Autor Thema: Parasiten  (Gelesen 5686 mal)

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Lottapumba

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Parasiten
« am: 24. Juni 2019, 14:56 Uhr »
Hallo🥰 Ich habe letztens kleine krabbelviecher im Fell von meinen beiden Meerschweinchen gesehen. Sie saßen direkt an der Haut, am ganzen Körper verteilt. Sie sind braun-durchsichtig und sehr klein. Früher hatte mal ein Meerschweinchen von uns Haarlinge und sie sehen genauso aus wie diese jetzt und deshalb denke ich, sie haben diese auch🙄 Damals habe ich Exner Petguard benutzt, es ein  paar mal aufs Tier gesprüht und dann waren sie auch weg. Dies habe ich jetzt auch schon wenige Male gemacht, aber es ist noch gar kein Unterschied zu vorher. Die beiden haben auch extrem langes fell, bis zum boden. Sie pieseln sich auch immer an😧 Mir ist auch aufgefallen, dass sie ihnen in letzter zeit sehr sehr schnell das fell ausfällt wenn man auch nur leicht dran „zieht“. 
Wir haben auch seid etwas längerem Fleecehaltung. Überm holz erstmal PVC dank moltondecken und dann flece. In den beliebten ecken zusätzlich noch Pipipads. Alle 2-3 Tage wird alles gewaschen. Wir haben dann immer von allem 2 sachen damit wir in der zeit wo es gewaschen wird schon neu einrichten können. Könnte diese Umstellung für die Parasieten zuständig sein? Was soll ich jetzt tun?

Liebe Grüße🤗

Vio

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Antwort: Parasiten
« Antwort 1 am: 24. Juni 2019, 17:33 Uhr »
Hallo :-)
Exner ist dafür nicht gerade der Hit, meinen Erfahrungen nach verklebt der nur das Fell.
Ich würde ihnen das Fell kürzen, gerade nun auch im Sommer sollte das Fell bei langen Schweinchen geschnitten werden, z.B. die Ohren frei schneiden etc.
Unsere Erfahrungen sind, dass die Schweine dann wieder agiler werden und besser mit der Hitze zurecht kommen.
Natürlich nicht kahl scheren, nur ein paar cm Fell weg nehmen.
Im Sommer nisten sich auch gern Fliegenmaden in das feuchte Fell am Po, daher sollte das kurzgeschnitten und diese Region gut beobachtet werden, damit es keinen Madenbefall gibt - das kann gefährlich werden.

Es klingt nach Haarlingen - frage ist, warum deine Schweinchen diese bekommen. In der Regel wenn es alle trifft, scheint ein Stressfaktor da zu sein (z.B. Dysharmonie in der Gruppe, dass sie sich jagen etc.) oder die Haltung könnte nicht ganz optimal sein (soll kein Angriff sein - wollte es aber erwähnen :-) ).
Oft tritt sowas auch bei Krankheiten oder nach Vergesellschaftungen auf.
Diese Ursache müsste beseitigt werden, sonst wird es wohl ggf. immer wieder Probleme geben.

Man kann ganz gut seine Hände mit etwas Kokosöl eincremen und ihnen mit den Fingern durchs Fell fahren, in der Regel ergreifen oberflächliche Parasiten dann die Flucht.
Oder aber Insecticide2000 aufsprühen, dabei den Kopf der Schweinchen mit der Hand zuhalten, dass es nicht auf Schleimhäute, in Augen etc. gesprüht wird.

Wird der Juckreiz zu stark oder so oder gibt es tiefe Wunden oder nützt das alles nichts, so solltest du zum TA gehen. Dort wird man die ein Spot on geben, das ist ein Nervengift. Ich vermeide das, wenn es geht und in der Regel klappt es auch anders mit natürlichen Mitteln, ausser bei Grabmilben.

Denke nicht, dass es am Wechsel der Fleece-Decken liegt, falls du das meinst?
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Murx Pickwick

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Antwort: Parasiten
« Antwort 2 am: 24. Juni 2019, 19:29 Uhr »
Daß das Fell leicht rauszuziehen ist, deutet entweder auf Grabmilben als eigentliche Ursache (soweit mir bekannt, hilft da nur ein Spot on) oder aber auf Mangelernährung hin.

Was fütterst du?

Lottapumba

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Antwort: Parasiten
« Antwort 3 am: 24. Juni 2019, 21:20 Uhr »
Achso🤔
Sie bekommen morgens und abends das gleiche- salat, mögrengrün kohlrabiblätter immer was gerade da ist aber paprika kommt immer aufs grün. Immer unterschiedlich eigentlich also immer grünzeug mit gemüse. Das ist pro mahlzeit ein normaler teller voll. Heu gibts immer und zusätzlich immer ein kleinen napf mit getreidefreien trockenfutter was uns die Tierärztin empfohlen hat da sie etwas dünn für den winter waren. Als leckerchen erbsenflocken. Manchmal gras zweige... immer was es gerade gibt.

Murx Pickwick

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Antwort: Parasiten
« Antwort 4 am: 24. Juni 2019, 23:15 Uhr »
Wenn es sich bei dem getreidefreiem Trockenfutter nicht gerade um eine Mischung aus getrockneten Kräutern handelt oder um Ölsaaten, ist das Trockenfutter nicht für Meerschweinchen geeignet.
Die handelsüblichen Trockenfutter bestehen aus Pellets oder Extrudaten. Und diese wiederum sind Futtermehle, die unter hohem Druck zusammengepreßt werden, damit sie überhaupt von Meerschweinchen gefressen werden.
Da bei dem Herstellungsprozeß die meisten Nährstoffe kaputtgehen, werden auf diese Pellets bzw auf die Extrudate sog. Mineralstoffmischungen aufgetragen, die aus Vitaminen und Mineralstoffen bestehen.

Meerschweinchen sind allerdings mit ihrem langen Darm nicht an solche Futtermehle angepaßt, auch nicht, wenn da kein Getreide, sondern nur gemahlenes Heu drin ist. Die Teilchen, aus denen diese Futtermehle bestehen, sind so klein, daß sie sehr gutes Futter für schnellwachsende Mikroben sind, die dann den Meerschweinchen die Nährstoffe wegfuttern und durch ihre Gasentwicklung zu Blähungen führen können. Einige dieser schnellwachsenden Bakterien geben Giftstoffe ab, die zu Entzündungen an der Darmwand führen. Dadurch können Meerschweinchen Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen - oder nehmen von einigen Nährstoffen zuviel auf. Beides ist fatal, weil dadurch das Futter nicht mehr ausgewogen sein kann.
Oftmals macht sich das nicht mal durch Durchfall oder Koliken bemerkbar, sondern kann zu einer empfindlichen Haut führen, in denen sich Grabmilben und andere Parasiten gut vermehren können.

Besser ist es deshalb, eine Ölsaatenmischung zu reichen und eben nicht diese Trockenfutter.

Daß du Blättriges aus der Gemüsetheke verfütterst, ist sehr gut ... viele Meerschweinchenhalter machen den Fehler, daß sie mehr Früchte (also Gurken, Paprika, Apfel, Kürbis etc) verfüttern, wie Blätter - das vertragen Meerschweinchen nicht so gut, sie brauchen mehr Blätter wie Früchte, also wie du schon verfütterst - Möhrengrün, Salat, Kohlrabiblätter.
Hauptfutter im Sommer ist allerdings unsortierte Wiese - und die kannst du nur sammeln, die gibts (noch?) nicht zu kaufen. Davon sollten sie nach Möglichkeit jeden Tag einen riesigen Berg voll bekommen, der größer ist, wie die Meerschweinchen. Das blättrige Gemüse und der Salat sind nur Beikost, welches zuwenig Nährstoffe und zuwenig Wirkstoffe enthält. Nur, wenn jeden Tag auch viel Kohl, Spinat, Mangold etc mitverfüttert wird, reichen die Nährstoffe für Meerschweinchen gerade so eben aus. Die Mangoldstiele haben zudem den Nachteil, daß sie offenbar für einige Meerschweinchen zuviel Zucker enthalten, so daß diese Meerschweinchen Karies bekommen können ... kurzum, blättriges Gemüse ist nur eine Notnahrung, wenn man keine Wiese und keinen Wegrand verfüttern kann.

Was auch dringend gebraucht wird, das sind frischgeschnittene Zweige von Bäumen und Sträuchern. Sie müssen zwar nicht täglich besorgt werden, aber es sollte schon ein bis zweimal die Woche frische Zweige bei den Meerschweinchen landen, besser häufiger.

In Heu und in Wiesencobs sind nur noch wenige Nährstoffe drin, welche von den Meerschweinchen genutzt werden können - sie sind keine Kühe oder Pferde, die viel Platz in ihrem Körper haben, um dort riesige Gärkammern anzulegen (Kühe haben einen riesigen vierkammrigen Magen, Pferde füllen ihren gesamten Dick- und Blinddarm mit Nahrungsbrei. Meerschweinchen haben dafür nur ihren Blinddarm zur Verfügung). Deshalb brauchen Meerschweinchen leichter verdauliche Kost, wie die großen Weidegänger. Meerschweinchen brauchen deshalb frische Wiese und Wegrand, wo noch nicht die nahrhaften Blattspitzen durch den Trocknungsprozeß abgebrochen sind. Aus den im Heu übriggebliebenen Stengeln und älteren Blättern können sie kaum mehr Nährstoffe herauslösen.