Autor Thema: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken  (Gelesen 18771 mal)

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Narnia

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 30 am: 07. November 2020, 12:15 Uhr »
Ergänzung: Du könntest ihm ja auch täglich ein paar Sonnenblumen- oder Kürbiskerne geben. Die sind gesund und haben sehr viele Kalorien.

Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 31 am: 09. November 2020, 13:29 Uhr »
Also leider hat er bisher nicht zugenommen, trotz Sonnenblumen- und Kürbiskernen etc. Aaaber auch nicht abgenommen wenigstens. :-/ Hat sein Gewicht exakt gehalten.

Mittlerweile habe ich auch den Urin sticken können. Nachdem Karli immer heimlich pieselt, hat er mir heute dann doch schön in die Mulde eines Salatblattes reingepullert, sodass ich testen konnte (Danke Karli  :lieb:).Alle Parameter negativ, also soweit erstmal keine Auffälligkeiten.

Dafür gibt es bei Schwein Nummer drei (Mimi) aktuell erhöhte Alarmbereitschaft. Am Samstag war roter Urin zu finden im Stall (hatte ich noch nie). Da war ich noch nicht sicher von wem. Am nächsten Tag stickte ich dann ihren Urin (kein sichtbares Blut mehr drin)  und es waren wenige Erythrozyten und Hämoglobin zu finden (lt. Test eher wenig), dafür aber keine Leukos und kein Nitrit. Nachdem ich nun seit einigen Tagen immer wieder weiße Pipiflecken finde (Grieß denke ich) an den Stellen wo sie lag , denke ich, dass ihr da bissi die Schleimhaut gereizt wurde. Habe noch mehr Saftfutter gegeben und heute gleich nochmal gestickt. Heute kein Hämoglobin mehr angeschlagen und Erythrozyten absolut minimal. Ich werde das Ganze sehr sorgfältig weiter beobachten, denn ich habe mich hier zu den Tücken der Blasenentzündung und der Blasensteine schon eingelesen. Aber trotzdem hoffentlich erstmal leichte Entwarnung.

Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Angocin bei leichten oder beginnenden Entzündungen? Das habe ich in einem anderen Forum gelesen und das soll da sehr gut helfen. Ich werde sicher nicht einfach rumdoktern, sollte sich die Situation verschlechtern, aber ich bin selbst AB-geschädigt. Bei mir selbst haben AB bei der Blase meist mehr Ärger gebracht als (kurzzeitigen) Nutzen und seit ich Angocin kenne, habe ich keinerlei Probleme mehr. Bei Schweinen soll es ähnlich sein, aber ich habe erst wenige Berichte darüber gefunden, daher hier meine Frage. :-)

Tja was Karl angeht...Vecoxan ist nun abgeschlossen. Er hatte jetzt nochmal Durchfall, aber vielleicht kommt da jetzt auch einfach einiges raus, was nicht rein gehört in das Bäuchlein. Ich werde mit Trinkmoor, Pektin, Colosan und viel gutem Futter erstmal weiter machen in der Hoffnung, dass es sich bessert. Sollte seine Situation sich verschlechtern oder er abbauen etc., müssen wir weiter sehen. Heute gibt es erstmal anderes Heu noch dazu - habe das Gefühl, dass ihm das aktuelle auch nicht so wahnsinnig mundet. Außerdem kaufe ich heute neue Einrichtung für die Wutzen - dann haben sie ihr gewohntes Terrain wieder. Denke das ist jetzt ganz wichtig für die Schweine-Seele  :-)

Ansonsten gibt es nicht viel Neues...Salzleckstein wie empfohlen im Forum ist eingezogen, wurde bisher aber von allen schweinischen Akteuren nicht weiter beachtet.

Was ich noch nicht gemacht habe, ist Zweige gesammelt. Unsere Parks sind so "aufgeräumt", dass ich bislang keinen einzigen Eichenzweig auf dem Boden finden konnte, auch wenn wir zahlreiche Eichen haben. Nadelzweige werde ich auch nochmal suchen, aber da habe ich immer noch Angst, versehentlich eine Eibe oder etwas unverträgliches aufzutischen. Werde mich dazu ggf. nochmal melden :-D Aktuell haben sie zumindest Birnen- und Haselnusszweige zum Knabbern da. Haselnuss kommt auch recht gut an :-)

Vio

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 32 am: 09. November 2020, 16:22 Uhr »
Hallo  :winke:

Ich denke mal, dass das dann eine Verfärbung im Urin war, wenn am Tag danach nur noch wenig Erys im Stick waren :-)
Würde also jetzt auch wie du schreibst einfach im Blick behalten.

Wenn es aber wirklich sichtbar Blut im Urin war, würde ich ansonsten raten, schallen und röntgen zu lassen.
Viele sind "beruhigt", wenn dann später kein Blut mehr drin ist, aber das wäre z.B. bei einer Gebärmuttergeschichte sogar typisch, da hat man nicht immer Blut im Urin - mal gar nichts laut Stick und dann wiederum beim nächsten Mal sogar sichtbar mit dem Auge.
Gries alleine führt meiner Erfahrung nach nicht zu viel Blut im Urin, so dass es sichtbar ist.
Habe ich also einen Tag viel Blut im Urin bei einem weiblichen Schwein und am nächsten gar nichts, bin ich noch mehr in Alarmbereitschaft, als wenn permanent ein bisschen Blut drin ist, weil es dann in der Regel aus der Gebärmutter kommt und da oft dann die Zeit läuft, insofern zeitnah untersucht werden sollte.
Ich geh da lieber zu früh zum US als zu spät, aufgrund genügend schlechter Erfahrungen, wenn zu lange gewartet wurde. Wenn dann alles okay ist, dann ist es ja dann gut :-)

Aber deiner Schilderung nach hört es sich jetzt nicht danach an, ich denke mal schon, dass der Gries zu dem wenigen Blut im Urin laut Stick geführt hat. Aber wie gesagt, sichtbares Blut kommt dadurch eigentlich nicht.
Du kannst farbigen Urin auch mit einer Spritze aufziehen und diese ein paar Stunden liegen lassen, setzt sich das rot gefärbte unten an der Spritze ab, sind es Blutkörperchen, bleibt die Lösung farbig, ist es eine Verfärbung.

An Karli weiterhin gute Besserung!  :klee: Denke auch, dass es mit dem Darmaufbau dann wird.
Wie gesagt, sonst kann ich auch noch Selina Dörling empfehlen.
Hast du denn die Röntgenbilder derweil und magst sie mal zeigen? :-)

Mit Angocin haben Freunde von mir extrem schlechte Erfahrungen gemacht, in dem die Meerschweinchen und Kaninchen deutlich Magenprobleme dadurch bekommen haben. Geholfen hat es bei den Kleinen bisher niemandem bei einer Blasenentzündung oder Blasenproblemen in meinem Umfeld, weshalb ich davon abraten würde. Es ist einfach zu konzentriert und es gibt viele besser Dinge, die nicht schaden. Bei einer Blasenentzündung beim Schweinchen allerdings kommt man leider ohne AB nicht aus - das haben ich und viele Freunde in den letzten Jahren zu genüge getestet :( Bei uns Menschen läuft das ganz anders, da kann man AB sehr oft umgehen, bei den Kleinen leider irgendwie nie...
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Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 33 am: 09. November 2020, 18:33 Uhr »
Lieben Dank für die Antwort :-) :dank: :dank:

Zu Mimi: Ich hoffe wirklich, dass es nur eine Verfärbung war. Ich habe den roten Urin auf der Inkontinenzunterlage gefunden beim Fleece-Auswechseln abends, da war er leider schon trocken. Da fällt mir aber ein: Blut sollte ja eigentlich dann braun werden, oder? Dann war es vielleicht wirklich nur das Futter, weil die Farbe definitiv rot war, auch wenn der Urin schon eingetrocknet war. Wollen wir das Beste hoffen :-)
Ich halte sie im Auge :-)

Zu Karl: Das mit Frau Dörling habe ich nicht vergessen :-) Das klingt nach wie vor sehr sehr gut und ich werde sie auch ziemlich sicher kontaktieren, allerdings habe ich in den letzten Wochen jetzt weit über 500€ (eher Richtung 700€) für die Schnuckis ausgegeben und ich muss gerade bissi auf den Geldbeutel schauen, zumal ich aktuell auch darüber hinaus extrem hohe zwingende Ausgaben habe. :traurig:
Die Röntgenbilder habe ich leider bisher nicht bekommen. Muss morgen oder die Tage nochmal in der Klinik anrufen und fragen :-)
Was ich aber positiv vermelden kann: Bin mal wieder auf ein Heu umgestiegen, das er total liebt, aber damals im letzten Jahr irgendwann plötzlich nicht mehr so gut vertrug. Dachte mir aber, ich könnte es noch mal versuchen, da ja nun der Schnitt aus 2020 sein sollte, und was soll ich sagen: Er haut rein :g: Hoffentlich bleibt das so. Vielleicht mochte er das andere Heu jetzt nicht mehr so gerne, auch wenn ich vor seinem Bauchweh da keine Schwierigkeiten hatte. Aber man kennt das ja: Wenn man krank ist, dann muss das Essen manchmal eben besonders lecker sein :-D Ich muss bissi wegen der Verträglichkeit schauen, aber zumindest frisst er jetzt wie ein Scheunendrescher ohne Unterlass. Wenn das so bleibt, wäre ich total happy :-) Mir geht es jetzt im ersten Schritt auch darum, dass er endlich wieder ansetzt. Alles Weitere wird sich dann hoffentlich mit der Zeit und guter Pflege wieder geben. :-) Trinkmoor ist hier weiterhin der Renner und das werde ich jetzt über einen langen Zeitraum mal geben. Kann man das eigentlich überdosieren? Ich würde es sonst gerne auch zur freien Verfügung anbieten. Habe gesehen, dass die Wutzen erstmal reinhauen und dann nur noch nach Bedarf hingehen. Das trocknet zwar natürlich auch etwas ein, aber trotzdem schleckern sie gerne nochmal dran rum zwischendurch. Ich möchte nur nicht, dass es irgendwann Verstopfung gibt hier oder sowas   :g:

PS: Karli wechselt gerade konstant zwischen Heu, Trinkflasche, Ausruhplatz und wieder Heu :-) Ich hoffe wirklich, dass er sich jetzt wieder richtig satt futtert und sich das auch auf sein Gewicht auswirkt in den kommenden Tagen. Mir macht es immer Angst, wenn die Tiere an ihre Reserven gehen...

Vio

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 34 am: 09. November 2020, 18:44 Uhr »
Ja, das klingt nach Verfärbung :-)

Ah nein, ich wollte dir da jetzt keinen Stress machen mit der Osteopathie. Es nur nochmal zur Erinnerung erwähnen :-)
Verstehe ich sehr gut mit dem Geld, ich kenne das ja...

Das klingt gut mit dem Heu! Wir haben immer das Heu vom Allgäuer Heustadl, 2. Schnitt oder Mix auf 1. und 2. Schnitt. Kann man leider erst wieder im Dezember bestellen, aber nach all den Jahren ist es wirklich mit Abstand das beste Heu in meinen Augen und meine Tiere fressen daher auch kein anderes Heu mehr so wirklich begeistert  :roll: :g:

Nein, wenn sie genug Flüssigkeit bei haben, sollte das nichts machen, wenn sie viel Trinkmoor nehmen :-)

Freut mich, dass es ihm langsam besser geht! Weiter so  :fr:
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Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 35 am: 10. November 2020, 08:06 Uhr »
Guten Morgen  :freu:

Gestern Abend war der Urin auch wieder rötlich und definitiv trocken, also ich denke auch, dass es vom Gemüse kommt. Rote Beete und Fenchel gibt es zwar nicht, die ja eigentlich oft bei Verfärbungen genannt werden, aber wer weiß. Vielleicht tut das Vecoxan da auch noch sein übriges, das muss ja auch wieder raus aus dem Körper  :-)

Du, ich hatte das absolut gar nicht als Druck verstanden mit Frau Dörling  :-) :bussi: Ich wollte nur nochmal loswerden, dass ich das wirklich eine gute Sache finde und glaube, dass uns beiden das mal guttun könnte, also Karli und mir. Irgendwie haben wir ja oftmals Pech, wenns zum Doc geht.  :-) Habe jetzt natürlich der "harten" Diagnostik den Vorrang gegeben, da einfach erforderlich, aber ich glaube, dass sie uns beiden guttun kann, deswegen möchte ich auf jeden Fall auch einen Termin mit ihr machen.  :-)

Ich füttere aktuell wieder das Loisachtaler Bergwiesenheu. Gibt es je nach Region bei Fressnapf als Sonderposten - ich glaube aber nur im oberbayrischen Raum...(?). Ich sehe mal wie er es jetzt verträgt. Die Tiere lieben es und lassen dafür alles andere liegen. Die hatten nur letztes Jahr leider starke Qualitätsprobleme, da roch das Heu auch nicht so toll. Hoffentlich haben wir da mehr Glück jetzt. Aktuell sieht es so aus als würde es allen ausgesprochen gut munden. :g:

Ich hoffe, dass er bald wieder zunimmt, der Karli. Möchte mein rundes Schnuffelschwein wieder haben :g:

Heute werden wir das Colosan erstmalig weglassen. Er wollte es gestern und vorgestern schon nicht mehr haben. Vielleicht reicht es jetzt einfach. Pektin und Moor gibt es natürlich weiterhin. Habe ihm gestern nochmal bissi Vitamintropfen dazu gegeben. Ich halte davon eigentlich nichts und leider ist da auch wieder Zucker mit drin, aber nachdem er so stark abgebaut hat und der Darm scheinbar auch die Nährstoffe derzeit nicht so gut verwertet, dachte ich mir, eine kleine Starthilfe schadet nicht. Bin aber vorsichtshalber unter der Höchstdosierung geblieben und habe es auch nur alle 2-3 Tage dazu gegeben...Mal sehen :-)
Er wartet gerade schon darauf, dass ich ihn wieder rausnehme....da mag er immer erstmal gar nichts mehr essen. Hoffe, dass ihm die Ruhe jetzt gut tut. Auf jeden Fall hat er dieses Mal das Vertrauen nicht komplett verloren, wie beim AB. Ich denke er merkt schon, dass ihm die Medis geholfen haben, auch wenn er nicht happy darüber war. :-)

Narnia

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 36 am: 10. November 2020, 12:01 Uhr »
Die rötliche Färbung kann auch gut durch die Zweige kommen. Ich meine sogar, dass Hasel bei uns diese Wirkung hätte.

Ich kaufe Bio-Heu über das Internet. Das ist zwar irgendwie schräg, 20kg Heu per Paketdienst zu erhalten, aber ich wüsste nicht, woher ich hier im näheren Umkreis Bio-Heu bekommen soll.

Wichtig ist natürlich auch die Lagerung: der Raum muss trocken sein und das Heu sollte nicht in Plastik eingepackt sein. Ich bekomme es im Karton, ohne Plastik, und lasse den Karton oben immer etwas offen. Ich habe auch schon rundherum Löcher in den den Karton gemacht, zwecks Belüftung. Da das Heu relativ stark gepresst ankommt, versuche ich auch, es luftiger zu machen durch unterschiedliche Entnahmestellen.

Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 37 am: 11. November 2020, 10:52 Uhr »
Ich denke auch, dass es von den Zweigen kommt. Mittlerweile werden sie von allen geknabbert und alle haben nun rötlichen Urin, aber kein Blut und/oder sonstige Dinge drin, die nicht hinein gehören. Gott sei Dank  :g:

Tja, mit Karli....sein Befinden hat sich wieder verschlechtert. Er hat wieder mehr Bauchweh, sitzt aufgeplustert da und kann nicht so entspannt schlafen wie sonst. Ab und an schreckt er hoch, plustert sich, meist nach einer größeren Mahlzeit. Oder aber kurz vor dem Kötteln. Heute Morgen wieder Dünnpfiff, der leicht nach Kloake roch, also nicht gut. Ich glaube wie die TÄ, dass sich da im Darm etwas vermehrt hat, das da nicht hingehört, vielleicht auch deswegen die Kokis? Habe in einem alten Beitrag von Murx gelesen, dass die auch gerne mal kämen, wenn es im Darm etwas "aufzuräumen" gäbe...? Habe ihm heute (nachdem das gestern schon wieder los ging) doch nochmal Schmerzmittel und Colosan gegeben (sein Bäuchlein war auch bissi angespannt).

Er hat teilweise sehr schöne Köttel, dann kommt ein "Schmerzanfall" und kurz danach kommt ekliges Zeug - vielleicht betrifft sein Problem auch speziell den Blinddarm und deswegen findet man im "normalen" Kot nix....?

Die TÄ hatte ja vorgeschlagen, den Darm mit AB aufzuräumen und dann gezielt mit Pro- und Präbiotika aufzubauen, um das natürliche Gleichgewicht wieder zu bekommen. Ich möchte es eigentlich gerne schonend machen, auch wenn es länger dauert, aber bin gerade doch etwas verunsichert...mir ist schon klar, dass ich das Tiermoor erst seit einer Woche täglich gebe und auch das Colosan keine ganze Woche, aber wie lange kann man denn bis zu einer ersten ständigen Besserung rechnen? Ich habe nur Angst, dass ich auf dem falschen Weg bin, möchte ihn aber nicht schon wieder zum Doc zerren und die Einschätzung der Ärztin war ganz klar "Dysbiose", ggf. mit Entzündung als Folge. Ich hatte sie bzgl. einschicken des Kots ins Labor gefragt, aber das macht die Klinik nicht mehr, weil es da regelmäßig "abenteuerliche" Befunde gäbe und das Ergebnis eh immer das gleiche sei: Möglichst gut verträgliches AB geben, um die bösen Bakterien auszumerzen.
Ultraschall ist derzeit nicht möglich (den wollte ich eigentlich beim letzten Mal ja mitmachen lassen), aber den macht nur die Oberärztin und die wiederum sitzt in Corona-Quarantäne daheim....

Sorry für meine Dauer-Fragerei, aber ich bin echt etwas überfordert gerade. Vielleicht auch einfach zu ungeduldig? Ich habe nur gar keine Vorstellung bzgl. Zeithorizont und Symptomatik etc.   :traurig:

Die anderen Tiere schleichen das Tiermoor übrigens gerade aus. Mimi nimmt es nicht mehr und Emma auch bedeutend weniger. Nur Karli könnte ganze Eimer einnehmen - das zeigt mir auch, dass er es dringend braucht. Habe ihm heute auch bissi Sobamin mit reingemischt, in der Hoffnung, dass das dann nochmal besser hilft.

Mit Gehölz kann ich aktuell leider nur eingeschränkt dienen, bzgl. Bambus habe ich schon vor einigen Tagen in eBay eine Suchanzeige aufgegeben, aber bisher keine Rückmeldung :traurig:

Narnia

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 38 am: 11. November 2020, 11:56 Uhr »
Magst Du mal seine Gewichtsentwicklung der letzten 4 oder besser 8-12 Wochen schreiben?

Solange das Gewicht nicht bedrohlich ist, würde ich der Sache Zeit lassen. Wie auch immer man zur Gabe von Bakterien wie in Bene Bac u.a. stehen mag, man kann damit mit Sicherheit keine natürliche Darmflora aufbauen. Bestensfalls kann man helfen, indem einige nützlich Bakterienarten sich wieder ansiedeln können. Die Darmflora ist aber viel zu komplex und individuell, als dass man mit Pulver oder Gel das ersetzen könnte, was die Antibiotika vernichtet haben.

Zudem hat er ja m.W. schon 2 oder 3 verschiedenen Antibiotika in der letzten Zeit bekommen.

Wenn er aufgeplustert da sitzt würde ich zusätzlich auch Simeticon (Klosterfrau Magen-Darm-Entspannung o.ä. ohne Zucker) für zwei, drei Tage geben.

Vio

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 39 am: 11. November 2020, 12:24 Uhr »
Schade, dass es ihm wieder schlechter geht  :traurig:
Ich würde ihm nun auch Colosan und Simeticon geben und zudem Schmerzmittel (Novalgin).

Ich finde nach wie vor nicht, dass das in seinem Fall nicht alles so einfach mit "Dysbiose" nach AB (also einfach Dezimierung guter Darmbakterien) zu erklären ist und würde doch mal das komplette Abdomen schallen lassen, ob da alles okay ist.
Die Diagnostik hier ist für mich nach wie vor immer noch sehr lückenhaft, das würde ich alles machen lassen, zur Not woanders, bevor ich mich auf eine reine Verdachtsdiagnose stützen würde.

In der Regel findet man in solchen Fällen etwas organisches, ansonsten sieht die Entwicklung anders aus. Und selbst Schweine mit empfindlichen, angeschlagenen Därmen und zig AB reagieren nicht so oder erholen sich davon schnell wieder, verlieren dabei nicht Gewicht usw. Ich kenne im Jahr locker über 100 Schweine, die AB bekommen müssen, zum Teil oft und lange - da reagiert kein einziges nach einem AB so oder ähnlich, was mit Dysbiose zu erklären wäre. Normal haben die Tiere maximal während der AB Gabe probleme (wenn überhaupt, auch eher selten), dies stabilisiert sich dann und danach ist es gut. Da verliert auch kein Schweinchen Gewicht deswegen und eine Dysbiose haben die nach dem AB mit Sicherheit...
Daher bin ich immer noch unsicher jetzt, wenn es nicht deutlich bergauf geht und auch die Kokzidien-behandlung nicht deutlich was bessert und würde nach wie vor zu weiteren Diagnostik raten. Ich meine, es muss mehr vorliegen, als einfach ein "kleines" Ungleichgewicht der guten Mikroorganismen im Darm.
Es gibt halt immer noch zig Möglichkeiten sonst, was es alternativ sein könnte...

Wird beim Ultraschall nichts gefunden, gibt es  für mich zwei weitere Untersuchungsmöglichkeiten:
1. eine mikrobiologische Kotuntersuchung
2. Röntgenbilder von oben und Seite nach der vorherigen Fütterung von Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel (und dann aber über 2 Tage vorher, dass man den Darm beurteilen kann) - so könnte man sehen, wie die Nahrung durch den Magen-Darm Trakt geht.

Es macht für mich keinen Sinn, ihm jetzt AB auf gut Glück für den Darm zu geben, wenn er erst welches hatte, was an den Problemen nichts geändert hat. Ich kann die Tä da überhaupt nicht verstehen...
Ich bin die erste, die im Zweifel zu AB rät, obwohl ich ja die Naturheilkunde liebe und mit AB eigentlich vorsichtig bin. Aber durch die Erfahrungen mit Schweinchen weiss ich, dass die AB leider bei ihnen in der Regel das Wundermittel schlecht hin sind, bei gleichzeitiger normalerweise sehr guter Verträglichkeit.
Aber hier hatte er ja erst die gängigen AB und die haben ja wohl nicht geholfen bzw. erst geschadet.
Warum schlägt die TÄ dann nicht vor, dass man die mikrobiologische Analyse machen lässt, um zu schauen, ob da im Darm vielleicht eine spezielle Bakterienart hoch gekocht ist (das wäre dann eine gescheite Dysbiose - die zur Darmentzündung führen kann, das ist für mich aber was anderes, als wenn z.B. nur die gesunden Mikoorganismen nach einem AB etwas dezimiert sind). Dann könnte man diese Bakterienart bestimmen und ein Antibiogramm machen, somit also gezielt ein AB auswählen.
Zudem würden sich dann auch Hefen in dieser Analyse zeigen, falls vorhanden.

Die Zähne waren ja soweit okay, also da ist nichts auffällig? Ggf. wenn gar nichts gefunden wird, könnte man da mal mit einem Endoskop schauen zur Sicherheit.
Ansonsten wäre es klasse, ich könnte mal über die Röntgenbilder schauen zur Sicherheit :-)

Zum Ultraschall kannst du ja auch woanders hin oder sie können dir da vielleicht eine Alternative nennen.
Es kann ja nicht sein, dass ein lebenswichtige Untersuchung da jetzt zwei Wochen nicht gemacht wird, weil die TÄ in Quarantäne ist. Die müssen ja eigentlich jeden Tag schallen, das ist bei vielen Erkrankungen wichtig.

Das mit den Kotbefunden kann ich nicht bestätigen. Natürlich muss man schauen, ob da durch Verunreinigung oder so ein Bakterium in der Analyse gefunden wurde, was gar nicht im Darm vorkommt oder nicht relevant ist.
Ich kenne verschiedene, die so eine Analyse haben machen lassen und manchmal wurde gar nichts gefunden.Bei den Tieren, bei denen was gefunden wurde, waren die angegebenen Medis immer die absolute Rettung und haben den Tieren geholfen.
Insofern ist mein Eindruck nicht, dass die Befunde falsch wären.

Ggf. macht es doch Sinn, dass du dich nochmal woanders hin wendest, wo du wirklich auch in vernünftiger Diagnostik unterstützt wirst und nicht so abgespeist mit Vorschlagen mit Behandlungen auf gut Glück ohne passende Diagnostik? Oder sonst würde ich auf die Behandlungen bestehen oder einfach den Kot woanders hin bringen, um ihn nach Laboklin z.B. für die mikrobiologische Analyse einschicken zu lassen.

Ich verstehe, dass du ihm den TA Stress nicht mehr antun willst eigentlich, deswegen rate ich halt immer dazu, gleich alles untersuchen zu lassen.
Ich gehe mit meinen Tieren 1, bis allerhöchstens 2 mal in der Regel zum TA. Ich lasse dann sofort röntgen und schallen im Zweifel, checke den Urin selbst, lasse, wenn da nichts raus kommt, den Kot einschicken und dann habe ich alle meine Ergebnisse und kann schauen, welche Medis Sinn machen oder ob weitere Untersuchungen, wie z.B. HerzUS, gemacht werden müssen.
Wenn ich für jede Untersuchung einzeln zum TA gehen würde, würde mich das deutlich mehr kosten, es zögert die richtige Behandlung nach hinten und ist mehr Stress fürs Tier.
Ein vernünftiger TA wird alles ausschliessen wollen, was man ausschliessen kann, bevor er auf Verdacht behandelt. Er sollte also von sich aus alle bildgebenden und analytischen Diagnostiken nacheinander vorschlagen, bis er einen Befund hat oder zumindest, um am Ende alles ausschliessen zu können, was man ausschliessen kann. Die diagnostischen Möglichkeiten sind leider bei unseren Kleinen immer noch begrenzt, deswegen sollte man alles mitnehmen, was geht - man findet da oft schon gute Hinweise oder zumindest weiss man am Ende, was es wohl nicht sein wird, wenn man auch keine eindeutige Diagnose bekommt.

Drücke Daumen, auch für den Bambus :-)
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 40 am: 11. November 2020, 13:05 Uhr »
Danke für eure raschen Antworten  :-) :-)

@Narnia
Ja, es ist ein ewiges Auf- und Ab. Wie oft habe ich nun schon gedacht, es ginge bergauf und dann wieder ein Rückschlag. Also das Gewicht kann ich in den letzten 8-12 Wochen nicht lückenlos aufführen, da ich ja lange Zeit nicht regelmäßig gewogen hatte. Es war da aber auch alles in Ordnung - zuminest scheinbar...im September sollte er noch so um die 1300g gehabt haben vor dem AB. Das war immer ca. sein Gewicht, als er noch füllig war. Dann nahm es schleichend ab, am 31.10.2020 dann 1090g und danach ist es wieder auf 1100g hoch gegangen. Aktuell wiege ich täglich und es bleibt bei zwischen 1098g und 1100g, also wurde bisher nicht weniger Gott sei Dank.
Gestern waren wir bei 1100g.

Antibiotikum hatte er nur das Marbocyl. Das Enrofloxacin war Anfang 2019 und dann aufgrund der Unverträglichkeit auch nur 1x. War ja eh absolut unnötig verschrieben worden. :traurig:
Ansonsten natürlich das Vecoxan, das schlägt ja auch auf den Darm, allerdings nicht so stark idR, die Mädels hatten keinerlei Nebenwirkungen und sind auch wieder topfit :-)

@Vio

Die Röntgenbilder habe ich noch immer nicht bekommen. Werde nochmal nachfragen … :traurig:
Was den Ultraschall angeht: Ich werde hierzu zu keinem anderen TA fahren. Der Grund ist ganz einfach: Ich war mittlerweile bei sämtlichen TÄ, die behaupten etwas von Meeris zu verstehen und selbst davon führen die meisten keinen Ultraschall bei Meeris durch und verweisen an die Klinik. Und es bringt mir nichts, das Tier noch mehr zu stressen und zu einem TA zu fahren, der das was er sieht nicht interpretieren kann. Da habe ich nichts gekonnt und gehe sehr wahrscheinlich wieder mit Fehldiagnose heim. Das hatten wir jetzt so oft - das macht allen Beteiligten die Nerven kaputt und ich kann mir sowas diesen Monat auch finanziell definitiv nicht mehr leisten. Ich habe jetzt bei meinen Ausgaben gespart wo es nur irgendwie ging und habe für ihn noch eine letzte kleine Reserve, falls es nicht anders geht. Mehr ist einfach nicht drin. Dann warte ich jetzt lieber noch die 1 oder 2 Wochen und habe dann eine Ärztin, die wirklich etwas von dem versteht was sie da sieht und mir dann hoffentlich fundiert weiter helfen kann. :traurig: Aber Du hast natürlich Recht, man sollte doch weiter suchen, denn so geht es ja nicht dauerhaft weiter...  :wall:
Ich wollte ja gerne alles an einem Termin machen, aber beim ersten Mal war es ja eine Notfallsprechstunde und ich hätte bei voller Diagnostík aufgrund des Notfallzuschlages ca. 500€ gezahlt. Das kann ich mir aber nunmal nicht leisten. Und dass beim zweiten Termin die eigentliche TÄ kurzfristig ausgefallen ist wusste ich ja nicht vorher und auch nicht dass nur sie Ultraschall durchführt... das war also mal wieder Pech, so wie es bei mir eben meistens läuft...Ich hatte eigentlich schon den Wunsch, dass ich nach diesem Termin ein genaues Bild habe.. :traurig:

Zähne sind in Ordnung, wurde mir gesagt. Man konnte nicht alles sehen, aber das was man sah war top. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass es die Zähne sind. Ich glaube eher, dass da in seinem Darmtrakt etwas nicht stimmt. Wenn es nicht die Flora ist, dann vielleicht eine Verwachsung oder sonst etwas größeres denke ich mir.

Ich bin aber schonmal für eure Einschätzung sehr dankbar! Auch dass sowas idR nicht nur von der Darmflora kommt. Das kann ich nämlich immer nicht einschätzen, weil mir einfach die Erfahrung fehlt. Im Prinzip mache ich jetzt ja eine Mischung aus beiden Vorschlägen von euch: Ich warte bis die TÄ wieder da ist und lasse ihm damit nochmal etwas mehr Zeit und dann machen wir uns ein sauberes Bild. Vielleicht macht hier dann auch eine Blutabnahme Sinn...das mit dem Labor muss ich dann ggf. eigenverantwortlich machen - wie gesagt, die Klinik macht das nicht und meine vorherige TÄ meinte, dass man das nur machen könne, wenn man dem Labor
einen konkreten Auftrag gibt, nach welchen Bakterien sie suchen sollen. Nur wenn ich das wüsste, bräuchte ich dann fast schon wieder kein Labor mehr. Aber Du hattest mir ja Vorschläge geschickt @Vio, das werde ich dann auch noch in Betracht ziehen. :-)

Man man man  :traurig:

Also sie meinte, dass es wenn dann eine ganz ordentliche Dysbiose ist, also eine, die eine Entzündung macht. Bissi Unwohlsein ist das ja nicht mehr, was das Tier da hat. Aber natürlich ist das alles auch nur Spekulation...leider. Sonst wüsste man vielleicht endlich, was man nun final machen kann. :-(

Narnia

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 41 am: 11. November 2020, 14:07 Uhr »
Ich verstehe Deine Überlegungen bzgl. einem weiteren Tierarzt-Versuch. Wenn damit das ansonsten Sinnvollste - sofortige umfassende Untersuchungen - wegfällt, würde ich das aus meiner Sicht zweitbeste machen: weiter mit den harmlosen, nützlichen Mittel machen und hoffen, dass das reicht. Auf gut Glück irgend ein weiteres AB zu geben, fände ich die schlechteste Lösung. Erstens weiß man nicht, ob es überhaupt ein Problem gibt, das durch ein AB zu lösen ist, zweitens weiß man nicht, welches AB ggf. wirksam wäre. Das letzte AB, in Vecoxan, hat ja offensichtlich das Problem noch nicht vollständig gelöst.

Dass sein Gewicht nicht weiter fällt, ist ja schon mal sehr gut.

Sollte es nicht besser werden, würdest Du ja in 2 Wochen die fehlenden Untersuchungen machen lassen. Bei einer deutlichen Verschlechterung  müsste es natürlich ggf. früher passieren.

Alles Gute für Karli und halte uns natürlich bitte weiter auf dem Laufenden!

Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 42 am: 11. November 2020, 14:39 Uhr »
Das auf jeden Fall und wenn es ganz schlimm wird, dann fahren wir natürlich sofort. Dafür ist auf jeden Fall eine Reserve da. Ich hoffe, wir brauchen sie nicht  :traurig:

Habe wegen der Bilder nochmal angefragt - ich würde sie aber nicht so gern hier einstellen , sondern wenn dann eher direkt per Mail an euch schicken oder so? @Vio magst Du mir per PN eine Adresse mitteilen, wo ich sie dann hinschicken kann?

Danke für eure lieben Worte, die Anteilnahme und das Daumen-Drücken  :fr:

Vio

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 43 am: 11. November 2020, 16:46 Uhr »
Huhu  :winke:

Du bist doch im Raum München oder? Ich könnte dir da im Umkreis schon ein paar fähige TÄ nennen. musst ja nicht im Trüben fischen und wieder zu einem Unbekannten.
Ich würde jetzt ehrlich gesagt nicht noch arg viel länger warten, sonst ist der nächste Termin ggf. wieder beim Notdienst und läuft nicht zufriedenstellend, aber kostenintensiv. Ich finde, die ganze Thematik geht ja schon sehr lang und ist immer noch nicht gut... sollte da wirklich etwas behandlungswürdig sein, sollte das so schnell wie möglich geschehen.
Aber vielleicht kann ich das auch nicht richtig einschätzen jetzt, du hast ihn ja vor Ort und kannst es besser beurteilen :-) aber wenn er immer wieder Schmerzen hat nach wie vor, hätte ich irgendwie keine Ruhe und würde lieber zeitnah zum TA, um das klären zu lassen.
Ich warte meist sogar ungern 1-2 Tage dann, 2 Wochen kommen mir da wie eine Ewigkeit vor... Aber das hält auch jeder anders, ich hab zu viele Tiere dann zu schnell kippen und schlechter werden und sterben sehen oder einfach erlebt, dass die lebensrettende Diagnostik dann zu spät kam, das prägt, daher lass ich lieber gleich alles abklären.
Das heisst nicht, dass es jetzt falsch wäre zu warten, wie gesagt, du wirst es besser einschätzen können :-)

Dass es unglücklich gelaufen ist bei den Terminen jetzt, weiss ich ja, sollte auch kein Vorwurf sein, nur halt der Rat, einfach von Anfang an, um Zeit und Kosten zu sparen, die bildgebende Diagnostik komplett durchführen zu lassen. Ich würde daher im Vorfeld am besten auch immer gleich erfragen am Telefon, ob alles gemacht werden kann, damit man eben nicht zum Teil umsonst hin fährt :-)
Deswegen empfehle ich eben auch, lieber immer zügig einen Termin auszumachen, auch wenn es vielleicht nicht dramatisch wirkt, dass es eben dann erst gar nicht so schlimm wird, dass man dann zum Notdienst muss. Auch wenn sich das natürlich nicht immer verhindern lässt leider  :traurig:


Wegen der Bilder schreib ich dir meine Mailadresse per PN :-)
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Biene152

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Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
« Antwort 44 am: 03. Dezember 2020, 21:25 Uhr »
Hallo zusammen,

erstmal entschuldigung dafür, dass ich mich so lange rar gemacht habe. Es ist dennoch viel passiert und ich war mit Vio sehr eng im Austausch - einen gaaaaaaaaaaaaanz lieben Dank Vio  :lieb: :lieb: :fr: :fr:

Ich wollte euch mal auf dem Laufenden halten und berichten, was sich so alles getan hat(te). Zwischenzeitlich war ich mit den Nerven tatsächlich durch, weil ich befürchtet hatte, dass man ihm nicht würde helfen können, aber der Reihe nach.

Karlis Zustand war weiterhin ein Auf- und Ab. Vio hatte sich die Röntgenbilder angesehen und während die Tierärztin die Magenaufgasung als nicht sooo dramatisch gesehen hat, war Vio schon recht geschockt und hat damit meinen ersten Laien-Eindruck in der Klinik bestätigt gehabt, dass der Magen einfach nur RIESIG war im Verhältnis zu den anderen Organen. Seine Beschwerden blieben weiterhin bestehen - mal mehr mal weniger stark. Ich konnte nach wie vor kein Lebensmittel ausmachen, das ursächlich für seine Beschwerden war. Zwischenzeitlich waren wir bei der Vermutung einer Magenschleimhautentzündung - zumindest bekamen wir etwas den Eindruck, dass die Ursache nicht im Darm besteht, sondern eher im Magen. Zudem sah seine Wirbelsäule auf dem Röntgenbild an einer Stelle merkwürdig aus, was nicht zwingend einen gesundheitlichen Grund haben muss (ggf. schlecht gelagert), aber trotzdem auch in den Fokus rückte.

Zwischenzeitlich haben wir verschiedene Behandlungsansätze durchdiskutiert und teilweise auch probiert, so habe ich weiterhin mit Trinkmoor und Apfelpektin gearbeitet (hat von allem noch am Besten geholfen), sowie Ulmenrindenpulver probiert (danke für die Empfehlung Vio  :fr:). Leider hat Karli das nicht so gut vertragen, aber ich habe auch mittlerweile eine Vermutung warum. Dazu aber später mehr.

Eine mikrobiologische Untersuchung seines Kots habe ich auch noch machen lassen. Ergebnis: Keine Parasiten, keine Hefen, keine schädlichen Bakterien bis auf ggf. enterobacter agglomerans in geringer Menge. Da war sich aber das Labor selbst nicht sicher, ob der Keim nun überhaupt pathogen ist, zumal nur sehr gering vorhanden und lt. Antibiogramm auf so ziemlich alles sensibel was es an ABs gibt. Im Übrigen auch gegen das AB, das er bereits bekommen hatte.
Ich tappte weiter im Dunkeln, aber hatte das Bauchgefühl, dass weder der Keim Schuld sein kann, noch dass eine Ultraschalluntersuchung etwas bringt. Zwischenzeitlich hatte Karli mal ein paar beschwerdefreie Tage und ich war schon besten Mutes, als der Zustand dann wieder rapide abfiel.

Also Selina Dörling angeschrieben und um Hilfe gebeten. Das brachte aus meiner Sicht -Stand heute  :-) - den Durchbruch. Ich bin nach wie vor tief beeindruckt was Ihre Arbeit angeht (und auch wie unkompliziert sie vorgeht....bei so einer Denknudel wie mir eine wahre Wohltat  :g:). Sie hat ihn telefonisch behandelt und ich konnte tatsächlich teils krasse körperliche Reaktionen während der Behandlung bei ihm beobachten, mag man es glauben oder nicht. Ich fasse mich kurz, Ergebnis: Kastrationstrauma. Im Nachhinein ist mir anhand meiner Aufschreibungen aufgefallen, dass er jedes Jahr je mehr es auf den Winter zugeht, zunehmende Magen-/Darm-Probleme hatte und Selina teilte mir mit, dass Traumata immer wiederkommen. Kann ich von mir selbst bestätigen und auch bei ihm macht das Sinn, denn die Kastration war tatsächlich im November.
Sie erklärte mir, dass auch der Magen in direkter Verbindung mit dem Hodenbereich stehe und dass seine Symptome alles andere als ungewöhnlich seien. Durch das Trauma wird der Magen in eine unnatürliche Position verfrachtet und liegt dann wohl leicht krumm, wenn ich das richtig verstanden habe. Dadurch kann er - insbesondere beim Meerschwein mit seiner schwachen Bemuskelung - dann den Nahrungsbrei nicht mehr richtig weiter transportieren und es kommt nach dem Futtern zu Problemen, insbesondere nach "schwerem" Futter, also Futter, bei dem mehr Kraft für den Weitertransport aufgewendet werden muss (im Nachhinein macht das Sinn, denn in der kurzen beschwerdefreien Zeit hatte er mal fast nur Heu und Blattfutter zu sich genommen. Ich habe alles angeboten, aber er wollte eben nur ersteres. Die Probleme fingen dann bei Kürbis, Karotte &Co ein paar Tage später wieder an). Und was soll ich sagen: Er hat - als Selina im Magenbereich gearbeitet hat, sehr stark reagiert. Ich war völlig baff.
Am Abend der Behandlung war er wie ausgewechselt und ich hatte das Gefühl, ein neues Tier vor mir stehen zu haben (bzw. ein "altes", nämlich Karli, wie er früher war  :freu:). Am nächsten Tag kam dann nochmal eine deutliche Verschlechterung (hatte mir Selina schon 'angedroht'), aber seit Samstag und damit seit fünf Tagen ist Karl völlig ausgewechselt.

a) Keine Beschwerden mehr nach dem Essen
b) keine Krämpfe mehr
c) absolut klare und vollständig offene Augen
d) kein schweres Atmen mehr oder Schluckauf
e) kein unruhiges Schlafen mehr
f) rennt rum wie verrückt (ich muss ihm dringend Auslauf geben....) und vor allem ist er flink wie ein junger Hüpfer
g) Er frisst mit Genuss und vor allem viel
g) Er hat nicht mehr so zugenommen, also ist weiterhin schlanker als zuvor. Gewichtsmäßig war er immer in der Norm (und eher leicht für einen Bock), allerdings hatte er schon ordentlich Fettpolster und im Tierheim hieß er immer nur "der dicke Karl". Das ist nun weg und er hat eine top Figur. Das eingefallene Hinterteil sieht jetzt gesund geformt und nicht mehr knochig aus, schlank ist er aber dennoch

Ich bin einfach nur überglücklich für ihn und hätte nie gedacht, dass das mit seiner Kastration zusammenhing. DIe Beschwerden haben sich über die Jahre seit er bei mir ist schleichend entwickelt und ich glaube, dass ihm das AB einfach den Rest gegeben hat. Vielleicht hat es wirklich die Schleimhäute gereizt, weil der Magen eh schon gekämpft hat oder aber das Darmgleichgewicht stimmte durch die Beschwerden eh schon nicht mehr und damit war es nun ganz aus. Man weiß es nicht, aber ich bin einfach wirklich wirklich happy und möchte allen Suchenden, die einfach keine Ursache für die Beschwerden bei ihrem Tier finden, Mut machen. Ich habe oft gehört "der müsste eigentlich kerngesund sein"....aber manche Dinge sieht man eben leider mit der normalen Diagnostik einfach nicht. :-)

Aktuell gibt es nur noch morgens eine kleine Portion Trinkmoor. Die werde ich Ende Dezember ausschleichen. Alles andere ist schon einige Zeit abgesetzt. Er hat leider immer noch teils unschöne Köttel und auch Durchfall habe ich nochmal gefunden. Trinken tut er auch viel. Ich werde ihn gut im Auge behalten. Wenn sich das auch nach ein paar Wochen bei gutem Allgemeinbefinden und Halten des Gewichtes nicht gibt, sollte man vielleicht doch nochmal überlegen, ob es vielleicht der gefundene Darmkeim ist. Vielleicht wäre auch eine wiederholte Untersuchung dann nicht schlecht. Aber so lange er so lebhaft und einfach gut drauf ist, möchte ich erstmal abwarten. Wenn die Beschwerden wirklich schon über so viele Monate bestanden glaube ich einfach, dass der Körper noch etwas mehr Zeit braucht. Wichtig ist mir, dass er glücklich ist, keine Schmerzen hat und vor allem sein Gewicht halten kann. Wir werden sehen, ich halte euch auf dem Laufenden  :fr:

Auf jeden Fall einen ganz ganz ganz lieben Dank an alle, die sich so viel Mühe und Gedanken gemacht haben und Karli und mir wirklich wirklich geholfen haben :fr: :fr: :freu: :freu: :lieb: :lieb: