Autor Thema: Fragen & Antworten zur Fütterung  (Gelesen 73291 mal)

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niki+

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 45 am: 07. April 2016, 20:27 Uhr »
bei uns ist das scharbockskraut teilweise schon verblüht glaube ich. vor 2 wochen aheb ich noch mehr blüten gesehen auf der stelle neben meiner schweinewiese.
kann ich es jetzt noch anfüttern????
macht das überhaupt sinn? efeu hab ich immer wieder mal drin, der wird nur angeknabbert.
idefix hat darmprobleme: mit was aus der wiese kann ich sie da unterstützen?
seit 3 tagen gibts jetzt blätter (hasel, birne) -- kann das ihrem darm helfen? bis jetzt merek ich noch keine veränderung, obwohl sie sich sehr auf die blätter stürzt! 

Murx Pickwick

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 46 am: 08. April 2016, 11:33 Uhr »
 Bis der Darm heilt, braucht es Monate, bis alles geheilt ist, was im Darm ausheilen kann, dauert unter optimalen Bedingungen über zwei Jahre ... du brauchst also Geduld.

Jetzt, wo das Scharbockskraut verblüht ist, mußt du halt vorsichtig anfüttern - heißt, erstmal nur ein, zwei Pflänzchen anbieten, bis probiert wurde. Dann erst kann Scharbockskraut in großen Mengen verfüttert werden.
Sinn macht es auf jeden Fall, denn wenn du Hahnenfuß im Pflückgut übersiehst, wissen die Meerschweinchen schon, wieviel sie davon fressen dürfen, ohne Matsche zu bekommen ... sie wissen dann sogar, wieviel gesund ist für sie! Du schützt also deine Meerschweinchen davor, sich mit problematischen Pflanzen zu verschätzen, indem du ihnen langsam, wie einem Kind, beibringst, was es so alles in der Natur gibt ...

Bei Darmproblemen sind eigentlich fast alle Wiesenpflanzen hilfreich.
Besonders hilfreich sind allerdings Knoblauchrauke, Nelkenwurz, Binsen und Simsen, Gundermann, Wiesenkerbel, Wiesenbärenklau (vor allem jetzt die kleinen, jungen Blättchen), Ampferarten und natürlich alles, was sich Gehölz nennt, also Brombeerzweige, Himbeerzweige, Tanne, Fichte, Kiefer, Linde etc etc.
Allerdings solltest du bei den Knospen vorsichtig antesten, inwieweit die schon vertragen werden - sie sind sehr eiweißreich und können deshalb bei sehr starken Darmschäden zu Durchfall oder Blähungen führen. Wenn sie allerdings die Haselknospen schon kennen und verspeisen und da gibts keine Probleme, können auch die ganzen anderen Zweige samt Knospen bedenkenlos verfüttert werden, dann packt das der Darm schon.

Vio

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 47 am: 11. April 2016, 00:04 Uhr »
Weil es hier am besten her passt:
So sah mein Abendfutter gestern aus. Bis auf Möhre, Apfel, Süßkartoffelstück (Ausnahme, weil von unserem Essen übrig), Paprika, Gurke, Petersilienwurzel, Spinat, Kohlrabi, Dill und Petersilie war alles Abfall im Bio-Markt:
Mangold, Wirsing, Weißkohl, Radicchio, Kohlrabiblätter, Möhrengrün, eine Cocktailtomate und Chinakohl.

Vieles davon war heute Abend noch übrig, ich habe heute Abend nochmal etwas Salat ergänzt sowie Petersilie und Gurke (die ist immer ganz flott weg  :roll: )

Bild 2 zeigt, dass es sonst natürlich auch noch was gab und warum sie nicht alles futtern mussten, um satt zu sein ;)

Momentan lege ich wert drauf, nicht so viel Wurzelgemüse anzubieten, weil die Schweinies nun echt zugelegt haben - aber eigentlich erst wieder, seitdem das Gras wieder bessere Qualität hat (werde deshalb auch die mehlhaltigen Saaten wieder reduzieren, die ich noch wegen der dürren Rippchen im Gehege hab).

