auch mal und sie hat sich die Ohren genau angeschaut, auch die anderen TÄ haben die Ohren zum Teil mit untersucht. Da war aber nie etwas von einer Entzündung zu bemerken. Außer sie hatte die Mittelohrentzündung vorher und die Anfälle sind eine bleibende Folge nach Abklingen der Entzündung.

@Murx
Hm. Dass der Darm fürs Immunsystem eine sehr wesentliche Rolle spielt, ist klar. Das Schweinchen hat allerdings sonst keine Krankheiten und ein allgemein angegriffenes Immunsystem würde doch zu öfterem Kranksein führen...  :frage:
Und eine Darmentzündung ruft zumindest beim Menschen üble Bauchschmerzen und Durchfälle hervor. Weder hat sich das Schweinchen je zusammengekrümmt, wie ich es bei starken Bauchschmerzen erwarten würde, noch hatte sie je Durchfall, mehr als weiche Köttel gab es nie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein entzündeter Darm normal geformte Köttel hervorbringen kann... :frage:

Ich habe heute beim Zahntermin nochmals kurz mit dem aktuellen TA drüber gesprochen. Der meinte auch, die Kaninchenkrankheit hat andere Symptome, die Zeckenkrankheiten hätten alle Fieber usw. mit sich gebracht, bei einem Gehirntumor würde man eine Verschlechterung erwarten und Nährstoffmangel kann er sich bei der von mir beschriebenen Ernährung nicht vorstellen – sie hätte den Mangel ja schon vor dem Zahnproblem haben müssen, da die Krämpfe vor der Zahngeschichte anfingen und ich ja erst danach mit dem Päppeln begonnen habe....

Für einen Nährstoffmangel spricht allerdings, dass die Zähne vom Material her offenbar nicht in Ordnung sind. Mit einem abgebrochenen Zahn hat es letzten Sommer begonnen, vor kurzem ist wieder einer abgebrochen und heute fiel dem TA beim Schleifen ein Stück Backenzahn entgegen.... :aug: das gefällt mir gar nicht  :traurig:
Bei den anderen Schweinchen gab es bisher nie abgebrochene Zähne. Bei meinem dicksten Schweinchen sind die Zähne besonders dick, weiß und fest. Und alle haben ja das gleiche Nahrungsangebot. Der TA meinte heute, vielleicht ist es auch eine ererbte Veranlagung...

Ich will mich jetzt mal damit befassen, wie ich den Päppelbrei noch besser machen kann. Hm.  :traurig: Die besten Pellets, die ich derzeit habe und überwiegend verwende, sind nicht aus Mehl gemacht, sondern die Zutaten haben "3 verschiedene Faserlängen", bestehen an erster Stelle aus getrockneter, zerkleinerter und gepresster, sehr vielfältiger Wiese mit allem möglichen, was ich auch frisch pflücke und richtig vielen Grasarten und die übrigen Zutaten sind auch zumindest Sachen, die der normalen Meerschweinchenernährung nah kommen, Möhrentrester und so. Das Rohfaser-Stärke-Verhältnis ist 3,5:1. Das ist das Beste, was ich bisher gefunden habe. Man kann die Fasern mit freiem Auge noch gut sehen und Meerschweinchen zermahlen die Fasern der Pflanzen ja auch mit den Zähnen, also für den Darm dürfte es passen. Und das Schweinchen bekommt die Pellets ja nur unter anderem.
Es gibt doch Meerschweinchen, die nur mit Pellets ernährt werden, weil die Halter es nicht besser wissen. Und auch diese Schweinchen leben ja offenbar mehrere Jahre lang, genauso wie die Schweinchen mit Paradies-Bedingungen.
Die müssten ja alle mindestens Krampfanfälle haben....  :I

Ich komme immer wieder auf Vitamin D. Das hat doch irgendwie mit dem Kalziumstoffwechsel zu tun.... und bei Vitamin D Mangel kann man auch Krampfanfälle bekommen, es würde also beide Probleme berühren  :frage:
Dürfen Schweinchen eigentlich auch Sesam essen? Da ist z.B. viel Kalzium drin.

Murx Pickwick

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Bei mir kann man auch Entzündungen im Darm nachweisen, ohne daß ich gleich Bauchkrämpfe oder Durchfall hab - sicher, ich hab schneller Blähungen und Bauchkrämpfe, wie andere Menschen, aber trotz Entzündungen im Darm geht es auch erstaunlich lange ohne allem, wenn ich mich ein wenig zurückhalte mit dem, was ich nicht vertrage und viel Wildkräuter futter, merke ich rein gar nix von meinem kaputten Darm, da gibts nicht mal Matsche ... und wenn ich mich mal tatsächlich monatelang artgerecht ernähre, klingen sogar die Entzündungen ab.

Und genau so ist es auch mit Meerschweinchen ...
Eine Empfindlichkeit auf Kohl kann beispielsweise genauso auf Entzündungen im Darm bei Meerschweinchen hinweisen ... gleiche Ursache, andere Symptome. Die Symptome bei entzündetem Dickdarm sind unspezifisch.

Wenn du allerdings schreibst, Krämpfe waren da bei pellet- und breifreier Ernährung - dann sind die Pellets und der Brei als Ursache weg ... weil, Ursache kommt immer vor Wirkung ... Binsenweisheit ...  :pfeif:

Ölsaaten werden ja offenbar vertragen - also auch Sesam. Immerhin gehört Sesam zu den verträglichsten Ölsaaten überhaupt.



Vio

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(Zur Info: Schweinchenmama erwähnte bei ihrem Schweinie Pickel im Hals und darauf folgte im anderen Thread meine Antwort hier, die ich nun hierher geschoben hab :-)

Du, da fällt mir gerade was ein... vielleicht hatte ich es schon erwähnt mal anfangs? Ich weiss leider nicht mehr...
Ich hatte mal ein Schwein, meine kleine Amy, was nie krank war, dann plötzlich abnahm und Zahnprobleme bekam, einmal geschliffen wurde und ein paar Tage danach am Ende an Art epileptischen Anfällen erlag bzw. musste ich sie deswegen erlösen lassen dann. Zuvor hatte ein anderes Schwein Lähmungserscheinungen (da waren wir im Urlaub und es war zeitgleich mit Amys beginnenden Zahnproblemen) und war hinten schon komplett gelähmt, es ging dann aber zurück (unsere Freundin, bei der die Tiere waren, gab koll. Silber und da es schnell besser wurde, entschieden wir, dass sie nicht zum TA geht) und das Tier schien wieder normal (starb ein halbes Jahr später Dank einer falschen Behandlung nach Entdecken von Herzproblemen beim TA) - beim echten Lähmevirus soll das angeblich nicht möglich sein, dass es wieder besser wird.
Beide Schweine hatten Pocken im Maul, zudem zwei weitere meiner Tiere und die damaligen Kleintierspezialisten hatten diese Pocken an den Tieren beobachte, die (wahrscheinlich) am echten Lähmevirus gestorben sind. Sie hatten selbst 29 ihrer 30 Meerschweinchen (glaube ich) daran verloren und das letzte Tier nach einem halben Jahr.
Zwei meiner anderen Tiere hatten die Pocken nicht. Im Forum hab ich nur zum Teil dazu geschrieben.
Ich hatte damals rum telefoniert mit der TiHo und versch. Tierpathologen und alle sagten, das Virus sei nicht eindeutig zu bestimmten bei einer Pathologie und dass man u.U. doch auch davon ausgeht, dass das Lähmevirus ein Herpesvirus sei. Dieses kann eben auch zu Pocken führen und auch ins Gehirn eindringen und solche Anfälle verursachen. Ist natürlich wenig erforscht... Meine Amy starb übel, die Anfälle liessen sie z.B. springen, obwohl sie nicht mehr sitzen konnte und ich musste sie stark festhalten. Sie krampfte dabei und drückte die Füsschen dabei nach unten durch, so dass sie dann Blutergüsse da bekam. Es war schlimm (und die TÄ hat mich 15 min warten lassen, weil ich sonst nicht in die Praxis im Dorf komme, was ihr ein Dorn im Auge ist und sie hat deswegen erst mal aufgeräumt...).

Naja, da musste ich gerade wegen der Pickelchen dran denken, vielleicht sind das die Pocken, die gemeint waren... Generell ist natürlich ein Virus nie auszuschliessen.

Es tut mir leid, dass es nun - wo es so positiv aussah - doch scheinbar wieder bergab geht  :traurig:  :fr:

Diese komischen Atemgeräusche und dann ein Würgen und Husten und gut ist machen die Brüder von Quenni auch und manche Kastraten neigen dazu scheinbar - schlingen vielleicht beim Futtern. Denke eher nicht, dass dann was bei der Atmung ist, wenn es da wirklich Probleme gibt, halten sie an.



Nachtrag: mein Thread zu Amy von damals http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=480.0
(Ich hatte es schon wieder fast ganz verdrängt, die ganzen schlimmen Geschichten von "früher"... dabei ist das noch keine 4 Jahre her, oh Mann...)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Schweinchenmama

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Danke für diese Geschichte zum Vergleichen...
Hm. Bei Quiqui hab ich noch nie irgendwelche Lähmungserscheinungen bemerkt, wenn sie geschlafen hat und losgeht, streckt sie sich ganz normal, wie alle anderen, auch die Hinterbeinchen, sie läuft auch normal.
Und wie gesagt, sind die Anfälle jetzt schon länger nicht mehr so heftig wie anfangs, als sie noch so gezuckt hat.  :frage:

Sesam hatte ich ja nun gegeben, nahm sie auch gerne im Brei bis sie die Krümel jetzt offenbar wegen dem Zähnchen nicht verträgt. Ich habe ja kein Sesammehl, nur etwas zerkleinert...
Aber durch die Kohlrabiblätter nimmt sie ja auch Kalzium auf.
Da ich jetzt auch täglich ein Krümelchen Vitamin D gebe, aus einer zerkleinerten Tablette, angeblich braucht ein Meerschweinchen etwa 15 i.E. alle 2 Tage, hoffe ich, dass sich das vielleicht auch auf die Kämpfe auswirkt.

Schweinchenmama

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Leider gibt es Neuigkeiten: heute habe ich bei meinen beiden anderen Schweinchen innerhalb einer Stunde je einen Anfall beobachtet. Zuerst bei dem Schweinchen, das nach dem Zeckenziehen schonmal einen Anfall hatte und danach bei dem bisher völlig gesunden Schweinchen. Ich bin entsetzt  :grusel: :frag:

Beide sind jetzt 3 Jahre alt, bei Quiqui war der erste beobachtete Anfall mit 2 Jahren und 11 Monaten, also im ziemlich genau gleichen Alter.

Ich bin wirklich völlig ratlos, was das sein kann.  :traurig:

Schweinchenmama

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Das bisher gesunde Schweinchen hatte vorhin noch mal einen Anfall.  :traurig: :wein:
Sie schüttelt sich immer noch hin und wieder, als wäre noch irgendetwas komisch und ihr nicht ganz geheuer  :traurig:

Ich habe heute den ganzen Nachmittag damit verbracht, das Internet nach Informationen zu durchsuchen, auch auf Englisch und finde so gut wie nichts, jedenfalls nicht Neues.
Es ist einfach schrecklich, drei Schweinchen mit den gleichen beunruhigenden Symptomen zu haben und nicht die geringste Spur, was die Ursache sein kann, keinerlei Ideen bei den TÄ... und nichts tun zu können...  :traurig:

Es wäre doch äußerst unwahrscheinlich, dass sie alle im gleichen Alter den gleichen Gehirntumor entwickeln.
Oder alle die gleiche Herzerkrankung. Und falls es doch eine genetisch vererbbare Epilepsie gibt, die sie alle mitbekommen haben, warum bricht die (erst) pünktlich mit 3 Jahren aus? Ich versteh es nicht. :frag:
Ein Nährstoffmangel in der aktuellen Futterversorgung kann ich mir auch schlecht vorstellen, dann hätten doch alle Schweinchen entweder gleichzeitig krank werden müssen oder jedes je nach Konstitution zu einer anderen Zeit Symptome zeigen müssen.

Dieses gleiche Alter bei Symptombeginn könnte ein Hinweis sein, aber auf was?
Gibt es etwas, das wir in einem bestimmten Maß bei der Geburt mitbekommen und das diese Schweinchen nicht nachfüllen konnten, weshalb es dann nach 3 Jahren aufgebraucht oder zumindest unter eine Mangelgrenze gerutscht ist?

Oder könnte sich in dieser Zeit ein bestimmter Stoff angereichert haben....?
Ich hab mir auch schon Gedanken über die Möglichkeit von Vergiftungssymptomen gemacht, aber müsste es dann nicht bei Quiqui immer schlechter werden?  :frage:
Und was könnte es denn sein, ich kaufe grundsätzlich bio, in verschiedenen Läden, denke, dass die Wiesen, auf denen ich sammle, in Ordnung sind, gespritzt wird da nicht und ich vermute auch keine Mülldeponie unter der Erdoberfläche, eine ist ein Spielplatzbereich, andere gehören zum Erholungsgebiet im Stadtpark... Heu habe ich von verschiedenen Anbietern...

Quiqui hatte ja mal eine Pause von den Anfällen für 3 Monate, in denen ich zumindest nichts bemerkt habe. Davor bekam sie (neben Panacur) auch Vitamin B für mehrere Wochen. Ob ich das versuchsweise allen Schweinchen mal für ein paar Wochen geben soll?

Ich bin so ratlos, ich kann Euch gar nicht sagen, wie  :traurig:

Eine Kamera werde ich mal bereit legen, bei jetzt drei Schweinchen ist die Wahrscheinlichkeit größer, vielleicht schaffe ich es mal, etwas aufzunehmen.

Ich hoffe, dass jemand eine Idee hat, was das sein kann  :grusel:



Keines der Schweinchen hat eine Kopfschiefhaltung, keines hat Schwierigkeiten beim Laufen oder so, die beiden anderen sind ja ganz munter und hopsen normal und aufgeweckt durchs Gehege, halten ihr Gewicht... und auch Quiqui bewegt sich normal, ist ein bisschen weniger munter als die anderen, aber bei ihr geht es ja auch immer besser.



Auf "Meerschweinchenwiese" hab ich noch folgendes gefunden:
"Anfälle, Epilepsie
Eher selten sind Anfälle durch E. Cuniculi beim Meerschweinchen zu beobachten.
Für solche Krämpfe und Anfälle kommen auch andere Krankheiten in Betracht, z.B. Kokzidiose, Hirnhautentzündung, Verletzungen (Unfälle), Ohrenentzündung, Herzerkrankungen, Vergiftungen, Gehirntumore/-abszesse."

Wobei die Kokzidiose noch ganz andere Symptome hat, die alle meine Schweinchen nicht haben
https://de.wikipedia.org/wiki/Kokzidiose_des_Meerschweinchens

Auch die Meningitis hat verschiedene Symptome (beim Menschen)....
Bei Wikipedia steht: "Als Meningitis können sich auch Infektionen oder Reaktivierungen verschiedener Herpesviren manifestieren, so das Herpes-simplex-Virus 1, seltener das Herpes-simplex-Virus 2, Humane Herpesvirus 6 und Humane Herpesvirus 7. Die Herpes-simplex-Viren vermögen als einzige virale Erreger auch eine chronisch verlaufende Meningitis hervorzurufen." Aber für eine Meningitis gibt es sehr viele verschiedene Ursachemöglichkeiten.....

Vio

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Tut mir leid - ist ja schon eine komische Geschichte...
Unsere Notstation berichtet (hab sie mal eben zu dem Fall interviewt), dass sich bei Schweinchen und auch Kaninchen die Symptome von EC zu wandeln scheinen. Früher immer mit Nystagmus und auch meist Drehen um die eigene Axe, jetzt nur noch Schiefhaltung des Kopfes (auch ohne Nystagmus) und manchmal nicht mal das, sondern nur so Anfälle.
Hast du mal den Urin-Titer bestimmen lassen? Vielleicht bei allen Dreien? Zwar auch keine 100%ige Sicherheit, aber besser als nichts.

Ansonsten schliessen sich so Dinge wie Herz, Tumore etc. dann wohl aus -  es müsste anhand dieser Beobachtung was sein, was sich übertragen lässt. Warum zum aktuellen Zeitpunkt bzw. immer, wenn sie ca. 3 Jahre alt sind - keine Ahnung. Vielleicht haben andere hier dazu noch mehr Ideen...
Dass gleich 3 Tiere eine Infektion durch eine Zecke haben, die sich so äussert, wirkt für mich irgendwie unwahrscheinlich, es sei denn, in deinem Gras sitzen besondere Zecken...

Mir würden sonst noch Grabmilben einfallen, die Notstation sagte eben auch, manchmal haben sie nur Krämpfe, keinen Juckreiz. Sollte es schlimmer werden, würde ich da vielleicht zumindest bei Quiqui doch mal Ivermectin als Spot On versuchen, ob es sich dadurch bessert.
Wenn es bei den anderen nicht zurück kommt, nicht. Ist halt leider auch Chemie und noch dazu auf gut Glück, würde es dann wohl nur einsetzen, wenn die Anfälle öfter werden und der Titer im Urin nicht hoch ist.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Schweinchenmama

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Danke Vio, dass du dir Gedanken dazu machst, du hast ja selbst schon viele Schweinchen gesehen. Sehr lieb von dir, in der Notstation nachzufragen  :fr:

Kann man EC im Urin nachweisen? Wenn ja, warum hat denn das die TÄ letztes Jahr nicht gemacht, bevor alle drei Schweinchen "auf Verdacht" Panacur bekommen haben???
Den Titer von welchem Stoff meinst du denn?
Schade, dass sie den Wiesenbärlauch nun nicht essen, der soll doch gut gegen EC sein. :traurig:

Müssten Milben oder deren Anwesenheit nicht irgendwie zu sehen sein? Alle TÄ, die Quiqui gesehen und untersucht haben, haben keine Anzeichen gefunden, ich hab auch über die ganze Zeit nie irgendwo eine wunde Stelle/Haarausfall/schorfige Haut oder so gesehen. Und wenn sie die Milben jetzt schon seit September hätte, hätten die doch in der langen Zeit sicherlich sichtbare Anzeichen geschaffen, denke ich.
Alle Schweinchen haben ein dichtes, glänzendes Fell und keine Hautschäden.

Da ich über die Herkunft der Schweinchen ja leider nichts weiß, da die Eltern von Quiqui im Wald gefunden wurden, kann ich nichts über eventuelle Anfälle in der vorigen Generationen sagen. Die im Wald gefundenen Schweinchen leben leider nicht mehr, aber der Freund, bei dem sie waren, hat nie von Anfällen berichtet. Ich weiß allerdings nicht, ob die überhaupt 3 Jahre alt wurden. Bei ihm waren sie, glaub ich, nur ein knappes Jahr.

Heute hab ich noch keinen Anfall bemerkt, aber da es gestern ganz deutlich war, denke ich nicht, dass das einmalig war.

Heute hab ich noch überlegt, ob es vielleicht eine angeborene Aufnahmestörung gibt und dadurch trotz Angebot in der Nahrung ein Mangel an irgendetwas besteht....

Vielleicht müssen sie einfach damit leben  :traurig: Quiqui schafft das ja auch schon lange.
Das gesunde Schweinchen wirkte gestern allerdings sehr irritiert. Ich hoffe, sie nehmen es alle so locker wie Quiqui.

Vio

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Ich hoffe auch, dass sie es gut verpacken und sich ggf. dran gewöhnen  :fr: Tut mir sehr leid!
Da es sich um drei Schweine unterschiedlicher Herkunft handelt (ist doch richtig oder? Oder waren alle aus Wurf aus dem Wald?), denke ich nicht, dass da was ererbtes oder so handelt..

Man kann den Tuschetest oder den Immunfluoreszenztest auf Antikörper im Blut oder/und Urin machen lassen. Die Notstation hier nutzt letzteren Test mit Urin und/oder auch mal Blut.
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass dies der Fall war bei Quiqui. Das Ding ist eben, dass auch gesunde Tiere durchaus Antikörper aufweisen können, aber eben keine Symptome haben.
Ist also nicht so genau, daher wäre bei Problemen eine Behandlung immer irgendwie "auf Verdacht", ohne 100%ige Sicherheit, ob es das nun wirklich ist - aber manchmal ist der Titer laut der Notstation dann eben auch nochmal deutlich erhöht und wenn die Ohren okay sind, es keine Milben sind etc., dann bleibt meist nur noch das.
Mit einer Behandlung mit - hier in der Notstation - Baytril und Panacur können grosse Erfolge erzielt werden, manche Schiefköpfchen bleiben zwar dennoch, die Tiere leben aber nachher absolut unbeeinträchtigt und haben in den meisten Fällen sogar gar keine Probleme mehr. Bei manchen Tieren kommt bei viel Stress nochmal wieder was hoch und muss dann erneut behandelt werden.

Hier steht noch ein bisschen was zu den Tests: http://www.diebrain.de/k-cuni.html
Gilt auch fürs Schwein, unsere Notstation lässt den zweiten Test auch mit Urin machen. Blut ist halt genauer, kommt drauf an, ob die Erreger bzw. Sporen mit dem Urin ausgeschieden werden... Also im Zweifel wird hier beides gemacht. Wenn halt im Urin schon viel zu finden ist, kann man sich bzw. dem Schwein wohl wahrscheinlich die Blutabnahme sparen.

Auch gibts in der Notstation ab und zu Schweine mit Grabmilben, die anfangs nur eine Art Krampf-Anfälle haben... Meine Mimi hatte auch kaum Juckreiz anfangs durch die Milben an sich und nur die Krämpfe zuerst, aber natürlich schon Wunden vom Pilz zuvor und kurz später kam der Juckreiz auch zurück, dann wegen der Milben :traurig: Ich hab es ein bisschen spät erkannt, weil ich dachte, es wäre alles noch vom Pilz - Krämpfe sind aber eher eigentlich Milben-typisch. Dennoch müssten ja irgendwann andere Symptome auftreten und es schlimmer werden, sollte man meinen... Also nicht ab und zu einen Krampf und gut ist - oder das Immunsystem hält die Viecher eben so unter Schach, dass es nur dieses Stadium einnimmt, aber ganz ehrlich, ich kann mir sowas nicht vorstellen...
Wenn es zur Belastung werden würde für ein Schweinchen, dann würde ich es natürlich dennoch auf gut Glück mit einem Spot On versuchen.
Es kann natürlich auch was ganz anderes sein...

Ich arbeite für die Notstation in der Öffentlichkeitsarbeit (helfe mit der FB-Seite), wir sind daher eh immer in regem Austausch. Ist also kein Ding, da mal nachzufragen, mache ich tatsächlich ja öfter mal. Christina hat so viel Erfahrung und ich bin dankbar dafür, denn das hilft oft weiter. Sie hat ja einfach Unmengen an Schweinen und Kaninchen und vor allem Krankheiten gesehen, erlebt und behandelt. Das ist ja ein ganz anderes Mass (mit SZ ;) ), als wir private Halter in der Regel aufweisen können.

Ich kenne die Pflanze nicht, die du eingestellt hast... aber finde tatsächlich, sie sieht dem WBK gar nicht ähnlich :D meine Schweine essen den auch nur manchmal... vielleicht kennen sie ihn halt nicht und wagen sich noch nicht ran oder brauchen ihn halt doch nicht...
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms: