Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Erkrankungen von Magen & Darm => Thema gestartet von: Néné am 12. April 2016, 19:19 Uhr

Titel: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 12. April 2016, 19:19 Uhr
Hallo Ihr,

Ich hab ja Schweinchen aus schlimmsten Verhältnissen. Die werden Kokzidien und Würmer einfach nicht los. Früher Baycox, Panacur, Sulfonamide, Amproliumhydrochlorid... Zuletzt habe ich Kräuter und Pektin gegeben. Alles vergeblich...

Ich habe jetzt hier schon einiges gelesen. Ich bekomme es einfach nicht sortiert...

Meine kleinen Mädchen haben wieder flüssigen Durchfall und die TÄ hat Wurmeier gefunden. Vor drei Wochen war ich mit dem gleichen Durchfall beim Nottierarzt... Kokzidien... Was denn nun? Beides? Im Wechsel? Ich werde verrückt...

Habe die Schweinchen schon zwei mal komplett umgezogen. Alles weggeworfen. Ich bin müde und mag nicht mehr. Das sind die Momente, in denen ich das Ende der Schweinchenhaltung herbeisehne. Sorry, Schweinies, hört bitte weg. Ich liebe Euch, aber Eure Krankheiten machen mich verrrückt und wirklich arm... Und Eure Versorgung ist so anstrengend... 

Jetzt wieder 10 Schweinchen mit Panacur und drei Ställe klinisch rein bekommen. Parallel dazu Leukose bei Zorro und aus dem Ruder laufende Thrombocyten. Ich drehe mich nur im Kreis...

Hatte im Sommer Chlamydien bei den Schweinchen, parallel dazu meine Hündin mit Anaplasmose und dem Ausbruch ihrer Tumorerkrankung. Es hört einfach gar nicht auf...

Grad sehr gefrustet und verzweifelt
N.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: niki+ am 12. April 2016, 19:45 Uhr
Ich kann dir leider keinen Tipp geben aber sei einfach mal gedrückt  :fr: :fr:
Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen...manchmal ist es echt zum verzweifeln...
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 12. April 2016, 20:26 Uhr
Ohje,
also prinzipiell ist das Problem immer der Darm und nicht die Parasiten, gerade Kokzidien gehören einfach zum Meerschweinchen und man bekommt sie nie restlos raus. Das wäre vermutlich noch nichtmal gesund. Aber sind Darm und Immunsystem kaputt dann vermehren sich die Parasiten bishin zu einem schadhaften Befall.

Das Problem bei den gängigen Behandlungen ist das mit jeder chemischen Behandlung der Darm weiter zerstört wird. Setzt man die Chemie dann ab feiern die Parasiten wieder eine Party denn ganz raus bekommt man sie auch mit dem schärfsten Mittel nicht. Man steckt in einem Teufelskreis den man fast nicht mehr durchbrechen kann, denn sobald der Durchfall sich manifestiert dann muss man mit Chemie ran um das Tier nicht zu verlieren.

Wichtig wäre für euch nun die Kurve zu kriegen, Chemie weglassen, es den Parasiten ungemütlich machen und zeitgleich den Darm schonend sanieren. Erfahrungsgemäß erholen sich solche Tiere wenn es so lange ging aber nur sehr langsam und bleiben oft ein Leben lang darmsensibel.
So einen Fall hab ich auch hier.

Im Sommer 2013 hatte ich auch einen Kokizidienschub im Stall, es erwischte ein Jungtier und meinen alten, herzkranken Katstraten...beides keine Kandidaten für Baycox und Co.
Beide waren schlecht im Allgemeinbefinden, hatten Durchfall und fraßen nicht...ich hab sie nur mit Heilerde und Huminsäure versorgt und nach drei Tagen war der Spuk vorbei und seit dem auch nie wieder da.
Dafür braucht man aber Nerven und vor allem das Wissen um einschätzen zu können wie dramatisch der Zustand ist.

Bei Durchfall würde ich also immer mit Heilerde und Huminsäure arbeiten, gegen Würmer ist Kokosöl sehr wirksam und es ist auch zur Darmpflege sehr nützlich. Kokozidien kann man erfolgreich mit Propolis bekämpfen aber auch das Aushungern über die Gabe recht großer Heilerdemengen (wenn die Tiere nicht mehr fressen) funktioniert.
Ist der Kot wieder stabil und die Tiere besser drauf dann kann man den Darm wieder aufbauen, das funktioniert meiner Erfahrung nach am besten mit einer min. 6 wöchigen Kur mit Huminsäure.

Das wichtigste ist meiner Meinung nach aber sich vor allem am Verhalten der Tiere und nicht an Laborbefunden zu orientieren. Im Kot deiner Tiere wird sich lange noch was nachweisen lassen...behandlungswürdig ist aber nur ein Befall der auch Symptome verursacht.

Dazu eine gute, wildkräuterreiche Wiesenfütterung, aromatische Saaten und Nadellaub...alles sehr wertvolles Futter und wichtig für die Darmgesundheit.

Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Vio am 12. April 2016, 22:27 Uhr
oje, das ist ja schwierig...
steffi hat schon eigentlich alle wichtigen punkte angesprochen :-)
ggf. könnte man auch noch mit vitalpilzen und methylsulfonylmethan (MSM) arbeiten, aber erst mal würde ich steffis tipps befolgen, gerade die huminsäure ist klasse. zur immunsystemstärkung ist auch schwarzkümmel sehr gut, auch für den darm :-)

die würmer und kozidien-threads hast du vermutlich schon alle durchgestöbert oder soll ich dir ein paar verlinken? findet man sonst aber auch viel über die suchfunktion, hast du denke ich schon gefunden :-)

ich drücke deinen mädels die daumen, nicht verzagen  :fr:
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 12. April 2016, 22:57 Uhr
Es gibt noch eine wichtige Sache:
Vermeide möglichst viel Streß - heißt also, zwar Kot, soweit es praktikabel ist, täglich entfernen, aber bitte KEINE klinische Reinigung des Stalles, keine Desinfektion und keinen Meerschweinchenumzug!
Das sind enorme Stressoren, die nicht nur dich fertig machen, sondern die Gesamtsituation extrem verschlimmern.

Noch schlimmer wird es, wenn dann auch noch angefangen wird, mit der Dampfente durchzugehen ... die Wurmeier der meisten Darmwürmer sind sehr hitzetolerant, die bekommt man so nicht weg - aber man gibt den Reiz, daß die Larven schlüpfen ... die verstecken sich solange, bis sie es schaffen, mit dem Futter der Meerschweinchen mitgefressen zu werden - und schon hat man eine wunderbare dampfentenausgelöste schnelle Neuinfektion bei den Schweinchen.
Günstiger wäre hier ordentlich lüften, ruhig die Temperatur ein paar Grad niedriger werden zu lassen (also ohne, daß die Schweinzerls mitten im Zug stehen), so wird der Schlupf verlangsamt, die Meerschweinchen haben Zeit, sich zu sanieren und wenn die Darmwurmlarven dann doch schlüpfen, stoßen sie auf ein gestärktes Meerschweinchenimmunsystem - den Kampf verlieren sie dann mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Das Kokzidien-Wurm-Problem ist zwar mit Mehrarbeit verbunden - allerdings sollte sich die Mehrarbeit wirklich nur darauf beschränken, daß eben täglich so viel Kot weggefegt und entfernt wird, wie noch praktikabel (heißt also, auf der Weide braucht man nicht jedes Köttelchen mit der Lupe suchen und mit der Pinzette zwischen den Grashalmen rausrupfen und in der Wohnung braucht man nicht alles, was Holz heißt, in seine Einzelbestandteile zerlegen, um auf Kötteljagd zu gehen - Fegen mit nem Handfeger und eventuell nachwischen, wo Kot verschmiert ist, reicht absolut aus!)
Was auch (neben einer abwechslungsreichen Wiesenernährung) hilfreich ist - überbrüh Heu mit heißem Wasser und laß es ein bis zwei Tage stehen, danach den Meerschweinchen anbieten. Was sich darin vermehrt, sind diverse Mikroorganismen, die in Dauerstadien mit dem Heu mittransportiert werden. Sie sind für die Meerschweinchen nicht gefährlich - aber sie reizen das Immunsystem, so daß dieses anfängt, wieder richtig zu arbeiten - und dem Darm hilft, sich wieder in Ordnung zu bringen.
Diese Mikroorganismen haben sogar einen sehr modernen Namen inzwischen: EM (= effektive Mikroorganismen).
Wichtig beim Heuaufguß, er muß nach spätestens vier Tagen entsorgt werden, weil dann diverse Amöben schlüpfen und sich vermehren, die will man in den Mengen aber seinen Schweinzerls nicht antun.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Vio am 12. April 2016, 23:59 Uhr
richtig, murx, danke für den hinweis zum heuaufguß! vom heuaufguß hab ich schon mehrfach viel positives gelesen (meist eben von dir, murx :D ), aber bisher noch nie angewendet. ich muss dran denken, mal einen thread dazu zu starten... finde das sehr interessant :-)
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 13. April 2016, 03:44 Uhr
Ich danke Euch allen sehr für Eure Beiträge!

Fast alles was Ihr empfehlt, habe ich sogar vorrätig. Bräuchte aber bitte Empfehlungen zur Handhabung und Dosierung. Schreibe alles zusammen:

MSM : bitte eine Dosis (habe das Pulver für Pferde)

Kokosöl : Dosis? Wie verabreichen?

Heilerde? Habe diverse anzubieten. Würde die ganz feine aus den Kapseln nehmen? Wie viel pro Wutz? Wie ins Schwein kriegen?

Huminsäure kenne ich nicht bisher. Habe Moortränke für die Hunde. Ist das vergleichbar? Sonst bitte den Produktnamen, damit ich es ganz schnell  bestellen kann.

EM: vergleichbar milchsauer vergorenen Kräutern? Habe für die Hunde "Darmrein" von CDVet. Ist das vergleichbar?

Heilpilze : welche? Die Konzentrate von Havlik? Ich hatte die jahrelang besonders für einen alten Hund, der hammermäßig darauf ansprach, aber meine Vorräte sind verbraucht. Könnte mir mir jemand für den Neu-Anfang von den empfohlenen jeweils ein paar Kapseln zum Ausprobieren verkaufen? Ich kann momentan unmöglich mehrere der Dosen bestellen. (Ich habe eine vierstellige Tierklinikrechnung von meiner verstorbenen Hündin offen... Und trage für die Schweinchen momentan wieder jede Woche um die 100€ in diverse TA Praxen... Hier ist Land unter.... ). Ich würde mich wirklich freuen, wenn mir jemand etwas von seinen Heilpilzen abgeben würde. Nicht geschenkt! Aber dann hätte ich die Möglichkeit, mit mehreren zu experimentieren... Falls jemand über das Angebot verfügt... Adresse und Bankdatenaustausch per PN?

Thema Wiesenfütterung:
1. so verrückt es klingt: habe das Gefühl, mir die Würmer damit wieder ins Haus geholt zu haben, obwohl meine TÄ vehement widerspricht... Bevor ich angefüttert habe, war die Durchfallfront friedlich... Ist das denkbar? Da ich selber mittlerweile hochallergisch reagiere, bin ich gerade versucht, die Wiesenfütterung dieses Jahr auf ein Minimum zu beschränken. Habe meinen Schweinchen damit gerade auch noch Auwaldzecken geholt. Irgendwann ist auch meine Toleranz am Ende...   Woher kommen die Würmer?!?

2. ich finde hier noch überhaupt keine Wildkräuter. Mal ein Hälmchen Schafgarbe, mal Miniblättchen Löwenzahn. Das Einzige was wirklich schon gut wächst ist Giersch (den das Schweinchen, dem wir gerade zwei Harnröhrensteinchen rausgepopelt haben, niemals nicht nicht bekommen darf...), etwas Vogelmiere. Zur Fütterung reicht das überhaupt nicht aus. Ich habe 10 Schweinchen...
Wieder auf den Löwenzahn, Bittersalate und Kräuter vom türkischen Gemüseladen zurückgreifen?

Zur Frage der Verabreichung der Medikamente: ich habe wegen des Durchfalles einen groben Brei aus getrockneten Heilkräutern für Krankschweins konstruiert, den fast alle vom Löffel nehmen. Er ist so grob, dass er gekaut werden muss. Entzündungshemmende und ätherisch wirksame Kräuter gegen den Durchfall, (u.a. Oregano), Heidelbeerblätter, ein paar Saatenkerne, Pektin. Angerührt mit einem jeweils geeigneten Heiltee.   Kann ich die Heilerde, die Pilze, das Kokosöl, die Huminsäure dort mit hineingeben? Muss ich PEKTIN dann WEGLASSEN??? Weil es so eindickt? Und wahrscheinlich irgendwie die Aufnahme hemmt? Kann ich zum Andicken dann Johannisbrotkernmehl nehmen?

Noch eine dringende Frage: ich habe bei Durchfall die Wirkung von Eichenblättern zu schätzen gelernt. Es gibt hier noch keine, mein Sammelvorrat ist aufgebraucht. Kann in der Apotheke keine kaufen. Hier ist seit Jahren das Problem mit Eichenprozessionsspinnern massiv. Ich muss sehr weit fahren, um dann später im Jahr unbefallene Bäume zu finden. Weiss jemand von Euch, wo man getrocknete Eichenblätter kaufen kann? Kann ich alternativ Walnussblätter nehmen? Von denen habe ich erstmals gesammelt letztes Jahr, weil sie ja auch Gerbsäure enthalten. Oder ist, im vorliegenden Fall, die Wirkung der Gerbsäure gar nicht erwünscht? 

Sorry für die vielen Fragen...

Thema Misten, Köttel, etc.
Dampfente kommt hier nie zum Einsatz, war mir schon immer suspekt, alles einzusauen, feucht zu machen. Eher nehme ich mal den Fön, um nach dem Auswaschen wirklich alles trocken zu bekommen. Kokzidien sollen dadurch wohl abgetötet werden...  Die Decken wasche ich ohnehin bei 95 Grad. Die Holzställe sind mit abwaschbarer Folie ausgekleidet...
Da ich Aubiose verwende, ist das mit dem Absammeln kaum möglich. Zu grob... Habe letztes Jahr jeden Tag gemistet, wegen der Probleme. Das kostet die Hölle! Auch zeitmäßig... Habe jetzt immer grosszügig täglich übergestreut und dann, nach Tagen, alles rausgenommen, neu gemacht. Habe ich dadurch vielleicht den Nährboden für die Schädlinge geschaffen? Die haben es, unter der trockenen Oberfläche, ja schön feucht und warm... (Schon immer meine Kritik an der Haltung mit Mattenbildung)...  Seit ich es so mache, gibt es wieder Durchfall. Zusammenhang???

Leider funktioniert die Haltung auf Decken hier nur bedingt und in dem großen Stall mit Etage. (4m lang). Die Etage und ein Teil des Stalles ist mit Fleece (darunter Wickelunterlagen) ausgelegt. Die zwei anderen Gruppen wohnen beengter. Da funktioniert das überhaupt nicht. Ich müsste zweimal täglich Decken wechseln, weil sie sonst nass sitzen... Aubiose ist bei Durchfall aber wirklich schwierig zu handhaben... Was mach ich nur? Ich bin selber hochallergisch gegen alle andere Einstreu und eines meiner Mutterschweinchen auch ... Tipps???

Entschuldigt das Bombardement an Fragen... Wer bisher gelesen hat, bekommt den NénéNervOrden am goldenen Band verliehen   :danke:

Vio, danke für das Link-Angebot. Habe aber schon sehr viel gelesen. Finde glaub ich alles, sonst frag ich nochmal... Hatte nur, in meiner gestrigen Panik, den Überblick verloren, deshalb ist es soooo toll, dass Ihr hier nochmal alles zusammentragt.

