Autor Thema: Manu's Krankheitsthread  (Gelesen 28129 mal)

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ewe78

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 15 am: 09. Oktober 2016, 22:25 Uhr »
Hi Manu,
beim Lesen über Bobby dachte ich, es ist 1:1 wie bei meiner Mathilda Anfang August. Es hat sich als riesiger Abszess heraus gestellt.
Ich wünsch für den Arzttermin und beide Schweinchen alles Gute!

Manu

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 16 am: 10. Oktober 2016, 00:39 Uhr »
Ich danke dir Ewe. Ich hab mir gerade deinen Thread nochmals durchgelesen, das klingt wirklich sehr ähnlich. Bei Bobby sieht es sehr schlimm aus, fast so als ob er einen Hodensack da hängen hätte- doofes Beispiel, ich weiss :)

Ich hatte heute Abend noch ein langes emotionales Gespräch mit meiner Kollegin zum Thema Tierarztwahl, denn irgendwie war da in letzter Zeit einfach eine Spannung in mir drin nach den TA-Besuchen. Ich konnte es mir nicht richtig erklären, aber meine Kollegin hat mir heute Abend die Augen geöffnet. Sie ist TPA mit 20 jähriger Berufserfahrung und hatte dementsprechend schon mit vielen TÄ zu tun. Sie war ziemlich verwundert, als ich ihr meine Erlebnisse schilderte und sie ist der Meinung, dass meine TÄ definitiv zu wenig Untersuchungen macht und zu wenige Parameter überprüft, z.B. akktuell bei Balus Schilddrüsenwerten. Stattdessen ist sie ein Ass im operieren und für mich wirkt es, als ob dies bei ihr den höheren Stellenwert hat, als saubere Diagnosen zu stellen. Sie scheint ausserdem die Meeris ziemlich oft (unnötig) in Narkose zu legen, weil es einfacher ist.

Ich bin jetzt beinahe froh, dass ich noch keinen Termin bei meiner bisherigen TÄ gemacht habe- ich habe von der Kollegin die Praxis ihres Vertrauens erfragt, sie selbst geht seit beinahe 30 Jahren mit ihren Nagern da hin.

Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das Arzt-Patienten Verhältnis bei diesem TA besser sein wird und ich wieder ohne mulmiges Gefühl mit meinen Beiden nach Hause gehen kann...
Lg
Manu

Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzen kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.

ewe78

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 17 am: 10. Oktober 2016, 09:43 Uhr »
Tut mir echt leid wegen Bobby, ich kann's mir bildlich vorstellen und hoffe, es wird trotzdem alles gut. Wenn es so schnell gewachsen ist, ist es vielleicht auch "nur" ein Abszess, der hoffentlich gut zu entfernen ist.
Man hat mir damals deutlich gesagt, wie riskant die Stelle ist und dass es nicht unwahrscheinlich ist, daß es auch schlecht ausgehen kann. Und trotzdem hat sie es überstanden, das wünsche ich auch Bobby!

Es ist das A und O, daß man einen TA erwischt, bei dem das Gefühl stimmt. Hätte mir Vio damals nicht die Augen geöffnet, hätte ich mich wahrscheinlich sogar noch mit dem "Metzger" abgefunden, weil ich dachte, der wird's schon wissen (da war wohl aber auch meine Unerfahrenheit dran schuld). Sobald ich dann in der Tierklinik beim Spezialisten war, hab ich gefühlt, daß Mathilda in guten Händen ist und jetzt eine reelle Chance hat, egal wie schlecht die Prognosen waren. Also vertrau auf Deinen Bauch, wenn der Dir sagt, da stimmt was nicht!
Manchmal braucht es natürlich auch einfach einen guten Operateur mit Erfahrung, aber das eine schließt das andere ja nicht zwangsläufig aus und ich hoffe, Du findest in der neuen Praxis einen guten Diagnostiker, der aber auch gut operieren kann, wenn's drauf ankommt. Toi toi toi, ich denk an Euch!


Vio

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 18 am: 10. Oktober 2016, 14:43 Uhr »
Uff... ja, mit den Tierärzten ist das so eine Sache, ihr habt ja mitbekommen, welchen Hickhack es deshalb bei mir auch gab und das Bauchgefühl ist da wirklich entscheidend. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, nicht einen einzigen guten TA zu finden, sondern immer den aufzusuchen, der in seinem Fachgebiet der Beste ist.
Ich drücke die Daumen, dass du mit dem neuen TA zufrieden bist, Manu und dass er den Schweinies helfen kann!
Da Bobby trotz des Dings kein Gewicht verloren hat, würde ich mal spekulieren, dass er weniger futtert oder langsamer, weil das da eine blöde Stelle ist? Denn das Ding hat ja sicher Eigengewicht, was sich bemerkbar machen müsste  :traurig:
Halte uns auf dem Laufenden!  :fr:
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Manu

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 19 am: 11. Oktober 2016, 14:08 Uhr »
So, ich bin gerade vom TA Besuch zurück:

Das einzig positive war, dass mir die TÄ symathisch war und gut mit den Schweinchen umgeht.

Wendy hat tatsächlich Zysten, einmal 3 und einmal 4 Zentimeter gross. Eine davon ist eine einzelne Kammer, die andere sieht eher nach Himbeere aus, also mehrkammrig. Die TÄ hat mir vorgeschlagen, es einmalig mit einem Hormonpräperat zu versuchen, wenn sich die Zysten dann innert 3 Monaten nicht zurückbilden, dann müssen wir eine OP in betracht ziehen. (Immer diese Hormonspritzen, egal wohin ich gehe, diese Empfehlung höre ich immer zuerst). Hab mir jetzt Bedenkzeit erbeten, muss mich noch kundig machen- auf der anderen Seite will ich auch nicht zu lange warten, denn sie reagiert heftig im Moment. Durch das ständige gejage hat sie auch schon an die 100g Gewicht verloren. :(

Bei Bobby sieht es folgendermassen aus: Er hat einen riesengrossen Abszess unten am Hals. Die neue TÄ sagt ganz klar, dass dies so eine riskante Stelle sei mit all den Nerven und den Lymphknoten, dass sie nicht operieren wird. Dafür muss ich jetzt wieder zu meiner "alten" Tä gehen. Gut, das war sowieso meine Vorstellung, dass sie weiterhin die schwierigen OPs übernimmt, darin ist sie ja gut..

Ich habe heute auch noch Balus Röntgenbilder von den Zähnen mitgenommen, die ja nie mit mir besprochen worden sind. Heute konnte ich sie mit der anderen TÄ anschauen und es war ja klar: Darauf sieht man deutlich, dass die Zahnbasis mal entzündet war und jetzt  beschädigt ist. Deswegen wächst Balus Zahn wohl nie im Ganzen nach. Also hätte man beim letzten Termin, als die Bilder gemacht wurden, Balus Zahn gleich ganz rausnehmen können...

Jetzt werde ich also auf einen frühen Termin für Bobby bestehen, mal schauen was sich machen lässt. Richtig wohl ist mir nicht, wenn ich an diese OP denke :(


Ergänzung:

Hab gerade erfahren, dass die Spezialistin 2 Wochen im Urlaub ist, jetzt wurden mir zwei Kliniken empfohlen, die ich beide nicht kenne- toll.

Könnte man es überhaupt verantworten, so einen Abszess 2 weitere Woche unbehandelt zu lassen? Wohl eher nicht, oder? Mein Bauch schreit eigentlich "weg damit und zwar schnell!"

Lg
Manu

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ewe78

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 20 am: 11. Oktober 2016, 15:32 Uhr »
Tut mir leid Manu, das sind wirklich alles keine so guten Neuigkeiten : (

Zu mir sagte man damals, der Abszess könne unbehandelt auch nach innen platzen und dabei dann wichtige Gefäße oder Bahnen verletzen, was zu großem Leiden oder sofortigem Tod führen kann, je nachdem.
Hat die Ärztin was gesagt, ob der Abszess gut abgegrenzt ist, konnte sie das trotz der Größe irgendwie fühlen?
In der Klinik wollte man bei uns mit Walnussgröße nicht operieren, weil sie das als groß und daher riskant empfunden hatten, außerdem ging es bei Mathilda aber ja auch tief rein.

Eurer ist noch größer, da sollte echt ein Spezialist mit Erfahrung dran. Vielleicht kannst Du Dich vorher informieren, ob eine der beiden Kliniken einen ausgewiesenen Heimtierspezialisten hat und über den dann etwas recherchieren, was seine Erfahrungen und Bewertungen über ihn betrifft. Eventuell macht Dir das die Entscheidung leichter, wo Du hin gehst. Man muss ja nicht zwangsläufig in schlechte Hände geraten in einer Klinik. Ich war auch immer skeptisch bei Kliniken, aber wenn man dort an den Richtigen gerät, so wie es bei uns war, kann es auch die einzig wahre Chance sein.

Wir hatten damals dann ja erst noch Antibiotikum (das kann aber glaub ich nur wirken, wenn der Blutkreis den Abszess irgendwie erreichen kann, sprich die gegen den Blutkreislauf abgrenzende Kapsel um den Abszess in irgendeiner Form verletzt oder geöffnet wurde, das war bei uns ja der Fall gewesen) und homöopathische Mittel versucht, um den Abszess zu schrumpfen, was auch geklappt hatte. Am OP-Tag ging er zwar immernoch tief, war von außen für mich als Laie aber nur noch haselnussgroß zu fühlen. Erst in diesem Stadium war die Klinik auch bereit, das Risiko der OP einzugehen.

Wäre das vielleicht eine Möglichkeit für den Moment? Nach außen eröffnen, damit Druck ablassen auf Gefäße und Co., gleichzeitig so den Umfang verkleinern, damit eine kommende OP eventuell noch etwas warten kann? Was sagen die Erfahreneren unter euch dazu?

Manu

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 21 am: 11. Oktober 2016, 17:43 Uhr »
Mir wurde auch gesagt, dass der Abszess platzen kann.

Ich habe gerade in deinem Thread nachgelesen, dass bei Mathilda der Abszess wohl wirklich direkt am Hals sass..  Wie genau er bei Bobby abgegrenzt ist, kann ich Dir nicht sagen, beim Abtasten spürt man einfach, dass das "Ei" erst 2 cm unter dem Kinn anfängt und dann bis fast zum Boden reicht.
Ich habe heute wie wild herumtelefoniert- in der einen Klinik gibt es tatsächlich eine versierte Ärztin auf dem Gebiet Heim/Kleinsäuger, immerhin.
Meine Kollegin (die TPA) meinte auch, dass man mit Antibiotikum etc. versuchen kann, noch etwas Zeit zu schinden, aber Sie rät mir dringend davon ab. Ich bin ja sowieso in der Zwickmühle, die Spezialistin, die für 2 Wochen weg ist, ist ja genau diejenige bei der mein Bauchgefühl und auch das Zwischenmenschliche nicht immer stimmt. Operieren kann sie, das ist keine Frage. Ich weiss einfach nicht, ob ich an dem Abszess irgendetwas machen lassen soll, um die OP heraus zu zögern, um dann zu der Frau zu gehen, bei der mein Bauchgefühl nicht 100% stimmt. Das passt so auch nicht wirklich zusammen.

Ich habe von der Ärztin in der Klinik nur gehört, dass sie zwar menschlich nicht immer ganz einfach sei, aber sonst einen guten Job macht. Ihre Sozialkompetenz das ist auch nicht das ausschlagende Kriterium in meinem Fall. :D
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich den Weg über die Klinik machen soll. Ich meine nämlich, dass der Abszess immer noch wächst, zwar deutlich langsamer als die letzten Tage, aber doch zu schnell für meinen Geschmack.

Ich bekomme morgen den definitiven OP-Termin für Bobby und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg für ihn ist. Bauchgrummeln hab ich trotzdem, es ist kein einfacher Eingriff und er ist doch schon sechs Jahre alt. Ich sag ihm, er soll sich doch bitte ein Beispiel an deiner Mathilda nehmen und überleben...
Lg
Manu

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ewe78

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 22 am: 11. Oktober 2016, 18:20 Uhr »
Ich denke auch, das ist die richtige Entscheidung, gerade wenn Dein Bauch sagt: Das Ding muss weg!

Wenn die Ärztin fachlich wirklich gut ist, hat Bobby die besten Voraussetzungen, es zu schaffen.
Dass der Abszess so weit unten sitzt, seh ich als gutes Zeichen, dann kommt's nicht von den Zähnen👍🏻
Bei uns bestand ja noch der Verdacht auf betroffenen Lymphknoten, konnte dann aber zum Glück bei der OP
ausgeschlossenen werden. Und wenn es bei euch auch so ist, es also dann vermutlich nur gekommen ist, weil
er sich was reingepiekt hat (was laut den TK-Ärzten wohl häufig an der Stelle passiert beim Schwein), dann kann
sie den Abszess samt Kapsel bestimmt gut entfernen.

Ich weiß gerade nicht, ob Du schon viele OPs beim Schwein hattest, bei mir war es die Erste, wahrscheinlich hast Du eh viel mehr Erfahrung, aber ich schreib einfach nochmal kurz auf, was ich so "mitgenommen" habe, bei der Sache, vielleicht hilft es Bobby und Dir ja, ansonsten denk Dir einfach: hab ich eh schon alles gewusst😉
Wenn er die OP übersteht, aber er nicht so gut beinander isst (gute Temperatur sollte er natürlich haben), sprich er will nicht fressen, dann wollen TKs die Tiere ja gerne da behalten und päppeln. Mathilda war bis spät abends noch nicht wirklich fit, sie hatte nur einmal zaghaft an was geknabbert, aber ich hab gespürt, wenn ich sie allein über Nacht dort lasse, gibt sie auf (und sie ist mein coolstes und entspanntestes Schwein) und wenn ich sie nach Hause hole, wird alles gut. Daheim habe ich sie nicht von den anderen separiert, ihr aber eine eigene Mathilda-Ecke eingerichtet mit Lieblings-Kuschelhöhle und -haus, Rotlicht, Snuggle Safe, eingeweichtem Heu, normalem Heu, Wiese, Gemüse, Apfel, alles aussenrum drapiert, damit sie es riecht und in Reichweite hat. Honigwasser hab ich ihr angeboten, wollte sie aber nicht, nur ihr geliebtes eingeweichtes Heu. Aber schon nach einer Stunde ist sie auf Wanderschaft und hat das restliche Futter im Gehege gesucht und dran genascht. Da wusste ich, es wird, sie schafft das! Und ich glaube, das Gefühl, daheim und in Sicherheit zu sein, war die halbe Genesung. Also wenn es Dir möglich ist, nimm ihn mit, bring ihn nach Hause, zu seinen Freunden und dann wird er gesund werden, da glaub ich ganz fest dran.

