Autor Thema: Lippengrind und ein Versuch...  (Gelesen 26213 mal)

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Saubergschweinchen

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 15 am: 02. Juni 2014, 10:30 Uhr »
Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen denn ich wüsste gern wie es mit der Kultur weitergegangen ist und welche Schlussfolgerungen zum Lippengrind gezogen werden konnten.

Magst du dazu noch was schreiben Vio?

Vio

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 16 am: 02. Juni 2014, 11:11 Uhr »
Hallo  :winke:

Habs fotografisch dokumenteriert, muss ich nachschauen :-)
Stelle wenn ich zu Hause bin die Fotos hoch!

Wie auf den Kulturen zu sehen war, war der Lippengrind (sehr wahrscheinlich) nicht durch Pilz ausgelöst worden (da ist zwar einer auf der Platte, ist aber aufgrund einer Verunreinigung entstanden, da er sich erst später gebildet hat), sondern eher durch Bakterien (s. Kultur).

Bei Pari ist es mit Koll. Silber und Rizol und Immunsystemstärkung usw. flott weggegangen.

Das Nystatin (innerlich) der TÄ (sie sagte, Lippengrind käme vom Pilz und deshalb würde es mit Nystatin schnell weggehen) hatte ich ja abgelehnt (hätte ich auch bei Pilz nicht genommen ;) ) und wie die Kultur zumindest zeigt, sollte es nicht (nur) an Pilz gelegen haben.
Ich kann nur "vorsichtige" Aussagen machen, weil ich nicht steril arbeiten konnte und nicht sagen kann, ob es wirklich so war oder ob ich vielleicht auch nur nicht die richtige Stelle erwischt habe (hab aber direkt den Grind abgezupft und genommen, Pari fands doof ;) ) usw.

Da ich ein Anti-Milben-Spray von CD.Vet mit Eukalyptusöl auf Pari verwendet hatte (testweise auf Verträglichkeit für den "Ernstfall") habe ich befürchtet, dass das die Lippe auch noch angegriffen hat.
Ich hatte das damals längs auf dem Rücken verteilt, habe es jetzt nochmal mit nur einem Punkt im Nacken getestet, da war nichts. Entweder hat sie es sich beim ersten Mal beim Putzen auch auf die Lippen gerieben oder es hatte damit nichts zu tun...

Vlg :-)
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Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

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Vio

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 17 am: 02. Juni 2014, 17:45 Uhr »
So...

Bilder 1 und 2 von Tag 6

Bild 3 von Tag 14, da war mir der Agar schon weggetrocknet ;)

Die Kulturen, die ich "behandelt" hatte, sind nicht weiter gewachsen.
Die plötzlich entstandenen kleinen Bakterienkulturen sind weiter gewachsen. Warum die so "explosionsartig" über die Platte verstreut waren, nachdem ich mit KS und Rizol behandelt habe, keine Ahnung. Auch die Mibis (Mikrobiologen) wussten nicht so recht.
Nach dem Auftreten der vielen kleinen Kolonien war der beschlagene Deckel an den Stellen exakt passend zu den Kolonien auf der Platte nicht beschlagen, vielleicht ist die große Kolonie explodiert, um sich zu verbreiten, als Abwehrmechanismus  :g: (ist jetzt eher laienhafte nicht ernstzunehmende Spekulation, wüsste nicht, dass sowas geht ;) )
Nur halt schon ein komische Zufall, dass nach dem "Behandeln" sowas auftritt... sicher nicht nur Zufall ;)

Leider kann ich aufgrund der Kultur nicht sagen, was es für Bakterien sind, vermutlich auch mehr als eine Art.

Das KS und Rizol konnten die Bakterienkolonien, die damit beträufelt wurden, eindämmen und diese sind auch nicht weitergewachsen.
Hat ja auch auf Paris Mäulchen gut funktioniert ;)
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Saubergschweinchen

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 18 am: 03. Juni 2014, 09:43 Uhr »
Das mit dem "Explodieren" finde ich wirklich sehr spannend, was schlussfolgerst du für die Behandlung am Tier?

Ich kenne es von Hotspots, diese müssen großflächig und damit auch weit außerhalb der infizierten Haut behandelt werden sonst breiten sie sich weiter aus. Ich bin labortechnisch ja eher Laie aber ich finde die Theorie mit der Vermehrung um das Überleben zu sichern nicht völlig abwegig. Bakterien entwickeln doch die tollsten Überlebensstrategien.

Was mich aber noch grübeln lässt ist ob es nicht ein meschanischer Effekt war. Du hast ja Flüssigkeiten aufgetropft, vlt. sind dadurch die Bakterien auseinander gesprengt wurden und haben sich so verbreitet.

Schade das wir nicht wissen was für Bakterien es waren, in meiner Praxiszeit war auch kein Halter dazu zu bewegen einen Abstrich bei einem Lippengrindtier einzuschicken. Ich hatte glücklicherweise noch nie eines aber wenn dann würde ich es in jedem Fall einschicken um zu schauen was das für Keime sind.

Ich würde aus deinem Versuch nun mitnehmen das man bei solchen Geschichten nicht nur die Stelle selbst sondern auch die Haut ringsherum mit behandeln sollte um auch die Bakterien zu erwischen die sich ggf. schon ausgebreitet haben.

Tiefseetaucher

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 19 am: 03. Juni 2014, 16:44 Uhr »
So also ja vergleichbar mit Herpes bei uns Menschen, oder?
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

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Saubergschweinchen

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 20 am: 03. Juni 2014, 17:40 Uhr »
Naja, Herpes ist ja ein Virus da dürften also keine Bakterienkollonien wachsen bzw. würde man dann nur die sekundäre Infektion mit Bakterien sehen. Ich find ultra spannend das kein Pilz gewachsen ist. Mir wurde beigebrahct das sowas meist mit einer Hefepilzinfektion einher geht und man eben immer auch gegen Pilz behandeln muss. So hatte es ja die Tierärztin auch vor...

Man müsste einfach mehr Material zum Untersuchen haben, ein Tier allein ist ja nicht aussagekräftig. Irgendwer muss ja auch mal festgestellt haben das sich im Lippengrind so häufig Pilze finden  :frage:

Tiefseetaucher

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 21 am: 03. Juni 2014, 17:52 Uhr »
Ah siehste, daran hatte ich nicht gedacht. Stimmt.
War nur drauf gekommen, weil es sich ja ähnlich verhält.  :roll:
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Saubergschweinchen

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 22 am: 03. Juni 2014, 17:56 Uhr »
Ich find deine Idee aber dahingehend nicht so schlecht.

Hat denn schonmal wer untersucht ob Lippengrind beim Meerschweinchen auch durch einen Herpesähnlichen Virus ausgelöst wird? Das würde die Verschiedenartigkeit der Labortests und der Therapieerfolge erklären.

Hab auf fraumeier auch einen Hinweis in die Richtung gefunden, leider Quellenlos.

http://www.fraumeier.org/lippengrind.html

Tiefseetaucher

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 23 am: 03. Juni 2014, 18:07 Uhr »
Ich finde es eben von der Symptomatik her sehr ähnlich. Auch, was bei Frau Meier als üblichen Verlauf steht, kommt mir sehr bekannt vor.
Es ist ja scheinbar auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen, dass es eine bakterielle Infektion ist....
Wäre doch aber auch relativ einfach, das zu untersuchen, oder? Warum hat das dann noch keiner gemacht?
 :denk:
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Saubergschweinchen

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 24 am: 03. Juni 2014, 20:03 Uhr »
Naja, also ich hatte wie gesagt noch kein Tier damit sonst gäbe es schonmal einen Laborbefund.

Bei vorgestellten Tieren in der Praxis haben wir immer zu einem Abstrich geraten, weil es eben so viele verschiedene Ursache haben kann. Das war den Haltern immer zu teuer, also gabs die rundum Behandlung mit Panolog (Antibiotikum, Antimykotikum, Cortison) -> ein "Wundermittel"  :roll:

Damit ging es immer schell wieder weg und die Leute blieben mit den Kosten unter dem Anschaffungspreis.

Vio

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Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
« Antwort 25 am: 03. Juni 2014, 22:36 Uhr »
Naja, ich hab damals zeitgleich für THP, TA etc. an die 700 Euro für Marzi hingelegt, da blieb echt nix mehr für etwas, was ich auch ohne eindeutigen Befund alleine in den Griff bekomme... Zudem die Sorge um die schwerkranke Marzi, da hat mich Paris kleiner Grind nicht so sehr beunruhigt, dass ich den hätte einschicken lassen (ich habe sie nicht vernachlässigt oder so, aber ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine ;) )
Zudem hatte ich schon KS drauf gegeben, wäre also ggf. verfälscht gewesen... aber hätte mich ja dennoch interessiert ;)

Ich denke, dass es von Bakterien und auch Pilzen kommen kann. Im Grunde muss nur eine Infektion da sein, dass es zu so einem "Abwehr"-Grind kommt, warum ist ja im Grunde erst mal egal. Es ist eine Abwehr- und Schutzfunktion. Vermutlich können da also Pilze und Bakterien oder auch nur einzeln eine Rolle spielen...

Wegen dem Verteilen, hatte auch an die "mechanische" Erklärung gedacht... Allerdings ist es so, dass die kleinen Bakterienkolonien, die weiter weg sind, größer sind  :frage: Normal, wenn es weggespritzt wäre, müsste ja in der Nähe das meiste sein und weiter weg am Rand weniger...
Oder die konnten weiter weg besser wachsen, wegen des kleinen Pilzes, dass der nicht nur in der direkten Nähe das Wachstum durch ein AB einschränkte... aber wiederum dafür wäre es zu gleichmäßig...
Müsste man nochmal machen, jedoch hab ich die Bakterien nicht mehr und komme nicht mehr an Agar (meine Nebennierentumor-Zellen wachsen nur in anderen Medien ;) )
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