Autor Thema: Verfärbte Zähne  (Gelesen 50679 mal)

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Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 30 am: 03. Mai 2016, 20:19 Uhr »
Danke Murx, ja, das klingt alles sehr einleuchtend, allerdings er beißt ja mit den Schneidezähnen, zumindest auch richtig derbes Heu. Ich vermute, er kennt keine Zweige, so wie er ja vieles nicht kannte und auch so einiges noch immer ignoriert, wie eben die Zweige, die Mädels gehen da ja auch nich ran, deshalb kann er es sich auch nich abgucken, wie er es mit vielen anderen Sachen gemacht hat.

Zu deiner Vermutung mit den Zysten, er is jetzt fast 2 Jahre hier und die Sache mit den Zähnen muß er ja schon mitgebracht haben, denn anfangs dachte ich ja, die oberen Schneidezähne sind abgebrochen, man muß schon nah ran gehen um die zu sehen. Der müßte doch da mittlerweile solche Schmerzen haben, das er gar nichts mehr frißt, man bekommt doch immer gesagt, ein Meerschweinchen welches Schmerzen hat frißt nich, der futtert aber fast Rund um die Uhr, aber wahrscheinlich nich genug, denn da wäre ja auch noch seine Schluckstörung und all die anderen Baustellen die er noch hat.

Er macht absolut keinen kranken Eindruck, ganz im Gegengeteil, er is immer gut drauf, selbst als er mal so extrem abgenommen hatte, er hüpfte durch den EB, wie immer. Er is ansonsten eben ein kleiner, munterer, quirliger Kerl, der aussieht, als strotze er vor Gesundheit.

Ich beobachte ihn ja viel, der EB steht so, das ich ihn immer im Blick habe, wenn ich im WZ bin, der macht ganz gleichmäßige Kaubewegungen, egal was er futtert und wenn ich ihn päppel sitzt er ja vor mir auf dem Tisch und kann das gut sehen. Er wetzt auch gerne mal die Schneidezähne aufeinander, vor allen, wenn er was möchte.


Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 31 am: 03. Mai 2016, 23:24 Uhr »
Fressen ist lebenswichtig, das stellen Meerschweinchen erst dann ein, wenn die Schmerzen wirklich richtig übermächtig sind, also eine Stärke haben, wo wir alle schreiend nach Schmerzmitteln schreien würden ... es ist einfach einer der vielen Mythen, daß Meerschweinchen bei jedem bischen Zahnweh das Fressen einstellen.
Oft ist es so, daß die Halter keinen Blick für ihre Tiere haben und einfach die Anzeichen, wie Speicheln, unregelmäßiges Kauen etc schlichtweg übersehen und dann denken, es ist alles in Ordnung - und "plötzlich" (wenn die Schmerzen schon richtig bös extrem sind) stellen die Meerschweinchen das Fressen ein ...

Ich hab irgendwie ausgeblendet, daß du auch Breichen zufütterst - das ist eigentlich schon Erklärung für die Zähne genug, alles, was er als Brei frißt, kaut er weniger ... und weniger Kauen führt unter anderem dazu, daß die Muskeln nicht mehr genügend aufgebaut sind. Ist ein ewiger Kreislauf.

Mir gehen langsam die Ideen aus ... zumal das mit den Schluckbeschwerden ja auch noch da ist.

Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 32 am: 04. Mai 2016, 08:17 Uhr »
Danke Murx, nich nur dir gehen die Ideen aus ;-) es is bei dem Schweinchen fast nichts okay, bis auf seine unbändige Lebensfreude.

Das mit dem Brei stimmt und das mach ich mittlerweile auch nich mehr so regelmäßig, wenn er sein Gewicht hält, lasse ich den weg.

Kurz nachdem er kam, is mir als erstes die immer wieder verschmierte Schnute nach dem Futtern aufgefallen, worauf ich ihn ja dann noch genauer beobachtet habe als normal. Er hat ganz normal gefuttert und gekaut aber immer wieder Futterbrei aus dem Mäulchen fallen lassen und nich nur das, er hat immer wieder aufgestoßen, dabei hebelt es den kleinen Kerl richtig aus und er hat auch dabei immer wieder Futter hervorgewürgt und das aber sehr oft am Tag. Er hat da auch ganz schön abgenommen, von daher hab ich dann zugefüttert.

Er hat ja anfangs auch das Futter runter geschlungen wir irre, er bekam ja vorher kaum was und dann mußte er noch gegen das Kaninchen antreten, die ja doch schneller futtern. Das hat sich mittlerweile auch gegeben, da er sich dran gewöhnt hat.

Meine TÄ hatten damals vermutet, das er eventuell an der Speiseröhre kleine Auswüchse hat, wo sich Futter ansammelt, was er dann hochwürgt, oder einen Reflux, das wurde abgeklärt er bekam ein Kontrastmittel und auf dem Röntgenbild war aber nichts dergleichen zu sehen, alles in Ordnung. Bei weiteren untersuchen wurde dann u.a. auch festgestellt, das der Kehlkopf Geräusche macht. Er hat auch anfangs ganz schlecht Luft bekommen, seine Lunge ist total verschattet, ganz weiß statt schwarz, er hat auch immer viele Atemgeräusche gemacht, macht er ab und an noch immer.

Um genau festzustellen, was mit den Kehlkopf genau ist, müßte man eine Endoskopie unter Vollnarkose machen, so kleine Endoskope hat hier keiner und dann wäre noch die Narkose, die bei seiner Lunge ein großes Problem ist, außerdem könne man da nichts machen, ich hab das von verschiedenen TÄ abklären lassen, die sagen mir unabhängig von einander immer das Gleiche.

Ich hab mich dann mal erkundigt, welche TK bei so kleinen Tieren eine Endoskopie durchführen kann und dann packen mich aber die Zweifel, ich würde dann zwar wissen, was genau er hat, er könnte aber auch die Narkose nicht überleben und ohne diese Untersuchung hätte er ja doch noch ne schöne Zeit.

Ich weiß wirklich nich weiter, seine Probleme haben wir ja nich behoben, aber so weit im Griff, das er damit recht gut leben kann, sollte er ne Vollnarkose bekommen, könnte es damit schlagartig vorbei sein.

Übrigens, er hatte jedenfalls hier noch nie einen Infekt, was der erste Gedanke bei dem aussehen der Lunge war, er war nie erkältet, gar nichts.

Sorry, sehr is sehr lang geworden ;-)

Edit, da fällt mir gerade ein, ich mach ja die kleine Dreckschnute von Willi immer sauber, nich das sich die Haut noch entzündet, da hält er ganz ruhig, auch wenn ich oberhalb der Schneidezähne sauber mache. Is jetzt nur eine Vermutung, würde er sich denn nich wehren, wenns ihm weh tut. Der kleine Kerl is mir ein Rätsel.

...und gerade ich dar Schachtelhalm gekommen und die Schweinchen sind sofort drüber her gefallen, auch Willi :-)

Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 33 am: 05. Mai 2016, 10:39 Uhr »
Dann ist was ganz anderes passiert ... das arme Schwein ist ein Päppelopfer, was überlebt hat!
Bei der jetzigen Beschreibung kamen mir die Ideen plötzlich in einer Geschwindigkeit, ich weiß nicht, ob ich sie so geordnet bekomme, daß das, was ich hier schreiben werde, überhaupt noch verständlich ist - zumal es sich um einen recht komplexen Vorgang handelt. Ich hab jedoch Angst, wenn ich es nicht sofort versuche niederzuschreiben, daß dann die Idee wieder weg ist ...

Beim Zwangsfüttern kommt es immer wieder dazu, daß der Futterbrei statt in die Speiseröhre in die Luftröhre kommt - und dort hat Futter nunmal nix verloren. Gerät das Futter nun in die Lunge, gibts eine Lungenentzündung, welches das Meerschweinchen normalerweise nicht überlebt - würde es das überleben, gäbs enorme Lungenschäden, die sich im Röntgenbild durch schwarze Schatten bemerkbar machen würden - oder einer gänzlich überschatteten Lunge.
Was einmal an der Lunge futsch ist, das heilt erst über die Jahrzehnte ... selbst ein Menschenleben reicht nicht aus, um eine schwer geschädigte Lunge vollständig zu heilen.

Ein weiteres Problem ist die Handhabung beim Zwangsfüttern - kannst mal bei Youtube Päppeln Meerschweinchen eingeben und wenn du dir das ansehen kannst, einfach mal studieren, wie Leute, die Meerschweinchen päppeln, ihre Tiere halten ... Schäden am Hals bis hin zu Kehlkopfschäden sind da keine Seltenheit! Vor allem, wenn das Meerschweinchen in Rückenlage gepreßt wird.

Durch die Zwangsfütterung wird Speisebrei teilweise in einen vollen Magen versucht reinzustopfen - wenn der bis zum Platzen voll ist und das Meerschweinchen nicht den Magenpförtner öffnet (um den Darm zu retten), wird da reingestopft, bis das Futter im Halse steht - im wahrsten Sinne des Wortes! Dort kann es nicht mehr richtig eingesäurt werden und fängt an zu gammeln - das tut weder dem Oesophagussphinkter (dem Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen) noch der Speiseröhre gut ... normalerweise überleben das Meerschweinchen nicht lange.
Wenn aber so etwas überlebt wird, dann ist zu erwarten, daß die Speiseröhre unbotmäßig gedehnt wird, dadurch die Schluckmuskeln nicht mehr zuverlässig den Nahrungsbrei in den Magen drücken können, der Oesophagussphinkter leiert aus, so daß jederzeit Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen kann ... wir hätten also ein Meerschweinchen, welches plötzlich "Rülpsen" kann und bei diesen "Rülpsern" jede Menge Speisebrei aus dem Magen in den Mund transportiert - etwas, was normalerweise nur beim Tod beim Meerschweinchen möglich ist!
(Beim sterbenden Meerschweinchen geht oft der Oesophagussphincter auf, die Schluckmuskulatur erschlafft und der unter Druck stehende Mageninhalt wird in das Mäulchen gedrückt)

Das Zwangspäppeln führt zunehmend dazu, daß auf natürlichem Wege schon gar keine Nahrung mehr aufgenommen werden kann - und das, was man über Zwangsernährung in ein Meerschweinchen hineingestopft bekommt, reicht vom Energiegehalt nicht mal aus, um die Kosten der Verdauung auszugleichen, das heißt, das Meerschweinchen hungert zunehmend ... dieser Hunger wird auch ohne Kaninchen dazu führen, daß das Meerschweinchen irgendwann wirklich alles, was auch nur halbwegs noch freßbar ist, einschließlich Brei, Lippenstifte und ka, was noch alles, in sich hineinsaugt ... so gut es eben geht. Es versucht einfach irgendwann nur noch, das immer größer werdende Energiedefizit irgendwie auszugleichen - alles andere tritt dabei irgendwann in den Hintergrund. Futterselektion, so sie denn überhaupt noch funktioniert, geht nur noch über Energiegehalt - nix anderes mehr.
Würde ein Meerschweinchen in solchem Zustand plötzlich artgerechte Wiese bekommen, oder auch nur irgendetwas halbwegs natürliches, was meerschweinchengeeignet ist, würde es versuchen, dieses Futter möglichst schnell in sich hineinzubekommen - egal wie - Hauptsache Energie!
Die Folge ist, daß in den eh schon ramponierten Magen zu wenig zerkautes Material gelangt, mit diesem Material auch noch jede Menge Luft, die in der Gier mit hinuntergeschlungen wird. Das führt dazu, daß der Nahrungsbrei nicht mehr korrekt eingesäuert werden kann, da die Luftblasen im Nahrungsbrei und die kaum zerkauten Stückchen nunmal im Magen nix verloren haben und die Durchmischung mit der Magensäure behindern. Dadurch kann zum Mageneingang hin das Futter wunderbar gären - was weitere Gase im Magen verursacht. Zum Magenpförtner hin dagegen wird die Magensäurekonzentration selbst für ein Meerschweinchen zu groß, um die Magenschleimhaut dort zu retten, gibt die Magenwand zum Selbstschutz Natriumhydrogencarbonat ab ... es entstehen Salze - und Gase!
Nun ist ja inzwischen der Schließmuskel zur Speiseröhre ausgeleiert - das heißt, daß das Meerschweinchen nun durch Anspannen der Bauchmuskeln etwas ähnliches zur Erleichterung tun kann, was wir Menschen durch Rülpsen und Schluckauf machen: Es befördert die Gase samt Nahrungsbrei einfach durch den kaputten Schließmuskel in die Speiseröhre, wo es dann ins Mäulchen gedrückt wird. Die Schluckmuskulatur, die das bei einem Meerschweinchen normalerweise selbst äußerst wirkungsvoll unterbindet, funktioniert aufgrund der zu stark gedehnten Speiseröhre nicht nicht mehr richtig und kann diese Art des "Rülpsens" nicht mehr verhindern. Dadurch wird der Druck im Magen nicht übermächtig ... so kann sehr wirkungsvoll das Völlegefühl unter Kontrolle gebracht werden.

Ein weiteres Problem entsteht bei langanhaltenden Zwangsfütterungen und damit meist einhergehenden Zahnuntersuchungen durch den TA ohne Narkose: Der gesamte Kieferapparat wird immer wieder überdehnt, die Kaumuskeln verkrampfen sich auf Dauer, es gibt Muskelrisse, entzündete Sehnen und Bänder, Abnutzungserscheinungen an den Kieferknochen - bei besonders brutaler Zwangsfütterei oder besonders starken Abwehrbewegungen während der Zahnuntersuchungen kann sogar der Kiefer regelrecht ausgerengt werden. Spätestens das führt zuverlässig zum Tode des Meerschweinchens, die ständige Überbeanspruchung der Muskeln etc führt zu einer Kaumuskelschwäche und schließlich zum Kaumuskelschwund, das Meerschweinchen kann irgendwann nicht mehr eigenständig Nahrung zu sich nehmen und verhungert ...
Nehmen wir an, auch das wird in seiner übelsten Form überlebt ... dann hätten wir ein Meerschweinchen, was Probleme beim Kauen hat, da der gesamte Kaumuskelapparat überdehnt ist und die Muskelzellen aufs Übelste beschädigt sind ... ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis Muskeln wieder so zusammenwachsen, daß sie wieder voll funktionstüchtig sind - normalerweise ist dazu auch die Schonung der Muskeln notwendig - nur, wenn ein Meerschweinchen aufs Kauen angewiesen ist, um genügend Nahrung aufzunehmen, wie bitteschön soll es da die Kaumuskeln schonen?
Was auch zu erwarten wäre, ist, daß der Kiefer irgendwie schief wird ... die verkrampften Kaumuskeln schieben den Unterkiefer und Oberkiefer in eine Art gegeneinander, daß nix mehr wirklich aufeinanderpaßt. Je nachdem, wie stabil die Kieferknochen dann noch sind, würde es nur zu einer Verschiebung kommen, daß eben Schneidezähne sich nicht mehr richtig gegeneinander abnutzen können oder im Worst Case, Ober- und Unterkiefer werden so gegeneinandergeschoben, daß selbst die Backenzähne nicht mehr aufeinanderpassen und sich Zahnspitzen und Zahnbrücken bilden, die dann auch noch die Zunge stark in Mitleidenschaft ziehen. Außerdem wäre das ja wieder ein Grund, das arme Schwein weiterhin ohne Narkose beim TA beschleifen und zahnpflegen zu lassen ... was das Ganze natürlich nicht gerade besser macht.

Speziell diese Klammer, mit welcher das Maul offengehalten wird, arbeitet gegen einen sehr stark ausgeprägten Muskelapparat - gemeinsam ist das wie ein Hebel, der langsam und sicher mit jeder Untersuchung und Zahnbehandlung den Kiefer weiter korrumpiert. Winzige Risse entstehen in den Kieferknochen, die Dehnung und Verdrehung der Zähne in den Zahnfächern führt dazu, daß selbst der Bereich, wo die Zähne neu aufgebaut werden, nach und nach geschädigt wird - das gilt insbesondere für die Nagezähne.
Ein Herumwirtschaften im Nagermaul (oder Kaninchenmaul) ohne Betäubung ist deshalb in meinen Augen pure Tierquälerei und durch nix zu rechtfertigen, weil die Schäden, die da auf jeden Fall angerichtet werden, irreversibel sind und tierisch weh tun ... eine leichte Sedation wird relativ gut weggesteckt und macht deutlich weniger Schäden am Tier! Außerdem wirkt die leichte Sedation dem Anspannen der Kaumuskulatur entgegen, es gibt keine Gegenwehr, so daß die Klammer zum Aufhalten des Maules so eingesetzt werden kann, daß eben nix an Muskeln und im Kiefer passiert.
Selbst wenn keine leichte Sedation mehr möglich ist, muß es doch wenigstens möglich sein, den Kieferapparat selbst zu narkotisieren, wie es beispielsweise bei uns Menschen gemacht wird ...

Die Symptome von Willi passen da wie die Faust aufs Auge, was diesen theoretischen und zugegebenermaßen sehr unwahrscheinlichen Fall angeht! Du hast mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Tier gerettet, was über die Jahre zwangsernährt wurde und das irgendwie überlebt hat - wer weiß, wie lange er das über sich ergehen lassen mußte und er hat es irgendwie überlebt ... mit inzwischen irreversiblen Schäden ... du hast das Problem als verantwortungsvoller Halter, dieses enorm geschädigte Tier wieder so gesund zu füttern, wie es überhaupt nur geht und Willi ein so gutes Leben zu ermöglichen, wie es überhaupt noch geht ...
Ich denke, da bist du auf gutem Wege - Willi lebt noch und ihm geht es deutlich besser, wie an den Tagen kurz nachdem du ihn aufgenommen hast!

Piggilotta

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 34 am: 05. Mai 2016, 13:25 Uhr »
Oh weia.
Mir ist heut morgen der Anfang meines Textes abgestürzt, jetzt les ich den von Murx und -ähm, oh weia. Blanker Horror.
Päppel-freds hab ich noch nie drin gelesen, mich durch diesen Horror zu kämpfen um was übers schlucken zu lernen - Igitt, lieber nicht.
Aber dennoch, über den Unterkiefer wollte auch ich spekulieren und einige Aspekte passen perfekt.
Ich hab also seit gestern Abend nachgedacht und zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass man ja auch Läuse und Flöhe haben kann, sprich mehrere Faktoren/Krankheiten/Anomalien können zusammenwirken.
Die schwarze Färbung ist eins, kann aber mit dem Abschleifen ja nix zu tun haben, da der Oberkiefer fest am Kopf sitzt und der Unterkiefer sich so gesehen mehr bewegt.
(Als euch "die Ideen ausgingen" dacht ich schon: Unterkiefer?!!)
Da ist möglicherweise ein Manko, Murx hat da ja schon einiges erklärt. Die Motorik stimmt nicht mehr; vorne fehlt was.
Aber erst mal weiter schauen, denn da ist ja noch die geschwächte Lunge. (Ich versuch im Auge zu behalten, dass das arme Schwein kompensieren muss, "abnormale" Bewegungsmuster könnten da nen Zweck erfüllen....).
Ich weis ja immer noch nicht genau, wie die Schweine schlucken; schlingen zu googeln hat mich nicht weiter gebracht.
Das Trennen von Luft und Speisebrei läuft wohl "in einem durch", kein Adamsapfel hüpft, soweit ich das sehe. (Ich hab auch ein Schwein, das komisch (langsam und mehr rechts/links) kaut und manchmal würgt. Spuckt, aber nie bricht.)

Wenn der Willi sich immer beeilen musste, geht das Atmen vor (ist ja existentieller zu ersticken als zu verhungern); auch wenn die Rachenstrukturen nicht ganz so zerstört sind, wie Murx das ausmalt, dass sich da die Mund/Rachenmotorik verändert hat, nehm ich auch an.
Elvira, du schreibst, dass er eigentlich normal kaut: viel kaut, oft isst, wenig seitlich - Problem ist, das er sabbert (und die Zähne vorne sich nicht abschleifen). Die Kiefer- und Lippenmotorik vorne ist also am meisten betroffen, oder?
Deutet mir jetzt auf ne Schonhaltung hin, wegen Luft und ausgeleiert.
Frisst er im liegen? Würde mich extrem wundern. Gibs da überhaupt Vorlieben in der Stellung - lieber stehend, Männchen machend, Füsse aufgestellt, also in irgendeiner Form erhöht? Wenn du aus der Hand fütterst, Kinn hoch, grade, nach unten? Was hat er lieber?
Hast du eine Logopädin im Bekanntenkreis????
Kehlkopf würd ich nicht (so) untersuchen lasen, was nützt es, wenn du weist, dass du Läuse, Flöhe und Neurodermitis hast?
Logopäden würden bei Menschen wohl die Backen kitzeln, Tonus stärken/erhöhen durch leichtes Input. Und halt ne optimale Kopfhaltung beim essen suchen, nicht wegen dem sabbern, sondern wegen der Luft.
Schön wäre, wenn das kürzen der Schneidezähne seltener gemacht würde, du sagst, manchmal hält es länger, wovon hängt das ab?
Beschreibst du mal genauer, wie du ihm den Mund säuberst, bzw. wie er darauf reagiert?
Macht er mit? Also reibt er sein Schnäuzchen an dir oder wischst du? (Macht er sowas zwischendurch, Schnäuzchen reiben??)
Also meine Idee ist, dass es eher ein "logopädisches" Problem ist, hoffentlich.
Also Muskeln, Bänder, Bewegungsmuster nicht stimmen.
Kiefer, Schlund und Kehlkopf sind wohl auch nicht optimal, Fehlstellungen könnten aber aufgetreten sein um die Lungenleistung zu kompensieren, bzw. die Hetze und das von Murx so plastisch beschriebene strapazieren der Kiefer und der Speiseröhre.
(Also nur Flöhe und Jucken, keine Epilepsie, aber "dünne Haut", wegen der Lunge).
Eine Schluckschwäche, deshalb ausspucken, und ein zu niedriger Tonus in den Lippen, deshalb das sabbern.
Schluckschwäche wg. der Luft, Lippen wg. Training/Gewohnheit, Veränderungen der Bänder etc..
Und nochmal: möglicherweise geht es ihm damit besser als mit geschlossenem Mund, es könnte Kompensation sein und nix pathologisches.
Wünsch ich euch jedenfalls.
Logopädie für Tiere.....wie müsste das heißen?


Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 35 am: 05. Mai 2016, 14:48 Uhr »
Um zu verstehen, wie Meerschweinchen schlucken, muß man verstehen, wo die Besonderheiten im Aufbau des Mundes und der Speiseröhre sind und wozu diese Sonderbildungen da sind.

Meerschweinchen sind Nager und wie alle Nager haben sie sehr lange, tief in den Kiefer reichende, wurzeloffene Nagezähne, die ständig nachwachsen und gegeneinander geschärft werden. Nagetiere brauchen also kein Nagematerial, um ihre immer nachwachsenden Nagezähne scharf und kurz zu halten, sie schärfen ihre eingebauten Meißel, indem sie sie gegeneinander reiben (Man hört das bei Meerschweinchen eigentlich sehr gut - wenn sie sich entspannen, hört man oft ganz leise ein Knirschen und Knarzen ... da schleifen sie ihre Nagezähne und machen aus diesen superscharfe Meißel, die selbst Holz kleinbekommen.)

Um beim Benagen oder Graben mit den Zähnen nicht irgendwelchen Unrat ins eigentliche Maul zu bekommen, haben alle Nagetiere eine mehr oder weniger ausgeprägte Muskelbildung hinter den Nagezähnen, mit denen sie den Mundraum hinter den Nagezähnen verschließen können. Vor den Nagezähnen existiert eine deutlich ausgeprägte Lippenspalte, die sehr weit auseinandergeschoben werden kann, damit die Nagezähne besser ans Nagegut kommen und die Lippen beim Nagen nicht eingeklemmt oder gar durch die Nagezähne gelocht werden - die Lippenspalte kann jedoch nicht aktiv zusammengehalten werden. Meerschweinchen sind also nicht in der Lage, mit ihren eigentlichen Lippen den Mundraum dicht zu verschließen, das können sie nur mit der Muskelbildung hinter den Zähnen - und die wiederum ist lange nicht so dicht zu bekommen, wie bei den ausgesprochenen Gräbern unter den Nagern, welche mit den Zähnen ganze Gänge graben und deshalb den Mundraum beim Nagen so gut abdichten müssen, damit nicht mal das kleinste Sandkorn beim Wegnagen des Sandes in den Mundraum gelangt.
Das ist auch gar nicht nötig, da die Mahlzähne sehr weit hinten im Mundraum sitzen und das Futter fest ist, nicht breiig und nicht flüssig ... somit wird hauptsächlich über die Kaubewegung die Spucke in den hinteren Mundraum transportiert, wo das Futter zu Futterbrei zermahlen wird, sobald der Futterbrei breiig genug ist, fließt er zum Rachen, wo er durch eine besonders stark ausgeprägte Schluckmuskulatur in den Magen befördert wird ... wenn da vorne weder Lippen noch Muskeln hinter den Nagezähnen richtig dicht schließen, ist das also kein Problem, weil dort normalerweise sehr, sehr wenig Brei und Flüssigkeit überhaupt nur hinkommt beim Fressen. Deshalb ist immer dann, wenn Brei gefüttert wird, die Lippenspalte das erste, was durch den Brei verdreckt ... und wenn Magenbrei hochbefördert wird, kann das Meerschweinchen diesen Brei genauso wenig im Maul halten, auch dieser läuft regelrecht durch diese Lippenspalte.
Wir Menschen haben dagegen eine verdammt kurze Schnauze, welche nichtmal die Stirn überragt ... wir sind also die Pekinesen unter den Affen. Als besondere Anpassung an diese superkurze Schnauze ist unsere Zahnreihe geschlossen, die Affenlücke fehlt, wir haben wie alle Affen keine Lippenspalte. Aber wir haben als typische Affen äußerst bewegliche, sehr sensible Lippen, mit denen wir uns groomen (küssen ;)) können, mit denen wir Nahrung untersuchen und festhalten können, die wir so um hohle Gegenstände legen können, daß wir durch diese hohlen Gegenstände Flüssigkeiten aufsaugen können (wird gemeinhin als mit Strohhalm trinken bezeichnet :D) und mit denen wir unseren Mundraum samt sämtlicher Zähne sehr, sehr dicht verschließen können. Die Kiefer sind gegeneinander äußerst beweglich, wir können genauso gut Seitwärtsbewegungen mit unserem Unterkiefer ausführen, wie wir Auf-Ab-Bewegungen ausführen können oder Vor-Rück-Bewegungen.
In punkto Seitwärtsbewegungen sind wir fast so gut wie Kamele :D

Der Vorteil ist, daß wir unser Maul ziemlich weit aufreißen können - bei uns kann man bei geöffnetem Maul sogar das Zäpfchen beobachten oder bei günstig einfallendem Licht die Farbe der Mandeln begutachten - beim Meerschweinchen geht das definitiv nicht, durch die "zweite Lippe" hinter den Nagezähnen können wir nicht mal die vorderen Backenzähne sehen ... Meerschweinchen können ihren Mund auch lange nicht so weit aufreißen, wie wir Menschen.

Meerschweinchen haben genau wie alle Stachelschweinverwandten eine besondere Ausprägung des Kieferapparates, man spricht hier von einem Schlittengelenk. Meerschweinchen können deshalb zwar ihren Kiefer seitwärts bewegen, dies ist jedoch recht anstrengend und sie können ihren Unterkiefer nicht mal annähernd so weit seitlich verschieben, wie wir Menschen. Viel leichter sind Vor-Zurück-Bewegungen. Damit erst wird die notwendige Stabilität aufgebaut, die so ein Grasfresser für sein Grashalmeinzugssystem braucht. Außerdem wird so erst ermöglicht, daß die Spucke nach hinten fließt und nicht während der Kaubewegungen seitwärts aus den mehr oder weniger undichten Lippen herausgedrückt wird.

Das Grashalmeinzugssystem kann man sich so ähnlich vorstellen, wie den Einzug bei einem Drucker ... die unteren Nagezähne haken sich in den Grashalm und ziehen ihn so zwischen die Nagezähne. Dann wird abgesetzt, die unteren Nagezähne nach hinten unten bewegt, so daß der Grashalm erstmal an Ort und Stelle bleibt. Weiter unterhalb des Grashalmes setzen die unteren Nagezähne wieder an und ziehen den Grashalm noch weiter in den Mundraum - bis der Grashalm zwischen die sehr, sehr weit hinten liegenden Mahlzähne gerät. Jedesmal beim Absetzen und neu Ansetzen lösen sich die Backenzähne voneinander, die unteren Backenzähne werden nach vorne geschoben, mit dem Nachsetzen der unteren Schneidezähne schließen sich nun auch die Backenzähne wieder und zerreiben den Grashalm von vorne nach hinten. Die Lamellen auf den Zahnflächen unterstützen das Ganze noch. Die Zähne sind extrem breit und es sind nur noch wenige Backenzähne vom Urgebiß übergeblieben, um eine möglichst breite Mahlfläche zu schaffen.
Durch dieses ständige Einziehen der Grashalme brauchen Meerschweinchen beim Kauen nicht absetzen, sie können Grashalme nachschieben, kauen und schlucken in einem (Kaninchen müssen zum Neu Abbeißen und zum Schlucken aufhören mit Kauen, wir Menschen auch) - denn sie können von vorne nach hinten kauen, durch die spezielle Schräge der Backenzähne nach innen fließt der Zerkaute Nahrungsbrei nach innen Richtung Rachen, während ständig neues Futter nachgeschoben werden kann.

Um zu gewährleisten, daß der Nahrungsbrei auch wirklich im Magen landet und sich nicht verschluckt wird, ist die Speiseröhre bei Nagern mit besonders starken Schluckmuskeln ausgestattet. Unsere Schluckmuskeln sind nicht so stark ausgeprägt, denn wir sind Allesfresser, die auch Fleisch, Bindegewebe etc futtern - da kann es schonmal passieren, daß etwas Zähes, langes in die Speiseröhre gelangt, was eigentlich zu lang ist zum Abschlucken. Durch die wenig ausgeprägten Schluckmuskeln sind wir in der Lage, uns zu entscheiden, ob wir versuchen wollen, das dennoch runterzuschlucken, oder lieber wieder hochwürgen, bevor wir ersticken - Meerschweinchen können das nicht!
Was einmal im Rachen steckt, wird runtergeschluckt, es kann nicht mehr nach oben gewürgt werden - braucht ja auch nicht, Pflanzenmaterial kann vollständig zu Brei zerrieben werden und alles, was nicht zu Brei zerrieben werden kann, bleibt zwischen den Lamellen der Mahlzähne hängen, bis es zerrieben ist, gelangt also gar nicht erst in den Rachen.

Die kräftige Schluckmuskulatur soll bei den Nagern dafür sorgen, daß die Speiseröhre immer sauber bleibt ... so kann im Hals nix gammeln. Ein äußerst kräftiger und wohlausgeprägter Schließmuskel, der wie ein Rückschlagventil wirkt (Nahrungsbrei kann nur von Speiseröhre in den Magen, aber nie von Magen in die Speiseröhre) zwischen Speiseröhre und Magen komplettiert das System und sorgt dafür, daß niemals Nahrungsbrei, der einmal in den Magen gelangt ist, wieder raus kann. Das wäre auch fatal, denn im Magen wird ein gewisser Druck aufgebaut, der, sobald das Rückschlagventil futsch ist, den Nahrungsbrei in den Mundraum drücken würde ... im Mund nutzt dem Meerschweinchen der angesäuerte Nahrungsbrei so herzlich wenig und es gibt eigentlich auch gar keinen Grund, weshalb Meerschweinchen ihre in Schwerstarbeit zu Brei zermahlenen Grashalme und Kräuter wieder in den Mundraum befördern sollten. Das ist Futter, was im Magen bleiben soll und unter Einwirkung von Salzsäure nach und nach aufgearbeitet werden soll, damit es im Blinddarm besser von den Mikroorganismen zerlegt und gefressen werden kann.
Bei uns Menschen ist dieser Muskel so ausgebildet, daß er jederzeit wieder geöffnet werden kann - dabei kann sogar der Schluckreflex regelrecht ausgeschaltet werden, deshalb können wir Kotzen - Meerschweinchen nicht ... bei ihnen kann nur dann etwas vom Magen in den Mund geraten, wenn das System kaputt ist, beispielsweise, wenn sie sterben und sowohl die Schluckmuskulatur, als auch das Rückschlagventil zum Magen aussetzt und nicht mehr funktioniert. Und das passiert normalerweise nicht beim lebenden Schwein ... dazu sind diese ganzen Muskeln zu stark ausgeprägt.

Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 36 am: 05. Mai 2016, 19:12 Uhr »
Danke ihr beiden, ich bin jetzt schon ganz schön geplättet, aber wie gesagt, er kam mit all den Wehwehchen bereits bei mir an und da ich ja auch weiß, das Meerschweichen normalerweise nicht "erbrechen" können, hab ich auch erst mal gar nich im Meerschweinforum (also, in den anderen) gefragt, man kennt ja die Antworten, wenn was is, was eigentlich nich sein darf.

Von der Pflegestelle weiß ich nur, das die beiden Tiere total vernachlässigt wurden, von daher kann ich mir nich vorstellen, das man sich die Mühe gemacht hat, eines der beiden zwangszuernähren, also, das weiß ich eben nicht, aber das würde zu der Haltung passen.

@ Murx, ja ich kenne die Videos von der Zwangsernährung, von daher möchte ich doch hier mal so sagen, Willi wird gepäppelt und nicht Zwangsernährt und wie gesagt, das auch nur, damit er sein Gewicht hält, er is eh ein ganz zarter kleiner Kerl :traurig:

Er sitzt vor mir auf dem Tisch und ich halte ihnen seine kleine Spritze hin, er kommt selbst mit seiner kleinen Schnute und nimmt die zwischen die Vorderzähne, das is dann für mich der Moment, wo ich mal hinten drauf drücke und Meerschweinchen haben ja ne kleine Schnute, also bekommt er nur etwa 0,5 ml ins Mäulchen und dann kaut er den Brei noch mal gut durch und schluckt ab und wenn er wieder was haben will, nimmt er die Spritze wieder zwischen seine Zähne und es gibt die nächste kleine Portion, ich halte ihn dabei generell nicht fest und das Köpfchen schon gar nicht, das Einzigste was ich mache, ist ihm die Spritze zu halten, da ein wenig langsam ins Mäulchen zu drücken und die wieder zu füllen und dafür nehmen wir uns alle Zeit der Welt und wenn er nich mehr will, is gut. Er macht übrigens von selbst Schluß wenn er nicht mehr möchte und dann ist auch Schluß, egal wie viel von den Breichen er gefuttert hat, auch wenns manchmal nur ganz wenig war. Was er auch noch macht, er spuckt beim Brei überhaupt nichts wieder aus. Wie gesagt, ich will den kleinen Kerl ja nich dauerhaft päppeln, mir ist es viel lieber er futtert alleine, was er ja auch macht, aber eben nich ausreichend, sonst würde er ja nich so schnell abnehmen.

Ich Päppel den ja auch nich seitdem er hier ist, sondern erst, als er das eine Mal so extrem abgenommen hatte und wie gesagt, hat er sein Gewicht einigermaßen gehalten, lasse ich es ausfallen ich nehmen zum Päppeln auch nur 1-ml-Spritzen, das nur ja nich zuviel futter in das kleine Mäulchen kommt.

Er sitzt beim Päppeln und hält sein Köpfchen ganz gerade und ich sehe ja wie er kaut, ich kann da jetzt wirklich nichts auffälliges daran erkennen.

Wie ich sein Mäulchen sauber mache, ganz einfach, er hat ja oft, aber halt auch nich immer, die Lippenspalte und die Mundwinkel verschmiert, das mach ein mit einen weichen feuchten Zewa sauber, er hält dabei Still, er hat die Schnute offen und ich kann in so die Mundwinkel und die Lippen sehr gut ganz vorsichtig abwischen, das is ja gerade in der Lippenspalte mitunter angetrocknet, ich hab das Gefühl, er genießt es richtig, wenn der Mist weggemacht wird.

@ Piggilotta, nein, ich habe leider keine Logopädin in meinen Bekanntenkreis, ich hab hier nich mal einen THP, zu dem ich mit Willi mal gehen könnte. Ostthüringen ist den jeder Lebenslage der Popo der Welt, wir haben lediglich schöne Landschaften.

Dieses Futter wieder hochwürgen ist ja auch schon viel besser geworden, sprich viel seltener, anfangs ging das ja ständig, mittlerweile höre ich es wirklich selten, außer gestern, da hatte er wieder welche, aber ohne das er groß was ausgespuckt hat. Auch seine Atmung ist mit der als er damals kam, gar nicht mehr zu vergleichen und er schlingt halt auch nich mehr. Er futtert ja auch alles mit, Gras, Blätter, Heu, Löwenzahn, Kräuter, wo er eben nich ran geht, sind Hölzer, aber wenn ich ehrlich bin, die hat hier noch kein Schweinchen wirklich gemocht.


Was den Kehlkopf anbelangt, da haben die TÄ Geräusche gehört, die da nich sein sollten, haben da aber von einer weiteren Abklärung abgeraten, weils nichts bringt, man kann nichts machen, von daher will ich ihn auch nich unnützer weise in Narkose legen lassen, die er vielleicht nich überlebt, das is halt so wie es is :traurig:

Als wir mal so lange Ruhe mit den Zähnchen hatten, da weiß ich nich wieso, ich hatte da mal Timothyheu vom ersten Schnitt, aber das scheint ja egal zu sein, was sie für Heu futtern, daran kanns also nich gelegen haben. Das war Ende letzen Jahres, da gabs hier auch keine Wiese, obwohl es doch recht warm war, aber da wo welche gewachsen ist, konnte ich nich pflücken, Straßenrand ect. und da wo ich sonst immer meine Wiese hole gabs leider nicht.

Ich füttere ja im Winter viel Grünkohl, Endivie, Mangold und halt auch grüne Gurke, Petersilie und Dill.

Ich hoffe, wenigstens einige Fragen erst mal beantwortet zu  haben, ich is noch immer ganz flau in der Magengegend und muß mir das wohl noch mehrmals durchlesen und zwischendurch immer mal sacken lassen.

Zumindest geht es Willi im Vergleich zum Anfang, als er zu uns kam, viel besser, das werden Ende August 2 Jahre und wenn er Glück hat, schafft er Anfang November seinen 5. Geburtstag und ich möchte ihn einfach ein schönes Leben bereiten und das hoffentlich noch ganz lange und sowas wie auf den Zwangsernährungsvideos gibts bei mir nich, nur so wie er möchte, alles freiwillig und ohne zwang, ehrlich, es würde mir auch widerstreben, den armen Kerl verhungern oder einschläfern zu lassen, er is ja ansonsten son richtiger kleiner Wirbelwind, immer gut drauf, lieb zu den Mädels und ein kleiner Schmußebär, nein, das würde ich nich übers Herz bringen, außer es geht ihm schlecht, leiden wollte er natürlich nich.

Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 37 am: 05. Mai 2016, 20:21 Uhr »
Zitat
Dieses Futter wieder hochwürgen ist ja auch schon viel besser geworden, sprich viel seltener, anfangs ging das ja ständig, mittlerweile höre ich es wirklich selten, außer gestern, da hatte er wieder welche, aber ohne das er groß was ausgespuckt hat. Auch seine Atmung ist mit der als er damals kam, gar nicht mehr zu vergleichen und er schlingt halt auch nich mehr.
Genau das meinte ich damit, daß ihr auf dem richtigen Weg seid - nur ist halt Willi angeschlagener, wie das Durchschnitt-Gebrauchsschweinchen und mit fünf/sechs Jahren kommt er leider auch schon ins Alter, wo eben der Körper nicht mehr so gut reparieren kann ...

Die meisten Notstationen sehen immer nur den Ist-Zustand der Tiere, die bei ihnen abgegeben werden - sie interessiert die Vorgeschichte nicht ... es wird niemandem geglaubt, der sein inzwischen halbtot gepäppeltes Tier mit Tränen in den Augen abgibt, weil er einfach nicht mehr kann, das sind für die Notstationen genauso vernachlässigte Tiere, wie die Tiere, die tatsächlich vernachlässigt wurden ... sie wollen nicht sehen, daß da ganze, manchmal jahrelange, Leidensgeschichten hinterstehen, es ist einfacher von einem verwahrlosten Tier auszugehen.

Ich habe selbst solche Dramen erlebt, wo Nager oder Kaninchen über die Jahre zwangsernährt wurden, wo Menschen aufgrund der Rundumpäppelei ihren Lebenspartner und ihre Arbeitsstelle verloren, wo sie, weil sie nicht mehr konnten, zum TA sind zum Einschläfern - dieser ihnen allerdings Hoffnung machen wollte und sie deshalb dazu ermunterte, weiterzumachen.
Ich habe Menschen erlebt, die sich über den Tierschutz so haben drängen lassen, daß sie nur aufgrund der Vorwürfe, die von Hilfsstationen kamen, weitermachten ... trotzdem ihr Leben inzwischen den Bach runterging aufgrund der enormen zeitlichen und seelischen Belastung, die so ein chronisch krankes Tier nunmal ist.

Viele von uns hier im Forum können nachvollziehen, wie es ist, ein totkrankes, pflegeintensives Tier bei sich zu Hause hocken zu haben, wissen wie es ist, wenn man täglich sich entscheiden muß, nimmst du Urlaub oder gehst du zur Arbeit - die Angst, wenn man wiederkommt, daß das Tier tot ist, das (eingeredete) Bewußtsein, wenn da nicht täglich zwangsgefüttert wird und dies und jenes gemacht wird, stirbt das geliebte Tier ... aber merkwürdigerweise besitzen viele Tierschützer und viele, die in Notstationen und Tierheimen arbeiten, überhaupt nicht das Einfühlungsvermögen, zu erkennen, wenn sie vor solch einem Fall stehen!
(... und mir wird immer wieder mangelndes Einfühlungsvermögen bescheinigt!  :pfeif:)
Sie gehen einfach nur davon aus, aufgrund des Zustandes des halbtotgepäppelten Tieres, daß es sich hier um Verwahrlosung handeln muß - weil, würden die Tierhalter ihr Tier lieben, würden sie es ja nicht abgeben, oder?
Und sie würden ja wohl kaum nen Kanickel und nen Meerschwein zusammenhalten, oder?
(Ganz einfaches Szenario ... wenn vom ursprünglichen Second Hand Tierbestand durch die empfohlene Heudiät-bissi Gemüse Fütterung nur noch ein Kanin und ein Meerschwein überbleiben und nach oft jahrelangem Tierarzt- und Päppelmarathon die Leutz am Ende sind, was werden sie dann wohl in der Notstation abgeben? - Ein Szenario, was ich relativ oft bei Anderen erlebt hab übrigens!)

Es gibt mehr wie genug Tierhalter, die regelrecht aufgerieben werden zwischen zwei Welten:
Ihrer Familie, Nachbarn, Bekannte, die partout nicht verstehen, weshalb man so ein Bohei um son billiges Nagetier macht und dem Tierschutz, der nicht mal im Traum dran denkt, daß es auch Menschen gibt, die mit ihrem Leid alleine dastehen und eben nicht mal eben kurz Familie, Lebenspartner, Kinder, Arbeit etc sausen lassen können, um alles für ihr geliebtes Tier zu tun.
Die Ansprüche, die aus dem Tierschutz teilweise suggeriert werden, sind deutlich höher, wie die Ansprüche, welche die Allgemeinheit einem aufzwingt, wenn man einen pflegebedürftigen Menschen zu versorgen hat!
Bei pflegebedürftigen Verwandten wird es durchaus verstanden, wenn die ins Altersheim, Krankenhaus oder wo auch immer hin abgeschoben werden - bei Tieren gibt es so etwas nicht!
Die Endstation heißt da ganz abgeben - an Notstationen, Tierheime etc! Und selbst das wird von Tierschützern als böse und niederträchtig angesehen, schließlich hat man ja die Verantwortung übernommen ...

Die nächste Alternative Durchhalten ... bei einer Beratung seitens TÄ und Tierschützern, die meist einen unmenschlichen Druck ausübt in Richtung du mußt dein Tier zwangsernähren, egal wie, sonst verhungert es ... wo es als ein Kapitalverbrechen angesehen wird, wenn nicht ausnahmslos alles für das Tier gemacht wird, einschließlich der Aufgabe sämtlicher Lebensqualität, des Lebenspartners, der Arbeit, des für den Kaufs von Streu und Tierfutter wichtigen Autos! Und das von Leuten, die oft nicht mal einen Bruchteil für ihre Tiere bereit sind zu leisten!
(Das ist einer der Hauptgründe, weshalb Tierschutz für mich ein rotes Tuch ist ... schwenk es vor meiner Nase und ich geh auf alles los, was sich bewegt - selbst dann, wenn es bei drei auf den Bäumen ist - ist ungerecht gegenüber den Leuten, die tatsächlich viel leisten im Sinne der Tiere, das weiß ich auch, aber ich hab halt einfach zu viel Mist in dem Bereich selbst mitbekommen und auch selbst erlebt.)

Kurzum - wenn du ein Tier aus ner Notstation holst, weißt du nix über das Tier ... auch nicht dann, wenn die Notstation ein Alter angibt, das braucht nämlich nicht zu stimmen ... (im Limburger Tierheim sind alle ausgewachsenen Meerschweinchen aus Prinzip zwei Jahre alt ... ist nämlich nicht herauszubekommen, wie alt die Meerschweinchen wirklich sind und zwei Jahre ist das Durchschnittsalter von abgegebenen Meerschweinchen - Voila, so kommen in Not geratene Tiere zu ihrem Alter ... ;))

Das Schlimme ist hierdran nur, daß dadurch oft Krankheitsursachen untergehen können und nicht mehr in Betracht gezogen werden, weil man von der Notstation die Info hat, das ist ein verwahrlostes Tier ... und verwahrloste Tiere werden nicht jahrelang gepäppelt, das ist das Gegenteil von Verwahrlosung!

... und dann gibts einfach noch die Fälle, wo solange auf Rat von Tierschutz und/oder Tierärzten gepäppelt wird, bis die Tierhalter regelrecht zusammenklappen ... sich selbst und ihr Tier aufgeben. Kurzum, hier sind es dann irgendwann tatsächlich verwahrloste Tiere - aber halt aus der Überforderung heraus, chronisch kranke Tiere rundumversorgen zu müssen ...

Verstehst du, was ich sagen will?
Das muß nicht deine Art sein, zuzufüttern (es ist möglich, daß deine Art des Zufütterns überhaupt nur zum weiteren Überleben von Willi geführt hat, das ist jetzt so vorm Bildschirm überhaupt nicht einschätzbar ... ) - das können durchaus die Halter vor dir gewesen sein ... und das Schlimmste, wenn das so war, haben sie es aus besten Absichten heraus getan! Das war nicht bös, das war aus der Angst heraus, das Tier zu verlieren!
Und für mich passen einfach die Symptome zu gut, als daß ich nicht von so einem tragischen Fall ausgehe ...

Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 38 am: 05. Mai 2016, 21:30 Uhr »
Ich gehe die Antworten gerade noch mal durch und schon ist noch eine von Murx dazu gekommen ;-)

Dann fang ich jetzt mit der letzten zuerst an, ja ich verstehe schon, jeder versucht das Beste ich denk das auch von mir, nur habe ich das Gefühl, hätte ich damals Willi nich zusätzlich einen Brei gefüttert, wäre er vielleicht nich mehr da, denn sein Gewicht hat sich in wenigen Tagen dramatisch reduziert und er is nur ein kleiner Floh und ich bin immer drauf bedacht, das er so viel wie möglich doch selbst futtert.

Gut, viele Tierschützer kann man nicht verstehen, da hat man schon den Eindruck, sie richten mehr Schaden an, als da sie Nutzen bringen, vieles kann da Otto Normalverbraucher nich nachvollziehen.

Ja und die Notstation, ich kenne nur die eine persönlich, wo ich immer meine Böckchen hole und irgendwie war ich da immer gut beraten, Willi hatte sie ja nich lange, der kam und ging, der war nur mit knapp 3 Monaten mit seinem Bruder schon mal bei ihr, von daher denke ich schon, dass das Alter zumindest bei ihm realistisch.

Wie gesagt, wir fahren immer persönlich hin und ich bin von der Dame immer sehr begeistert, auch wie die Notnasen untergebracht sind und wie sie mit ihnen umgeht. Wir sind da auch immer ziemlich lange in der Notstation, also nich hin, Schweinchen einpacken und fort.

Als ich damals Apollo geholt habe, hat sie mich im Gespräch über die Tiere auch sehr gut beraten, denn eigentlich wollte ich Jannik, Apollos Bruder und sie hat sich sehr viel über Leni erzählen lassen und meinte dann, Apollo wäre der bessere Partner, er hat Weibererfahrung und Jannik nicht, es hätte auch gut gehen können, das weiß man ja nun nicht, aber Leni und Apollo waren ein Traumpaar.

@ Murx, Willis Lunge war auf den Röntgenbild komplett weiß, ich war immer der Meinung, eine gesunde Lunge muß schwarz aussehen, aber so genau kenne ich mich da nun wirklich nich aus. aber ich hab jetzt mal gegoogelt, die sieht normal dunkel aus, so zeigt es das Röntgenbild, welches ich da gefunden habe, die Lunge is genau so dunkel wie der Magen.

Das er mal Futter in die Lunge bekommen haben könnte, vermuten meine TÄ auch, aber dadurch das sie komplett weiß ist, konnte man da nicht sehen.

Unsere Geli (Zwergpudel) hatte ja gegen Ende massiver Herzprobleme, bei ihr ist mal die Lunge voll Wasser gelaufen, weil die Mitralklappe nicht mehr richtig gepumpt hat, bei ihr da damals die Lunge auch ganz weiß aus, nur hat sie sich ganz anders verhalten, sie war platt, es hat beim atmen richtig "geplätschert", sorry, weiß nich wie ich das Geräusch anders beschreiben und sie war trotzt Wassertabletten lange Zeit nur am liegen, Willi flitzt ja durch den EB und den AL, von daher kann ich mir auch nich vorstellen, das er Wasser in der Lunge hat. Auch die TÄ haben da nicht gesagt, das hätten sie ja sicher bein Anhören gehört.

Wenn die Speiseröhre ausgedehnt ist, müßte das doch auf einen Röntgenbild zu sehen sein, zumal die bei Willi auch mit einem Kontrastmittel geröngt wurde um eventuelle Aussackungen zu sehen. Die Speiseröhre war ganz dünn, man hat ja den weißen Strich vom Kontrastmittel gesehen, das hätte ja sicher in der ganzen Speiseröhre ausgebreitet, wenn sie ausgeleiert wäre und wäre nich so einen gleichmäßig dünner Strich gewesen. Ich weiß es nicht, es sind alles nur Vermutungen.

Ich hatte schon viele kranke Meerschweinchen, Willi bringt mich schon an meine Grenzen und ich weiß manchmal echt nich weiter, deshalb bekommt er ja auch immer zusätzlich seinen Brei und mit regelmäßig, meine ich natürlich nich nur den Brei, hauptsächlich soll er alleine futtern, aber wenn er mitunter täglich abnimmt, muß ich doch irgendetwas tun.

Ich hab ihn jetzt noch mal seine Kaubewegungen beobachtet, sie sind ganz gleichmäßig, er macht auch keinerlei Verrenkungen, wie ich es von meiner Susi kenne, bei haben die ersten beiden unteren Backenzähne immer ne Brücke gebildet, die hat, wenn die Brücke am zugehen war, ganz eigenartige Verrenkungen bei kauen gemacht.

Futter selektieren kann Willi, ich kann aber nich sagen, ob er das damals konnte, als er kam, ich war schon sehr angespannt, was seine Erkrankungen angeht, da hab ich nach so was gar nicht geschaut.

Ich hatte mal ein Schweinchen mit einer zu engen Luftröhre, das war ein Zufallsbefund, der auch auf einem Röntgenbild gefunden wurde. Also ich meine damit, der TA hätte doch sehen müssen, wäre die Speiseröhre ausgeleiert, für mich als Laie sah sie sehr gleichmäßig dünn aus.

@ Piggilotta, ich kann dir das jetzt leider nich wissenschaftlich erklären, die Trennung von Nahrung und Luft übernimmt der Kehlkopf, es spielt sich natürlich im Gehirn an, das sendet ein Signal"es kommt Luft, Kehlkopfdeckel  auf" oder jetzt kommt Futter, Kehlkopfdeckel zu", so etwas funktioniert das halt in Bruchteilen von Sekunden.

Nein, im liegen futter er nicht, ich hab in all den Jahren nur ein Schweinchen was im liegen futtert, das is meine Ronja, alle anderen standen oder stehen, Willi steht auch und auch enn ich ihn Päppel steht er, manchmal sitzt er auch aber mit duchgedrückten Vorderbeinchen und sein Köpfchen hält er gerade, nach unten tut er es nur, wenn
die Spritze halt unterhalb des Mäulchen ist und wieder was möchte, aber dann hält er den Kopf wieder gerade.

Ich danke euch erst mal, für eure Gedanken und Meinungen die ihr euch zu meinen kleinen Willi gemacht habt und bin auch weiterhin für jede Anregung dankbar, jetzt raucht mir erst mal de Kopf, denn was ihr so geschrieben habt, trifft schon, jedenfalls bei dem was augenscheinlich ist, zu.

Ich hoffe nur, das ich seinen Gesundheitszustand noch weiter verbessern kann, da er auch weiterhin so viel Lebensfreude hat, was eigentlich sehr beeindruckend ist, bei all seinen Erkrankungen.

Vio

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 39 am: 06. Mai 2016, 00:18 Uhr »
hab nicht alles gelesen, nur sehr interessiert überflogen, seid ihr einverstanden, wenn ich eure beiträge teilweise in einem "anti-zwangspäppel-thread" zitiere?
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Piggilotta

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 40 am: 06. Mai 2016, 08:46 Uhr »
Hallo Vio, übers päppeln hab ich wohl am wenigsten geschrieben, darfst du aber meinerseits natürlich gern.

Liebe Elvira, ich brauch keine wissenschaftliche Erklärung, ich brauch die anatomische: wo sind die Unterschiede zum Menschen.
(Beim Menschen kann ich das alles gar nicht gut, ich muss nur "Schluckreflex" denken, dann fang ich an zu sabbern, als Ergo macht man hin und wieder so was, z.b. nach Schlaganfall durch Berühren des Kehlkopfs beim schlucken "helfen", uuuaah, ich schluck dann selber wie ne blöde und komm aus dem Rhytmus.... Wahrscheinlich find ichs deshalb beim Willi so spannend...)
Liebste Murx, wo sitzt beim Schwein der Kehlkopf? in Relation zu Luftröhre/Nase und Gaumen? Steffi??
Hat eine von euch vielleicht Bilder? Zeichnungen lieber als Röntgenaufnahmen, da bin ich nicht drauf geeicht. Wär ich sehr dankbar....

Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 41 am: 06. Mai 2016, 09:49 Uhr »
Ich glaub, die beste Zeichnung, wo der Kehlkopf sitzt, ist immer noch eine Zeichnung von den Zuckerschnuten, die sie für Diebrain angefertigt hat:
Diebrain: Anatomie des Meerschweinchens

Der Kehlkopf beim Meerschweinchen ist nicht so gut fühlbar, wie bei Ratten oder Hunden ... aber eigentlich, wenn man weiß, nach was man fühlt, sollte man es beim Streichen von Unterkiefer über den Hals Richtung Brust durchaus spüren.

Der Schluckreflex ist beim Nagetier von Außen lange nicht so gut auslösbar wie bei Hund und Mensch, selbst, wenn man die Stelle gefunden hat und drüberstreicht, haben Nager noch lange nicht das Bedürfnis, tatsächlich zu schlucken.
Das macht übrigens die Medikamenteneingabe bei Nagetieren äußerst schwer, wenn diese die Medikamente nicht freiwillig schlucken wollen ... man hat nicht nur, wie bei Hund und Mensch, das Problem, das Medikament möglichst weit in den Rachen zu bekommen, ohne daß das Opfer dran erstickt, sondern zusätzlich hat man das Problem, daß es keinesfalls ausreicht, einfach solange von oben nach unten über den Kehlkopf zu streicheln, bis das Opfer dann doch mal geschluckt hat ...

Meine Texte, die ich in Foren schreibe, dürfen selbstverständlich genommen und woanders hinkopiert werden ... was mir wichtig ist, daß wenn durch Kürzung oder Veränderung eine Sinnentstellung eintritt, daß dann auch gekennzeichnet wird, wo und was von wem gekürzt und geändert wurde. Wenn mein Nick irgendwo erwähnt wird, ist das Höflichkeit, das muß nicht unbedingt sein, aber bauchpinselt ein wenig :D

Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 42 am: 06. Mai 2016, 11:28 Uhr »
Wenn meine Texte dazu interessant sein sollten, darfst du sie gerne auch kopieren ;-) mir ist er halt wichtig zu sagen, das Willi nicht in Sinne des Wortes zwangsernährt wird, ich füttere lediglich zu und das völlig ohne Zwang, für mich ist das ein großer unterschied.

Willi ist gerade beim TA, er hatte in die letzten Tage wieder 120g abgenommen, er wird dann in Narkose gelegt um zu schauen, was da nun wirklich los ist, wie das Ganz ausgeht, steht leider in den Sternen :traurig:

Allerdings habe ich darum gebeten, gleich alles noch mal zu röntgen, Kiefer, Lunge ect., wenn er einmal in Narkose liegt, muß ich das voll ausnutzen. Sie rufen mich am Nachmittag an.

Willi braucht jetzt jedenfalls ganz viele Daumen

Murx Pickwick

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 43 am: 06. Mai 2016, 12:48 Uhr »
Hier sind alle Daumen gedrückt.

So, wie du das machst, ist das ja auch voll in Ordnung, das Meerschweinchen hat ja immer noch die Kontrolle drüber, ob es das Angebot annehmen will oder nicht - das, was ich da teilweise auf Youtube gesehen hab, ist die reinste Tierquälerei, das ist nicht mit dem zu vergleichen, was du machst ...

Elvira B.

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Antwort: Verfärbte Zähne
« Antwort 44 am: 06. Mai 2016, 12:58 Uhr »
Danke Murx :lieb:

Da stimme ich dir voll und ganz zu, ich hatte ja schon öfters kranke Schweinchen und mußte auch schon immer mal päppeln, so wie auf dem Videos, das käme für mich nie in Frage und hungern lassen is auch keine Option.

Ich hab mal in einen Buch, ich glaube von der Gabriele Prust oder bei der Ruth Morgenegg, vielleicht aber auch in einem anderen Buch, gelesen, das so ein Meerschweinchenmagen 20 ml fast, da könnte man doch davon ausgehen, das sich die Leute Gedanken darüber machen, wie viel sie einem Schweinchen päppel, bissel was nagen sie ja und wenn ich diese Menge auf mehrere kleine Portionen verteile, dürfte das doch gar nich zu so einem Desaster wie bei Willi kommen :traurig:

Sollte er die Narkose heute überstehen, wäre Arnika ne Option, die Muskulatur an Magen und Speiseröhre etwas zu kräftigen?