Alles Gute für euch und hoffentlich kriegt ihr zeitig einen OP-Termin

Vio

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 23 am: 11. Oktober 2016, 21:50 Uhr »
kann ewes worte so unterstreichen, so hätte ich es auch gemacht :-)

vertrau deinem bauch, manu!!! ich drücke auf jeden fall ultra fest die daumen  :fr:

wegen der zysten würde ich vorerst homöopathie und/oder vitalpilze probieren :-) dazu steht hier schon ganz viel in anderen threads, findest bestimmt einiges über die suchfunktion :-)
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Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Manu

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 24 am: 13. Oktober 2016, 13:00 Uhr »
Ewe, Vio, ich danke für eure Tipps. Ich gehe später gerne noch darauf ein, aber im Moment liegen meine Nerven blank.
Ich hatte mit Bobby um 10.30 Uhr den OP-Termin, aber als die TÄ ihn gesehen hat, meinte sie, dass sie die OP erst am Nachmittag macht, weil das mehr Zeit in Anspruch nimmt, als sie ursprünglich gedacht hat. Prognosen sind nicht allzu erhellend, da sich wohl ein Teil vom Abszess wie befürchtet vom Kiefer aus gebildet hat. Vermutlich startet die OP bald, ich erwarte um 16-17 Uhr ein Anruf aus der Klinik. Eventuell muss Bobby auch noch über Nacht bleiben...

Ich war übrigens erstaunt, dass der Preis für die OP immer wieder ein zentrales Thema war: Sie haben sich schon fast entschuldigt und immer wieder nachgefragt, ob ich bereit bin dies zu tragen... Ist wohl eher selten, dass jemand bereit ist, einem Meerschweinchen in der Situation eine Chance zu geben, obwohl es nicht völlig aussichtslos ist- nur halt nicht einfach zu operieren, je nachdem was sie antrifft... Auch die TÄ meinte, mit nicht ganz 6 Jahren sei Bobby noch nicht steinalt und hat evtl. noch eine Chance auf ein gutes weiteres Leben und diesem guten Allgemeinzustand müsse man es einfach versuchen.... Ich hab jetzt keine Vergleichsmöglichkeiten mit Deutschland, aber hier ist wohl noch lange nicht jeder bereit für sein Haustier 500-600 Franken zu bezahlen, obwohl sie es könnten...
Lg
Manu

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Vio

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 25 am: 13. Oktober 2016, 15:11 Uhr »
oh... ich drücke ganz fest die daumen, dass alles gut läuft und er wieder gesund wird  :fr:

nein, ist leider nicht selbstverständlich, aber mir sind es meine tiere auch wert, ganz klar. gab es gestern noch im fb in einer gruppe eine diskussion, bei welchem betrag stopp sei und jemand meinte, für den hund würde er so viel ausgeben, aber doch nicht für die schweine. das konnte ich nicht nachvollziehen, für mich sind beides ungeachtet der größe oder des anschaffungspreises gleichwertige leben, die in meiner verantwortung sind und die jede chance bekommen, die sie brauchen...

ein tierarzt erzählte mir letztens, es habe mal ein ausl. mann mit seiner tochter bei ihm gefragt "wie viel kostet OP?" und als die antwort dann mehr als 20 euro war, war die nächste frage "wie viel kostet tot machen? dann ich holen neu." und die kleine tochter weinte bitterlich daneben. der tierarzt war fassungslos...

wobei ich die tierarztkosten bei euch (auch die von yvonne, wenn wir so drüber reden) deutlich teurer als bei uns finde.
bei so einer OP hätte ich bei uns, je nachdem wie komplex der fall ist, mit um die 100 euro kosten (ohne nachsorge etc.) gerechnet...
für zahnschleifen unter gas zahle ich bei meinem tierarzt jetzt ca. 30 euro pro tier.
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ewe78

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 26 am: 13. Oktober 2016, 20:17 Uhr »
Hallo Manu, wie ist der Stand? Schon was gehört?
Mist, wenn wirklich der Kiefer beteiligt wäre, ich dachte, der Abszess sitzt weiter unten, so dass man auch bei euch den Kiefer ausschließen kann : (
Die Kleinen sind echt jeden Euro wert, den man in sie "investiert". Bei uns hat die OP sogar nur 85 Euro gekostet und alle Nachuntersuchungen jeweils den Standard-Preis für eine Kleintieruntersuchung von ca. 15 Euro. Aber ich hab für hunderte von Euro Vitalpilze, Huminsäure, Spritzen, Manuka-Salbe und endlos viele andere Sachen gekauft, hab nie auch nur eine Sekunde überlegt....
Ich hoffe, es wird alles gut mit Bobby!

Vio

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 27 am: 13. Oktober 2016, 20:37 Uhr »
ich drücke auch noch daumen und hoffe, es ist alles gut gegangen und du hast gute nachrichten für uns :-)
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Manu

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 28 am: 13. Oktober 2016, 22:49 Uhr »
Mein "Monstertag" mit viel Nervenflattern, zittern, hoffen und bangen neigt sich nun langsam dem Ende zu...

Um es vorne weg zu nehmen: Bobby ist wieder bei mir zu Hause- zum Glück!

Um 16 Uhr bekam ich die Nachricht, dass Bobbys OP durch ist, der Abszess war gut abgegrenzt und konnte im Ganzen entfernt werden. Der Kiefer war zum Glück nicht beteiligt oder zumindest nicht geschädigt.  Soweit so gut.

Dann musste ich noch auf den Bescheid warten, ob sich Bobby gut von der Narkose erholt und ob ich ihn nach Hause holen kann.
Um 18 Uhr habe ich immer noch nichts von der Klinik gehört und hab dann selber nochmal nachgefragt: Jetzt sollte Bobby über Nacht dableiben, weil "das halt so in der Klinik üblich sei nach grösseren Eingriffen".
Ich hab dann erst mal leer geschluckt und mir ein paar Minuten Bedenkzeit erbeten. Laut TÄ hatte Bobby bereits wieder angefangen zu fressen und "spaziere munter herum". Klar- in der Transportbox, dass ich nicht lache! Jedenfalls sah ich nach den Aussagen keinen Grund, wieso Bobby nicht nach Hause kommen soll- auf eigenes Risiko natürlich...

Ich hab ihn dann abgeholt und musste erst mal leer schlucken: Ich kenne ja meinen Bobby vom Verhalten her und als ich ihn da in der Box liegen sah, kam mir als erstens der Gedanke: "Jetzt fängt er an, sich aufzugeben"- tatsächlich haben sie ihn kurz vor meiner Ankunft bereits das erste Mal gepäppelt, sprich Zwangsernährt, weil er halt eben doch nicht "munter in der Box rumlief".

Im Auto bekam er als erstes ein Sträusschen von Kerbel, Dill und Karottengrün, quasi als kleiner Vorgeschmack auf zu Hause. Während der Heimfahrt begann er plötzlich zu weinen- ich kann es nicht anders beschreiben- er wimmerte, fipste abgehackt und atmete in schnellen Stössen. Zum Glück war ich nur noch wenige Minuten von zu Hause entfernt.
Sobald Bobby die Anderen hörte, war alles wieder gut, er sass in seiner Kuscheltasche, streckte die Nase raus und entspannte sofort.

Ich habe ihn jetzt eine Ecke im Gehege abgetrennt und mit Fleece ausgelegt, dort darf er sich die nächste Zeit zusammen mit Balu erholen.  Die beiden Herren haben auch schon vorher immer zusammen gefressen, haben sich ein wenig von den Anderen zurückgezogen und waren nie weiter als einen Meter voneinander entfernt, also dachte ich, dass sich die Zwei vielleicht gut tun.
Es dauerte übrigens keine zehn Minuten, da hat Bobby bereits seinen Kuschelsack verlassen uns sass zusammen mit Balu vor der Wiese und dem Heu. Auch jetzt gerade  sitzt er  vor der Wiese und ich höre ihn bis hierhin mümmeln.

Ach ja: Laut Klinik soll ich ihm 2x täglich BeneBact geben (auf die Frage, ob ich dies zu Hause hätte, hab ich natürlich brav genickt *hüstel*). Dazu soll ich mehrmals täglich Päppeln, genauso wie sie es heute Nacht wohl getan hätten, wenn ich Bobby da gelassen hätte....



Ich finde es auch erschreckend, dass der Wert eines Tieres bei manchen scheinbar vom "Flausch-und Kuschelfaktor" abhängt. Ich hatte bis jetzt noch nicht das Vergnügen, dass mich jemand direkt auf die Unsummen, die ich für meine unbedeutenden Nager und Fische ausgebe angesprochen hätte... Aber ich würde Denjenigen fragen, ob er im Ernstfall auch  für seine Geschwister, Eltern oder den Partner so rational und "gewinnorientiert" über Leben und Tod entscheiden könnte. Ach, sowas macht mich einfach nur wütend- gut, ich bin ein schlechter Parameter für gängige Tierliebe, ich trage nämlich auch Regenwürmer, Schnecken, Frösche und Molche über die Strasse, einfach weil mir diese Tiere nicht gleichgültig sind, wenn ich sie da auf dem Asphalt rumkriechen sehe...
Lg
Manu

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Vio

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Antwort: Manu's Krankheitsthread
« Antwort 29 am: 13. Oktober 2016, 23:43 Uhr »
Ach Gott, was für ein Stress!
Und super, dass du ihn mit nach Hause genommen hast! Ich denke, dass das immens wichtig für den Regnerations- und Heilungsprozess ist, in der Klinik stopfen sie die Tiere meist nur mit allem möglichem voll und einsam sind die Kleinen ja auch.
Tatsächlich fällt mir gar kein rechter Grund ein, die Tiere da zu lassen - Infusionen setzen kann ich im Notfall auch und viele wichtige Mittel hab ich auch zu Hause... Ich persönlich würde sie immer mitnehmen, um genau Zwangspäppeln etc. zu vermeiden, aber auf meine Gefahr eben hin, ob ich es jemand anderem raten würde, weiß ich nicht. Ich bin mir allerdings ganz sicher, dass man den Tieren häufig mit einem stationären Aufenthalt mehr schadet, als nützt...
Auf jeden Fall hat er ja gezeigt, dass du alles richtig gemacht hast, in dem du ihn mitgenommen hast ;)
Freut mich sehr, dass alles so gut gelaufen ist  :fr:

Nun erhol dich erst mal!!! Allein die Situation im Auto hätte mich persönlich schon wieder um Jahre altern lassen ;)

Ich trage diese Tiere alle übrigens auch von der Straße... und hab schon den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen, weil ich einer kleinen Schnecke das Haus zerstört hab. Der Eingeweidesack war noch ok, sie kann es reparieren, aber ich hatte nichts mit Kalk (hab als bevorzugt vegan lebende keine Eierschalen), was sie hätte nutzen können...
Letztes Jahr musste ich Studenten in Zoologie-Kursen betreuen und zwar hatte ich den Kurs mit dem Thema "Fliegen riechen mit den Beinen" und für einen Versuch wurde eine Fliege mit einer Art Wachs (war was anderes, weiß den Namen nicht mehr) an den Flügeln an einem Pinn festgeklebt (sie bekam dann einen Papierring zw. die Beine worauf süße Flüssigkeiten geträufelt wurden.
Danach wurden sie natürlich getötet.
Nicht in meiner Gruppe! Wir haben in präziser Kleinstarbeit die Fliege mit dem Material genau zwischen den Flügeln an einem Haar auf dem Rücken angepinnt. Dieses haben wir danach durchtrennt und die Fliege in die Freiheit entlassen. Ich war da voll stolz drauf und meine Studenten auch, auch wenn der Rest des Kurses uns beim Zerquetschen ihrer Fliegen belächelt hat. War mir total egal - hauptsache unsere Fliegen lebten und das war ja auch gar nicht leicht, die so anzukleben, dass sie weiterleben können. Ich weiß, es sind "nur" Fliegen. Aber dennoch!
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