Autor Thema: Pflege nach der OP  (Gelesen 8056 mal)

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Haidi

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Pflege nach der OP
« am: 26. Januar 2020, 13:50 Uhr »
Ich würde mich freuen, wenn wir hier eine Sammlung machen könnten, von Dingen, die man nach einer OP beachten sollte.

Meine Karla wurde letztes Jahr aufgrund von Zysten und einem Myom operiert. Es musste schnell gehandelt werden, da das Myom aus ihrer Scheide gedrückt wurde. Sah so aus wie ein Gebärmuttervorfall.
Deswegen konnte ich mich nicht auf die Pflege nach der OP vorbereiten und ich bekam auch keine Infos vom TA. Ehrlich gesagt habe ich gedacht, sobald sie die OP übersteht und wieder aufwacht ist sie noch ein paar Tage geschwächt, aber dann ist alles ok. Dass sie dann noch sterben könnte hatte ich nicht am Schirm. Nach der OP  hatte sie ziemliche Schmerzen. Sie wollte nicht mehr essen. Wir haben ihr Metacam gegeben und versucht sie zum essen zu animieren. Ein bisschen hat sie es auch versucht. Nach 5 Tagen ist sie dann aber gestorben.

Sollte ich mich bei Monti für eine Kastration entscheiden, möchte ich bestmöglich vorbereitet sein auf die Zeit nach der OP. So eine Sammlung ist bestimmt auch für andere Meerschweinchenbesitzer interessant, bei deren Schweinchen eine OP ansteht.

Folgenden Punkte fallen mir ein, bitte alles ergänzen, was euch einfällt! Was hat euch alles geholfen nach OP's oder bei kranken Schweinchen?

*Im Gehege mit den anderen oder im eigenen Käfig? Karla hatten wir damals in separaten Käfig im selben Raum mit den anderen Schweinchen

*Päppeln oder nicht? Ich kenne den Thread hier zum Thema Zwangspäppeln. Wie denkt ihr darüber, wenn es nicht um Magenprobleme geht sondern um Unlust zu essen nach einer OP?

*Nahrung. Was kann man alles anbieten, wenn sie nicht wirklich essen wollen? Nicht zum päppeln aber einfach so Brei? Geraspeltes Gemüse? Babybrei? Brei aus Pulver?

*Simeticon, Colosan etc. Soll man vorbeugend oder unterstützend Dinge für die Verdauung geben?

*Flüssigkeit. Karla wollte ja selber kaum essen, ein bisschen Brei haben wir ihr gepäppelt, aber lange nicht die Mengen, die empfohlen werden um ein Meerschweinchen komplett zu ernähren. Extra Flüssigkeit haben wir ihr gar nicht gegeben. Sollte man regelmäßg Wasser mit der Spritze geben, wenn sie nicht essen wollen? Oder Tee? Ich habe hier auch schon mal was von Honigwasser gelesen? Wieviel soll man davon geben und in welchem Verhältnis wird das gemischt?

*Infusionen. Wann sollte man das geben einer Infusion in Betracht ziehen? Im Nachhinein denke ich, ich hätte nach ein zwei Tagen mit ihr zum Arzt fahren sollen um sie durch eine Infusion zu unterstützen.

*Schmerzmittel. Ich habe mich bei der Dosierung des Metacams an die Dosierempfehlung der TÄ gehalten. Sie hatte trotzdem noch sichtbar Schmerzen. Erst im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass man Metacam auch deutlich höher dosieren kann. Oder gibt es eine Kombi von Schmerzmitteln, die man geben kann, falls nach einer OP stärkere Schmerzen bestehen?

*Wärme. Rotlichtlampe habe ich nicht. Ich kann nur einen Snugglesafe bieten. Wäre aber auch bereit mir eine Lampe zuzulegen. Mit Temperatur messen habe ich auch keine Erfahrung. Wäre das etwas, was man sich vom TA zeigen sollte. Macht Wärme überhaupt Sinn?

Für alle Antworten bin ich euch sehr dankbar!  :fr:

Schnubbel13

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Antwort: Pflege nach der OP
« Antwort 1 am: 26. Januar 2020, 20:19 Uhr »
Hallo Haidi,
also ich hatte schon bei zwei meiner Tiere OP's. Was ich als extrem wichtig ansehe, ist der Zeitpunkt, wann man sein Tier nach der OP abholt. Nach beiden Operationen haben die Tierärzte die Tiere noch einige Stunden in der Praxis behalten, um sich zu vergewissern, dass sie richtig wach sind und auch ein bisschen gefressen haben. Beide Tiere haben am OP Tag Schmerzmittel gespritzt bekommen, damit sie für die erste Nacht versorgt sind. Meine Lilo hat nach ihrer Augenentfernung Metacam und Novalgin bekommen und war schmerzfrei.
Beide Schweinchen sind in ihrer Gruppe geblieben, wenn die anderen zu sehr an der Naht geleckt hätten, hätte ich einen Verband gebastelt, aber ich hätte sie nie alleine gesetzt.
Eine große OP ist für so einen kleinen Körper belastend, deswegen finde ich es schon wichtig, dass sie bald fressen. Je nachdem was operiert wurde, fällt kauen noch schwer und dann finde ich päppeln ok, solange, sie den Brei freiwillig aus der Spritze schlabbern ist es für mich kein Zwang. Colosan habe ich prophylaktisch gegeben.
Als Wärmequelle habe ich den Snuggle safe ins Gehege gelegt, sie haben ihn beide aber nicht genutzt.
Als Futter würde ich alle Lieblingssachen anbieten, Kräuter sind bei meinen sehr beliebt. (Bei Nagers Futterwelt gibt es auch tolle Breie, die extra zum dick anrühren sind. Arminia mixt dir auf Nachfrage auch besondere Mischungen)
Infusionen ist für den Laien natürlich nicht ganz einfach, wenn du aber den Eindruck hast, dein Tier braucht sie und du weißt, wie man es macht, kannst du es machen, allerdings würde ich dann trotzdem zum TA gehen. Meine Tierärzte haben sich am nächsten telefonisch erkundigt, wie es den beiden geht, das fand ich auch sehr beruhigend.
Puh jetzt fällt mir nichts mehr ein, ich hoffe, es war was nützliches dabei.

Liebe Grüße von Silke und den Schnubbels :)

Hugomero

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Antwort: Pflege nach der OP
« Antwort 2 am: 27. Januar 2020, 10:35 Uhr »
Hallo Haidi, die Fragen stellen sich mir auch- hab auch Bammel davor, ich versuche meine Gedanken direkt in den Text einzufügen....

Ich würde mich freuen, wenn wir hier eine Sammlung machen könnten, von Dingen, die man nach einer OP beachten sollte.

Meine Karla wurde letztes Jahr aufgrund von Zysten und einem Myom operiert. Es musste schnell gehandelt werden, da das Myom aus ihrer Scheide gedrückt wurde. Sah so aus wie ein Gebärmuttervorfall.
Deswegen konnte ich mich nicht auf die Pflege nach der OP vorbereiten und ich bekam auch keine Infos vom TA. Ehrlich gesagt habe ich gedacht, sobald sie die OP übersteht und wieder aufwacht ist sie noch ein paar Tage geschwächt, aber dann ist alles ok. Dass sie dann noch sterben könnte hatte ich nicht am Schirm. Nach der OP  hatte sie ziemliche Schmerzen. Sie wollte nicht mehr essen. Wir haben ihr Metacam gegeben und versucht sie zum essen zu animieren. Ein bisschen hat sie es auch versucht. Nach 5 Tagen ist sie dann aber gestorben.

Sollte ich mich bei Monti für eine Kastration entscheiden, möchte ich bestmöglich vorbereitet sein auf die Zeit nach der OP. So eine Sammlung ist bestimmt auch für andere Meerschweinchenbesitzer interessant, bei deren Schweinchen eine OP ansteht.

Folgenden Punkte fallen mir ein, bitte alles ergänzen, was euch einfällt! Was hat euch alles geholfen nach OP's oder bei kranken Schweinchen?

*Im Gehege mit den anderen oder im eigenen Käfig? Karla hatten wir damals in separaten Käfig im selben Raum mit den anderen Schweinchen

--> würde auch nie separieren, aber auf jeden Fleece bereithalten, damit kein Streu in eine Wunde kommt

*Päppeln oder nicht? Ich kenne den Thread hier zum Thema Zwangspäppeln. Wie denkt ihr darüber, wenn es nicht um Magenprobleme geht sondern um Unlust zu essen nach einer OP?
--> nicht päppeln ist u.U schwer auszuhalten, ich würde Flüssigkeit anbieten (Honigwasser, um den Kreislauf anzuregen) was ich nicht mehr machen würde, das Tier mehrmals Nachts rauszuziehen und zwangsweise füttern, die brauchen auch ihre Erholung

*Nahrung. Was kann man alles anbieten, wenn sie nicht wirklich essen wollen? Nicht zum päppeln aber einfach so Brei? Geraspeltes Gemüse? Babybrei? Brei aus Pulver?
--> Weizengraspulver, Pulver für grüne Smoothies, Baby Karottenbrei, Herbi Care und Rodi Care wird lieber genommen als Critical Care

*Simeticon, Colosan etc. Soll man vorbeugend oder unterstützend Dinge für die Verdauung geben?
--> würde ich machen

*Flüssigkeit. Karla wollte ja selber kaum essen, ein bisschen Brei haben wir ihr gepäppelt, aber lange nicht die Mengen, die empfohlen werden um ein Meerschweinchen komplett zu ernähren. Extra Flüssigkeit haben wir ihr gar nicht gegeben. Sollte man regelmäßg Wasser mit der Spritze geben, wenn sie nicht essen wollen? Oder Tee? Ich habe hier auch schon mal was von Honigwasser gelesen? Wieviel soll man davon geben und in welchem Verhältnis wird das gemischt?
--> siehe oben, zb 1 Tropfen Honig in einen kleinen Eierbecher Wasser und ca 1 ml davon geben

*Infusionen. Wann sollte man das geben einer Infusion in Betracht ziehen? Im Nachhinein denke ich, ich hätte nach ein zwei Tagen mit ihr zum Arzt fahren sollen um sie durch eine Infusion zu unterstützen.
--> hatten wir auch schon nach einem Narkosezwischenfall (habe das Tier leider halb tot mitbekommen, bin abends und am nächsten Tag hin- Infusion, aber keine Chance - und es war keine OP , nur eine Untersuchung, ja vielleicht war was im Argen, aber hat mich lange beschäftigt)

*Schmerzmittel. Ich habe mich bei der Dosierung des Metacams an die Dosierempfehlung der TÄ gehalten. Sie hatte trotzdem noch sichtbar Schmerzen. Erst im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass man Metacam auch deutlich höher dosieren kann. Oder gibt es eine Kombi von Schmerzmitteln, die man geben kann, falls nach einer OP stärkere Schmerzen bestehen?
viele haben mit einer Kombi Novalgin und Metacam gute Erfahrungen

*Wärme. Rotlichtlampe habe ich nicht. Ich kann nur einen Snugglesafe bieten. Wäre aber auch bereit mir eine Lampe zuzulegen. Mit Temperatur messen habe ich auch keine Erfahrung. Wäre das etwas, was man sich vom TA zeigen sollte. Macht Wärme überhaupt Sinn?
ich habe eine Lampe, diese hier, nutzen meine sehr gerne /habe eine Rotlicht Birne, ebenfalls von dem Shop- und hoffe, das würde auch den Patienten helfen, ist im Moment sogar reduziert
https://www.reptilienkosmos.de/terraristik-shop/beleuchtung/reflektoren-schutzkoerbe/exo-terra-reptile-dome/a-1423/

Für alle Antworten bin ich euch sehr dankbar!  :fr:
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Piggilotta

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Antwort: Pflege nach der OP
« Antwort 3 am: 27. Januar 2020, 13:53 Uhr »
Was mir spontan dazu einfällt ist ein Trick, den ich mal von einer TA-Helferin bekommen habe:
man kann sich eine kleine Wärmflasche aus einem Gummihandschuh basteln,
indem man einfach warmes Wasser einfüllt und ihn zuknotet.
Warmhalten ist ja nicht nur ein "Kuschelfaktor", es spart dem Organismus auch ein paar Kalorien.

Hugomero

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Antwort: Pflege nach der OP
« Antwort 4 am: 27. Januar 2020, 14:11 Uhr »
da hätte ich totale Panik, daß es platzt.... - habe davon auch schon öfters gelesen, wäre mir persönlich aber zu unsicher
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Haidi

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Antwort: Pflege nach der OP
« Antwort 5 am: 27. Januar 2020, 20:34 Uhr »
Hallo euch allen, danke schön!

@Schnubbel das war auf jeden Fall hilfreich! :-)

@Hugomero, danke für deine Gedanken und Tipps  :-)

@Piggilotta, nach Karlas OP bekam ich von der TÄ auch einen solchen Handschuh mit, damit ihr auf der Heimfahrt nicht kalt wird. Ich würde dann aber auch lieber den Snugglesafe nehmen, den ich ja habe  ;-)

Immer her mit weiteren Erfahrung und Tipps!  :-)