Zum Schluss noch eine Frage zur Saatenmischung: bitte schreibt mir doch der Einfachheit halber, wie Ihr die zusammensetzt. Ich habe vieles hier, nehme sie selber. Manches für die Hunde...Ad libitum anbieten? Ich glaube, dann platzen meine Milenka-Schweinchen, die fressen ALLES, was reingelegt wird...

Vielen vielen Dank an Euch und liebe, nächtliche Grüße!!!
N.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 13. April 2016, 09:49 Uhr
Zitat
Kokosöl : Dosis? Wie verabreichen?
ca. 1ml pro kg KGW direkt ins Maul über 3-5 Tage

Zitat
Heilerde? Habe diverse anzubieten. Würde die ganz feine aus den Kapseln nehmen? Wie viel pro Wutz? Wie ins Schwein kriegen?
Kommt auf den Zustand der Verdauung an. Bei richtig Durchfall soviel und so oft wie geht, über den Tag min. 4 Gaben bis der Kot fester ist. Dann reicht eine Kapsel sicher aus. Ich habe die Erde lose und gebe 1/2-1 Messlöffel je nach Zustand.
Die löst es spitzengängig in Wasser und dann gibst du es ein.
Zur freien Verfügung solltest du ihnen Heilerdebrocken gießen an denen sie selber knabbern können. Wenn sie einmal gelernt haben das es ihnen gut tut mampfen sie es auch freiwillig.

Zitat
Huminsäure kenne ich nicht bisher. Habe Moortränke für die Hunde. Ist das vergleichbar? Sonst bitte den Produktnamen, damit ich es ganz schnell  bestellen kann.
Moortränke enthalten zwar auch Huminsäuren aber je nach Produkt auch nicht unerhebliche Schadstoffmengen, Schwermetalle usw.
Solche Produkte sind in der Regel nicht sinnvoll. Will man Huminsäuren geben die nachweislich einen therapeutischen Effekt haben und regelmäßigen Kontrollen unterliegen dann empfehle ich das Pharmawerk Weinböhla.
Das Humanpräparat heisst Activomin (Kapseln) und das Veterinärprodukt Sobamin (Pulver).
Dosierung: lt. Hersteller - 800mg / kg KGW....das ist aber extrem viel, ich mache beste Erfahrungen mit ca. 100mg pro kg/KGW
Im Akutfall kannst du es aber lt. Hersteller dosieren.

Vitalpilze würde ich nach dem aktuten Schub verwenden, ich denke da an den ABM zur Darmsanierung und Immunstärkung. Entgiftung ist natürlich auch wichtig aber das würde ich echt erst anfangen wenn die Tiere erstmal Symptomfrei sind.

Zur Wiesenfütterung:
Ohne artgemäße Nahrung also Gräser und Kräuter(!) werden deine Tiere nicht gesunden. Der Darm ist alles und der kann nur richtig funktionieren wenn er auch mit angemessenem Futter versorgt wird. Darmerkrankungen stehen und fallen mit dem Nahrungsangebot....eine Heu-Gemüsefütterung vorzuziehen kann ich zwar in deinem Fall wegen der Allergie verstehen aber dann habe ich auch wenig Hoffnung das man nachhaltig deine Probleme lösen kann. Gegen Zecken helfen auch Kokosöl und Schwarzkümmelöl  ;)
Wurmeier kann man sich natürlich mit dem Futter einschleppen aber nicht nur mit Wiese sondern sogar noch häufiger mit Gemüse, denn das wird mit Gülle aus Mastbetrieben gedüngt und diese Tiere stehen aufgrund der Haltungsbedingungen vor Parasiten.
Fakt ist auch das Meerschweinchen eigentlich nicht sonderlich anfällig auf pathologische Wurmerkrankungen sind. Probleme gibt es nur bei grundlegend falscher Fütterung und einem dadurch geschwächten Darm und Immunsystem.
Ein Darm der einmal AB/Antiparasitika gesehen hat braucht Monate bis er sich wieder erholt, bei mehreren Behandlungen sogar Jahre. Du schreibst das du Tiere aus schlechter Haltung hast...die sind natürlich auch geschwächt und müssen erst gesunden.
Auf diesem Weg kannst du sie unterstützen indem du artgemäßes Futter anbietest und es den Parasiten ungemütlich machst (Heilerde/Huminsäure)...und dann braucht es einfach Zeit.

Zitat
Das Einzige was wirklich schon gut wächst ist Giersch (den das Schweinchen, dem wir gerade zwei Harnröhrensteinchen rausgepopelt haben, niemals nicht nicht bekommen darf...)
Das ist absoluter Unsinn. Frische Wildkräuter und Wiesenfutter sind vollkommen unproblematisch bei Harnsteinproblemen. Harnsteine entstehen in erster Linie durch eine zu trockene und zu calciumarme Fütterung, denn dann wird Calcium aus den Knochen mobilisiert was nicht verstoffwechselt werden kann und über die Blase ausgeschieden wird.
Ich habe das auch alles so gelernt und umgesetzt und hatte ständig Blasenschweine, seit sie wirklich Calcium- und Oxalsäurereich gefüttert werden (Den ganzen Winter war Spinat und Mangold die Grundlage) habe ich keine Patienten mehr!
Es ist ein grundlegendes Missverständnis mit den Kräutern und den Blasensteinen...kratz zu sammen was du an frischem Futter finden kannst und rein damit. Immer mehr als sie fressen können und dann gibts auch keine Probleme mit der Verdauung oder der Blase.
Ich denke schon das es einen Zusammenhang zwischen dem Durchfall und der Wiese geben kann, wenn du zu wenig fütterst dann schlingen sie, es kommt zu Fehlgärungen, zu Durchfall und in dem gereizten Darm feiern die Parasiten dann eine Party.
Ad Libitum ist das Zauberwort und wenn du noch nicht genug findest dann füllst du den Rest mit den Sachen aus dem Türkenladen auf.

Zu deinem Brei - Ich würde das alles seperat anbieten damit die Tiere sich nehmen können was sie brauchen. Breichen egal mit was für tollen Inhaltsstoffen sind nicht das Mittel der Wahl. Oregano ist sehr wirksam gegen Kokzidien aber nur wenn er frisch verfüttert wird.
Getrocknete Kräuter sind wertlos und vor allem sehr problematisch für Blasenschweine, selbst wenn man sie einweicht haben die Mineralien eine kristalline Form denn sie wurden getrocknet. Die Bioverfügbarkeit ist also sehr viel geringer als bei frischen Kräutern und so muss das alles über die Blase ausgeschieden werden.

Heilerde, Apfelpektin und wahrscheinlich auch Huminsäuren binden nicht nur ungewollte Gifte sondern auch wirksame Bestandteile von Medis und Nährstoffe an sich. Sie befördern diese ungenutzt aus dem Körper...ein Vermischen dieser Dinge mit medizinischen Breichen ist nicht ratsam da kontraproduktiv.
Sie sollten immer pur gegeben werden und mit Abstand zu Gaben von Vitalpilzen und Kokosöl.

Was ist das Problem an Insektenbefallenen Eichenblättern? Die kannst du trotzdem füttern.
Wo man solches Laub bekommt weis ich gerade nicht aber Nadellaub müsste seinen Dienst hier auch erstmal tun. Fichte und Kiefer gehen hier am besten.

Wenn du die Köttel mit dem aktuellen Streu nicht absammeln kannst dann würde ich vlt. temporär auf Fleece umstellen oder so wenig einstreuen das du es schneller tauschen kannst. Mattenbildung ist prinzpiell unproblematisch (habe ich auch) aber bei hochgradigem Parasitenbefall sollte alles trocken sein und die Köttel leicht zu entfernen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 16. April 2016, 10:23 Uhr

Zur freien Verfügung solltest du ihnen Heilerdebrocken gießen an denen sie selber knabbern können. Wenn sie einmal gelernt haben das es ihnen gut tut mampfen sie es auch freiwillig.

...und wie genau machst du das?, zu einem dicken Brei anrühren und trocknen lassen?

Meine Esmeralda hat auch immer mal wieder weicheren Kot.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 16. April 2016, 11:00 Uhr
Ja genau, gerade so viel Wasser das es eine Masse ist die man formen oder gießen kann.
Ich gieße die dann in Eiswürfelformen und lasse sie trocknen, meist reißt sie ein bisschen ein aber es geht ja nur darum das die Ferkel wo abbeißen können und nicht im Pulver wühlen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 16. April 2016, 11:51 Uhr
Danke, ja, die Eiswürfelform steht schon da, da werde ich mal paar machen, je älter Esmeralda wird um so empfindlicher wird ihr Darm.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 25. April 2016, 09:52 Uhr
Hallo Ihr, sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe. Zuerst bekam ich für Zorro die Diagnose "Leukose", das lief parallel. Ich habe dann selber auch noch eine blöde Diagnose bekommen, alles nebeneinander... Musste mich dort kümmern...

Steffi, danke für die ausführliche Antwort. Es sind einige Tipps dabei die ich sofort umgesetzt habe (Huminsäuren, Heilerde) und Anderes, dem ich widerspreche. Der Reihe nach...

Zunächst wohnen die Schweinchen jetzt mal wieder auf Wickelunterlagen (von DM) mit Fleecedecken drauf. Leider sehr aufwendig, weil ich einmal am Tag alles tauschen muss. Sonst sitzen die Tiere zu feucht... An den Lieblingsstellen lege ich noch Vlies-Windeln drunter, die kann man sogar trocknen und mehrmals verwenden...

Zu der Blasensache:
Meine Schweinchen werden über den Winter u.a. auch mit Spinat und viel Mangold gefüttert. Absolutes Lieblingsfutter, der große Löwenzahn dito, und dennoch habe ich dieses eine Blasenschweinchen, bei dem natürlich jeweils zu Notdienstzeiten, erst Unmengen an Gries und dann Steinchen in der Harnröhre saßen. Und eine fette Entzündung auslösten... Ja, auch meine Tierärztin sagt, dass natürliche Kräuter unter normalen Bedingungen kein Problem darstellen, da das Calcium nicht gebunden ist und wieder ausgepinkelt wird. Die entzündete Blasenschleimhaut, an der sich auch Blutkoagel gebildet hatten (ich habe zwei mal schallen lassen müssen), wirkt aber wie ein Sieb und filterte das Calcium. Es lag wie Sand im Blasengrund. Und ich füttere keine Trockenkräuter. Kein luzernehaltiges Trockenfutter... Wenn dieses Schweinchen nur einen einzigen Ast Petersilie erwischt, sitzt sie einige Stunden später weinend beim Pinkeln. Ist so. Hatte schon mal so ein Schweinchen. Bei dem hab ich es mit Cranberry in den Griff bekommen. Bei diesem noch gar nicht.  Wir werden sie, wenn die Wurmsache  herum ist, mit Magnesiumaspartat behandeln. Ist eine neue Möglichkeit, wenn der Verdacht auf eine grundsätzliche Stoffwechselstörung besteht...

Die Tierärztin zu der ich gehe ist übrigens nicht irgendeine, sondern eine Spezialistin... Meine Schweinchen und ich verdanken ihr sehr sehr viel...

Steffi, zu Deiner Frage nach "insektenbefallenen Eichenblättern": es geht nicht um ein paar Insekten (die machen mir auch nichts aus), sondern den Eichenprozessionsspinner, dessen Haare noch nach Jahren hochgiftig sind, schwere Nekrosen, auslösen können und allergene Schübe bis zum anaphylaktischem Schock. Sie sind kein "Kavaliersdelikt der Natur", sondern entsetzliche Schädlinge. Sie zerstören ganze Eichenwälder und machen Mensch und Tier schwer krank. Ich weiß, wovon ich rede. Seit ich einmal Haare abbekommen haben, reagiere ich jedes mal stärker. Es landen ganze Familien im Krankenhaus, wenn sie beim Picknick unter Bäumen die Vorjahresnester des Spinners abbekommen. Es reichen einige alte Haare der Raupen aus. Tiere, wie spazierengehende Hunde, oder Rinder auf den Weiden, erwischen die heruntergefallenen Nester oder verwehte Haare der Raupen, nehmen diese Haare beim Fressen oder auch beim Putzen auf und so kann es zu Zungennekrosen und Magenschleimhautentzündungen kommen.
Die Blätter der befallenen Bäume sind nicht fütterbar und in Berlin/Brandenburg war  in den vergangenen Jahren quasi jeder Baum befallen. Es gibt hier, gerade in den wunderschönen alten Landschaftsgärten der Schlösser von Potsdam, uralten Eichenbestand, der hochgefährdet ist. Ich wohne sehr nah von dort... Und muss sehr darauf achten, wo ich pflücke und sammle.
Habt Ihr, in anderen Teilen der Republik, das Problem nicht? Hier stehen mittlerweile überall Warnschilder etc...

Ansonsten zur Wurmsache: ich hatte direkt nach dem TA-Besuch, bevor hier die Antworten eintrudelten, schon mit Panacur begonnen. Wollte dann, trotz Kritik hier, nicht wieder abbrechen. Das macht auch keinen Sinn... Der entsetzliche Durchfall bei den beiden Jungtieren aus der Notstation hat sich sehr schnell verbessert, aber einige vorher unauffällige Tiere die ich mitbehandeln sollte, haben jetzt weiche Köttel. Habe in der Behandlungspause jetzt alle Vorschläge von Euch umgesetzt, aber die weichen Köttel bleiben. Keine Durchfälle, wenigstens, hurra!!!

Ich habe nach wie vor die Wiesenfütterung auch mit im Verdacht für die weichen Köttel... Wenn ich weniger Wiese gebe, wird der Kot fester...

Soweit erst einmal von mir und nochmal sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Jetzt bleibe ich aber dran.

Liebe Grüsse aus Berlin
Néné und die Chaosschweinchen
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 25. April 2016, 10:07 Uhr

Habt Ihr, in anderen Teilen der Republik, das Problem nicht? Hier stehen mittlerweile überall Warnschilder etc...

Das Problem hat sich mittlerweile bundesweit ausgebreitet, nur gibts halt nich überall reine Eichenwälder.

Wir haben hier eine uralte 500-jährige Eiche , wir sind da früher oft gewesen, leider ist sie nun auch befallen und es geht keine mehr dahin, das Gelände um die eiche ist gesperrt.

Zu den weichen Kötteln, wie riechen die, normal oder stinken die?
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 25. April 2016, 10:16 Uhr
Ah, nee, da hab ich nicht geschalten...klar kenn ich das Viech nur irgendwie hatte mein Kopf da was durcheinander gebracht und ich dachte an die Kastanienminiermotte.
Tatsächlich ist das Problem für mich nicht so präsent weil wir hier noch keine Fälle haben.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 25. April 2016, 16:13 Uhr


Zu den weichen Kötteln, wie riechen die, normal oder stinken die?

Die sind weich, zipfelig, dunkel, zu feucht, und riechen ein bisserl scharf. Nicht schlimm. Hatte ich ja auch schon. Riechen einfach zu streng... Falls Du was damit anfangen kannst :frag:



Tatsächlich ist das Problem für mich nicht so präsent weil wir hier noch keine Fälle haben.

Glück gehabt... Kannst ja, auf Vorrat schon mal Blätter sammeln... Die wirken, ausser gegen Durchfall, auch hervorragend gegen Halsentzündungen bei Schweinchen...

Lg. N
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 25. April 2016, 16:18 Uhr
Ja, danke, ich hatte noch Kokzidien in Verdacht, aber da riecht der Kot nich nur übel, er stinkt ganz fürchterlich, jedenfalls war das bei meinen so, man mußte nich mal die Nase dran halten, das ganz Zimmer roch danach.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 25. April 2016, 16:39 Uhr
Naja, ich habe ja scheinbar unausrottbare Kokzidien im Bestand. Habe mich damit abgefunden, sie nicht loszuwerden. Egal, was man mir gesagt hat, (und am Anfang hab ich brav alles gemacht...), egal, wie die Schweinchen gehalten wurden, egal, ob sie nach der Behandlung in einen neuen Stall umzogen: ich werde Kokzidien nicht los. Und wie Steffi schrieb: es ist vielleicht gar nicht möglich, sondern eher die Frage, wie stabil man die Tiere bekommt. Ich habe u.a. deshalb keine Grossgruppe aus meinen Tieren gemacht, obwohl es, von der Verteilung seit letztem Sommer erstmalig möglich gewesen wäre. Aber ich hatte das Gefühl, die VG würde so viel Stress machen, dass irgendwer sofort wieder mit Durchfall anfängt. 
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 25. April 2016, 18:41 Uhr
Bei Esmeralda hab ich das Gefühl auch, ich hatte erst vermutet, das sie nich mehr alles Futter verträgt oder nich mehr so viel Frifu, hab deshalb ja die Heilerde gegeben, erfolglos, aber jetzt kommen wieder ab und an mal diese stinkigen Köttel, nur bei Esmeralda, sie war damals auch diejenige, die die Kokzidien hatte.

Na, zumindest hab ich ihr jetzt seit Freitag Oregano gegeben, ich glaub, das hat auch Steffi geschrieben. Erst hat sie sich drauf gestürzt, dann wollte sie keinen mehr, aber nun nimmt sie wenigstens morgens und abends welchen, keine Ahnung ob es genügend Oregano ist, aber die stinkigen Köttel haben sich reduziert.

Kokzidien gehören ja auch zur Darmflora, die dann eben bei kranken Tieren außer Kontrolle geraten. Zumindest haben sich Ronja und Willi weder damals noch jetzt angesteckt, obwohl Willi ja auch nich der gesündeste ist.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 27. April 2016, 18:43 Uhr
Mal ein kleines Update, wenn Esmeralda Oregano futtert, sind die stinkigen Köttel weg, leider mag sie den nich so, an manchen Tagen futtert sie keinen. Wie krieg ich den Oregano täglich ins Schwein rein?
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 27. April 2016, 18:52 Uhr
Garnicht.
Die weis selber was am besten ist und wieviel sie fressen muss...lass den Topf drin stehen und sie kriegt das in den Griff.
Ich hatte damals auch erst Ruhe mit den Kokis als ich alles ad lib angeboten habe...die Tiere mochten Oregano auch nur Phasenweise gewirkt hat es trotzdem. Die wissen schon was sie tun  ;)
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 27. April 2016, 19:16 Uhr
Danke, naja, da werden die anderen beiden ihr alles wegfressen  :g: Willi und Ronja sind halt ganz wild auf den Oregano ;-) deshalb ham ich mehrmals täglich welchen abgeschnitten und ihr seperat angeboten

Da muß ich morgen wohl noch 10 Töpfe holen :frage:
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 27. April 2016, 19:33 Uhr
Hihi...ja kenn ich, ich hatte ja "nur" zwei Tiere mit Symtomen in einer Herde von 13 Tieren...ich hab unglaublich viele Töpfe geschleppt...hab die dann aber nicht verworfen sondern wieder aufgepäppelt.
Hatte sicher um die 30 Töpfe die ich rotierend anbot.
War auf jeden Fall die Therapie sehr viel teurer als gleich alle mit Baycox abzuschießen...aber ob ich dann so nachhaltig Ruhe hätte... :frage:
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 27. April 2016, 20:01 Uhr
Na, da bin ich ja froh, das ich nur 3 habe :g: ich mag ja Oregano selbst sehr gerne und hab eine großen Kübel draußen stehen, nur leider is der noch ganz klein, der steht ja immer draußen, aber bei dem Wetter wollen die Kräuter noch nich so wie ich.

Die Kur mit Baycox hatten wir ja auch vor 2 Jahren schon gemacht, aber scheinbar ist sind die  bei Esmeralda doch nich dauerhaft weg.

Ich lasse die Kräuter auch wieder nachwachsen und hab ich irgendwann zu viele, trockne ich die für uns.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 27. April 2016, 21:04 Uhr
Logisch gehen die Kokzidien mit Baycox nicht dauerhaft weg ... Kokzidien fühlen sich in geschwächten Meerschweinchen wohl.

Tja - Baycox schwächt nicht nur die Kokzidien, sondern auch das Meerschweinchen - nur erholen sich Kokzidien innerhalb weniger Wochen, das Meerschweinchen braucht dazu zwei Jahre ... und irgendwann sind die Kokzidien so erholt, daß sie sich im immer noch geschwächten Meerschweinchen noch schneller vermehren, wie zuvor ...

Einfaches Prinzip - und hier fängt dann oft die Dauerbehandlung mit Baycox und Co an ... und ein ewiger Kreislauf chronisch kranker Meerschweinchen.

Da dann auch noch von den Tierärzten empfohlen wird, alle Meerschweinchen mitzubehandeln, egal ob mit oder ohne Symptome, werden die übrigen Meerschweinchen auch noch geschwächt - mit dem Ergebnis, daß deren Kokzidien sich nun auch nach einigen wenigen Wochen schlagartig vermehren können ... und nicht nur das, es entwickeln sich zunehmend nun auch noch Baycox-resistente Kokzidienstämme, heißt also, nur noch die Meerschweinchen werden geschwächt, die Kokzidien-Mutanten dagegen läßt das kalt ...

Baycox führt bei Dauerbehandlung bei einem Teil der Meerschweinchen zu Leberversagen ... kann halt passieren ...  :braue:
Aber ansonsten ist Baycox seeehr verträglich!
Sagt der Tierarzt ... also muß es ja stimmen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 27. April 2016, 21:21 Uhr
Ich weiß nich, wieso es dazu kam, da Esmeralda zu diesem Zeitpunkt eigentlich nich krank war, is aber auch egal, sie hat sie halt nun mal, mehr als es normal ist und da ich noch nie Kokzidien bei den Schweinchen hatte und man oft über schwere Verläufe bis hin zum Tot liest, hab ich sie auch alle behandelt, obwohl die anderen beiden noch nie irgendwelche Anzeichen hatten.

Ich hatte sie auch damals die ganze Zeit der Behandlung über auf Decken im Dauerauslauf und hab dann auch noch meinen EB täglich mit den Dampfreiniger behandelt. Ich hab deine Beiträge dazu gelesen, aber das war noch zuvor.

Es is ja nich so, das es Esmeralda irgendwann schlecht ging, das sie eventuell krank war, außer das sie vor nen kastriert wurde, aber da war danach lange nichts, da fing erst vor einiger Zeit wieder an und sie macht keinen kranken Eindruck, allerdings sie is 6, ältere Schweinchen sollen ja mitunter anfälliger sein.

Da ich eh täglich die Pippiecken neu mache, lese ich eh die meisten Köttel und die Bratsche ab, aber es sind "nur" weiche Köttel, immer noch schön geformt, kleben halt zusammen und riechen sehr streng.

Ich hoffe, das wir jetzt auf nen besseren Weg sind ;-)
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 27. April 2016, 22:38 Uhr
Gut ... mit dem Alter kommen die Alterswehwehchen - ist einfach so.
Und sechs Jahre ist ja auch ein schönes Alter für ein Meerschweinchen.

Es ist also durchaus möglich, daß der Darm es nicht mehr so macht - Abnutzungserscheinungen, die nicht mehr repariert werden. Kokzidien mögen grundsätzlich einen angeschlagenen Darm, weil, der Darm steuert das Immunsystem, wenn der nicht mehr richtig funktioniert, werden die Kokzidien nicht mehr so gut vom Immunsystem in Schach gehalten.
Gerade die Winterkost fördert leider das Ganze noch, im Sommer, wo die Schweinchen Wiese satt bekommen, finden das die Kokzidien nicht so kuschelig, weil der Wiesennahrungsbrei, der da im Blinddarm und Dickdarm ankommt, für sie äußerst schwer verdaulich ist. Wiesenkräuter tun da ein Übriges, ihnen mit ihren Fraßschutzstoffen das Leben schwer zu machen.

Im Winter ist das dann anders ... wer kann schon im Winter frisches Gras satt bieten?
Im Gemüse sind zu wenig Fraßschutzstoffe drin, dazu kommt die zwangsweise Aufteilung in nährstoffarme Heu, was zudem gar nicht so fein zermahlen wird, wie frisches Gras und nährstoffreiches Gemüse. Gerade Wurzeln (Möhren, Pastinaken, Petersilienwurz etc) bieten ungewöhnlich viel Stärke, welche die Eimeria fördern. In einem alten Darm kann das durchaus so schlimm werden, daß sich die Kokzidien zu stark vermehren und die eh schon altersschwache Darmschleimhaut noch weiter perforieren und so zu Dauermatsche führen.
Da beim alten Tier die Organe nicht mehr so richtig repariert werden, kann das im Sommer auch nicht mehr vollständig ausheilen - und der nächste Winter machts noch schlimmer.

Neben dem Oregano kannst du da auch ein wenig mit Meerrettichblättern (wenn sie denn gefressen werden, heißt das) oder Meerrettichwurzel gegensteuern. Auch Knoblauch samt Grün, wenn es freiwillig gefressen wird, kann hilfreich sein. Noch eine sehr hilfreiche Pflanze wäre der Sonnenhut (Echinacea), wobei hier meist nur die Blätter gefressen werden.
Das sind alles Pflanzen, welche das Immunsystem puschen ... und somit es den Kokzidien ungemütlich machen.
Das sind übrigens alles Pflanzen, die nicht zwangsweise in Form von Säften oder so appliziert werden sollten - gerade alte Meerschweinchen haben nämlich noch ein weiteres Problem, entzündliche Prozesse im Körper nehmen zu. Um die in Schach zu halten, darf das Immunsystem nicht zu stark gepusht werden.
Es hat also Sinn, wenn Meerschweinchen keine immunsystemstimmulierenden Pflanzen fressen ... schließlich müssen sie ihren Körper im Gleichgewicht halten.

Das ist übrigens auch der Grund, weshalb immer wieder Oreganopausen eingelegt werden - Oregano fördert nämlich die Darmperistaltik. Nimmt diese aber zu stark zu, wird der Nahrungsbrei so schnell durch den Darm geschoben, daß nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden können. Gerade der alte Darm ist eh nicht mehr so in der Lage, Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei herauszuholen, wenn da auch noch zuviel Oregano gefressen wird, verhungert das Meerschweinchen bei gefülltem Magen und Darm ... das Meerschweinchen muß hier also die richtige Menge zur richtigen Zeit aufnehmen: Phasenweise so viel Oregano, daß die Kokzidien wegen Ungemütlichkeit ausziehen, aber immer wieder Phasen ohne Oregano, damit genügend Nährstoffe aufgenommen werden können.
Wir Halter können da nur anbieten - möglichst viel Oregano zur freien Verfügung ... und natürlich, wenn machbar, Wiese satt.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 28. April 2016, 01:39 Uhr
Steffi, würdest Du mir doch bitte mal eine Mengenangabe zur Heilerde geben? Wenn Du einen Brei davon anrührst, wieviel ml pro Gabe pro Schwein und wie oft pro Tag?

Liebe Grüße
Néné
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 28. April 2016, 07:12 Uhr
Hatte ich doch auf der ersten Seite geschrieben...man muss schauen wie das Tier reagiert und es auch vom Darmzustand abhänig machen.
Bei Matschkot würde ich mal mit 3-4xtgl. 3ml anfangen und je nach Entwicklung dann erhöhen... ist eben schwer zu beschreiben denn jeder rührt es ja auch anders dick an.
Rantasten und das Tier beobachten und auch nur solange geben bis der Kot stabil ist und dann eben als Kekse anbieten.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 28. April 2016, 07:51 Uhr
Danke Murx, ich werde mir das gleich mal annageln und wenns so weit ist, auch die genannten Pflanzen anbieten, mal sehen, ob sie die überhaupt nimmt.

Ich hatte es ja schon mal mit dem Efeu versucht, da war auch eine ganze Weile wieder ruhe, aber jetzt schaut sie ihn halt nich mal mehr mit dem Popo an, damals war sie ganz wild drauf.

Hier war zwar kein ordentlicher Winter, aber es gab lange gar keine Wiese, da haben anderen fast den ganzen Winter über welche verfüttert und hier was sie nur schön, wo man nicht pflücken sollte :roll: ja und ich biete halt im Winter auch täglich die gängigen Futtermittel an, sehr "vielseitig", damit sie selektieren können aber eigentlich gehen sie an die Wurzelgemüse kaum ran, sie haben´s eher mit Kohl und Salaten, ich versuche den ganzen Winter über Grünkohl mit anzubieten, was hier unten ja doch nich immer möglich ist, Brokkolie is auch der Renner, der Rest bleibt meist liegen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 28. April 2016, 09:12 Uhr
Danke, @Steffi. Ich wollte nur mal Deine eigene Größenordnung wissen. Genau, weil jeder es anders macht.
O.t. Für mich kommst Du hier gelegentlich ziemlich unfreundlich rüber. Muss das sein? Mich gleich anzufahren, weil ich etwas zweimal frage? Und, mir einige Posts weiter oben, zu schreiben, etwas sei Quatsch, finde ich auch nicht gerade höflich. Ich habe auch lange und viel Erfahrung, eine Menge gelesen, stehe mit einigen Tierärzten,Biologen und Laboren in ganz Deutschland im Austausch zu sehr spezifischen Themen und überlege ganz genau, was ich tue. Was nicht bedeutet, dass ich nicht auch dazulernen kann. Muss. Und möchte! Ich denke auch ohne Anzanzer über andere Meinungen nach.  Und dann sehr viel lieber.
Gruss. N.

@Elvira B. Ich glaub, Deine Schweinchen sind sehr schlau, dass sie die Knollengemüse liegen lassen, wenn Darmprobleme auftreten. Denn gerade die Knollen speichern viel Kohlehydrate, die ja ohnehin von Meerschweinchen nicht besonders gut verdaut werden können...
Ich füttere deshalb, im Winter, außer Unmengen von Mangold, viel Bittersalate. Kann im Grossmarkt Bio-Radicchio, Endivie und Frisee zu annehmbarem Preis bekommen. Von denen mache ich immer nur die äußeren Blätter ab, wie auch vom Mangold und dem Riesenlöwenzahn, und stelle sie in Eimer mit Wasser, dann wachsen von innen neue Blätter nach. So hab ich auch im Winter richtig frisch Gewachsenes anzubieten. Ich hab auch Bundmöhren und Kohlrabi im Wasser stehen, auch dort wächst so einiges nach an Grün. Mein Bad sieht, wenn es draußen Minusgrade hat, dann aus wie eine Indoor-Farm  :roll: Denn natürlich stehen auch noch Kräutertöpfe herum. Ich habe keine Pflanzen mehr in der Wohnung, die für Schweinchen nicht essbar sind, aus Platzgründen  :peinlich:

Lg. N
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 28. April 2016, 10:07 Uhr
Ich habe dich in keiner Form angeranzt, das ist leider die Schwierigkeit im Internet...man kann den Tonfall des Gegenübers nicht hören.  ;)

Das Wort "Quatsch" habe ich nun nicht gefunden, vlt. zeigst du mir mal den Textausschnitt an dem du dich da gestoßen hast. Mir liegt es jedenfalls fern hier irgendjemanden anzuranzen und muss auch gestehen das mir selbst nicht aufgefallen ist das ich hier unfreundlich geschrieben hätte. Wenn das so rüberkommt tut mir das leid.

Ich bin eben sehr direkt und gerade bei so Themen wie sie immer wieder vorkommen und die für den betroffenen natürlich recht emotional sind schreibe ich dann eben recht unblumig.

Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 28. April 2016, 11:11 Uhr
Danke Nene, ja ich hätte auch gerne die großen Löwenzahnstauden, die bekommt man hier leider nich, Mangold gibt es ab und an mal, da deck ich mich dann immer damit ein, aber die Idee, das ins Wasser zu stellen is gut, hab ich noch nie versucht, das werde ich mir merken.

Ich hab hier leider nur einen Bioladen am Ort und da sieht es mit Salaten im Winter auch recht mau aus, Gera liegt halt am Popo der Welt ;-) die einzigsten wo es hier immer ein recht ordentliches Angebot gibt, sind die Vietschis, aber halt auch kein Bio.

Ich bau auch vieles selbst an, is halt dann immer ne Platzfrage, in der alten Wohnung hatte ich ja noch das Kinderzimmer meiner Tochter zur Verfügung, das is nun leider vorbei.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 28. April 2016, 11:28 Uhr
Eine Anmerkung zu den älteren Blättern von Kohl und Co ...
Sie sind trotz des höheren Gehaltes an Umweltgiften deutlich gesünder als Winterfutter, wie die jungen, wässrigen Inletts des jeweiligen Gemüses.
- Meerschweinchen sind angepaßt an lange Pflanzenfasern. Wir Menschen sind angepaßt an kurze Pflanzenfasern. Alles, was wir an Gemüse seit Jahrhunderten oder sogar seit Jahrtausenden züchten, haben wir deshalb an uns angepaßt, die Pflanzenfasern sind kürzer und leichter verdaulich geworden. Deshalb schmeißen wir die äußeren Blätter weg - sie sind jedoch besonders wertvoll für unsere Meerschweinchen!
- In den äußeren Blättern konzentrieren sich Bitterstoffe, Scharfstoffe und weitere für Meerschweinchen wichtige Wirkstoffe. Davon brauchen wir Menschen nicht viel, deshalb haben wir bei unserem Gemüse den Gehalt an Wirkstoffen niedriger gezüchtet und schmeißen die älteren, bitteren Blätter weg - für Meerschweinchen ist der hohe Wirkstoffgehalt der äußeren Blätter jedoch ein gutes Medikament für den Darm, das Immunsystem etc, es ersetzt den hohen Wirkstoffgehalt der Wiesenpflanzen.
- Wir Menschen haben Zähne, welche nicht mehr nachwachsen. Wenn unsere Zähne abgenutzt sind, sind sie abgenutzt, dann haben wir halt nur noch Zahnstummel im Maul (ok, es gibt da noch die Dritten, Zahnprotesen und ähnliches - das ist jedoch eine recht morderne Erscheinung. Natürlicherweise sind unsere Zähne weg, wenn sie weg sind). Meerschweinchen haben ein ständig nachwachsendes Gebiß, selbst die Mahlzähne wachsen ständig nach, die müssen also irgendwie abgenutzt werden.
Wir haben unser Gemüse so über die Zeit silikatarm gezüchtet, Meerschweinchen als Pflanzenfresser sind jedoch an eine silikatreiche Grasernährung angepaßt. Naturgemäß besitzen die alten Blätter auch von unserem Gemüse eine besonders hohe Silikatkonzentration, die zwar immer noch zu niedrig für Meerschweinchen ist, aber immerhin ... da sind mehr drin, wie in den inneren Blättern. Für uns Menschen haben die äußeren Blätter immer noch zuviele Silikate - deshalb schmeißen wir sie weg.

Kurzum, wenn ihr von vornherein die älteren Blätter wegschneidet, nehmt ihr den Meerschweinchen die Möglichkeit, mit den wirkstoffreichen, mit langen Pflanzenfasern versehenen und silikatreichen Altblättern der allgemeinen Gemüsekostproblematik im Winter entgegenzuwirken!
Wenn ihr die alten Blätter schön brav auch zu den Meerschweinchen schmeißt, können sie besser ausgleichen ... natürlich fressen sie lieber die nährstoffreichen inneren Blätter, aber ein wenig werden eben auch die äußeren Blätter benagt, halt so wie sie es brauchen. Für Meerschweinchen bedeuten die älteren Blätter wertvolles Raufutter ... so wie Heu und Gehölz.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Vio am 28. April 2016, 13:18 Uhr
Nochmal zur Wiesen-weiche-Böhnchen-Sache:

Das Phänomen scheint ja öfter aufzutreten, habe ich das Gefühl. Wenn die Tiere an Wiese gewöhnt sind und auch verschiedene, gesunde Gräser (also kein Raygras) gefüttert wird, könnte ich mir vorstellen, dass die nun vermehrt zugeführte Wassermenge zur Ausleitung von Giften genutzt wird. Wenn man die Wiese wieder weglässt, klar, passiert das nicht mehr. Das würde aber dann bedeuten, dass die Ernährung ohne Wiese zu trocken ist.
Deshalb sollte gerade dann Wiese gegeben werden, man kann ja auch aromatische Saaten usw. anbieten, damit die Schweine dran wollen, wenn sie mögen.
Für mich haben Matscheböhnchen aber nicht immer gleich etwas Negatives, so kommen ja auch Gifte raus.
Wenn man den Tieren dann die Wiese wieder wegnimmt, wäre das für mich eine falsche Konsequenz...
Ist ja wie, als wenn man Durchfall-Tiere auf eine Heu-Diät setzt. Der Durchfall bleibt weg, aber nicht, weil die Ursache behoben wurde, sondern weil nicht mehr genügend Wasser im Tier ist.
Ich würde daher unbedingt mit der Wiese weitermachen, gerade, wenn die Tiere so reagieren. Was besseres für deren Gesundheit kann man ja nicht tun.

Wie seht ihr das?
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 28. April 2016, 13:22 Uhr
Mit weicheren Böhnchen hab ich kein Problem, so lange sie noch einigermaßen in Form sind, ich denke mal, das liegt wie du schon sagts auch am Futter und je feuchter das is, sind halt auch die Böhnchen dann etwas weicher.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Piggilotta am 28. April 2016, 18:46 Uhr
Ich seh es so: wenn die Böhnchen nasser sind, hat der Darm weniger Wasser aufgenommen.
Fürs Ausleiten der Gifte ist das gut -ging dann schneller,
für die Niere nicht so sehr, denn der Körper hat weniger Wasser aufgenommen. Ich würd also auch die Wiese drinlassen.
Elvira: du fütterst die Blätter aber doch, oder? Ich habs als "Pflanzanleitung" für danach gelesen.
Murx beschreibt den Wert des vermeintlichen Abfalls, (danke für die "Aufwertung", sowas wollt ich schon immer lesen!)
du beschreibst das recyceln des Rests??


Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 28. April 2016, 18:56 Uhr

Elvira: du fütterst die Blätter aber doch, oder? Ich habs als "Pflanzanleitung" für danach gelesen.
Murx beschreibt den Wert des vermeintlichen Abfalls, (danke für die "Aufwertung", sowas wollt ich schon immer lesen!)


Ups, welche Blätter, die Äußeren?, also ich mach nur schlechte Blätter ab, ansonsten bekommen die Schweinchen alles, da wir wie gesagt, nich so die riesige Auswahl haben und wenn ich dann noch die Hälfte entsorge, müßten sich Schweinchen doch noch ans Wurzelgemüse gewöhnen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Piggilotta am 28. April 2016, 19:05 Uhr
Uups, sorry Elvira, Verwechslung, der Tipp kam von Nene mit dem Wässern der Wurzeln.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 28. April 2016, 20:06 Uhr
Mach nüscht :-)
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Néné am 29. April 2016, 15:12 Uhr
Hallo Ihr, ich arbeite mich mit den Antworten von hinten nach vorne durch...

@Piggilotta und @Murx Pickwick
Ich füttere natürlich die äußeren Blätter!!! Das ist ja der Sinn der Sache: von außen füttern, in Wasser stellen, nachwachsen lassen. So hat man immer chlorophyll-haltige (also grüne) äußere Blätter zum Füttern und die inneren läßt man stehen. Da die Pflanzen von innen nach außen nachwachsen, ver"holzen" die äußeren, bis man sie füttert wieder etwas und bieten also mehr Rohfaser, als die inneren.

@Steffi
Ich hatte nicht nochmal nachgelesen. Sorry, Du hattest nicht "Quatsch", sondern "Unsinn" geschrieben, als es um die Blasensache ging. (Ich krieg das mit dem Zitieren grad nicht hin, bin auch zu sehr in Eile...). Ich find meine Einwände gar nicht unsinnig und würde mich doch gerade in dieser Sache gerne fachlich und sachlich austauschen, denn seit ich Giersch gefüttert habe, sitzt besagtes Schwein wieder und weint beim Pipimachen. Davor hatten wir, nach Rauspopeln der Harnröhrensteine und leider anschließender Antibiose, (da Keime und eine fett blutige Entzündung in der Blase waren), tatsächlich mal drei Wochen Ruhe... Vielleicht beginne ich in der entsprechenden Rubrik einen neuen Thread, dann können wir uns dort kloppen  :winke:   Wenn das für Dich so ok ist  ;-)

@Vio
Zu den weichen Böhnchen (wenn es denn noch solche sind) später.

Ich muss nämlich los.

Liebe Grüsse und Danke für Eure Anregungen, weitere Fragen, Anmerkungen. Ich find's gut, wenn hier Leben rein kommt in meinen Thread. Bis später, dann gibt es auch ein Köttel-Update (speziell für und wegen Steffi ohne zweiten PanacurDurchgang  ;) )
N.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 29. April 2016, 17:19 Uhr
Das Problem ist - der Giersch ist leicht harntreibend, krampflösend und entzündungshemmend, dazu kommt sein hoher Vitamin C Gehalt, der zusammen mit dem in Giersch reichlich vorhandenen Carotinoiden Oxalatsteine anlöst. Auch das Aminosäuremuster im Gierscheiweiß läßt drauf schließen, daß Giersch eventuell sogar Blasensteine anlösen oder sogar auflösen kann ... das heißt, wenn der Giersch irgendwas verursacht hat, dann hat er Schlimmeres mit den Blasensteinen verhindert (und da muß mit zwei bis drei Wochen mindestens gerechnet werden - kommt also bei deinem Zeitablauf nicht hin, der Giersch konnte noch gar nicht wirken). Es gäbe keine wissenschaftliche oder logische Erklärung, weshalb Giersch zu Blasensteinen führen sollte, wo er doch nach seinen Inhaltsstoffen Blasensteine verhindert und es sonst auch eher zu beobachten ist, daß Giersch bei Blasensteinen oder Blasenentzündungen hilft.
Ich denke, das meint Steffi mit Unsinn ... ist garantiert nicht bös gemeint, nur gibts halt manchmal die Phänomene, daß es zeitlich genau paßt, aber dennoch kein Zusammenhang besteht.
Kurzum, richtige Beobachtung, falscher Schluß ... passiert jedem, vor allem, wenn es derartig krass zeitlich paßt, wie bei dir.

Wurde denn mal geschaut, welche Zusammensetzung die Steine haben?
Das kann Hinweise geben, weshalb die Steine so schnell wachsen.

Ein weiteres Problem ist, wenn die Blaseninnenwand zu geschädigt und rauh ist, sich da drinne Gehängsel, Verwachsungen oder ähnliches gebildet haben, eventuell dann auch noch die Harnröhre verengt ist oder nen Knick macht, zugewachsen ist mit Vernarbungen, sich nen Blasenwandtumor bildet oder was auch immer, hilft einfach nix mehr. Die Steine kommen schneller, wie man gucken kann.
Beim Menschen würde man da ne Blasen-OP wagen, das geht je nach Schädigung und Ursache bis hin zu Operationen, wo aus einem Stück Dünndarm ne neue Blase geformt wird und die Alte entfernt wird ... nur, ob das auch beim Meerschweinchen ratsam ist, wage ich zu bezweifeln ...

@Néné: Bin scheinbar inzwischen so drauf getrimmt, daß es für die meisten Halter selbstverständlich ist, alles wegzuwerfen, was Mensch nicht mehr ißt und bestes Menschenfressi an die Schweine zu verfüttern, daß ich mir schon nicht mehr vorstellen kann, daß es auch noch Menschen gibt, welche die äußeren Blätter vom Gemüse ans Schweinchen verfüttern ... o.O
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 29. April 2016, 19:27 Uhr
Vielen lieben Dank Murx!  :fr:
Genau das meinte ich, kann das nur meist nicht in so kurze Worte packen und dann passiert es das ein Post zu kurz und damit vlt. missverständlich rüber kommt.

Ich halte es tatsächlich für möglich das das Tierchen nach Gierschgenuss jammert...weil damit vermehrt Gries ausgeschieden wird der die Harnröhre reizen kann...das ist sicher nichts schönes aber ich würde zumindest versuchen sie mal da durchzufüttern.

Harnsteinzusammensetzung ist natürlich auch super wichtig um zu schauen was überhaupt das Problem ist. Meist ist diese Blasengriessache übrigens umgekehrt...also nicht Gries-Entzündung-Stein sondern Entzündung-Gries-Stein.
Das Tier neigt zu Blasenentzündungen (Schließmuskelprobleme, kurze Harnröhre, schwaches Immunsystem) bei diesen Enzündungen schwimmen in der Blase dicke Zellbrocken herum, an diesen docken sich Mineralien an die eigentlich im Harn gelöst sind und ausgeschieden werden wollen. Aber nun haben sie eine tolle Oberfläche an der sie sich anlagern und auskristallisieren können....man hat Griesklumpen die sich im weiteren Entzündungsverlauf verbinden und so ein Harnstein entsteht.
Um festzustellen ob das hier der Fall ist müsste man engmaschig Harn kontrollieren, einfach mit einem Stick zu Hause...man würde lang vor Gries und Stein Entzündungszellen finden.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 09. September 2016, 18:19 Uhr
Ich muß hier nochmal nachfragen, Die Mädels waren ja auch mit beim TA, Esmeralda, weil sie immer so ein Bauchgrummeln hat und sehr oft weich köttelt. Beim Abtasten war alles okay, schöner weicher Bauch, alles gut. Eine Sammelprobe Kot haben wir da gelassen und heute kam das Ergebnis, keine Pilze alles bestens, bis auf "eine Kokzidie" die gefunden wurde ;-) ihr Allgemeinbefinden is super, sie futtert sehr gut, allerdings macht sie um Oregano und sie Heilerdeplätzchen einen großen Bgen und ich möchte es ihr auch nich gewaltsam eingeben.

Was kann ich jetzt gegen die weicheren Köttel tun?
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Murx Pickwick am 09. September 2016, 19:05 Uhr
Warum willst du was gegen weichere Köttel tun?
Hast du nie ab und an weicheren Kot?

Solange die Köttel ihre Form behalten, nicht kleben und nicht stinken (außer es wird drauf rumgetrampelt, dann behalten sie natürlich nicht mehr ihre Form, wenn sie weich sind), ist alles noch im grünen Bereich.

Gerade bei weichen Kötteln liegt das Problem oftmals im Wasserrückholsystem des Dickdarmes - es funktioniert nicht mehr richtig und braucht seine Zeit, wieder zu heilen, bis es wieder einwandfrei funktioniert. Das kann durchaus bis zu einem Jahr und länger dauern.
Hilfreich ist da übrigens der Gesundheitsnapf mit Schwarzkümmel, Fenchel, Anis und Co ... diese Samen enthalten in ihren Ölen diverse Wirkstoffe, welche die Heilung des Darmes ankurbeln bzw erst in Gang bringen.
Titel: Antwort: Würmer und Kokzidien...
Beitrag von: Elvira B. am 09. September 2016, 19:30 Uhr
Danke Mux, ganz selten kommt auch mal stinkiger Kot, aber wirklich nur sehr selten und es is ja alles okay, naja und es is so, das Esmeralda gerne in den weichen Kötteln sitzen bleibt :roll: is wohl schön warm am Popo :pfeif: und es laufen halt alle mit schöner Regelmäßigkeit genau durch die weichen Dinger ;-) die spießen sie schön mit den Krallen auf :aug:

Ansonsten stören mich die weichen Köttel nich ;-) und Esmeralda wird ja 7, da regeneriert sich nich alles mehr so schnell.


...hab ich vergessen, Schwarzkümmel, Anis Fenchel und Co hab ich immer im Angebot ;-)