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Infos zu Sämereien

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Vio:
Hallo Leute :-)

Ich möchte gerne ein paar Infos zu Sämereien für einen Post auf meiner FB Seite zusammenfassen, da gibts nämlich oft viele Fragen zu.
Saaten kann man ja viele geben, im Grunde alle von Pflanzen, die Meerschweinchen dürfen.
Aber die wichtigsten, die nützlich sein können, würde ich gerne aufgreifen und kurz stichpunktartig dahinter schreiben, warum oder wofür sie gut sind. Ich würde das dann eben gerne auf meiner Seite im FB posten, denn ich finde, dass es wichtig ist, den Kleinen Sämereien anzubieten.
Es gibt leider bisher keinen einzigen Link, den ich empfehlen könnte, damit sich andere über Sämereien erkundigen könnten...
Daher habe ich nun versucht, Infos zusammenzustellen. Ich wäre dankbar, wenn ihr meinen Text kritisieren und mich auf Fehler hinweisen würdet :-)

:

Sämereien

Warum bekommen unsere Meerschweinchen Sämereien?

Meerschweinchen finden in der Natur verschiedene Gräser, Kräuter und Büsche - und diese Pflanzen blühen. Wenn eine Pflanze eine Blüte bildet, so endet die Reifung der Blüte mit Samen, die unsere Meerschweinchen futtern können. Sämereien enthalten viele Dinge, die unsere Tiere helfen können, um gesund zu bleiben und zu werden: sie stellen neben Eiweißen, Vitaminen, Fetten und Mineralien weitere nützliche, bioaktive Stoffe.


Man unterscheidet grundlegend Mehlsaaten und Ölsaaten.
Mehlsaaten enthalten u.a. Stärke, was unseren Tieren schnell Energie bringt.
Ölsaaten dagegen stellen u.a. Fette bereit, die eher langsam Energie liefern.
Einige Saaten bieten zudem auch hochwertige und schnellverdauliche Eiweiße, die wiederum Energie bringen, aber auch ein breites Spektrum an Aminosäuren stellen, was unsere Tiere nutzen können (für die Enzymproduktion z.B.).

Gerade aromatische Sämereien (also Samen mit ätherischen Ölen: Anis, Fenchelsamen, Kümmel etc.) fördern die Verdauung, helfen bei Aufgasungen und unterstützen eine gesunde Darmflora.
Da wir nicht immer sehen, wie es unseren Tieren geht und was sie brauchen, ist es praktisch, wenn die Tiere von alleine solche Saaten futtern können, wenn sie sie benötigen.

Viele Hirsearten enthalten zudem Kieselsäuren in der Schale, die zum Zahnabrieb genutzt werden kann. Saaten wie Quinoa oder Amaranth bieten Eisen und Schwarzkümmel beeinhaltet neben weiteren Stoffen Thymoquinon, dem u.a. die entzündungshemmende, antioxidative und krebeshemmende Wirkung des Schwarzkümmels nachgesagt wird, was auch wissenschaftliche Studien bestätigen. Bockshornkleesamen können den Blutzuckerspiegel senken und ist ein Meerschweinchen mit Diabetes dabei, wird es diese Wirkung nutzen können. Selleriesamen wirken entwässernd. Diese Liste könnte man nun noch viel weiter fortsetzen.
Die Kerne in den Äpfeln (und in Paprika…) sind natürlich auch Samen, die ganz einfach von unseren Tieren genutzt werden können, wenn wir sie nicht vor dem Anbieten entfernen.

Saaten enthalten also eine ganze Reihe nützlicher Stoffe und nehmen dadurch u.a. Einfluss auf den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Verdauung. Sie beeinflussen so auch das Fressverhalten und es kann sein, dass zu moppelige Tiere durch aromatische Sämereien sogar abnehmen.
Ein Tier, welches zu dick ist, ist auf keinen Fall ein Tier, was auf eine Diät gesetzt werden muss. Im Gegenteil, dieses Tier benötigt gute Nahrung, die ihm alle Nährstoffe stellt, die es zum Leben benötigt. Die Ernährung muss folglich nicht eingeschränkt, sondern verbessert werden.

