Autor Thema: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe  (Gelesen 13204 mal)

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ewe78

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Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« am: 07. September 2016, 13:58 Uhr »
Hallo zusammen,

hatte einer von euch schon mal den Fall, daß ein Schweinchen nach 3 Wochen Antibiotikum zum Entgiften weder Apfelpektin, noch Huminsäure, noch Heilerde, noch Vitalpilze freiwillig genommen hat?

Damit sie die Substanzen und ihre Wirkung kennen lernen konnte, habe ich alles auch mal auf dem Schoß mit der Spritze verabreicht, nachdem sie es freiwillig nicht wollte. Aber gegen Pektin und Huminsäure hatte sie sich arg gewehrt, das biete ich ihr nun hin und wieder frei im Gehege laufend aus der Spritze oder vom Tellerchen an, aber sie schnuppert nur und läuft dann angewidert weg. Habe es als Mischung versucht, einzeln und auch mit geriebenem Apfel vermischt, aber egal wie, sie mag es nicht.

Heilerdekekse und Kohletablette habe ich zur freien Verfügung im Saatennapf liegen. Werden aber im Gegensatz zu den Saaten nicht angerührt. Apfel für die Blinddarmgesellschaft haben sie eh immer.

Die Pilze hat sie auf dem Schoß gar nicht so ungern genommen, hatte ich den Eindruck, trotzdem scheiterte jeder Versuch, daß sie sie freiwillig im Gehege nimmt. Ich will sie nicht weiterhin jeden Tag rausnehmen und ihr etwas verabreichen, was sie vielleicht gar nicht möchte, also habe ich nach einer Woche Pilze nun auch damit erstmal wieder aufgehört.

Sie hatte zwar während und nach der AB-Gabe niemals Matsche oder Durchfall zum Glück, jedoch muss ich doch trotzdem davon ausgehen, daß ihr Darmmilieu im Eimer ist, oder? Ohne die unterstützenden Mittel, dauert es ca. 1 Jahr bis sich der Darm wieder erholt hat, habe ich glaube ich irgendwo hier gelesen. Wenn er sich überhaupt erholt. D.h. in der Zeit wäre sie anfällig für andere Dinge. Oder besteht auch die Wahrscheinlichkeit, daß sie durch Kräuter und Saaten ihren Darm soweit gesund erhalten hat, daß das Antibiotikum nicht allzu viel Schaden angerichtet hat? Gibt es sowas?

Ich neige dazu, ihr zu vertrauen, daß sie schon das nehmen würde, was sie bräuchte. Andererseits kannte sie bis dato halt auch keine flüssigen Mittel oder die Verabreichung aus Spritzen, kann auch sowas eine Rolle spielen? Daß sie durch die wochenlange Zwangsverabreichung von AB und Schmerzmittel eine Art Abneigung und Mißtrauen entwickelt hat, gegen sämtliche neue Mittelchen, die ich ihr geben will? Wahrscheinlich ist das zu menschlich gedacht...

Ich würde sie natürlich gerne beim Entgiften unterstützen, aber ohne Zwang!

LG
Elke


Saubergschweinchen

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 1 am: 07. September 2016, 16:35 Uhr »
Ich würde mit Huminsäure pur arbeiten und zwar min. 4-6 Wochen lang.

Bis sie lernt das es ihr gut tut wird einiges an Zeit vergehen aber nach dem was sie durchgemacht hat sehe ich da wenig Alternativen. Das sie einfach nichts aus der Spritze nehmen will kann ich mir sehr gut vorstellen.
Meine und auch Vio´s Tiere haben da eine andere Basis, die bekommen von Jungtierbeinen an beigebracht das aus Spritzen immer was tolles kommt.

Ich "übe" mit Karottensaft, dann verweigern sie sich auch nicht wenn mal was ekeliges kommt. Allerdings kann ich mir das Erlernte auch durch eine längere AB-Gabe wieder kaputt machen denn dann lernen sie um. Aus Spritzen kommt nichts tolles mehr sondern Chemie die Bauchweh macht.
Und das hat deine nun gelernt, ich denke das es sehr viel Zeit braucht bis sie umlernt. Zeit die ihr Darm, ihre Leber und Nieren nicht haben. Denn das hängt in der Giftung alles zusammen.
Ich würde ihr die Huminsäuren also schonend aber bestimmt zwangsapplizieren...sie wird es irgendwann freiwillig nehmen aber darauf zu warten halte ich für recht utopisch.

Bei meiner Lilly-Fee hat es gut 3 Monate gedauert bis sie es freiwillig nahm, bei ihr war die Wirkung aber so deutlich das sie garnicht anders konnte...sie spürte ja wie es half.

Ich bin mir nicht wirklich sicher inwieweit Meerschweinchen selektieren wenn sie kein merkbares Problem haben. Wenn man AB nimmt merkt man ja nachher auch keinen großen Unterschied, vlt. ist man müder oder verträgt manche Nahrungsmittel nicht mehr so gut.
Aber die Verknüpfung kann ein Tier eher nicht ziehen, die behelfen sich wenn sie Symptome spüren. Eine Giftung hat aber vielfältige Symptome und eine Grundlegende Sanierung, die über das Herstellen des Wohlbefindens hinaus geht schafft ein Meeri meiner Ansicht nach nicht allein.

Murx Pickwick

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 2 am: 07. September 2016, 17:46 Uhr »
Inzwischen gibts die ersten Versuche zu dem Thema - Tiere erkennen sehr genau, ob der Darm geschädigt wurde und wie da am besten vorzugehen ist ... nur haben viele Tiere das Problem, daß sie den Zustand, wenn es ihrem Darm gut geht, überhaupt nicht kennen!

Die Meerschweinchen, die bei mir auf der Weide aufgewachsen waren, hatten teilweise sehr ungewöhnliche Sachen gefuttert, wenn es darum ging, ihren Darm zu sanieren - ich hatte viel von ihnen gelernt, um nicht zu sagen, so ziemlich alles, was ich über die Sanierung eines Darmes weiß, hab ich von meinen Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen, Vielzitzenmäusen etc gelernt - erst viel später, wenn überhaupt, kam dann auch die wissenschaftliche Bestätigung.

Problematisch sind Meerschweinchen, die noch nie gesund gelebt haben - die wissen einfach nicht, wie es sich anfühlt, wenn es ihnen gut geht ... und die können sich tatsächlich nicht selbst heilen.
Das ist im Grunde genommen der einzige Fall, wo tatsächlich im Krankheits- oder Vergiftungsfall eingegriffen werden muß - und selbst das nicht immer, denn oft ist es so, daß der Darm nur Zeit braucht und alles, was man gibt, eher schädigt.
Das kann durchaus auch nach AB-Gabe passieren ...
Da ist dann irgendwann wieder Beobachtung und Bauchgefühl gefragt ...

ewe78

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 3 am: 08. September 2016, 11:07 Uhr »
Danke Steffi, danke Murx!

Ich habe eure beiden Posts jetzt mehrmals gelesen und folgende (hoffentlich richtige) Schlussfolgerung daraus gezogen: Vitalpilze gebe ich nicht mehr, nur Huminsäure und das auf dem Schoss mit der Spritze für ein paar Wochen, in denen sie mit viel Glück schon lernt, daß es ihr gut tut.

Weil ich quasi davon ausgehen muss, daß sie, obwohl sie kein Kuntibunti-bissi Heu-bissi Gemüse-Schweinchen ist, trotzdem nicht weiß, wie sich ein gesunder Darm anfühlt. Da ich ihr zwar so viel wie möglich aus der Natur zur Verfügung stelle, sie aber eben nie aus der kompletten Fülle der Natur selbst aussuchen konnte. Und sich selbst daher jetzt auch nicht das zuführen kann, was sie zur Entgiftung bräuchte, weil es in meinem Wiese-Zweige-Laub-Gemisch womöglich fehlt.

Habe ich das soweit richtig verstanden? Bitte korrigiert mich, falls nicht. Der Satz „denn oft ist es so, daß der Darm nur Zeit braucht und alles, was man gibt, eher schädigt.“ hat mich dahingehend etwas verunsichert, daß ich durch die Gabe von unterstützenden Mitteln auch schädigen könnte.

Murx Du hattest geschrieben: „Das kann durchaus auch nach AB-Gabe passieren ... „. Meinst Du damit, dass es nach AB-Gabe passieren kann, daß der Darm nur Zeit braucht oder daß man eben trotzdem eingreifen muss, weil sie sich nicht selbst heilen können, obwohl sie wissen, daß sich ihr Darm schlechter anfühlt als sonst? Sorry, das hab ich leider nicht ganz verstanden. Und Steffi hat noch Leber und Niere angesprochen, gibt es hierzu auch Versuche, daß sie spüren, daß da etwas nicht so gut läuft wie vorher und sie sich dann selbst „behandeln“?

Ich beobachte viel, aufgrund der erst einjährigen Erfahrung stellt sich bei mir aber vielleicht nicht immer das richtige Bauchgefühl ein, weiß nicht, ob ich mir da selbst vertrauen kann. Was würde/müsste ich denn beobachten, was mich zu der einen (Huminsäure geben) oder der anderen (nichts zusätzlich geben) Schlussfolgerung bringt?

Möchte gerne die richtige Entscheidung treffen und nichts dabei versäumen, ihr zu helfen, aber wenn ich dabei im Hinterkopf habe, daß ich sie vielleicht sogar schädige, macht mich das total unsicher.

Saubergschweinchen

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 4 am: 08. September 2016, 12:16 Uhr »
Ich verstehe deine Verunsicherung aber hier bewegen wir uns rein in der Beobachtungslehre.

Ich persönlich würde meinen Erfahrungen nach die Huminsäure geben und nichts anderes, ich bin gerade noch mitten im Kurs zur "Entgiftung" und kann nur sagen es ist so wahnsinnig komplex und für mich gibt es einen Unterschied zwischen Tieren die sich selbst heilen weil sie ein akutes Problem haben und Tieren die durch chemische Therapien angeschlagen sind, das aber nicht einordnen können und sich dadurch auch nicht helfen können.
Ich denke die Selbstheilung hat dort ihre Grenzen wo es um eine systemische Giftung mit vielfältigen Symptomen oder (noch gefährlicher) ohne Symptome geht. Es stellt sich nach einer AB-Kur schleichend ein falsches Klima im Darm ein, das Immunsystem ist nachhaltig geschwächt und das Tier anfällig auf Folgeerkrankungen.
Das ist etwas anderes als ein Tier das verdorbenes Futter aufgenommen hat, direkt Bauchweh bekommt und direkt durch das Fressen von Kohle oder Erde gegensteuert.
Verstehst du was ich sagen will? Darum würde ich eben mit Huminsäure arbeiten, die Gifte werden gebunden und ausgeschieden. Der Darm wird gepflegt, gestärt und aufgebaut und damit auch das Immunsystem. Gifte werden nichtmehr zwischen Darm, Leber und Niere hin und her geschickt ... das Tier wird vitaler und hat eine Chance sehr viel schneller wieder sehr gut dazustehen.

Ich sehe das mittlerweile so:
Wenn ich mein Tier künstlich vergifte (AB, Entwurmung etc.) dann muss ich ihm auch "künstlich" wieder helfen.

ewe78

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 5 am: 08. September 2016, 13:20 Uhr »
Superverständlich und logisch erklärt, vielen Dank nochmal!!!

Ich hatte auch außer Acht gelassen, daß das ein schleichender Prozess ist, mit dem Darmklima. Wahrscheinlich spürt sie jetzt momentan wirklich noch keine Symptome, sondern es geht ihr sogar besser, weil ich ja kein AB und kein Schmerzmittel mehr in sie reinpumpe, das vielleicht Bauchweh oder Appetitlosigkeit gemacht hat.
Unternehme ich jetzt nichts, hat sie aber in ein paar Wochen eventuell massive Probleme.

Vio hatte mir erzählt, daß sie Huminsäure lieber morgens gibt (und Pilze abends), damit die Tierchen nicht nachts geplagt werden, falls der Entgiftungsprozess mal heftiger ausfällt . Ist es wichtig, die Huminsäure immer um die gleiche Uhrzeit zu geben oder ist es nicht schlimm, wenn es am Wochenende mal vier Stunden später klappt? Was denkst Du? Ansonsten würde ich halt auch da früh raus.

Ich habe Sobamin gekauft. Es heißt hier 1g pro 1 Kilo Körpergewicht.
In diesem Thread http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1036.msg13831#msg13831 und im Tierplanet schreibst Du, Du hättest gute Erfahrungen mit nur 100mg statt 800mg gemacht, und daß Du nach Wirkung dosierst. Ich weiß nicht, ob ich als Anfänger diese "Wirkung" auch bemerke. Und entspricht eine Messerspitze den 800 oder den 100mg?  Hab nämlich auch die Dosierung 1 Messerspitze im Kopf von Vio.

Analysewaage habe ich leider keine (würde ich mir notfalls aber anschaffen), so daß ich die Milligramm nicht abwiegen kann.
-Ist die Messerspitze also so ok von der Menge?
-Lieber ein bißchen mehr, als zu wenig oder löst das dann auch "zuviel" bei der Kleinen aus?
-Wie muss ich das mit der Huminsäure sehen, werde ich irgendetwas merken, ob ich zu viel oder zu wenig oder ausreichend (was mir hoffentlich gelingt) gebe?

Soll ich es vielleicht mit Möhren- oder Apfelbrei mischen, damit es für sie geschmacklich angenehmer wird? Auf der Gurkenscheibe nimmt sie es schon mal nicht : ) Oder doch nur mit Wasser angerührt, weil es gar nicht schlimm schmeckt? Will schnellstmöglich loslegen, drum frag ich noch so viel nach Details, sorry....


Murx Pickwick

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 6 am: 08. September 2016, 13:30 Uhr »
Eine Vergiftung ohne Symptome ist keine Vergiftung - selbst ein geringer Vitalitätsverlust, was eben zur höheren Infektanfälligkeit führt, ist ein Symptom und das kann man erkennen. Meist ist es hier das Bauchgefühl, das sagt, irgendetwas am Tier ist nicht ok, ich weiß nicht was, aber irgendwas am Tier ist nicht wie vorher ...
Es gibt Grenzfälle, wo die eigene angeschlagene Psyche zu einer verstärkten oder zu einer gedämpften Wahrnehmung führt, das kann das Ergebnis verfälschen, aber im Großen und Ganzen ist es doch so, das Bauchgefühl hat erstaunlich oft recht.

Meine Erfahrung mit Entwurmungen und AB ist, läßt man die vor der Behandlung gesund gefütterten Tiere in Ruh und tut gar nix, nehmen sie nach der Behandlung genau das auf, was sie wirklich brauchen. Ich hatte mit Baby (Kaninchen) sogar zwei Wochen nach der letzten Gabe einer Dauer-Panacurgabe wegen Encephalitozoon cuniculi und mehreren Tagen Zwangsernährung, weil Baby nicht mehr selbst fressen konnte, aber es durchaus versuchte, eine erhöhte Vitalität feststellen können. Erst als er sechs wurde, vier Jahre später, wurde er das erste mal wieder krank - Darmkrebs.
Den Tumor halte ich bei ihm für eine Alterserscheinung, nicht für eine verspätete Folge der Panacurgabe.
Er hatte sich übrigens gar nicht entgiftet ... dasPanacur hat ihm also offenbar geholfen, seinen eh von Geburt an maroden Darm in Ordnung zu bringen (er wurde zudem von mir als Baby künstlich zugefüttert, um ihn durchzubringen und wurde nur halb so groß, wie seine Geschwister und sein Vater. Er hatte also wirklich keinen guten Start.)

Huminsäure wirkt nicht nur entgiftend, sondern wirkt auch auf das Wachstum der Mikroorganismen ein - und kann durchaus das Gleichgewicht im Darm stören ... gerade aus dem Grunde, und weil ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, daß je weniger man tut, desto schneller die Tiere heilen, würde ich eben keine Huminsäure geben - es sei denn, die Vitalität, die ich vorher beobachten konnte, stellt sich nicht mehr ein und mein Bauchgefühl sagt, die Vitalität ist nicht mehr so da, wie vordem ... dann würde ich schon überlegen, ob Huminsäure nicht doch Mittel zur Wahl wäre - insbesondere aufgut der guten Erfahrungen von Steffi.
Nimmt das Tier die Huminsäure jedoch nach wenigen Tagen nicht freiwillig, würd ich die Behandlung abbrechen - sowohl Darm, als auch die meisten Nierenprobleme, als auch die meisten Leberprobleme, können meiner Erfahrung nach besser vom Tier selbst in Ordnung gebracht werden, es muß nur in echten Notfällen eingegriffen werden.

Ich selbst hab übrigens gar keine Erfahrungen mit Huminsäure selbst ... falls diese Info wichtig ist.
Ich hatte mich stets auf Kohle, Gehölz und Co verlassen - Dinge, die schnell von Meerschwein und Co erlernt werden können und wo ich mich nicht mit Dosierung und Co rumschlagen mußte, weil die Tiere es selbst nahmen.

Saubergschweinchen

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 7 am: 08. September 2016, 13:43 Uhr »
Zitat
Wahrscheinlich spürt sie jetzt momentan wirklich noch keine Symptome, sondern es geht ihr sogar besser, weil ich ja kein AB und kein Schmerzmittel mehr in sie reinpumpe, das vielleicht Bauchweh oder Appetitlosigkeit gemacht hat.
Unternehme ich jetzt nichts, hat sie aber in ein paar Wochen eventuell massive Probleme.
Richtig, wobei es ja nichtmal massive Probleme mit dem Darm sein müssen. Meist sind die Tiere dann einfach dauerhaft kränklich und brauchen immer häufiger AB-Behandlungen (ein Schnupfen hier eine Blasenentzündung da) und mit jeder Behandlung verschärft man die Situation weiter wenn man nicht gegensteuert.

Zitat
Vio hatte mir erzählt, daß sie Huminsäure lieber morgens gibt (und Pilze abends), damit die Tierchen nicht nachts geplagt werden, falls der Entgiftungsprozess mal heftiger ausfällt.

Interessanter Ansatz aber ich halte ihn für verkehrt herum. Vitalpilze entgiften ebenso und das systemisch, wenn es also zu Reaktionen kommt dann eher durch Vitalpilze. Huminsäuren wirken nur im Darm, sie binden dort Gifte und sorgen für ruhige Nächte. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung, denn was einen wach hält sind die Gifte im Blut...die kommen dort aber nicht hin wenn sie im Darm gebunden werden und gleichzeitig die Darmwände gepflegt werden damit sie wieder dicht sind.

Zitat
Ist es wichtig, die Huminsäure immer um die gleiche Uhrzeit zu geben oder ist es nicht schlimm, wenn es am Wochenende mal vier Stunden später klappt?
Nein, es ist ganz egal wann du es gibst. Ich habe es bei Lilly auf zweimal tgl. verteilt weil sie massive Probleme hatte aber einmal morgens reicht eigentlich aus. Auf die Uhr schauen musst du da nicht.

Von der Dosierung her würde ich sie die ersten zwei Wochen aug halbe empfohlene Dosis setzen, also 0,5g Pulver. Das ist aber deutlich mehr als eine Messerspitze. Danach dann auf die ca. 100mg - das könnte dann hinkommen mit der Messerspitze.
Eine Feinwaage brauchst du dafür nicht besorgen. Mit der Dosierung nach Wirkung ist es tatsächlich schwierig wenn das Tier keine manifesten Symptome zeigt. Geh einfach mal von einer 4-6 Wochen Kur aus. Beim Meerschweinchen ist es leider unmöglich eine Verbesserung zu messen bzw. über ein Labor zu bestätigen. Bei Hunden z.B. kann man im Darmfloracheck deutliche Bewegungen erkennen wenn eine Sobaminkur gemacht wird.
Das würde ich jetzt einfach mal so übertragen und ggf. in ein paar Monaten, auch ohne Anlass diese Kur wiederholen. Uns fehlen eben die Kontrollmöglichkeiten, und ein zuviel gibt es da nicht weil natürlich auch tgl. Umweltgifte und nicht zu vergessen Pflanzenschutzmittel auf den Tieren niedergehen.

Zitat
Soll ich es vielleicht mit Möhren- oder Apfelbrei mischen, damit es für sie geschmacklich angenehmer wird?

Würde ich nicht machen, es ist geschmacksneutral und wir wollen sie ja nicht veralbern. Sie soll ja die Möglichkeit haben zu lernen es selber zu nehmen. Und da muss sie es auch identfizieren können.
 ;)

ewe78

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 8 am: 08. September 2016, 13:53 Uhr »
Und wieder alles mehr als logisch! Vielen Dank, daß Du Dir die Zeit genommen hast, mir das so genau und verständlich zu erklären. Morgen früh geht's gleich los, mit der Dosierung komme ich dann auch gut klar und in ein paar Monaten machen wir das einfach sicherheitshalber nochmal, dann hoffentlich mit freiwilliger Kooperation ihrerseits ;)
 :winke:

Vio

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 9 am: 08. September 2016, 21:40 Uhr »
hab nur kurz überflogen und mag kurz was zu dem punkt sagen, weshalb ich huminsäure immer morgens gebe hier bei mir:
einmal natürlich weil ich abends schmerzmittel und herztabletten gebe, damit die tiere eine ruhige nacht haben (und weil ich abends mehr zeit hab, das zu verabreichen) und das soll ja durch huminsäure nicht gebunden werden.
und zweitens, weil ich selbst nachdem ich abends huminsäure genommen habe absolut nicht einschlafen kann und mein körper im totalen entgiftungsmodus auf hochtouren fährt. und das ist nicht witzig, wenn man morgens früh raus muss ;) 
ob man das so auf andere menschen oder auf die tiere übertragen kann weiß ich natürlich auch nicht, dass die vitalpilze entgiften und alles andere von steffis erklärung, macht ja auch sinn.

interessante überlegungen hier, danke dafür :-) muss ich nach meinem urlaub alles nochmal in ruhe lesen!
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

ewe78

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 10 am: 09. September 2016, 09:43 Uhr »
Ich werde die Huminsäure abends geben MÜSSEN, einfach weil ich dafür Hilfe brauche. Es war sooo ein Kampf, sie zwickt, wehrt sich und beißt nach der Spritze wie verrückt. So schlimm war es beim Antibiotikum nicht mal  :nein: Im Gegenzug dazu hat sie die Pilze förmlich reingezogen...
Selbst halten, verabreichen, Spritze nachziehen, das schaff ich mit zwei Händen da nicht : (

Saubergschweinchen

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 11 am: 09. September 2016, 10:54 Uhr »
einmal natürlich weil ich abends schmerzmittel und herztabletten gebe, damit die tiere eine ruhige nacht haben (und weil ich abends mehr zeit hab, das zu verabreichen) und das soll ja durch huminsäure nicht gebunden werden.
Also Herztabletten machen abends Sinn weil nachts die Herzschwächste Zeit ist aber Schmerzmittel sollte man immer morgends geben. Die Tiere sind aktiv und wach...da sollen sie schmerzfrei sein. Beim Schlafen ist das Nachlassen der Schmerzmittel nicht so schlimm. Außerdem würde ich das so steif garnicht sehen. Meerschweinchen haben einen ganz anderen Rhytmus und sind auch nachts öfter unterwegs.


und zweitens, weil ich selbst nachdem ich abends huminsäure genommen habe absolut nicht einschlafen kann und mein körper im totalen entgiftungsmodus auf hochtouren fährt. und das ist nicht witzig, wenn man morgens früh raus muss ;)
Da veralbert dich sicher ein Placebo-Effekt, es ist mehr als unlogisch weil Huminsäuren eben keine aktive Entgiftung im Sinne von ankurbeln der Entgiftungsorgane bewirken sondern einfach nur Gifte im Darm binden und so verhindern das sie überhaupt erst Organe belasten.
Einen "Entgiftungs-Modus" lösen sie ganz sicher nicht aus  ;)

@ ewe78: Wenn sie sich so sehr wehrt würde ich es ggf. nochmal überdenken und ihr vlt. erstmal eine Pausen gönnen bevor man es wieder versucht. Zwischen "nicht ganz freiwillig nehmen" und dem was du beschreibst liegen natürlich nochmal Welten.

@Murx: Ich wollte deine Antwort nicht übergehen, hatte nur noch keine Zeit darauf einzugehen.
Prinzipiell gebe ich dir Recht, ein Tier kann sich auch wieder gesund fressen aber die äußeren Umstände die dazu benötigt werden kann kaum jemand bieten. Unsere Tiere sind ja wie wir auch tgl. Umweltgiften ausgesetzt und das wird nicht weniger. Ich bin mittlerweile überzeugt das ein Darm der eine so heftige AB-Behandlung gesehen hat...zusammen mit Narkose und Umweltgiften...sich nicht wieder vollkommen erholen kann. In meinem aktuellen Kurs geht die Dozentin sogar soweit zu sagen das so ein Darm nie wieder in den Ursprungszustand zurückfindet.
Wie gesagt bei Hunden kann man es mit einem Darmfloracheck sichtbar machen und eben auch sehen wie eine Huminsäurekur das Ganze verändert.
In diesem Bereich prallen nun ganzheitliche Medizin und hartes wissenschaftliches Denken aufeinander. Für mich ist ziemlich klar das der Darmkrebs des Kaninchens das Produkt einer Ereigniskette war die mit dem schlechten Start begann. Man bekommt die Tiere sicher nach außen symptomfrei aber nach soviel Chemie halte ich Selbstheilung unter otto-normalen Haltungsbedingungen für Utopie.

ewe78

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Antwort: Darmgesundheit und Entgiftung nach Antibiotika-Gabe
« Antwort 12 am: 09. September 2016, 11:54 Uhr »
Werd ich tun und es erst in ein paar Tagen wieder probieren. Ich frag mich, warum es ausgerechnet die so gute und wichtige Huminsäure ist, die sie so sehr ablehnt, wie nichts anderes bisher :frage: