Autor Thema: Endoparasiten Behandlungsmethoden  (Gelesen 12272 mal)

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Saubergschweinchen

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Endoparasiten Behandlungsmethoden
« am: 02. Juni 2014, 14:02 Uhr »
Hallo,

aus aktuellem Anlass (nicht meine Meerschweinchen betreffend) grüble ich mal wieder über Würmer, Protozonen und Co.

Kaum ein Thema (außer Ernährung  ;)) wird so kontrovers diskutiert wie dieses. Die Meinungen gehen weit auseinander und e gibt tausend verschiedene Ansätze Tiere vor Parasiten zu schützen.

Die "Überhalter" übergießen Gemüse mit kochendem Wasser und füttern absolut nichts von draußen, das diese Art der Fütterung sicherlich gefährlicher ist als die paar Spulwürmer die man sich vlt. mal einfängt brauch ich hierwohl kaum erläutern.
Das krasse Gegenteil, habe ich bisher vor allem bei Züchtern mit großen Beständen mit bekommen, sind die die alle 3-6 Monate die Chemiekeule schwingen und alle prophylaktisch entwurmen. Das wurde mir in meiner Ausbildung auch genau so beigebracht wobei hier das Augenmerk eher auf Hund und Katze lag. Die Meerschweinchenentwurmung fiel dabei weitestgehend unter den Tisch, was sicher aber auch damit zu tun hat das die gänigen Kombipräparate gegen Ektoparasiten auch Rundwürmer beseitigen und die Durchseuchung mit Pelzmilbe, Haarling und Co. beim "Otto-Normal-Meerschweinchen" öfters Behandlungen mit solchen Präparaten nötig macht.
In meiner Praxiszeit wurd kaum ein Meerschweinchen ohne Untermieter vorgestellt und auch dementsprechend behandelt. Da wurde dann immer gleich dazugesagt "so das wirkt auch gleich gegen Würmer".

Meine eigene HP sagt auch das wir Menschen (wie ich mir schon immer dachte) durchseuchter sind als wir das glauben wollen, jedes Kindergartenkind hat heute Spulwürmer und nur bei einem Bruchteil werden sie entdeckt. Nicht immer werden sie ausgeschieden oder entdeckt, meist verursachen sie sehr unspezifische Symptome und sind häufig auch begründer von Lebensmittelallergien.

Wie ist das nun mir unseren Meerschweinchen?
Ob nun Wiesenfutter oder Gemüse (Gülledünung!) aus dem Supermarkt, Futter aus dem eigenen Garten voller Insekten und Schneckenkot. Keiner kocht es ab oder desinfiziert das Futter. Alles sind potenzielle Infektionsquellen aber wie geht man damit um? Was ist sinnvoll, was übertrieben?

Wer den schulmedizinischen Weg gehen will sollte meiner Meinung nach nicht einfach prophylaktisch behandeln sondern eine Kotuntersuchung vorranstellen. Hier besteht aber immer auch das Risiko eines falsch-negativen Ergebniss. Diesen Fakt nehmen viele als Argument für regelmäßige Entwurmungen.

Alternativmedizinisch habe ich schon viele Ansätze kennen gelernt, der eine schwört auf Kräuterpräparate die einmal richtig durchhauen, der nächste auf Aromatherapie und wieder andere auf homöopathische Milieuverändeungen um es den Parasiten unbequem zu machen.

Ich selbst habe früher auch zweimal jährlich die Chemiekeule geschwungen, das tue ich nicht mehr. Ich verfolge den Ansatz meine Tiere gesund zu füttern.
Frei nach Paracelsus "Lasst eure Nahrung euere Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrung sein", meine Tiere bekommen also unsortiertes Wiesenfutter, auch mit als giftig geltenden Pflanzen und können sich somit bei Bedarf selbst behandeln, Rainfarn und Oregano gehören zu den Pflanzen die ich regelmäßig mit anbiete. Der Sinn dahinter ist nicht das ich denke meine Tiere damit frei von Parasiten zu bekommen aber sie haben die Möglichkeit den Befall so in Schach zu halten das für sie kein Nachteil entsteht. Manche gehen sogar soweit zu sagen das ein gesundes Immunsystem solche Gegner braucht, sind diese nicht vorhanden dann sucht sich das Immunsystem andere Aufgaben in Allergien und Autoimmunen Reaktionen.

Es ist ein sehr weites Feld mit viel Raum und Stoff für Diskussionen, mein Ansatz mag vlt. ein wenig abenteuerlich klingen ist aber der "natürlichste" (Buchtip: Wild Health von Cindy Engels).

Was für Gedanken habt ihr euch zum Thema bereits gemacht?
Entwurmt ihr vlt. sogar regelmäßig oder habt ihr daran noch nie gedacht?
Habt ihr Erfahrungen mit Medikamenten und Methoden (schulmedizinisch oder alternativ)?

Ich freu mich auf eine anregende Diskussion  :bravo:

Tiefseetaucher

  • Dino
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Antwort: Endoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 1 am: 02. Juni 2014, 19:52 Uhr »
Ich halte nichts davon, prophylaktisch die Chemiekeule zu schwingen und bin der Meinung, dass man damit mehr kaputt macht, als es Nutzen bringt. Der Schweinedarm ist so komplex und empfindlich, das kann nicht gut sein. :nein: Ich glaube nicht, dass das Immunsystem dann im Fall eines Befalls noch entsprechend reagieren kann und die Schweine eher anfälliger sind.

Das Beste erscheint mir auch, eine ausgewogene, naturnahe Fütterung, um den meisten Sachen vorzubeugen oder den Tieren die Möglichkeit zu geben, sich entsprechende Pflanzen selber rauszusuchen. Sie merken schließlich am besten, wie es ihnen geht und was sie brauchen. Den Rest macht das Immunsystem.
Bewusst mit Homöopathie, Kräutern usw sollte man auch nicht eingreifen.
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]

Katharina

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    • Das Meerschweinchen Forum
Antwort: Endoparasiten Behandlungsmethoden
« Antwort 2 am: 19. Juni 2014, 15:52 Uhr »
Ehrlich gesagt wußte ich bislang gar nicht, dass Meerschweinchen Würmer haben können und wie man sie dann behandelt.

Ich hab früher immer in der Großstadt gewohnt und hatte in den Zeiten, als ich Meerschweinchen gehalten habe, nicht immer einen eigenen Garten oder eine gute Pflückwiese in der Nähe. Da war die Versorgung mit "Wildfutter" mitunter recht schwierig, bzw. nicht konstant möglich. Meine Tiere haben damals auch überwiegend Gemüse aus dem Supermarkt bekommen, das ich halt normal gewaschen habe.

Ich hab damals prinzipiell nirgendwo gepflückt, wo Hunde ausgeführt werden oder es Autoabgase gibt. Dass es von Wildtieren auch Verunreinigungen oder Ansteckungsgefahren geben könnte, war mir natürlich klar - aber irgendwelche größeren Bedenken hatte ich da seltsamerweise nicht.

Derzeit habe ich hier eine tolle Pflückwiese in unmittelbarer Nähe und den Garten meiner Freundin für die Schweinchen, Gemüse und Obst meiner Schweinchen ist größtenteils "Bio", also selbstgezogen, bzw. ich weiß, wo's herkommt.

Der Garten meiner Freundin ist leider nicht gleich nebenan; in meinem eigenen Hof - da gäbe es größere Grünflächen und Gebüsch mit Wildwuchs - mag ich die Schweinchen nicht laufen und fressen lassen, da hier mehrere Katzen und Hunde unterwegs sind und auf dem Grundstück auch viele Autos und Laster geparkt werden. Eine Nachbarin hält Kaninchen und läßt ihre Tiere da fressen oder pflückt dort für sie...für meine Schweinchen ist der Hof tabu.

Mit Parasitenbefall meiner Schweinchen hab ich nur wenig Erfahrungen...



Edit: Text entfernt, falsches Thema. ;-) Er steht jetzt im Thema Ektoparasiten.

Liebe Grüße
Katharina :ms2: