Autor Thema: Mistel beim Meerschweinchen  (Gelesen 16691 mal)

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Vio

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Antwort: Mistel beim Meerschweinchen
« Antwort 15 am: 06. Januar 2017, 19:52 Uhr »
milia nimmt den mistelpresssaft pur (mit wasser leicht verdünnt) - aber nicht wirklich gern, so scheint es mir... aber gut, soll auch kein schmackhaftes leckerlie sein sondern eher medizin ;)
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Murx Pickwick

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Antwort: Mistel beim Meerschweinchen
« Antwort 16 am: 06. Januar 2017, 23:52 Uhr »
Vielleicht doch die Dosierung ... als Zweig ist ja noch ordentlich Cellulose, Lignin und ka was noch alles drumrum, das ist dann, wie Preßsaft, der um das 20igfache verdünnt wurde - einfach weil aufgrund der störenden Strukturen die Wirkstoffe nur sehr unvollkommen rausgelöst werden können.

Es gab tatsächlich mal eine Zeit, da war die Mistel auf dem Rückzug und wurde selten - da stand sie tatsächlich unter Schutz. Hätt nicht gedacht, daß sie inzwischen nicht mehr unter Schutz steht ... und versteh es auch ehrlich gesagt nicht!
Die Mistel befällt hauptsächlich geschwächte Apfelbäume und Pappeln, ich hab das oft genug auf den alten Streuobstwiesen der Gemeinden rund um Hundsangen, Molsberg, Ober- und Niedererbach beobachten können.
Gesunde, wurzelechte Bäume hatten höchstens zwei Misteln auf ihren Ästen sitzen, meist sogar gar keine Mistel ... aber geschwächte, kranke Bäume oder gepfropfte Bäume saßen von unten bis oben hin voll mit den Misteln ...

Klar, wenn man Obstbäume nicht mehr pflegt, dann werden sie naturgemäß mit 25 Jahren alterskrank, mit 30 - 50 Jahren sterben sie ab - und da hat die Mistel leichtes Spiel!
Gepfropfte Bäume gab es zumindest im Westerwald ehemals nur wenige, das waren alles wurzelechte Bäume - und die wurden dann auch nicht befallen ... nun werden allerdings neue Streuobstwiesen angelegt, ist ja auch sehr löblich - nur werden nun hochgezüchtete, gepfropfte Niedrigstammbäumchen gesetzt!
Tja ... das dauert nicht lange, da sind diese Bäumchen schon mit fünf Jahren vollbesetzt - das ist oft genug bevor sie die ersten Früchte bringen!

Ein weiterer Effekt kann man beobachten, wenn man von der rheinlandpfälzischen Seite im Westerwald über die hessische Grenze in den Taunus wandert ... in Hessen wird deutlich mehr gespritzt, die Landwirtschaft ist sehr intensiv, die Landschaft zwischen den Feldern faktisch tot ... dort gibts keine Misteln auf den Bäumen!
Oft nur ein paar Schritte über die Grenze wieder zurück nach Rheinland Pfalz, und man kann die Apfelbäume anhand der Misteln erkennen ...
Nun ... gespritzt wurde noch vor ein paar Jahren deutlich mehr, wie jetzt, diese intensiven Spritzaktionen auf den Feldern und gegen alles, was nicht Nutz ist, hat die Mistel regional zum Aussterben gebracht ... inzwischen wird deutschlandweit tendenziell weniger gespritzt, in einigen Regionen mehr, in anderen deutlich weniger.
Tja ... und was soll ich sagen, merkwürdigerweise sind die wenig gespritzten bzw gar nicht gespritzten Streuobstwiesen am meisten bemistelt, wie kommt das bloß ...

Daß ausgerechnet der Nabu sich nun dafür hergibt, nen Krieg gegen die Mistel zu beginnen, ist für mich unfaßbar!

Vio

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Antwort: Mistel beim Meerschweinchen
« Antwort 17 am: 09. Januar 2017, 14:59 Uhr »
Auf jeden Fall sehr interessant, was du beschreibst, Murx. Und mehr als logisch...

Milia mag es auch noch verdünnter nicht lieber. Sie futtert momentan aber eh sehr selektiv und gefällt mir auch mal mehr und mal weniger, aber ich berichte die Tage davon im Schweinebande-Krankheitsthread (4), denn das gehört hier ja erst mal nicht hin :-)
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Vio

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Antwort: Mistel beim Meerschweinchen
« Antwort 18 am: 24. Januar 2017, 21:30 Uhr »
Ich konnte leider nicht weiter machen mit dem "Experiment", denn Milia möchte den Mistelsaft ja leider nicht mehr.
Nebenwirkungen aber auch eine Wirkung konnte ich nicht beobachten, sowas ist aber auch schwer ohne "Kontrollschwein".

Hier habe ich mehr dazu geschrieben, wie es ihr geht http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1225.new#new
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Antwort: Mistel beim Meerschweinchen
« Antwort 19 am: 31. März 2018, 01:55 Uhr »
Mittlerweile haben mehrere Schweinchen den Mistelpresssaft von Schoenenberger bekommen, zum Teil 0,5-1 ml am Tag.
Vertragen haben sie ihn immer gut, aber ob er ihnen gut getan hat, kann ich nicht sagen. Sie bekommen ja auch oft noch Vitalpilze, Huminsäure, Propolis u.a. so dass schwer ist zu sagen, warum es genau gut geht.
Meine Blüt hat Mistelpresssaft bekommen und ja den großen Tumor am Eierstock gehabt und ein Hämangiosarkom schon weit fortgeschritten sowie deswegen auch Herzprobleme und hat bis 2 Tage vor ihrem Tod, einen Tag nach der großen OP, wirklich einen recht fitten und fröhlichen Eindruck gemacht (natürlich gab es kleine Hinweise wie vermehrt Blut im Urin laut Stick über Wochen und später sichtbar), dass was nicht okay ist und da eine OP für mich eigentlich nicht in Frage kam (was es genau war, wussten wir ja erst später und da sie so fit war, haben wir es doch riskiert), hab ich auf eine Blasenentzündung gehofft...
In jedem Fall könnte die Mistel ihr gut getan haben.

"Negative" Reaktionen hab ich nicht beobachten können, aber ich weiß auch nicht, ob den Schweinchen danach heiß war etc. - wenn sowas denn immer als negativ zu beurteilen ist, ist ja auch ggf. nicht richtig, sondern vielleicht förderlich. Weiß man erst, wenn es im Endeffekt eine positive Wirkung hatte...
Wirklich schwierig solche Beobachtungen!!!
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