Gibt es vielleicht Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge für meine Fütterung? Bin immer bemüht, zu verbessern und dankbar für Kritik :-)

Der Frischfutterpott sieht natürlich nicht jeden Abend so aus, ich bringe oft Variation rein, statt Apfel mal Birne statt Möhrenstücken mal Rote Beete (will aber gerade keiner) usw., aber grundlegend dominiert Kohl und oft gibts auch Endivien oder Eisbergsalat, den ich hier nun nicht dabei hatte, nur Chicoree gibts nicht mehr, weil ich ihn nicht in Bio-Qualität bekomme leider.

Auf dem großen Bild nicht gut zu erkennen:
- Grashaufen mit Kräutern (alles frisch)
- (aktuell noch getrocknete) Laubzweige, sowie frische Fichten und Kieferzweige, frischer Efeu und frische Brombeerblätter; heute hab ich Zweige mit jungen Blätter und Knospen ergänzt
- kleiner Haufen mit getrockneten Ackerschachtelhalmen
- ein Saatenpott mit Ölsaaten, Heilerdekeksen, Kohletabletten, Nelkenblüten; 3 kleine Pötte nur mit 1) Mehlsaaten, 2) aromatischen Saaten und 3) sehr feinen Saaten
- 2 Pötte mit getrockneten Kräutern und Blüten, die ich noch nicht frisch hab aktuell (z.B. Mariendistel) und sowas wie Löwenzahnwurzeln, Hagebutten etc.
- Bio-Heu (3 versch. Sorten) und Bio-Stroh in der Schale
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Murx Pickwick

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 48 am: 11. April 2016, 09:50 Uhr »
Die Fütterung kommt meiner Meinung nach einer optimalen Fütterung schon sehr nahe - wenn es nicht sogar schon eine optimale Ernährung für deine Wutzen ist.

Über die Mehlsaaten hatten wir ja schon an anderer Stelle geschrieben, wenn es Probleme gibt, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, wären sie die ersten, die ich wegrationalisieren würde, um zu schauen, ob das Problem sich dann nicht eventuell schon von allein löst.

Das nächste wären Feinsaaten mit einer Korngröße von unter Chiakorngröße ... Meerschweinchen sind an langfaserige Kost angepaßt und auch wenn die Vorfahren vor 8.000 Jahren noch Wiese pur gefressen hatten samt sämtlicher staubfeinen Samen in den Samenständen der Gräser und Kräuter, so hatten sie diese Sämereien niemals pur bekommen - sondern immer nur schön eingepackt in lange, schwerverdauliche Pflanzenfasern.
Alles, was eine Korngröße weniger wie Chiasamen hat (Brennesselsamen z. B.), hat die Faserigkeit von Futtermehlen ... es wäre also zu erwarten, daß sie auch wie Futtermehle im Darm wirken, wenn sie pur, ohne Samenstand, verfüttert werden. Chiasamen dürften von der Größe her die Grenze bilden, wobei man das jetzt erstmal weiter beobachten muß, wie die unterschiedlichen Erfahrungen mit Chia oder feineren Saaten aussehen.

Das Dritte, was ich bei Problemen, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, im Verdacht hätte, wären die Trockenfutternäpfe, insbesondere getrocknete Wurzeln und Früchte. Aber auch das muß weiter beobachtet werden, ich selbst kam nie auf die Idee, meine Meerschweinchen mit getrockneten Wurzeln oder getrockneten Hagebutten zu füttern, zumal ich Wurzeln ja ganzjährig frisch hatte, die Meerschweinchen nicht mal nach Wurzeln gruben und frische Wildfrüchte weitestgehend verschmäht wurden. An Frucht wurde bei mir wirklich nur das Fruchtangebot aus der Obst- und Gemüsefraktion mit supergroßen Früchten (Apfel, Birne, Paprika, Bioavocado, Tomaten etc) als Futter angenommen.

So reichhaltig und abwechslungsreich, wie bei dir, wurden Meerschweinchen vermutlich nie gefüttert, das kommt erst jetzt - und was an solchen Zusätzen, wie Mehlsaatennapf und Feinsaatennapf tatsächlich bewährt und was nicht, muß sich erst erweisen. Das findet man nicht raus, weil man nem Guru hinterherrennt und das tut, was er da von sich gibt, das findet man nur über Beobachtung heraus.

Was sich beispielsweise an "unnatürlichem" Angebot bewährt hat, das ist der Napf mit aromatischen Sämereien und Pflanzenteilen - etwas, was weder wildlebende Meerschweinchen zur Verfügung haben oder jemals hatten, noch was in der gesamten Domestikationsgeschichte den Meerschweinchen angeboten wurde. Der dürfte ein Ersatz für aromatische Kräuter und deren Pflanzenständen sein, welche die wildlebenden Vorfahren auf der Wiese fanden bzw der Ersatz für all das Abfallgemüse mit hohem "Gift"gehalt, was die Meerschweinchen während ihrer Domestikation vorgeworfen bekamen und was es bei uns normalerweise gar nicht mehr gibt. Eventuell ist es bei den Hausmittelchen gegen Unpäßlichkeiten noch nicht einmal wichtig, wirklich naturnah zu füttern, sondern nur wichtig, daß die richtigen Medikamente und Hausmittelchen in den passenden Konzentrationen der Wirkstoffe irgendwo zur Verfügung stehen ... die Wirkstoffe, welche in hohen Konzentrationen in den aromatischen Pflanzenteilen zu finden sind, sind nämlich weltweit in Kräutern, Gemüseabfällen und Co durchaus zu finden, das sind ja keine seltenen Pflanzenwirkstoffe, aber auf unseren hochgedüngten mitteleuropäischen Wiesen und Weiden und im mordernen Gemüse fehlen die halt größtteils, weil sie weggezüchtet wurden.

Ich hatte im Laufe meiner Meerschweinchenhaltung irgendwann angefangen, frischen und teils getrockneten Ingwer und Ingwerschalen ins Angebot zu nehmen. Was ursprünglich nur ein Abfallprodukt aus meiner Küche war, hatte sich bei Brabbelchen bewährt, die Osteoporose hatte. Sie konnte mit Ingwer deutlich besser laufen. Mit der jetzigen Erfahrung würd ich deshalb auch Kurkumawurzeln ausprobieren ... damals war ich noch nicht so weit bzw bin erst gar nicht auf die Idee gekommen, auch Kurkuma auszuprobieren.
Speziell Ingwer hat sich in der Pferdehaltung bei einer ganzen Reihe von Stoffwechselerkrankungen und degenerativen Skeletterkrankungen bewährt, Ingwer war sogar zeitweise als Dopingmittel gelistet, weil Ingwer selbst Pferde wieder halbwegs schmerzfrei laufen läßt, die Hufrollenentzündungen oder ähnliches haben oder die aus solchen Gründen operiert wurden. Man konnte diese kranken Pferde mit Ingwer weiterhin in Dressur und Springen laufen lassen und Siege einheimsen und das sollte mit der Listung von Ingwer als Dopingmittel verhindert werden.
Nun, inzwischen ist Ingwer wieder von der Dopingliste gestrichen worden ...  :roll:

Hugomero

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 49 am: 11. April 2016, 11:20 Uhr »
Ui, so ähnlich schauts bei mir inzwischen auch aus- freu -  :freu:.. hab ich doch schon ganz viel umgesetzt; allerdings hab ich seit gut 18 mon. (als ich Lotti mein Blasenschwein hatte..) so gut wie alles trockenes (Blüten und Kräutermischungen) vom Speiseplan gestrichen... ich weis , dass man nicht sagen kann, ob das gut oder schlecht ist- vielleicht biete ich da künftig wieder was an..

Mich fasziniert ja schon, wie meine Schweinchen reagieren.. die ersten Tage, als es Gras gab, blieb Gemüse fast komplett liegen, nach einigen Tagen hatte sich alles relativiert und sie bedienen sich an allem (Gras, Kräuter und Gemüse)
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 50 am: 11. April 2016, 12:51 Uhr »
dankeschön für die einschätzung, murx :-)

also, ich finde es interessant: an die feinsaaten (wie chia und auch mohn) geht hier keiner ran. ich hatte sie nochmal in einen extra pott gegeben, weil sie im großen unten verschwinden und ich dann nicht sehe, ob sie ran gehen - tun sie nicht. der pott mit den aromatischen saaten dagegen leert sich langsam aber sicher :-)
als die tiere kamen (4 meiner 6 sind ja noch nicht lange hier (seit oktober, november und februar)), war generell an den ölsaaten großer andrang. nun sehe ich kaum einen mehr dort.

die trockenkräuter finde ich tatsächlich auch nicht optimal, im winter ist mir eh alles vieeel zu trocken und ich versuche, mit seggen, simsen und bambus (und eben dem wintergras sowie brombeerblättern und efeu) ein wenig flüssigkeit zusätzlich zu bieten. die kräuter hab ich aber getrocknet dennoch im angebot, weil krankschweine gerne dran gehen. andererseits haben sie die kräuter normal eben auch nicht das ganze jahr zur verfügung - aber die schweine, die kommen, sind oft krank genug, dass ich ihnen die kräuter dann trotzdem nicht vorenthalten möchte... drauf fliegen tut aber auch keiner, hin und wieder mal ein blättchen. meistens verwerfe ich den inhalt der kräuterpötte irgendwann wieder, weil nur noch kleine kräuter-brösel mehr drin liegen, die keiner mehr nimmt und fülle dann wieder; nach ein paar wochen wieder leeren usw.
früher habe ich ständig nur ein kraut angeboten und sie stürzten sich beim geben eines anderen krautes dann immer drauf - logisch... wenn sie nun die kräuter immer zur verfügung haben, interessieren sie sich größtenteils null dafür. eben wohl nur dann, wenn sie es auch brauchen.

getrocknete hagebutten nimmt hier keiner :D deshalb liegen sie auch noch im pott, waren mal frisch, wurden nicht alle genommen und nun sind sie da :-)
aber auf die löwenzahnwurzeln stehen alle, du hast aber recht, in der natur buddeln sie sie nicht aus und futtern die. nicht mal frisch, wenn ich sie anbiete; da schaut sie keiner auch nur mit dem hintern an. aber getrocknet muss es sehr köstlich sein, fällt für mich einfach unter die kategorie leckerchen und gibts auch nicht immer.
da ich bisher keine probleme mit blasensteinen (gries schon, der kam aber immer raus, also denke ich, sollte die durchspülung der blase funktionieren) hatte und kein schwein die ganze zeit mit dem schädel in den kräutern hängt, habe ich mir bisher nicht groß gedanken gemacht, inwieweit sie auch in den kleinen mengen schaden könnten. vermutlich würde ich sie bei blasensteinen etc. dann auch ganz streichen...

die mehlsaaten will ich nun doch wieder reduzieren, weil 2 meiner mädels ordentlich aufgespeckt haben. allerdings erst, seitdem es wieder besseres gras gibt, die mehlsaaten gabs schon vorher. da aber meine eines dürres rippchen wieder gut zugelegt hat und die 11 jährige oma sowieso ihre mehlsaaten als extraleckerlie abends bekommt, sehe ich den sinn nicht, die mehlsaaten anzubieten - eben, wir hatten das ja im saatenthread schon und etwas positives (außer ein bisschen energetische unterstützung für die ganz dürren nach schwerer krankheit) konnte ich jetzt aus der mehlsaatenfütterung nicht ziehen, eher nur negative punkte...

ingwer und kurkumawurzel habe ich schon öfter angeboten, mochte keiner. entweder, sie kannten es nicht und es war nicht lange genug im angebot (aber kurkuma ist auch teuer und vertrocknet dann immer einfach im gehege rum oder schimmelt) oder sie brauchten es nicht. bei den pferden kenne ich auch positive erfolge :-)

das, was du beschreibst, hugomero, beobachten viele wenn nicht alle schweinchenhalter und für mich einfach wieder der beweis: schweine sind grasfresser :-)
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)
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Hugomero

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 51 am: 11. April 2016, 14:03 Uhr »



das, was du beschreibst, hugomero, beobachten viele wenn nicht alle schweinchenhalter und für mich einfach wieder der beweis: schweine sind grasfresser :-)
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)

ich wollte halt, dass sie nicht nur Gras fressen , sondern auch was anderes.soviel Gras, wie die Herschafften wollten /brauchen, finde ich noch gar nicht- aber die beleidigten Blicke, wenn Gemüse kommt, was bis vor zwei Wochen noch der Knüller war..... :g:.. aber so langsam gibts ja auch viel Blättriges zwischen den Gräsern
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Felixitas

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 52 am: 11. April 2016, 14:24 Uhr »
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)

Was ist für euch "frisch"? Wie lang lasst ihr welches Futter im Gehege liegen? Ich füttere zweimal täglich und nehme vorher jeweils das nichtgegessene Frischfutter raus. Wiese hole ich auch zweimal täglich. Zweige bleiben natürlich länger drin. Wenn ich durchgehend so vielfältig füttern wollte wie empfohlen, würde ich da beim Gemüse aber echt Probleme bekommen, genug anzuschaffen.   Und klar, je wärmer, desto schneller ist das Futter "oll".

Murx Pickwick

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 53 am: 11. April 2016, 14:54 Uhr »
Meine Fütterung damals hatte sich aus dem pragmatischen Ansatz her entwickelt - was ist machbar, was ist bezahlbar ... und klar, sammeln war für ich nicht nur machbar, sondern auch kostenlos, wenn ich das, was die Schweinchen und Kaninchen so am Tag verspachtelt hatten, in Gemüse und Obst hätte kaufen müssen, hätt ich Insolvenz anmelden müssen!

Nun hatte ich nicht nur 3 Schweinchen und zwei Kanickel, das waren um die 30 Schweinchen und im Sommer 4 - 6 Kaninchen plus sehr zahlreicher Nachkommenschaft - also ein ganz anderes Kaliber, wie die meisten Haltungen bei euch.
Ich mußte also sammeln ... und nachdem ich keine Weide mehr hatte, waren das immerhin zwei bis drei Kiepen voll pro Tag (mit Weide hätte ich im Grunde genommen gar nicht sammeln gehen brauchen, das hatte ich nur getan, um die Weide aufzuwerten und weil es mir Spaß machte) ... in eine Kiepe paßten ca. plusminuszweigeteilt 30kg Wiese ... (was übrigens für die Masse Tier NICHT wirklich reichte! Es war immer zu knapp. Ohne Weide werd ich deshalb nie wieder Meerschweinchen oder Kaninchen halten, der Sammelaufwand ist mir schlicht zu hoch)

Es ist klar, gibt gute Tage, gibt schlechte Tage und dann gibts Tage, da ist man auch mal krank ... 30kg über mehrere Kilometer auf dem Rücken zu schleppen ist jetzt nicht einfach, also hab ich, wenn es mir körperlich gut ging oder ich ne nähere Quelle für Futter hatte, entsprechend häufig die Kiepe befüllt und nach Hause geschleppt, was zuviel war, wurde im schattigen kühlen Flur ein bis zwei Tage zwischengelagert. Gefüttert hatte ich meist abends, wenn es schon etwas kühler wurde ... das Futter trocknete dann nicht so schnell aus und die Gefahr des Gärens war dann auch nicht so hoch.
Wenn ich krank war, wurde hauptsächlich Äpfel, Kohl und Zuckerrüben verfüttert ... oder was halt beschaffbar war. Die wenigen Krankentage, wo ich die Kiepe nicht schleppen konnte, hatten es die Tiere mit solch einer suboptimalen Kost ausgehalten, ohne krank zu werden. Äpfel, Kohl und Zuckerrüben halten recht lange im Stall ... auch die brauchen nicht täglich weggeschmissen zu werden.

Wenn vom Vortag noch was über war und das nur angetrocknet war (also weder schimmlig, noch matschig), hatte ich es beiseitegeschoben und im Stall gelassen - warum sollte ich es denn auch entsorgen?
Neues Futter kam halt daneben, gut ist ... die Tiere konnten zwischem angewelktem und frischem wählen und hatten einfach boykottiert, was nix mehr war (beispielsweise, weil nur noch die Stiele über waren oder da mal wieder jemand elegant drübergepullert hatte), das kam dann mit dem Entmisten raus.
Bei warmen Wetter hatte ich drauf geachtet, daß das Pflückgut möglichst ausgebreitet dalag, nix auf dicken Haufen oder so, daß es hätte anfangen können zu gären, sondern halt gut durchlüftet. Bei sehr trockenheißem Wetter hatte ich meist zweimal gefüttert - das Futter trocknete dann einfach zu schnell aus und meine Tiere tranken kaum, bzw die Kaninchen hauptsächlich nur, wenn sie am Säugen waren. Ich hatte einfach Angst, daß das Futter zu trocken werden könnte.

Im Winter wurde nur das eingefrorene Zeugs raussortiert - und natürlich alles, was matschig wurde.

suntrek

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 54 am: 11. April 2016, 15:17 Uhr »
Ebend Murx so ist es auch bei mir es muss unbedingt bezahlbar sein und möglichst optimal sein.
Hätte ich im Winter nicht meine Quellen hätte ich ein Riesenproblem. Denn bekomme dort 100kg aussortieres Gemüse zum Sonderpreis + 4-6 solcher Gemüsekisten an Resten.
Oft viel knolliges bei so wird das aufgeteilt auf mehrere Halter, und ich nehme noch Geld ein für das Gemüse was ich ab gebe xD, und wir essen es auch.
Dazu noch Autoweise Bambus und co.

Bei mir kommt nun jedoch ein Riesenproblem.
Ich ziehe um aufs Land... Wird wohl irgendein Minidorf werden. Wenigstens in die Vulkaneifel mit viel Natür für den Sommer.  Halt dort wo jemand meine Kaninchen frei in der Wohnung akzeptiert. Stubenrein sind sie ja das weiß ich sicher wegen Hotelaufenthalt mit einem Teil der Bande.  Nur bei mehr als zwei klingelt ja auch gerne die Animal Hording Alarmglocke bei Vermietern...
Wo kriege ich da im Winter meinen Bambus her ???
Hier in einer recht großen Stadt gut machbar trotz Außenbezirk. Denn viele haben Bambus doch das wird schwieriger werden. Wo ich bisher dort war sah ich nirgens Bambus...
Ebenso neue Gemüsequellen finden. Denn Geschäfte sind dort ja nicht unbedingt so häufig wie hier. Auch Wochenmärkte nicht so viele wie hier.
Ich sehe mich schon regelmäßig im Winter Gemüse und Bambus von hier nach meiner neuen Wohnung  transportieren  :g:

Und im Sommer dann gibt es hier Anhängweise Wiese normal immer mindestens zwei un dso viel bleibt dann auch nicht über.
Habe endlich nach Jahren eine Wiese gefunden die ich ab ernten darf kompeltt und was ist nun ich ziehe um. Echt super...

Hier leben ja aktuell 8 Meerschweinchen (nicht nur eigenen) , zwei Zwergkaninchen, zwei mittelgroßen, ein Riesenmix und ein reirnasiger Riese. Der reinrassige Riese ist eine reine Fressmaschine ! Über Nacht ein Spitzkohl+ anderes kein Problem - Fragt mich nicht wo er das hin haut, ich rätsel selbst   :aug:

Ohne richtiges Einkommen bis Sommer ist ebend der Faktor Kosten enorm wichtig.
Da schaut man dann schon deutlich was man wo günstig bekommt.
Genug Wiese kann ich auch noch nicht sammeln so hole ich diese Woche wieder eine Ladung Bambus ab. Hoffe bei der Frau wächst auch viel davon denn bei der war ich noch nicht.

Wiesenreste vom vortag wenn nicht bepinkelt oder matschig schiebe ich sie auf einen Haufen und sammel sie dort. Meine Bande wüht dort ab un dan gerne noch drin.
Im Auslauf füttere ich nur die Wochenmarktreste in einer Kiste und diese trampeln sie auch matschig so wechsel ich die Kiste täglich aus und spüle sie aus.
Über Nacht gibt es Wiese in Raufe oder Gemüse in möglichst ganzen. Was da an Gemüse nicht zu Strunk oder Stiel zählt und nicht matschig oder so ist bleibt auch weiter drin. Der Rest bleibt drin.

Vio

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 55 am: 11. April 2016, 15:18 Uhr »
ach murx, 30 schweine  :bravo: mein traum! warum gibts keinen job "meerschweinpfleger", ich würd den sofort nehmen :-) würde alle kranken und alten zu mir holen und ihnen ein schönes leben bieten... :D
ohne wiese... das schafft man dann doch gar nicht... mich wunderts immer wieder, wie viele großgruppenhalter ohne wiese auskommen können (mal davon ab, dass wiese wichtig ist...)

also ich werfe dinge auch erst weg, wenn sie anfangen zu gammeln. möhren bleiben auch im leicht welken zustand noch liegen, unsere kleine willow steht sogar auf nicht mehr ganz so frische kohlrabiblätter mehr, als auf frische...
ne verschrumpelte gurke bleibt auch drin, solange sie nur angeschrumpelt, aber nicht faul ist. erst bevor etwas kurz vorm umkippen ist oder ich es unansehnlich finde, kommt es weg.
manche sachen bleiben halt liegen (eben so kräuterstengel) und die kommen dann beim misten auch mit weg, auch wenn sie noch nicht gammeln.
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Hugomero

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 56 am: 11. April 2016, 15:40 Uhr »
und beim Misten kommt das Phänomen, dass alle Schweinchen entrüstet herkommen und genau in dem Haufen nach Fressbaren suchen müssen...

Irgendwann landet mal ein Schwein auf der Schaufel im Abfallsack- warum ist das so, dass genau das zusammengerechte Zeugs so interessant ist ?  :bravo:
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Murx Pickwick

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 57 am: 11. April 2016, 16:01 Uhr »
Zitat
und beim Misten kommt das Phänomen, dass alle Schweinchen entrüstet herkommen und genau in dem Haufen nach Fressbaren suchen müssen...
hmmm ... irgendwoher kenn ich diese Situation ...  :frage:

Vio, glaub mir - 30 Schweine im Winter oder 30 Schweine ohne Weide sind ein einziger Alptraum!
Wenn ich ins Krankenhaus gemußt hätte (und es war oft kurz genug davor!), hätte es niemanden gegeben, der die Schweinzerls und die Langohren hätte füttern können, denn bezahlbar war das Gemüse dafür nicht und stundenlang Wiesesammeln konnte ich meinem Mann auch nicht aufbürden, schließlich mußte ja wenigstens einer in unserer Familie das Geld für die Miete ranschaffen!
Die Alternative zu hungernden Schweinchen?
30 Schweinchen aufgeteilt auf die Tierheime der Umgebung!

Ich hatte deshalb keine Meerschweinchen mehr aufgenommen - den Rest machte die Natur, es wurden zum Glück altersbedingt immer weniger Schweinchen. Die letzten waren in einem besonders strengen Winter, der mir die Begrenzung unter der Stalltür über Nacht zerstörte, abgehauen und ließen sich nicht mehr einfangen.
Die Situation damals im Winter war alles andere wie schön ... die Ängste um die Schweinchen haben mich nicht mehr schlafen lassen und ich kam dennoch nicht auf die rettende Idee, wie ich sie zurückbekommen konnte. Aber im Nachhinein betrachtet war es letztendlich das Beste, was mir passieren konnte.
Auch die Kaninchenvermehrung hatte ich dann irgendwann unterbrochen - ausgezogen waren wir dort mit nur noch vier Häsinnen und vier Chinchillas, eine Menge Tier, die man durchaus noch mit Wiesesammeln ernähren kann, auch ohne Weide (zumindest, solange die Kaninchen keine Riesenkaninchen sind).

suntrek

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 58 am: 11. April 2016, 20:14 Uhr »
Oder Schweinchen die gleich in den Abfallsack krabbeln auf der Suche nach Leckereien xD
Ich warte nur drauf das mal eins quieckt, weil ich es nicht bemerkte.

Ich stehe hier schon immer auf dem Schlauch wer im Notfall versorgt oder ich spontan weg muss, Bewerbungsgespräch und co, bei 30 Schweinchen alleine möchte ich mir das gar nicht vorstellen...

Ein weiterer reinrassiger Riese wird wohl erstmal auch nicht noch zusätzlich einziehen. Dachte ja Riesenmix frisst schon echt viel,aber der reinrassige noch mehr..
Lieber was mittelgroßes was nicht so viel frisst, als so ein Mähdrescher denn anders kann ich das nicht nennen  :g:

Was man nicht alles für die Mäuse macht.

Meeriemama

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Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
« Antwort 59 am: 14. April 2016, 13:33 Uhr »
Ich muss noch mal nachfragen wegen Kalzium im Futter. So ganz habe ich das wohl noch nicht verstanden und da mir leider auch schon ein Schweinchen wegen eines großen Blasensteins verstorben ist, möchte ich da keinen Fehler machen.
Also was ich bisher soweit verstanden habe: Im Frischfutter kann man den Kalzium-sowie den Oxalatgehalt getrost vernachlässigen. Was evtl zuviel ist, wird einfach ausgeschieden? Gefährlich ist dagegen eine kalziumarme Ernährung (zu der bei Blasengrieß ja in der Regel geraten wird), da dann Kalzium aus den Knochen gelöst wird. Aber warum wird das dann nicht für die Zahnbildung genutzt, sondern reichert sich in der Blase an?
Und zu guter Letzt: wie schädlich sind in dem Zusammenhang Trockenkräuter wirklich? Ist es besser, die streng rationiert zu füttern oder kann man das bei Ad Libitum- Wiesenfütterung etwas lockerer sehen?
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)