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Narnia

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« am: 05. September 2020, 21:26 Uhr »
Ich gebe es zu: Die Antwort auf diese Frage sollte eigentlich klar sein. :pfeif:  Nur was ist in Bezug auf Meerschweinchen-Verhalten schon klar? :frage:

Ich hatte über unseren Versuch, zu unseren 2 Jungs 2 Baby-Böckchen zu setzen, seinerzeit hier berichtet. Das Thema hat mich seither nicht losgelassen, nicht zuletzt weil ich immer noch glaube, dass 2 Schweinchen besser sind als 1, aber 4 oder mehr Schweinchen noch viel besser sind.

Nun habe ich über eine Kleinanzeige von 3 Böckchen (unkastriert) zwischen 1,5 und 2 Jahren gelesen, die sich sehr gut verstehen sollen. Heute habe ich sie mir angeschaut, bei der Dame, die sie aus einem Notfall vorübergehend aufgenommen hat. Sie gehen wirklich entspannt miteinander um, sind aber trotzdem lebhaft und aus meiner Sicht erstaunlich locker in Gegenwart eines Fremden.

Ich habe mich entschlossen, den Versuch zu wagen, sie mit unseren beiden Jungs zusammenzuführen. Unsere beiden sind knapp 2,5 Jahre alt und seit rund 11 Wochen kastriert. Bisher hat die Kastration das Verhalten deutlich entspannt und harmonischer werden lassen. Aber da ist es mir für eine abschließende Aussage noch zu früh.

Die drei neuen Jungs sind unkastriert, 2 sind sehr klein, 1 auch kleiner als unsere beiden, aber alle nicht unterernährt. Sie scheinen noch viel von den alten Meerschweinchen im Blut zu haben. Nicht umsonst habe ich mich schon auf den Fotos in sie verliebt. :lieb:

Am Dienstag will ich sie abholen. Mein Plan ist: Sie sollen dann erst einmal für ca. 2 Tage in einem anderen Zimmer sich hier etwas an uns und die Geräusche und Gerüche im Haus gewöhnen können. Sie kommen aus Kaltstall- bzw. Außenhaltung. Außerdem will ich sie mir natürlich genau anschauen, in Bezug auf Kot, Parasiten usw. Danach will ich sie zu unseren beiden in das Zimmer setzen. Ehrlich gesagt, ist mir dabei mulmig. Wenn jemand noch einen besonderen Tipp hat, was sich bei ihm in einer solchen Situation bewährt hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar!

Ich könnte die Drei zur Not innerhalb der ersten drei Wochen zurückgeben, aber damit wäre ihnen nicht geholfen, da sie nur in einer Übergangsstelle sitzen. Außerdem wären unsere Jungs dann immer noch nur zu zweit. Ich hoffe also sehr, dass es von Anfang an gut und friedlich laufen wird.

Da nun unser Bub, der unbedingt der Erste sein will, nun kastriert ist, muss man natürlich sehen, ob es dann problematisch ist, dass die drei Neuen unkastriert sind. Notfalls wäre ich da auch bereit, sie kastrieren zu lassen. Aber falls es eine harmonische Gruppe werden sollte, wäre das ja noch weniger nötig, als bei 2 Tieren, wo eines dann irgendwann alleine übrig bleiben wird.

Für alle, die mich nicht kennen, will ich erwähnen: Die Tiere haben dann in einem für sie ausgestatteten Zimmer 13 qm zur Verfügung und können auch noch in Flur und Bad gehen. Bei guten Wetter können sie auch noch ein Gehege mit 14 qm im Garten nutzen. Am Platz soll es also nicht scheitern.

Vio

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« Antwort 1 am: 05. September 2020, 22:32 Uhr »
Oh  :lieb: :bravo:
Das ist aber toll, dass du es nochmals wagen möchtest mit einem Versuch!
Ich wünsche mir sehr für die Schweinchen und auch euch, dass es klappt und drücke fest Daumen! 🍀💪🏻
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Gurkenschnäuzchen

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« Antwort 2 am: 05. September 2020, 23:24 Uhr »
Ui, die Konstellation finde ich spannend!  :winke:
Auch von mir sind die Daumen gedrückt!  :bravo:
Ich habe zwar schon ein paar Erfahrungen mit Bock-Vergesellschaftungen gesammelt, aber immer nur mit einem Neuling zu einer bestehenden Gruppe.

Ich finde es auf jeden Fall super, dass du es versuchen willst, rate dir aber auf jeden Fall dich schon mal darauf einzustellen, dass du die nächsten Tage/Wochen gute Nerven brauchen wirst und es evtl. auch nicht klappt.
Es ist einfach so, dass alle Beteiligten durchhalten müssen, wenn sich die Gruppe zusammen finden soll und bei der Konstellation glaube  ich nicht so recht dran, dass das friedlich ablaufen  wird. Es kann gut sein, dass auch mal welche aufeinander los gehen und durchs Gehege kugeln. Das klingt schlimm, ist aber nicht zwangsweise ein Grund zum Trennen. So lange sie sich nicht dabei verletzen oder einer total verängstigt ist müssen sie das untereinander klären.

Das soll dir jetzt aber wirklich keine Angst machen!  :fr:

Meine persönliche Erfahrung ist, dass da meist weniger passiert, als man sich als Halter denkt.
Oft scheitert es daran, dass man als Halter zu schnell Angst bekommt  und dann trennt, wo man das Schlimmste eigentlich fast überstanden hätte. Man muss halt einfach  ein gutes  Auge auf die Tiere haben und erkennen, ob einer wirklich leidet oder die Jungs ihren Posten einfach nur lautstark und ruppig ausdiskutieren.

Wie sieht es denn vom Charakter der Jungs aus? Ich finde das viel entscheidender als das Alter. Wenn da zwei Dickköpfe dabei sind, die unbedingt Chef werden wollen, könnte es schwierig werden.

Ganz allgemein rate ich zu  vieeeel Ablenkung durch leckeres Futter, genügend ‚Ruhezonen‘, wo sich ein Schweinchen auch mal ungestört zurück ziehen kann und ganz wichtig: Keine  einzige Engstelle!

Häuschen gibt es bei mir z.B.  schon lange nicht mehr. Dafür gibt es ‚Waschanlagen‘-Unterstände. So kommt es erst gar nicht dazu, dass ein Schweinchen nicht ausweichen kann, wenn ein anderes den Platz haben will. Die oft erwähnten Häuschen mit mindestens 2 Eingängen sind bei mir jedenfalls auch gescheitert. Ich hatte sogar eines mit 4 Eingängen und  trotzdem kam es da zu  einem bösen Streit, weil eines der Meeris einfach ungünstig gesessen hat. Die Waschanlagen sind da meiner Meinung nach viel flexibler und auch schnell  selber gebastelt.

Ich glaube nicht, dass ich es heute noch  schaffe, aber ich wollte ja eh ein Thema aufmachen, indem ich von meiner jetzigen  Vergesellschaftung berichte. Da kannst du dir dann auch mal eine Meinung bilden. Gerade die jetzige  war nämlich  auch nicht ohne. Jetzt habe ich aber auch wieder eine harmonische Gruppe (in der auch Diego voll integriert gewesen wäre).
Also bitte, bitte  lass dich nicht von meinen Worten verunsichern!
Ich hatte jetzt insgesamt 7 Vergesellschaftungen und bis auf eine sind bisher alle geglückt, wobei die gescheiterte auch besondere Umstände hatte.

Narnia

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« Antwort 3 am: 06. September 2020, 11:49 Uhr »
Danke für Eure Antworten und guten Wünsche!

Wenn ich aus einer Zweigruppe mindestens eine Vierergruppe machen will, müsste ich bei neuen Einzeltieren 3 oder mehr einander fremde Parteien zusammenbringen. Da hoffe ich, dass es mit nur 2 Parteien einfacher ist. Ich kann mich an keinen Bericht erinnern, wo sich Tiere in Gruppen gegen andere zusammentun. Es scheint bei Auseinandersetzung immer einer gegen einen zu sein, ggf. auch nacheinander gegen mehrere. Ich hoffe, ich liege da richtig.  :frag:

Zitat
Wie sieht es denn vom Charakter der Jungs aus? Ich finde das viel entscheidender als das Alter. Wenn da zwei Dickköpfe dabei sind, die unbedingt Chef werden wollen, könnte es schwierig werden.

Das sehe ich auch so: Charakter und die bisherige Erfahrung in Gruppen sind aus meiner Sicht das Wichtigste. Daher habe ich lange gesucht und die Drei ins Auge gefasst, weil sie so friedlich sein sollen. Gestern habe ich eine Stunde bei ihnen im Gehege gesessen und sie beobachtet. Sie erscheinen mir wirklich gelassen im Umgang miteinander und ich konnte genauso wie die Dame, bei der sie jetzt seit 2 Monaten leben, keinen erkennen, der das Sagen hat. Da unser einer Junge unbedingt der Erste sein wollte seit rund 1 Jahr und deutlich größer ist als die Neuen, habe ich die Hoffnung, dass es gelingen könnte.

Etwas Sorge macht mir noch, dass die drei unkastrierten Tiere einen Vorteil haben könnten. Aber sie jetzt einfach ohne konkreten Anlass kastrieren zu lassen, widerstrebt mir. Für mich ist ein solcher Eingriff ja nur gerechtfertigt, wenn er Schlimmeres abwendet. Hat jemand von Euch Erfahrungen, ob eine Mischung von Kastraten und unkastrierte Böckchen besondere Risiken birgt?

Häuschen hatten wir hier noch nie, außer das anfangs genutzte, dass die Jungs mitbrachten. Eine Stelle, an der es Engpässe geben kann, will ich anfangs absperren. Das andere sollte gefahrlos, weil offen genug sein.

Gurkenschnäuzchen

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« Antwort 4 am: 06. September 2020, 12:49 Uhr »
Wie schon geschrieben, ich kann hier nur von meiner rein persönlichen Erfahrung aus gehen und weiß nicht sicher, wie es die Gruppen beeinflusst, wenn gleich mehrere Böcke auf einmal neu aufeinandertreffen.
Vielleicht hat ja ein anderer im Forum hier noch genauere Erfahrungswerte.

Aus dem Bauch heraus sehe ich es aber wie du. Bevor du da mehrmals einzeln deine Gruppe vergrößerst, setz sie lieber gleich alle zusammen. Dann haben sie einmal Stress und dann sollte es wieder gut sein.
Platz ist ja reichlichst vorhanden!
Und nein, ich glaube auch nicht, dass sich Gruppe gegen Gruppe richtet. Ich habe eher den Eindruck, dass alte Strukturen bei der Vergesellschaftung schnell aufweichen und sich ganz neue Bunde formen.
Bei meiner jetzigen Vergesellschaftung war der kleine Neuzugang nicht mal richtig beteiligt.
Dafür hatten meine Alten ganz plötzlich ein Problem untereinander. Der ‚Kleine‘ (ca. 4 Monate alt) wurde nur kräftig zurecht gewiesen, wenn er zu frech wurde. Was aber auch völlig okay ist. Er muss ja lernen, wie man sich benimmt.

Rund gehen wird es sicher, aber wenn du darauf vorbereitet bist, ist es schon mal viel erreicht.  :fr:
Sie gehen auch wirklich eher nacheinander aufeinander los bzw. jagen sich.
Wobei aufeinander los gehen immer so extrem klingt. Es schaut schon übel aus, wenn da so ein Fellknäuel durchs Gehege kugelt, aber so lange sie sich nicht ineinander verbeißen ist der Spuk meist nach wenigen Sekunden vorbei und das auch ohne Wunden. Ein angerissenes Öhrchen oder eine kleine Schramme an der Nase sehe ich da noch nicht als Trennungsgrund! Es kann sich aber über Tage hin ziehen, in denen die Tiere immer wieder mal aufeinander prallen.

Ich will aber nochmal  deutlich sagen:
Die Neuen können jetzt so friedlich sein, wie sie wollen. Das wird sich während der Vergesellschaftung mit großer Wahrscheinlichkeit erst mal ändern.
Nur damit du nicht erschrickst.
Ich hab jetzt nur schon so oft von Leuten gelesen, die trennen, obwohl eigentlich noch alles im grünen Bereich ist und dann schreiben, die Vergesellschaftung wäre gescheitert. Das finde ich immer so schade, weil Jungs so lieb und friedlich zusammenleben können, wenn der Anfang erst mal überstanden ist und ein paar Spielregeln eingehalten werden.

Loki und Diego mussten damals nach einer längeren Trennung neu vergesellschaftet werden (2 + 2 = 4  ;) ).
Das ging so zur Sache, dass ich raus gehen musste, weil ich so mitgelitten habe. 
Eine Stunde später war alles vorbei und die Beiden waren seitdem ein Herz und eine Seele.

Wenn die Jungs jetzt gelassen miteinander umgehen, ist das doch schon mal eine gute Startsituation. Dann wissen sie ja schon mal, wie man mit anderen Jungs zusammen lebt.
Ich würde da eher deine Beiden noch als Risiko sehen. Die kennen das noch nicht, oder? Waren die Beiden von kleinauf zusammen oder gabs da mal einen Erzieher?
Das würde das Risiko noch etwas minimieren.
Ich habe damals aber auch mit 2 Gleichaltrigen angefangen, die als  Babies ohne Erzieher zu mir gekommen waren. Habe mit  ihnen dann die Gruppe dann nach und nach auf 4 vergrößert und es hat geklappt.

Ich persönlich glaube jetzt nicht, dass eine Kastration ausschlaggebend ist, ob sich Jungs verstehen oder nicht. Meine erste 4er Gruppe bestand aus 2xkastriert,  2xunkastriert.
3 von ihnen haben sich ein Leben lang super verstanden. Leider ging es mit einem unkastrierten dann doch nach einiger Zeit schief. Das war der einzige Fall, bei dem ich je aufgeben musste,  weil er wirklich arge Bisswunden hatte und nur noch am Angst- oder Protestquieken war.Weglaufen ging wegen Athrose auch nicht mehr richtig.

Da hatte ich noch nicht so viel Erfahrung wie heute und es war so traurig mit anzusehen, dass er plötzlich allein sitzen musste. Er war schon ein betagter Senior und konnte in dem Alter nicht mehr kastriert werden. Daher lasse ich das inzwischen grundsätzlich immer machen, wenn ein Neuer bei mir einzieht.
Ich hatte dann das ganz große Glück, dass ich ein wahnsinnsliebes Babyböckchen hatte, mit dem er klar gekommen ist. Sonst hätte er wirklich die letzten Monate seines Lebens allein bleiben müssen. Das war aber  ein gewaltiger Glückstreffer. Ein anderes Baby mit dem ich es versucht hatte, hat er  auch sofort weg gebissen. Mit einem Weibchen wäre es da bestimmt einfacher gewesen. Ich finde also schon, dass der Hinweis auf Kastration als Altersvorsorge seine Berechtigung hat. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.




Narnia

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« Antwort 5 am: 07. September 2020, 00:37 Uhr »
Unsere beiden Jungs sind angeblich mit 10 Wochen von der Mutter getrennt worden. Wenn das wahr ist, gibt es wahrscheinlich irgendwo Kinder von ihnen. :traurig:  Entweder wurden sie also schon früher getrennt, oder zumindest seitdem waren sie auf sich gestellt.

Die anderen sind aber anscheinend auch ohne Erwachsenen aufgewachsen.

Na, immer hin habe alle wenigstens Erfahrung im Zusammenleben mit einem bzw. zwei anderen Böckchen. Das soll ja besser sein, als gar nichts.

Rauszugehen während bzw. weil sie sich streiten, hätte ich nicht den Mut. Ich fühle mich zu sehr verantwortlich, da ich sie ja zusammensetze. Wer kann schon sagen, was die Schweinchen selbst wählen würden? Ich kann sicherlich, wenn ich dabeibleibe, auch nicht zuverlässig Beißereien verhindern, aber hoffentlich zumindest rechtzeitig eingreifen, wenn es ernst wird.

Ich kann allerdings verstehen, dass Du es nicht mitansehen konntest. Der Zank zwischen den Großen beim Versuch mit den 2 Babies hat mir schon sehr zugesetzt. Und da gab es nur zwei winzig kleine Ritzer an der Seite, soweit ich es gesehen habe.

Gurkenschnäuzchen

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« Antwort 6 am: 07. September 2020, 16:50 Uhr »
Ja, ich kann verstehen, dass du unbedingt dabei bleiben willst. Aber im Grunde kannst du ja rein gar nichts machen, außer die Vergesellschaftung abbrechen. Und da ist die Versuchung dann halt groß, wenn erst das Mitleid einsetzt.
Ich würde aber auch erst raus gehen, wenn ich mir sicher bin, dass sie sich nicht schwer verletzen.

Ansonsten habe ich mir aber wirklich angewöhnt, nicht ständig zu zuschauen. Ich glaube die eigene Angst überträgt sich dann auch auf die Gruppe.
Und bloß weil ich das jetzt schon öfter gemacht habe, heißt es nicht, dass ich nicht jedes Mal aufs Neue zittere.  :grusel:

Außerdem kann man ja auch nicht tagelang durch machen. Da lass ich sie dann lieber schon etwas früher allein. Was für uns Menschen wie eine schlimme Beißerei aussieht, muss ja in Wirklichkeit auch noch gar keine sein. Zwischen so eine verkeilte Fellkugel soll man ja auch gar nicht greifen.
Das gibt ganz böse Verletzungen, weil die Jungs da keinen Unterschied mehr zwischen Halter und Mitschwein machen.
Wo die Tierchen nur das Fell erwischen, haben sie bei uns halt gleich mal tief in die Hand gebissen.
Dass muss dann auch nicht sein.  :nein:

Wenn es ganz übel läuft, stell ich mir einen Wassersprüher für Zimmerpflanzen neben das Gehege. Habe ihn noch nie gebraucht, aber damit könnte man die Jungs dann auch erschrecken, damit sie zumindest mal voneinander ablassen.
Dann erst mal etwas zwischen die Streithähne schieben und erst, wenn sie sich beruhigt haben, rein greifen!
Irgendwie klingt, das was ich da schreibe so krass!
Glaubt bloß nicht, dass es bei mir so abläuft!  :P

Den Fall mit deiner letzten Vergesellschaftung muss ich mir mal in Ruhe durchlesen.
Vielleicht hast du dich da auch zu früh gefürchtet und aufgegeben?

Was du da jetzt planst ist spannend, aber schon auch noch etwas gewagter.
Probieren würde ich es bei dem tollen Platzangebot aber schon, weil im Ernstfall einfach nichts kaputt ist. Ich würde mich das bei mir so nicht trauen, weil jede gescheiterte Vergesellschaftung bedeuten würde, dass mein Wohnzimmer zum Behelfsgehege werden würde. Was natürlich Einrichtungstechnisch nicht mehr ganz so toll wäre.
Ich würde aber auch nie ein Tier abgeben, wenn es nicht klappt. Das sind ja schließlich auch irgendwie Familienmitglieder.  :ms2:
Entweder ich habe das vorher durchdacht und kann allen ein schönes Leben bieten, oder ich lass es ganz sein.
Da schau ich in deinem Fall ja ganz neidisch auf das Platzangebot.  :g:

Gurkenschnäuzchen

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« Antwort 7 am: 07. September 2020, 19:42 Uhr »
Noch ein kleiner Nachtrag  :-)

Ich habe mir jetzt dein verlinktes Posting mit den Baby-Böckchen mal angeschaut (zugegeben teils auch nur überflogen).
Da gab es einen Bericht von dir am 01. Dezember 2019 um 19:13 Uhr, wo du so toll zusammen gefasst hast, wie sich die Tiere verhalten.
Ganz ehrlich? Wenn das alles war, hätte das durchaus was werden können.
Das hört sich eigentlich ganz normal an. Die Jungs hatten gerade erst angefangen und dass die Alten sich anspringen ist nun mal so. Da wird es bei den Erwachsenen  jetzt sicher etwas heftiger zugehen und das ist trotzdem nicht schlimm. Natürlich immer vorausgesetzt, dass keiner böse verletzt wird.
Man braucht halt gute Nerven  :fr:

Narnia

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« Antwort 8 am: 08. September 2020, 10:04 Uhr »
Ich verstehe gut, was Du meinst, Gurkenschnäuzchen. Und vielleicht wäre es wirklich gut gegangen. Allerdings haben mich folgende Kriterien damals bewogen, abzubrechen:
  • Ich wollte möglichst verhindern, dass die zwei Großen sich endgültig zerstreiten.
    In einigen Erfahrungsberichten aus ähnlichen Situation war genau das passiert.
  • Das Verhalten unseres zweiten Großen war aus meiner Sicht sexuell bedingt und wurde immer heftiger, nicht besser. Es ging wenn überhaupt nur nebenbei um die Rangordnung.
  • Unser Erster hat damals schon deutlich darunter gelitten.
    Das wurde auch Monate später bestätigt, indem er, als der Zweite in sehr abgeschwächter Form wieder damit anfing, einen Grabmilbenbefall hatte.
  • Auch der Zweite war nicht glücklich damit.
    Beim zweiten Mal hatte er dann auch Grabmilben.
  • Ich kannte die Großen zu der Zeit fast ein Jahr und lebe sehr eng mit ihnen zusammen.
    Für mich gab es keinen Hinweis, dass das noch gut werden könnte, außer vielleicht durch eine Kastration.

Ob die Kastration jetzt weiterhin eine klare Veränderung zum Positiven bewirkt, werden wir vielleicht in den nächsten Tagen sehen. Natürlich sind es erwachsene Böckchen, da wäre ein Verhalten wie bei Babies oder Weibchen ohnehin nicht zu erwarten.

Ich habe übrigens die Abholung auf morgen nachmittag verschoben. Dann will ich den Neuen bis Samstag Zeit zur Gewöhnung an uns, das Haus u.ä. geben. Außerdem ist es auch wegen meiner Arbeit sinnvoll, sie erst am Wochenende zusammenzusetzen.

Natürlich will ich weiter hier berichten.

Narnia

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« Antwort 9 am: 10. September 2020, 21:16 Uhr »
Die drei neuen Jungs sind gestern nachmittag hier angekommen. Anfangs mussten sie in einem Käfig sitzen, da ihr vorübergehender Aufenthaltsort, unser Wintergarten, noch durch unsere beiden Großen besetzt war. In der Nacht durften die Großen dann endlich in das umgestaltete Zimmer zurückkehren und waren sehr erfreut. Die Neuen sind danach gleich in den Wintergarten gezogen. Natürlich ist auch der mit Decken, Unterständen u.ä. ausgestattet.

Vermutlich durch den Stress waren sie zueinander deutlich aggressiver, als ich es in der einen Stunde bei der Übergangsstelle beobachtet hatte. Es sind also doch normale Meerschweinchen.  ;-)

Heute haben sie sich schon etwas an uns und die neue Umgebung gewöhnt. Sie sind extrem verfressen und dabei sehr schlank - und wenn ich das sage, will es schon etwas heißen. Morgen ist wiegen, Krallen schneiden und untersuchen angesagt. Ich vermute, dass sie Milben, Haarlinge o.ä. haben, da sie sich recht oft kratzen. Ich hoffe, sie sind wenn schon nur oberflächlich und wir sehen es richtig.

Gurkenschnäuzchen

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« Antwort 10 am: 11. September 2020, 12:45 Uhr »
Glückwunsch zu den Neuzugängen!
Ich hoffe die Jungs sind soweit gesund. Gewicht können sie ja jetzt bei dir zulegen.
Die Daumen sind für die Vergesellschaftung hier jedenfalls schon mal gedrückt.  :winke:

Narnia

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« Antwort 11 am: 12. September 2020, 14:27 Uhr »
Danke, Gurkenschnäuzchen, für Deine Unterstützung! Damit niemand sich hier wundert, warum es keinen Bericht von der Vergesellschaftung gibt: Ich habe vorhin beschlossen, diese auf Montag zu verlegen. Ich will kein unnötiges Risiko bei 5 erwachsenen Männchen eingehen. Sollte es zu einer üblen Beißerei kommen, was hoffentlich nicht passieren wird, was man aber nicht ausschließen kann, dann wäre am Wochenende kein uns bekannter Tierarzt im Dienst.

Die drei Neuen sind tatsächlich klein und leicht. Sie wiegen rund 800, 750 und 700 Gramm. Haarlinge oder Milben konnten wir trotz beleuchteter Lupe nicht entdecken. Wir warten daher erst einmal ab, ob das Kratzen mehr oder weniger wird. Vielleicht helfen auch schon Sonnenblumenkerne, falls sie ein Mangel an essentiellen Fettsäuren haben.

Dann werde ich wahrscheinlich erst wieder am Montag oder Dienstag berichten.

Schnubbel13

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« Antwort 12 am: 12. September 2020, 20:15 Uhr »
Bevor du alle zusammen setzt würde ich auf alle Fälle erstmal eine Kotprobe machen lassen, nicht das du dir Parasiten einschleppst. Auch in normal aussehenden Kot können Würmer sein
Liebe Grüße von Silke und den Schnubbels :)

Narnia

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« Antwort 13 am: 15. September 2020, 15:26 Uhr »
Gestern Mittag haben wir die Neuen zu den Großen gesetzt. Natürlich war das Zimmer mit zusätzlichen Pappunterständen, weiterer Heustelle, Zweigen und Frischfutter ausgestattet. Um es vorwegzunehmen: Es lief leider nicht gut.  :traurig:

Die Großen waren freundlich interessiert und die Kleinen auch nicht sehr aggressiv. Aber sie versuchten, bei den Großen aufzureiten, was diese mit Geduld aber mit zunehmender Klarheit abwehrten. Mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass zumindest bei den zwei Kleinen das Aufreiten eine sexuelle Komponente oder Motivation hatte. Unsere großen Jungs sind ja seit rund 3 Monaten kastriert, die Kleinen nicht.

Egal wie oft sie "eins auf die Nase" bekamen oder auch angesprungen wurden, sie fingen immer wieder an, mit den Versuchen aufzureiten. Das ging letztlich mit sehr kurzen Unterbrechungen von rund 14:00 Uhr bis 9:00 Uhr am nächsten Morgen. Einer unserer Jungs tat sich auch noch richtig weh bei einem Sprung mit einem der Kleinen, bei dem er auf dem Rücken landete. Danach hielt er sich möglichst abseits, wurde aber auch nicht immer in Ruhe gelassen. Es kam sogar noch zu einem wahrscheinlich versehentlichen Sprung des größten Kleinen auf ihn, den er natürlich wieder mit einem durch die Luft Wirbeln beantwortet. Danach sah man wieder, dass es ihm wehtat.

Vor der Landung auf dem Rücken hatten die beiden sich abgewechselt, in den Versuchen, die Kleinen in den Griff zu bekommen. Für die letzten rund 10 Stunden hatte unserer erster teilweise alle 3 Neuen um sich und versuchte, sie abzuwehren bzw. ihnen zu zeigen, dass er das Sagen haben will. Er ging dabei nie härter zur Sache, als es sein musste. Unser zweiter wurde da schon heftiger, aber auch er schien nur Fell auszureißen und nicht richtig zu beißen. Der größte Neue hat zwei winzige Kratzer am Mäulchen davongetragen. Ansonsten ist mir nichts aufgefallen.

Der Kleinste fing am Abend an zu zirpen und machte das rund 6 bis 8 mal in dieser Nacht. Einmal schien auch sein Bruder einzustimmen - da bin ich mir aber nicht sicher.

Die kleinen Brüder suchten zwischendurch auch die Nähe der Großen. Sie haben sie ohnehin meistens nicht angegriffen, außer als Reaktion auf Abwehrhaltungen u.ä. Der Größte der Kleinen scheint leider sehr hin- und hergerissen zu sein zwischen Angst und Aggression, auch seinen Kumpels gegenüber, wenn er im Stress ist.

Als das Lecken, eigentlich schon Lutschen am Hinterteil der Großen und die Versuche aufzureiten immer mehr und nicht weniger wurden, trotz aller Abwehr- und Dominanzgesten von deren Seite, habe ich abgebrochen. Ich weiß, dass man sagt, solange keine tiefen Wunden entstehen oder einer abnimmt, sollte man nicht abbrechen. Hier gab es aber nur Risiken, keine Aussicht auf Besserung. Wenn ein Tier von 700 g vielleicht 30 mal von einem 1200 g schweren Tier bedroht, geschnappt, getrieben und auch mitunter bestiegen wird und trotzdem nicht erkennt, dass er unterlegen ist und seine Versuche aufzureiten verstärkt und nicht nachlässt, dann sehe ich keinen Sinn darin, das Risiko einer schweren Beißerei oder Verschlimmerung der Verletzung bei unserem Zweiten in Kauf zu nehmen. (Er kann erfreulicherweise normal gehen und sich bewegen, nur weitere Zusammenstöße und Sprünge wären aus meiner Sicht sehr gefährlich gewesen.)

Nach der Trennung suchten die Kleinen die Großen. Die Großen waren nur bedient und müde.

Meine Interpretation ist: Die 3 Böckchen haben unsere beiden Kastraten eher als Weibchen angesehen. Das Aufreiten durch unseren Größten und durch die Kleinen war deutlich sichtbar unterschiedlich motiviert.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten:
  • Wir geben die Kleinen schweren Herzens zurück an die Übergangsstelle. Dort wird es schwer werden, 3 unkastrierte erwachsene Böckchen zu vermitteln, am besten noch zusammen. Mehrere Wochen einer Anzeige hatten außer uns keinen geeigneten Interessenten gebracht.
  • Wir lassen sie - nach Rücksprache mit der Übergangsstelle - kastieren und schauen wie sie sich untereinander danach verhalten. Wenn es nach spätestens 3-4 Wochen entspannter ist, versuchen wir es noch einmal mit der Vergesellschaftung. Natürlich - oder hoffentlich - müssten sie dann von vorne anfangen. Das wäre besser, als dort weiterzumachen, wo wir abgebrochen haben.
Ich will in Kürze mit der Übergangsstelle und dem Tierarzt telefonieren. Wenn das passt, werden wir wohl Option 2 wählen. Dann hätten die 3 armen Kerle eine Chance auf einen guten Platz. Und selbst wenn der zweite Versuch scheitern sollte, hätten sie als kastrierte Tiere bessere Vermittlungschancen.

Das ist erst einmal mein Bericht. Für Anregungen bin ich natürlich wie immer offen und dankbar.

Narnia

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« Antwort 14 am: 15. September 2020, 17:14 Uhr »
Wir haben uns für die Option Kastration und zweiter Versuch entschieden. Erfreulicherweise haben wir bei dem bevorzugten Tierarzt schon für morgen einen Termin für alle drei bekommen.