Fettleibigkeit kommt häufig durch falsche Ernährung und diese bedingt, dass Tiere Mangelerscheinungen bekommen, da durch schlechte Nahrung meist Nährstoffe ganz fehlen und andere Dinge wie z.B. Kohlenhydrate wiederum im Überfluss vorhanden sind, die dann dick machen. Der Stoffwechsel kann bei Mängeln nicht richtig ablaufen, es kommt zu Problemen bei der Bereitstellung von Energie, bei der Proteinbiosynthese u.a. wichtigen Vorgängen.
Das betroffene Tier futtert dann in der Regel immer mehr und mehr, um seine Mängel auszufüllen, bei schlechter Nahrung reichen dazu aber eben keine kleinen Mengen und es werden Übermengen an Stoffen aufgenommen, die grob beschrieben durch den Körper unter Aufwand von Energie ausgeschieden oder in Form von Fett gespeichert werden müssen.

Auch Tiere, deren Darm angegriffen ist, laufen Gefahr, Mängel zu bekommen. Nährstoffe können bei einer schlechten Darmflora nicht mehr gut verdaut und vom Darm/Körper aufgenommen werden, der Bedarf erhöht sich und Tiere futtern immer mehr, um ihn decken zu können. Ein zu dickes Tier auf eine Diät zu setzen, erhöht im Endeffekt meist nur die Mängel und ist nicht gesund.

Bei zu dicken und zu dünnen Tieren muss gleichermaßen vorgegangen werden: sie benötigen eine ausgewogene Ernährung. Heu alleine reicht bei weitem für eine artgerechte Ernährung von Meerschweinchen nicht aus, auch in Kombination mit Gemüse und Salat nicht. Neben frischem Grün aus der Natur können Saaten helfen, alles anzubieten, was unsere Meerschweinchen brauchen, gerade auch in der kalten Jahreszeit.

Dabei muss allerdings beachtet werden, dass ölhaltige Sämereien in einem höheren Maße angeboten werden sollten, als mehlhaltige. Zu viele Kohlenhydrate durch die Stärke in mehlhaltige Sämereien können wiederum die Darmflora durcheinanderbringen und wenn im Winter wenig frisches Grün aus der Natur im Angebot ist, verschätzen sich die Schweinchen unter Umständen auch gern schon mal bei den mehlhaltigen Sämereien und können, gerade in Kombination mit viel Wurzelgemüse, zunehmen. Oder generell passiert dies auch, wenn sie nicht abwechslungsreich genug gefüttert werden und sich mit mehlhaltigen Sämereien den Bauch vollschlagen. Von den aromatischen Saaten futtern Meerschweinchen nicht genug, um genug Kalorien für eine Gewichtszunahme dadurch zu bekommen - immer natürlich vorrausgesetzt, sie haben ausreichendes und abwechslungsreiches Futter im Angebot. Mehlhaltige Sämereien benötigen unserer Meerschweinchen daher in der Regel so gut wie nicht - es sei denn, sie haben einen hohen Energiebedarf, sind beispielsweise in Kaltstallhaltung oder werden zur Zucht eingesetzt.


Getreidesorten, bzw. bezeichnen wir ja mit "Getreide" immer Getreidekörner und um die geht es hier auch, enthalten neben viel Stärke zudem noch andere Stoffe, die schädlich für Meerschweinchen sind und es sollte ihnen daher gar nicht angeboten werden. Getreidekörner sind auch wieder einfach nur die reifen Samen von Gräsern, zu denen Getreidepflanzen gehören. Die grünen Pflanzenteile von Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste und Mais kann man, auch mit unausgereiften Samen, anbieten, das mögen Meerschweinchen sehr gerne und ist auch gesund.

Reife Grassamen, wie wir sie für die Aussaat unseres Rasens nutzen, sind ebenfalls stärkehaltige Samen. In der Natur sind sie nicht immer ausgereift, bevor das Gras gefuttert oder zu Heu verarbeitet wird, aber ausgereifte Grassamen können im Heu vorkommen und reichen dann im Grunde an stärkehaltiger Saat für die Meerschweinchen.

Im Sommer sollten unserer Meerschweinchen neben Kräutern und Blättern sowieso ein breites Spektrum an Gräsern aus der Natur bekommen. Darin sind dann schon eine Menge Samen enthalten, die unsere Tiere gut versorgen und es kostet auch nichts, die Natur stellt viele gute Dinge, um Meerschweinchen auch in „Gefangenschaft“ gut zu ernähren. Es gibt beispielsweise über 10.000 verschiedene Grasarten! Und leider auch hochgezüchtete Sorten mit u.a. viel Zucker. Solche Grasarten, wie z.B. das Weidelgras/Raygras, sollten nicht gefüttert werden und können auf Dauer schädlich sein. Am besten sammelt man auf wild belassenen Wiesen, die fernab von stark befahrenen Straßen, gespritzten Feldern und Hundespielwiesen sind. (Wenn eine Wiese kaum „Unkraut“ = Wildkräuter enthält und zu „perfekt“ aussieht, ist sie vermutlich gespritzt worden und sollte nicht als Nahrungsquelle unserer Schweinchen dienen.)
Im Winter stellt die Natur leider nicht mehr so viel frisches Grün bereit und vor allem dann kann man die Ernährung der Tiere gut durch Sämereien unterstützen.

Wir können den Meerschweinchen selbst in der Regel nur ausgereifte Sämereien anbieten, wie wir sie im Handel erhalten oder da sie beim Trocknen selbst noch ausgereift sind. In der Natur jedoch bekommen sie Saaten frisch und auch welche, die noch nicht fertig gereift sind und wenn, dann sind diese auch saisonal begrenzt. So kann Hirse, die sich noch in einem Spelz befindet, eine bessere Ergänzung der Ernährung unserer Meerschweinchen darstellen, als unbespelzte Hirse, weil diese ausgereift ist und mehr Stärke enthält.

Je nach Meerschweinchen, seinem Gesundheitszustand, der Haltung und Fütterung empfehlen sich andere Saaten-Mischungen. Aromatische Sämereien wie beispielsweise Kümmel, Anis, Schwarzkümmel und Fenchel aber auch von etlichen anderen Gemüsesorten, kann man immer zur freien Verfügung anbieten, gerade bei kranken Tieren. (Immer natürlich vorausgesetzt, die Tiere wurden langsam an die Saaten gewöhnt und es wurde ihre Reaktion darauf beobachtet, vor allem bei kranken Tieren!)
Bei mehlhaltigen Saaten sollte man, sofern man einen der oben genannten Gründe sieht, sie anzubieten, langsam testen, wie die Tiere darauf reagieren und sie in einem geringeren Maße anbieten.
Ebenfalls sollte man Sonnenblumenkerne etwas rationieren. Sie enthalten zwar gesunde Fettsäuren, aber auch einige Kalorien sowie auch etwas Stärke und wenn die Schweinchen zu viel davon abbekommen, können sie zulegen.

Aromatische Saaten bieten wir also immer zur freien Verfügung („ad libitum“) an. Angaben wie „nur einen Teelöffel pro Woche“ oder „…g pro Körpergewicht“ sind schwierig als Maßangabe… jedes Tier ist anders und benötigt anderes in anderen Mengen, wie sollen wir also für unsere Tiere beurteilen, wie viel von welcher Saat gut für sie ist? Sie werden es selbst am besten wissen! Artgerecht gefütterte Tiere werden sich nicht an aromatischen Saaten überfuttern, die darin enthaltenen ätherischen Öle sind nicht nur gesund, sondern führen auch dazu, dass Meerschweinchen nicht Unmengen davon futtern.

Wenn man beginnt, seinen Meerschweinchen Sämereien anzubieten, dann sollte man nicht damit rechnen, dass die Tiere sich gleich darauf stürzen. Ganz im Gegenteil, es kann vorkommen, dass sie vor allem aromatische Sämereien erst mal ignorieren und dann langsam beginnen, zu testen, was sie damit anstellen können und was diese überhaupt bewirken. Nach und nach lernen sie die Sämereien kennen und sie werden wissen, wie sie sie für sich nutzen können. Und davon profitiert dann ihre Gesundheit, sowohl bei Tieren, die aus schlechter Haltung kommen und gesund werden müssen, als auch Tiere, die gesund sind und es auch bleiben sollen. Trotzdem sollte man die Saaten am Anfang rationieren und die angebotene Menge langsam erhöhen, falls die Tiere sich doch damit den Bauch vollschlagen möchten. (Man kann aus den Saaten übrigens auch sehr gut Päppelbreie herstellen :) )

Die Tiere, die schon länger bei uns leben, nutzen den Sämereienpott recht selten im Vergleich zu Neuankömmlingen. Die neu zugezogenen Tiere suchen sich die Saaten heraus, die sie benötigen. Das macht auch Sinn, denn sie kommen in der Regel aus schlechter Haltung und haben weitaus mehr Mängel zu füllen und den Darm zu unterstützen, als die Tiere, die schon länger bei uns sind.
Futtern Meerschweinchen die Saaten nicht - kein Problem, dann benötigen sie sie nicht. Aber sollten sie Bedarf haben, ist es kein großer Aufwand, ihnen die Sämereien zu jeder Zeit frei bereitzustellen :)


Welche Sämereien kann man Meerschweinchen füttern?

Im Grunde kann man die Samen einer jeden für Meerschweinchen futterbaren Pflanze anbieten, so auch Gemüse- und Salatsamen und Samen verschiedener Blumen. Sämereien sollten immer ganz und nie gepufft, gepoppt, als Flocken etc. gefüttert werden, denn das kann ihre Inhaltsstoffe und auch ihre Wirkung verändern. Bei geschroteten Samen kann man leider vor allem auch die Qualität nicht prüfen. Manche Samen kann man auch keimen lassen, das bietet gerade im Winter ebenfalls nützliche Stoffe für unsere Tiere.

Folgende Saaten (und die Liste ist ganz sicher nicht vollständig, sondern nur ein kleiner Einblick!! ;) ) können Meerschweinchen futtern und nutzen:

Ölhaltige Samen:

- Anis: gut bei Magen-Darm
- Bockshornklee: verdauungsfördernd, Atemwege
- Brennnesselsamen: entwässernd, blutreinigend
- Chiasamen: gut für den Darm, ungesättigte Fettsäuren, viele Nährstoffe
- Fenchelsamen: gut für Magen und Darm
- Flohsamen: verdauungsfördernd
- Hanfsamen: eiweißhaltig, entzündungshemmend
- Kardi: ungesättigte Fettsäuren
- Koriander: gut für den Darm, appetitanregend
- Kümmel: entkrampfend, gut für den Darm
- Kürbiskerne (besser geschält)
- Kreuzkümmel (Cumin)
- Leinsamen: ungesättigte Fettsäuren, Schleimstoffe, gut für Haut und Fell
- Mariendistelsamen: unterstützt die Leber
- Nachtkerzensamen: gut für die Haut (Gamma-Linolensäure)
- Negersaat: eiweißhaltig
- Mönchspfeffer: hormonregulierend
- Sesam: ungesättigte Fettsäuren
- Schwarzkümmel: unterstützt das Immunsystem, hilft bei der Heilung des Darms, stoffwechselanregend, u.a.
- Sonnenblumenkerne (besser geschält): ungesättigte Fettsäuren, gut für die Haut
und viele weitere…

Mehlhaltige Samen:

- Amaranth: eiweißhaltig, eisenhaltig
- Buchweizenkerne: eisenhaltig
- Dari: liefert durch Eiweiße und Kohlenhydrate schnelle Energie
- Grassamen (keine Weidelgrassamen/keine Raygrassamen)
- Hirse: ungeschält entwässernd, reich an Cellulosefasern
- Quinoa: eiweißhaltig, eisenhaltig
und viele weitere…

Eine jederzeit zugängliche Mischung von mindestens folgenden Saaten ist empfehlenswert:
Schwarzkümmel, Kümmel, Fenchel, Anis, Leinsamen und Mariendistel.

Zudem kann man im Sämereienpott noch anderes frei zur Verfügung anbieten:
- Gewürznelken: das enthaltene Eugenol wirkt u.a. schmerzlindernd
- Heilerdekekse: Heilerde (ultrafein) in Klecksen trocknen lassen; bei Durchfall, Vergiftungen etc. (nicht zusammen mit Antibiotika, puffert die Wirkung dieser ab!)
- Kohletabletten: bei Durchfall, Vergiftungen etc.(nicht zusammen mit Antibiotika, puffert die Wirkung dieser ab!)

Sämereien beziehen wir aus Läden wie DM, Netto, Reformhäusern etc. in Bio-Qualität und es gibt auch verschiedene Online-Shops, die sie anbieten („Birds and more“, „Vom-Achterhof“ u.a.; am besten sucht da jeder selbst mal im Internet).


Vio:
Steffi, ich hab irgendwo hier gelesen, dass du nicht dafür bist, alle Saaten ad libitum anzubieten.
Worin besteht da deiner Meinung nach das Problem, wenn man eine ausgewogene, artgerechte Ernährung vorraussetzt?
Ich habe die Saaten bisher immer ad libitum angeboten und auch bei Sonneblumenkernen kein Überfuttern festgestellt. Die Gier darauf ist sogar deutlich gesunken im Vergleich zu vorher, als es sie nur zeitweise gab. Bei einer sonst ausgewogenen Fütterung sollten doch auch die Saaten nach einer Gewöhnungsphase ad l. gehen oder nicht?

Das ist schwierig gewesen beim Tippen des Textes, ich durfte ja nicht davon ausgehen, dass die Halter, die den Text lesen, ihre Tiere ad libitum ernähren... ist ja in der Regel nicht der Fall.

Saubergschweinchen:
Finde ich eine gute Idee mit den Infos.

Ich für mich unterteile die Saaten in nützliche Ergänzung und leere Kalorien. Mehlsaaten sind für Meerschweinchen leere Kalorien. Auf die Aufnahme so effizienter Energiequellen sind sie nicht ausgelegt sonst wäre auch das Verfüttern von Geitreide ad lib kein Problem.
Meerschweinchen kommen mit Stärke schlecht zurecht, das merkt man vorallem an der Zuchtkondition, am dramatischsten zeigt sich zu viel Stärke im Futter an sehr hohen Geburtsgewichten und einem extrem hohen Toxikoserisiko.
Ein Tier dem die ganze Trächtigkeit über zu viel Energie zur Verfügung steht bekommt zum Ende der Trächtigkeit ein Energiedefizit weil die Energiedichte im Futter ja kaum noch zu steigern geht - die Folge sind Stoffwechselentgleisungen.

Meerschweinchen sind nicht darauf ausgelegt hohe Mengen ihres Energiebedarfs über Saaten zu decken darum sollte man auch nicht jede Saat ad lib anbieten. Die stärkereichen Mehlsaaten sind meiner Meinung nach nur was für Außenhaltung und/oder Zuchteinsatz bzw. zum Päppeln wobei hier die Stärke auch schnell problematisch für den Darm werden kann.


--- Zitat ---Worin besteht da deiner Meinung nach das Problem, wenn man eine ausgewogene, artgerechte Ernährung vorraussetzt?
--- Ende Zitat ---
Das Problem besteht darin das die Tiere natürlich den Weg des geringsten Wiederstandes für ihre Energieversorgung wählen. Also unter Umständen mehr Saaten aufnehmen als gesund wäre und dafür gesündere Dinge stehen lassen bzw. zu wenig fressen.
Bei meinen Tieren kann ich das beobachten sobald ich Mehlsaaten anbiete gehen die Gewichte hoch und der Saatennapf ist zügig geleert.
Das ist das selbe als würde ich einen Napf Getreideflocken aufstellen...den würden sie trotz ad lib Frischfutter auch nicht verschmähen...gesund wäre das aber nicht.

Ich biete den Napf mit aromatischen Saaten / Medizinalsaaten zur freien Verfügung an. Dieser wird auch so genutzt. Dazu gibt es eine Ölsaatenmischung (Niger, Lein, Sesam, Kräutersamen, Möhrensamen usw.) und wenn es ganz kalt wird oder eine im Gehege hoch trächtig ist mische ich dort noch geschälten Buchweizen unter...das merke ich aber dann auch deutlich an den Gewichten der anderen.

Ich sehe besonders Hirsen aufgrund ihres Stärkegehaltes in der Meerifütterung eher kritisch und würde sie nicht ad lib anbieten. Saaten sollten ja nur eine Ergänzung sein mit Wirkstoffen die vom Tier genutzt werden können, zur Versorgung mit Energie finde ich sie ungeeignet.

Heike:
Was fällt denn alles unter Mehlsaaten?

Saubergschweinchen:
Zum Beispiel alle Hirsen (und alle anderen Getreide), Amaranth, Quinoa, Spinatsamen, Dari, Milo, Buchweizen und Paddyreis.

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