Autor Thema: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?  (Gelesen 18193 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Saubergschweinchen

  • Gast
Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« am: 20. Juli 2015, 16:43 Uhr »
Die Züchterin meines zukünftigen Hundes arbeitet nach ganzheitlichem Zuchtansatz und somit auch mit der "Eugenschen Kur". Davon hatte ich bis dato nur in leichten Ansätzen etwas gehört und habe mich nun ein wenig informiert.
Von Smoky haben wir hier ja gelernt das man besser mit der klassischen Homöopathie und keinesfalls mit Hochpotenzen arbeiten sollte. Ich würde es dennoch gern zur Diskussion stellen weil für mich das Thema um einiges komplexer ist.
Ich persönlich teste (lasse testen) alles am Tier und würde auch die Mittel der Eugenschen Kur nicht einfach nach Plan sondern nur nach Testung verabreichen.

Was haltet ihr davon wenn ein Züchter damit arbeitet? In der Hundezucht scheint es schon ein recht populärer alternativer Ansatz zu sein und auch Humanhomöopathen verordnen die Kur bei Kinderwunsch.
Wo seht ihr Risiken, wo Vorteile?

Hier ist eine ausführliche Beschreibung zur Hundezucht:

Zitat
Die Eugenische Kur

Sie gilt als homöopathisches Wundermittel zur Verbesserung des Erbgutes und der Gesundheit noch nicht Geborener. „Die Möglichkeit der vorgeburtlichen Beeinflussung des Erbgutes sind außerordentlich günstig. Hier liegen Schätze vergraben“ sagt Tierarzt Dr. med. vet. Wolff über die eugenische Kur.

Klären wir zunächst einmal den Begriff: Eugenik ist die Wissenschaft von der günstigen Auslese. Und unter einer eugenischen Kur versteht man, dass die Hündin nur ihre positiven Eigenschaften weitervererbt.

Tatsache ist, dass man in und vor der Trächtigkeit der Hündin Einfluss auf das Genmaterial der Welpen nehmen kann.

Das wurde in den letzten Ausgaben des Breeders öfters besprochen.

Das Fachgebiet nennt sich Epigenetik. Darauf basieren auch die Grundsätze der eugenischen Kur.

Es wurde darüber nachgedacht, wie man bereits im Embryonalstadium so genannte „Erbübel“ günstig beeinflussen oder störende Faktoren, die sich aus der konstitutionellen Veranlagung der Eltern ergeben kann.

Klingt hochtrabend und ehrgeizig. Und fast zu schön, um wahr zu sein. Aber immerhin doch Anlass genug, sich diese eugenische Kur einmal genauer anzusehen.


Wie funktioniert die Kur?

Jede Hündin macht diese Kur nur einmal im Leben. Das reicht. Und zwar vor dem ersten Belegen. Auch für Zuchtrüden verspricht diese Kur eine Verbesserung des Erbgutes. Die Anwendung ist denkbar einfach.

In monatlichen Abständen erhalten die Hunde eine Gabe, also 5 Kügelchen von Hochpotenzen homöopathischer Arzneimittel. Diese sollen dann in der Lage sein, das Erbgut zu verbessern, indem die Krankheitsanlagen nicht weitergegeben werden, die im Laufe des Lebens bei Eltern und Großeltern Krankheiten ausgelöst haben. Kenner sprechen vom „Gedächtnis der Natur“. Damit meinen Homöopathen vereinfacht dargestellt folgendes: hat einer der Vorfahren einmal eine schwerwiegende Erkrankung durchgemacht, wie z. B. eine Erkrankung der Lungen, und ist diese nicht vollständig verheilt, so wird er diese Tendenz seinen Nachfolgern weitervererben.

Diese vererbte Schwäche kann jedoch tückischerweise in anderer Form zutage treten, z. B. durch eine erhöhte Anfälligkeit für Allergien oder die Neigung zu Inkontinenz.

Auf jeden Fall treten bei den Nachkommen plötzlich unerklärliche Krankheitssymptome auf, die in der Familie vorher noch nie bekannt waren!

Diese Krankheitsneigung schlummert dann als Erbübel in allen weiteren Nachkommen. Solange, bis sie durch das geeignete homöopathische Heilmittel endgültig geheilt werden.

So erklären Naturheilkundler, wie Allergien entstanden und auch generell eine erhöhte Krankheitsbereitschaft zu finden sein soll.


Die vollständige Kur

Die meisten Homöopathen empfehlen eine individuell zusammengestellte Kur. Geht man die Krankheiten der vorherigen Generationen durch, lässt sich so vielleicht auf das eine oder andere homöopathische Mittel verzichten.

Wir stellen hier jedoch die vollständige eugenische Kur vor.

 
1. Sulfur C200 – „zündender Funke“

Man beginnt mit einem Ausleitungsmittel. Sulfur ist Schwefel. Körperlich betrachtet ein mächtiges Heilmittel für die Haut und die Ohren.
Es wirkt wie eine innerliche Grundreinigung. Seelisch hilft es bei unausgeglichenen Temperaments- und Gemütszuständen.


2. Calcium carbonicum – „Geborgenheit“

Ist ebenfalls ein mächtiges Heilmittel der Homöopathie. Wirkt besonders bei der Neigung zu Augenentzündungen, Zahnproblemen und Skelettdeformationen.
Seelisch wirkt es gegen die Neigung zu Rückzug und Passivität. Hunde, die zu Schwerfälligkeit leiden, werden durch dieses Mittel fröhlicher und aufgeweckter.



3. Lycopodium C200 – „Mut zur Selbständigkeit“


In der Homöopathie wird dieses Mittel mit großem Erfolg bei allen Verdauungsstörungen, wie ungeklärten Durchfällen oder häufigem Erbrechen eingesetzt, bei Beschwerden der Prostata und bei Nierenkrankheiten.
Seelisch finden ängstliche und nervöse Tiere durch dieses Mittel Mut und Kraft.
Bewährt bei Hunden, die nicht alleine bleiben können.

 
4. Tuberculinum C200 – Durchsetzungskraft, Freiheit

Infektanfälligkeit ist das große Thema von Tuberculinum. Auch bei Inkontinenz wirkt es hervorragend.
Seelisch hilft es, wenn große Hast, Unruhe und Nervosität wesensbestimmend sind.

 
5. Luesinum C200 – gegen Selbstzerstörung

Geschwollene Lymphknoten weisen auf die tückischen Erkrankungen, die durch Luesinum geheilt werden können. Alle Entzündungen des Körpers können Heilung erfahren.
Ein sicheres Zeichen für Luesinum ist, wenn die Augen zwei verschiedene Farben haben.

 
6. Medorrhinum C200 – Vermeidung von Exzessen

Probleme mit den Geschlechtsorganen werden mit Medorrhinum behandelt. Dazu gehören alle Arten von Missbildungen, Unregelmäßigkeiten, Entzündungen, aber auch ein übergroßer Sexualtrieb bei Rüden, oder bei Hündinnen die Weigerung, sich decken zu lassen.
Psychisch wirkt dieses Mittel sehr gut bei Hunden, die sehr leidenschaftlich, dominant und herrisch wirken.

 
7. Psorinum C200 – Vermeidung von Defekten

Psorinum ist DAS Mittel gegen Ekzeme! Ob juckend oder nicht, ob mit Ausfluss oder nicht. Alle Krankheiten der Haut können durch dieses weitreichende Mittel geheilt werden. Hunde, die Psorinum brauchen sind oft von Geburt an eher mickrig, klein und dünn. Sie sind die „Kümmerer“ des Wurfs, wirken dabei aber durchaus immer sehr, sehr munter. Nach der Gabe des Mittels merkt man, dass diese Munterkeit Ausdruck von der Unfähigkeit war, sich zu entspannen. Die Tiere werden gelassener und selbstbewusster.

 
8. Carcionisum C200 – Harmonie

Die Krebs-Nosode. Soll helfen, allen Krebserkrankungen vorzubeugen.

Quelle: http://www.kromfohrlaender-bremen.de/eugenische-kur/

Ich werde mich noch weiter in die Materie einlesen, kann mir aber vorstellen meine Zuchtsauen (und Böcke) entsprechend zu Kuren wenn die Testung es bestätigen würde.
Freue mich auf eure Meinungen.

Saubergschweinchen

  • Gast
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 1 am: 22. Juli 2015, 15:04 Uhr »
Zitat von: Smoky
Wenn es so einfach wäre, bräuchte sich kein "ächter" Homöopath (und auch andere) näher mit den Arzneimittelbildern und dem Studium der Homöopathie zu beschäftigen.

Das ist eine Meinung von Tausenden und ich würde eben auch gern mal über andere Ansätze sprechen. Ich tue mich prinzipiell ein wenig schwer damit wenn jemand auf irgendetwas das "Monopol" erhebt und wenn es auf Heilung ist dann bin ich besonders skeptisch.
Ich habe den Grundgedanken der "ächten" Homöopthie zur Kenntnis genommen bin aber bisher nicht wirklich überzeugt das alle anderen unrecht haben sollen  ;)

Zitat von: Smoky
Erwähnen möchte ich noch, dass ich mich ausdrücklich von der Bezeichnung "klassische Homöopathie" distanziere, da dieser Begriff zu oft missbraucht wird.

Für mich ist es nunmal die klassische Homöopathie, das ist ein gäniger Begriff mit dem jeder Interessierte etwas anfangen kann. Die "ächte" Homöopathie ist nirgends beschrieben, googelt man nach ihr findet man als Erklärung in erster Linie deine Beschreibung hier im Forum...das überzeugt mich nun wieder nicht  ;)

Ich möchte dich nicht angreifen und hoffe auch das es nicht so rüber kommt aber ich fände es eben schön wenn man über andere Ansätze von homöopathischen Behandlungen diskutieren könnte.

Zitat von: Smoky
Nosoden (Carc, Tub, Med, Psor, Lues) und andere Mittel nach diesen minimalsten Kurzbeschreibungen zu verabreichen kann ich nicht empfehlen.
Weder Charakter des Tieres noch ausreichende Beschreibung des Arzneimittels werden hier zur Mittelgabe verwendet.
So etwas wird als "Theoretische Arzneimittelgabe" bezeichnet.

Das ist die einzige Zusammenfassung die im auf die schnelle im Netz gefunden habe in der die Kur beschrieben ist. Ich kann für "meine" Züchterin sprechen das dort nicht nach diesen Kurzbeschreibungen gearbeitet wird sondern die Kur auf jeden Hund nach Charakter und Konstitution abgestimmt wird. Das tut sie auch nicht in "Heimarbeit" sondern hat dafür eine erfahrene Tierheilpraktikerin.

Zitat von: Smoky
Mittel austesten - hatte grade den Fall, bei dem 2 Mittel ausgetestet wurden, die sich gegenseitig in der Wirkung aufheben. Diese Methode kann mich nicht wirklich überzeugen.

Ich für meinen Teil bin eher überzeugt von einem anständigen Test am Tier und damit einer wirklich passenden Mittelfindung. Die Mittelfindung der klassischen Homöopathie kann vlt. beim Menschen gut funktionieren denn dieser kann seine Symptome genau schildern aber bei einem Tier z.B. eine telefonische Anamnese zum repetoriesieren durchzuführen kann meiner Meinung nach nicht zum richtigen Mittel führen. Die Fehlerquellen sind doch enorm, man muss sich darauf verlassen das der Tierhalter die Symptome überhaupt richtig erkennt und wenn ein Tier Bauchschmerzen hat dann kann auch keiner sehen ob es ein Magendruck oder eine Nierenkolik ist...damit kann das Symptom und somit das passende Mittel eigentlich garnicht gefunden werden.

Aber das zu diskutieren war nicht meine Absicht, sondern der Ansatz der "Eugenschen Kur". Unsere Tiere sind durch Umwelt- und Nahrungsmitteltoxine ja immer belastet und einen Ansatz wie man das Erbgut ein wenig schützen kann ist doch durchaus eine Überlegung wert.

Aber auch ich setze mich kritisch mit dem Thema auseinander und bin dabei auf diesen Text gestoßen:

Zitat
Die eugenische Kur *
In alter - und leider auch immer wieder in neuerer - homöopathischer Literatur findet man die Anleitung zur "eugenischen Kur" während der Schwangerschaft. Diese pauschal verabreichten Nosoden sollen auf das allgemeine Erbgut wirken - und möglichst jegliche Form von Behinderung oder Beeinträchtigung ausschließen. Es geht dabei um das "reine Erbgut". Diese Denkweise ist leider nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus hinfällig geworden. Es erwacht seit der Pränataldiagnostik in den '70er Jahren und mit fortgeschrittener Gentechnologie in der Jetztzeit zu neuer Blüte.
Von dieser Form des Denkens und der Schwangerschaftsbegleitung distanziere ich mich.
Was zu beachten ist
Bei homöopathischer Medikation während der Schwangerschaft ist es wichtig, die richtigen Mittel in der richtigen Potenz zu verabreichen. Es gibt Homöopathika, die in der Frühschwangerschaft blutungsauslösende Wirkung haben können. Deshalb rate ich von einer Eigenmedikation ab. Begeben Sie sich lieber in die professionellen Hände Ihrer Hebamme, Heilpraktikerin oder Ärztin.


* Begriffserklärung Eugenik:
"Eugenik" ist die Lehre von den guten bzw. schlechten Genen, eine Selektionslehre. Sie geht zurück auf Francis Galton, einen Vetter Darwins, der diese Theorie 1883 auf der Basis des Sozialdarwinismus schuf. Der Sozialdarwinismus ist eine biologische Theorie, die komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge, wie z.B. Armut, auf die Biologie des Menschen reduziert und damit der Legitimierung des jeweiligen Herrschaftssystems dient.

