Autor Thema: Zucker ins Auge...  (Gelesen 16289 mal)

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Vio

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Zucker ins Auge...
« am: 25. August 2017, 17:59 Uhr »
Oft hab ich nun bei den Pferde-Seiten im FB einen Post gelesen, bei dem es darum ging, dass bei Entzündungen des Auges Puderzucker in das entsprechend erkrankte Auge der Pferde gepustet wurde.
Das stammt wohl noch aus vorkrieglichen Zeiten, allgemein scheint man Wunden früher oft mit Zuckereinstreuung "behandelt" zu haben, heute ist dieses Vorgehen umstritten. Wir hatten hier ja oft schon Honig (speziell Manuka) zur Wundbehandlung im Gespräch.

Da die Erfolge bei den Pferde-Augen so toll schienen, hab ich an Mimi gedacht. Durch ihre Fettaugen sind ihre Äuglein ständig gereizt, als sie Grabmilben hatte und weil sie grobmotorisch ist, hat sie sich auch noch aus Versehen (denke ich) mit den Krallen oft rein gejuckt und Narben davon in den Augen. Ihre Augen sind oft mehr oder weniger entzündet und koll. Silber sowie Euphrasia-Tropfen sowie antibiotische Tropfen/Salben sind nicht richtig hilfreich, letztere möchte ich eigentlich eh nicht verwendet, hatte aber ausprobiert, ob sie einen Unterschied machen.

Also hab ich am Wochenende Puderzucker in Wasser aufgelöst und (ewe78 war dabei :D ) mir etwas davon ins Auge gegeben. Ich wollte wissen, ob die Änderung des osmotischen Drucks, die durch den Zucker bei den Mikroorganismen vorgerufen wird, auch die Zellen des Auges betrifft, was sicher so ist, aber mir war wichtig, wie es sich anfühlt.
Gefühlt habe ich gar nichts, defintiv nichts negatives... Also hab ich Mimi die Zuckerlösung in die Augen gegeben von Sonntag an jeden Tag beim Raustragen. Ich meine jetzt, dass ihre Augen generell etwas ruhiger wirken allgemein. Natürlich ist das auch nur eine Art "Symptomvertuschung", aber dennoch in meinen Augen wohl eine bessere Sache, als antibiotische Tropfen (die durchaus auch ihre Berechtigung haben, nicht falsch verstehen!) und wenn es hilft, gern. Auch wenn es einem doch komisch vorkommt ;)
Meine Mama hatte einen Korn unter der Kontaktlinse in den letzten 2 Tagen und daher das Auge stark gereizt, ihr hat es etwas gebrannt, als sie sich dann die Zuckerlösung ins Auge gegeben hat. Kann sein, dass das bei geschädigten/gereizten Augen durchaus so sein kann, meine Augen sind ja gesund... Allerdings reizen da antibiosche Tropfen auch mal und Mama berichtete auch, dass koll. Silber ihr dann auch brennt.
Mimi hält super still und ich kann ihr die Tropfen gut ins Auge geben, danach verhält sie sich, als wenn nichts wäre. Ich hoffe doch, sie würde sich da langwischen oder "Juckreiz andeuten", wäre es anders.

Ich finde das auch für den Notfall bei einer Augenverletzung und keinem Mittel für die Augen als erste Hilfe interessant - wobei natürlich aber immer ausgeschlossen werden sollte folgend, ob Fremdkörper im Auge sind etc.. Einen Gang zum TA ersetzt das nicht ;) Ist aber vielleicht dann auch bei leichten Augenverletzungen eine alternative zu antibiotischen Tropfen, bei den Pferden zumindest sind die Erfolge nicht von der Hand zu weisen und die Dauer der Heilung eines verletzten oder entzündeten Auges scheinen sich erheblich zu minimieren (manchmal brauchten die Pferde mit AB-Tropfen/Salbe an die 2 Wochen, bis es gut war; beim nächsten Mal Puderzucker ausprobiert und nach 5-6 Tagen war das Auge wieder in Ordnung; natürlich nicht zu verallgemeinern und auch jedes Mal verschieden).
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Vio

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 1 am: 31. August 2017, 02:22 Uhr »
Mimis Augen gefallen mir seit täglicher Anwendung des Zuckerwassers viel besser :-) Sie tränen weniger und sind weniger gerötet. Heute habe ich sogar gar nichts rein gegeben, weil es nicht nötig aussah, dafür hatte ich gestern auch 2 Mal Zuckerwasser hinein. Sie findet es wohl ok und bietet ihr Auge fast immer schon an, lässt mich auch in Ruhe den Tropfen direkt hineingeben und nimmt dann zufrieden ihre Erbsenflocke zur Belohnung.
Ich hoffe, es geht so weiter! Es wäre schön, wenn ich die Tropfen nicht täglich rein geben müsste und sie dennoch Ruhe hätte...
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ewe78

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 2 am: 01. September 2017, 09:04 Uhr »
Sie bietet ihr Auge sogar an? Deine Schweine faszinieren mich immer wieder : )
Dann tut es ihr ganz bestimmt sogar gut!

Drücke die Daumen, daß ihr mit größeren Abständen gut hinkommt.

Vio

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 3 am: 05. September 2017, 17:11 Uhr »
Hier Vergleichsbilder, wenngleich keine guten.
Nach den ersten Fotos hier in diesem Post hab ich dann 1,5 Wochen fast jeden Tag einmal einen Tropfen Zuckerwasser in jedes Auge gegeben.
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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 4 am: 05. September 2017, 17:14 Uhr »
Hier nun hab ich 3 Tage nichts ins Auge gegeben. Dennoch sieht es deutlich besser aus, vom Ausfluss, als auch - was im Foto nicht zu sehen ist - dass es weniger gerötet ist im Auge.
Das haben weder Euphrasia-Tropfen noch AB-Tropfen noch koll. Silber zuvor geschafft. Ging ja schon über viele Monate und ich hätte nicht gedacht, dass es so gut hilft, da ihre Fettaugen ja eig. immer reizen...
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Tiefseetaucher

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 5 am: 06. September 2017, 11:31 Uhr »
Ich überlege wirklich, es bei mir zu versuchen, ich hab ständig Probleme mit den Augen.
Ist Zucker aber nicht "Nahrung" für Keime?  :frage:
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nicole111

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 6 am: 06. September 2017, 23:17 Uhr »
war auch mein erster Gedanke, wobei ich ja mittlerweile durch die Kleine echt überempfindlich bin, die reagierte schon auf seit einer Woche angebrochener Tropfen mit Verschlechterung, neue verwendet, gut war...Tropfen, die ja wenigstens ursprünglich mal steril waren, verkeimen ja schon schnell, da hätt ich bei Zuckerwasser echt Bedenken, auch wenn das jetzt scheinbar gut angeschlagen hat bei Mimi?


Vio

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 7 am: 17. September 2017, 18:58 Uhr »
Googelt mal - natürlich gibts versch. Meinungen, aber Zucker in der Wundbehandlung ist nicht selten :-)
Gerade auch, wenn AB versagen greift man gerne drauf zurück. Mit dem Honig ist es ähnlich, wobei da ja noch andere gute Stoffe/Enzyme drin sind.
(Bei einer Freundin wurden bei der Kreuzband-OP glaub ich auch so Zuckerschrauben eingesetzt vor ein paar Jahren, fällt mir jetzt erst wieder ein... Weiß nicht genau, was es ist, aber wird wohl auch mit Zucker zu tun haben :D ).

Vermutlich denkt ihr an die Karies-Bakterien, die sich vom Zucker ernähren bzw. ihn in diverse Säuren umwandeln, was dann die Zähne angreift.
Bei dem Einsatz in Wunden gehts darum, dass das Milieu außen um die Bakterien zu zuckrig gemacht wird: es muss also osmotisch Wasser aus den Bakterien strömen, um dies auszugleichen. Also in den Bakterien soll sich so die Zuckerkonzentration erhöhen, ihnen selbst tut die Prozedur natürlich nicht so gut. Unseren Zellen eig. auch nicht, die scheinen davon aber scheinbar recht unbeeindruckt, zumindest in dem Maße im Auge, in dem ich es nun eingesetzt habe. Deshalb hab ich auch erst an mir getestet, ob es im Auge zieht.
Ich hab nun das 2 Wochen alte Zuckerwasser im Gebrauch und alles ist ok :-) Zucker wird ja auch zur Konservierung von Nahrungsmitteln eingesetzt, ist ähnlich wie mit dem Salz, aber wer will schon Salzwasser im Auge... ;)
Würde aber dennoch natürlich immer wieder gut beobachten, wie die Tiere jeweils drauf reagieren. Ich schließe nicht aus, sollte es hier nochmal einen Abszess geben, dass ich dann mal mit Zuckerwasser auch spüle.
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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 8 am: 21. Oktober 2017, 16:53 Uhr »
Mimi hat sich vorgestern ordentlich was ins Auge gestochen.
Dieses Mal wollte ich nur mit Zuckerwasser "behandeln", 3-4 x gebe ich einen Tropfen am Tag rein.
Bilder 2 und 3 zeigen einen und zwei Tage später. Es heilt - wie ich finde - ganz gut.
Hätte nicht sein müssen, Mimi  :roll: :traurig:
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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 9 am: 22. Oktober 2017, 23:22 Uhr »
3 Tage später
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nicole111

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 10 am: 23. Oktober 2017, 22:07 Uhr »
Hm. Augenumgebung sieht besser aus, aber die Eintrübung..?
Ich gebe zu, mir ist der Zucker nicht ganz geheuer...   :peinlich:

Vio

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 11 am: 23. Oktober 2017, 22:43 Uhr »
Also wenn ich normal mit AB behandle, dauerts mit der Eintrübung auch immer. Bei so einer Verletzung hat das immer 1-2 Wochen gedauert, bis die Trübung weg war. Komplett wird es bei Mimi aber eh nicht weg gehen, sie hatte da ja schon eine Narbe im Auge, aber natürlich nicht so groß wie jetzt.
Für den 4. Tag nun bin ich mit der Heilung sehr zufrieden eigentlich :-) Hier auf dem Vergleichsfoto hat sie leider das Auge nicht ganz auf.

Foto 2 hier:
5. Tag - heute hab ich das Lid oben mal etwas hochgezogen, damit man das ganze Auge sieht.
Leider kein gutes Foto (da nicht scharf beim Auge) zum Vergleich, aber ich finde, man sieht dennoch ein bisschen, dass nun auch die Trübung zurück geht :-)
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ewe78

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 12 am: 25. Oktober 2017, 09:02 Uhr »
Mimi hat aber auch immer ein Glück mit ihren Augen, oh man : ( Finde das mit dem Puderzucker ziemlich beeindruckend und bin gespannt, wie es damit ausheilt im Vergleich zur konventionellen Therapie. Gibst Du noch Metacam dazu?
Haben es bei Dir vor Ort in deinen Augen ja getestet und es war kein bißchen unangenehm, das fand ich schon mal sehr überzeugend, daß es schadet, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, insofern einen Versuch wert.

Vio

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 13 am: 25. Oktober 2017, 17:15 Uhr »
Tag 6, ich bin weiterhin zufrieden mit der Heilung :-)

Metacam hab ich nur am ersten Tag einmal gegeben, aber vermutlich mehr, um mich zu beruhigen. Ich hatte nicht den Eindruck, es täte so arg weh, sie hat das Auge auch nur leicht gekniffen, aber weiß man ja eben nicht...
Seit Tag 3 gebe ich nur noch 2x tgl Zuckerwasser rein.
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nicole111

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Antwort: Zucker ins Auge...
« Antwort 14 am: 25. Oktober 2017, 21:37 Uhr »
Da bin ich einfach zu ungeduldig :) Sieht wirklich gut aus jetzt. Ist die Kruste bei Tag 5 jetzt Ausfluss oder ne Zuckerkruste?  :aug:  ;)