Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Probleme mit Herz & Atmung => Thema gestartet von: Haidi am 07. Januar 2020, 11:16 Uhr

Titel: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 07. Januar 2020, 11:16 Uhr
Hey ihr lieben  :winke:

Meine Monti macht seit heute Morgen seltsame knackende Geräusche. Für mich klingt es als ob es von der Atmung kommt. Sonst sieht sie aber nicht aus als würde sie schwer Atmen, wenn man den Bauchraum beobachtet. Sie isst und verhält sich ansonsten ganz normal.

Hier ein Link zu einem Video von dem Geräusch. Leider hört es sich mit dem Handy aufgenommen nicht ganz so an wie in echt.

Ihr müsst das Video relativ laut machen. Das Knacken klingt ein bisschen als würde man draußen bei Wind aufnehmen, kommt aber in diesem Fall nicht von schlechter Audioqualität sondern von Monti.

https://www.youtube.com/watch?v=nHmsCkBYRiQ (https://www.youtube.com/watch?v=nHmsCkBYRiQ)

Wir haben für 16:15 einen Termin in der Tierklinik Sattledt. Ich wollte zu keinem Tierarzt in der Nähe, weil ich ehrlichgesagt niemandem Vertrauen. Sie werden dort auf jeden Fall röngten.

Außerdem machen sie ein Ultraschall, ich möchte gerne sehen ob sie Zysten hat. Das hat jetzt nicht wirklich was mit diesem Problem zu tun denke ich, aber in den letzten drei Wochen hab ich zwei, dreimal einen kurzen Schmerzlaut bei ihr gehört, wenn sie sich zum putzen stark abgebogen hat. Ich hab das beobachtet und jetzt schon mehrere Tage nicht mehr gehört. Aber wenn wir schon dort sind, werd ich eben auch das Ultraschall machen lassen.

Vielleicht hat jeman von euch eine Idee, wenn er das Video hört. Was gehört auf jeden Fall abgeklärt und vor welchen Behandlungsmethoden soll ich mich hüten? Hab immer ein bisschen Angst aus Unwissenheit etwas geben zu lassen, was mehr schadet als hilft.

Ansonsten melde ich mich nach dem Termin wieder!

LG und Danke  :fr:

Haidi
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 07. Januar 2020, 13:14 Uhr
Hallo Haidi :-)

Das klingt für mich auch, als könnte es aus der Nase kommen. Zur Sicherheit im Zweifel würde ich ebenfalls (ich warte meist, ob sie abhusten oder niesen und es dann weg ist oder eben einfach so in den nächsten Stunden oder wenn nichts auffällig ist sonst an Allgemeinbefinden oder Atmung, dann warte ich auch wenige Tage) röntgen lassen: ein Bild von der Seite (vorne Lunge drauf, aber auch inkl. Harnwege bei der Gelegenheit) und ein Bild von oben.
Beide Bilder sind ggf. wichtig, daher lasse ich in der Regel nie nur eine Aufnahme machen.
Finde ich in jedem Fall super, dass du Bilder machen lassen möchtest. Oft wird das sehr vernachlässigt und man kann vielen Schweinchen am Ende nicht mehr helfen, weil nicht rechtzeitig geröntgt und richtig nach der Ursache gesucht wurde...

Man kann auch im Zweifel bei Atemgeräuschen immer gut mal ein bisschen Colosan geben, ob Schweinchen vielleicht eine leichte Magenaufgasung hat. Oder mal den Urin mit einem Stick checken, ob da alles okay ist.
Aber in der Regel haben sie ja dann nur was in der Nase oder was nicht vertragen, was dann auch schnell weg geht.

Ich kenne leider viele Fälle von Schweinchen, die unbemerkt weil keine typischen Symptome, lange an einer Blasenentzündung litten. Meistens leiden sie still, nur selten ist es wirklich auffällig mit Weinen beim Pieseln oder sichtbar Blut im Urin, oft haben sie schon Monate vorher im Stick Blut im Urin und auch Schmerzen. Bei vielen fällt es nur auf, weil sie eine Aufgasung haben, die dann nicht weg geht und man nach Ursachen sucht.
Deswegen ziehe ich gern mal wenn sie Pieseln mit einer 1 ml Spritze Urin auf und gebe den auf den Stick.
Das kann man ja auch zuhause, würde ich generell wenn was auffällig ist einfach immer empfehlen, weil man da oft sehr früh gute Hinweise bekommen kann :-)

Ansonsten glaub ich mit röntgen auf der Seite und Bauch (nicht auf dem Rücken, das ist nicht nötig) und US kannst du nicht gross was falsch machen. Wenn du schallen lässt, lass bei der Gelegenheit doch gleich alle Organe schallen, nicht nur Eierstöcke und Gebärmutter. Bei uns kostet das nicht mehr und dann weiss man Bescheid. Wenn z.b. in zwei Wochen irgendwas ist, dann weiss man schon mal, im Schall vor kurzem war alles okay und muss die Untersuchung zu hoher Wahrscheinlichkeit dann nicht nochmal machen lassen. Ich nutze so Gelegenheiten dann immer gern so.
Warum denkst du, sie könnte Zysten haben?

Wenn du magst, zeig mir die Röntgenbilder doch gern nachher mal, ich bin immer sehr interessiert an RöBis einfach zum Üben :-) (weil viele Tierärzte leider viel übersehen, was man dann selbst findet - traurig, aber wahr...)

Alles Gute für die Süsse :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 07. Januar 2020, 20:39 Uhr
Vielen lieben Dank Vio für deine Antwort! :-)

Ich bin zurück von der Tierklinik, es hat ganz schön lange gedauert.

Als erstes wurde Monti abgetastet und abgehört, auch die Zähne wurden angesehen. Herz und Lungengeräusche haben sich normal angehört

Anschließend wurde ein Röntgen gemacht einmal von der Seite und einmal von oben. Bilder kann ich gerne herzeigen, ich bekomme sie noch per E-mail.

Die Lunge war am Bild "beschattet". Außerdem zeigten sich leichte Aufgasungen. Die TÄ bot mir an entweder symptomatisch vorzugehen und für eine Woche Antibiotika und Schmerzmittel zu geben oder zuerst einen Differentialdiagnose zu machen und einen Tumor auszuschließen.

Ich entschied mich für ein CT.

Monti bekam eine leichte Betäubung gespritzt (Opioide) und dann wurde ein Wach-CT angefertigt.

Aufgrund des CTs konnte die TÄ einen Tumor ausschließen. Die Lunge schien belegt.

Am CT zeigten sich auch Zysten, die TÄ geht von Oviarialzysten aus, die nicht hormonell aktiv sind. Ich habe Zysten vermutet, da bei einem zweiten Meerschweinchen von uns aus der selben Zucht vergangens Jahr Zysten festgestellt wurde und sie ebenso beim Putzen teilweise leise Schmerzlaute von sich gab. Es kam mir einfach bekannt vor.

Das CT bekomme ich die Tage per Post.

Als erstes muss nun die Lunge wieder in Ordnung kommen. Dafür habe ich Metacam und Baytril bekommen und soll beides für eine Woche geben. Um Magen/Darm zu schonen bekam ich Fibreplex. Ich denke das ist nicht so gut oder? Ich überlege abends die Medikamente zu geben und morgens dann Trinkmoor und eventuell Apfelpektin. Was würdet ihr machen?

Danach kann man überlegen, was man bezüglich der Zysten tut. Laut TÄ sind sie schon relativ groß. Punktieren wäre laut ihr eine Möglichkeit, aber vermutlich keine langfristige Lösung. Ansonsten sollte man eine Kastration überlegen. Ev. auch die Zysten eine Zeit vor der OP punktieren, damit bei der OP nicht so viel auf einmal wegkommt.

Vor so einer OP hab ich ehrlichgesagt riesen Angst. Karla, das andere Schweinchen, dass ich oben erwähnte ist 5 Tage nach ihrer Kastration gestorben. Sie wollte nicht mehr essen.

Man kann auch erstmal zuwarten und beobachten. Schaun ob der der Kot, der Urin, der Appetit und die Atmung normal bleibt.

Gibt es noch andere Behandlungsmethoden bei Zysten?

Na gut, erst mal eines nach dem anderen. Ich hoffe Monti kommt mit dem Antibiotikum und dem Metacam klar.

Liebe Grüße  :fr:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 08. Januar 2020, 00:56 Uhr
Hallo Haidi,

Danke für deinen Bericht!
Das ist ja fix, dass ihr sofort ein CT gemacht habt!
In der Regel ist es ja eine Lungenentzündung oder Herzproblem und kein Tumor, ich hätte daher vermutlich erst das Antibiotikum gegeben und geschaut, ob das wirkt oder ob es nichts bringt (wobei bei Enrofloxacin leider manchmal wirklich nichts mehr bringt bei einer Lungenentzündung, ich nutze daher bei sowas fast nur noch Zithromax), bevor ich eine solche Untersuchung hätte machen lassen unter Sedierung.

Das wirkt schon etwas unverhältnismäßig für mich irgendwie am Anfang der Diagnostik, wenn das Schwein zuvor noch nie was an der Lunge hatte - ist nicht böse gemeint, aber ich finde irgendwie, es ist jetzt nicht in Relation, da es sich ja in den meisten Fällen um eine Lungenentzündung handelt und man in der Regel einen Tumor gut abgrenzen kann. Dazu dann die zusätzliche Belastung mit Sedierung... Hätte dann eher das Herz schallen lassen, denn da kann man oft nicht sagen, ob das okay ist oder wirklich eine Lungenentzündung vorliegt. Wenn die Tumore sehr schnell wachsen, kann man eh meist gar nichts mehr tun, auch mit Cortison nicht und ansonsten hätte man dann ja eh in einer Woche gesehen, dass da noch was in der Lunge ist.

Ich bin auch für Diagnostik, aber eigentlich reicht Röntgen eben anfangs wirklich aus, zumal auch bei einem Tumor ein Antibiotikum gegeben werden kann oder sollte, weil sich dann oft eine Infektion einnistet. Ich hätte das gegeben und dann eine Röntgenkontrolle machen lassen nach zwei Wochen oder aber wenn die Atmung ganz okay ist gar nichts mehr.
In jedem Fall super, dass du da eine Tä hast, die Diagnostik anbietet! Oft wird ja nicht mal geröntgt bei einem Atemproblem :wein:

Geht das CT nicht ohne Sedierung bei Lunge, müssen sie da seitlich liegen? Bei uns in der Klinik machen sie es ohne, aber ich kenne es nur vom Kopf. Ich hab eine Menge Atemwegsgeschichten erlebt bei meinen Wutzen, aber ein CT war bisher nie gemacht worden, daher weiß ich es nicht. Herz US lasse ich im Zweifel immer sofort machen, dem verdanken wir eine Menge. Da es in der Regel Lungenentzündungen oder Herzprobleme sind oder sonst im US eh ein Tumor in der Milz gefunden wurde und dann auffällig war, dass es in der Lunge auch nach Tumoren aussah, stand ein CT nie im Raum. Ich kann da bestimmt nichts erkennen, aber bin gespannt, wie sowas aussieht :-) falls du die Bilder zeigen magst!

In jedem Fall aber nun super, wenn es nichts Schlimmes bzw nur eine Infektion ist, gute Besserung! :-)
Sollte Enrofloxacin nicht wirken (kommt eben leider immer öfter vor, aber das muss auch nicht sein und kann gut wirken, wollte es nur erwähnen :-) ), kann ich Azithromycin empfehlen (Zithromax Saft für Kinder von Pfizer, nicht von einer anderen Firma).

Ich würde erst mal nur das Antibiotikum wirken lassen, in der Regel gibt's keine Probleme mit dem Darm und wir wissen nicht, wie viel wir mit Huminsäure etc abfangen, dadurch, dass sie ja ihren Kot futtern.
Wenn die Erreger sterben wird der Kot manchmal matschig, dann einfach im größtmöglichen Abstand Pektin und Co geben :-)
Für die Aufgasung würde ich nun eher Colosan und Simeticon dazu nehmen, glaub ich. Das kann man auch zeitgleich mit dem Antibiotikum und Schmerzmittel geben :-)

Ich kann deine Bedenken für die Kastra verstehen, wenn man einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann prägt einen das. In der Regel verpacken sie das bei einem guten Tä aber sehr gut und einen Volumen Verlust bei großen Zysten gibt's laut unserem TA nicht, er hält das für einen Mythos und hat eine super Quote bei den OPs, Hab da selbst in meinem Umfeld Fälle gesehen, schon 5-6 Jahre alt und große Zysten, OP ohne vorherige Punktion war aber kein Problem bei ihm.
Bei so einer Entscheidung gehe ich aber auch stark nach Bauchgefühl und Gesundheitszustand, Charakter und Geschichte des Tieres, ob man sich dafür oder dagegen entscheidet.

Punktion wäre natürlich auch eine Möglichkeit vorerst, aber wohl nichts von Dauer.
Mit Ovogest kenne ich kaum einen; der gute Erfahrungen gehabt hätte bei den Meerschweinchen; bei Zysten.
Freunde haben aber tolle Erfolge bei großen Zysten mit Gestagenen (Chlormadinon ist das Präparat) gemacht, wenn es dich interessiert, schicke ich dir gern die Adresse vom Tierarzt, der damit arbeitet, so dass du oder deine Tä Kontakt zu ihm aufnehmen könntet, damit er euch da beraten kann. Soweit ich weiß, waren bisher nie Nebenwirkungen zu beobachten und es ist wohl immer einen Versuch wert. Das Schwein einer Freundin lebt nun seit drei Jahren gut damit und hatte große Zysten zuvor. Für mich wäre das in Zukunft eine Alternative zur Kastra, wenn es einfach große Zysten sind :-)

Gute Besserung in jedem Fall!
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 08. Januar 2020, 08:11 Uhr
Danke liebe Vio!

Ich schätze deine Meinung und deine Erfahrung. Letztes Jahr hatte ich schlechte Erfahrungen gemacht, mit TÄ die immer nur zugewartet haben und im Endeffekt dadurch mehr Leid als nötig entstand. Diesmal bin ich dann vielleicht etwas übers Ziel hinausgeschossen mit der Diagnostik  ;-)

Ich konnte es gar nicht einschätzen wie wahrscheinlich da jetzt etwas ist und wollte Gewissheit. Ich wollte ihr unnötige Antibiotika ersparen, aber wenn das sowieso auch bei Tumor gegeben wird, war das wohl auch die falsche Überlegung. Aber das nächste Mal (natürlich hoffe ich es gibt kein nächstes Mal!)weiß ich es dann besser!

Mit Diagnostik bezüglich Herz schien die TÄ nicht sehr erfahren und meinte, dass sei bei Meerschweinchen sehr schwierig.

Seitlich musste sie, so wie ich das verstanden habe, nicht liegen beim CT, aber doch relativ ruhig sein, damit man ordentlich was erkennen kann.

Gut, dann lass ich es erstmal so mit dem Antibiotikum, Colosan und Simeticon (Aus den Klosterfrau Magen-Darm-Entspannungskapseln) hab ich daheim, falls etwas ist.

Danke auch für deiner Erfahrungen bezüglich Kastrationen und Zysten. Du hast recht, eine so schlechte Erfahrung prägt einen einfach. Das wäre ganz lieb, wenn du mir die Adresse von dem TA schickst!

Ich halt euch am Laufenden, liebe Grüße!  :fr:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 08. Januar 2020, 11:38 Uhr
Ach, das ist ja auch nicht schlimm mit dem CT, sie hat es ja auch gut gepackt :-) Und ich verstehe auch, wenn du da Gewissheit haben möchtest!
Ich kenne es nur halt einfach so, dass ein CT erst dann gemacht wird, wenn eine Therapie des naheliegenden nicht funktioniert, aber das kann natürlich eh jeder halten, wie er es gut findet. Es ist jetzt natürlich auch für euch super zu wissen, dass es kein Tumor ist :-)

Also das mit den Antibiotika ist tatsächlich so, dass ich bei vielen vermutlich nicht-infektiösen Erkrankungen die Erfahrung gemacht habe, dass man es immer probieren sollte. Ich kenne einige Tiere, die einen Tumor hatten und dann mit Cortison aber auch Antibiotika noch 1-2 Jahre gut gelebt haben. Die Antibiotika waren aber nötig, weil durch die Reizung der Tumore immer wieder alle 1-2 Monate Lungenentzündungen dazu gekommen sind. Auch bei Knochenschwellungen wird meist gleich von einem Sarkom ausgegangen, aber die gehen oft mit einer Antibiose zurück, so dass es dann ja eine Infektion und kein Tumor war.
Deswegen - auch wenn ich nicht der Chemiekeule-Freund bin - finde ich es immer einen Versuch wert, vor allem, wenn man eine "Todesdiagnose" für ein Tier bekommt, wo man nichts zu verlieren hat.
Eigentlich hab ich ja auch ein absolutes Naturheilkunde-Herz, muss aber sagen, dass 5 meiner 6 (ach nein, nur noch 5  :grusel: ) Schweinchen ohne Antibiotika nicht mehr leben würden, weil sie schon zu mir kamen oft mit bakteriellen Infektionen. Zum Teil sehr versteckt, hatten z.B. Hautausschlag, gekniffene Augen und leichte Gewichtsabnahme, sonst war nirgendwo was auffällig bei diesem Tier und dagegen half nur Azithromyzin.
Baytril hatte sie kurz vorher bei einem Problem mit dem Kauen, auch da fanden wir aber in einer Zahnuntersuchung unter Gasnarkose mit Kopfröntgen in mehreren Ebenen, HerzUS und US und Körperröntgen keine Ursache - mit Metacam änderte sich nichts, sie konnte einseitig kein Futter mehr einziehen, 1-2 Tage nach Enrofloxacin ging es wieder ohne Probleme.
Dann kam der Hautausschlag, kein Pilz, spotten gegen Milben brachte nichts und sie begann auf einmal zu erblinden. Dann kniff sie die Augen ständig, hockte in der Ecke, leichte Krusten an Augen und Nase, es ging ihr einfach nicht gut, vielleicht Kopfschmerzen?
Da ihre Freundin aus dem gleichen Labor (beides Labor-Schweinchen) eine Infektion der Lunge mitbrachte, die ausschliesslich auf Azithromyzin ansprach und ebenfalls vorher zu erblinden schien (wurde wohl mit diesem Antibiotikum gestoppt), habe ich dann bei der anderen auch Azithromyzin probiert: wunderbar, nach 3-4 Stunden hatte ich mein Schwein zurück, Augen klar auf, wieder lebhaft, nach wenigen Tagen ging die feuerrote Haut zurück. Erblindung seitdem nicht vorangeschritten, ist nun bald ein Jahr her.
Ich gab das Antibiotikum 10 Tage, nach einem halben Jahr hatten wir die gleiche Situation. Da habe ich eine Einmalgabe versucht, Azithromyzin ist auch beim Menschen als Einmal-AB bekannt und bringt tolle Erfolge. Bei sehr kranken Tieren, wo man es nicht länger geben wollte und auch bei nicht so schlimmen Infektionen (z.B. einfach Nase dicht durch Infektion der oberen Atemwege) wirkt es einmalig gegeben extrem effektiv, daher wollte ich es probieren.
Es hat wieder so effektiv gewirkt, das ist jetzt 4 Monate her...

Und so "komische" Geschichten, wo Antibiotika - obwohl Symptome untypisch - halfen, kann ich einige in meinem Umfeld berichten. Auch die Notstationen, für die ich mitarbeite, wissen das und versuchen im Zweifel immer ein Antibiotikum, Azithromyzin ist da auch ganz vorn dabei.

Wollte durch die ausführliche Schilderung nur sagen, dass es oft einfach einen Versuch wert ist - ich gehe da aber auch viel nach Bauchgefühl und Tier. Möchte keinen Anleiten, mit AB zu experimentieren, aber wenn man nicht weiter weiss, kann man immer den TA darum bitten und es versuchen, die Alternative ist ja oft nur leider, das Tier leiden zu lassen oder zu erlösen. Ich habe viel aus der Naturheilkunde versucht, um Antibiotika zu ersetzen, aber es gelingt mir bisher nicht (ich hab auch CDL versucht, den Nachfolger von MMS, bringt nichts).
Daher tröste ich mich immer damit, dass ich vielleicht die Tiere nicht drum herum bekomme, aber sie wenigstens keine Probleme durch die Antibiotika haben und fröhlich sind Dank vielen guten Dingen aus der Natur - oder aber vielleicht wären sie sonst noch öfter krank, wer weiss das schon :-)

Ich schreibe dir eine PN zu Chlormadinon und dem TA :-)

Ich nutze die gleichen Kapseln für Simeticon, bin echt dankbar, dass es dir gibt  :bravo:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 09. Januar 2020, 11:21 Uhr
Wow, sehr spannend in welchen Situationen Antibiotika helfen können. Solche Erfahrungen nehmen einem ein bisschen die Angst vor Antibiotika und es ist sehr gut zu wissen, wenn man mal in eine Situation kommt, wo man nicht weiter weiß! Danke für deine Schilderung  :-)

Monti verträgt das Antibiotikum und das Schmerzmittel bisher wunderbar, man merkt ihr nichts an und sie isst gut. Geräusche hat sie auch keine seltsamen mehr gemacht.  :-)

Ich habe jetzt die Röntgenbilder von ihr bekommen und hänge sie hier an!
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 09. Januar 2020, 21:51 Uhr
 das klingt gut, hoffentlich bleibt es so und sie ist bald wieder fit :-)

Die Bilder finde ich nicht arg auffällig in Bezug auf die Lunge, da hab ich um Welten schlimmeres gesehen 😊👍🏻
Für mich wirklich verwunderlich, dass da ein CT empfohlen wird...
Es ist für mich - aber ich bin natürlich Laie - wenn überhaupt eine leichte Verschattung erkennbar, ohne Garantie nun so am Handy.
Aber nichts, was auf einen Tumor hindeuten würde. Es sieht nicht mal für mich nach einer deutlichen Entzündung aus, da das keine Thorax Aufnahmen sondern der ganze Körper ist, kann das auch schon mal so aussehen in der Lunge, weil Gewebe davor ist. Ich habe von ganz gesunden Tieren schon Aufnahmen gesehen, die in Bezug auf die Lunge schlechter ausgesehen haben 🙈

Leider finde ich auch die Lagerung sehr unprofessionell für eine Lungenaufnahme. Man hat ihre Vorderbeine nicht genug gestreckt, so dass die Schultern die Lunge überdecken, vor allem bei der Aufnahme von oben. So kann man die Lunge auf dem Bild überhaupt nicht richtig beurteilen.
Für mich ist es daher zweifelhaft, ob sie überhaupt eine richtige Lungenentzündung hatte oder nicht nur einfach eine kleine Infektion der oberen Atemwege oder etwas in der Nase, das kommt auch vor und ist dann flott auch so wieder weg.
Da ihre Atmung nicht auffällig schien im Video - was nicht immer aber in der Regel bei einer Lungenentzündung der Fall ist - könnte ich mir das daher wirklich vorstellen.
Ich weiß, was man am zweiten Bild sehen könnte, um einen Tumor zu vermuten und zu denken, die Lunge wäre verschattet, nur leider ist das eben nicht aussagekräftig, weil es sich wohl um die Schultern und das Gewebe drum herum handelt. Da die Aufnahme von der Seite nicht auffällig genug ist, wäre diese Verschattung in Bild zwei in der Lunge, liegt für mich nahe, dass es dann auch wirklich die Schultern sind.
Daher ist es wichtig, das Tier richtig zu lagern beim Röntgen, damit sowas nicht vorkommt.

Bin aber kein TA und Laie und die Bilder sehen digital auch nochmal anders aus - aber ich hab einfach da schon jede Menge jetzt gesehen an Lungenbildern und das mit dem CT wundert mich jetzt noch mehr bei einem Bild, was für mich gar nicht groß auffällig ist.
Sieht man denn im CT eindeutig, dass es sich um eine Entzündung handelt oder nur, dass da kein Tumor ist?

Die "Aufgasungen" sind eigentlich keine, das ist hier ein normaler Rahmen. Würde ich nicht mal Aufgasung nennen, ein klein wenig Luft ist immer im Darm, vor allem von oben links im Bild aus gesehen auch im Blinddarm durch Gärung.
Eine wirkliche Aufgasung sieht anders aus, hier ist es nicht nötig meiner Meinung nach, irgendwas zu geben dagegen.

Ich schau es mir vom PC nochmal in Ruhe an dann.
Hast du Interesse an Beispiel Röntgenbildern von Lungenerkrankungen zum Vergleich, was ich meine oder sehen üben? :-)


Ich wollte auch noch was zu den Zysten sagen. Soweit ich weiß, sind sie hier im Röntgen nicht erkennbar, also nicht arg groß? Also kein Hühner Ei meine ich ;)
Jedes zweite Schweine Mädel oder so hat Zysten. Besteht kein Problem, dass sie zu groß werden oder hormonelle Symptome wie Aggression, Haarausfall oder eben Bauchweh machen, besteht eigentlich auch kein Grund, da was zu unternehmen. Würde sonst im Zweifel dann nochmal schallen lassen, um das abzuklären, aber halt nur, wenn sie irgendwelche Probleme hätte. Ist sie da irgendwie auffällig?

Liebe Grüße :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Hugomero am 09. Januar 2020, 22:29 Uhr
Ich finde das Röntgenbild ehrlich gesagt auch nicht so besonders auffällig, ja mit Herz ist es nicht einfach..hatte teilweise drei Herzpatienten, jetzt noch eine...und gute Kardiologen sind Mangelware...

Eine meiner Herzpatienten hatte eine große Zyste, gut 5 cm , sie wurde punktiert und es ging ihr danach deutlich besser ....über kastra würde ich nur nachdenken, wenn die hormonell aktiv sind, das Tier abnimmt, dauernd brommselt und alle dauernd besteigt und jagt..aber nur auf Verdacht würde ich es auf keinen Fall kastrieren
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 10. Januar 2020, 14:15 Uhr
Dankeschön ihr beiden  :-)

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es keine Lungenentzündung war und sich das Problem vielleicht einfach von selber wieder gegeben hätte. Ich hätte sehr gerne Bilder zum Vergleich  ;-)

Was die "Aufgasungen" angeht hat die Ärztin auch gemeint, es könnte für sie normal sein, gerade wenn sie eher schlingt beim Essen. Oder es kommt vom Stress. Sie sagt aber auch, dass man da nichts machen muss.

Am CT etwas zu erkennen fällt mir extrem schwer. Ich hab es mitbekommen auf DVD, da ist auch ein Programm oben zum öffnen. Ich würd euch das auch gerne zeigen aber wahrscheinlich krieg ich das nicht hin.

Zu den Zysten, bei meiner Karla war es damals so, dass ihre Zysten bei einem Röntgenbild nicht aufgefallen sind (Wer weiß allerdings, wie gut das Röntgenbild war und wie geschult die TÄ?) Bei einem Ultraschall hat sich aber herausgestellt, dass sie ziemlich große Zysten hat. Ich weiß also nicht wie groß Zysten sein können und trotzdem nicht am Röngtenbild auffallen. Falls man versteht was ich meine?
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 10. Januar 2020, 18:57 Uhr
Ich habs jetzt doch geschafft das CT auf Google Drive zu laden. Wenn es jemanden interessiert kann er sich das Ganze unter folgendem Link herunterladen. Einfach auf trotzdem herunterladen klicken. Das Ganze ist ein ZIP, das muss man entpacken. Dann muss man die .exe starten und es sollte sich das Programm mit den CT Bildern öffnen  ;-)


https://drive.google.com/uc?id=1yNkpEMJWgNSECqjp0SVYUXfOXcSyyEI_&export=download
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 10. Januar 2020, 21:20 Uhr
Nelli hat eben ein paar Minuten schwer geatmet. Sie hat sich wohl bei Monti angesteckt?  :traurig:
Müssen Infekte bei Meerschweinchen eigentlich immer mit Antibiotika behandelt werden?
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 02:05 Uhr
Hallo Haidi  :winke:

Ich würde erst mal abwarten, sie atmen schon mal flotter oder heftiger oder etwas pumpig, manchmal ist nur kurz was in der Nase oder geschlungen und der Magen tut weh. Man darf nicht zu genau beobachten manchmal :-)
Wenn es über längere Zeit anhält oder öfter vorkommt, dann muss man natürlich untersuchen lassen.
Tatsächlich ist es bei mir noch nie vorgekommen, dass sich ein Schwein bei einem anderen angesteckt hatte in Bezug auf eine Lungenentzündung (ausser Pilz, was dann eh 2-3 Tiere hatten, ist das aber auch bei allem anderen nie vorgekommen).
Auch in der Notstation meiner Freundin gibts wir viele, wirklich viele kranke Schweinchen, zum Teil sitzen die bei den angeschlagenen Rentnern, da steckt sich nie ein Tier an, wüsste ich zumindest aus den letzten 4 Jahren, in denen ich mitarbeite, nicht.

Du kannst natürlich auch immer ganz gut Colosan und Simeticon geben, falls es einfach Bauchweh sind.
Ich hoffe, es ist wieder alles okay!

Ich füg mal gleich die Röntgenbilder ein zum Ansehen :-)
Danke für die CT Bilder! ich werde wohl nicht viel erkennen, aber bin sehr interessiert, mir das anzusehen  :g:

Zu deiner Frage, ob es eine Alternative zu Antibiotika gibt:
Ich bin ja Naturheilkunde-Freak - ich hab in all den Jahren viel versucht, aber beim Meerschweinchen bei einer ausgebrochenen Infektion im Körper nie eine Möglichkeit ohne Antibiotika gefunden :(

Was ich aber immer mache, auch wenn ich Antibiotika geben muss, ist, das damit nicht als "erledigt" zu erachten.
Ich bin überzeugt, dass unser System aus mehr besteht, als nur aus dem sichtbaren Körper, also auch aus einer Art Energiesystem. Genau sowas erforsche ich z.B. auch im Rahmen meiner Dissertation.
Ich arbeite sehr gerne mit Homöopathie, Bioresonanz, Akupunktur etc. bei den Schweinchen, hab die für mich irgendwie besten (gleich schnell und effektiv) Erfolge aber im letzten Jahr Dank viszeraler Osteopathie (Traumalösung aus dem Gewebe) erzielen könne in Zusammenarbeit mit einer tollen Pferdeosteopathin. Hab hier darüber berichtet: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1680.msg25359#msg25359 (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1680.msg25359#msg25359)

Z.B. habe ich eben Labor-Schweinchen übernommen, ein Tier hatte anfangs immer wieder Infektionen in der Lunge. Gingen auch nur mit Azithromyzin weg - über 10 Tage gegeben hielt das so 3-4 Wochen, dann war die Infektion zurück. Da das Schweinchen auch eh Magenprobleme hatte und das AB auch auf den Magen ging, blöde Kombi. Dazu eh schon Kalkstellen in der Leber... Ich hab beim TA kämpfen müssen, sie fanden auffällige Lungenröntgenbilder unauffällig, hörten nix Schlimmes beim Abhören, HerzUS war in Ordnung, glaubten mir nicht, dass Enrofloxacin nicht wirkt usw.
Ihre Atmung sah tatsächlich auch nicht auffällig aus - nur (!) wenn sie zu futtern begann, dann fing sie mit rucken und pumpen an: https://www.youtube.com/watch?v=ES9xsgwhMSs (https://www.youtube.com/watch?v=ES9xsgwhMSs)

Es war ein Kampf, bis ich endlich eine TÄ fand, die 5 min sehr konzentriert abgehört und sehr gute Lungenröntgenaufnahmen gemacht hat und mir das Antibiotikum meiner Wahl verschrieben hatte.
Obwohl sie es nicht kannte fürs Meerschweinchen und ich zum ersten Mal da in der Praxis war - aber ich hatte viel Wissen und einen Haufen Unterlagen zum Schwein im Gepäck, die Helferin war völlig begeistert davon und blieb vor Neugierde noch 30 min über Praxisschluss, die TÄ ebenfalls, bis wir alles im Detail besprochen hatten :-)  bin immer noch dankbar dafür :-) Heute habe ich diese TÄ und sie arbeiten immer gut mit bei dem, was ich mir vorstelle und verschreiben mir die gewünschten Mittel und ansonsten hab ich noch andere Wege gefunden, an die AB zu kommen, die ich brauche.
Ich möchte nie wieder in der verzweifelten Lage sein, dass mir ein Tier eingeht, nur weil die Tä nicht wissen, dass es mehr als das Standard-AB gibt... Traurig, aber wahr  :traurig:

So dann nach dem AB: https://www.youtube.com/watch?v=-5Ycg418kak (https://www.youtube.com/watch?v=-5Ycg418kak)
(Enrofloxacin änderte zuvor nicht viel).

Natürlich war mir klar, dass es nicht zur Heilung führt, dem Tier immer wieder das AB zu geben, aber vorerst musste ich das damals tun, damit sie überhaupt überlebt.

Ich habe durch Verzweiflung damals zu dieser Pferdeosteopathin gefunden in diesem Fall, denn mir war klar, auf Dauer ist das natürlich nicht die Lösung mit den Antibiotika. Das ist für mich nur Symptomvertuschung.
Dank der Pferdeosteopathin haben wir es (sogar rein übers Telefon, herrlich, was möglich ist - und dran glauben muss man auch nicht mal ;) ) geschafft, dass die Abstände zwischen den Lungenentzündungen immer länger wurden. So eine Behandlung wirkt 2-3 Monate nach. Ca. 4 Monate nach der Behandlung hatte die Kleine ihre letzte Lungenentzündung und dann keine solche mehr.
Sie hatte eine traumatisch bedingte Brustbein-Zwerchfell-Blockade. Durch ein traumatisches Erlebnis, in ihrem Körper hängen geblieben Schockenergie, war ihr Zwerchfell in einer Art Starre. Wenn sie dann zum Futtern den Kopf herunter gebeugt hat, wurde das Zwerchfell belastet und durch die Starre konnte sie nicht mehr richtig atmen, atmete dann heftiger ein, dadurch förderte sie immer wieder die Ausbreitung von Entzündungen.

Die Behandlung ist nun ein Jahr her, sie ist jetzt 6,5 Jahre alt und ihr geht es sehr gut :-)
Die Pferdeosteopathin war ein halbes Jahr nach der Fernbehandlung auch sogar bei uns und hat sie dann vor Ort gar nicht mehr behandelt, es bestand keine Notwendigkeit mehr. Alles sehr spannend :-)
Ich bin froh, diesen Weg für uns alle gefunden zu haben, er bringt auch uns Menschen sehr viel.

Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 03:10 Uhr
Also, hier Bilder von der Lunge:
Ich bin kein TA und Laie :-) Kann also sein, dass ich etwas nicht richtig wiedergebe, bei Fehlern bin ich dankbar, wenn mich jemand drauf hinweist! Oder wenn er was anders sieht :-)

Eine gesunde Lunge:

man sieht schön viel Schwarz im Lungendreieck bei einer Röntgenaufnahme von der Seite, leichte weisse Linien von links nach rechts (Lungengeflecht aus Gefässen, Bronchien), das Herz unterhalb der Lunge hat eine normale, ovale Grösse und ist von allen Seiten leicht schwarz eingerahmt und somit abgrenzbar.

Bild 1 und 2 zeigen eine gesunde Lunge, orange das Lungendreieck, darunter in gelb das Herz. Dahinter sieht man eine leichte Magenaufgasung, ist nicht behandlungswürdig und so auch oft bei gesunden Tieren auf Röntgenbildern zu sehen. Meist sieht man vom Geflecht noch mehr, so wie bei dem Röntgenbild von Monti oben.

Beim Röntgen ist Luft schwarz, Gewebe und Flüssigkeiten sind weiss. Wenn man hier von "verschattet" redet, dann ist nicht ein schwarzer Schatten, sondern ein weisser gemeint. Eine verschattete Lunge zeigt sich im Röntgenbild also zu weisslich.

Falschpositive Aufnahmen:

Bild 3 zeigt ein kastriertes Meerschweinchen-Männchen mit... - nein  :g: nicht mit vielen kleinen Blasensteinen, was man natürlich erst mal annimmt. Das wurde auch beim TA angenommen, in der OP zeigte sich dann aber, es waren Kalkkonkremente in der Samenblase, sie wurde daraufhin entfernt.

Hier sieht man aber an dem Bild, dass das schwarze Lungendreieck etwas wolkiger/verschatteter = weisser wirkt.
Nicht arg schlimm, aber ein bisschen.
Normal würde man vielleicht eine Lungenentzündung annehmen, das Schweinchen hatte aber weder Atemprobleme, noch eine auffällige Atmung beim Abhören (was für mich aber nichts heisst, da man weder Lungenprobleme noch Herzprobleme zuverlässig beim Abhören erkennen kann). Es hat auch kein Antibiotikum bekommen glaub ich und das ist jetzt ein Jahr oder so her, keine Probleme. Daher ist nicht von einer Entzündung auszugehen, da die Aufnahme den ganzen Körper zeigt und der Fokus, also die Schärfe, nicht auf der Lunge liegt, ist die Aufnahme dort auch nicht genau.
Jedem, der fotografiert, muss man das nicht weiter erklären.
Daher sind so Bilder mit Vorsicht zu geniessen, im Zweifel muss eine gezielte Thoraxaufnahme nur von der Lungenregion erfolgen. Das Bild hier ist auch nicht ganz scharf und über Facebook weitergeleitet, so dass man es nicht gut bearbeiten kann, weil Qualität verloren ging.

Deswegen noch was zum Röntgen allgemein, was mir also wichtig ist zu sagen:

Röntgenbilder sind für mich immer mit Vorsicht zu interpretieren, man muss sie immer in Relation setzen zur Beobachtung der Befindlichkeit der Tiere. Im Zweifel lieber noch Detailaufnahmen oder nochmal neue Bilder machen lassen bzw. weiterführende Diagnostik betreiben (z.B. Ultraschall).

Röntgenbilder sind massgeblich abhängig von:
- wie das Tier gelagert wird
- ob das Bild scharf ist (sich das Tier also bewegt hat)
- wie viel Gewebe vor der Lunge ist (Beine nicht genug gestreckt = mehr Gewebe davor)
- wo der Fokus des Bildes liegt (Thoraxaufnahme nur von der Lunge ist verlässlicher als Ganzkörperaufnahme, da sieht man manchmal nix in der Lunge obwohl da was ist - aber es kann auch schlechter aussehen, als es ist - auch sehen da Kiefer und Ohren dann oft verändert aus, obwohl sie es nicht sind wegen Überbelichtung und Unschärfe)
- von der Belichtung (bei unserem HausTA sind die Röntgenbilder leider vom ganzen Körper von der Belichtung wohl so schlecht, da sieht jedes Tier aus, als hätte es was in der Lunge  :traurig: bei anderen TÄ hier sind die Bilder nicht-digital, da haben manche Tiere durch Überbelichtung verschmolzene Wirbel...)
- von einigen anderen Faktoren: Hände aus Versehen überm Tier, Bildfehler (Artefakte), Tier hat gerade tief ausgeatmet: Lungengrösse im Vergleich zum Herz dann zu klein, Herz wirkt zu gross in dem Fall, ist es aber nicht usw.
- dem Medium und Programm, auf dem sie betrachtet werden: beim TA auf dem Bildschirm können ftverschiedene Ebenen eingestellt, das Bild noch bearbeitet werden usw., so dass man es besser interpretieren kann. Werden die Bilder dann an uns weitergeleitet, geht Qualität verloren und oft muss man die Bilder auch noch etwas nachkontrastieren, um z.B. besser zu sehen, ob es sich um Lungengeflecht oder Verschattungen handelt

Es ist schon vorgekommen, dass man die abstrusesten Dinge auf Röntgenbildern gesehen hat, die gar nicht so waren (Knochen, der quer durch den Kopf wächst - konnte in der Autopsie nicht gefunden werden, den gabs also nicht, sah aber auf dem Bild so aus).
Daher muss man bei der Beurteilung von Röntgenbildern immer vorsichtig sein, im Zweifel mehr Diagnostik anstreben, z.B. wenn das Herz auffällig sein könnte einen Herzultraschall (sowieso ist das immer gut bzw. unabdingbar bei Atemproblemen, bei denen das Herz eine Rolle spielen könnte - ich erläutere weiter unten noch einen Fall, warum)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 04:13 Uhr
Lungenentzündung

Man sieht, dass das dunkle Feld der Lunge mehr verschattet ist, als gewöhnlich. Das sind diese kleinen weissen Wolken im grünen Feld.
Da die Aufnahme etwas von hinten-seitlich aufgenommen wurde, wirkt das Herz (orange) etwas zu gross unter Umständen als bei seitlichen Aufnahmen. Durch einen Herzultraschall wurde das aber ausgeschlossen, es war nur eine Lungenentzündung. Das Tier hatte ein Antibiotikum und lebt jetzt seit 2,5 Jahren ohne Probleme.

Möchte dazu erwähnen, dass ich einige Fälle kenne, bei denen sich eine Lungenentzündung schleichend über 1,5 Jahre entwickelt hat. Auffällig waren immer nur Aufgasungen, wegen denen immer geröntgt wurde. Leider hat kein TA die zunehmende Verschattung erkannt. Daher ist der Fall aber gut dokumentiert und man sieht, wie die Lunge immer dichter wird bei 3 Tieren.
2 andere der 5 Tiere der Gruppe mussten im Laufe der Zeit eingeschläfert werden wegen zunehmender Atemnot, die nie durch eine Behandlung geändert werden konnte. Die Halter blieben dran und nachdem bei Tier 3 (HerzUS okay) auch nichts griff, Enrofloxacin, Herzmittel auf Verdacht, Entwässerung, probierten sie Azithromyzin. Das ist nun über ein Jahr her, das Schwein musste es 2-3 Mal bekommen und wegen der Verklebungen und Narben in der Lunge durch die lange unentdeckte Entzündung auch Cortison, aber es ist gut drauf. Die beiden anderen Tiere in der Gruppe hatten nach einer Azithromyzin-Behandlung wieder eine normale Atmung.

So kanns gehen. Wollte es nur erwähnen, weil es 3 wichtige Punkte zeigt:
eine Lungenentzündung muss nicht immer akut sein
und regelmässige Aufgasungen sind immer zu hinterfragen, in der Regel findet man eine organische Ursache
und: Enrofloxacin wirkt oft nicht mehr, Azithromyzin ist da dann immer einen Versuch wert vor Euthanasie.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 04:18 Uhr
Lungenentzündung

Hier auch gut sichtbar, dass da kleine weisse Wolken in der Lunge sind.
Das kann auch mal ein tumoröses Geschehen sein, aber wirklich extrem, extrem selten. Mehr zu Lungenkrebs unten.
Das sieht dann meist viel symmetrischer aus oder man sieht einen konzentrierten weissen Fleck in der Lunge (das ist aber ganz oft auch eine infektiöse Stelle - daher ist ein AB immer einen Versuch wert, wenn man es nicht sicher weiss (Gibt ja auch Schleimgebilde und Abszesse in der Lunge!). Zudem setzen sich auf Ödeme und Tumore auch gern noch Entzündungen drauf, so dass es den Tieren meist auch noch viel besser geht, wenn man ein AB dazu nimmt.

Ein Herzultraschall gibts hier auch dazu, Herz ist okay :-) Das ist mein oben erwähntes Schweinchen und sie hat Antibiotika bekommen, ich hab zig Lungenaufnahmen von ihr im Laufe des ersten halben Jahres bei mir, aber das würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Eine Aufnahme nach Bildern mit Lungenentzündungen lasse ich nie machen, wenn sich die Atmung deutlich zufriedenstellend normalisiert hat. Ich denke, das sagt genug aus dann und man muss die Tiere nicht nochmal röntgen, nur, wenn es noch Probleme gibt.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 04:29 Uhr
Lungenkrebs

Klassischer Fall: nie auffällig gewesen, von jetzt auf gleich auffällig geatmet und nicht mehr gefressen, ab zum TA, Röntgen: komplette Lunge dicht.
Bild 2 eingezeichnet: gleiches Bild, orange die Lunge (da müsste schwarz zu sehen sein), gelb, wo ungefähr das Herz liegen müsste, das ist überhaupt nicht mehr zu erkennen.

So zeigt es sich leider oft, wenn die Tiere Tumore in der Lunge haben, Endstadium ist das leider dann.. Ich habe ein Meerschweinche mit Milz- und Lungentumoren erlösen lassen müssen, da war fast die komplette Lunge verschattet am Ende (hab noch ein Röntgenbild von wenige Stunden, bevor es zum Kreislaufversagen und somit zur massiven Aufgasung kam und ich sie dann erlösen liess) und die Atmung war fast gar nicht auffällig. Hab das sogar noch auf dem Weg zum TA gefilmt, 4 min vor ihrem Tod atmete sie einfach etwas schneller, aber keine Flankenatmung etc. - nichts!
Kommt oft vor und die Halter sind dann immer sehr schockiert und fragen sich, warum sie nichts gemerkt haben, aber da gibts oft nichts zu merken. Ist ein Phänomen, was laut den Tä, mit denen ich beruflich zusammenarbeite, auch bei Hunden mit Lungentumoren vorkommt.

Bild 3 hier zeigt das Schwein einer Freundin, es hatte einen Tumor am Herzen, der im HerzUS nachgewiesen wurde. Mit Herzmitteln, Entwässerung, Cortison, naturheilkundlichen Dingen und Antibiose ab und an (vor allem wirkte da auch Azithromyzin gut, ansonsten wurde Cotrim und Enrofloxacin versucht, aber Azithro wirkte wohl besser) lebte es noch 1,5 Jahre nach der Diagnose (trotz gruseliger Atmung - Schwein gings aber dennoch super :-) ).
Man sieht hier nicht viel in der Lunge, nur etwas weiss überm Herzen bei der Aufnahme von der Seite.
Bei der Aufnahme von oben wird die Verschattung der rechten Lungenseite deutlich, daher sind beide Aufnahmen immer wichtig.

Hier bei der Aufnahme sieht man auch schön, was ich oben kritisierte, die vorderen Beine werden eigentlich nach vorne lang weggezogen oder zumindest ausgebreitet, aber nicht einfach so am Körper gelassen beim Röntgen von oben. Sonst kann es sein, dass das Gewebe an den Schultern die Lunge überdeckt und zu falschpositiven Verschattungen führt. Zumindest kenne ich es so. Strecken ist nicht der Hit fürs Schwein, aber leider ist das wichtig.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 04:38 Uhr
Lungentumore

Hier die rundlichen Strukturen gut zu sehen im Lungenfeld (orange). Das Schwein hat auch wohl Leukose, daher sind die Lymphknoten unter den Beinchen auch geschwollen, das sind diese weisslichen Beulen in dem Bereich. Damit lebt das Tier seit über 2 Jahren, es ist jetzt ca. 8 Jahre alt und sehr fröhlich ohne jegliche Medikation.
Diese Lungenaufnahme ist 2 Monate her und das Schwein hatte eine ZahnOP, danach bekam es Antibiotika und ansonsten wird es in Ruhe gelassen, weil es alt und auch so fröhlich ist :-)
Hier geht es um Lebensqualität. Manche verstehen vielleicht nicht, warum kein Cortison gegeben wird: leider bringt das nicht immer was. Und es hat Nebenwirkungen. Man muss immer individuell entscheiden ob das gegeben werden sollte. Ein Tier, was so alt ist und mit einer solchen Erkrankung seit Jahren lebt, wird keinen aggressiven Krebs haben und selbst bei aggressiver Leukose (v.a. lympathischer Leukose: von ersten Symptomen bis Tod oft nur 2-4 Wochen leider) bringt das oft nicht mal was.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 05:00 Uhr
Herzerkrankungen

kann man auf Röntgenbildern NICHT sehen.
Wenn jemand nur durch Blick auf ein Röntgenbild eine Herzerkrankung benennen kann, dann kennt er sich leider überhaupt nicht aus.

Man sieht in einem Röbi, ob der Bereich ums Herz zu gross ist, ob man das Herz abgrenzen kann und wie es in dem Bereich in der Lunge aussieht.
Man kann sehen, dass da viel mehr weiss ist vielleicht, als sonst, das Herz nicht klar oval abzugrenzen ist.
Mehr aber nicht.
Eine Behandlung einer vermutlichen Herzerkrankung nur nach einem Röntgenbild ist heutzutage absoluter Pfusch.
Es sei denn, es gibt keine Möglichkeit zum Herzultraschall, dann hat man keine Wahl.
Ansonsten muss immer ein Herzultraschall erfolgen, wenn der Verdacht da ist, dass was am Herzen ist.

Wenn das Herz bzw. die Herzregion zu gross aussieht im Röbi, kann es sein, dass:
- das Herz wirklich zu gross ist (ACE-Hemmer nötig in der Regel und Entwässer)
- ein Perikarderguss vorliegt (ACE-Hemmer und Entwässerung gefährlich bis kontraproduktiv!)
- ein Ödem den Bereich so wirken lässt (durch Entzündung oder meist Herzproblem, selten Nierenproblem)
- ein Pleuraerguss vorliegt (durch Entzündung, Herzproblem, Tumor)
- tumoröses Geschehen im Gange ist
- in dem Bereich eine Entzündung vorliegt, die um das Herz herum die Lunge verschattet, so dass es nicht mehr abgrenzbar ist

Man kann auf einem Röntgenbild nicht sehen, was der Fall ist, nur im Herzultraschall.
Früher hat man nur die Möglichkeit gehabt, zu röntgen und dann meist mit ACE-Hemmer und Entwässerung behandelt. Bei manchen Erkrankungen kann das tödlich fürs Tier enden, nicht bei einmaliger Gabe wohl, aber diese Medis werden ja auf Dauer gegeben.
Wenn kein Herzproblem vorliegt, kann man den Körper so auch belasten durch solche Medikamente.

Ein Herzultraschall ist daher kein rausgeworfenes Geld oder unnötig, sondern die einzige Möglichkeit, überhaupt was zum Herzen zu sagen.
An vielen Tä scheint auch vorübergegangen, dass es mittlerweile mehr Medis fürs Herz als ACE Hemmer gibt (z.B. Inotropika wie Vetmedin/Pimobendan oder Herzglykoside). Auch gibt es neben Furosemid noch andere Mittel zur Entwässerung, Spironolacton z.B. und Torasemid, was bei einigen Herzschweinchen wesentlich effektiver zu wirken scheint, also Furosemid (diese Tiere leben dann mit sehr guter Lebensqualität mit Torasemid noch zum Teil 1-2 Jahre, wohingegen sie unter Höchstdosis Furosemid gar nicht mehr entwässerten... weiss kaum ein TA, auch nicht die Kardiologen! Traurig...)

Tja, könnte noch viel mehr zum Thema schreiben, lassen wir es ;)

Hier ein Beispiel für einen Pleuraerguss bei Bild eins plus Ödem. Das Eingezeichnete mutmasst die Lage des Herzens.
Hier wird deutlich, denke ich, dass man hier nicht erkennen kann, was da genau los ist ohne einen Herzultraschall... Wie soll man sonst wissen, was da überhaupt das Problem ist.

Kurz noch: Herzultraschall: kostet 40-70 Euro in Kliniken, geht mittlerweile bei vielen TÄ so, dass die Tiere einfach auf dem Arm des Halters sitzen können entspannt und dauert optimalerweise 5-10 min maximal. Es kennen sich nicht alle Tierkardiologen mit Meerschweinchen aus leider, somit gibts falsche Diagnosen manchmal.
Also am besten immer rumtelefonieren und fragen: wie oft hat der TA schon Meerschweinchen geschallt und kann er die Werte dann auch einschätzen (oder ist bereit, sich in die Thematik und Grenzwerte einzulesen, das wäre ja auch eine Option); wie wird es gemacht, ist die entsprechende Technik vorhanden (Schallköpfe, Sensibilität des Geräts), wie wird das Tier gelagert (30 min auf der Seite liegen ist von gestern, sowas finde ich nicht mehr zumutbar, es geht auch anders, nämlich flotter und im Sitzen! für ein Tier mit Atemproblemen dann eh nicht gut) und wie teuer ist es (bei uns ist der beste Kardiologe im Umfeld mit der besten Technik mit 40 Euro wesentlich günstiger, als die anderen, die zum Teil 150-200 Euro nehmen - finde ich schon eine Frage wert, auch wenn es natürlich nicht primär ums Geld gehen sollte...).


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Bild 2 und 3:
Das Herz wirkt viel zu gross, zwar klar abgrenzbar, ist aber schon dabei, langsam die Luftröhre hoch zu drücken.
Auffällig war nur eine zu hohe Atemfrequenz und leicht ruckige Atmung beim Futtern.
Ohne Herzultraschall hätte man gedacht, das Tier hat ein zu grosses Herz und ein Ödem vielleicht noch dazu, daher ACE-Hemmer und Entwässerung.
So hätte man das früher gemacht.

Der Herzultraschall zeigte mehr als klar: es handelt sich um einen Perikarderguss, das Herz ist okay an sich. ACE-Hemmer sind da nicht das richtige Mittel, das Schweinchen braucht Vetmedin.
Zudem wäre eine dauerhafte Entwässerung bei einem Perikarderguss lebensgefährlich geworden.
Dank Herzultraschall konnte hier die richtige Behandlung eingeleitet werden.
An der Herzbasis waren weissliche Stellen im Schall zu sehen, entweder bildet sich da ein Tumor oder es ist eine Entzündung und Fibrin. Da das Schweinchen auch noch im Bauch eine Entzündung hat an einer Kastrationsnarbe (im US deutlich zu sehen), ist da die Hoffnung, dass es sich um eine Entzündung handelt, die auf das Herz übergegriffen hat.
Daher dazu Antibiose, in der Hoffnung, es ist kein Tumor. Die Herzkammern waren gut durchblutet, die Leber nicht gestaut, das sind Zeichen, dass das Herz an sich eigentlich nicht krank ist.
Der Perikarderguss drückt jedoch und so kann es seine Leistung nicht erbringen, weshalb es mit Vetmedin/Pimobendan unterstützt wird - vorerst. Ggf. ist das irgendwann nicht mehr nötig, aber da ist noch nicht dran zu denken, erst mal gehts überhaupt ums Überleben.

Ein Perikarderguss ist einfach heikel, geht in der Regel nicht mehr zurück, je nach Ursache Prognose eh fraglich...
Ich kann nicht sagen, wie es ausgegangen ist, da das hier meine kleine Ennie ist und der Schall ist erst eine Woche her. Sie ist sehr gut drauf und stabil und ich hoffe, dass sie Zeit geschenkt bekommt (komplexe Krankengeschichte, ist aber erst 2 Jahre alt).
in 2,5 Wochen ist Schallkontrolle.

Nur als Beispiel nochmal, warum ein HerzUS so wichtig ist :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 05:18 Uhr
Sorry, war etwas ausschweifend, ich liebe Röntgendiagnostik :-)
Könnte noch stundenlang drüber berichten, hab noch viele interessante Fälle und hunderte Röntgenbilder gesammelt, alleine aus den letzten 2 Jahren, seitdem ich mich genauer damit befasse. Ist eines meiner Hobbies geworden - zwangsläufig, weil die Tä leider nicht immer verlässlich alles erkennen  :traurig:
Ich weiss, dass ich das auch nicht kann, ich bin ja auch nur Laie, aber ich versuche deswegen, viel zu üben, wann immer es geht.
Damit unseren Tierchen besser geholfen werden kann... Möchte das daher auch gerne weitergeben, damit die Halter nicht immer so abhängig von dem Wissen der TÄ sind, z.B. im Notdienst, wenn ein Ta keine Ahnung hat.
Mir ist vor etwas über 2 Jahren deswegen fast ein Tierchen gestorben, weil der TA was offensichtliches (Magenaufgasung) nicht erkannte und es für eine Lungenentzündung hielt und somit die falsche Behandlung nannte). Ich habe nachts die Bilder an meinen TA gemailt und er hat mir um 1:15 Uhr von einem Kongress die richtige Diagnose genannt, so dass ich richtig behandeln konnte - da war das Schwein vor Atemnot schon übel dran, aber sie hat es geschafft...
Seitdem übe ich, damit ich nie wieder so abhängig von einem Ta bin, vor allem nicht im Notdienst.

Hier dann  noch Bilder mit Zysten.
Ab welcher Grösse man sie erkennen kann, kann ich auch nicht sagen und sie verrutschen ja auch im Gewebe, also US ist das sicher immer ratsamer. Aber wenn sie so gross werden, dass ihre Grösse Problem macht, dann sollte man sie meiner Meinung nach im Schall erkennen können.
Das ist dann meist eine recht einheitliche weissliche Fläche. Der Darm enthält immer etwas Luft (oben auf Montis Bilder ist es so normal mit der Luft, wirklich null krankhafte Aufgasung, ganz physiologischer Zustand so) und das sieht man eben an den kleinen schwarzen Stellen im Darm, man sieht auch Darmschlingen (mit Kontrastmittel Bariumsulfat kann man den Darm natürlich noch besser erkennen).
Bei Zysten - aber auch Tumoren - sind diese Flächen nicht so schwarz-Fleckig sondern fast einheitlich weiss.

Hier im ersten Bild neben Herzproblemen und Ödem in der Lunge sind auch zwei Hühnerei-grosse Zysten im Bauch gewesen, daher wirkt der Bauch hinten so einheitlich weiss und da ist kein Darm mehr richtig zu sehen.

Bild 2: Zyste gekennzeichnet, im Ultraschall identifiziert (dort kann man dann zwischen Zyste (Flüssigkeit=schwarz im US) und Tumor (Gewebe =weiss im US) unterscheiden

Bild 3: vorne im Bauch gut sichtbar durch die schwarzen Fleckchen Darm, hinten dann weisslicheinheitlich wegen Zyste
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2020, 05:26 Uhr
Hab dann jetzt zum Abschluss Montis Bilder am Pc zugeschnitten und nachkontrastiert bzw. die Belichtung angepasst, das hilft oft.

Von der Seite wirkt die Lunge für mich halt nicht besonders auffällig.
Von oben kann ich verstehen, dass von einer Verschattung ausgegangen wird und ggf. ein Tumor angenommen wurde auf der linken Seite der Lunge. Ob da jetzt die Beinchen mit rein spielen ist halt schwer zu sagen, das kann passieren. Ist halt schon vorgekommen bei einem Schweinchen, was überhaupt nichts an der Lunge hatte, hier Bild 3, weil die Beine nicht weggestreckt wurden und die Lunge zum Teil überdeckten. Das erkannte in dem Fall die TÄ und sagte es auch gleich mit dazu (hier in dem Fall wirkt die rechte Lunge verschattet). Da das Tier nicht auffällig atmete und das Lungenbild von der Seite okay war, wurde da nichts unternommen.
Zudem wurde Monti da schief gelagert, so dass es sein kann, dass das Herz zu einer Seite mehr herauszeigt, ist einfach eine Lagerungsthematik. Das muss alles vom TA dann natürlich immer berücksichtigt werden, haben auch keinen leichten Job - muss man auch mal anerkennen, darf nicht nur schimpfen :-)

In jedem Fall seid ihr ja auf der sicheren Seite jetzt eh mit dem CT und Antibiotikum, wollte nur meine Einschätzung von gestern nochmal erklären :-)

Gute Nacht  :g:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 11. Januar 2020, 18:05 Uhr
Gut, dann versuch ich mir mal wegen Nelli keine allzu großen Sorgen zu machen. Bis jetzt habe ich auch nichts Auffälliges mehr gehört.  :-)

Schlimm wie sehr man manchmal für eine richtige Diagnose und dafür, dass einem geglaubt wird kämpfen muss. Was hattest du denn dann alles an Unterlagen dabei? Nimmst du dann auch Lektüre, Artikel und sowas mit um deine Standpunkte zu untermauern?

Es ist wirklich traurig, wenn die Tiere unnötig leiden müssen, weil die TÄ nur ihr Standartprogramm durchziehen wollen. Je mehr man selber weiß, desto größer sind die Chancen, dass dem Tier geholfen werden kann und sei es nur, weil man irgendwo die richtige Frage stellt. Leider weiß man oft erst im Nachhinein mehr und ich bin immer noch traurig, wenn ich z.B. an meine Karla denke und mich frage was passiert wäre, wenn ich früher auf gewisse Diagnostik bestanden hätte oder eben so manches was ich jetzt weiß gewusst hätte. 

Ich versuche zumindest bei jedem Krankheitsfall auch etwas dazuzulernen um es beim nächsten Mal etwas besser machen zu können. Da hilft es natürlich auch sich Fälle von anderen Tieren durchzulesen oder wenn, so wie hier, eine besonders engagierte Person Röntgenbilder und ihr Wissen zu Verfügung stellt!  :fr:

Ich bereue es, dass ich mir bisher Röntgenbilder nie habe mitgeben lassen. Bei meinen bisherigen Schweinchen und ihren Krankheiten hat entweder die Behandlung wie vom TA vorgeschlagen geklappt oder wenn nicht, hatte ich immer das Gefühl es war unausweichlich und alles wurde getan.

Erst vergangenes Jahr, zuerst bei Karla und dann bei Gurli, meinem Kastraten, ist in meinen Augen viel schiefgelaufen. Seitdem versuche ich wirklich immer dazuzulernen, damit ich mich nicht so blind auf die TÄ verlassen muss!

Ein ganz liebes Danke für deinen Bericht und deine Einschätzung!  :-)  :-)

Zu guter Letzt, liebe Grüße von Nelli, sie weiß gar nicht was ich habe  :g:

Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 11. Januar 2020, 21:03 Uhr
Eben hat Nelli wieder für zwei drei Minuten Atemgeräusche gemacht. Ach mann, ich beobachte weiter...

Außerdem hab ich gerade mit der TÄ aus der Tierklinik gesprochen, die Monti am Dienstag untersucht hat. Ich habe vor zwei Tagen schon angerufen und um Rückruf gebeten, die Dame mit der ich da telefoniert habe, hat notiert, dass es um eine mögliche hormonelle Behandlung der Zysten geht. Das heißt die TÄ hatte schon etwas Zeit sich zu informieren.

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie mit jemandem von der Uni und dem Gynäkologen der Tierklinik gesprochen. Beide kannten eine hormonelle Behandlung von Zysten nur bei hormonell aktiven Zysten und hielten sie für wenig wirksam bei nicht-hormonell aktiven Zysten. In der Literatur habe sie auch nichts positives dazu gefunden, die Methode der Wahl sei bei Ihnen eine Kastration, wenn die Zysten Probleme bereiten.

Sie zitierte mir etwas aus einem Artikel, in dem eine Hormonbehandlung bei nicht-hormonellen Zysten nichts brachte und ich habe sie gefragt welche Hormone da benutzt wurden. Es handelte sich um HCG und CRH.

Ich habe ihr dann den Namen des Präparates genannt, also Chlor adinon und ihr gesagt dabei handelt es sich um ein Gestagen/Progestin.

Sie schien jetzt nicht total abgeneigt so etwas zu versuchen, hat aber gemeint sie muss sich erst darüber informieren ob das Präparat bei uns in Österreich zugelassen ist und welche Nebenwirkungen es hat.  Es wirkte aber auch nicht so als würde sie wirklich glauben, dass das funktionieren könnte. Sie hat versprochen sich zu informieren und sich dann wieder bei mir zu melden.

Mit dem TA, der damit Erfolge hat, wollte sie sich nicht in Verbindung setzen. Sie hat mir geraten, Monti dann auch bei ihm behandeln zu lassen, wenn er damit Erfahrung hat, aber da er von mir 7 Autostunden entfernt ist, wird das wohl nichts.  ;)           

Ich werde mal sehen, was sie herausfindet und mich dann gegebenenfalls mit dem TA in Verbindung setzen.

@Vio, hast du eine Idee warum diese Behandlungsmethode so unbekannt ist? Ich habe nur wenig dazu gefunden. Ein paar Foreneinträge dazu waren schon älter, ca. von 2012, also super neu dürfte es ja nun auch nicht sein. Und neueres dazu habe ich gar nicht gefunden.

Ach ja, ich habe sie auch gefragt, wie groß Montis Zysten sind und sie meinte sie waren beim CT größer als die Nieren in Relation. Sie hat auch gemeint ich soll beobachten ob Monti zunimmt, das könnte auf größer werdende Zysten hindeuten. Sie hat tatsächlich zugenommen in letzter Zeit, aber ich hab das eher darauf geschoben, dass ich den Speiseplan etwas erweitert habe. Seit Anfang Oktober waren es 100g. Nun hat sie ca. 1200g, ihr voriges Höchstgewicht war aber auch schon mal bei 1150g. Und das Gewicht passt gut zu ihr finde ich.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 12. Januar 2020, 01:12 Uhr
Das ist ja blöd mit Nelli (so eine süsse  :lieb: )  :traurig:
Kann natürlich sein, dass sie auch was hat, aber das wird sich dann wohl zeigen. Ist hoffentlich nichts Schlimmes!
Tut mir leid, dass du auch schlechte Erfahrungen gemacht hast  :traurig: Ich weiss, wie das ist  :traurig:
Es haben viele Tiere ein Nasengeräusch manchmal oder aber Schleim im Rachen, der dann abgehustet wird.  Dann knattern sie erst etwas oder haben Atemgeräusche und dann gibts ein "Urgs" und es ist weg.
Vorher pumpen sie ein paar Mal meist, das hör sich dann so an: https://www.youtube.com/watch?v=pVJ1Y0wpi_M&feature=youtu.be (https://www.youtube.com/watch?v=pVJ1Y0wpi_M&feature=youtu.be)
Bei manchen ist das nicht krankhaft, kommt durchs Schlingen beim Futter oder so, bei anderen ist da so viel Schleim, dass sie halb ersticken. Da wirkt in der Regel eine einmalige Gabe Azithromyzin extrem effektiv dann.

Das mit dem Chlor adinon kann ich mir auch nicht erklären - die meisten Tierärzte denken aber auch, dass Meerschweinchen von Azithromyzin sterben oder wissen gar nicht, dass man denen das geben kann.
Dafür halten sich andere Dinge, die eigentlich Unsinn sind...
Von daher - keine Ahnung  :traurig: Ich wusste bis Oktober auch nichts davon. Aber bis Anfang des Jahres auch nichts von Torasemid, was zum Teil viel effektiver wirken kann bei manchen Tieren, als der Standard, Furosemid.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 12. Januar 2020, 19:45 Uhr
Bis jetzt hab ich wieder nichts mehr gehört. So ein süßes Mäuschen im Video  :-) :-)

Ja, man kennt das ja von Menschenärzten leider auch nur zu gut. Bin in meinem Leben bisher z.B. daran gescheitert einen guten Hautarzt zu finden.  :roll:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 12. Januar 2020, 21:29 Uhr
Ich könnte auch Geschichten von Ärzten erzählen, allein aus den letzten zwei Jahren, wenn ich nicht selbst so engagiert wäre, wäre meine Oma schon längst tot... oder würde weiterhin sehr leiden :traurig:
Seufz...
Aber natürlich sind nicht alle schlecht, dennoch bin ich von den meisten Ärzten und TÄ einfach nur enttäusch worden, denn Hilfe hat man da nicht erhalten  :traurig:

Das freut mich, wenn jetzt nichts mehr war :-)
Dann habt einen guten Start morgen in die neue Woche!
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 14. Januar 2020, 20:43 Uhr
Ach schlimm was man da teilweise durchmachen muss!  :fr: Dir auch eine schöne Woche!  :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 26. Januar 2020, 12:52 Uhr
Hey  :winke:

Monti hat gestern Abend angefangen vermehrt Schmerzlaute beim Pflegen von sich zu geben. Appetit und Verhalten waren normal, beim Essen hat sie allerdings auch ein bisschen gejammert. Ich hab ihr dann Simeticon gegeben.

Heute war es noch nicht besser, also sind wir in die Tierklinik gefahren. Es wurde ein Röntgenbild gemacht und sie war deutlich aufgegast. Ich hänge das Bild mal hier an.

Ich kannte den TA nicht, der heute im Notdienst da war. Er meinte, die Zysten haben vermutlich die Verdauung gereizt und seiner Meinung nach ist eine Kastration die einzige Möglichkeit und dies sollte auch sehr zeitnah passieren. Er warnte davor, dass die Zysten platzen oder reissen könnten. Mit Hormonen würde er nicht behandlen, da seien blöde Nebenwirkungen zu erwarten.

Mir gefällt der Gedanke an eine OP überhaupt nicht und ich möchte vorher lieber alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

Könnte die Aufgasung nicht auch als Nachwirkung vom Antibiotikum kommen?

Der TA hat ihr ein Schmerzmittel gespritzt, wir sollen ihr 3-5 Tage Novalgin geben und Simeticon.

Noch eine Theorie am Rande: Ich selber habe teilweise starke Regelschmerzen, wenn ich aber die Tage vor meiner Periode und währenddessen eine Teemischung aus Schafgarbe, Frauenmantel, Himbeerblättern und Pfefferminze trinke ist meine Periode beinahe schmerzfrei.
Meine Schweinchen bekommen normalerweise immer einiges an Schafgarbe, aber seit ca. 3 Wochen wächst draußen wirklich leider nichts brauchbares mehr. Denkt ihr die Schafgarbe könnte durch ihre hormonelle Wirkung irgendwie mildernd auf die Probleme eingewirkt haben? Na vielleicht ist das auch viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen  ;) Aber falls nicht gibt es ja vielleicht ein paar Pflanzen oder Sämereien, die ihr ein bisschen helfen könnten?

Meine TÄ hat sich leider bezüglich Chlorm dinon nicht bei mir zurückgemeldet. Ich werde da nochmal nachfragen, aber ich denke sie wird sich da wohl der Meinung des Tierarztes von heute anschließen.

Ich habe auch dem Arzt geschrieben, den Vio mir genannt hat. Mal schaun ob ich da eine Antwort erhalte.

Liebe Grüße

Haidi
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Hugomero am 27. Januar 2020, 14:18 Uhr
wie gehts der Kleinen ? hast Du mal Urin getestet (sorry, wenn ich es überlesen habe ? ) ob Blut im Urin ist- ich glaube schon, daß mit Zysten und Verdauung ein Zusammenhang bestehen könnte, habe selbst aktuell zwei Mädels mit einer großen Zyste. Ich hatte ein Schweinchen erfolgreich punktieren lassen (sie war eine Herzpatientin- da wurden fast 60 ml entfernt, ihr hatte die Zyste die Atmung erschwert)

ich war mit meiner erst letzte Woche beim TA- der meinte, durch Punktion beseitigt man die Ursache nicht, nur durch OP- wenn es nur die Eierstöcke sind, dann gibt es auch die "kleine OP" von der Seite, kein Bauchschnitt...das würde ich überlegen, wenn das Tier ständig Probleme hat, aber im Moment ist es für mich keine Option. Andereseits behalte ich es gut im Blick, falls die Zyste dann ständig die Atmung erschwert, die Organe behindert und zur Aufgasung führt, sollte man nachdenken...

bei Deinem Schweinchen sehe ich schon die Aufgasung, aber ich finde auch das Herz irgendwie groß (hatte ja teilweise bis zu drei Patienten, daher schau ich automatisch drauf )
gute Besserung
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 27. Januar 2020, 20:26 Uhr
Hallo Hugomero, danke für deine Antwort!

Ich hab den Urin noch nicht getestet. Ich hatte vor einiger Zeit mal Teststreifen bestellt, aber die noch nie genutzt. Ich werde es mal versuchen! Was würde denn Blut im Urin bedeuten?

Ja, das ist es jetzt die Frage, ob die Zysten dauerhaft zu Problemen führen. Wenn sie jetzt öfter Aufgasungen bekommt ist das natürlich kein Zustand. Ich fühle mich aber von der Ärzten sehr in Richtung OP, und das möglichst schnell, gedrängt.

Wann hast du den punktieren lassen und wie lang hat es angehalten bzw. hält es noch an? Was wird denn bei der "kleinen" OP entfernt?

Aktuell geht es ihr ganz gut. Den Appetit hat sie Gott sei Dank behalten. Sie macht auch recht schönen Kot. Gestern konnte ich ihr regelmäßig etwas gegen die Aufgasung geben, da machte sie kaum mehr Schmerzlaute. Heute musste ich leider für 6 Stunden weg, als ich zurückkam ging es ihr wieder etwas schlechter. Mittlerweile nach Simeticon aber wieder besser. Morgen kann Gott sei Dank mein Freund Home-Office machen und ihr wieder regelmäßig was geben.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 28. Januar 2020, 11:49 Uhr
Hey :winke:

Ich habe gestern Abend noch Urin getestet. Alle Parameter waren unauffällig, außer Blut. Bei den Teststreifen wird auch angegeben wieviel Blut im Urin ist und es war nicht so viel. Sehen konnte man nichts in der Urinprobe.

Ich habe gestern auch noch kurz mit Vio geschrieben. Sie meinte auch das die Herzregion am Röntgen etwas komisch aussieht. Das was ich als Schmerzlaute beim Essen beschrieben habe könnten wohl auch wieder eher knackende Atemgeräusche sein, so wie sie sie auch vor 3 Wochen gemacht hat. Trotzdem gehen die Geräusche zuverlässig nach Gabe von Simeticon, Colosan etc. weg.

Wenn es etwas an Lunge oder Herz ist, würde es dann Sinn machen, das die Geräusche kommen und gehen?

Mein Freund hat heute nochmal in der Tierklinik angerufen. Es war wieder eine andere TÄ am Apparat und diese hat sich dann auch nochmal die Röntgenbilder angesehen. Sie konnte nicht wirklich was auffälliges bei Herz und Lunge sehen, meinte aber auch, dass es beim ersten Röntgenbild schlecht zu sehen sei, weil Monti nicht ordentlich gestreckt wurde.

Wir haben jetzt für Morgen einen Termin zum HerzUS. Die Ärztin meinte, sie haben leider für Meerschweinchen nicht so viele Referenzwerte und es ist schwer zu sagen was normal ist und was nicht.
Ich finde es jetzt aber wichtig zu wissen, ob mit Lunge und Herz alles in Ordnung ist, bevor hier die Schuld voreilig den Zysten gegeben wird.
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Hugomero am 28. Januar 2020, 13:10 Uhr
aus welcher Gegend kommst Du , vielleicht gibt es Meerschweinchenkundige TÄ in der Nähe ? mit den Referenzwerten könnten wir "weiterhelfen", also zum Beispiel wie groß der Abstand ist Vorhof /Aorta...aber wenn der TA schon meint, er kennt die Werte nicht, ob er dann die richtige Therapie findet ? Hier gibt es z.b auch eine TÄ, die zwar Herz US machen würde-aber damit nur meint, den Schallkopf draufzuhalten ohne Werte zu bestimmen, und das Geld kannst Du Dir sparen.

Beim Blut im Urin Test schau ich nicht wieviel angezeigt wird, sondern nur ob es hellgrün oder dunkelgrün ist z.b - ich hatte auch ein Tier mit komischen Atemgeräuschen, aber er hustet und dann ist es wieder gut..und ein Mädel von mir atmet manchmal etwas angestrengt, aber dann ist sie leicht gebläht (ist aber Herzpatientin und hat eine große Zyste, also von was es genau kommt weiß ich nicht, aber bei ihr hilft 2 Tage Colosan, dann gehts besser)

und auch wenn das Blut nicht sichtbar ist, kann es z.b eine Blasenentzündung sein
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 28. Januar 2020, 14:15 Uhr
Huhu!

Kurz hier:


Nach der ganzen Sache habe ich noch etwas recherchiert und auch im Forum der Tierkardio der LMU gepostet. Die wohl einzigen, überhaupt veröffentlichten Parameter für Meerschweinchen sind diese:


Paper von Cetin et al, enthält Werte von anästhesierten Meerschweinchen (in Englisch)
[url]http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1258/0023677052886510[/url] ([url]http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1258/0023677052886510[/url])


Dank einer Freundin bin ich noch auf die Dissertation von A. Klawitter gestoßen. Ihre Werte (S.62) wurden auch in der 8. Auflage von "Krankheiten der Heimtiere", ein Buch für Tierärzte, veröffentlicht)
[url]http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/klawittera_ss05.pdf[/url] ([url]http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/klawittera_ss05.pdf[/url])

Vielleicht hilft es jemand anderem mal, der sich auch auf der Suche nach Referenzwerten befindet!


Das hat ewe mal recherchiert, diese Referenzen können die Tierärzte nutzen oder sich auch bei Kollegen an anderen Kliniken (z.B. in Duisburg-Kaiserberg an der Tierklinik sind sie sehr versiert was Herzultraschall beim Meerschweinchen angeht, v.a. auch Herr Dr. Stosic) Rat einholen.

Je nach Lagerung kann das Herz halt schon mal grösser aussehen - besser ist es, wenn es Probleme gibt, das mal im Schall anschauen zu lassen.
Muss ehrlich sagen, dass ein bisschen Knattern mich erst mal nicht gross aufregt, solange sie normal atmen und sich normal verhalten. Wenn da wirklich etwas krankhaftes ist, dann fällt es irgendwann in der Regel auf, weil sich an der Atmung etwas ändert oder die Tiere beim Verhalten auffällig sind.

Was Blut im Urin angeht sehe ich das nicht mehr ganz so locker nach all den Erfahrungen in den letzten Jahren: wenn das öfter im Stick ist und nicht nur einmalig oder so, würde ich den Urin (geht auch ohne Tier, einfach Urin in einer Spritze, so sauber wie möglich erlangt und wenn es in unter 2 Std beim TA ist) mikroskopisch untersuchen lassen. In der Regel gibts dafür eine "schleichende" Ursache, meist sind die Tiere eben erst dann auffällig, wenn es schon arg übel ist und daher finde ich nicht schlecht, da vorher mal nach Ursachen zu schauen.
Ich dachte lange, dass Gries ja auch mal ratschen kann und sie halt dann ab und zu Blut im Urin haben. Das kann ich zwar nicht aussschliessen, es hat sich in meinem Umfeld aber gezeigt, dass manche Meerschweinchen mit viel Gries niemals Blut im Stick angezeigt haben (maximal mal eine winzigen Hauch) und wiederum andere, bei denen man das angenommen hatte, also dass ab und zu Blut durch Gries kommt, hatten nie wieder Blut im Urin trotz Gries nach einem Antibiotikum.
Auch wenn Blut z.B. nur hin und wieder da ist, von jetzt auf gleich wieder weg oder so, ist das manchmal schon ein Hinweis auf ein Gebärmutterproblem. Deswegen ist so ein Test immer praktisch und eben auch, wenn man ihn öfter mal durchführt.

Zeig doch wenn du ein Foto hast gern mal den Streifen, ich finde es immer schwer, einfach "viel" oder "wenig" Blut zu schreiben, ohne zu zeigen, was ich als viel oder als wenig empfinde :-)

Kann man denn eigentlich über das CT etwas zum Herzen sagen?

Die Röntgenbilder hab ich mir jetzt am PC nochmal in Ruhe angesehen, die Lunge finde ich nach wie vor nicht schlecht. Eine Stelle wirkt etwas weisslicher, aber das ist schon kleinlich, wenn man das als Krankheit deuten wollte, kann einfach durch Überlappung sein. Auch ist die Aufnahme viel besser durch das Strecken des Schweinchens, was die Verschattungen in der Lunge durch die Schulterblätter weglässt (daher wird das Bild jetzt vielleicht vom TA als besser interpretiert, dabei finde ich nicht mal auf dem ersten Bild von Anfang Januar was Auffälliges). Ist ansonsten in jedem Fall schön frei die Lunge, so oder so -finde ich.
Das Herz wirkt nun auf dem zweiten Bild etwas rundlicher und grösser, das kann aufgrund der anderen Lagerung sein. Ich würde es aber tatsächlich auch lieber im Schall klären lassen, gerade auch, wenn mal das Thema Kastra im Raum steht.


Was den Magen angeht: ja, aufgegast, aber das kommt eben (hatte ich dir ja privat schon geschrieben :-) ) auch mal bei augenscheinlich gesunden Tieren vor (vielleicht durch den Stress vor dem TA und dann hastiges Futterschlingen und Luft schlucken?) oder eben bei Tieren, die "kleine" gesundheitliche Probleme haben auch öfter, durch Schmerzen vielleicht. Ich würde da auch Colosan und Simeticon geben und schauen, ob sich eine Ursache finden lässt, aber allzu dramatisch sieht es für mich nicht aus - das kann man aber mangels Bild von oben nicht richtig beurteilen, daher ist das auch immer unbedingt wichtig :-)

Da sie Blut im Urin hat könnte es sich jetzt aber auch einfach um eine Blasenentzündung handeln, die nicht auf Baytril anspricht (kommt oft genug vor). Muss ja nicht unbedingt ein Problem mit der Gebärmutter sein, Zysten sind nicht immer so, dass man was tun müsste, es sei denn eben, sehr gross. Aber selbst Tiere mit gigantischen Zysten müssen nicht unbedingt Probleme mit der Verdauung haben, kommt auf viele Faktoren an, denke ich.

Man kann statt Baytril (hatte sie ja erst, soweit ich weiss) dann Cotrimoxazol versuchen bei einer Entzündung (kein Retardon, das ist kein Ersatz dafür) und am allerbesten wäre eine Erregerbestimmung mit Antibiogramm. Dazu würde ich die Blase nicht punktieren lassen, sondern einfach Urin so sauber wie möglich einsammeln (ich ziehe das auch in iner 1 ml Spritze auf) und dem TA bringen, der das dann einschickt. Wenn ihr eh in der Klinik seid kann man da natürlich auch durch vorsichtiges Drücken auf die Blase Urin gewinnen.
Das würde ich vor der Kastra dann versuchen, da hier ja nicht klar ist, ob das Problem überhaupt wirklich die Zysten sind.

Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 28. Januar 2020, 20:46 Uhr
Wir kommen aus Oberösterreich- Hier gibt es leider weit und breit keinen TA der sich wirklich mit Meerschweinchen auskennt. Die nächsten dürften wohl in Wien sein, aber 5 Stunden Autofahrt hin und zurück will ich weder uns noch Schweinchen antun.

Ich denke wir haben Glück, dass es hier überhaupt jemanden gibt, der ein HerzUS bei Meerschweinchen machen kann. Ich gebe meinem Freund morgen für den Termin die Referenzwerte aus den beiden Quellen mit. Danke dafür!

Monti hat schon wirklich einige Zeit lang geknattert, am Sonntag hat sie morgens geknattert und es ging so über ca. 1,5 Stunden, wie lange davor weiß ich nicht. Und gestern war es auch ca. so lange und ich weiß nicht wie lange es schon ging bevor ich heimkam.

Bei meinen Teststreifen von Combiscreen gibt es bei Blut 3 Abstufungen: 5-10, 50 und 300 Ery/μl Die Farbe des Feldes lag zwischen 5-10 und 50. Wenn ich wieder mal an Urin komme und nochmal teste kann ich auch ein Foto schicken.

Puh ob man übers CT was zum Herzen sagen kann weiß ich nicht, kann ich aber auch meinem Freund als Frage für den Termin morgen notieren. Ich kann leider nicht dabei sein.

Das du die Lunge nicht schlecht findest, ist ja schon mal gut  :-)

Nein, allzu dramatisch ist die Aufgasung wohl nicht, sonst hätte sie wahrscheinlich auch das Fressen eingestellt. Mein Freund war ja heute im Homeoffice, er hat ihr noch regelmäßig was gegen Aufgasungen gegeben und von ihr keinen Mucks gehört den ganzen Tag, weder schmerzig noch knatterig. Ihr scheint es also ganz gut zu gehen  :-)

Gut, in Zukunft werde ich immer auf das Bild von oben bestehen!

Genau sie hatte Baytril. Da soll mein Freund dann auch morgen fragen bezüglich Blasenentzündung und Antibiogramm.

Danke wieder mal Vio für deine hilfreiche Antwort.  :fr: Und danke Hugomero!  :fr:
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 28. Januar 2020, 22:59 Uhr
Das klingt doch ganz gut 👍🏻 es kann natürlich sein, dass sie aufgegast war und das auf den Magen gedrückt hat und sie deswegen geknattert hat. Super lieb, dass dein Freund hilft!
Ich denke, da sollte nichts am Herz sein, dann müsste eigentlich was auffällig sein an Verhalten oder Atmung, würde es aber auch abklären lassen zur Sicherheit.
Den Urin würde ich einfach die Tage nochmal testen und im Blick behalten oder wenn es sich morgen ergibt vielleicht vor Ort mikroskopisch checken lassen.
Ich drücke die Daumen, dass alles okay ist  :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 29. Januar 2020, 20:10 Uhr
Das Herz ist in Ordnung!  :-) Mein Freund empfand den Kardiologen als sehr kompetent, er hat sich auch viel Zeit genommen. Das einzige was er gefunden hat, ist eine minimale Mitralklappeninsuffizienz, die aber unbedenklich ist (laut ihm ohne hämodynamische Bedeutung). Könnte schon seit Geburt so sein. Er meinte man kann in einem Jahr mal wieder schaun ob sich da was verändert.

Das sind die erhobenen Werte:

IVSd: 1.9 mm
LVDd: 8.8 mm
LVWd: 1,9 mm
LVDs: 4,8 mm
LA/AO-Verhältnis 1,1

Monti ging es heute auch wieder gut, keine Geräusche. Jetzt bleibt also fürs erste das Beobachten des Urins und natürlich müssen wir schaun, ob wieder Probleme auftreten, die man auf die Zysten zurückführen könnte.

Liebe Grüße  :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Hugomero am 29. Januar 2020, 20:37 Uhr
das klingt doch gut, die Abkürzen muss ich erst nachgucken, mir sagt auf Anhieb nur : Das Verhältnis von Hauptschlagader zu Vorhof (LA/Ao) und das ist mit 1,1 super, meine Reyna liegt aktuell bei 1,50- als es Syna so schlecht ging hatte sie fast 2

Colosan einige Tage schadet jedenfalls nicht, alles Gute
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2020, 22:39 Uhr
Das klingt doch gut soweit  :-) gute Besserung!
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 02. Februar 2020, 10:34 Uhr
 :winke: Mal wieder ein kleines Update von Monti. Am Morgen nach dem HerzUS hat Monti wieder geknattert und sich auch wieder etwas aufgebläht angefühlt. Vielleicht wegen dem Stress? Es ging aber dann schnell wieder weg.
Seither gebe ich ihr 4 Mal am Tag Simeticon aus den Klosterfrau Kapseln, allerdings immer nur eine Drittel Kapsel pro Gabe. Ich drücke den Inhalt einer Kapsel aus, gebe 1,2 ml Wasser dazu und ziehe von dem Gemisch ca. 0,4-0,5 ml auf. Dazu auch Colosan.

Das Colosan ist nun leer geworden, ich habe schon nachbestellt. Stattdessen habe ich Rodicare Akut gegeben. Ich habe hier glaub ich schon mal gelesen, dass einige nicht so viel davon halten, aber ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen damit gemacht bis jetzt.

Das sind die Inhaltsstoffe: Leinöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Bierhefe 2 %, [Pfefferminzblätter, getrocknet, Kamillenblüten, getrocknet, Schöllkraut, Fenchelsaat, Brombeerblätter, getrocknet, Enzianwurzel, Rhabarberwurzel], mazeriert je 1,5 %, [Pfefferminzblätter, getrocknet, Kamillenblüten, getrocknet, Schöllkraut, Fenchelsaat, Brombeerblätter, getrocknet], gemahlen je 0,1 %, [Enzianwurzel, Rhabarberwurzel], gemahlen je 0,05 %

Wenn das Colosan ankommt, gibt es wieder das.

Kann das Simeticon auch negative Auswirkungen auf den Darm haben? Ich wollte es nun langsam runterfahren und schaun wie sie klarkommt. Ganz weglassen hab ich mich nicht getraut, v.a. da sie am Mittwoch eben wieder aufgegast war.

Die letzten Tage hat man von ihr keinen (schmerzigen oder knatterigen) Mucks gehört. Gestern war sie auch zum ersten Mal wieder so richtig entspannt. Nun habe ich sie heute einmal beobachtet, wie es wohl kurz gedrückt/ gekrampft haben muss. Sie machte einen Schmerzlaut (vermutlich?), bewegte sich dabei ruckartig nach vorne, dann kam ein Böhnchen. Später hab ich nochmal so einen Laut gehört, konnte sie aber nicht sehen. Das war vor 2 Stunden, seitdem wieder nichts.

Die letzten 2, 3 Wochen gabs ja leider kein Gras bei uns, Wetterbedingt. Jetzt war es wieder wärmer und ich konnte gestern Wiese und auch Bambus besorgen. Ich habe heute auch wieder mal ein Blatt Chinakohl gegeben, hab ich die letzten Tage seit sie aufgebläht war, weggelassen. Lieber wieder ganz weglassen?

Sie hat die vergangene Woche viele Äste gemampft und entrindet. Auch beim Efeu hat sie ein paar Ecken gegessen, vorher wurde der nie angerührt. Es gab also Äste (Apfel, Birke, Haselnuss), Nadelgehölz, Sämereien (Fenchel, Kümmel, Anis, Schwarzkümmel, Mariendistel, Nigersaat), ab und zu Apfellaubheu, getrocknete Maisblätter, getrocknete Weidenäste, getrocknete Kräutermischung, Wiesenheu, etwas Bambus und Gemüse (Chicoree, Karotte, Gurke, Petersilie, Paprika, Fenchel). Kohl, Kohlrabiblätter und Kohlrabi etc. habe ich weggelassen.

Gras und Wiesenkräuter sowie größere Bambusmengen haben sicherlich gefehlt. An den Efeu hab ich auch nicht gleich gedacht, weil sie den normalerweise nie anrühren. Und Brombeerblätter gabs auch erst wieder seit gestern. 

Des Weiteren bekam sie die letzten Tage Apfelpektin und Heilerde, je eine Messerspitze, morgens und abends. Heute statt der Heilerde Trinkmoor.

Mit dem Kot ging es immer so ein bisschen auf und ab. Mal ist er ganz normal, mal etwas klein, mal etwas weicher und zipfelig.

Würdet ihr statt oder zusätzlich zum Trinkmoor Sobamin geben?

Ich hoffe das Wetter lässt es weiterhin zu, dass ich Gras besorgen kann. Die Ernährung sollte nun natürlich so optimal wie möglich sein. Trinkmoor plane ich die nächsten Wochen noch weiterzugeben. Wie lange kann man das Colosan geben?

An eine Urinprobe bin ich bisher nicht mehr gekommen. Wie macht ihr das nur, ich sitze oft vorm Gehege, aber erwische nie den richtigen Moment.

Ach, ich hoffe es spielt sich wieder ein und die Zysten reizen die Verdauung nicht so, dass es ohne Medikamente gegen Blähungen nicht mehr geht. Also falls es wegen der Zysten ist.

Liebe Grüße  :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 02. Februar 2020, 16:12 Uhr
Ich hab leider kaum Zeit und konnte nicht alles lesen...
Das Rodicare akut sind hauptsächlich Speiseöle und es wirkt daher nicht so wie das Colosan, du kannst es aber bis du das wieder hast wohl geben.
Mir gefällt das nicht, dass da keine Ruhe rein kommt. An dem Punkt jetzt und auch weil schulmedizinisch soweit alles gerklärt ist vorerst, würde ich vermutlich mit der Pferdeosteopathin einen Termin ausmachen, damit sie mal schaut, ob da irgendwo im Gewebe ein Schock sitzt. Auch die Narkose beim CT z.B. ist eine traumatische Situation, sowas hängt noch oft im Rückenmark, kann dann die Verdauung u.a. beeinflussen und das lösen wir immer mithilfe von der Pferdeosteopathin (ich kann nachvollziehen, wenn das nichts ist für manche... man muss es halt erleben und offen sein dafür... es funktioniert auch hervorragend übers Telefon, ich habe es selbst an mir erlebt). Es kann also sein, dass nun die Probleme mit der Verdauung noch Folge eines Narkosetraumas sind - oder eben noch ein anderer Schock zugrunde liegt.
Das wäre jetzt mein Ansatz. Vom Gefühl her aber wird das nicht von alleine so weg gehen... Und so wie ich es kenne, ist Gras eigentlich kein Problem, wenn es kein Weidelgras ist. Sollte natürlich auch nicht gedüngt und gespritzt sein. Aber sowas tut dem Darm eigentlich gut...
Zum Thema Gras und Anfüttern und so habe ich hier auch mit anderen einiges diskutiert, vielleicht noch interessant für dich: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1563.0

Colosan kannst du ansonsten unbegrenzt geben, soweit ich weiss, gerade wenn du denkst, es hilft ihr :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Haidi am 04. Februar 2020, 09:27 Uhr
Es ist komisch. Ich hab ja eigentlich das Gefühl, das Ruhe reinkommt. Seit Tagen (das letzte mal und da auch nur kurz, ware eben am Donnerstag) gabs kein Geknattere mehr und auch keine Geräusche beim Pflegen.
Sie hat einen guten Appetit, liegt entspannt und verhält sich ganz normal.

Seit 3 Tagen gabs jetzt wieder Wiese und Bambus und seitdem sind auch die Böhnchen wieder konstant schön. Ich meinte auch eher, dass die Ernährung in den letzten 3 Wochen nicht so gut war wegen dem schlechten Wetter und ich jetzt wieder besser füttern kann. 

Trotzdem gabs eben vorgestern ein oder zweimal das schmerzige/krampfige beim Kotabsetzen und heute auch wieder einmal. Den Rest der Zeit zeigt sie keinerlei Probleme beim Kotabsetzen und es kommt auch reichlich. Ich weiß halt nicht ob das schlimm ist und wieviel Gewicht ich dem Beimessen soll...

Das die Narkose beim CT sowas bewirkt hat, glaube ich irgendwie nicht, schließlich war nach dem CT erstmal 10 Tage gar nichts.

Die Theorie vom TA war ja das die Zysten die Verdauung reizen und dass das auch Zyklusbedingt schlimmer und besser werden kann. Zudem hat sie ja auch Antibiotika bekommen, welche auch nicht toll für die Verdauung sind.

Und ob eine Blasenentzündung vorliegt wurde auch noch nicht abgeklärt. Ich bin bisher immer noch nicht wieder an eine Urinprobe gekommen. Falls da jemand Tipps hat wäre ich dankbar!

LG Haidi  :-)
Titel: Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
Beitrag von: Vio am 04. Februar 2020, 14:18 Uhr
Tatsächlich kann der Körper Trauma sehr gut kompensieren oft, kommt aber dann noch was hinzu, vielleicht einer Kleinigkeit wie das Wetter oder so, zeigen sich Symptome.
Muss also nichts heißen, dass da nicht direkt was nach der Narkose war.
Ich bin die PDA, die meine Mutter bei meiner Geburt bekommen hat, erst im Dezember  "los geworden" und ich merke einen extremen Unterschied jetzt im Vergleich zu vorher. Trotzdem hab ich 28 Jahre damit ganz gut leben können, gleichzeitig hat es dennoch viel verändert. Das merke ich nun erst im Vergleich :-)

Aber wenn du das Gefühl hast, da ist noch was anderes, dann kann es natürlich auch was anderes sein, das muss ja nicht das sein. Dachte nur, weil die Narkose sich immer festsetzt und irgendwann ausprägt, weil es einfach keine natürliche Situation ist.
Es kann aber auch ein anderes Trauma sein.
Zysten würde ich persönlich zu geringer Wahrscheinlichkeit dafür verantwortlich machen, ich kenne wirklich viele Schweine mit Zysten und davon haben so gut wie keine, nicht mal bei großen Zysten, Probleme bei der Verdauung.
Da alles im Bauch sehr flexibel ist, passt das eigentlich dennoch immer ganz gut.
Sein kann es natürlich, wenn die Zyste auf Nerven drückt oder etwas reizt, aber ich kann es mir ehrlich gesagt bei einer nicht so großen Zyste nicht vorstellen und wenn, dann müssten die Probleme sich auch nicht durch Darmmittel bessern, weil die Ursache ja nicht weg ist.
Ich würde daher eher ein Problem bei der Verdauung an sich vermuten. Aber ich weiß es natürlich nicht :-)

Du könntest die Schweine in einem Bereich etwas laufen lassen, wo du Pfützen besser aufsaugen könntest? Oder aber man hat sie draußen und setzt sie dann rein nach einer Weile, dann machen sie bei mir oft wo hin.
Ich drücke die Daumen, dass das klappt :-)