Die "Eugenik" ist keine "deutsche" Spezialität, sie wurde jedoch während dem Nationalsozialismus am "gründlichsten" umgesetzt. Das bedeutete für die als "minderwertig" Etikettierten Asylierung, Zwangssterilisierung und für viele auch die körperliche Vernichtung, die "Ausmerzung" im Rahmen der "Euthanasie". In diesem Zusammenhang ist die Geschichte der eugenischen Indikation bei der Abtreibung sehr interessant, da auch sie auf das Gedankengut der Nationalsozialisten zurückgeht.

Die eugenische Kur in der heutigen Homöopathie ist nach wie vor ein sensibles Thema. Sie fand ihre Wurzeln Anfang des 20. Jahrhunderts, zeitgleich mit der Manifestierung des sozialdarwinistischen Denkens. Die eugenische Kur im Sinne einer Selektion einzusetzen - egal ob positiv oder negativ - ist ethisch gesehen absolut verwerflich!

Und auch die Stabilisierung einer Konstitution ist nicht gleichbedeutend mit der Anpassung eines Gesundheitszustandes an die gesellschaftliche Norm, die auch heute noch die Werte von immerwährender Jugend, Schönheit und Leistungsfähigkeit beinhaltet. Für die homöopathische Sichtweise ist ein ganzheitliches Denken und "Mitleiden" mit dem Patienten / der Patientin Voraussetzung für gute Heilarbeit. Unsere Aufgabe ist es, das Individuum zu sehen, zu unterstützen und zu begleiten. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, formuliert dazu ganz einfach und deutlich: "Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt" (§1 des Organons)."

Dieser Artikel ist 2004 erschienen: www.das-gesundheitsportal.com und www.handicap-network.de

Quelle: http://www.frauenweise.de/homoeopathie/artikel/homoeopathie-rund-um-schwangerschaft-und-geburt/

Ich muss sagen das ich recht erstaunt bin wie hier auf die "Eugensche Kur" geblickt wird. Sie als ethnisch verwerflich zu bezeichnen finde ich ein bisschen weit hergeholt.
Hier soll Einfluss auf das Erbgut genommen werden bevor Leben entsteht und das Bestreben nach gesundem Nachwuchs (ob Mensch oder Tier) finde ich ganz und garnicht verwerflich. Vor allem dann nicht wenn man ein wirklich funktionierendes Mittel an der Hand hat um Erbschäden zu vermeiden.

Ich denke wir sind uns einig das so eine pauschale Kur nicht einfach so verabreicht werden sollte. Aber eine individuelle Vorbereitung auf die Trächtigkeit ist nichts verwerfliches und funktioniert auch im klassischen Ansatz bzw. über Testung.
Und somit ist der Ansatz ja auch nicht ganz verkehrt, nur das wir eben nicht nach "kochbuch" sondern individuell ansetzen würden um beste Vorraussetzungen für die Trächtigkeit zu schaffen.






Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 2 am: 26. Juli 2015, 09:53 Uhr »
Zitat
Hier soll Einfluss auf das Erbgut genommen werden bevor Leben entsteht und das Bestreben nach gesundem Nachwuchs (ob Mensch oder Tier) finde ich ganz und garnicht verwerflich. Vor allem dann nicht wenn man ein wirklich funktionierendes Mittel an der Hand hat um Erbschäden zu vermeiden.
Auch wenn es nicht so aussieht - aber genau das ist der problematische Denkansatz!

Was ist gesund?
Woran mißt sich das, wenn ich noch nicht einmal weiß, wie die Genetik sich im Leben wirklich auswirken wird?
Beispiel Sichelzellenanämie ... davon betroffene Menschen bilden abnorme rote Blutkörperchen aus, die sich verklumpen können und kleine Äderchen verstopfen können. Wenn das passiert, ist das äußerst schmerzhaft.
Gleichzeitig werden diese Menschen keine schwere Verlaufsform der Malaria bekommen ...
Was ist jetzt gesund?
Die Möglichkeit zur schweren Form der Malaria - oder die Sichelzellenanämie?
Unter deutschen Verhältnissen ist es sicherlich die Möglichkeit zur schweren Form der Malaria - weil sie hier eh nie auftritt, und wenn etwas nie auftritt, brauchts auch kein Workaround - ganz anders jedoch in den Tropen in den ausgesprochenen Malariagebieten ... da werden die Sichelzellenanämiker deutlich älter, bekommen ihre Kinder besser hoch usw usf, denn Malaria ist dort häufig und die schwere Form meist tödlich.

Wir haben es in der Genetik nicht nur mit solch krassen Fällen zu tun, sondern meist deutlich harmloseren Fällen ...

Nach welchen Kriterien soll also nun die eugensche Kur vorgehen?
Wie wird gesund in der eugenschen Kur definiert?

Was sind Erbschäden?
Eigentlich ist diese Frage objektiv sehr leicht zu beantworten:
Erbschäden sind Mutationen aller Art - also sowas wie Langhaarigkeit, die Ausbildung von vier Beinen statt Flossen, die Ausbildung einer Wirbelsäule statt einer Corda, die Möglichkeit der Zusammenballung vieler Zellen, um einen Überorganismus zu schaffen ... also kurzum, es würde uns nicht geben, wenn von der Entstehung der ersten Zelle an Erbschäden verhindert worden wären oder gemerzt worden wären, bevor sich diese Zelle teilt!
Wir wären immer noch irgendwelche Bakterienvorstufen, einzellig, ohne Zellkern ... das heißt, wenn wir denn überhaupt die sich verändernden Umweltbedingungen überlebt hätten und nicht wieder ausgestorben wären.

Also kann es das nicht sein ... Sinn ergibt das Ganze also nur, wenn Erbschäden eben nicht jede Mutation ist - aber auch hier wieder, was sind dann überhaupt Erbschäden?
Ist Langhaarigkeit ein Erbschaden?
Oder Polydactylie?
Was ist mit den ganzen Schalterstellungen, die ganze Gene an- oder umschalten können?
Wenn dominant rote Mäuse eine bestimmte Futterdiät bekommen, wird in der Keimbahn das Gen, was für dominant rot und damit auch für Diabetes und Fettleibigkeit zuständig ist, abgeschaltet, diese Mäuse bekommen ganz normale, wildfarbene Mäuse, welche exakt die gleiche Genetik haben, wie die fetten, roten Eltern.
Wurde hier nun ein Erbschaden beseitigt oder wurde er erst erzeugt?
Oder handelt es sich erst gar nicht um einen Erbschaden, weil ja die Genetik gleich geblieben ist?
Woran mißt sich das denn nun, ob ein Erbschaden vorliegt oder nicht?

Gerade, wenn man züchtet, wird es besonders schwierig, da in der Regel mit Mutationen herumexperimentiert wird, welches das Überleben in freier Wildbahn stark erschwert, angefangen von Größe über veränderte Haarstrukturen bis hin zu Veränderungen der Hautfarbe ... beim Menschen ist beispielsweise Okulokutaner Albinismus Typ I eine schwerwiegende Erbkrankheit, da die betroffenen Menschen anders aussehen, kein Pigment ausbilden können und deshalb extrem leicht einen Sonnenbrand bekommen und weil sie schlecht sehen können. Bei der Zucht diverser Tierarten (Kaninchen, Mäuse, Esel ...) dagegen ist das eine erwünschte Eigenschaft, trotzdem sie die gleichen Eigenschaften aufweisen, wie die betroffenen Menschen.
Also - wer bestimmt, ob nun Okulokutaner Albinismus Typ I ein Erbschaden ist oder nicht?

Ich wette, wenn das wirklich mit der Eugenschen Kur so funktionieren würde, wie sich die Leuz das so gern vorstellen, dann würden Züchter ziemlich das Fluchen beginnen ... spätestens dann, wenn in ihrer hochprämierten Zucht nur noch viel zu kleine, kurzhaarige, wildfarbene Meerschweinchen geboren werden würden, die eine frappierende Ähnlichkeit mit Tschudis aufweisen ...  :aug:  :pfeif:

In der Natur ist es so, daß ständig Mutationen und veränderte Schalterstellungen entstehen, wäre es nicht so, gäbe es keine Evolution. Es wären keine Säuger entstanden, keine Wirbeltiere usw usf ... Meerschweinchen sind ein Produkt genau aus dem, was die Eugensche Kur verhindern will, sie sind eine Ansammlung von Erbschäden sozusagen!

Ob ein Erbschaden nun zum Überleben hilft, oder weniger hilfreich ist, oder gar das Überleben und die Fortpflanzung sehr effektiv verhindert, das entscheidet sich keinesfalls, bevor der Erbschaden entsteht, das entscheidet sich erst, nachdem der erbgeschädigte Organismus sich bewähren muß! Und da kann so ein Erbschaden durchaus dazu führen, daß dieser Organismus sich besser vermehren kann, wie seine Eltern und Anverwandten - das heißt, der Erbschaden bewährt sich und wird sich fortan in der Population ausbreiten - bis sich die Umgebungsbedingungen ändern oder ein anderer Erbschaden auftaucht, der sich noch besser bewährt - oder Beides ...

Saubergschweinchen

  • Gast
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 3 am: 26. Juli 2015, 10:39 Uhr »
Danke Murx.

Du hast natürlich absolut recht wenn man Erbschaden als Mutation aller Art definiert. Soweit ich verstanden habe setzt die eugensche Kur aber anders an. Nicht direkter genetischer Ebene sodass aus dem Hund praktisch wieder der Wolf wird sondern an erworbenen Schäden.

Durch Umwelteinflüsse, Toxine die uns alle umgeben kann das Erbgut schaden nehmen. Ich habe also hier gesunde Coronetmeerschweinchen die durch Umweltgifte, Schimmeltoxine oder ähnliches schaden am Erbgut nehmen und es so zu schwächeren oder schlimmstenfalls behinderten Jungtieren kommt.
Die eugensche Kur wirkt auf diese erworbenen Schäden und würde dann dafür sorgen das gesunde Jungtiere entstehen. Die natürlich trotzdem Coronet sind.

@smoky: Ich finde deine Reaktion sehr schade, das Verschwinden von Beiträgen ist wirklich ärgerlich und raubt dem Thread den Inhalt. Dafür gibts auch von mir einen traurigen Smilie  :traurig:

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 4 am: 26. Juli 2015, 12:25 Uhr »
Der Denkansatz dahinter ist falsch ... denn daß durch Umwelteinflüsse und Toxine verändert sich das Erbgut, das war schon immer so, das ist so und das wird hoffentlich auch solange bleiben, wie es Leben auf der Welt gibt.
Genau dieser Prozeß ist die Grundvorraussetzung für Evolution ... denn diese Veränderungen erzeugen nicht nur behinderte Tiere, sondern eben auch besonders gut angepaßte (fitte) Tiere.

Inwieweit eine Veränderung nun zu einem behinderten, einem unverändertem oder einem fitteren Tier führt, kann nicht vorhergesagt werden, es kann nur ausprobiert werden - und damit ist es nicht möglich, sich nur die Rosinen aus dem Kuchen zu klauben!
Du pickst blind in den Kuchen rein - und mußt erst auf das, was du rausgepickt hast, beißen, bevor du erkennen kannst, das es sich um eine Rosine handelt. Allerdings wirst du dabei auch immer Gefahr laufen, ne taube Nuß zu erwischen oder einen Stein, der dir die Zähne rausschlägt.

Beispielsweise ist das Dalmatinergen in der Meerschweinchenzucht durchaus erwünscht - in der reinerbigen Form bringt es jedoch nicht lebensfähige Meerschweinchen hervor. Wenn die Eugensche Kur funktionieren würde, dann könnten nach einer eugenschen Kur schlichtweg keine Dalmatiner-Meerschweinchen mehr gezüchtet werden, da wir es hier mit einer Behinderungen erzeugenden Mutation haben.
Oder aber - was auch möglich ist, die eugensche Kur bewirkt gar nix, dann lassen sich mit ihr auch Dalmatiner-Meerschweinchen züchten, aber es können eben auch bei unsachgemäßer Verpaarung die nicht erwünschten, schwerstbehinderten reinerbigen Meerschweinchen fallen.

Gewöhnlicherweise versuchen Züchter, einem idealisierten Standard hinterherzuzüchten und die Merkmale ihrer Tiere immer näher an dieses idealisierte Bild heranzubringen - das ist nur alleine dadurch möglich, daß ständig winzige Veränderungen im Erbgut stattfinden, die dann weitervererbt werden.
Sobald du das ausschaltest, wirst du in deiner Zucht nicht mehr weiterkommen, sondern kannst nur noch Klone deiner Ausgangstiere züchten.

Erbgut kann keinen Schaden nehmen - es verändert sich!
Täglich!
In jeder Zelle!
Das ist Natur ... das gehört zum Leben, wie wir es momentan auf dem Erdball beobachten können, genauso dazu, wie Geburt und Tod.
Die Auffassung, daß es sich bei diesen Veränderungen um Schäden handelt, ist falsch ... es gibt etliche ausgeklügelte Mechanismen, die genau diese ständigen Veränderungen erst sicherstellen!
Und nicht nur das - sogar sicherstellen, daß je schwerer es ein Organismus in seiner Umwelt hat, mehr Veränderungen herbeigeführt werden, um die Chance zu bekommen, bei der Nachkommenschaft einen Organismus mit ähnlicher Genetik zu erhalten, der aber besser mit seiner Umwelt zurechtkommt.

Um es mal mit der Fütterung zu vergleichen ...
Die eugensche Kur ist von ihrer Grundidee nix weiter, wie ein einmal aufgestellter Katalog, wie richtig zu füttern ist. Das wird konserviert und ist unveränderlich. Es wird von ausgegangen, das jegliche Änderung in diesem Katalog zu kranken Tieren führen wird. Ändert sich das Wissen um die Bedürfnisse der Tiere, wird immer weiter so gefüttert, wie schon immer, da alles per Definitionem zu kranken Tieren führen muß, was eine Änderung des Fütterungskataloges darstellt.

Wofür wir jedoch stehen, ist doch vielmehr die Anpassung der Fütterung auf unser Wissen und unsere Tiere ... wenn es den Tieren besser geht, wenn wir den Katalog über den Haufen schmeißen und wild ausprobieren - warum nicht ... klar, es kann immer passieren, daß wir was ausprobieren, was dann auch zu kranken Tieren führt.
Aber im Großen und Ganzen führt es dennoch zu einer Weiterentwicklung der Fütterungspraxis und auf Dauer gehts den Tieren mit einer sich ständig veränderndernden Fütterung immer besser und eben nicht immer schlechter, trotzdem hin und wieder das ein oder andere Tier mit den Veränderungen deutlich schlechter dran ist, wie vorher!
Probieren geht über Studieren ist das Motto des Lebens!
Die Eugenik ist eine Konservierung des Lebens im Istzustand ...

Nochmal:
Man kann niemals und in keinem einzigen Fall vorhersagen, welche Änderungen im Erbgut zu fitteren Tieren oder zu weniger fitten Tieren führen. Das kann auch die eugensche Kur nicht, da die Fittness sich nunmal erst erweisen muß ... in die Zukunft sehen kann auch keine Kur, ist einfach so.

Es gibt deshalb keine Erbschäden - es gibt nur Erbveränderungen!

Die Eugenik geht jedoch davon aus, daß es Erbschäden gebe ... und unterschlägt, daß Erboptimierungen mind. ebenso häufig vorkommen, wie Erbschäden - und es zusätzlich auch noch davon abhängig ist, ob es sich um einen Erbschaden oder eine Erboptimierung handelt, wie die Umwelt aussieht, in welcher das Tier späterhin leben muß.
Sie verschließt die Augen vor der Tatsache, daß es bei den Erbveränderungen erst klar wird, ob es sich um einen Schaden oder eine Optimierung handelt, wenn sich die Veränderung auswirkt ... im lebenden und ausreifenden Organismus!
Man kann also zwar verhindern, daß es diese Veränderungen gibt - aber man kann nicht im Vorfeld entscheiden - gut, diese Veränderung ist jetzt ein Erbschaden, den laß ich nicht zu, die nächste Veränderung ist eine Erboptimierung, die laß ich zu ... entweder sperre ich alle Veränderungen - oder keine!

Wenn ich alle Erbveränderungen sperre, werde ich den Untergang des betroffenen Organismus einleiten - einfach, weil es unzählige, winzige Organismen gibt, die sich weitaus schneller Erbveränderungen aussetzen, wie ausgerechnet ein Meerschweinchen beispielsweise: Bakterien!
Die Meerschweinchen haben nun aber mit der eugenschen Kur (so sie denn funktionieren würde) keine Möglichkeit mehr, sich an die Bakterien anzupassen ... die eugenischen Kur-Meerschweinchen werden also allesamt irgendwann krank und sterben aus, während es noch genügend nichteugenische Kur-Meerschweinchen geben wird, welche die neue Generation der Bakterien sogar für sich nutzen können, einfach, weil die vielen, kleinen, durch Toxine und Umwelteinflüsse entstandenen Erbveränderungen dazu geführt haben, Merkmalskombinationen zu finden, welche es ihnen ermöglichen, die neue Generation erbveränderter Bakterien für sich zu nutzen.

Ina

  • Admin
  • *
  • Beiträge: 266
  • Bei mir wohnen derzeit fünf Meerschweinchen.
    • Das Meerschweinchenforum
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 5 am: 26. Juli 2015, 21:13 Uhr »
@smoky: Ich finde deine Reaktion sehr schade, das Verschwinden von Beiträgen ist wirklich ärgerlich und raubt dem Thread den Inhalt. Dafür gibts auch von mir einen traurigen Smilie  :traurig:

Nur kurz zur Info:

Das Leereditieren von Beiträgen wird hier im Forum nicht akzeptiert und entsprechend sanktioniert.  Die jetzt unsinnig gewordenen Beiträge von Smoky habe ich vorhin zwangsläufig aus dem Thema genommen.

Soetwas kommt hier hoffentlich nicht nochmals vor.


Liebe Grüße von Ina :ms2:


Smoky

  • Gast-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 503
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 6 am: 26. Juli 2015, 22:22 Uhr »
Sorry, ich finde es auch sehr schade... ich habe mich (für mich hoffe ich ein letztes Mal) dazu hinreißen lassen, zu warnen.

Kann sich hier jemand nur annähernd vorstellen wie es ist, vor teilweise unvorstellbaren Nachwirkungen zu warnen und dann, nur weil es oft so gemacht wird, diese als ungefährlich abgestempelt zu sehen?

Es sind ja "nur" homöopathische Mittel...ok, geraucht wird auch viel, obwohl die Nebenwirkungen klar sind.

Vieles wird immer wieder gemacht, ist es deswegen unweigerlich ungefährlich?

Ich weiß, wie Ausbildungen und Homöopathie-Kurse von anderen THP, Arzthomöopathen  oder Homöopathen aussehen, habe selber am eigenen Leib, bei meinen Tieren und in meiner Familie die Auswirkung falsch angewendeter (auch wenn oft praktizierter, von namhaften Homöopathen) Vergabe hom. Arzneimittel und deren Nachwirkungen beobachten können.  (die nach mehreren Jahren immer noch sehr schädigend spürbar und sichtbar sind) und komme immer wieder damit in Kontakt.
Übrigens von Behandlern mit gutem Ruf...Symptome können erst mal weg sein, aber: wer achtet dabei auf die Psyche, die restlichen Nebenwirkungen, die meist erst lange Zeit später erkennbar werden?

Damit habe ich ca. 12 Jahre Erfahrung...
Zum Glück ist das oft (wenn es nicht zu weit getrieben wurde) wieder einigermaßen rückgängig und lebensfähig zu machen.

Ein PC, bei dem die Software ausgewechselt ist, macht nun mal nicht mehr das Erhoffte, er macht, was die neue Software vorschreibt. so ist es mit den hom. Mitteln, egal wie angewendet.

Über diese Art der (für mich nach wie vor unverantwortlichen) Anwendung (Eugensche Kur, Nosoden, Miasmen, insbesondere die durch Medikamente egal welcher Art hervorgerufenen "Kunstkrankheiten" usw.) habe ich gerade ausführlich in den letzten Kursabenden erfahren.

Vielleicht deswegen ein erneuter Versuch zu warnen.

Die Tiere sind dem Menschen hilflos ausgeliefert, auch wenn dieser mit den besten Wünschen handelt.
Für die, die sich nicht selbst wehren können, lasse ich mich ab und zu hinreißen, mich, wie passiert, in die Nesseln zu setzen.

Entschuldigung...ist sonst nicht meine Art, ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte, um aus diesem Film wieder raus zu kommen.
Ist wohl besser, ich schreibe zu solchen Themen nichts mehr



Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Saubergschweinchen

  • Gast
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 7 am: 27. Juli 2015, 08:10 Uhr »
@smoky: Tut mir wikrlich Leid aber für das Verhalten und die jetzige Begründung habe ich null Verständnis. Du stellst das jetzt so hin als hätte man dir keine andere Wahl gelassen als deine Beiträge zu löschen. Das ist doch Unsinn. Hier war alles völlig sachlich und man muss doch auch mal eine kontroverse Diskussion führen können ohne auf die persönliche Schiene abzurutschen.
Ich verstehe durchaus das du mit all deine Emotionen hinter diesem Thema stehst, du lebst es und du verdienst dein Geld damit. Eine kritische Beleuchtung ist schon darum recht schwierig aber womit ich ein echtes Problem habe (vlt. treibt auch das mich immer weiter weg von deinem Ansatz) ist dieses Schaffen einer Angst und dann bietet man selbst die einzige Lösung. So arbeiten Religionen schon seit Menschengedenken und moderne Versicherungen auch.
Es ist für mich persönlich extrem schwierig mich auf eine Methode einzulassen deren Argumentation sich ausschließlich darauf stützt das alle anderen alles falsch machen und niemand außer man selbst die Homöopathie verstanden hat.

Mir war von vornherein klar das dieses Thema Eskalationspotenzial hat aber muss ich wirklich Themen die mich interessieren aus dem Forum heraushalten um nicht mit dir aneinanderzugeraten?
Warum bekommen wir als Erklärung immer nur Frasen über die jahrelange Ausbildung und darüber das niemand die "ächte" Homöopathie versteht?
Warum kann man in einem alternativen Forum nicht über alternative Heilmethoden diskutieren ohne das ausschließlich auf deine Argumente eingeht?
Das ärgert mich wirklich und dein Verhalten macht die "ächte Homöopathie" auch leider nicht glaubwürdiger, hättest du deine Beiträge einfach stehen gelassen hätte sich jeder sein eigenes Bild machen können. Vlt. hätten die meisten festgestellt das ich im Unrecht bin...wir werden es nicht erfahren.
__________________________________________________________________


Zitat von: Murx Pickwick
Der Denkansatz dahinter ist falsch ... denn daß durch Umwelteinflüsse und Toxine verändert sich das Erbgut, das war schon immer so, das ist so und das wird hoffentlich auch solange bleiben, wie es Leben auf der Welt gibt.
Genau dieser Prozeß ist die Grundvorraussetzung für Evolution ... denn diese Veränderungen erzeugen nicht nur behinderte Tiere, sondern eben auch besonders gut angepaßte (fitte) Tiere.
Das geht aus der Argumentation für die kur tatsächlich nicht hervor, ist aber völlig logisch. Danke für diesen Gedanken.

Zitat von: Murx Pickwick
Beispielsweise ist das Dalmatinergen in der Meerschweinchenzucht durchaus erwünscht - in der reinerbigen Form bringt es jedoch nicht lebensfähige Meerschweinchen hervor. Wenn die Eugensche Kur funktionieren würde, dann könnten nach einer eugenschen Kur schlichtweg keine Dalmatiner-Meerschweinchen mehr gezüchtet werden, da wir es hier mit einer Behinderungen erzeugenden Mutation haben.
Dazu muss ich sagen das ich diesen Fakt, sollte die Kur denn funktionieren, sehr begrüßen würde. Ich kann sehr gut auf lethale Gene verzichten auch wenn es bunt-karrierte Schweine geben würde.
Beim Hund würde es hier das Merlegen betreffen, wobei die Züchterin sich hier nicht auf die Naturheilunde verlässt sondern Gentests machen lässt um die Linie frei zu halten.

Zitat von: Murx Pickwick
Sobald du das ausschaltest, wirst du in deiner Zucht nicht mehr weiterkommen, sondern kannst nur noch Klone deiner Ausgangstiere züchten.
Müssen wir denn immer alles "weiterentwickeln"? Ist nicht gerade dass das problematische an der Zucht von Haustieren? Warum nicht ein ursprüngliches, gesundes Tier in seiner Form erhalten? Warum nicht "Klone" eines gesunden Tieres erhalten?
Das hätte gerade in der Hundezucht viele Extreme verhindert, hätte man mit der "Weierentwicklung" aufgehört als der Mops noch ein sportlicher, freiatmender Hund war o.ä.

Zitat von: Murx Pickwick
Die Eugenik ist eine Konservierung des Lebens im Istzustand ...
Das empfand ich eigentlich als sehr gutes Argument um eben eine ursprüngliche Hunderasse auch als diese zu erhalten. Vorrausgesetzt natürlich die Theorie würde funktionieren.


Zitat von: Murx Pickwick
Die Eugenik geht jedoch davon aus, daß es Erbschäden gebe ... und unterschlägt, daß Erboptimierungen mind. ebenso häufig vorkommen, wie Erbschäden - und es zusätzlich auch noch davon abhängig ist, ob es sich um einen Erbschaden oder eine Erboptimierung handelt, wie die Umwelt aussieht, in welcher das Tier späterhin leben muß.
7
Mit dieser Sicht kann ich arbeiten  ;)
Danke für diese schlüssige Argumentation. Der Hund wirds trotzdem werden aber der Gedanke es bei meinen Meerschweinchen einzusetzen ist nun erstmal vom Tisch.

Kazaar

  • Gast
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 8 am: 27. Juli 2015, 09:21 Uhr »
Entschuldigung...ist sonst nicht meine Art, ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte, um aus diesem Film wieder raus zu kommen.
Ist wohl besser, ich schreibe zu solchen Themen nichts mehr

Das wäre eine ziemlich unangemessene Reaktion Smoky, die einem beleidigten Kind gleichkommt  ;) Gerade Leute "vom Fach" sollten sich an solchen Diskussionen beteiligen, egal ob man der selben Meinung ist oder nicht. Ich fände es schade, wenn du dich bei solchen Themen in Zukunft zurückhalten würdest  :traurig:. Leser wie ich, die an Erfahrungsberichten anderer interessiert sind, sollten die Möglichkeit haben, sich ein Urteil bilden zu können (unabhängig davon, ob du den TE - in dem Fall Steffi - überzeugen konntest oder nicht  ;) ). Durch das Löschen deiner Beiträge ist das leider unmöglich geworden.

Betrachte deine Sicht- und Arbeitsweise doch nicht immer als "Aufklärung" oder "Warnung". Das setzt nämlich voraus, dass du das was du machst als das einzig Richtige ansiehst. Du magst das für dich persönlich so sehen, für Außenstehende jedoch wirkt das wie ein Scheuklappendenken und macht einen friedlichen Austausch von Meinungen nahezu unmöglich. Ich denke, es gibt besonders in der Homöopathie kein "richtig" oder "falsch".

Ich würde mich freuen, wenn du uns an deinen Erfahrungen und Sichtweisen auch zukünftig teilhaben lässt  :bussi:. Wir haben hier doch alle ein Ziel: Gesundheit für Mensch und Tier, idealerweise mit Mitteln aus der Natur.

Ina

  • Admin
  • *
  • Beiträge: 266
  • Bei mir wohnen derzeit fünf Meerschweinchen.
    • Das Meerschweinchenforum
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 9 am: 27. Juli 2015, 10:00 Uhr »
:winke: Ich finde dieses Thema hier - auch in ethischer und moralischer Sicht - sehr interessant und vielschichtig. Es regt mich sehr zum Nachdenken an.

Smokys Verhalten im Forum und die Art und Weise, wie sie ihre Beiträge inhaltlich gestaltet oder wie diese möglicherweise auf uns wirken, sollen hier aber nun bitte nicht weiter diskutiert werden.

Sollte es dazu noch einen Diskussions- oder Klärungsbedarf geben, dann könnt ihr hier :link: oder per PM weiterschreiben.

Meiner Meinung nach hat Smoky durch ihr erneutes Schreiben hier im Thema schon deutlich gezeigt, dass sie sich wieder an einer Diskussion beteiligen möchte und damit sollten wir es nun gut sein lassen. :-)

Dies hier ist ein öffentliches und fachliches Thema und nicht der passende Ort für persönliche Befindlichkeiten und/oder persönliche Kritik. Beschränkt euch also jetzt bitte auf Meinungen und Aussagen zu den sachlichen Inhalten des Themas. Danke. :-)

Liebe Grüße von Ina :ms2:


Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 10 am: 27. Juli 2015, 11:53 Uhr »
Zitat
Müssen wir denn immer alles "weiterentwickeln"? Ist nicht gerade dass das problematische an der Zucht von Haustieren? Warum nicht ein ursprüngliches, gesundes Tier in seiner Form erhalten? Warum nicht "Klone" eines gesunden Tieres erhalten?
Das hätte gerade in der Hundezucht viele Extreme verhindert, hätte man mit der "Weierentwicklung" aufgehört als der Mops noch ein sportlicher, freiatmender Hund war o.ä.
Das Problem an der mordernen Zucht ist nicht so sehr der Gedanke, etwas weiterentwickeln und vervollkommnen zu wollen - sondern das Problem ist, daß der Gedankenansatz einer effizienten Zucht falsch ist ...
1. Gezüchtet wurde in Populationen - wenn ein Hirte einen guten Treibehund haben wollte, hatte er sich in der Nachbarschaft umgeschaut und hatte bei befreundeten Hirten einen Hund bestellt, der selbst gute Hunde hatte.
Er hatte aber nicht geschaut, ob es die beste Hündin und der beste Rüde ist, die da miteinander verpaart wurden ... es ging nur darum, es mußten gute Hunde sein, weiter nix.
In der heutigen Zeit wird nur noch das Beste mit dem Besten verpaart, ein Denken in Populationen ist in Züchterkreisen, egal ob Nutzvieh oder Luxustier, schlichtweg nicht mehr vorhanden. Wenn ein Mops auf der Ausstellung nur ein V2 bekommt, ist das eine einzige Katastrophe ... nicht, daß das Vorzüglich schon ausweisen würde, daß er dem gültigen Rassestandard vorzüglich entspricht, das reicht einfach nicht mehr - er muß der Beste der Besten sein, nur dann ist er es wert, in der Zucht Verwendung zu finden ...
2. Durch die Einschränkung der Population auf die Besten der Besten fällt über 80% des durchaus für die Zucht geeigneten Materials raus ... innerhalb kürzester Zeit bleiben nur noch die Besten der Besten über vom Genmaterial her - tja, und wenn die zufälligerweise eine die Fitness einschränkende Eigenschaft haben ...
Hat man nun nur noch die 20% übriggebliebenes Erbmaterial, wird dies zusätzlich eingeschränkt, denn wenn ein Rassetier dem falschen Verein angehört, ist es raus aus der Zucht ... und da die Vereinsmeierei nicht nur in Deutschland die schönsten Blüten treibt, wird die übriggebliebenen Spitzenzuchtpopulation weiter aufgesplittert in möglichst viele Teilpopulationen, die möglichst gar nicht mehr zusammengeführt werden.
80% vom übriggebliebenen Spitzenmaterial gehen so der Gesamtpopulation auch wieder verloren ...
Das war früher anders, nehmen wir ein vergleichbares Zuchtziel, die Schönheit, dann sind wir schnell bei der Taubenzucht angekommen ... Taubenzüchter hatten die gefälligen Tauben am leben gehalten, die nichtgefälligen Tauben kamen in den Kochpott, das war also schonmal eine Populationszucht.
War der Taubenzüchter in der nächsten Stadt, kam er mit anderen Taubenzüchtern zusammen, die auch ihre eigenen Taubenpopulationen pflegten - auch hier wieder nicht die Besten der Besten, sondern vielmehr, was nicht gefällig war, kam in den Kochpott, ansonsten paarten sich die Tauben auch dort, wie sie Lust und Laune hatten. Gefiel unserem Taubenzüchter eine Taube eines anderen Züchters besonders gut, nahm er gleich nen Pärchen mit und ließ die zwischen seinen Tauben fliegen - und Tauben sind nunmal eben nicht ewig treu, da wurde dann schonmal ab und an Ehebruch begangen - und schon war das Genmaterial völlig anders aussehender Tauben plötzlich in diese Taubenpopulation gelangt ... und aus diesen Kindern wiederum wurden die Häßlichsten rausgesucht - und landeten im Kochtopf ...
Es gab weder die Definition von Rasse und da darf nix anderes wie die gleiche Rasse eingekreuzt werden, noch gab es eine Aufsplitterung der einzelnen Zuchtpopulationen, einfach - in der Stadt kam eh alles wieder zusammen ...
3. Wenn ein Hirte einen guten Treibehund haben wollte, dann mußte er Intelligenz, Ausdauer, Härte, Wetterresistenz (die Hunde schliefen draußen, die kannten keine beheizten Wohnzimmer), Hütewillen, den Willen zur Zusammenarbeit, Futtergenügsamkeit, Wachsamkeit usw usf haben - das ist ein riesiger, unüberschaubarer Katalog an Eigenschaften, der einen guten Hütehund ausmacht.
Die Farbe spielte nur insofern mit hinein, daß bestimmte Farben mit besonders guten Treibeeigenschaften einhergehen, so sind Merlehunde beispielsweise besonders aufmerksam, reaktionsschnell, intelligent und ausdauernd ... nur deshalb gibt es auch heute noch das Merlegen bei Hunden, es wäre bei den Treibehunden genauso schnell ausgestorben, wie bei den reinen Hütehunden oder Jagdhunden, wenn es nicht so wäre.
Man behielt also, wenn man nen guten Treibehund brauchte, bevorzugt die Tiger ... (alle Welpen im Wurf konnte man eh nicht aufziehen, es wurden nur die vielversprechendsten zwei bis drei Welpen behalten), helle Hunde dagegen, die ruhiger waren, weniger ausdauernd etc, wurden bevorzugt ausselektiert. Daher sind auch heute noch die Rassen, die von diesen Treibehunden abstammen, meist dunkel, es gibt kaum weiße Treibehunderassen (Schafpudel war weiß - aber das war kein reiner Treibehund, der hatte eher Hüte- und Begleitaufgaben, ähnlich wie die Hunde der Pußta)
Heute weiß man ja alles besser, da gibts eigentlich nur noch wenige Merkmale, wonach gegangen wird: Aussehen, Gangwerk ... so im großen und ganzen wars das schon. Oder im Nutztierbereich beispielsweise Milchleistung ... alles andere ist unwichtig.
Wenn man jedoch nur auf wenige Merkmale hin züchtet, kommt man zwar schneller zum Ziel, aber man ignoriert damit, daß ein Tier nunmal aus ein wenig mehr besteht, wie einigen wenigen, gut meß- und beobachtbaren Merkmalen ... und irgendwann zahlt man den Preis für diese ignorante Zuchtwahl. Die Zuchtprodukte entsprechen zwar im Ideal dem Zuchtziel - aber sind letztendlich nicht mehr ohne extreme Eingriffe des Menschen lebensfähig! Diese Tiere können nur noch unter hohem Fütterungs- und Haltungsaufwand am Leben gehalten werden!
4. Die Anzahl der absoluten Spitzentiere wird mit künstlichen Methoden extrem erhöht, so stammen beispielsweise in Deutschland ca. 70% der Holstein Frisian Rinder von nur einem einzigen Bullen ab! Bei den deutschen Schäferhunden sind zwei besonders hoch prämierte Rüden unter den Vorfahren fast aller deutschen Schäferhunde zu finden, und das sowohl unter den Vorfahren der mütterlichen Seite, als auch den Vorfahren der väterlichen Seite.
In ausnahmslos allen früheren Zuchtsystemen gab es das nicht, schon alleine die artgemäße Partnerwahl setzte dem recht schnell einen Riegel vor. Ein Rüde um 1900 durfte in seinem Leben vielleicht, wenn es hochkommt, fünf, sechs, vielleicht auch zehn Hündinnen beglücken - mehr nicht! Schon um 1970 hatte ein deutscher Schäferhund Spitzenrüde im Monat  10 - 20 Hündinnen zu decken! Mit künstlicher Besamung sind ganze Hundertschaften an gedeckten Hündinnen von nur einem einzigen Rüden möglich und in der Pferde- und Nutztierzucht sogar inzwischen Gang und Gebe ... eine weitere unzulässige Einengung des Genmaterials.

Das Ziel, was eine Verbesserung darstellt und der Weg, dahinzukommen, haben sich also radikal geändert und entsprechen nicht mehr dem, was uns die Natur vorgibt ... da liegt der Fehler, nicht in der Veränderung des Genmaterials.
Es ist sogar so, daß die morderne Art der Rassenzüchtung zu einer extremen Einengung des Genmaterials und damit auch einer extremen Einengung der möglichen Erbveränderungen führt. Damit wird die Zucht zwar leicht überschaubar, aber eben auch immer anfälliger, weil sich das Erbmaterial mehr und mehr konserviert. Ändert sich das Zuchtziel, kann aus solchen Hochleistungspopulationen heraus nicht mehr reagiert werden ... das sind Sackgassen, weiter nix.
In einer Populationszucht dagegen bleiben viele Varianten bestehen und erhalten, die zwar in der jetzigen Kombination nicht viel Sinn ergeben - aber vielleicht in einer neuen Kombination oder mit einer neuen Erbveränderung besonders fitte Tiere ergeben. Das ist nicht vorhersehbar. Nur die endgültigen Querschläger und die Pechvögel werden nicht zur Fortpflanzung kommen - aber da es zu den Pechvögeln immer auch ähnliche Genkombinationen gibt mit ähnlichen Veränderungen, überleben diese Genkombinationen dennoch, wenn sie fitte Nachkommen ermöglichen. Was nicht fit ist, fällt fast immer raus ... je fitter, desto mehr Nachkommen - aber nicht nach oben hin offen, das ist immer irgendwo gedeckelt mit der Anzahl der Nachkommen.

Meeriemama

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 178
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 11 am: 27. Juli 2015, 13:06 Uhr »
Es gibt aber schon viele Züchter, die diesen Wahnsinn nicht mehr mitmachen, dass ein Tier einer bestimmten Rasse (z.B. bei den  Hunden) nicht für die Zucht geeignet sein soll, weil ein weißes Abzeichen etwas zu groß ausfällt. Die züchten in Dissidenzvereinen, wo mehr Wert auf die Ergebnisse der Gesundheitsuntersuchungen gelegt wird als auf das äußere Erscheinungsbild der Zuchthunde.
Finde das Thema hier auch sehr interessant, obwohl ich natürlich nicht viel davon verstehe, und auch  eher naiv mit dem Thema "Homöopathie" umgehe.
In meinem Weltbild passiert uns nichts, was wir nicht selber erleben wollen, also auch alles, was wir so an Krankheiten durchmachen. Viele Krankheiten spielen sogar eine wichtige Rolle bei unserer spirituellen Entwicklung, glaube ich. Von daher finde ich persönlich es nicht unbedingt sinnvoll, von vorneherein Krankheiten verhindern zu wollen.
Wir denken ja immer, ein krankes oder behindertes Tier müsste automatisch an seiner Existenz leiden. Auch das muss man differenzierter sehen, glaube ich.
Da auch Tiere beseelte Geschöpfe sind, brauchen sie ja vielleicht auch die Erfahrung von Krankheit oder Behinderung, um sich spirituell weiter entwickeln zu können?
das mal so als Denkanstoß, abgesehen vom Evolutionsgedanken, der ja Mutationen für die Weiterentwicklung des Lebens vorraussetzt.
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

Tiefseetaucher

  • Dino
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 898
Antwort: Die "Eugensche Kur" - auch für Meerschweinchen?
« Antwort 12 am: 28. Juli 2015, 23:29 Uhr »
Puh, ein schwieriges, aber unheimlich interessantes Thema haben wir hier!   :bravo:

Man kann das aus ganz unterschiedlichen Richtungen betrachten und jede für sich wäre in sich logisch. Die Frage nach "richtig" oder "falsch", stellt sich also mal wieder eigentlich nicht. Daher habe ich auch 2 Meinungen dazu:

1. finde ich es aus rein naturwissenschaftlicher Sicht verwerflich und ethisch mehr als bedenklich, präventiv oder überhaupt in das Erbgut einzugreifen. Ob das Mittel dazu aus der Schulmedizin, Homöopathie, TCM oder sonstwoher kommt, ist mir schnurz, der Mißbrauch ist vorprogrammiert. Da finde ich Murx' Erläuterungen sehr schlüssig. Erbgutveränderungen können positiv oder negativ sein, wer entscheidet das? Natürliche Auslese sei da mal noch als Stichwort gegeben. Man muss doch nicht zwingend mit einem "belasteten" Tier züchten - zumal eine mögliche Belastung ja gar nicht immer eindeutig ist, klar.

2. denke ich ähnlich wie Meeriemama. Nichts geschieht ohne Grund, jedes Symptom, jede "Krankheit", wie auch immer man es nennen möchte, hat seine Berechtigung. Dem Verarbeiten da vorauszugreifen, sei es auch mit guten Absichten, halte ich auch für schwierig. Wie können Seelen dann noch ihre Aufgaben bewältigen, ihren Frieden finden?

Der gute Wille ist sicherlich da, doch im Großen und Ganzen bin ich mehr als skeptisch.
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]