Das Meerschweinchen Forum

Meerschweinchen-Ernährung => Meerschweinchen & Gesundes Futter => Thema gestartet von: Vio am 02. Dezember 2014, 17:55 Uhr

Titel: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 17:55 Uhr
Hallo ihr Lieben :-)

Dass Meerschweinchen kein Getreide wie Weizenkörner usw. haben sollten, ist ja nun schon mehr bekannt als früher, als wir mit der Schweinchenhaltung begonnen haben. Haben leider auch immer das Getreidefutter gefüttert früher  :traurig:

Überall hört man aber trotzdem, dass man dünnen Meerschweinchen Haferflocken oder Kleie anbieten soll, viele päppeln auch damit.
Nun zählt das ja auch zu Getreide und hat die üblichen Eigenschaften, ist das wirklich sinnvoll?

Ich meine, im Notfall (z.B. bei einem stark abgemagerten Notschwein) wäre es mir lieber, dass das Schweinchen erst mal etwas zunimmt und danach kümmere ich mich um die Darmflora und eine gesunde Ernährung.
Und bei Schweinchen, die nicht mehr lange leben werden und sowas gerne nehmen würde ich eine Ausnahme machen... aber ansonsten ist es doch sicher nicht gut, dass z.B. im Winter zuzufüttern, wie oft geraten wird?
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Dezember 2014, 18:22 Uhr
Also für mich ist Getreide nicht prinzipiell ungeeignet aber für gewisse Tierarten einfach unnötig. Meine Kaninchen bekamen durchaus Getreide, besonders im Winter aber hier habe ich immer darauf geachtet das diese thermisch aufgeschlossen und somit besser verdaulich waren.

Meerschweinchen bekommen schnell Probleme bei der Fütterung von zu viel Stärke, daher finde ich Kulturgetreide aufgrund des riesigen Stärkekörpers sehr ungeeignet. Beim Verfüttern von mehlhaltigen Saaten gingen mir die Tiere aus dem Leim also verschwanden Hirse, Buchweizen und Co. wieder aus der Saatenmischung. Die besteht im Moment aus einer Basis aus aromatischen Ölsaaten und wird hier und da mal durch andere Ölsaaten ergänzt, damit halten meine Tiere ihr Gewicht und sie fressen auch keine riesigen Mengen.
Hab ich nun einen geriatrischen Patienten oder muss aus anderen Gründen Masse an die Tiere füttern erhöhe ich zuerst den Anteil an Wurzelgemüse und wenn das nix bringt dann würde ich wieder auf Mehlsaaten zurückgreifen aber niemals auf Kulturgetreide.

Es gibt viele Züchter und Aussenhalter die im Winter Haferflocken beimischen, das sind aber meist auch Leute die auch getreidehaltige Pellets füttern. Und da bin ich der Meinung ist der Hauptaspekt finanzieller Art. Es ist recht günstig die Tiere im Winter so bei Kondition zu halten und schnell hat sich das der Liebhaber abgeschaut, dazu die Argmentation das Haferflocken thermisch aufgeschlossen sind und darum nicht schaden und schon manifestiert sich das.

Für Meerschweinchen ist das keine gute Lösung, sie sind einfach nicht auf diese Stärkemengen ausgelegt und Getreide hat keine Vorteile die man nicht noch besser mit einer durchdachten ad lib Fütterung erreichen könnte.

Zitat
Ich meine, im Notfall (z.B. bei einem stark abgemagerten Notschwein) wäre es mir lieber, dass das Schweinchen erst mal etwas zunimmt und danach kümmere ich mich um die Darmflora und eine gesunde Ernährung.

