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Temporäre Sucht nach Erbsenflocken - warum?

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Vio:
Meine Mimi nimmt nur wenige Saaten, steht aber seit ein paar Wochen extrem auf Erbsenflocken aktuell und immer wenn ich komme, läuft sie zu mir und schaut mich mit rieeesigen Augen an - ich kann immer kaum widerstehen und es wandern mehr Erbsenflocken in sie rein, als mir lieb ist. Ich bin kein Freund von den Dingern und finde sie auch eher ungesund, aber sie hat sich sonst nicht arg dafür interessiert, dass ich den Eindruck habe, sie "braucht" sie regelrecht?
Neyla stand vor der Kastration ebenso "penetrant" auf Erbsenflocken und hat oft und stark danach gebettelt, so dass ich schon kaum den Raum betreten konnte, sofort klebte sie mir am Fuß. Seit der Kastration wegen Gebärmutterentzündung - nix. Sie wollte sogar 2-3 Woche keine Erbsenflocken mehr und ich dachte noch "wie schlau, sie bekommt ja auch AB und das reicht ja als Belastung für den Darm :D " und danach joa, sie nimmt mal eine, aber muss auch nicht zwingend sein.
Ich sollte damit gar nicht anfangen, weil die Dinger ja nun nicht so toll für den Darm etc. sind, muss aber ehrlich sagen: ich kann sie so nicht sehen, wie sie sich an mich halten und mich flehend ansehen... Die anderen freuen sich mal über eine oder zwei, aber das wars dann auch. Bei Mimi kann ich einen ganzen Haufen hinlegen und es reicht ihr aktuell nicht...

Gibts irgendeinen Grund wohl, dass sie Erbsenflocken so hypen? Können sie da irgendwas drin "brauchen", also Bedarf haben oder ist es eine Art "komische Sucht", die von mir nicht sichtbaren/merklichen Parametern bestimmt wird? Oder ist es der Reiz, dass es die Dinger nicht ad libitum gibt? Aber falls es das ist: warum stehen sie mal drauf und mal nicht?!

Murx Pickwick:
Erbsen gehören zu den Hülsenfrüchten ... und die produzieren als Fraßschutzstoffe eine Menge hormonähnlicher Substanzen. Etliche dieser Substanzen wirken im Körper ähnlich wie Östrogene - und genau das könnte der Grund sein für das Jiepern nach Erbsenflocken.

Du könntest nun ausprobieren, ob irgendwelche gesünderen Östrogenersatzstofflieferanten genommen werden, das wären dann Luzernesamen, Luzernekeimlinge (im Bioladen gibts die neuerdings als Alfalfa, im Tierhandel wird Luzerne schon lange als Alfalfa vertickert), Sojakeimlinge, Mungobohnenkeimlinge, Dosenerbsen, Bohnenkeimlinge, Linsen und Linsenkeimlinge, Kichererbsenkeimlinge, Kleesamen (hat sich bei meinen Chins als die Gesundalternative zu Erbsenflocken herausgestellt, da sie die bei Bedarf auch in großen Mengen fressen) und deren Keimlinge, alles von der Robinie einschließlich der Samen, alles von der Lupine ... gibt hier also viel zum Ausprobieren.
Auch einen Versuch wert sind alle Kräuter, die auch beim Menschen traditionell bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden, wie beispielsweise Frauenmantel.

Was nun auch abgeklärt werden sollte - wie siehts aus mit hormonell aktiven Zysten?

Eine weitere Möglichkeit wären leichtverdauliche Proteine ... schwer, für Schweine da was Gesünderes zu finden, aber Futterhefe und Leinpellets dürften, so der Logik folgend, gesünder sein wie Erbsenflocken - wobei man dazusagen muß, daß sowohl Futterhefe, als auch Leinpellets aufgrund ihrer extremen Leichtverdaulichkeit nicht wirklich gesunde Alternativen darstellen können ... es ist nur wenig gesünder, wie die Erbsenflocken und haben sich deshalb als Futterzusatz bei Industriefutter und für Pferde seit Jahrzehnten bewährt.
Vermutlich kann man das dann irgendwann halten wie ein Dachdecker - ist immer verkehrt herum, egal wierum man es hält ...

Vio:
Oh Mann, da hätte ich natürlich auch selbst drauf kommen können  :wall: :g:
Danke für die Anregung!

Klingt mehr als logisch und passt zu meinen Beobachtungen:

Neyla hatte Zysten und eine geschwollene Scheide, monatelang vorher immer Glukose im Urin (hab ich hier ja auch schon mal gefragt, keine Diabetes), brommselte aber nicht etc. - kurz vorm angesetzten US-Termin kam Blut aus der Scheide und sie wurde wegen Gebärmutterentzündung laut US kastriert. Während die Scheide geschwollen war (ca. 2 Monate) war ihre krasse Erbsenflocken-Bettelphase und auch schon ein bisschen vorher.
Nach der Kastration war die Glukose schlagartig weg und der Hunger auf Erbsenflocken ebenso. Nun nimmt sie die so wie alle anderen als "willkommenes Leckerchen", aber wenn es die nicht gibt, ist auch ok.

Nun hab ich überlegt, weil Mimi zumindest beim Tasten keine Zysten hat und sonst auch alles ok ist mit der Gebärmutter scheinbar. Aber: sie hat wochenlang gebrommselt, daher hatte ich sie auch abtasten lasten. Seitdem sie so die Erbsenflocken verlangt und ich da bei ihr etwas großzügiger bin (sie neigt zu einem kleinen Blähbauch, hat aber durch die Erbsenflocken zum Glück augenscheinlich keine Probleme), weil ich das Gefühl habe, sie braucht sie, ist das Gebrommsele vorerst vorbei...

Also das mit den Hormonen könnte somit ja auf der Hand liegen... Linsen hab ich da, die probiere ich mal aus!
Luzerne/Alfalfa kann ich gleich auch keimen und Kleesamen muss ich unbedingt noch haben :D
Welche sind besser (oder gibts kein besser?), die Samen vom roten Klee oder weißen Klee? Der rote soll mehr Phytohormone enthalten, hab ich mal gehört? Gibts da irgendwo größere Mengen in erschwinglicher Bio-Qualität? Befürchte, diesen Anspruch kann man wohl nicht haben.
Ich hab noch Frauenmanteltinktur, aber da ist auch wieder Alkohol drin... mein Frauenmantel im Garten sieht leider nicht mehr so gut aus, hab ihn aber vor ein paar Wochen nochmal anbieten können.

Mich stören die Erbsenflocken aus gesundheitlichen Gründen sehr - aber ich kann ihr die einfach nicht weg nehmen, einmal wegen der grooooooßen Augen mit dem herzzerreißenden Blick (Fettaugen... die nutzt sie auch gern, wenn sie was will, ich mein, die werden dann noch größer :D ) und ihrer dicken rosanen Unterlippe und dann auch, weil ich wirklich denke, dass sie nicht ohne Grund nach denen bettelt...

Ich trenn das Thema mal ab, damit es hier nicht untergeht :-)

Vio:
Da fällt mir auch gerade ein:
macht z.B. Rodicare dann auch aus diesen Gründen süchtig oder gibts da noch was anderes?

Denn das ist mir immer nicht ganz geheuer...
Ich nutze Rodicare ja in der Regel nicht, höchstens mal als Prise, um Gemüse-Gras-Brei schmackhaft zu machen bei Zahnschweinen.
Nun vorhin wollte ich Lizzie ihre Herztablette geben, aber sie hatte vorher schon alles von den Vitalpilzen weggetrunken, mit denen ich ihr eigentlich die Tablette verabreiche, um sie nicht raus holen zu müssen.
Lizzie steht auf viele Dinge aus der Spritze, nur Colosan - damit brauch ich nicht ankommen  :haha:

Also dachte ich vorhin, ich könnte ausnahmsweise eine kleine Prise Rodicare nehmen, um ihr die Tablette zu geben.
Liz steht eben eh auf Spritzen (ohne Nadel ;) ) und rückt sie dann meistens auch nur ungern wieder raus, aber die Rodicare-Spritze wollte sie gleich mitnehmen und ich musste wirklich mit ihr diskutieren, bis sie die wieder losgelassen hat. Im Grunde auch nur, weil ich ihr mit den Fingern ein bisschen ins Mäulchen gelangt habe, sonst wäre sie damit auf und davon  :roll:
Sie ist dann sogar mit den Vorderpfoten auf eine Wasserröhre zum Durchsausen geklettert und ich hab ihr den Rest des kleinen angerührten Schluckes auch noch mit der Spritze gegeben. Ein bisschen was lief ihr aus dem Maul dabei und auf die Röhre und danach hat sie deshalb die Röhre abgeschleckt, um alles vom Rodicare zu essen  :aug:

Sie hat bei mir - glaube ich - noch kein Rodicare bekommen, auch wenn sie Zahnschweinie ist, konnte sie abgesehen von den ersten 3 Tagen, bis ich das wusste, Dank regelmäßigem Schleifen unter Gas immer gut essen.
Warum steht sie so abartig arg auf Rodicare?! Ist es der Geruch (sie hat gleich begeistert geschnüffelt) oder gleich der Geschmack oder schmeckt sie die (genmanipulierte  :braue: ) Soja-Komponente gleich raus aufgrund von Phytoöstrogenen? Wobei sie Erbsenflocken gerne nimmt, aber nicht "süchtig" danach scheint. Liegt ne gute Gurke daneben, sind die Flocken abgemeldet ;)

Man könnte meinen, es ei Glutamat im Rodicare, da es nach "F.ondo.r - Ma.gg.i" riecht und die Tiere teilweise so "süchtig" macht... Ich bin kein Fan von Rodicare und dieser Punkt mag viele begeistern, mich macht er aber noch skeptischer...

Piggilotta:
Gibt es einen Grund dafür, dass Bockshornklee noch  nicht erwähnt wurde? Bockshornklee
(Ausser, das er den Schweinen meist nicht soo dolle schmeckt?)
Phytohormonmässig hätte der doch schon Platz hier.
Rotkleeblüten und Kleesamen (ohne "Sortenangabe") bekommst du bei Hansemanns.
(Rotkleetee hat mir sehr gut über die Wechseljahre geholfen; Bockshornklee mag ich nur manchmal.)

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