Autor Thema: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?  (Gelesen 13325 mal)

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Katharina

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Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« am: 06. Juni 2013, 08:29 Uhr »
Hallo, miteinander! :winke:

Ich habe immer wieder das Problem, dass ich - auch über Jahre hinweg - etwas zu dünne und ein klitzekleines bißchen zu dicke Meerschweinchen in der Gruppe hatte und habe.

Oft habe ich Tiere in sehr schlechtem Ernährungszustand übernommen und die wurden dann erstmal mit relativ kalorienreichem Futter ordentlich aufgefüttert. In der Zeit nahmen auch die anderen Schweinchen fast zwangsläufig etwas bis sehr viel zu. Das hat sich dann immer wieder eingependelt, sobald die Magerschweinchen ein vernünftiges Gewicht hatten und ich die Ernährung wieder etwas umgestellt habe.

Abgesehen von Dickmachern bei den Leckerchen, von denen die Magerschweinchen heimlich immer etwas mehr zugesteckt bekamen, hab ich das eine oder andere kränkliche, sehr alte oder unterernährte Tier auch regelmäßig außerhalb vom Gehege zusätzlich gefüttert, mit Päppelbrei oder normalem Futter, je nachdem. Das funktionierte teilweise recht gut, teilweise gar nicht, bis hin zur absoluten Futterverweigerung - und der Aufwand war für mich natürlich auch recht groß.

Außerdem: Meerschweinchen sollten ja konstant den ganzen Tag über futtern und das am besten nur in sehr kleinen Portionen und das, was sie selber auswählen und gerade mögen. Wenn ich sie aber z.B. zwei- oder dreimal am Tag außerhalb vom Gehege abfüttere, dann sind sie natürlich erstmal satt, fressen dann vielleicht zu wenig Heu oder holen sich ihren Anteil an Wiese, Salat und Gemüse zu den regulären Fütterungszeiten der Gruppe nicht schnell genug ab. Das kann u.a. auch wieder Verdauungsprobleme geben....und die Pummelchen fressen den Frischfutteranteil der bereits satten oder eher appetitlosen Magerschweine gleich mit auf,  ;-) weil diese einfach zu langsam sind. Dann haben die Dickerchen wieder mehr an Futter bekommen, als gut für sie ist und die Magerschweinchen zu wenig. Optimal finde ich getrenntes Füttern also nicht. Bei Krankheiten oder bei neuen Tieren ist es oft nötig; eine gut funktionierende Dauerlösung ist es jedoch nicht.

Ich finde es grundsätzlich auch problematisch, die Meerschweinchen zu den Fütterungszeiten zu trennen. Gerade am Futternapf findet ja sehr viel an sozialer Interaktion statt und freßfaule Magerschweinchen futtern in Gesellschaft doch zumeist noch am besten, akzeptieren so auch am schnellsten neues, ihnen noch nicht bekanntes Futter.

Ernährungszustand, Appetit, Kalorienbedarf und - verbrauch sind oft so unterschiedlich bei den Tieren in einer Gruppe.

Wie löst ihr diese Probleme? :frage:

Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Tiefseetaucher

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 1 am: 07. Juni 2013, 00:55 Uhr »
Ich hab das Problem nicht direkt mit Krankschweinen, aber unsere Teddydame macht ihrem Namen alle Ehre.  :pfeif:  Sie nimmt sehr schnell zu, die anderen gar nicht. Momentan geht's, weil sie nur mit Mieze zusammensitzt, die beiden bekommen weniger kalorienreiches Futter als die anderen 2. Bei Mieze macht das nix, die hält ihr Gewicht konstant seit sie hier ist, egal was sie bekommt. *braves Schwein* Wie das dann in der Gruppe wieder wird, ist eine gute Frage. Vermutlich erstmal für alle weniger Möhren und Co.
Ich geb aber auch immer erst eine Ladung Heu, bevor es Frischfutter gibt. Ich meine, dass sich das positiv auf die Verdauung auswirkt und dann ist schon was im Magen, wenn das leckere Zeug kommt, also futtern sie davon nicht so viel. Unser "Dickerchen" ist auch zu faul, um alles abzusuchen und nimmt, was vor ihrer Nase liegt.

Generell würde ich es wohl auch so machen, dass die ganze Gruppe ausgewogenes Futter bekommt und die, die etwas mehr Bedarf haben, eben zusätzlich Dickmacher zugesteckt bekommen. Und auch die kalorienreicheren Sachen dort verstreuen, wo das Dickerchen grad nicht futtert und ihm erstmal anderes vor die Nase legen.
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]

Katharina

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 2 am: 07. Juni 2013, 22:56 Uhr »
Zitat
Unser "Dickerchen" ist auch zu faul, um alles abzusuchen und nimmt, was vor ihrer Nase liegt.

Bei meinen Schweinchen ist bzw. war es ähnlich:

Die Pummelchen sind nicht wählerisch und futtern alles, was ihnen vor die Nase kommt - haben nach ganz kurzer Zeit auch schon wieder riesengroßen Hunger und dann werden auch gnadenlos alle Reste verputzt, egal was.

Meine Magerschweinchen dagegen waren auch immer etwas wählerisch.  ;-) Speziell Clara war sehr verwöhnt. Madame hatte den Bogen raus, solange das gegebene Futter zu verweigern und im Gehege rumzujammern und mich anzupiepsen, bis ich ihr genau das gebracht hatte, was bei der jeweiligen Mahlzeit ihrer Meinung nach fehlte. Und das Ganze dann noch bitteschön direkt in die Hängematte serviert.

Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Smoky

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 3 am: 08. Juni 2013, 12:18 Uhr »
meine bekommen alle dasselbe.
allerdings: wenn ein oder mehrere ältere oder kranke sehr dünne Tiere in der gruppe sitzen, gibt es zusätzlich Haferflocken (ich weiß, verpöhnt, aber hatte noch nie Probleme damit ;) )

alle anderen nehmen deswegen auch nicht groß zu.

für mich ist das nur ein symptom: wenn ein bestimmtes arzneimittelbild grade aktuell ist, nimmt der eine eben zu oder auch ab.

ich hatte schon richtige "kugeln", die im laufe der behandlung dann normalgewichtig wurden.
oder eben normalgewichtige, die z.b. nach psychischer Belastung, z.b. Tod eines tieres in der gruppe, plötzlich gewicht zunahmen.

als Homöopath sehe ich vieles anders ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Katharina

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 4 am: 08. Juni 2013, 20:36 Uhr »
Bei mir gibt's auch Haferflocken, wenn ich ein Schweinchen schnell dick bekommen will. ;-) Das funktioniert zuverlässig und Haferflocken werden auch von den verwöhntesten Nasen immer gerne genommen. Ich gebe sie aber nur in ganz kleinen Mengen oder versetze den Päppelbrei damit, wenn ein Schweinchen in der Lage ist, das Päppelfutter selbständig vom Löffel oder vom Teller zu nehmen.

für mich ist das nur ein symptom: wenn ein bestimmtes arzneimittelbild grade aktuell ist, nimmt der eine eben zu oder auch ab.

Kannst du das etwas genauer erläutern, Smoky? :-) Vielleicht anhand eines Beispiels?
Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Vio

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 5 am: 09. Juni 2013, 09:42 Uhr »
ich gebe hier allen auch immer alles.
dabei sind auch mal dickmacher wie erbsenflocken etc.

es kommt ja in der regel bezüglich der dicklichkeit ;) individuell auf das tier an.
pari ist etwas pummelig, amy recht schlank, aber vollkommen ok. bei pari muss man bedenken, dass sie als baby und auch noch danach nie richtig was zu futtern hatte und sich lange zeit nach ihrer ankunft ständig irgendwas reingezogen hat, für den fall, es würde mal wieder nichts geben.
erst jetzt nach 2 jahren hat sich das etwas gelegt.
amy ist einfach recht zierlich und auch nicht so der mega fresser ;)

zudem denke ich, wenn der stoffwechsel eines tieres ausgeglichen und gesund ist, sind sie weder sehr fett noch arg dünn.
es ist halt auch wie beim menschen, es gibt welche, die langsam zunehmen, andere wieder nur langsam ab. und wenn der stoffwechsel irgendwo harkt, dann prägen sich solche dinge nochmal besonders aus, wobei aber ein mensch, der kräftig wirkt, genauso das für seinen körper ideale gewicht haben kann, wie einer, der recht schlank ist.
ich finde in bezug darauf dieses kategorie denken immer so schlecht, jeder körper ist anders und braucht was anderes, auch bei den gewichten ist das so ;)

wenn dürre not-schweinies gekommen sind, dann füttere ich vielleicht etwas mehr dickmacher, aber sonst normal. meistens haben diese tierchen ja einen großen mangel an nährstoffen, den können sie auch bei einer normalen fütterung schnell verlieren.
und oft sind sie ja zudem noch gesundheitlich angeschlagen, wenn das überstanden ist, fällt das zunehmen auch leichter.

 :winke:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Smoky

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 6 am: 10. Juni 2013, 10:26 Uhr »

Kannst du das etwas genauer erläutern, Smoky? :-) Vielleicht anhand eines Beispiels?

ja kann ich gern!

ein Beispiel für abnormale Gewichtszunahme:
eine meiner katzen starb, und die andere wurde immer dicker, obwohl sie fast nichts mehr gefressen hat.
bei ihr war es das nicht-verarbeiten-können des todes der anderen (obwohl sie sich nicht mal so gut vertragen haben, aber trotzdem; es kann auch sein, dass sich meine trauer stark auf sie übertragen hat, das wird jetzt aber Homöopathie für fortgeschrittene ;) )
sie bekam dann das entsprechende mittel (welches ich absichtlich nicht nenne, um mißbrauch zu verhindern; es hätte auch je nach Symptomen ein anderes sein können) und wurde wieder normalgewichtig.

bestimmte arzneimittelbilder haben nun mal etwas mehr auf den rippen, oder sind eben eher dünn
jeder hat sozusagen seinen Grundtyp, manchmal als konstitutionsmittel bezeichnet, was aber auch falsch verwendet wird bei anderer art der Behandlung
daher kommt auch, dass manche essen können was sie wollen und andere eben nicht.

eine meiner meerli-damen hatte eine wamme, wie man sie bei Kaninchen kennt...sie bekam dann atemwegsbeschwerden, was charakteristisch für ein bestimmtes arzneimittel ist, auch in Verbindung mit eher zu viel auf den rippen, wurde dann behandelt und war dann ein schön geformtes Mädel ohne wamme, aber immer noch rundlich (Grundtyp)

Gewichtsabnahme ist oft begleitend mit anderen Symptomen (psychisch wie auch körperlich), und ähnlich zu sehen - ein anderes Tier kann bei trauer plötzlich extem abnehmen, z.b.
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Murx Pickwick

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Antwort: Magerschweine & Pummelchen - Wie gemeinsam füttern?
« Antwort 7 am: 16. April 2014, 16:46 Uhr »
Ich hab mir nie viel Gedanken gemacht ... sondern einfach Wiese, Wegrand, Gehölz und etwas Gemüse/Obst im Sommer und hauptsächlich Blättriges, ein bischen anderes Gemüse/Obst, Gehölz und Heu im Winter gefüttert.
Die zu Dicken wurden genauso für ihren Typ entsprechend normalgewichtig wie die zu Dünnen ...

Es gab gerade in der Anfangszeit dennoch Probleme ... erstens, ich hatte Kohl und Klee ohne langsames Anfüttern grundsätzlich sofort gegeben gehabt, was bei einem Tier dann doch zu Trommelsucht führte, erst danach hatte ich gelernt, daß man Kohl und Klee langsam anfüttern muß, zweitens waren in der Anfangszeit meiner Kaninchenhaltung immer wieder Meerschweinchen in die Kaninchenbuchten gestopft worden - und die blieben da auch, bis ich sie zu zweit zusammengestellt und wieder abgegeben hatte.
Die Buchtenmeerschweinchen hatten zuwenig Bewegung und dadurch gabs da auch die Tiere, die eben nicht wirklich abnehmen konnten ... wie denn auch.
Das wurde dann alles besser mit der Weide bzw später im Stall ... da hatten die Meerschweinchen genügend Bewegung und es gab keine Meerschweinchen mehr, die zu dick blieben.

Auf der Weide trat dann noch ein Problem auf ... ich hatte angefangen, Sämereien ad lib zu verfüttern - und hatte zu der Zeit fast nur Leichtschweinchen. Die nahmen mit den Sämereien im Herbst eher ab, wie zu! Erst, nachdem ich die Sämereien ganz wegließ und die Schweinchen nur noch im Obst und Gemüse mal Apfelkerne oder Kürbiskerne mit beihatten, nahmen sie im Winter vorschriftsmäßig zu, wie ich mir das auch so vorstellte, wie das so zu sein hat.

Ach ja ... und dann gabs da noch ein Phänomeen ... ein Meerschweinchen, was kontinuierlich ein halbes Jahr abnahm, bis es nur noch die Hälfte vom Ausgangsgewicht hatte und genauso kontinuierlich über das nächste halbe Jahr wieder zunahm, bis das Ausgangsgewicht wieder erreicht wurde - ich weiß nicht, wie oft ich die arme Sau zum TA geschleppt hatte deswegen ... dabei war sie absolut gesund. Sie hatte halt nur erstmal ihr Fett abgebaut und auf der Weide irgendwann ihre Muskeln aufgebaut - daher die merkwürdige Gewichtsentwicklung.