Und so denken eben viele, aber das ist gesundheitlich absolut nicht sinnvoll. Ich habe ja im Sommer Caligula aus der leeren Wohnung übernommen, mit knapp 500g völlig verhungert. Die Tiere sind bis dato oft viel zu trocken ernährt, kennen nur Heu und Winzmengen Gemüse und sicher noch ein Kuntibunti. Dann übertrieben gesagt eine "Stärke-Mast" anzuschließen belastet die Leber sehr und kann tüchtig nach hinten los gehen. Der Körper muss sich langsam und über artgemäße Nahrung stabilisieren und wird dann ganz von selbst wieder Substanz aufbauen. Caligula hab ich mit Wiese und Laub wieder hochgefüttert und nun wiegt er ein gutes Kilo ganz ohne die üblichen "tricks"  ;)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 18:34 Uhr
Danke dir :-)

Das mit dem Getreide im Notfall ist echt so eine Sache... ich meine wirklich, wenn gar nichts anderes geht, zum Aufpäppeln.
2005 kam die ca. 1 1/2 jährige Trixie damals zu mir und wog knapp 550 g. An ihr hingen Fell und Haut nur so runter und die Zähne waren unglaublich verunstaltet. Sie saß bei einem Mädel, was sie konsequent vom Futter wegbiss (Lippen und Ohren zerfleddert, ist aber eig. ne längere Geschichte) und die Halter hatten nichts bemerkt, wohl aber ich, die die Tiere in Urlaubsbetreuung hatte. Sie bekam dann Aufbauspritzen und eine Korrektur der Zähne (vermutlich keine gute, aber naja...).

Das Problem war, dass Trixie die ersten 4 Wochen nur und ausschließlich getrocknete kleine Brotwürfel aß. Nichts sonst, ich bin fast verzweifelt, obwohl ich damals noch dachte, Getreide sei ok, war mir schon klar, dass das so nicht gesund sein kann auf Dauer. Von alleine hat sie 2 Wochen lang auch nicht gefuttert, man musste es ihr hinhalten. Ich bin also auch nachts dauernd aufgestanden und hab ihr diese kleinen Brotwürfel gegeben. Das meinte ich mit, da wäre es mir erst mal lieber, dass das Schwein überhaupt was isst und etwas Substanz bekommt und dann nachher kann man umstellen...

So einen Extremfall habe ich aber nie wieder gehabt, ich weiß nicht, was mit der Kleinen los war... Sie hat sich im Laufe der nächsten Wochen langsam wieder an eine normale Fütterung gewöhnt und lebte bei mir bis 2010 (9 Jahre alt) bis sie (vermutlich) an Schweinchenlähme starb (oder an was anderem, sie war auf jeden Fall innerhalb von einer halben Stunde aufsteigend gelähmt, hatte glänzende Augen, versuchte Gras zu futtern, konnte aber nicht mehr Schlucken und war kurz später tot; als Anzeichen sah man 2 Tage vorher nur eine leicht "ruckige" Atmung).
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Noodlz am 02. Dezember 2014, 18:43 Uhr

Und so denken eben viele, aber das ist gesundheitlich absolut nicht sinnvoll.


Mensch, das ist ganz zufällig die Beobachtung, die ich heute beim Wiegen gemacht und gerade in diesem Thema geschrieben habe:

http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=585.new#new (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=585.new#new)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 19:12 Uhr
Zitat

Das Problem war, dass Trixie die ersten 4 Wochen nur und ausschließlich getrocknete kleine Brotwürfel aß. Nichts sonst, ich bin fast verzweifelt, obwohl ich damals noch dachte, Getreide sei ok, war mir schon klar, dass das so nicht gesund sein kann auf Dauer. Von alleine hat sie 2 Wochen lang auch nicht gefuttert, man musste es ihr hinhalten. Ich bin also auch nachts dauernd aufgestanden und hab ihr diese kleinen Brotwürfel gegeben. Das meinte ich mit, da wäre es mir erst mal lieber, dass das Schwein überhaupt was isst und etwas Substanz bekommt und dann nachher kann man umstellen...

Trixie scheint so wenig gefressen zu haben, daß der Magen anfing, sich zu leeren - das ist bei einem Tier, was daran angepaßt hat, den Magen immer bis Anschlag gefüllt zu haben, eine einzige Katastrophe, denn es wird genauso viel Magensäure in den Magen abgegeben, als wenn der Magen prall gefüllt ist ... mit dem Ergebnis Sodbrennen!
Vor allem, wenn dann auch noch durch den Energie- und Nährstoffmangel der Schluckmuskel nicht mehr richtig funktioniert, steigt ihr der Mageninhalt bis ins Maul ... die Folge sind Appetitlosigkeit, Halsschmerzen, Brennen im Maul und die Suche nach irgendetwas, was die Magensäure aufsaugt oder neutralisiert. Da gibts nur zwei sehr effektive Möglichkeiten: Brot oder Natriumhydrogencarbonat (Bullrichsalz, Backsoda). Bullrichsalz hat allerdings den Nachteil, daß bei der Reaktion Salzsäure plus Bullrichsalz unter anderem das Gas Kohlendioxid freiwird ... auch, wenn es eigentlich die natürlichere Variante der Magensäureneutralisation wäre.

Trixie hat also über das Brot erstmal den Magen wieder in Ordnung bringen können - danach erst konnte sie sich dem Ausgleich der Nährstoffmängel widmen.

Zitat
So einen Extremfall habe ich aber nie wieder gehabt, ich weiß nicht, was mit der Kleinen los war... Sie hat sich im Laufe der nächsten Wochen langsam wieder an eine normale Fütterung gewöhnt und lebte bei mir bis 2010 (9 Jahre alt) bis sie (vermutlich) an Schweinchenlähme starb (oder an was anderem, sie war auf jeden Fall innerhalb von einer halben Stunde aufsteigend gelähmt, hatte glänzende Augen, versuchte Gras zu futtern, konnte aber nicht mehr Schlucken und war kurz später tot; als Anzeichen sah man 2 Tage vorher nur eine leicht "ruckige" Atmung)
Und auch das war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Meerschweinchenlähme, sondern eine versagende Niere mit folgendem Versagen weiterer Organe einschließlich des Zusammenbruchs des Kreislaufsystems. Man nennt sowas gemeinhin den natürlichen Tod ... und ist bei Trixie wie im Lehrbuch abgelaufen!
Ich hab inzwischen viele Tiere so sterben sehen, einschließlich gesund erscheinender, aber alter Wildtiere. Einige wissen, daß sie nun sterben, die versuchen erst gar nicht mehr zu fressen - andere scheinen das gar nicht mehr mitzubekommen und versuchen normal weiterzuleben, trotzdem das gar nicht mehr geht.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 19:16 Uhr
Oh Mann, ich komm mir echt dumm vor :D

Aber wieder spannend, wie schlau oder instinktiv richtig die Kleinen reagieren... also war trockenes Brot in dem Fall sogar irgendwie das Richtige? (Nicht, dass ich sagen will, man solle den Tieren Brot geben!)

So sieht also Tod durch Nierenversagen etc. aus? Gut zu wissen... (also gut ist es natürlich nicht..)
Sie kam mir ganz erstaunt vor, nach dem Motto: Ich will das Gras futtern, aber es geht nicht?!
Schien nicht so, als habe sie Schmerzen gehabt. Eigentlich würde ich mir genau diesen Tod für die Tiere und auch mich wünschen, sie war dann einfach plötzlich weg, ging schnell und ruhig...

Dankeschön für die Infos, Murx :-)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Dezember 2014, 19:18 Uhr
Ja Vio, solche Sonderfälle wird es natülich immer mal geben und da muss dann auch ich sicher über meinen kulturgetreidefreien Tellerrand schauen  ;)

Aber wenn jemand unbedingt, unabhänig von der restlichen Fütterung, was zufüttern möchte dann würde ich eben immer eher zu Mehlsaaten raten das ist das geringere Übel.

Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 19:58 Uhr
Zitat
So sieht also Tod durch Nierenversagen etc. aus? Gut zu wissen... (also gut ist es natürlich nicht..)
Nierenversagen <> Nierenversagen
Es gibt einen Riesenunterschied, ob die Niere nach und nach ihre Funktionen einbüßt und irgendwann, teilweise nach Jahren, ihren Dienst quittiert, oder ob wie beim natürlichen Tod die Niere von einem Tag zum andern alle Funktionen auf einmal einstellt ... ersteres ist eine schleichende Vergiftung, die äußerst unangenehm ist, zweiteres bekommen die Tiere oft gar nicht mehr richtig mit, da sie durch die extrem schnelle Überflutung mit Stoffwechselgiften regelrecht betäubt und benebelt werden.
Der Tod im ersten Fall dauert oft Wochen, selbst wenn der letzte Rest der Niere nicht mehr funktioniert, brauchts noch vergleichsweise lange, bis das Tier es endlich über die Regenbogenbrücke geschafft hat, der Tod komt langsam und quälend - beim zweiteren Fall dagegen kann sich der Körper nicht mehr auf die extreme Vergiftung einstellen - deshalb das relativ schnelle Versagen aller anderen Organe nach dem Komplettausfall der Niere.
Die Ursache, Nierenversagen, mag zwar gleich sein, aber die Symptome sind komplett anders ...
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 20:02 Uhr
Klingt logisch, wollte das auch nicht pauschalisieren... Hat mich nur erstaunt, hätte das nicht auf die Nieren zurückgeführt von alleine, so als Unwissende  ;)
Trixie hatte auch den Sommer über etwas abgebaut, Fell wurde struppiger und matter, sie wirkte "älter"... vielleicht hätte es mit einer anderen Ernährung (gab halt nur Wiese, wenn die Tiere draußen auf der Terrasse waren) noch anders ausgesehen, aber naja...
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 20:17 Uhr
Ja ... hätte es ...
Sie wäre nicht neun Jahre alt geworden ...  :pfeif:

Ein hohes Alter ist oft ein Anzeichen für ein Leben auf Sparflamme ... ist wie mit Goldhamstern, wenn die jeden Winter Winterschlaf halten, können die auch sechs Jahre alt werden. Nur das aktive Leben mit Lebensspaß und so ist genauso lang, wie bei einem Goldhamster, der drei Jahre ohne Winterschlaf durchlebt.

Hohes Alter hat allerdings auch was mit Vererbung zu tun ... es gibt für jedes Tier ein individuelles Höchstalter, was nicht auf natürlichem Wege überschritten werden kann. Auch innerhalb einer Art gibts da große Unterschiede in den einzelnen Populationen, wie lange die Tiere leben.

Mit was allerdings Alter fast gar nix zu tun hat, ist die Ernährung - fast gar nix, weil eine Mangelernährung oder eine unzureichende Ernährung, soweit sie überlebt wird, das Tier auf Sparflamme stellt - und damit lebensverlängernd wirkt!
Ein ausgefülltes Leben mit genügend gesundem Essen dagegen ist kurz und intensiv.

Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 20:23 Uhr
Das Thema hatten wir hier glaub ich schon mal irgendwo... warum die Schweinies im kleinen Käfig, alleine und schlechter Ernährung oft so alt werden ;) Wobei es damals irgendwie um Reizarmut ging, meine ich...

Allerdings, wenn man ein Schweinchen mit Nahrung "vergiftet", wirkt sich das doch schon aufs Alter aus? Denn die Organe können durch die Belastung schlechter arbeiten, als sie bei besserer Ernährung könnten und würden somit auch länger durchhalten...
Mangelernährung meine ich damit nicht, eher eine Art "Fehlernährung"...
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 20:27 Uhr
Es gibt Meerschweinchen, die eine Fehlernährung nicht überleben - die sterben dann schon meist vor dem dritten Lebensjahr ... wer das überlebt dagegen, wird uralt! Der konnte sich nämlich darauf einstellen und seinen Stoffwechsel auf Sparflamme stellen, so daß die Fehlernährung nicht mehr ausreicht, das Schwein umzubringen.

Bei suboptimalen Haltungsbedingungen hat man oft so eine Delle in der Gaußschen Kurve, also kurzum das ist eigentlich gar keine Gaußsche Kurve mehr, sondern zwei Berge mit Tal dazwischen ... nur wenige Tiere überhaupt schaffen es, mit durchschnittlichem Alter zu sterben, die einen sterben deutlich zu früh, die anderen schaffen es auf Sparflamme umzustellen und leben ewig, in der Hoffnung vielleicht doch irgendwann die Chance auf ein echtes Leben zu bekommen.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Ina am 02. Dezember 2014, 20:35 Uhr
Zitat
Das Thema hatten wir hier glaub ich schon mal irgendwo... warum die Schweinies im kleinen Käfig, alleine und schlechter Ernährung oft so alt werden ;) Wobei es damals irgendwie um Reizarmut ging, meine ich...

An das Thema mußte ich auch gerade denken Vio... ;-)

Ein ausgefülltes Leben mit genügend gesundem Essen dagegen ist kurz und intensiv.

Im Umkehrschluß würde das also bedeuten, dass Halter, die ihre Tiere gesund ernähren und sie artgerecht und nicht "reizarm" halten, einen frühen Tod ihrer Tiere begünstigen. Ich finde zwar den Denkansatz durchaus interessant, kann diese Auffassung aber nicht teilen.

Vielleicht deshalb, weil ich zu den Haltern gehöre, deren Tiere im Schnitt doch recht alt wurden. ;-)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 02. Dezember 2014, 20:35 Uhr
Ah, da wäre der Punkt, dass die Schweinchen oft alt werden, wenn sie das 3. und 4. Lebensjahr überschritten haben... hängt das dann mit dem angepassten Stoffwechsel zusammen?
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 20:44 Uhr
ja, das ist der Grund

@Ina: Wieviele Meerschweinchen von dir wurden über 10 Jahre?
Und wieviele von diesen Methusalemen hast du von Kindesbeinen auf gehabt?
(Und waren die verwandt miteinander?)

Kuntibuntiküchentischeinzelmeerschweinchen, welche über vier Jahre alt wurden, hatten größtteils ein Alter von 8 - 12 Jahren erreicht, Höchstalter liegt bei 20 Jahren.

Weidemeerschweinchen haben ein Alter von vier bis 6 Jahren, Höchstalter scheint bei 10 Jahren zu liegen (so ein uraltes Meerschweinchen aus Weidehaltung, was auch auf der Weide aufgewachsen war, hab ich nie gehabt)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Ina am 02. Dezember 2014, 20:51 Uhr

@Ina: Wieviele Meerschweinchen von dir wurden über 10 Jahre?
Und wieviele von diesen Methusalemen hast du von Kindesbeinen auf gehabt?


Nur eines...mein allererstes, sehr falsch und schlecht gehaltenes Kindheitsmeerschweinchen. Das wurde über 10 Jahre alt. Ich bekam es, als es knapp ein Jahr alt war.

Die anderen Schweinchen von mir, die knapp an die neun oder zehn Jahre herankamen, waren alle schon älter, als sie zu mir kamen, oft schon drei oder vier Jahre alt.

Ich muß grad überlegen, wer schon als Baby zu mir kam und damals gesund war und älter als 6 oder 7 Jahre wurde...von meinen früheren Schweinchen wohl keines...

Nur Flummi jetzt...sie kam als Baby zu mir und ist jetzt 7 1/2 Jahre alt.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 02. Dezember 2014, 21:09 Uhr
Dann liegen deine Schweinchen auch voll in der Statistik ...

3 - 4 Jahre auf Sparflamme leben + 4 - 6 Jahre echtes Leben = ein Alter von 7 - 10 Jahren. Und dein erstes Schweinchen bestätigt das Ganze auch nur ...
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Ina am 02. Dezember 2014, 22:23 Uhr
Ja, so gesehen muss ich dir Recht geben, Murx....

Heinerle wurde wohl fast 10 Jahre alt, Clara 9 Jahre...aber beide waren schon über drei, bzw. vier Jahre alt, als sie zu mir kamen.

Zora ist jetzt fast 9 1/2 Jahre alt...und man merkt ihr das Alter jetzt auch deutlich an. Hab gestern mal alte Bilder miteinander verglichen, da fallen die Unterschiede zu jetzt so richtig auf. Aber Zora war auch schon über zwei Jahre alt, als sie zu mir kam...2 1/2 wurde mir gesagt...



Um wieder auf den Ausgangspunkt des Themas zurückzukommen:

Ich habe Meerschweinchen, die definitiv zu dünn waren, als sie zu mir kamen, durchaus auch Haferflocken angeboten. In kleinen Mengen, sozusagen als Leckerli. Sie wurden gerne genommen und helfen zuverlässig beim Dickwerden. Ich hab auch schon Päppelbrei damit versetzt, wenn er selbständig vom Teller genommen werden konnte.

Sonst funktioniert das Zunehmen von zu dünnen Schweinchen natürlich stetig auch über das normale Futter, wobei ich da immer geschaut habe, dass die dünnen etwas mehr Wurzelgemüse bekamen als die Pummelchen. Teilweise hab ich Neuzugängen auch erstmal zusätzlich das Futter weitergegeben, das sie von zuhause mitgebracht haben...auch wenn's so eine bunte Körnermischung war. Ich fand das besser als eine plötzliche Umstellung allein auf "unser Futter". Gab auch nie Verdauungsprobleme bei neuen Schweinchen. Bei Zora wußte ich nicht, was sie zuvor bekommen hatte....nicht viel jedenfalls. Zora hat sehr zögerlich zugenommen, als sie zu mir kam. Sie wog damals gerade mal 650 Gramm...es hat fast ein halbes Jahr gedauert, bis sie meiner Meinung nach ein vernünftiges Gewicht hatte.

Auch die gesunden und dicken Schweinchen kriegen ab und zu ein paar Haferflocken von mir. Sie mögen sie gerne, glaub nicht, dass das in solch kleinen Mengen so furchtbar schädlich ist. Nicht, wenn sich die Schweinchen an Wiese, Salat, Heu und Gemüse sattessen können. Irgendwelche Pellets gibt es bei uns aber schon lange nicht mehr. Hab da nie was gefunden, was mich völlig überzeugt...und ich denk, die Schweinchen brauchen das nicht wirklich. Gemocht haben sie die Pellets auch nicht gerne.

Hab sie nur mal zum Päppeln verwendet und einen Brei daraus gemacht....war aber auch bäh und wurde nicht gerne genommen.

Ich päpple meine Schweinchen auch, wenn es sein muss...aktuell gerade Fridolin. Oft habe ich das noch nicht bei einem Tierchen machen müssen. Und ich mache es nie mit Gewalt. Päppeln darf nicht zur Zwangsernährung werden, finde ich. Wenn ein Tierchen partout nicht mehr will, dann weiß es auch warum. Das muss man dann akzeptieren....

Mit Ausnahme von Heinrich, der in hohem Alter einmal einen richtigen Blähbauch hatte, hatte bei mir noch kein Tierchen Aufgasungen oder andere Verdauungsbeschwerden...außer nach Antibiotika-Behandlungen, :roll: da gabs dann schon mal Matscheköttel oder gar Durchfall. War aber nach ein paar Tagen immer wieder in Ordnung.

Ich glaub, ich schreib grad im falschen Thema (und mit dem falschen Account), ;-) bin derzeit etwas "neben der Spur" - aber egal:

Das mit dem "Hungern" kann ich bestätigen. Das hält ein gut ernährtes Schweinchen schon ein paar Tage aus, wenn es mal nicht frißt. Nur verdursten darf es in der Zeit nicht. Ich gebe dann immer etwas lauwarmen Tee, Kümmel, Fenchel oder Kamille...
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: suntrek am 04. Dezember 2014, 07:57 Uhr
Haferflocken biete ich an in der Mischung aktuell,warte dringend auf die Bestellung und sonst alles leer, aber die fressen nur die Kaninchen raus. Ansonsten gibt es Haferflocken als Leckerle bei Kaninchen. Ab und an Mische ich Hafer mit Spelz in die Mischung welcher oft lieber genommen wird als Haferflocken.
Bei den Meeris suchen sich die Mäuse die Haferflocken raus xD
Wobei ich finde,dass die Meeris sowieso deutlich weniger an das energiereiche gehen als die Kaninchen. Leben ja beide draußen und können am Tag im Gartenbereich rum düsen.

Sowas wie Weizen und Roggen gibt es hier dagegen gar nicht. Neben Hafer nur selten mal Gerste wobei die beidseitg nicht beliebt ist.

Sowas wie Buchweizen dagegen finden die Meeris schon besser.
Aber auch hier ist es so,dass meine allgemein Saaten von sich aus schon nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Oder ebend auch oft gar nicht oder Körnchenweise.
Und wenn bei Saaten gerne auch Sesam, Negersaat sowas.
Rübsen, Sonnenblumenkerne sowas ist dagegen doof.


Das mit dem Alter bestätigt auch alles was ich bisher hatte.
Oft Tiere von kleinauf nur 2 vom Züchter als Liebhaber,aber die waren da auch erst gut 1 1/2 und wurden nicht grottig schlecht ernährt auch wenn nicht optimal. Davon verstarb eine mit ca.3-4. Die andere lebt davon noch und scheint auch älter zu werden. Schließlich ist das ganze schon paar Jahre her mit  dem Tod des einen Weibchens.
Dann habe ich noch Punky hier mit 8 1/2 kommt aus schlechter Haltung und dann in eine NS wo sie eigentlich bleiben sollte. Nur als Mobbingschlichterin kam sie dann zu uns. Man merkt ihr auch nicht groß was an außer mal bissl tüddelig.
Ayla kommt auch aus schlechter Haltung dann in eine NS und dann zu mir. Mal schauen wie es bei ihr ausschaut sie war ja ca. ein Jahr erst als als sie in die NS kam.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 04. Dezember 2014, 12:39 Uhr
Echt, Sonnenblumenkerne nicht so gern bei dir, suntrek?
Meine staubsaugen die praktisch :D
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Dezember 2014, 14:18 Uhr
Meine sortieren die mittlerweile auch aus, zu Anfang war es ja eine der wenigen Saaten die sie kannten, je mehr ich angeboten hab umso uninteressanter wurden sie. Kürbiskerne sind ganz abgemeldet bzw. werden nur noch frisch gefuttert.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Kazaar am 04. Dezember 2014, 14:44 Uhr
Echt, Sonnenblumenkerne nicht so gern bei dir, suntrek?
Meine staubsaugen die praktisch :D

Meine auch  :g:. Aber außer Sonnenblumenkerne und Haferflocken gehen meine leider nicht an Saaten ran  :traurig:.

Was ist denn eigentlich mit Quinoaflocken? Ich hab mir letztens welche bestellt, aber bisher nur selber gegessen  :peinlich:. Das gehört doch zum sog. Pseudogetreide und müsste demnach nicht so schädlich sein, oder?
Titel: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 04. Dezember 2014, 15:03 Uhr
Quinoa nicht - aber die Flocken!
Als kurzzeitiges Päppelfutter sind Flocken recht brauchbar, geben schnell Energie und Nährstoffe, aber es gibt sehr viele Tiere, auch Körnerfresser, die mit Flocken schlichtweg nicht umgehen können, das ist zu unnatürlich, daß der Stärkekörper fast rein geplättet ist und deshalb ohne Probleme gut aufgeschlossen werden kann.

Samen sehen anders aus, sie haben eine mehr oder weniger harte, widerstandsfähige Schale, darunter liegen diverse Vitamine und Mineralstoffe (die im Walzprozeß bei der Flockung zu einem Teil zerstört werden, also die Vitamine und Wirkstoffe, nicht die Mineralstoffe) und in der Mitte, schlecht erreichbar, liegt der Stärkekern (oder Ölkern bei den Ölsaaten).
Wenn also Meerschweinchen Quinoa fressen, müssen sie erstmal die harte Schale zermahlen. Dabei werden die Wirkstoffe und Vitamine frei, die nun noch lange vor dem Stärkekörper in den Mundraum fließen und runtergeschluckt werden. Die Stärke besteht aus sehr langen Molekülen, die versuchen, sich durch van der Vaals Kräfte immer wieder an die Cellulosefasern zu lagern - beim Mahlen wird das Ganze immer wieder getrennt, aber letztendlich wird die Stärke mit der schwerverdaulichen Cellulose gemixt - und kommt auch so in den Magen und letztendlich irgendwann im Darm an. Die Stärke kann dadurch gar nicht vollständig aufgeschlossen werden, sondern bleibt wie sie ist ... und wird so in den Blinddarm geschleust, wo sie die Blinddarmgemeinschaft füttert.

Ganz anders bei Flocken ... die Flocken sind aufgeschlossen, es fehlt die Schale, meist auch der Keim, diverse Wirkstoffe und es sind deutlich weniger Vitamine enthalten. Der Stärkekörper ist schnell zermahlen, wird fast vollständig aufgeschlossen und kommt als Glucose im Dünndarm an, wo sie sofort ins Blut geschleust wird. Um den nun stark ansteigenden Blutzuckerspiegel auf Normalniveau zu bringen, muß die Bauchspeicheldrüse wahnsinnig ackern und Insulin herstellen.

Zum Aufpäppeln, wenn zuwenig Energie da ist, ist das eine sehr wirkungsvolle Methode, schnell Energie ins Tier zu bekommen, die Nebenwirkung ist jedoch, daß auch Fettreserven angelegt werden, wo sie nicht hingehören - einfach um einen Zuckerschock vorzubeugen.

Honigwasser ist insofern die bessere Wahl, der besteht zur Hälfte aus Glucose und Fructose ... und wird deshalb größtteils durch andere Transporter (nämlich den Glucose-Fructose-Transportern, die jeweils ein Glucosemolekül und ein Fructosemolekül gleichzeitig in den Körper transportieren) in den Körper geschleust. Was über diese Transporter geht, geht nicht sofort ins Blut ... und damit braucht nicht mal im Ansatz soviel Insulin ausgeschüttet zu werden ...
Gibt also auch schnelle Energie, macht aber nicht so schnell fett.

Quinoa selbst dagegen wird von Meerschweinchen genau so gefuttert, wie Grassamen auch.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Dezember 2014, 15:29 Uhr
Zitat
Quinoa selbst dagegen wird von Meerschweinchen genau so gefuttert, wie Grassamen auch.

Nämlich garnicht  :g: Als ganzes Korn wird es von meinen wie Amaranth auch völlig ignoriert. Gassamen gehen eh nur frisch, hatte mal einen Napf mit getrockneten Grassamen befüllt da ham sie mich angeschaut als gäbe es Pappe  ;)
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Kazaar am 04. Dezember 2014, 17:17 Uhr
Danke für die ausführliche Erklärung Murx. Mir geht's leider wie Steffi. Quinoa, Amaranth sowie sämtliche andere Saaten und Samen werden stur ignoriert  :traurig:.
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Dezember 2014, 17:27 Uhr
Für mich ist das nur ein Zeichen das Mehlsaaten vlt. doch nicht das Wahre sind, denn meine Ölsaaten kommen ja super an seit keine Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und sonstiges "Mainstream-Zeug" drin sind :g:
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Murx Pickwick am 04. Dezember 2014, 17:57 Uhr
Das ist eigentlich auch alles genau das, was eben nicht so gesund für Meerschweinchen ist ... also sie selektieren doch richtig :D

Ich weiß einfach nicht, was ihr wollt ...  :pfeif:

Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Dezember 2014, 18:00 Uhr
Ich will schon lange nix mehr...ich mach was die Wutzen wollen, das is gesünder als alles was ich mir je ausdenken konnte  :haha:
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: suntrek am 04. Dezember 2014, 21:42 Uhr
Ich käme oft nicht mal auf die Ideen die meine Meeris haben. Da fängt es ja schon an.   :g:
Titel: Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
Beitrag von: Vio am 04. Dezember 2014, 21:56 Uhr
Nämlich garnicht  :g: Als ganzes Korn wird es von meinen wie Amaranth auch völlig ignoriert. Gassamen gehen eh nur frisch, hatte mal einen Napf mit getrockneten Grassamen befüllt da ham sie mich angeschaut als gäbe es Pappe  ;)

Also meine lieben Quinoa über alles :-) Die saugen das, genau so wie Sonnenblumenkerne.
Buchweizen und Hirse rühren sie kaum noch an :-) Amaranth nehmen sie, aber auch selten nur...
Grassamen hab ich noch nicht probiert :D