Zur Beruhigung eine Anektdote für diejenigen, welche den hahnebüchenen Behauptungen der Waschmittelindustrie glauben und den Schmonsens auch noch weitergeben ... ^^
Wir hatten uns nach irgendeinem Umzug ne neue Waschmaschine gegönnt und ich hatte konsequent in dieser Waschmaschine nur noch mit Waschnüssen gewaschen - und weil mir das mit den Entkalken einfach zu umständlich war, hab ich genauso konsequent das Entkalken vergessen ...
Nach fünf Jahren, genau perfekt getimed mit dem Auslauf unserer Garantie für diese Maschine, ging die Waschtrommel kaputt, die muß wohl irgend ne Unwucht bekommen haben und hat sich selbst zu so ner Art Beulensieb verarbeitet - naja, das Waschvergnügen wurde auf die Art und Weise zum Goudie des gesamten Stadtviertels ...
Wir haben also noch gerade rechtzeitig die Garantie genutzt, der Handwerker kam, baute die Maschine vollständig auseinander und wieder zusammen und kam ins Schwärmen, eine so saubere Maschine hätte er noch nie gesehen und da sieht man mal wieder, die ganzen Bio und sonstigen Waschmittel ruinieren nur die Maschine, ein vernünftiges Waschmittel mit Entkalker dagegen, das sieht man an dieser Maschine, ja, das hält die Maschinen sauber ... nun ja, nachdem er endlich mit seiner Schimpftirade gegen Naturwaschmittel zu Ende kam, meinte ich nur, ich hab noch nie im Leben dieser Waschmaschine ein Waschmittel benutzt, ich benutze Waschnüsse ...
Der arme Kerl fiel aus allen Wolken, der ist so schnell verschwunden, als wäre er einem Geist begegnet ...
Mit Essig entkalken ist übrigens nicht ratsam, das Essig greift die Dichtungen an und löst die Lösungsmittel aus Dichtungen und Gummiteilen. Diese werden mit der Zeit spröde ... und irgendwann dichten sie nicht mehr ...
Entkalken muß man nur dann, wenn die Wasserhärte über 20°dH ist - also sehr hartes Wasser ist! Da schaffen es die Saponine in der Waschnuß nicht mehr, genügend Calcium zu binden, man müßte so viele Waschnußschalen in die Maschine packen, daß die Schaumbildung der Waschnüsse die Maschine ruinieren würde.
Man kann es auch am eigenen Wasserhahn sehen, wenn dieser innerhalb eines Jahres schon deutliche Kalkränder zeigt, ist ein Entkalken der Waschmaschine ab und an nötig. Essig und Zitronensäure sind dafür jedoch nicht so gut geeignet ...
Aspirin tuts auch ... und macht nicht so viel kaputt. Auch Vitamin C geht wunderbar. Zitronensäure geht zur Not allerdings wohl auch ... sie greift nicht ganz so krass die Dichtungen an, wie Essig.
Theoretisch kann man auch frische Weidenrinde nehmen, kleinschnippeln und als Entkalker verwenden - der Kalk ist danach garantiert weg - nur, rein praktisch färbt Weidenrinde sogar Metall leicht gelblichbräunlich, an Dichtungen etc bilden sich regelrechte braune Farbfilme - und die werden wiederum mit Saponinen da wieder runtergelöst und können sich nun an geeignete Wäschefasern anlagern! Das könnte zu unangenehmen Einfärbungen des Waschguts führen ...
Wie stark auf die Art und Weise gefärbt werden kann, hab ich allerdings noch nicht ausprobiert ...
Mit dem Schmutz durch Waschnüsse an Maschinenteilen ist Blödsinn ... was tatsächlich aus den Schalen in großen Mengen gelöst wird, sind Saponine und ein paar weitere Substanzen mit ähnlicher Wirkung auf biologische Systeme. Saponine sind starke Gifte, die sowas, wie Bakterien mit ihrer dünnen Bakterienhülle stark schädigen und abtöten - im Gegensatz zu den Tensiden in Waschmitteln, die biologisch (also von Bakterien!) abbaubar (also freßbar) sind.
Wenn also Bakterienfilme entstehen oder Schimmel sich an der Maschine festsetzt, dann durch die gut verdaulichen Waschmittel, nicht durch die schwer verdaulichen und zudem auch noch giftigen Saponinen aus den Waschnüssen.
Weiterhin verbleibt auch Waschmittel bis nach Ende des Waschganges in der Maschine - die Tenside, blauen Farbstoffe (welche die weiße Wäsche strahlend weiß färben, einfach weil wir Menschen etwas Weißes mit leichtem Blauschimmer als weißer wie weiß empfinden), Duftstoffe etc verbleiben in den Fasern der Wäsche ... und werden selbst nach 10x Spülen immer noch in erheblichen Mengen an das Waschwasser abgegeben. Anders Saponine, sie werden zwar aus der Schale gelöst, aber haben überhaupt gar keinen Drang, in den Wäschefasern zu bleiben, sie werden also mit dem Wasser tatsächlich rausgespühlt, am Ende des Waschganges sind deshalb nur noch wenige Saponine im Wasser überhaupt nachweisbar - die Konzentration ist deutlich geringer, wie die Tensidkonzentration nach gleichlangem Spülen.
Außerdem braucht man deutlich weniger Saponine, wie Tenside zum Reinigen ...
Es kamen hier Bedenken auf, was wäre wenn Saponine in der Wäsche verbleiben ... nun, viele von euch benutzen Fleece als Einstreuersatz. Fleece besteht aus recycelten Kunststoffen, die zu langen Fäden gepreßt werden und dann in Schlingen zu dieser Art Stoff gewebt werden. Der Nachteil ist nun, daß dieser Stoff ständig mikroskopisch kleine, lange Plastikfasern verliert, die durch die Bewegung der Meerschweinchen in die Luft verwirbelt werden und von den Meerschweinchen eingeatmet werden. Bislang weiß noch niemand, ob diese Fasern sich in der Lunge festsetzen, so wie Asbest, und dann über die Jahre irgendwann zu Lungenproblemen führen, oder ob diese Fasern wieder aus der Lunge heraustransportiert werden können.
Saponine dagegen bleiben in der Wäschefaser nicht hängen, im Gegenteil, die werden mit dem Wasser in den Ausguß gespühlt ... selbst wenn Saponine in der Faser verbleiben, ist das kein Problem, sie sind so kompakt, daß sie nicht, wie die Fleecefasern, bei der geringsten Bewegung der Meerschweinchen durch die Gegend fliegen. Sie bleiben also schön brav am Boden ...
Und nicht nur das ... einige von uns verfüttern ja auch Efeu - eine Pflanze mit hohem Saponingehalt! (Ich will demnächst ausprobieren, ob man auch mit Efeu anstelle von Waschnüssen waschen kann). Die Saponine wirken im Dickdarm und Blinddarm regulierend, weil die schnellwachsenden Bakterien und Hefen mehr davon aufnehmen und damit schneller geschädigt werden, wie die langsamwachsenden Celluloseabbauer, welche erwünscht sind. Das Meerschweinchen schützt sich durch die Darmwand - Saponine sind viel zu groß, um durch die Darmwand transportiert werden zu können, die winzigen Mengen, die dennoch in den Körper gelangen, können keinen Schaden anrichten.
Also kurzum, Fleecedecken an sich sind deutlich gefährlicher, wie verbleibende Saponine in Fleecedecken!
Saponine haben genau wie Tenside einen hydrophilen (wasserfreundlichen) Teil und einen hydrophoben (wasserfeindlichen) Teil, wirken also wie Magnete. Zusätzlich sind die Waschnußsaponine recht lang und können somit auch gut sich an Fette und Öle anlagern und die auch noch mitnehmen. Wir haben es hier nicht mit dauerhaften chemischen Bindungen zu tun, sondern mit weniger dauerhaften van der Waals-Kräften und Wasserstoffbrückenbindungen, die durch den hydrophoben und hydrophilen Teil entstehen. Bei Fleece funktioniert das besonders gut, weil sich Fleece durch die Reibung in der Maschine elektrostatisch auflädt, die Saponine regelrecht anzieht, diese wiederum zu einer Entladung des Fleeces führen und gleichzeitig sämtlichen Schmutz an sich ziehen und mitnehmen, sobald sie sich vom Fleece wieder lösen.
Mit Waschnüssen die Haare waschen hat sich bei mir übrigens als nicht so dolle erwiesen ... wenn ich mit Ghassoul meine Haare wasche, haben sie richtig Spannung, ich kann sie frisieren etc, außerdem behalten sie ihren Glanz selbst in sehr stressigen Zeiten mind. vier Tage lang, ohne Streß sogar ein, zwei Wochen ... ganz anders, als ich Waschnußsud ausprobiert hab - Streß hatte ich zu der Zeit keinen, dennoch sahen meine Haare genau wie nach Waschen mit konventionellen Waschmitteln schon nach wenigen Stunden wie speckige Spaghetti aus und kam ich in den Regen, war ich innerhalb kürzester Zeit bis auf die Haut durchnäßt ... die Waschnüsse haben mir vollständig den natürlichen Schutzmantel, der sich um die Haare legt, weggewaschen! Das war einfach ein Versuch, den ich nicht mehr wiederholen werde.
Ghassoul wäscht anders, hier werden überzählige Moleküle in die Schicht zwischen den Mineralschichten geschoben und so aus den Haaren entfernt, die natürliche Schutzschicht aus Fetten und weiteren Molekülen auf Haut und um die Haare bleibt erhalten. Das ist der Hauptgrund, weshalb die Haare so lange glänzend bleiben, durch diese Schutzschicht kann sich kein Dreck in den Haaren ablagern. Und das ist der Grund, weshalb die Haare in Streßzeiten so schnell verfetten - es wird so viel davon gebildet, daß sich regelrechte Ölfilme um die Haare legen - und das sieht dann nicht mehr seidig glänzend aus, sondern nur noch speckig-dreckig-bäh!
Übrigens - auch wenn immer wieder anderes behauptet wird, Saponine wurden bei den Römern und im Mittelalter nur zum Reinigen von Wäsche benutzt, nicht zum Reinigen von Haut und Haaren - einzig Elefanten werden traditionell mit Waschnußsud gewaschen, einfach damit die Haut sauberbleibt und desinfiziert wird ... so nen Elefanten mit Ghassoul zu waschen, war einfach zu aufwendig, man braucht da zuviel Ghassoul, wäre aber besser für die Elefanten gewesen ...
Kernseife wurde als Medizin verwendet, die man teilweise auch gegessen hatte, teilweise geziehlt äußerlich eingesetzt hatte gegen Hautkrankheiten - aber auch damit wurde nicht gewaschen, das kam erst mit der Industrialisierung!
Haut und Haare (auch die von Tieren übrigens) wurden einzig mit Ghassoul oder Lehm gewaschen!
Das hat nen ganz einfachen Grund - man entfettet mit Saponinen und Tensiden (Kernseife) die Haut und die Haare komplett, die Haut trocknet dadurch aus und wird krank, die Haare sehen dann einfach nicht mehr so gut aus. Ghassoul und Lehm macht das nicht.